OpenAccess - Böhlau Verlag

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ÖSTERREICHISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
– REGESTA IMPERII –
UND
DEUTSCHE KOMMISSION FÜR DIE BEARBEITUNG DER REGESTA IMPERII
BEI DER AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR · MAINZ
XI
Regesten Kaiser Sigismunds
(1410–1437)
nach Archiven und Bibliotheken geordnet
herausgegeben von
Karel Hruza
Band 1
Die Urkunden und Briefe aus den Archiven und Bibliotheken Mährens
und Tschechisch-Schlesiens
nach Wilhelm Altmann neubearbeitet von
Petr Elbel
BÖHLAU VERLAG WIEN · KÖLN · WEIMAR
Regesten Kaiser Sigismunds (1410–1437)
Neubearbeitung
Band 1
Österreichische Akademie der wissenschaften
– Regesta Imperii –
und
Deutsche Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii
bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur · Mainz
XI
Regesten Kaiser Sigismunds
(1410–1437)
nach Archiven und Bibliotheken geordnet
herausgegeben von
Karel Hruza
Band 1
Die Urkunden und Briefe aus den Archiven und Bibliotheken Mährens
und Tschechisch-Schlesiens
nach Wilhelm Altmann neubearbeitet von
Petr Elbel
2012
Böhlau Verlag Wien · Köln · Weimar
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den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
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Inhalt
Geleitwort .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   7
Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    9
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  13
Urkundenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   39
Regesten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   59
Quellen- und Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241
Quelleneditionen und Archivinventare .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241
Darstellungen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248
Register .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265
Geleitwort
Im Jahr 1900 konnte Wilhelm Altmann die Publikation der „Regesta Imperii XI. Die Urkunden Kaiser Sigmunds (1410–1437)“ abschließen. Er präsentierte der Fachwelt 12362
durch ein Orts- und Personenregister erschlossene Regesten. Diese damals beachtliche
wissenschaftliche Leistung genügt aber seit längerer Zeit nicht mehr den Ansprüchen
moderner Geschichtsforschung. Als Harald Zimmermann (Tübingen) den Gremien der
Regesta Imperii den Vorschlag unterbreitete, die zahlreichen Regesten Sigimunds, die in
Ungarn innerhalb des Zsigmondkori oklevéltár erschienen sind, ins Deutsche zu übersetzen, wurde das zum Anlass genommen, beim österreichischen Fonds zur Förderung der
wissenschaftlichen Forschung (FWF) ein Forschungsprojekt zu beantragen, in dem eine
solche Übersetzung unter wissenschaftlichen Kriterien erfolgen sollte. Gleichzeitig sollte
aber in dem Projekt mit der Neubearbeitung von Altmanns Regestenband überhaupt begonnen werden. Als erstes Ergebnis dieser Neubearbeitung kann der vorliegende Regestenband, der in zwei FWF-Projekten entstand, die in den Jahren 2004–2012 am Institut
für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien angesiedelt waren, der Öffentlichkeit übergeben werden. Da zu den Sigismund-Regesten
keine alte Materialsammlung existiert und zudem sehr viele Urkunden zur Bearbeitung
anstehen, erscheint die Neubearbeitung in Bänden, die nach Archiven und Bibliotheken
geordnet sind, als zweckmäßige Form der Publikation. Damit folgen die neuen Sigismund-Regesten den bewährten Heften der Regesten Kaiser Ludwigs des Bayern und
Kaiser Friedrichs III. innerhalb der Regesta Imperii. Es bleibt der Wunsch, dass dem
vorliegenden ersten Band der Sigismund-Regesten noch weitere folgen mögen.
Karel Hruza (Leiter der Arbeitsgruppe Regesta Imperii)
Wien, im Februrar 2012
7
Abkürzungsverzeichnis
AČ
AKČ
AM
AMB
Anm.
ANM
AO
AÖG
APH
APK
Bd.
Bf.
CDB
CDM
ČMM
ČSPS
Dat.
Dep.
DO
dt.
Ed.
fol.
GStA-PK
Hds.
HHStA
Inv. Nr.
JM
K.
Kart.
Kg.
kgl.
KNM
Kop.
kroat.
Archiv český
Archiv Koruny české
Archiv města [Stadtarchiv]
Archiv města Brna [Stadtarchiv Brünn]
Anmerkung
Archiv Národního muzea [Archiv des Nationalmuseums]
Ausstellungsort der Urkunden Kaiser Sigismunds
Archiv für österreichische Geschichte
Archiv Pražského Hradu [Archiv der Prager Burg]
Archiv pražské metropolitní kapituly [Archiv des Prager Metropolitankapitels]
Band
Bischof
Codex diplomaticus et epistolaris Regni Bohemiae
Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae
Časopis Matice moravské
Časopis Společnosti přátel starožitností
Datum
Deperditum
Datierungsort (= Ausstellungsort der nicht von Kaiser Sigismund ausgestellten Urkunden)
deutsch
Edition
folio
Geheimes Staatsarchiv – Preußischer Kulturbesitz
Handschrift
Haus-, Hof- und Staatsarchiv
Inventar Nummer
Jižní Morava
Kaiser
Karton
König
königlich
Knihovna Národního muzea [Bibliothek des Nationalmuseums]
Kopie
kroatisch
9
KVKanzleivermerk
lat.
lateinisch
LCS
Libri citationum et sententiarum seu Knihy půhonné a nálezové
MAMittelalter
MIÖG
Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung
MOL
Magyar országos léveltár
MVB
Monumenta Vaticana res gestas Bohemicas illustrantia
MZA
Moravský zemský archiv [Mährisches Landesarchiv]
MZK
Moravská zemská knihovna [Mährische Landesbibliothek]
n.
nördlich
nö.
nordöstlich
nw.
nordwestlich
NA
Národní archiv [Nationalarchiv]
NK ČR
Národní knihovna České republiky [Nationalbibliothek der Tschechischen Republik]
Nr.
Nummer
ö.
östlich
Orig.
Original
pag.
pagina
Pap.
Papier
Perg.
Pergament
pl.
polnisch
Posse X/Y Posse, Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige von 751–1806, II.
Band, Tafel X, Nr. Y
QuGStW
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien
rrecto
RBM
Regesta diplomatica nec non epistolaria Bohemiae et Moraviae
RBMV
Regesta Bohemiae et Moraviae aetatis Venceslai IV.
Reg.
Regest
RI
Regesta Imperii
RRReichsregisterbuch
RTA
Deutsche Reichstagsakten
RVRegistraturvermerk
S.
Sigismund, Seite
s.
siehe
SAP
Sborník archivních prací
serb.
serbisch
Sign.
Signatur
slwk.
slowakisch
SOA
Státní oblastní archiv [Staatliches Gebietsarchiv]
10
SOkA
Státní okresní archiv [Staatsbezirksarchiv]
Sp.
Spalte
sösüdöstlich
sü.
südlich
sw.
südwestlich
tsch.
tschechisch
ukr.
ukrainisch
ung.
ungarisch
Urk.
Urkunde
vverso
vgl.
vergleich
VVM
Vlastivědný věstník moravský
w.
westlich
ZAO
Zemský archiv Opava [Landesarchiv Troppau]
ZAO-O
Zemský archiv Opava, pobočka Olomouc [Landesarchiv Troppau,
Zweigstelle Olmütz]
ZDB I
Die Landtafeln des Markgrafthums Mähren. I. Text der Brünner Cuda
ZDO I
Die Landtafeln des Markgrafthums Mähren. II. Text der Olmützer Cuda
ZDO II
Moravské zemské desky. II. Kraj Olomoucký
ZsO
Zsigmondkori oklevéltár
ZVGMS
Zeitschrift des Vereines für die Geschichte Mährens und Schlesiens
11
Einleitung
Die vorliegende Regestenpublikation bildet den ersten Band der Neubearbeitung der Regesten Kaiser Sigismunds im Rahmen der Regesta Imperii und zugleich den ersten Band
des böhmischen Teils dieses Vorhabens. Insgesamt finden sich darin 186 Regesten von
Urkunden und Briefen Kaiser Sigismunds aus den Archiven Mährens und des tschechischen Schlesiens. Dazu kommt noch ein Regest zu einem durch Schiedsleute zwischen
Sigismund und den Brüdern von Moravany abgeschlossenen Vertrag (Nr. 163a). Für die
kommenden Jahre sind weitere Bände aus Archiven und Bibliotheken der Tschechischen
Republik sowie aus dem Polnischen Schlesien und der Ober- und Niederlausitz geplant,
welche die Bearbeitung der Länder der Böhmischen Krone abschließen werden.
1. Aufnahmekriterien
Nachdem Mähren und Tschechisch-Schlesien heute keine administrativen Einheiten
innerhalb der Tschechischen Republik mehr bilden, folgt der erste Band der aktuellen
Kreiseinteilung Tschechiens, was auch der Organisation des stark zentralisierten tschechischen Archivwesens entspricht.
Nach diesem Prinzip wurden für den vorliegenden Band alle Archive bearbeitet, die
sich auf dem Gebiet der heutigen Kreise Südmähren (Brünn), Zlín, Hochland (Iglau),
Olmütz sowie des Mährisch-Schlesischen Kreises (Ostrau) befinden. Dabei handelt es
sich vornehmlich um das traditionell benannte Mährische Landesarchiv, welches das
historische Landesarchiv Mährens enthält und für die Kreise Südmähren, Zlín und
Hochland zuständig ist. Diesem Archiv sind alle früher selbstständigen Staatsbezirksarchive in den angeführten Kreisen organisatorisch als Zweigstellen untergeordnet. Sigismundiana konnten jedoch nur in folgenden Bezirksarchiven gefunden werden: im
Staatsbezirksarchiv Znaim (Znojmo), Göding (Hodonín), Wischau (Vyškov) mit Sitz
in Austerlitz (Slavkov u Brna), Ungarisch Hradisch (Uherské Hradiště), Zlín, Trebitsch
(Třebíč) und Iglau (Jihlava).1 Das zweite in diesem Band bearbeitete Archiv ist das Lan-
1 Da die Staatsbezirksarchive der beiden böhmischen Bezirke des Kreises Hochland, i.e. Staatsbezirksarchiv Pilgram (Pelhřimov) und Deutsch Brod (Havlíčkův Brod), über keine Sigismundiana verfügen
und da die Staatsbezirksarchive von Neuhaus (Jindřichův Hradec) und Zwittau (Svitavy) mit Sitz in
Leitomischl (Litomyšl) in den dort aufbewahrten westmährischen Stadtarchiven von Zlabings (Slavonice), Datschitz (Dačice), Zwittau und Mährisch Trübau (Moravská Třebová) ebenfalls keine Urkunden
Sigismunds enthalten, entspricht das im vorliegenden Band versammelte Urkundenmaterial dem Bestand
im historischen Gebiet von Mähren und Tschechisch-Schlesien.
13
desarchiv Troppau, welches in Troppau das historische Landesarchiv des ehemaligen
österreichischen Schlesiens bewahrt, in der Zweigstelle Olmütz vor allem die kirchlichen Archive des Erzbistums und des Metropolitankapitels zu Olmütz verwaltet und
für den heutigen Mährisch-Schlesischen Kreis sowie den Olmützer Kreis zuständig ist.
Von den untergeordneten Staatsbezirksarchiven besitzen lediglich die Staatsbezirksarchive Olmütz, Prerau (Přerov) und Freudenthal (Bruntál) mit Sitz in Jägerndorf (Krnov)
Sigismundiana. Neben dem staatlichen Archivnetz gibt es in Mähren nur noch zwei
unabhängige Stadtarchive in Brünn und in Ostrau, wovon nur das erste über etwa ein
Duzend Urkunden Sigismunds verfügt. Daneben wurden auch die historischen Bibliotheksbestände Mährens und Tschechisch-Schlesiens soweit wie möglich erforscht. Allerdings wurden nur in der Mährischen Landesbibliothek in Brünn einige Abschriften
von Urkunden Sigismunds gefunden. Einen Sonderfall stellt ein illuminierter Wappenbrief Sigismunds in der Sammlung der angewandten Kunst der Mährischen Galerie in
Brünn dar.
Nicht alle in den genannten Archiven aufgefundenen Urkunden Sigismunds wurden
allerdings in den vorliegenden Band aufgenommen. Da der Bearbeiter parallel Forschungen in böhmischen Archiven durchgeführt hat, wurden jene Urkunden weggelassen, von
denen in böhmischen Archiven bessere Überlieferungen vorhanden sind. Diese Urkunden sollen in den folgenden Jahren in den geplanten Bänden zu Böhmen bearbeitet werden, wobei die mährische Kopialüberlieferung dort verzeichnet wird.
Anders wurde allerdings bei jenen Urkunden verfahren, bei denen dem Bearbeiter
eine bessere Überlieferung in Archiven außerhalb Tschechiens, besonders in Österreich
und Ungarn bekannt ist. Es handelt sich vor allem um die im Mährischen Landesarchiv
aufbewahrte Fotosammlung der Moravica und Silesiaca aus dem Hausarchiv der regierenden Fürsten von und zu Liechtenstein in Wien,2 um Fotografien einiger Urkunden
aus dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien bzw. aus dem Ungarischen Staatsarchiv
in Budapest3 und schließlich um einige frühneuzeitliche oder moderne Abschriften von
in Österreich, Italien, Ungarn oder in der Slowakei aufbewahrten Originalurkunden.4 In
2 Diese Fotosammlung bildet im Mährischen Landesarchiv einen eigenen Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni (Fotosammlung von Urkunden aus dem liechtensteinischen
Archiv in Wien). Zu diesem gibt es auch eine gedruckte Regestenpublikation von Zemek und Turek, die
allerdings nur relativ kurze tschechische Regesten enthält (vgl. Zemek – Turek, Regesta listin). Es muss
hier betont werden, dass gerade die Urkunden Sigismunds im liechtensteinischen Archiv dem Bearbeiter
der RI XI, Wilhelm Altmann, größtenteils unbekannt waren. Altmann kannte nur diejenigen liechtensteinischen Urkunden, die in den Reichsregisterbüchern oder in verschiedenen böhmischen Registern
vorkommen bzw. die seinerzeit bereits gedruckt vorlagen.
3 Diese Fotografien befinden sich im Mährischen Landesarchiv im sehr umfangreichen Bestand G 160 –
Sbírka fotografií, pohlednic a filmových dokumentů (Foto-, Ansichtskarten- und Filmsammlung).
4 Diese Abschriften sind vor allem im Mährischen Landesarchiv in den Beständen G 1 – Bočkova sbírka
(Bočeksche Sammlung), G 10 – Sbírka rukopisů zemského archivu (Handschriftensammlung des Lan-
14
diesen Fällen wurden die Regesten auf Basis der Fotografien bzw. der Kopialüberlieferung in Mähren verfasst, weil derzeit völlig offen ist, ob ein Regestenband mit Urkunden
Sigismunds aus Archiven und Bibliotheken Österreichs in Angriff genommen wird und
die Erarbeitung deutschsprachiger Regesten zu den Urkunden aus ungarischen Archiven
in den nächsten Jahren nur bis zum Jahr 1419 vorgesehen ist.
2. Überlieferungsformen und diplomatische Beschreibung des bearbeiteten
Urkundenbestandes
Die Überlieferung der bearbeiteten Urkunden gestaltet sich sehr vielfältig. Im Original
überlieferte Urkunden bilden mit 86 Stücken 46 % des Gesamtbestands. Eine Sondergruppe stellen 19 Schwarzweiß-Fotografien von außerhalb Tschechiens aufbewahrten
Originalurkunden (10 %) dar. Die Kopialüberlieferung ist hingegen weniger umfangreich. Sie kann in zwei Gruppen aufgeteilt werden: zehn gleichzeitige, zeitnahe bzw.
noch spätmittelalterliche Kopien (bis ca. 1500) umfassen 5,5 %, 15 neuzeitliche Kopien
etwa 8 % des Gesamtbestands. Fünf alte Regesten und Repertorialeinträge bilden 3 %,
zwei Fotografien von zeitgenössischen Kopien 1 % des Gesamtbestands. Einen sehr großen Anteil nehmen dagegen Deperdita ein. Im vorliegenden Band gibt es Regesten zu
insgesamt 49 Deperdita, die somit 26,5 % des Bestandes darstellen.
Tabelle 1: Überlieferungsformen der im vorliegenden Band bearbeiteten
186 Urkunden Sigismunds (Nr. 163a wird hier beiseitegelassen)
Orig.-Urkk.
Gleichz.,
zeitnahe u.
ma. Kopien
86 (46 %)
10 (5,5 %)
Neuzeitliche Fotografien v.
Kopien
Orig.-Urkk.
15 (8 %)
19 (10%)
Fotografien
v. gleichz.
Kopien
Alte
Regesten
Deperdita
2 (1 %)
5 (3 %)
49 (26,5 %)
Die Deperdita wurden anhand unterschiedlicher Quellengattungen rekonstruiert. Acht
Deperdita wurden aus Erwähnungen nicht mehr erhaltener Urkunden oder Briefe in anderen Urkunden und Briefen Sigismunds erschlossen (16 % aller Deperdita). 18 Deperdita wurden aufgrund von Erwähnungen in Urkunden anderer Aussteller rekonstruiert
(37 %). Eine größere Gruppe bilden noch jene zwölf Deperdita, die aufgrund von Einträgen in den Büchern des mährischen Landesgerichts – Landtafeln und Ladungsbücher
– rekonstruiert werden konnten (25 %). Insgesamt zehn Deperdita konnten aus Einträdesarchivs) sowie in anderen Beständen aufbewahrt, die ebenfalls der Sammeltätigkeit des Mährischen
Landesarchivs entspringen.
15
gen in Stadtbüchern erschlossen werden (20 %), acht davon stammen aus den Znaimer
Ratsrechnungen. Das verbleibende Deperditum ergibt sich aus einer Erwähnung in den
Annalen des Stiftes Hradisch (Hradiště, heute Hradisko) bei Olmütz.
In den Stadtbüchern ist oft nur ein königlicher Befehl erwähnt, ohne dass sich daraus
eindeutig ableiten lässt, ob dieser schriftlich oder nur mündlich ergangen ist. Aufgrund
solcher Erwähnungen wurden aber ebenfalls Deperdita rekonstruiert, da davon ausgegangen wird, dass die Kommunikation zwischen Sigismund und seinen Städten stark
verschriftlicht wurde und dass einem mündlichen Befehl in der Regel auch ein Mandat
folgte, was sich an zahlreichen Parallelbeispielen für andere Urkunden Sigismunds belegen lässt. Auch wenn im konkreten Fall der königliche Befehl nur mündlich kommuniziert worden wäre, belegt das Regest eine Herrscherhandlung. Wenn Zweifel an der
Schriftlichkeit des königlichen Befehls bestehen, wird dies im Kommentar erwähnt (Nr.
13, 19, 43, 152).
Tabelle 2: Aufteilung von Deperdita.
Aus Urkk. Sigismunds
Aus Urkk. anderer
Aussteller
Aus Büchern des
Mährischen Landesgerichts
Aus Stadtbüchern
Aus den Annalen
des Stiftes Hradisch
bei Olmütz
8 (16 %)
18 (37 %)
12 (25 %)
10 (20 %)
1 (2 %)
Eine detaillierte diplomatische Auswertung des bearbeiteten Materials kann hier nicht
durchgeführt werden, da das Urkundenwesen Sigismunds bisher nur unbefriedigend
erforscht wurde.5 Im Material dieses Bandes befinden sich sowohl Ausfertigungen der
Reichskanzlei als auch der ungarischen Kanzleien, sowohl Urkunden für mährische und
schlesische Empfänger als auch Urkunden, die nach Böhmen, Deutschland und Ungarn
gingen. Das bedeutet, dass unterschiedliche Urkundentypen mit unterschiedlichen äußeren und inneren Merkmalen begegnen.
Auf den folgenden Seiten werden also lediglich einige diplomatische Aspekte des
Bestandes vorgestellt. Dazu konnten allerdings nur die erhaltenen 86 Originalurkunden
bzw. die 19 Fotografien von Originalurkunden herangezogen werden. Die mittelalterlichen und besonders die neuzeitlichen Kopien sind für eine diplomatische Analyse nicht
geeignet, da dort bspw. die Kanzleivermerke entweder überhaupt nicht oder fehlerhaft
überliefert sind, der Urkundentext gelegentlich ins Tschechische übersetzt ist usw.
5 Zu den Kanzleien Sigismunds vgl. Forstreiter, Reichskanzlei; Erkens, Kanzlei; für Ungarn jetzt Kondor, Urkundenausstellung, die die relevante ungarische Forschung zusammenfasst und zahlreiche Fehler
Forstreiters korrigiert. Die Erörterungen Forstreiters über die ungarischen Kanzleien Sigismunds (Forstreiter spricht nur von einer ungarischen Kanzlei Sigismunds, die er als Nebenkanzlei der Reichskanzlei
bezeichnet!) erwiesen sich insgesamt als unbrauchbar – vgl. Forstreiter, Reichskanzlei, S. 213–230.
16
Wenden wir uns zuerst dem Beschreibstoff der 86 Originale zu. Die Pergamenturkunden überwiegen eindeutig, das Verhältnis von Pergament- und Papierstücken liegt
bei 74:12. Bei acht der Stücke auf Papier handelt es sich um mit einem Verschlusssiegel
besiegelte litterae clausae, die restlichen vier sind litterae patentes mit einem entweder
recto unter dem Text oder verso aufgedrückten Siegel.
Bei der Besiegelung begegnen uns verschiedene Siegeltypen Sigismunds.6 Bei 13
Urkunden ist das Siegel verloren und wird auch in der Corroboratio nicht angekündigt
oder eindeutig bezeichnet.7 Unter den ganz oder teilweise erhaltenen bzw. in der Corroboratio eindeutig bezeichneten Siegeln dominieren die unterschiedlichen Sekretsiegel
Sigismunds (insgesamt 43), den Rest bilden die Majestätssiegel (insgesamt 29) und ein
nicht identifiziertes Siegel (Nr. 62).
Von den Sekretsiegeln ist eines nur durch einen zeitgenössischen Archivvermerk bezeugt (sub sigillo minori, Nr. 80). Bei neun Urkunden war der Größe nach eindeutig ursprünglich ein Sekretsiegel aufgedrückt, aus den Spuren kann man allerdings nicht mehr
erkennen, ob es sich um ein Reichssekretsiegel oder um ein ungarisches Sekretsiegel (in
der ungarischen Forschung: Geheimsiegel) gehandelt hat. Auf 23 Urkunden ist ganz oder
teilweise ein Reichssekretsiegel Sigismunds aus den Jahren 1411–1433, auf neun Urkunden ein Sekretsiegel (Geheimsiegel) Sigismunds für das Königreich Ungarn aus demselben Zeitraum, und auf einer Urkunde das Reichssekretsiegel aus den Jahren 1433–1437
überliefert. Das Sekretsiegel (Geheimsiegel), das Sigismund nach seiner Kaiserkrönung
für Ungarn verwendete, ist im bearbeiteten Bestand nicht vertreten.
Majestätssiegel sind auf vier Urkunden nur durch die Corroboratio nachgewiesen.
Auf 16 Urkunden ist ein römisches Majestätssiegel aus den Jahren 1411­–1433 und auf
neun Urkunden ein kaiserliches Majestätssiegel aus den Jahren 1433–1437 ganz oder
teilweise überliefert. Die verschiedenen Majestätssiegel Sigismunds für das Königreich
Ungarn (in der ungarischen Forschung: Großsiegel) sind im bearbeiteten Bestand nicht
6 Zu den Siegeln Sigismunds siehe Posse, S. 7–10 u. Tafel 12–18; Kéry, Ikonographie, S. 125–140;
Takács u.a., Sigismundus, S. 180–190, Katalogartikel 3.1–3.23.
7 In diesem Zusammenhang kann aufgrund des bearbeiteten Bestandes eine Hypothese formuliert werden,
die allerdings an einer erheblich größeren Stichprobe verifiziert werden müsste: Es lässt sich beobachten,
dass bei Urkunden, die ein Majestätssiegel tragen, dieses in der Corroboratio grundsätzlich als nostre (regie
/ imperialis) maiestatis sigillum oder unser (kunigliches / keyserliches) majestat insigel oder náš ciesařský
majestát bezeichnet wird. Ist aber die Urkunde mit einem Sekretsiegel besiegelt, steht in der Corroboratio
nur sigillum nostrum regalium oder unser kunigliches (anhangendes) insigel. Von dieser Regel gibt es im
bearbeiteten Bestand nur eine einzige Abweichung, und zwar bei der Privilegienbestätigung für die Stadt
Olmütz vom 23. April 1421 (Nr. 55), bei der aber die Seidenschnur beschädigt ist und teilweise durch
eine rote Schleife ersetzt wurde, sodass nicht ganz eindeutig ist, ob die Urkunde ursprünglich mit dem
Majestätssiegel oder vielleicht doch mit einem Sekretsiegel besiegelt war. Falls diese Hypothese – trotz
des genannten Ausnahmefalls – durch weitere Forschungen bestätigt würde, ließe sich vermuten, dass bei
Urkunden mit heute verlorenem Siegel und der Corroboratio sigillum nostrum regalium (imperiale) bzw.
unser kunigliches (keyserliches) insigel die Besiegelung mit einem Sekretsiegel vorausgesetzt werden kann.
17
vertreten, ebensowenig wie die römische Königsgoldbulle sowie die Kaisergoldbulle Sigismunds.
Auf einigen Urkunden befinden sich neben dem Siegel Sigismunds noch weitere Siegel. Es handelt sich dabei um eine Urkunde, die Sigismund gemeinsam mit Herzog Albrecht V. von Österreich ausstellte (Nr. 116), um den Landfrieden zwischen Sigismund und
dem mährischen Adel, der auch von Bischof Johann von Olmütz, Herzog Přemek von
Troppau und 54 mährische Landherren besiegelt wurde (Nr. 79), und schließlich noch um
eine Urkunde Sigismunds, die sechs böhmische Adelige mitbesiegelten (Nr. 175).
Neben den Siegeln an Originalurkunden sind im bearbeiteten Bestand noch zwei
weitere Siegel Sigismunds überliefert. Der frühneuzeitlichen Kopie des Wappenbriefs
Sigismunds für den Markt Mohelno vom 25. Juli 1417 wurde ein echtes römisches Majestätssiegel Sigismunds aus den Jahren 1411–1437 sekundär angehängt, welches wahrscheinlich von der verlorenen Ausfertigung stammt (Nr. 5). Außerdem befindet sich im
Archiv der Stadt Ungarisch Ostra (heute im Staatsbezirksarchiv Ungarisch Hradisch) ein
echtes Kaisermajestätssiegel Sigismunds, das wahrscheinlich von der verlorenen Ausfertigung der Privilegienbestätigung vom 10. August 1435 stammt. Die Urkunde selbst ist
im gleichen Archiv in einer frühneuzeitlichen Konfirmation überliefert (Nr. 156).
Tabelle 3: Die Besiegelung der 86 Originalurkunden:
Siegel verloren und in der Corroboratio nicht angekündigt oder eindeutig bezeichnet
13
In der Urk. angekündigtes, nicht mehr erhaltenes Sekretsiegel
1
Nicht näher identifizierbare Fragmente oder Spuren eines Sekretsiegels
9
Sekretsiegel für das röm.-dt. Reich 1411–1433 (siehe Posse 13/4)
23
Sekretsiegel für das röm.-dt. Reich 1433–1437 (siehe Posse 18/1)
1
Sekretsiegel (Geheimsiegel) für das ung. Königreich 1411–1433 (siehe Posse 14/3)
9
In der Urk. angekündigtes, nicht mehr erhaltenes Majestätssiegel
4
Majestätssiegel für das röm.-dt. Reich 1411–1433 (siehe Posse 13/3)
16
Majestätssiegel für das röm.-dt. Reich 1433–1437 (siehe Posse 17/1-2)
9
Unbekannter Siegeltyp
1
Die Benutzung der Reichs- bzw. der ungarischen Siegeltypen zeigt in der Regel, in welcher der Kanzleien Sigismunds die jeweilige Urkunde ausgestellt wurde. Die verschiedenen Reichssiegel deuten auf die Reichskanzlei. Das ungarische Sekretsiegel (Geheimsiegel) zeigt dagegen eine Ausfertigung durch die ungarische Geheimkanzlei an, die den
König (im Unterschied zur ungarischen Großkanzlei und – wie unten noch gezeigt wird –
ab und zu auch zur Reichskanzlei) ständig auf seinen Reisen und Kriegszügen begleitete.8
8 Zur Groß- und Geheimkanzlei siehe Kondor, Urkundenausstellung, S. 204–208.
18
Von dieser Regel lassen sich allerdings im bearbeiteten Bestand einige Abweichungen verzeichnen: Nr. 98 wurde zwar mit dem ungarischen Sekretsiegel besiegelt, trägt
aber gleichzeitig einen Kanzleivermerk, der der Praxis der Reichskanzlei entspricht (de
mandato domini regis auf der Plica rechts). In der Corroboratio befindet sich die Erklärung dafür, dass die Urkunde nicht mit dem Reichssiegel, sondern mit dem ungarischen
Siegel besiegelt wurde (versigelt mit unserm kuniglichen ungerischen anhangendem
insigel, des wir yetz umb abwesung unsers römischen kuniglichen insigels hieran gebruchen). Nr. 180 wurde mit dem kaiserlichen Reichssekretsiegel Sigismunds besiegelt, während der Kanzleivermerk der ungarischen Kanzleipraxis entspricht und dazu
den Namen eines ungarischen Würdenträgers enthält (rellacio Emerici de Marczalii
magistri curie). Die Verwendung des Reichssiegels wird hier in der Corroboratio nicht
erläutert.
Die Kanzleivermerke können zweifellos als guter Indikator für die Kanzleiprovenienz einer Urkunde gelten und ermöglichen diese auch dort festzustellen, wo das Siegel
nicht mehr überliefert ist. Es gibt allerdings im bearbeiteten Bestand eine Urkunde, bei
der alle Kanzleivermerke fehlen, da der entsprechende Teil der Urkunde abgeschnitten
oder abgerissen wurde (Nr. 25). Und es gibt auch einige Urkunden, die überhaupt keinen
Kanzleivermerk tragen (Nr. 116 und 165).
Die Kanzleivermerke der Reichskanzlei Sigismunds analysierte schon Erich Forstreiter, der aber dabei kaum mit Originalurkunden arbeitete und in seine Darstellung irrtümlich auch einige Vermerke der ungarischen Kanzleien aufgenommen hat.9 Wenn wir
diese eindeutig „ungarischen“ Kanzleivermerke beiseite lassen, scheinen die Vermerke
der Reichskanzlei Sigismunds den Vermerken der Kanzlei Wenzels grundsätzlich entsprochen zu haben, die Ivan Hlaváček gründlich ausgewertet hat.10
Die Relationskonzeptvermerke (so Hlaváček; mit Worten Wilhelm Altmanns bzw.
Erich Forstreiters Kanzleiunterfertigungen)11 befinden sich regelmäßig auf dem rechten
Teil der Plica bzw. am rechten unteren Blattrand unter dem Text bei fehlender Plica. Am
häufigsten beginnen diese Vermerke mit den Worten Ad mandatum domini regis bzw.
seltener De mandato domini regis. In Einzelfällen beschränkt sich der ganze Vermerk
auf diese Formulierung, in der Regel folgt aber noch ein zweiter Teil, in dem der zuständige Kanzlist genannt wird (N.N. mit Titel). Dazwischen erscheint unregelmäßig noch
der Name eines oder mehrerer Relatoren, und zwar in der Form domino oder dominis
  9 Forstreiter, Reichskanzlei, Exkurs: Die Kanzleiunterfertigungen in der Deutschen Reichskanzlei Kaiser
Sigismunds (mit eigener Paginierung 1–22). Die ungarischen commissio- und relatio-Vermerke werden
auf S. 7 als seltene Vermerke der Reichskanzlei betrachtet.
10 Hlaváček, Urkundenwesen, S. 239–261.
11 Die Entwicklung der Typologie bis zu den 1920er Jahren fasste Forstreiter, Reichskanzlei, Exkurs,
S. 1–4, zusammen; die neuere Literatur bis zu den 1970er Jahren siehe bei Hlaváček, Urkundenwesen,
S. 240–241.
19
N.N. referente bzw. referentibus. Nur einmal ist im bearbeiteten Bestand auch die seltene
Form Ad mandatum domini regis in consilio N.N. vertreten (Nr. 3).12
Alle bis jetzt genannten Vermerke erwähnen den Beurkundungsbefehl des Herrschers.
Daneben gibt es allerdings noch solche, die lediglich einen oder mehrere Relatoren anführen. Solche Vermerke beginnen mit den Worten Per dominum N.N. bzw. Ad relacionem
N.N.; danach folgt in der Regel auch der Name des zuständigen Kanzlisten (N.N. mit Titel).
Von diesem Schema gibt es im bearbeiteten Bestand zwei unübliche Abweichungen.
In einem Fall lautet der Relationsteil des Kanzleivermerkes N.N. relacionem faciente
anstatt des üblichen N.N. referente (siehe dazu Nr. 126, Anm. 1),13 im anderen Fall steht
die merkwürdige Formulierung Ad mandatum domini regis N.N. referente in absencia
protonotariorum (Nr. 96).
Die Registraturvermerke der Reichskanzlei enthalten immer das Wort Registrata, meist
in der gekürzten Form R., Ra oder Rta, worauf unregelmäßig der Name des Registrators
folgt. Nicht auf allen in der Reichskanzlei ausgefertigten Urkunden befindet sich ein Registraturvermerk, da bei Weitem nicht alle Urkunden registriert wurden. Neben Mandaten
und Briefen, die wahrscheinlich nur ganz selten registriert wurden, gilt das auch für zahlreiche Diplome (Nr. 42, 102, 105, 116, 140, 165, 166, 175 und 178). Wenn eine Urkunde
einen Registraturvermerk der Reichskanzlei besitzt und in den kontinuierlich erhaltenen
Reichsregisterbüchern Sigismunds nicht vorkommt, ist dies meist dadurch zu erklären,
dass sie in die parallel geführten böhmischen Registerbücher aufgenommen wurde, von
denen nur ein Band aus den Jahren 1436/37 und einige Handschriften mit spätmittelalterlichen Regesten ausgewählter Registereinträge erhalten sind. Es gibt allerdings auch
Urkunden, die keineswegs zum böhmischen Herrschaftsbereich gehören, in der Reichskanzlei ausgestellt wurden, einen Registraturvermerk tragen und trotzdem in den erhaltenen Reichsregisterbüchern nicht vorkommen (hier Nr. 4). Solche Urkunden führten die
12 Forstreiter, Reichskanzlei, Exkurs, S. 5–6, kam zu dem Schluss, „daß sich in den Unterfertigungen ein
direkter Hinweis auf den Rat (als Behörde) nicht findet“ (S. 6), da er nur zwei solche Urkunden kannte:
eine angebliche Fälschung Kaspar Schlicks (RI XI, Nr. 12148) und eine nur in einem alten Druck erhaltene Urkunde, bei der nicht klar ist, ob der Vermerk auch im Original gleichlautete (RI XI, Nr. 10898).
Diese Argumentation geht prinzipiell in die Irre, da die Kanzleifälschungen Schlicks eben keine Abweichungen von der Kanzleipraxis enthalten, die evt. Verdacht hätten erwecken können. Die in diesem
Band regestierte Urkunde (Nr. 3) bestätigt, dass Relationskonzeptvermerke mit Nennung des Rates in
der Reichskanzlei Sigismunds zwar selten, aber doch vorgekommen sind. Unter Wenzel war die Lage
ähnlich, siehe Hlaváček, Urkundenwesen, S. 254–255.
13 In diesem Band wurde die Urkunde nach einer zeitnahen tschechischen Übersetzung regestiert, allerdings
unter Bezugnahme auf das Regest Wilhelm Altmanns, das auf der Basis der heute verlorenen Originalurkunde verfasst wurde. Die Formulierung relacionem faciente wurde von dem Regest Altmanns übernommen, wobei feststeht, dass Altmann sich nicht geirrt hat, da die alttschechische Übersetzung dieser
Formulierung když jest počet činil lautet. Dass es sich nicht um eine Fälschung handelt, wird dadurch
bestätigt, dass die Urkunde in einem der nicht mehr erhaltenen böhmischen Registerbücher Sigismunds
registriert wurde – siehe Sedláček, Zbytky register, S. 128, Nr. 865.
20
Forscher zu Überlegungen über die Existenz nicht mehr erhaltener Sonderregisterbücher
Sigismunds, die allerdings bis heute nicht nachgewiesen werden konnten.14 Meiner Meinung nach ist vielmehr zu bedenken, dass diese Urkunden möglicherweise in den nicht
mehr erhaltenen ungarischen Registerbüchern eingetragen waren (zu diesen siehe unten).
Die Kanzleivermerke der ungarischen Kanzleien Sigismunds stellte jüngst Márta
Kondor übersichtlich dar.15 Die wichtigsten zwei Arten von Vermerken, die so genannten commissio-Vermerke und die relatio-Vermerke, entsprechen ungefähr dem
Relationskonzeptvermerk der Reichskanzlei. Die ersteren lauten Commissio propria
domini regis und bedeuten, dass der Beurkundungsbefehl direkt vom König ausging.
Die relatio-Vermerke mit dem Wortlaut Relacio N.N. informieren, wer der Kanzlei
den Beurkundungsbefehl vermittelt hat. Auf jeder Urkunde befinden sich entweder
zwei commissio- oder zwei relatio-Vermerke oder aber eine Kombination beider. Die
Verdoppelung der commissio- bzw. der relatio-Vermerke auf der Urkunde ist eine Besonderheit des ungarischen Urkundenwesens. Die commissio- bzw. relatio-Vermerke
befinden sich stets am rechten oberen Blattrand der Urkunde und unter der Plica in der
Mitte bzw. am unteren Blattrand in der Mitte bei fehlender Plica. Wenn das Siegel recto
aufgedrückt wurde, ist der Vermerk am unteren Blattrand ganz oder größtenteils durch
das Siegel bedeckt.
14Für die ältere Forschung zu den Registerbüchern Sigismunds siehe vor allem Seeliger, Registerführung, S. 274–276, der das Fehlen zahlreicher Urkunden in den erhaltenen Reichsregisterbüchern durch
folgende drei Gründe zu erklären versuchte: Zum einen vermutet er, dass unter Sigismund und Albrecht
nicht mehr erhaltene thematische Sonderregisterbücher geführt wurden, welche aus der Zeit Ruprechts
teilweise erhalten sind. Zweitens setzt er zu Recht voraus, dass „die minder feierlichen Patente … gewöhnlich kein Gegenstand des Registrierens waren“ (S. 275), drittens nimmt er an, dass „aus Nachlässigkeit und Versehen der Beamten manche registerfähige Urkunde uneingetragen blieb“ (ebd.). Forstreiter, Reichskanzlei, S. 188–203, untersuchte vor allem, wie die erhaltenen Registerbücher geführt
wurden, wie viele Schreiber sich daran beteiligten, inwieweit die Registratoren selbst Registereinträge
schrieben usw. Der Frage der Vollständigkeit der erhaltenen Reichsregisterbücher bzw. der Deperdita
widmete sich Forstreiter nicht. In der modernen Forschung wurde zu den Registerbüchern Sigismunds
und zur Registerführung in dessen Kanzlei nur wenig geforscht. Jedenfalls hat bis jetzt niemand die Existenz thematischer Sonderregister für bestimmte Urkundentypen bewiesen.
Eine Sonderreihe innerhalb der Register Sigismunds bildeten allerdings bekanntlich die nicht thematisch
sondern territorial definierten böhmischen Registerbücher. Während das einzige erhaltene Registerbuch
mit lateinischen und deutschen Urkunden aus den Jahren 1436/37 bereits durch Čelakovský, De vernaculis, beschrieben und in Kurzregesten veröffentlicht wurde, sodass es auch durch Altmann in RI XI
rezipiert werden konnte, wurden die sehr lückenhaften spätmittelalterlichen Auszüge aus weiteren vier
nicht mehr erhaltenen Registerbüchern erst durch Sedláček, Zbytky register, bzw. auf Deutsch ders., Die
Reste, fast vollständig publiziert. In der Einleitung dieser Edition (Ders., Zbytky register, S. 5–15, bzw.
ders., Die Reste, 1916, S. 1–11) beschrieb Sedláček die Handschriften mit den Auszügen und versuchte,
den ursprünglichen Bestand an böhmischen Kanzleiregisterbüchern zu rekonstruieren. Einen kleineren
Nachtrag zu Sedláček lieferte Pelikán, Příspěvek k zástavám.
15 Kondor, Urkundenausstellung, S. 211–214.
21
Wie Márta Kondor anführt, kommen unter Sigismund anstelle von commissio-Vermerken gelegentlich auch die Vermerke De mandato domini regis bzw. Ad mandatum
domini regis oder sogar Ad litteratorium mandatum domini regis vor, die „höchstwahrscheinlich auf ausländischen Einfluss zurückzuführen sind.“16 Dass es sich in diesen Fällen um eine Ausfertigung der ungarischen Kanzleien und nicht der Reichskanzlei handelt, ergibt sich aus der Position dieser Vermerke auf der Urkunde, die dem Usus der
ungarischen Kanzleien entspricht. Solche Vermerke tauchen allerdings im bearbeiteten
Bestand auf Schriftstücken der ungarischen Kanzleien nicht auf.
Registraturvermerke befinden sich auf den Ausfertigungen der ungarischen Kanzleien
wesentlich seltener, als auf den Stücken aus der Reichskanzlei. Der Registraturvermerk
befindet sich ebenfalls auf der Rückseite und heißt ebenfalls Registrata oder in der gekürzten Form Rta.17 Im bearbeiteten Bestand begegnet uns nur eine durch die ungarische
Kanzlei ausgefertigte Urkunde, die einen Registraturvermerk trägt (Nr. 180). Von den
übrigen, weniger häufigen Vermerken der ungarischen Kanzleien kann hier abgesehen
werden, da sie im bearbeiteten Bestand überhaupt nicht auftauchen.18
Auf manchen Urkunden im bearbeiteten Bestand fehlt das Siegel und kann auch aufgrund der Corroboratio nicht identifiziert werden; auf einigen Urkunden fehlt der Kanzleivermerk. Durch die Kombination beider Merkmale kann man allerdings bei allen 86
Originalurkunden mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, in welcher Kanzlei die jeweilige
Urkunde ausgefertigt wurde.19
73 Originalurkunden wurden in der Reichskanzlei ausgefertigt: 71 davon verfügen
über einen Relationskonzeptvermerk oder zumindest einen Registraturvermerk der
Reichskanzlei, die restlichen zwei verfügen über gar keinen Kanzleivermerk, sind aber
mit einem Reichssiegel Sigismunds besiegelt. In den ungarischen Kanzleien wurden 13
Originalurkunden ausgefertigt, wovon zwölf über ungarische Kanzleivermerke verfügen, bei der verbleibenden Urkunde lässt sich die Provenienz nur aufgrund des Siegels
bestimmen. Bezieht man noch die 19 Fotografien von Originalurkunden mit ein, bei denen allerdings die Siegel und die Kanzleivermerke verso nicht sichtbar sind, erhöht sich
die Relation zugunsten der Reichskanzlei wesentlich, da alle 19 Urkunden einen Relationskonzeptvermerk der Reichskanzlei tragen.
Die 13 Ausfertigungen der ungarischen Kanzleien sind zum Teil Urkunden für ungarische Empfänger. Hierher gehören zwei im Mährischen Landesarchiv im Bestand Famili16 Ebd., S. 211.
17 Zu den Registraturvermerken und der Registerführung in den ungarischen Kanzleien siehe ebd., S. 212–
214.
18 Márta Kondor führt noch die lecta-, solvit-, und extradata-Notizen an, siehe ebd. S. 211–212.
19 Eine andere Möglichkeit wäre noch der Vergleich der Schrift oder des Formulars. Im Allgemeinen kann
festgestellt werden, dass in den ungarischen Kanzleien in der Regel eine halbkursive Schrift verwendet
wurde und dass das Urkundenformular im Reich und in Ungarn wesentlich differierte. Die notwendigen
Forschungen auf diesem Feld blieben allerdings bisher aus.
22
enarchiv Seilern Milotice überlieferte und aus dem Archiv der ungarischen Adelsfamilie
Révai stammende Urkunden (Nr. 1, 180) und ein Mandat für alle Amtleute und Untertanen des Königreichs Ungarn, das die Bürger von Brünn betrifft und deswegen auch im
Brünner Stadtarchiv überliefert ist (Nr. 124).
Die restlichen zehn in der ungarischen Kanzlei ausgefertigten Urkunden wurden für
böhmische und mährische Empfänger ausgestellt. Das mag auf den ersten Blick etwas
überraschen, da die Urkunden Sigismunds für die Böhmischen Länder theoretisch durch
die Reichskanzlei bzw. in den Jahren 1436/37 durch deren „böhmische Abteilung“ expediert werden sollten und in der Regel auch wurden. Deswegen ist es interessant zu
fragen, warum in diesen Fällen die ungarische Geheimkanzlei vorgezogen wurde. Zumindest drei mögliche Gründe bieten sich an:
1. Die ungarische Geheimkanzlei war stets mit Sigismund unterwegs und begleitete
ihn auch während seiner militärischen Aktionen, während das Personal der Reichskanzlei
in solchen Fällen ab und zu fernblieb.20 War die Reichskanzlei nicht anwesend, nutzte
Sigismund subsidiär die ungarische Geheimkanzlei. Im bearbeiteten Material ist eine
Urkunde überliefert, die wohl eben aus diesem Grund in der ungarischen Geheimkanzlei ausgefertigt wurde: Ein Mandat an die mährischen Landherren vom 21. Januar 1421,
das in Pilsen ausgestellt wurde (Nr. 29). Es wurde während des kurzen westböhmischen
Kriegszugs ausgestellt, auf welchen Sigismund von Leitmeritz aus aufbrach, als er die
Nachricht von der Eroberung der Klöster Kladrau und Chotěšov durch Jan Žižkas Heer
und von der daraus drohenden Gefahr für die Stadt Pilsen erhielt. Sigismund muss sich auf
dem Weg von Leitmeritz nach Westböhmen sehr beeilt haben und so ist es gut möglich,
dass die Reichskanzlei ihn am Anfang nicht begleitete.21 Jedenfalls ist bis jetzt keine Ausfertigung der Reichskanzlei aus der Zeitspanne zwischen dem 8. und 29. Januar bekannt.22
20 Ein signifikantes Beispiel dafür ist auch aus Mähren bekannt. Am 9. März 1421 zog Sigismund feierlich in Znaim ein, wo sich sein Hof sowie der Hof der Königin Barbara anschließend drei Wochen
lang aufhielt. Der König selbst aber zog mit seinem Heer nach Ostmähren, wo er höchstwahrscheinlich
„das neue Tabor“ der radikalen Hussiten auf einer Marchinsel bei Nedakonice belagerte. Seine Basis
bildete dabei offensichtlich die benachbarte königliche Stadt Ungarisch Hradisch, wo die Geheimkanzlei zwischen dem 14. und 18. März 1421 eine Reihe von Urkunden für ungarische Adelige ausfertigte
(siehe ZsO VIII, S. 104–109, Nr. 285–311). Dagegen ist aus dieser Zeit keine einzige Ausfertigung der
Reichskanzlei bekannt, die offensichtlich in Znaim blieb und dort die Rückkehr des Königs erwartete.
Der Hradischer Aufenthalt Sigismunds wurde erst nach Erscheinung des betreffenden Bandes des Zsigmondkori Oklevéltár bekannt und anschließend im Itinerar Sigismunds von Pál Engel und Norbert C.
Tóth berücksichtigt (siehe Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 107); er lässt sich sehr gut mit der Darstellung
in der Hussitenchronik des Laurentius von Březová in Einklang bringen (Vavřince z Březové Kronika,
hg. Goll 473–474; siehe dazu Elbel, Pobyty vyslanců, S. 482, Anm. 19).
21 Über den Zug Sigismunds nach Westböhmen siehe vor allem Kavka, Poslední Lucemburk, S. 86–87.
22 Siehe RI XI, Nr. 4431–4442. Bei all diesen Stücken lässt sich die Ausfertigung durch die Reichskanzlei
entweder ausschließen oder zumindest nicht beweisen.
23
Erst am 29. Januar im Feldlager vor dem Stift Kladrau waren die deutschen Kanzlisten
wahrscheinlich wieder anwesend.23
2. Wie Eberhard Windecke berichtet, kam es im Spätsommer 1420 zu einem Streit
zwischen dem Reichskanzler, Bischof Georg von Passau, und dem König wegen der
Verpfändung kirchlicher Güter in Böhmen durch Sigismund. Bischof Georg lehnte diese
Praxis ab und war nicht bereit, die Urkunden mit dem Reichssiegel besiegeln zu lassen.
Deswegen wandte Sigismund sich an seine ungarische Geheimkanzlei, die solche Verpfändungsurkunden anstandslos ausfertigte.24 Die in diesem Band bearbeiteten im Original erhaltenen Verpfändungsurkunden über kirchliche Güter in Mähren aus den Jahren
1420–1422 bestätigen die Darstellung Windeckes: sie wurden ausschließlich in der ungarischen Geheimkanzlei ausgefertigt (Nr. 25, 26, 59, 63, 97), während die Reichskanzlei Verpfändungsurkunden über Kammergüter und -zinse expedierte (Nr. 22, 24, 60, 68,
69, 74, 75). Am deutlichsten wird diese Praxis von zwei Verpfändungsurkunden Sigismunds für Peter von Eulenburg illustriert, die am 25. und 27. April in der ungarischen
Geheimkanzlei bzw. in der Reichskanzlei ausgefertigt wurden und die Klostergüter bzw.
Kammerzinse betreffen (Nr. 59 und 60). Es ist dabei interessant, dass in der Siegelankündigung einiger in der ungarischen Geheimkanzlei ausgefertigten Verpfändungsurkunden
die Bereitwilligkeit des Königs festgehalten wurde, die Urkunde nachträglich mit dem
römischen Siegel zu versehen (Nr. 25 und 26).
3. Es gibt aber auch Urkunden für mährische Empfänger, die keine Verpfändungen
betreffen und trotz der Anwesenheit der Reichskanzlei in der ungarischen Geheimkanzlei ausgefertigt wurden. Es handelt sich meist um Urkunden, die entweder direkt ungarische Angelegenheiten tangierten (Nr. 95) oder an Empfänger in Südostmähren adressiert
waren (Nr. 94, 113). Diesem Gebiet widmete Sigismund während seiner Regierung besondere Aufmerksamkeit. Bei den Verhandlungen mit Herzog Albrecht von Österreich
über die Übergabe Mährens Anfang 1423 wollte er sogar die ganze Gegend südlich der
Flüsse Bečva und Haná an Ungarn angliedern,25 was im Oktober 1423 auf lediglich zwei
ostmährische Herrschaften reduziert wurde.26
23 Ebd., Nr. 4443–4444. Es lässt sich aber auch nicht ausschließen, dass sich die Datierung der beiden Urkunden sowie einer weiteren Urkunde vom 6. Februar 1421 (RI XI, Nr. 4445) nur auf das Actum bezieht
und dass die betreffenden Urkunden erst nach der Rückkehr Sigismunds nach Leitmeritz Mitte Februar
durch die Reichskanzlei ausgefertigt wurden (siehe den Kommentar zu den Regesten Nr. 40, 90 und 91).
Es gibt des Weiteren einen Brief Sigismunds an Ulrich von Rosenberg, der am 8. Februar 1421 wiederum
durch die ungarische Geheimkanzlei ausgefertigt wurde (RI XI, Nr. 4446). Erst ab dem 14. Februar setzt
die Tätigkeit der Reichskanzlei wieder kontinuierlich ein (siehe RI XI, Nr. 4453ff.).
24 Siehe: Leben Sigmunds, hg. von Hagen 109; Forstreiter, Reichskanzlei 73–75.
25 Die erste Fassung der Übergabeurkunde vom 5. Februar 1423 edierte Bretholz, Übergabe, S. 345–346,
Nr. XV, der allerdings irrtümlich diese Urkunde als Konzept bezeichnet. Dass es sich um eine ausgefertigte (allerdings nicht vollzogene) Urkunde handelte, zeigte Rudolf, Markgrafschaft, S. 124–134.
26 Die Übergabeurkunde vom 1. Oktober 1423 edierte ebenfalls Bretholz, Übergabe, S. 346–349, Nr. XVI.
24
Den letzten diplomatischen Aspekt, der an dieser Stelle noch thematisiert werden soll,
stellt die Urkundensprache dar. Diese Problematik kann sowohl anhand der 86 Originalurkunden als auch der 19 Fotografien von Originalurkunden analysiert werden. Eine
klare Mehrheit darunter bilden die 60 lateinischen Urkunden, gefolgt von 40 deutschen
Urkunden. Nur fünf Urkunden wurden auf tschechisch geschrieben, was im Vergleich
zum böhmischen Bestand an Sigismunds-Urkunden sehr wenig ist. Tschechische Urkunden betreffen die Landes- und Adelspolitik Sigismunds (Nr. 29, 79, 165, 175, 178);
ähnlichen Inhalt haben auch die kopial überlieferten tschechischen Urkunden, bei denen
aber nicht immer eindeutig ist, ob es sich nicht um eine zeitgenössische Übersetzung ins
Tschechische handelt (Nr. 126).
3. Regestentechnische Bemerkungen
Die in diesem Band angewandte Regestentechnik ist an die Regesten Kaiser Friedrichs
III. aus dem österreichischen Staatsarchiv angelehnt.27 Abweichungen resultieren vor
allem daraus, dass das Urkundenwesen Sigismunds dank des Zusammentreffens römisch-deutscher, böhmischer und ungarischer Traditionen viel differenzierter war, als
das Urkundenwesen Friedrichs. So ist es nicht möglich, bestimmte Formularteile der
Urkunden mit der Begründung wegzulassen, sie seien überall gleich. Ganz im Gegenteil
unterscheiden sich die Urkundenformeln einerseits im Reich (einschließlich Böhmens)
und andererseits in Ungarn ganz erheblich. Vorliegende Regesten sind somit moderne
Vollregesten, die alle sachlichen Informationen der Urkunden vermitteln und die teilweise auch die Formularteile der Urkunden beibehalten.
Was den Inhalt der Urkunden betrifft, kommt es relativ häufig vor, dass eine Urkunde
verschiedene unklare oder widersprüchliche Formulierungen enthält. Es wird daher
versucht, Unklarheiten im Regest zu klären, wobei aber in solchen Fällen auch der ursprüngliche Wortlaut zitiert wird. Zitiert werden auch all jene Formulierungen und Begriffe, die unüblich sind oder bei welchen eine wortgenaue Übersetzung ins moderne
Deutsch irreführend sein kann.
Es gibt einige wenige Urkunden, die trotz der Bemühung um eine eindeutige Interpretation teilweise unklar bleiben. Dies betrifft vor allem das Mandat Sigismunds der Mühlen um Znaim wegen; der missverständliche Urkundentext konnte nach einem Vergleich
mit der diesbezüglichen Petition des Znaimer Stadtrates nur dadurch erklärt werden, dass
die Kanzlei die Petition falsch verstanden und deswegen einen Urkundentext ohne Sinn
produziert haben dürfte (Nr. 62). Ein wenig unklar bleiben auch die Umstände der Verpfändung der Stadt und des Landes Jägerndorf (Nr. 56) und einige Details in anderen
Urkunden. In all diesen Fällen werden die Unstimmigkeiten im Kommentar thematisiert.
27 Siehe jüngst Ottner, Regesten.
25
Wie bereits angedeutet, wurden auch bestimmte Formularteile der Urkunden in die Regesten aufgenommen. Hervorzuheben sind hier die Arengen, die im Volltext übernommen werden. Sie werden in einem speziellen Abschnitt am Schluss des Regestentextes
vor den Kanzleivermerken zitiert. Da einige Arengen im bearbeiteten Bestand mehrmals
vorkommen, werden sie beim zweiten und den folgenden Malen nur noch mit ihrem Inzipit angeführt, wonach der Hinweis auf den vollen Wortlaut folgt. Durchgängig in den
Regestentext aufgenommen wurden die „Mitrat-Formeln“, auch wenn sie nur allgemein
formuliert wurden.
Neben dem eigentlichen Regestentext weist jedes Regest das aufgelöste und oft in
eckigen Klammern teilweise rekonstruierte Datum aus. Die Tagesangabe ist im Wortlaut
der Urkunde in runden Klammern zitiert, worauf die Angabe der Regierungsjahre Sigismunds folgt, und zwar in folgender Reihenfolge: ungarisches, römisch-deutsches und
böhmisches Königtum und Kaisertum (eine arabische Ziffer bedeutet, dass die Zahl in
der Urkunde wörtlich ausgeschrieben wurde, während römische Zahlen ebensolche im
Urkundentext wiedergeben).
Unter dem Regestentext befinden sich mehrere Abschnitte. Zuerst finden sich dort
die Kanzleivermerke recto und verso, falls sie bekannt sind (bei Originalurkunden wird
auch explizit angeführt, wenn die Kanzleivermerke fehlen). Wenn keine nähere Angabe
über die Platzierung der Vermerke auf der Urkunde erfolgt, gilt Folgendes: der Relationskonzeptvermerk befindet sich auf dem rechten Teil der Plica oder am rechten unteren
Blattrand der Urkunde, wenn diese keine Plica hat; ein Registraturvermerk befindet sich
verso in der Blattmitte. Bei den litterae clausae wird in diesem Abschnitt neben den
Kanzleivermerken auch die Außenadresse wörtlich zitiert. In seltenen Fällen werden hier
auch spätere Archivvermerke verzeichnet, wenn diese zur Klärung des Urkundentextes
beitragen, diesen ergänzen (Nr. 57) usw.
Ein eigener Abschnitt ist den Angaben zur Überlieferung und der diplomatischen
Beschreibung der Urkunde (Beschreibstoff, Siegel u.ä.) gewidmet. Hier werden auch
andere Überlieferungen derselben Urkunde verzeichnet, also bei Originalurkunden
Konfirmationen, Abschriften oder alte Regesten, bei Kopialstücken andere Abschriften, Regesten usw. Es muss allerdings betont werden, dass bei der Angabe der Kopialüberlieferung keine Vollständigkeit angestrebt wurde, insbesondere dann, wenn eine
Originalurkunde vorliegt. Darauf folgen eigene Abschnitte für vorhandene Editionen
oder Regesten der Urkunde und für Literatur zu der Urkunde. Auch hier wurde keine
Vollständigkeit angestrebt. Es werden vor allem solche Werke angeführt, die eine Urkunde näher thematisieren oder ihren Kontext erhellen. Die bloße Erwähnung einer
Urkunde wurde in der Regel nicht zitiert. Am Schluss eines Regestes befindet sich
gelegentlich noch ein diplomatischer oder historischer Kommentar. Er dient der Erläuterung des betreffenden Stückes, wenn die Urkunde Unklarheiten oder Widersprüche
enthält. Der historische Kontext einer Urkunde wird in der Regel jedoch nicht dargestellt.
26
Zwischen Regestentext und Kanzleivermerken befindet sich gelegentlich noch ein
Absatz für die Arenga (siehe dazu oben). Bei den im bearbeiteten Bestand vertretenen
feierlichen Diplomen gibt es noch mehrere zusätzliche Abschnitte, konkret für die Datum-per-manus-Formel und für die Liste der Barone28 eines ungarischen feierlichen Diploms (Nr. 159) sowie für die Signumzeile und für die Zeugenreihe in einem feierlichen
Diplom der Reichskanzlei (Nr. 163).
Eine komplizierte Frage stellte bei der Bearbeitung dieses Bandes die Schreibung von
Ortsnamen dar. Optimale Richtlinien dafür können im mitteleuropäischen Raum kaum
gefunden werden. In Böhmen und Mähren, in Tschechisch- und Polnisch-Schlesien sowie in der Ober- und Niederlausitz existierten in der Regel jahrhundertelang parallel
slawische und deutsche Ortsnamen; auf dem Gebiet des historischen Ungarns sogar ungarische, deutsche und slawische bzw. rumänische Ortsnamen. Es bietet sich an, stets die
heute gültigen Ortsnamen zu bevorzugen. Eine solche Lösung wäre allerdings für das
15. Jahrhundert oft ahistorisch (siehe bspw. Eger/Cheb, Brüx/Most, Breslau/Wrocław)
und für die deutschsprachigen Regesten auch teilweise unpraktikabel (siehe vor allem
Adjektive, bspw. Olmützer/Olomoucer, Hradischer/Hradištěr [!] u. ä.).
Im vorliegenden Regestenband werden also bei heute tschechischen, polnischen, slowakischen, ungarischen, kroatischen, rumänischen oder italienischen Orten im Prinzip
deutsche Ortsnamen bevorzugt, solange es historische deutsche Namensvarianten gibt.
In Böhmen und Mähren konnten historische deutsche Namen bei fast allen Städten und
Märkten und zumindest bei denjenigen Dörfern gefunden werden, die in der Vergangenheit deutsche Bevölkerungsanteile hatten. Es sind dies vor allem Dörfer in den Grenzgebieten und in den deutschen Sprachinseln im Landesinneren. Die durch die österreichischen Behörden künstlich eingedeutschten Namen von Dörfern in rein tschechischen
Gebieten werden hier dagegen nicht übernommen. Wenn es keinen historischen deutschen
Namen gibt, wird in den Regesten die aktuelle Variante des Ortsnamens benutzt. Ähnliches gilt auch für das Gebiet des historischen Ungarns, wo allerdings historische deutsche
Ortsnamen etwas weniger vertreten sind, als in Böhmen, Mähren und Schlesien.
Da interessant sein kann, welche sprachliche Variante im Urkundentext vorkommt,
wird angestrebt, bei der ersten Nennung eines Ortsnamens im Regestentext in runden
Klammern auch die Schreibweise der Urkunde buchstabengetreu zu vermitteln. Nur
wenn sich die Schreibweise der Urkunde von der Schreibweise im heutigen Deutschen
bzw. Tschechischen nicht wesentlich unterscheidet, wird sie nicht zitiert. Wenn ein Ortsname nicht identifizierbar war, befindet sich im Regestentext nur die Schreibweise der
Urkunde und in der Anmerkung Möglichkeiten der Identifizierung.
28 Die Liste der Barone darf allerdings nicht mit einer Zeugenreihe verwechselt werden. Sie listet immer die
aktuellen geistlichen und weltlichen Würdenträger des ungarischen Königreichs auf, unabhängig davon,
ob sie am königlichen Hof anwesend waren oder nicht. Siehe Kondor, Urkundenausstellung, S. 220–
221.
27
In das Register wurden alle sprachlichen Varianten eines Ortsnamens aufgenommen
(z.B. im Regestentext Kaschau, im Register auch der aktuelle slowakische Ortsname
Košice sowie der historische ungarische Ortsname Kassa).
4. Bedeutung des bearbeiteten Urkundenbestandes
Die Bedeutung des bearbeiteten Bestandes für die Geschichte Kaiser Sigismunds, für
die mährische Landesgeschichte oder für die Geschichte der Hussitenkriege ist insofern
relativ gering, als es sich nur um 187 Regesten handelt. Andererseits ist aber hervorzuheben, dass nur ¼ davon (i.e. 47 Regesten) im Wilhelm Altmanns XI. Band der Regesta
Imperii vorkommen. Aus Sicht der Regesta Imperii ist also das im vorliegenden Band
bearbeitete Urkundenmaterial größtenteils neu.
Das heißt allerdings nicht, dass all diese 140 „neuen“ Urkunden Sigismunds bisher
unbekannt waren. Der Großteil wurde bereits durch verschiedene tschechische Editionen, Regestenwerke oder Archivbehelfe zugänglich gemacht oder verzeichnet, bzw. in
tschechischen Studien und Monografien analysiert oder erwähnt. Dennoch konnten im
Zuge der Bearbeitung dieses Bandes mehrere unbekannte Stücke gefunden bzw. Deperdita rekonstruiert werden, wovon manche unser Wissen über die mährische Herrschaft
Sigismunds nicht unwesentlich erweitern. Der Bearbeiter hat während der Arbeiten an
diesem Band einige Studien publiziert, in denen er u.a. auch diese „neuen“ Urkunden
ausgewertet und teilweise auch ediert hat. Die meisten neuen Funde gelangen auf dem
Gebiet der Kopialüberlieferung. Es gibt aber auch unbekannte Originalurkunden.
Einige neue Funde gehören sogar zur politischen Korrespondenz Sigismunds. So
wurde in einer mittelalterlichen Handschrift im Mährischen Landesarchiv ein Brief Sigismunds an Bischof Johann von Leitomischl (1388–1418), später von Olmütz (1418–
1430), vom 4. September 1417 „gefunden“, der im betreffenden Handschriftenkatalog
zwar verzeichnet war, in der Forschung aber bisher unberücksichtigt blieb (Nr. 6).29 In
den Abschriftensammlungen des 19. Jahrhunderts wurde ein unbekanntes Mandat Sigismunds an die mährischen Städte vom 27. Dezember 1420 entdeckt, in dem der König
die Städte u.a. zur Hilfeleistung für die durch die Hussiten bedrohte Stadt Jamnitz aufforderte (Nr. 28).
Andere Funde betreffen die persönliche Zusammensetzung des königlichen Hofes
bzw. Umfelds, wie etwa das Fragment einer Originalurkunde für Sigismunds Höfling
29 Das Kurzregest im betreffenden Handschriftenkatalog bringt keine Angaben zum Inhalt des Briefes – siehe Švábenský, Cerroniho sbírka, II, S. 426. Eine detaillierte Analyse des Briefes bietet Elbel, Neznámý
list, mit der Edition auf S. 526–528, Nr. 1. Erst nach Fertigstellung dieses Bandes wurde durch Pavel Krafl
ein Kurzregest auch in RBMV VII, S. 305–306, Nr. 678, abgedruckt.
28
(specialis aulicus) Albert von Gurwitz vom 24. Juni 1412 (Nr. 2),30 ein altes Regest einer
Urkunde von 1433, mit der Sigismund den italienischen Grafen Anton Collalto in die
königliche Familiarität, in den Drachenorden und in den aragonesischen Kannenorden
aufnahm (Nr. 146), oder das Regest einer ähnlichen Urkunde von 1434, mit der der sizilianische Ritter Jakob von Constantio aus Messina in den Drachenorden aufgenommen
wurde (Nr. 148). Auch die zeitgenössische Kopie einer Vollmacht vom 2. August 1436
für den Olmützer Domherrn und Archidiakon, Martin von Dobřany, sechs öffentliche
Notare zu ernennen, deutet auf die Königsnähe des Empfängers hin (Nr. 162).
Unbekannt (abgesehen vom maschinenschriftlichen Archivinventar) war auch das
Mandat Sigismunds an den Abt Johann von Klosterbruck und den Hauptmann Sigismunds in Znaim, Hartneid von Liechtenstein, die Znaimer Mühlen betreffend. Der Text
des Mandats ist nicht vollkommen schlüssig, was der Bearbeiter auf das mangelhafte
Verständnis der (zufällig erhaltenen) Petition des Znaimer Stadtrats durch die Kanzlei
Sigismunds zurückführt (Nr. 62; siehe oben). Dieses Mandat und die Umstände seiner
Ausfertigung illustrieren die Möglichkeiten und Grenzen der Kommunikation zwischen
einer königlichen Stadt und dem König bzw. dessen Kanzlei.31 Im Fall von Znaim lässt
sich diese Problematik übrigens auch aufgrund anderer erhaltener Mandate (Nr. 30, 67,
76, 84, 122) und der in den Ratsrechnungen erwähnten Deperdita Sigismunds (Nr. 20,
43, 49) sowie aufgrund mehrerer Angaben über die Gesandtschaften und Botschaften der
Stadt zum König ziemlich detailliert beobachten.32 Die meisten der angeführten Mandate
und Deperdita sind im vorliegenden Band zum ersten Mal publiziert. Eine Reihe von
Mandaten und Deperdita Sigismunds ist auch für die Stadt Brünn erhalten; auch diese
Mandate wurden bisher entweder ganz unzureichend (Nr. 18, 27, 70, 93) oder gar nicht
publiziert (Nr. 39, 44, 108, 110, 124, 138).
Manche Urkunden waren zwar bekannt, aber nur aufgrund eines Registereintrags,
eines alten Regestes oder einer Erwähnung in einer späteren Urkunde; im vorliegenden
Band konnte aber ein Regest auf der Basis einer älteren vollständigen Kopie (Nr. 24, 34)
oder sogar des Originals erarbeitet werden (Nr. 26).
Eine zwar bekannte, allerdings in der modernen Forschung als Fälschung des 16.
Jahrhunderts bezeichnete Urkunde ist der Wappenbrief Sigismunds für den Markt Mohelno vom 25. Juli 1417 (Nr. 5). Andreas Zajic und der Bearbeiter rehabilitierten diesen
Wappenbrief in einem Aufsatz als echte Urkunde, die in einer sehr schlechten und heute
stark beschädigten Kopie aus dem 17. Jahrhundert überliefert ist.33 Für die Echtheit dieser Urkunde spricht u.a. die Tatsache, dass sie eine merkwürdige Parallele in dem im
30 Nach Fertigstellung dieses Bandes wurde ein Reg. auch in RBMV VII, S. 266–267, Nr. 568, publiziert.
31 Der Bearbeiter widmete diesem Mandat einen Aufsatz, siehe Elbel, Co to znamená.
32 Über die Gesandtschaften und Botschaften der Stadt Znaim zum König siehe ausführlich ders., Pobyty
vyslanců.
33Siehe Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen.
29
Original erhaltenen Wappenbrief Sigismunds für den Markt Heroldsberg bei Nürnberg
vom 10. Juli 1417 hat.34 Die Ergebnisse der Untersuchung des Wappenbriefs und die
wichtigsten Argumente für die Echtheit der Urkunde werden im Kommentar des Regestes zusammengefasst.
Mehrere unbekannte oder nur aufgrund eines Registereintrags bekannte Urkunden
konnten auch in den nichtbohemikalen Beständen und Sammlungen des Mährischen
Landesarchivs gefunden werden. Das gilt besonders für einen bisher unbekannten illuminierten Wappenbrief Sigismunds für Ulrich Snurer vom 1. Februar 1435 (Nr. 150)35
sowie für einen unbekannten und zwei nur aufgrund der Kurzregesten im Reichsregisterbuch bekannte Lehnbriefe für die Nürnberger Bürgerfamilien Koller und Poczlinger
(Nr. 157, 158 und 166) oder für eine Privilegienbestätigung für das schwäbische Kloster
Weißenau, die bis jetzt nur aufgrund des Abdrucks von Johann Christian Lünig bekannt
war (Nr. 4). Ebenfalls ganz unbekannt war der kopial überlieferte Lehnbrief für Konrad
Nymptsch, einen schlesischen Höfling Sigismunds, über bestimmte Lehngüter in Niederschlesien vom 8. Mai 1422 (Nr. 96). Wenig Neues bringen die im vorliegenden Band
vorkommenden Urkunden Sigismunds für ungarische Empfänger, die der ungarischen
Forschung dank der Fotosammlung im ungarischen Staatsarchiv bekannt sind. Dennoch
befinden sich auch unter den Hungarica einige bisher unpublizierte Urkunden, da das
Zsigmondkori oklevéltár erst bis zum Jahr 1423 vorangeschritten ist (Nr. 141, 159, 180).
Es bleibt noch, den bearbeiteten Urkundenbestand als Ganzes zu charakterisieren. Dabei wird gefragt, inwieweit die hier versammelten Urkunden die böhmische und mährische Politik Sigismunds beleuchten (die nichtbohemikalen Stücke werden hier beiseite
gelassen).
Es muss zuerst festgehalten werden, dass die Geschichte Böhmens (Nr. 6, 77, 178),
aber auch Schlesiens (Nr. 14, 16, 22, 56, 89, 96) sowie die allgemeine Hussitenpolitik
34 Der Heroldsberger Wappenbrief ist in RI XI, Nr. 2460, anhand des Registereintrags in den Reichsregisterbüchern regestiert, aber für den Vergleich ist die Edition sowie die Beschreibung dieser Urkunde von Andreas Zajic heranzuziehen – siehe Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen, S. 311–312, 362–363.
35 Ulrich Snurer ist in der Urkunde nicht näher bezeichnet und seine Herkunft bleibt somit unklar. Dennoch
ist es höchst wahrscheinlich, dass er nicht aus den Ländern der Böhmischen Krone kam, und es lässt sich
vermuten, dass es sich um einen Wiener Bürger handelte (siehe den Kommentar zum Regest Nr. 150).
Wenn wir allerdings eine böhmische Herkunft Ulrichs ausschließen, stellt sich auch bei dieser Urkunde
(wie auch bei Nr. 4; siehe oben) die Frage, warum sie in den Reichsregisterbüchern nicht vorkommt,
obwohl sie einen Registraturvermerk trägt. Wäre Ulrich aus den böhmischen Kronländern gekommen,
wäre ein Eintrag in die böhmischen Registerbücher wahrscheinlich gewesen. Andernfalls könnten wir
mit Seeliger an verlorene (spezialisierte?) Bände der Reichsregisterbücher denken oder als Ausnahmefall
einen Eintrag ins böhmische Register auch bei nichtbohemikalen Stücken annehmen, die Verwendung
ungarischer Registerbücher für die Urkundenproduktion der Reichskanzlei zulassen oder akzeptieren,
dass das Vorhandensein eines Registraturvermerks nicht immer bedeuten muss, dass die Urkunde ins
Registerbuch eingetragen wurde, da der Registrator den Eintrag – aus welchen Gründen auch immer
– versäumt haben kann.
30
Sigismunds eher am Rande stehen und dass die meisten der bearbeiteten Urkunden die
Herrschaft Sigismunds in Mähren, die Einbeziehung der Markgrafschaft in den Hussitenkrieg sowie die Ausbreitung des Hussitismus im Land und dessen Bekämpfung durch
den König dokumentieren.36 Hier ist aber zu berücksichtigen, dass außerhalb der mährischen Archive noch ca. 100 Urkunden Sigismunds bekannt sind, die für mährische Empfänger oder über mährische Güter und Angelegenheiten ausgestellt wurden.37
Ende 1419 bildete Mähren das Aufmarschgebiet Sigismunds auf seinem Zug nach
Böhmen. Sigismund wurde ohne Widerstand als Markgraf von Mähren anerkannt, wobei ihm auch die hussitisch gesinnten Adeligen huldigten. Im Jahr 1420 sollte Mähren
eine wichtige Rolle im Krieg gegen die böhmischen Hussiten spielen, wie auch einige
im vorliegenden Band regestierte Mandate, Schadlosbriefe oder Söldnerverträge dokumentieren (vor allem Nr. 17, 18, 21, 23, 24, 25, 26).38 Nach den Niederlagen in Böhmen änderte sich jedoch die politische Lage in Mähren vollkommen. Die mährischen
Hussiten bedrohten bspw. Ende 1420 die Stadt Jamnitz, wie das Mandat Sigismunds
vom 27. Dezember 1420 zeigt (Nr. 28). Im Frühjahr 1421, als sich Sigismund aus Böhmen nach Mähren zurückziehen musste, wollte er nach seinem böhmischen Misserfolg
zumindest die ermutigten mährischen Hussiten unter Kontrolle bringen (vor allem Nr.
30). Die Pazifikation Mährens im Frühling 1421 war aber wenig erfolgreich, Sigismund
kämpfte wahrscheinlich nur kurz gegen die Hussiten in Ostmähren (siehe Nr. 40, wo
von der Anwesenheit königlicher Truppen in Ungarisch Hradisch die Rede ist). Er konzentrierte sich eher auf den Aufbau einer Anhängerschaft im Land, was mehrere in diesem Band versammelte Urkunden dokumentieren. Er bediente sich im Kampf gegen die
36Mit der mährischen Herrschaft Sigismunds beschäftigen sich alle Darstellungen der Hussitenkriege in
Mähren, siehe Bretholz, Die Übergabe; Neumann, K dějinám husitství; Urbánek, K historii husitské
Moravy, jüngst Válka, Husitství na Moravě. Der Bearbeiter widmete Sigismunds mährischer Herrschaft
einen populärwissenschaftlichen Aufsatz, siehe Elbel, Ve znamení draka, sowie eine ausführliche Studie
über die Anhängerschaft des Königs in Mähren, siehe ders., Scio, quod vos Moravi. Er bereitet eine
deutsche Monografie vor.
37 Es handelt sich vor allem um die sehr wichtigen verfassungsrechtlichen Urkunden und Verträge im Böhmischen Kronarchiv, das heute einen Bestand des Nationalarchivs in Prag bildet, und im Haus-, Hof- und
Staatsarchiv in Wien. Des Weiteren befinden sich unter diesen 100 Urkunden zahlreiche Registereinträge
in den Reichsregistern im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien, im erhaltenen Band der böhmischen
Kanzleiregister in der Lobkowitzschen Schlossbibliothek in Nelahozeves, in den in Prag aufbewahrten
Handschriften mit den Auszügen aus den nicht mehr erhaltenen böhmischen Registerbüchern und in
den ebenfalls in Prag befindlichen Registern der verpfändeten Kammergüter in Böhmen (aus den Jahren
1453/54) und Mähren (1459). Einzelne Urkunden befinden sich noch in verschiedenen Archivbeständen
in Prag und in Wittingau, Breslau usw.
38Bedeutend mehr Nachrichten bringen allerdings die mehrmals erwähnten Auszüge aus den alten böhmischen Registerbüchern (siehe Sedláček, Zbytky register; ders., Die Reste), sowie das im Jahr 1459
aufgestellte Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren (siehe AČ VII, S. 569–604, das auch im
RI XI rezipiert wurde).
31
mährischen Hussiten vor allem Bischof Johanns von Olmütz und Herzog Albrechts von
Österreich: dem ersteren übergab er am 30. März 1421 vorübergehend die Verwaltung
von Olmütz, Mährisch Neustadt, Littau und Kloster Hradisch (Nr. 36), dem anderen verpfändete er am 7. Juli 1421 die mährischen Städte Znaim, Iglau, Pohrlitz, Jamnitz sowie
Budweis in Böhmen.39 Die diesbezügliche und in der Forschung bis vor kurzem fast unbekannte Urkunde ist zwar in Wien überliefert, im vorliegenden Band ist allerdings ein
Stück regestiert, das die verzögerte und offensichtlich komplizierte Übergabe der Städte
an Albrecht dokumentiert (Nr. 84, siehe auch Nr. 85).
Ein halbes Jahr nach seiner Rückkehr nach Ungarn im Mai 1421 zog Sigismund im
Herbst mit einem großen Heer nach Mähren zurück, das im Rahmen des zweiten Hussitenkreuzzuges nach Böhmen weiter marschieren sollte, wo bereits das Kreuzheer der
Reichsfürsten und ein drittes Heer aus Schlesien und der Lausitz lagerten. Als Sigismund mit erheblicher Verspätung Mitte Oktober die mährische Grenze überquerte, war
das Reichsheer in Nordwestböhmen bereits auf der Flucht, nur ein schlesisches Heer
wartete nach gewissen Erfolgen in Ostböhmen auf den König. Sigismund kam allerdings nicht so schnell voran, wie es erforderlich gewesen wäre. Dass er einige Tage nach
Überschreitung der Grenze auf Widerstand stieß und einen nächtlichen Überfall auf sein
Heer abwehren musste, zeigt ein interessanter und bis vor kurzem ebenfalls unbekannter Brief an Herzog Albrecht V. von Österreich, den Sigismund am Tag nach diesem
Überfall verfassen ließ (Nr. 77).40 Die folgenden Kämpfe in Ostmähren sind nur chronikalisch überliefert, die Urkunden über die Kapitulation des hussitischen Landherren
Peter von Krawarn und Straßnitz befinden sich außerhalb des bearbeiteten Bestands (in
Prag).41 Im vorliegenden Band ist aber der wichtige Landfriedensvertrag Sigismunds mit
dem mährischen Adel regestiert, mit welchem die Befriedung Mährens erfolgreich abgeschlossen wurde (Nr. 79).
Nach dem Scheitern des zweiten Kreuzzugs in der Schlacht bei Deutsch Brod
(Havlíčkův Brod) im Jänner 1422 wiederholte sich teilweise die Lage der Jahreswende
39 Die Verpfändungsurkunde wurde in Theben ausgestellt und ist in der Hds. „Österreichisches Diplomatar
1353–1441“ im HHStA Wien, Sign. Cod. Weiß 13, fol. 109r–112r, überliefert. Die Urkunde wurde von
Karl Rudolf entdeckt, der damit das Standardwerk von Bretholz, Die Übergabe, wesentlich ergänzte
bzw. korrigierte – siehe Rudolf, Markgrafschaft, S. 80–85.
40 Die zeitnahe Kopie der Urkunde ist im Ungarischen Staatsarchiv überliefert und wurde vor kurzem durch
die Herausgeber des Zsigmondkori oklevéltár entdeckt und regestiert (siehe ZsO VIII, S. 325–326, Nr.
1070). Für das Mährische Landesarchiv wurde ein Foto der Urkunde angeschafft, da es sich um eine
wichtige Quelle der mährischen Geschichte handelt.
41 Es handelt sich um eine Urkunde der Schiedsrichter vom 28. Oktober 1421 und um einen Reversbrief
Peters für Sigismund vom 13. November 1421 (siehe AKČ V, S. 181–182, Nr. 295; S. 182–183, Nr. 296).
Beide Urkunden sollten in einen geplanten Prager Band der Neubearbeitung von RI XI als „a-Nummern“ aufgenommen werden. Zur Kapitulation Peters von Krawarn siehe jüngst Baletka, Páni z Kravař,
S. 261–263.
32
1420/21: Die mährischen Hussiten gewannen neuerlich die Oberhand und Sigismund
musste sie erneut bekämpfen. Die wichtigste Kriegsaktion war die Belagerung von Ungarisch Ostra – einer Stadt und Burg in Ostmähren, die im Herbst 1421 nicht kapituliert
hatte.42 Aus der Zeit stammt ein Mandat an den Brünner Stadtrat, das u.a. die Anwesenheit des Bischofs von Olmütz (offensichtlich mit seinem Aufgebot) im Lager der Belagerer dokumentiert (Nr. 93). Die nachfolgenden Privilegien für die Stadt Göding wurden
eindeutig im ungarischen Holitsch und nicht in Mährisch Weisskirchen ausgestellt (Nr.
94 und 95), wie Altmann irrtümlich glaubte.43 Durch die Richtigstellung des Fehlers Altmanns können auch die daraus resultierenden Überlegungen über einen Zug Sigismunds
nach Mittelmähren – gegen den in die böhmischen Länder einmarschierenden litauischen Prinzen Sigismund Korybut – korrigiert werden.44 In der Tat zog sich König Sigismund vor Korybut aus Mähren nach Ungarn zurück, um in den nachfolgenden Jahren
seine Hussitenpolitik anders zu gestalten.
Im bearbeiteten Bestand befindet sich ab diesem Zeitpunkt eine bedeutende Lücke;
die wichtigsten Urkunden, die die mährische Politik Sigismunds zwischen 1422 und
1436 betreffen, sind in Wien, in Prag und in Wittingau überliefert. Die im vorliegenden
Band versammelten Urkunden ergänzen allerdings das Gesamtbild um interessante Details. Die wichtigste Entwicklung in den Jahren 1422/23 war die wachsende Rolle Herzog Albrechts von Österreich in Mähren, die im Herbst 1423 in der Übergabe der Markgrafschaft an Albrecht und seine Gemahlin, Sigismunds Tochter Elisabeth, gipfelte.45 Die
diesbezüglichen Urkunden sind in Wien und in Prag überliefert, im vorliegenden Band
befinden sich aber Stücke, die den bekannten Ereignisablauf ergänzen. So ist vor allem
interessant, dass Sigismund nach der Übergabe eine Zeit lang noch als Markgraf von
Mähren urkundete (Nr. 117–122, 126) und dass also nicht die Übergabeurkunden und
Lehnbriefe vom 1. bis 5. Oktober, sondern offensichtlich erst die faktische Übernahme
der mährischen Herrschaft durch Albrecht im Februar 1424 das Ende der markgräflichen
Regierung Sigismunds in Mähren darstellt.46
In den nächsten Jahren urkundete Sigismund teilweise für Orte und Personen, die
sich in dem ihm nach der Übergabe des Landes verbliebenen Teil Ostmährens befanden
(Nr. 128), oder aber er griff in den Herrschaftsbereich Albrechts ein (Nr. 139, 140, 144,
153; reine Privilegienbestätigungen sowie Verfügungen über Güter des Bistums Olmütz
42 Zur Belagerung von Ostra siehe detailliert Válka, Počátek války, S. 43–45.
43 RI XI, Nr. 4866.
44 So noch Válka, Počátek války, S. 45–46; Čapský, Vévoda, S. 246–247.
45 Siehe vor allem Bretholz, Die Übergabe, der die wichtigsten Urkunden in der Beilage ediert. Des Weiteren siehe Válka, Počátek války, S. 46–47, 59–61, und Rudolf, Markgrafschaft, S. 109–149.
46 Den Herrschaftseintritt Albrechts in Mähren erwähnt nur die sog. Mährisch-Trübauer Chronik, die ihn
zum 4. Februar 1424 datiert, als Albrecht ex donacione Sigismundi … regis intromisit se de marchionatu
Moraviae et venit Brunam personaliter (siehe Meinert, Die Tribauer Handschrift, S. 92). Die kurze Reise
Albrechts nach Mähren in dieser Zeit ist übrigens auch durch andere Quellen belegt.
33
und des Erzbistums Prag, die dem König direkt untergeordnet waren, werden hier nicht
gezählt).
Der große Wandel der Hussitenpolitik Sigismunds in den Jahren 1423–1436, der sich
von den ersten Vermittlungsversuchen um die Jahreswende 1423/24 bis zum Abschluss
der Kompaktaten im Juli 1436 beobachten lässt, schlägt sich im bearbeiteten Bestand
überhaupt nicht nieder.47 Bereits im Jahr 1422 zog sich Sigismund vom böhmischen
Schlachtfeld vollkommen zurück, überließ den Krieg in Böhmen den Reichsfürsten und
die Kämpfe in Mähren Herzog Albrecht, obwohl er wiederholt Bereitschaft signalisierte,
an den geplanten Kriegsaktionen teilzunehmen. Die Passivität Sigismunds im Hussitenkrieg in Kombination mit seinen Vermittlungsversuchen führte zu scharfer Kritik durch
die Kurfürsten und die Kirche. Vielleicht um den Kritikern den Wind aus den Segeln zu
nehmen, vielleicht um die kritische Lage der katholischen Partei und seines Schwiegersohns in Mähren zu verbessern,48 unternahm Sigismund im Herbst 1425 gemeinsam mit
Albrecht einen Feldzug nach Mähren, der gegen die neuen taboritischen Besatzungen im
Land gerichtet war, aber völlig scheiterte.49 Im bearbeiteten Bestand ist dieser Feldzug
durch eine im Feld vor Pohrlitz datierte Urkunde dokumentiert (Nr. 129).
Der Fehlschlag dieses Kriegszuges verstärkte in den nächsten Jahren den Unwillen
Sigismunds, sich im Hussitenkrieg militärisch zu engagieren. Währenddessen verschlimmerte sich die Lage der katholischen Partei in Böhmen und Mähren immer mehr und
die Hussiten begannen, Kriegszüge nach Österreich, Bayern, Meißen, Schlesien und ab
1428 auch nach Ungarn zu unternehmen. In Mähren erreichten sie 1426/27 bedeutende
Erfolge, die Herrschaft Albrechts wurde auf die größten Städte und einige Burgen beschränkt und Mähren wurde zum Ausgangspunkt hussitischer Züge nach Österreich,
Ungarn und Oberschlesien. Josef Válka spricht in den Jahren 1426–1434 von einer Hegemonie der Hussiten in Mähren.50
Während die Kurie europaweit den größten Hussitenkreuzzug organisierte, nahm die
Vermittlungstätigkeit Sigismunds um 1430 massiv zu. Auf dem sonst erfolgslosen Pressburger Treffen im April 1429 versprach er der hussitischen Delegation, dass er eine Einladung der Hussiten auf das nächste Konzil vermitteln werde. Die Kurie war allerdings
erst bereit, über Verhandlung mit den Hussiten nachzudenken, als der fünfte Hussitenkreuzzug im August 1431 bei Taus spektakulär scheiterte.
Die Verhandlungen der Hussiten mit den Konzilsvätern in Basel und anschließend
mit den Konzilslegaten in Böhmen und Mähren waren sehr schwierig, da die Hussiten
sich darum bemühten, möglichst viele ihrer Forderungen in der ganzen Kirche oder zu47 Siehe jüngst Studt, Kurfürsten; Válka, Zikmund a husité, S. 18–27, und ders., Sigismund und die Hussiten, S. 40–54.
48 Zur Situation in Mähren im Jahr 1425 siehe Válka, Vrchol bojů, S. 77–89.
49 Siehe ebd., S. 84–85.
50 Válka, Hegemonie husitů.
34
mindest in Böhmen und Mähren durchzusetzen, und das Konzil umgekehrt versuchte,
die hussitische Lehre möglichst einzuschränken.51 Für die mährische Geschichte ist vor
allem wichtig, dass einer der Streitpunkte sich daran entzündete, ob Mähren bzw. die
mährischen Hussiten in die Verhandlungen mit dem Konzil ebenfalls einbezogen werden sollen und ob der sich abzeichnende Kompromiss – die Kompaktaten – auch in
Mähren gelten sollte.52 Trotz mehrfacher Versuche der Konzilslegaten, Mähren aus den
Verhandlungen auszuschließen, hielten die Hussiten konsequent an einer Einbeziehung
Mährens fest. So galten die Kompaktaten letztendlich sowohl für Böhmen als auch für
Mähren.
Neben den Verhandlungen zwischen den Hussiten und dem Konzil wurden parallele
Verhandlungen zwischen den böhmischen Ständen und Kaiser Sigismund über dessen
Anerkennung als König von Böhmen geführt, die nach der Niederlage der radikalen
Hussiten bei Lipany wesentlich erleichtert und beschleunigt wurden. In den Sommermonaten 1434 kam es ebenso zu Verhandlungen zwischen dem mährischen hussitischen
Adel und Herzog Albrecht, die in die Anerkennung Albrechts als Markgraf von Mähren
und in den Abschluss des Landfriedensvertrags vom 9. September 1434 mündeten.53 Die
Schlussverhandlungen zwischen den Hussiten und dem Konzil sowie zwischen den böhmischen Ständen und Kaiser Sigismund fanden eben aus diesem Grund in Mähren statt:
im Sommer 1435 in Brünn und ein Jahr später in Iglau, wo die Kompaktaten feierlich
proklamiert und Sigismund als König von Böhmen anerkannt wurde.54 Alle diese Ereignisse sind im vorliegenden Band nur dadurch dokumentiert, dass Sigismund sowohl
in Brünn, als auch in Iglau einige Urkunden für mährische Empfänger ausstellte (Nr.
153–156, 162 und 163).
Aus der Zeit der faktischen Regierung Sigismunds als König von Böhmen in den Jahren 1436/37 finden sich allerdings im vorliegenden Band zwei interessante Friedensverträge, die Sigismund und Herzog Albrecht unter Vermittlung des hussitischen Adels mit
einzelnen rebellierenden hussitischen Adeligen abschlossen: der Vertrag mit den Herren
von Moravany (Nr. 163a und 164) und mit Vok von Eulenburg (Nr. 165).55 Der Frieden
wurde durch einen Kompromiss erkauft, der den Brüdern von Moravany den Besitz der
widerrechtlich beherrschten bischöflichen Residenzstadt und Herrschaft Kremsier, Vok
51 Allgemein zu den Kompaktaten siehe Kejř, Česká otázka; Eberhard, Der Weg; Šmahel, Husitská revoluce, III, S. 296–314; ders., Hussitische Revolution, III, S. 1641–1679; Kavka, Poslední Lucemburk,
S. 185–192; Čornej, Velké dějiny, V, S. 623–639; jüngst Šmahel, Basilejská kompaktáta; Válka, Kompaktáta a kapitulace.
52 Dazu siehe besonders Válka, Cesta Moravy, und ders., Morava a kompaktáta.
53 AČ X, S. 250–254, Nr. VI (allerdings mit der falschen Datierung zum 4. März 1434, was vor der Schlacht
bei Lipany gewesen wäre). Zum Landfrieden siehe Válka, Cesta Moravy, S. 127–128.
54 Über die Verhandlungen in Brünn und Iglau siehe Hoffmann, Jednání; Válka, Verhandlungen; ders.,
Cesta Moravy, S. 128–144.
55 Zu Vok von Eulenburg siehe jüngst Papajík, Páni ze Sovince, S. 104–105.
35
von Eulenburg jenen der ebenfalls rechtswidrig besetzten markgräflichen Stadt Prerau
sowie der bischöflichen Stadt und Herrschaft Zwittau unter bestimmten Bedingungen
als Pfand weiterhin ermöglichte. Allen betroffenen Städten und Dörfern wurde dabei
durch Kaiser Sigismund und Herzog Albrecht das Privileg gewährt, dass in den dortigen Kirchen die Kommunion auf ewig unter beiderlei Gestalt gefeiert werden sollte.
In ähnlicher Weise verpfändete Sigismund dem ehemaligen taboritischen Hauptmann
Nikolaus Sokol von Lamberg die bischöflichen Burgen und Herrschaften Hochwald und
Schauenstein samt der Stadt Mährisch Ostrau (Nr. 175). Nicht nur die Finanzierung der
Hussitenkriege, sondern auch die Friedenspolitik Sigismunds und Albrechts in den Jahren 1436/37 ging also größtenteils auf Kosten der Kirche.
Die Verpfändungen der kirchlichen und der Kammergüter und -zinse ziehen sich somit wie ein roter Faden durch die ganze böhmische und mährische Regierung Sigismunds und dementsprechend auch durch den ganzen vorliegenden Band.56 Zahlreiche
zusätzliche Verpfändungsurkunden Sigismunds über mährische Güter sind allerdings
noch in den in Prag überlieferten Handschriften mit den Auszügen aus den alten böhmischen Registerbüchern sowie im speziellen Register der verpfändeten Kammergüter in
Mähren aus dem Jahr 1459 überliefert.57
Unter den Empfängern der im vorliegenden Band regestierten Urkunden dominieren
einige wenige mährische Parteigänger Sigismunds, wie vor allem Bischof Johann von
Olmütz (Nr. 36, 72, 80, 81, 88, 120, 121, 133)58 und Hartneid von Liechtenstein und
Nikolsburg mit seinen Vettern (Nr. 8, 9, 10, 21, 44, 48, 49, 62, 66, 86, 87, 112, 129).59
Ein auffälliger Urkundenkomplex ist auch für bzw. zugunsten des Ritters Peter Gewsers
von Mohelno erhalten, der als ein Familiar und Bote Sigismunds fungierte und im Jahr
1423 die markgräfliche Stadt Eibenschitz in Pfandbesitz und Schutz übernahm (Nr. 5, 11,
68, 69, 70, 74, 75, 114, 115).60 Andere Einzelpersonen, fast ausschließlich Adelige, sind
jeweils nur mit wenigen Urkunden vertreten.
Größere Urkundenkomplexe sind im bearbeiteten Urkundenmaterial auch für die
größten mährischen Städte – Brünn, Olmütz und Znaim – überliefert, während die letzte
der vier größten Städten Mährens, Iglau, im Vergleich mit den genannten wenige Urkunden erhielt. Dagegen spielte die mittelgroße Stadt Ungarisch Hradisch für Sigismund
wegen ihrer Lage unweit der mährisch-ungarischen Grenze eine herausragende Rolle
und erwarb dementsprechend außerordentliche Privilegien (vor allem Steuerbefreiungen
56 Über die Verpfändung klösterlicher Güter in Mähren durch Sigismund siehe Borovský, Kláš­tery, S. 194–
202.
57Siehe Sedláček, Zbytky register; ders., Die Reste; AČ VII, S. 569–604. Für die mährischen Klöster
bietet Borovský, Kláštery, S. 198, eine Auswertung dieser Quellen in einer übersichtlichen Tabelle.
58 Siehe jüngst Elbel, Olomoucký biskup (im Druck).
59 Zu Hartneids Kontakten zu Sigismund siehe ders., Scio, quod vos Moravi, S. 64–66.
60 Zur bemerkenswerten Hofkarriere Peter Gewsers siehe Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen,
S. 347–360.
36
für insgesamt 15 Jahre – Nr. 40 und 117, und das Salzniederlagerecht – Nr. 139). Die
restlichen Städte und Märkte sind nur mit vereinzelten Urkunden vertreten.
Unter den geistlichen Institutionen ist neben dem Bistum Olmütz, das von der Königsnähe Bischof Johanns profitierte, noch das Zisterzienserkloster Velehrad mit mehreren Urkunden vertreten, während die restlichen Klöster, Kapitel und ausnahmsweise
auch Pfarreien nur vereinzelte Urkunden verzeichnen. Verpfändungsurkunden werden an
dieser Stelle natürlich beiseite gelassen, da sie für andere Empfänger ausgestellt wurden
und die betreffenden Klöster nur schädigten. Allerdings gibt es auch für die mährischen
Klöster eine Gruppe von Privilegien, durch welche Sigismund am 23. August 1422 formal alle früheren Verpfändungen ihrer Güter widerrief (Nr. 101–106). Diese Urkunden
stellte Sigismund auf Drängen der Kirche aus und so überrascht es nicht, dass sie in den
Folgejahren praktisch wirkungslos blieben und dass Sigismund sich verhielt, als ob er
solche Privilegien nie ausgestellt hätte.61
5. Danksagungen
Nicht zuletzt muss der Bearbeiter an dieser Stelle mehreren Personen, die zur Entstehung
dieses Bandes beigetragen haben, seinen herzlichen Dank ausdrücken. Zuerst dem Herausgeber dieser Reihe, Dr. Karel Hruza, der einen wesentlichen Anteil an der Konzeption
dieses Bandes und an den Richtlinien zur Gestaltung der Regesten hat und der den Band
gründlich gelesen und korrigiert hat. Für Korrekturen ist der Bearbeiter auch seinen ehemaligen Kolleginnen am Institut für Mittelalterforschung der ÖAW, Dr. Anne-Katrin
Kunde und Mag. Alexandra Kaar, dankbar verpflichtet, die auch kontinuierlich zur Konsultation bei verschiedenen fachlichen Fragen und Problemen bereit waren. Für mehrfache Beratung und Hilfe ist der Bearbeiter auch weiteren Kolleginnen und Kollegen am
Institut, vor allem Mag. Márta Kondor, Mag. DI Renate Spreitzer und PD Dr. Andreas
Zajic, dankbar verpflichtet. Ein besonderer Dank gebührt auch den tschechischen Kollegen und Freunden des Bearbeiters, die ihn ebenfalls stets mit Rat und Hilfe unterstützten:
Dr. Anna Kernbach-Smékalová, Mag. Michaela Malaníková, Doz. Dr. Tomáš Krejčík,
Dr. Tomáš Baletka, Dr. Přemysl Bar, Mag. Stanislav Bárta und besonders Dr. Dalibor
Janiš, der die wichtigen Auskünfte in rechtsgeschichtlichen Fragen gewährte, und Dr.
Tomáš Borovský, der das Manuskript durchlas und nützliche Ergänzungen vornahm.
Unentbehrliche Voraussetzung für die Entstehung der Regestenpublikation war natürlich die Archivforschung und deswegen muss der Bearbeiter seinen Dank auch den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller besuchten Archive aussprechen. An erster Stelle
dankt er der Direktorin des Mährischen Landesarchivs, Dr. Kateřina Smutná, die allen
Ersuchen des Bearbeiters bereitwillig entgegenkam und ihm im Archiv die besten Ar61 Zu diesen Widerrufen siehe jüngst Borovský, Kláštery, S. 200–202.
37
beitsbedingungen schuf. Des Weiteren sind der Direktor des Landesarchivs Troppau, Dr.
Karel Müller, der Direktor des Staatsbezirksarchivs Olmütz, Dr. Bohdan Kaňák, und die
Verwalterin der historischen Bestände des Stadtarchivs Brünn, Dr. Hana Jordánková,
zu nennen. Der gleiche Dank gebührt allerdings auch allen anderen namentlich nicht
genannten Archivarinnen und Archivaren, mit denen der Bearbeiter während seiner Archivforschung in Kontakt kam.
Abschließender Dank gilt dem österreichischen Fond zur Förderung wissenschaftlicher Forschung (FWF), da alle Arbeiten an diesem Band im Rahmen eines durch den
Fonds finanzierten Forschungsprojektes durchgeführt wurden. Ebenfalls übernahm der
Fonds die Druckkosten für dieses Manuskript.
38
Urkundenverzeichnis
Nr.
RI XI Datum
 1
–
1411 Aug. 1,
Blindenburg
 2
–
1412 Juni 24,
Ofen
 3
253
1412 Juni 25,
Ofen
 4
1388
 5
–
 6
–
1415 Jan. 15,
Konstanz
1417 Juli 25,
Konstanz
1417 Sept. 4,
Konstanz
 7
–
1418 Jan. 28,
Konstanz
 8
–
1419 Dez. 29,
Brünn
 9
–
1419 Dez. 29,
Brünn
Kurzregest
gibt seine Zustimmung zur Schenkung eines Pferdes
u. eines Grundstücks in Lipolch durch seinen Familiar Emmerich v. Drienčany an dessen iobagio Peter
Parvus u. dessen Vater Paul
bestätigt seinem Höfling Albert v. Gurwitz die Verpfändungsurk. des Markgrafen Jost v. Mähren über
die Burg Aussee
ernennt Bischof Georg v. Trient zum Fürsten u. Rat
seines Hofes, erteilt ihm freies Geleit u. nimmt Georg mit dessen Kirche in seinen Schutz
bestätigt u. erneuert Abt u. Konvent des Prämonstratenserstifts Weißenau alle Rechte u. Privilegien
verleiht dem Markt Mohelno ein Wappen
ermutigt Bischof Johann [IV.] v. Leitomischl zur
Verteidigung des katholischen Glaubens u. informiert ihn über die Gefahr eines Gerichtsprozesses
gegen Kg. Wenzel vor dem Konstanzer Konzil
verleiht den Brüdern Hermann und Franz Claricini
aus Cividale del Friuli das durch sie von der Familie
Dornpacher ererbte Wappen
bestätigt u. erneuert Hartneid v. Liechtenstein u.
Nikolsburg u. dessen Vettern die inserierte Urk. des
Markgrafen Jost v. Mähren (1377 April 20, Brünn),
durch welche die ebenfalls inserierte Urk. Kg. Johanns v. Böhmen bestätigt wurde (1334 Januar 13,
Luxemburg)
belehnt Hartneid v. Liechtenstein u. Nikolsburg u.
dessen Vettern mit allen ihren mährischen Lehen
39
Nr.
RI XI Datum
10
–
11
–
12
–
13
–
14
3972
15
–
16
–
17
–
40
1419 Dez. 29,
Brünn
Kurzregest
bestätigt u. erneuert Hartneid v. Liechtenstein u. Nikolsburg u. dessen Vettern die inserierte Urk. Kg.
Wenzels (1411 März 10, Prag), die etliche Inserte
anderer Urkk. seiner Vorfahren als böhmische Kgg.
u. mährische Markgrafen enthält und die Freiheiten
der Familie erweitert
1419 Dez. 30,
erlaubt Peter v. Gews, alle seine erblichen Güter in
Brünn
Mähren an jede beliebige Person, mit Ausnahme v.
Geistlichen, schenken oder vermachen zu dürfen
[vor 1420 Jan.
erteilt seine Zustimmung zu dem Gütertausch zwi13]
schen dem Augustiner-Chorherrenstift zu Sternberg
u. den Edlen Všebor u. Magister Johann, Brüdern v.
Dubčany
[vor 1420 Jan.
gebietet dem Landeshauptmann v. Mähren, Heinrich
13]
v. Krawarn, u. allen mährischen Landherren, allen
Personen Gerechtigkeit zu verschaffen u. insbesondere die Streitsache der Jungfrau Anna v. Krawarn
auf dem kommenden Landesgericht zu entscheiden
1420 Jan. 22,
bestätigt u. erneuert den Rittern u. Knechten sowie
Breslau
der Landschaft u. Mannschaft seines Landes Jägerndorf alle Rechte u. Privilegien
[vor 1420 Jan.
gebietet dem Landeshauptmann v. Mähren, Hein25]
rich v. Krawarn, den Amtsträgern des mährischen
Landesgerichts sowie den beisitzenden Landherren,
im Streit zwischen Ješek Talafús u. Niklas Hunt den
Gerichtsprozess auf das nächste Landesgericht zu
verschieben
1420 Jan. 25,
bestätigt u. erneuert den Bürgern u. der Gemeinde
Breslau
der Stadt Jägerndorf alle Rechte u. Privilegien
[vor 1420 Febr. 6] gebietet den Städten Brünn, Olmütz, Znaim, Iglau u.
allen anderen Städten der Markgrafschaft Mähren,
ihre größeren Büchsen auf Wagen zu verpacken u.
bereit zu sein, mit diesen Wagen in den Krieg aufzubrechen
Nr.
RI XI Datum
18
4004
19
–
20
–
21
–
22
4170
23
–
24
4193
25
–
26
–
27
4323
Kurzregest
1420 Febr. 6,
Breslau
gebietet dem Landeshauptmann u. Unterkämmerer
v. Mähren, Heinrich v. Krawarn, allen Klöstern in
der Umgebung v. Brünn, Olmütz, Znaim u. Iglau zu
befehlen, deren Wagen mit den städtischen Büchsen
zu beladen u. sie an die festgelegten Orte zu transportieren
[vor 1420 Febr. 7] gebietet dem Landeshauptmann v. Mähren, Heinrich
v. Krawarn, den Edlen Erhart v. Eulenburg u. Doubrawitz zu begnadigen
[vor 1420 Juni 6] gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim, der Fürstin v. Sagan jährlich 65 Schock Groschen an zwei
Terminen abzuliefern
1420 Juni 6, Kö- verspricht den Edlen Johann v. Neuhaus u. Hartneid
nigsaal
v. Liechtenstein u. Nikolsburg, alle im kommenden
Krieg erlittenen Schäden zu ersetzen
1420 Juli 20, Prag bestätigt Herzog Heinrich v. Glogau die Urk. Kg.
Wenzels für die Herzogin Katharina v. Freistadt, in
welcher ihr ein jährlicher Zins v. 300 Schock Groschen v. dem Kammerzins der mährischen Städte
verschrieben wurde
[vor 1420 Juli 29] bekennt, dem edlen Ritter Johann v. Eulenburg 800
Schock Groschen zu schulden
1420 Juli 29,
bekennt, dem edlen Ritter Johann v. Eulenburg insPrager Burg
gesamt 1000 Schock Groschen zu schulden u. verpfändet ihm zur Sicherstellung den jährlichen Kammerzins v. 100 Schock Groschen v. Stift Hradisch
bei Olmütz
1420 Okt. 28,
verpfändet Johann genannt Svinka v. Onšov das
Beraun
Dorf Šardice des [Augustiner-] Klosters [St. Thomas] zu Brünn um 204 Schock Groschen
1420 Okt. 28,
verpfändet Zbyněk v. Moravany das Dorf Pole­šo­
Beraun
vice des Klosters Velehrad
1420 Nov. 13,
dankt Bürgermeister u. Stadtrat v. Brünn für ihren
Welwarn
Brief, lobt ihre Treue u. empfiehlt ihnen seine Tochter
41
Nr.
RI XI Datum
28
–
29
4439
1421 Jan. 21,
Pilsen
30
4467
[1421] Febr. 28,
Tschaslau
31
4487
1421 März 25,
Znaim
32
–
33
–
34
–
35
4492
36
4495
1421 März 25,
Znaim
1421 März 28,
Znaim
1421 März 28,
Znaim
1421 März 28,
Znaim
1421 März 30,
Znaim
37
–
42
[1420 Dez. 27],
Leitmeritz
1421 März 31,
Znaim
Kurzregest
teilt Bürgermeistern u. Räten der Städte Olmütz,
Brünn, Znaim, Iglau u. anderer Städte in Mähren
mit, dass er anstelle eines Unterkämmerers vorläufig den Edlen Wenzel v. Duba als Verweser zu ihnen
schickt, u. fordert die Städte auf, der Stadt Jamnitz
militärische Hilfe zu leisten
stimmt der außerordentlichen Öffnung der Brünner
Landtafeln zu, die wegen eines Streites zwischen
Johann v. Lomnitz u. Aleš v. Sternberg die Kinder
des vestorbenen Jaroslav v. Sternberg betreffend erfolgen soll
teilt Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim mit, dass er
nach Mähren zieht u. gebietet ihnen, ihre Büchsen u.
alles Kriegsgerät vorzubereiten u. mit deren Kontingenten dorthin zu schicken, wohin er diese anfordert
bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Znaim alle
Rechte u. Privilegien u. gesteht ihnen zu, v. namentlich genannten Besitzungen u. Dörfern keine kgl.e
Steuer bezahlen zu müssen
bestätigt u. erneuert den Einwohnern seines Marktes
Schattau alle Rechte u. Privilegien
bestätigt u. erneuert Äbtissin u. Konvent des Klarissenklosters in Znaim alle Rechte u. Privilegien
bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Jamnitz alle
Rechte u. Privilegien
bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Brünn alle
Rechte u. Privilegien
bezeugt, dass er mit seinem Rat Bischof Johann v.
Olmütz übereingekommen ist, diesen vorübergehend die Städte Olmütz, Littau, Mährisch Neustadt,
das Stift Hradisch bei Olmütz sowie den Wald Doubrava in die Verwaltung zu übertragen
bestätigt u. erneuert Abt Johann u. Konvent des
Stifts Klosterbruck bei Znaim alle Rechte u. Privilegien
Nr.
RI XI Datum
38
–
39
–
40
4501
41
4503
42
4502
43
–
44
–
45
–
46
–
47
4508
48
–
Kurzregest
1421 März 31,
Znaim
gewährt den Edlen Smil, Georg, Johann u. Stefan
v. Lichtenburg u. v. Vöttau, alle Tavernen u. Brauhäuser im Umkreis v. einer Meile um ihre Stadt
Mährisch-Budwitz zu verbieten u. zerstören
1421 Apr. 4,
gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Brünn, den
Brünn
Brüdern Vok d.J. u. Johann v. Holstein u. deren Erben einen jährlichen Zins v. 100 Mark Prager Groschen v. Kammerzins der Stadt Brünn abzuführen
1421 Apr. 5, Un- befreit alle Bürger seiner Stadt Ungarisch Hradisch
garisch Hradisch auf fünf Jahre v. der Zahlung sämtlicher kgl.er Steuern u. Abgaben
1421 Apr. 6,
bestätigt u. erneuert Äbtissin u. Konvent des ZisterBrünn
zienserinnenklosters in Alt Brünn alle Rechte u. Privilegien
1421 Apr. 6,
bestätigt den Juden zu Brünn u. in anderen kgl.en
Brünn
Städten in Mähren alle Rechte u. Freiheiten
[vor 1421 Apr. 7] gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim, zwecks
Abrechnung der Ausgaben, die der Stadt wegen seines Aufenthalts in Znaim entstanden sind, Gesandte
an ihn nach Brünn abzuordnen
[vor 1421 Apr. 7] gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Brünn, seinem
Rat Hartneid v. Liechtenstein u. Nikolsburg einen
jährlichen Zins v. 300 Schock Groschen v. Kammerzins der Stadt Brünn zu bezahlen
1421 Apr. 14,
bestätigt u. erneuert den Bürgern seines Marktes
Ungarisch Brod
Wallachisch Klobouk alle Rechte u. Privilegien
1421 Apr. 18, Un- erlaubt den Bürgern v. Ungarisch Hradisch, in seigarisch Hradisch nen Wäldern Hříběcí (heute Chřiby) u. Greczen
Holz hauen zu dürfen
1421 Apr. 18, Un- bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Ungarisch Hragarisch Hradisch disch alle Rechte u. Privilegien u. gewährt ihnen
erneut die Gnade, dass außerhalb der Stadt im Umkreis v. einer Meile niemand Bier brauen oder verkaufen darf u. dass hier keine Handwerker leben u.
ihr Gewerbe ausüben dürfen
[vor 1421 Apr.
verschreibt seinem Hauptmann in Znaim Hartneid v.
23]
Liechtenstein einen jährlichen Zins v. 159 Mark u. 4
Groschen v. Kammerzins der Stadt Znaim
43
Nr.
RI XI Datum
49
–
[vor 1421 Apr.
23]
50
–
1421 Apr. 23,
Olmütz
51
–
1421 Apr. 23,
Olmütz
52
–
1421 Apr. 23,
Olmütz
53
–
1421 Apr. 23,
Olmütz
54
–
55
4512
1421 Apr. 23,
Olmütz
1421 Apr. 23,
Olmütz
56
4510
1421 Apr. 23,
Olmütz
57
–
1421 Apr. 24,
Olmütz
44
Kurzregest
gebietet Bürgermeister u. Rat der Stadt Znaim, seinem Hauptmann in Znaim, Hartneid v. Liechtenstein, v. dem Kammerzins der Stadt jährlich 159
Mark u. 4 Groschen abzuführen
bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Littau alle
Rechte u. Privilegien u. namentlich das inserierte
Privileg Kg. Wenzels II. v. Böhmen (1291 Februar
26, Olmütz)
bestätigt u. erneuert Hans Husswicz, dem Vogt der
Stadt Littau, alle zum Littauer Gericht gehörenden
Rechte u. bestimmt, dass Hans u. dessen Erben dasselbe Gericht gegen einen jährlichen Zins besitzen
sollen
bestätigt und erneuert den Bürgern v. Littau die inserierte Konfirmationsurk. Kg. Wenzels [IV.] (1419
März 8, Prag), sowie das in dieser inserierte Privileg
des Markgrafen Jost v. Mähren (1389 Januar 4, Olmütz)
befiehlt allen Bürgermeistern, Räten u. Bürgern der
Städte u. Märkte in Mähren, v. den Bürgern u. Einwohnern der Stadt Littau keinen Zoll zu erheben,
wie es Markgraf Jost v. Mähren in seiner Urk. festgelegt hat
bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Mährisch Neustadt alle Rechte u. Privilegien
bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Olmütz drei inserierte Privilegien Kg. Johanns v. Böhmen (1318
September 6, Brünn), Kg. Wenzels [IV.] (1412 Mai
1, Točník) u. Markgraf Josts v. Mähren (1377 Januar
23, Brünn), sowie alle anderen Privilegien
verkauft seinem Oheim Herzog Ludwig v. Brieg u.
Liegnitz u. dessen Erben zur Auslösung der Burg,
des Landes u. der Stadt Trentschin das Land u. die
Stadt Jägerndorf für 55.000 rheinische Gulden
befreit jene Bürger v. Olmütz, deren Häuser beim
letzten Brand zerstört wurden, auf vier Jahre v. der
Zahlung der Zinse in Höhe v. 100 Mark Groschen,
die sie jedes Jahr als Kammerzins abführen
Nr.
RI XI Datum
Kurzregest
58
4513
1421 Apr. 24,
Olmütz
59
–
1421 Apr. 25,
Olmütz
60
4523
1421 Apr. 27,
Olmütz
61
–
1421 Apr. 28,
Brünn
62
–
[1421] Mai 5,
Brünn
63
4528
1421 Mai 6,
Brünn
64
4529
1421 Mai 6,
Brünn
65
–
66
4530
1421 Mai 8,
Brünn
1421 Mai 9,
Brünn
67
–
gewährt den Bürgern der Stadt Olmütz die besondere Gnade, dass sie jedes Jahr vier Tage vor dem
Sonntag Exurge u. vier Tage nach diesem Sonntag
einen Jahrmarkt abhalten dürfen
verpfändet seinem Hofritter Peter v. Eulenburg die
Dörfer Žalkovice, Břest u. das halbe Dorf Bochoř
des Klosters Velehrad sowie Chropin u. das halbe
Dorf Zaříčí des Klosters Wisowitz um 1.200 Schock
Groschen
verpfändet Peter v. Eulenburg den restlichen Teil
seines Kammerzinses v. der Stadt Mährisch Neustadt in Höhe v. 15 Schock, den er früher dem Edlen
Johann v. Eulenburg verschrieben hatte
bestätigt Johann Morawa, Bürger v. Trebitsch, die
inserierte Urk. v. Abt Adam u. Konvent des Stifts
Trebitsch (1342 Mai 26, Trebitsch)
schreibt Abt Johann v. Klosterbruck u. dem Hauptmann in Znaim Hartneid v. Liechtenstein, ihre Mühlen um Znaim betreffend
erlaubt den Bürgern v. Znaim, das öde Haus u.
die Hofstätte in der Kramergasse, die dem Abt v.
Velehrad gehören, übernehmen u. wiederaufbauen
zu dürfen
bekennt, dass er Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim
905 ung. Gulden schuldet, u. bestimmt, dass die
Bürger v. Znaim das Geld v. seinen Juden in Znaim,
Olmütz u. Brünn bekommen sollen
bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Trebitsch alle
Rechte u. Privilegien
gestattet Hartneid v. Liechtenstein, dessen Vettern
u. deren Erben, in der Markgrafschaft Mähren Gold,
Silber u. alle andere Erze u. Minerale ungehindert
abbauen u. neue Bergwerke errichten zu dürfen
fordert v. Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim, dass
sie bis zu seiner Ankunft die Znaimer Juden nicht
dabei unterstützen, Einwohner der Stadt Schattau zu
werden
[1421 Mai 25],
Trentschin
45
Nr.
RI XI Datum
68
–
69
–
70
–
71
72
–
–
73
–
74
–
75
–
76
4596
77
–
78
–
46
1421 Mai 25,
Trentschin
Kurzregest
überantwortet Peter Gewser v. Mohelno zur Tilgung
seiner Schulden einen jährlichen Zins v. 40 Mark
[Groschen] v. Kammerzins des Klosters Oslawan
1421 Mai 25,
überantwortet Peter Gewser v. Mohelno zur Tilgung
Trentschin
seiner Schulden einen jährlichen Zins v. 30 Schock
44 Groschen v. Kammerzins der Stadt Brünn
1421 Mai 25,
gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Brünn, PeTrentschin
ter Gewser v. Mohelno den jährlichen Zins v. 30
Schock 44 Groschen v. Kammerzins ihrer Stadt abzuführen
[vor 1421 Juni 28] schreibt nach Jeispitz
[vor 1421 Juni
schreibt an Bischof Johann v. Olmütz bezüglich ei28]
ner Summe v. 205 Gulden
1421 Juli 2,
fordert den Abt des Klosters Velehrad auf, seinen
Pressburg
Leuten u. Bauern zu befehlen, einen Tag lang bei der
Reparatur der Gräben u. Palisaden um die Burg Göding auszuhelfen
1421 Juli 22,
überantwortet Peter [Gewser] v. Mohelno u. dessen
Pressburg
Erben einen jährlichen Zins v. 40 Mark Groschen v.
Kammerzins des Klosters Oslawan für die Pfandsumme v. 400 Schock Groschen
1421 Juli 23,
überantwortet Peter Gewser v. Mohelno, seinem FaPressburg
miliar, einen jährlichen Zins v. 30 Schock 44 Groschen v. Kammerzins der Stadt Brünn für die Pfandsumme v. 300 Schock Groschen
[1421] Aug. 25,
teilt Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim mit, dass er
Ofen
nach Mähren ziehen werde u. sein Kriegsvolk bereits dorthin zieht, u. gebietet ihnen, zwei Gesandte
zu dem geplanten Tag nach Skalitz abzuordnen
[1421 Okt. 20],
berichtet seinem Schwiegersohn [Herzog Albrecht
Ungarisch Brod
v. Österreich] v. Verlauf seines Kriegszuges nach
Mähren u. v. den Kriegsereignissen in Ostböhmen
1421 Okt. 28,
bestätigt u. erneut den Bürgern v. Napajedl die ihnen
Ungarisch Hradurch K. Karl IV. gewährte Gnade, in den Wäldern
disch
Hříběcí (heute Chřiby) u. In Luzie Holz hauen zu
dürfen
Nr.
RI XI Datum
79
4660
80
–
81
4664
82
–
83
4674
84
–
85
86
–
–
87
–
88
4824
89
4825
Kurzregest
1421 Nov. 17,
Brünn
schließt mit Bischof Johann v. Olmütz, Herzog
Přemek v. Troppau, Wilhelm v. Pernstein, dem
Hauptmann der Markgrafschaft Mähren, u. den
mährischen Landherren einen Landfrieden ab
1421 Nov. 17,
bestätigt u. erneuert Fürstbischof Johann v. Olmütz,
Brünn
Propst, Dekan u. Kapitel der Olmützer Kirche alle
Rechte u. Privilegien
1421 Nov. 18,
erteilt Bischof Johann v. Olmütz u. Johann v. EuBrünn
lenburg die Vollmacht, alle Schädiger der Olmützer
Domkirche vor ihr Gericht zu laden
[1421 zw. Okt. 29 schenkt den Bürgern der Stadt Znaim die Güter ihu. Dez. 2]
res als Häretiker verbrannten Mitbürger Vierdunk u.
dessen Sohnes Johann bis zu 200 Schock Groschen
1421 Dez. 7,
bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Iglau alle Rechte
Iglau
u. Privilegien
[1421] Dez. 8,
teilt Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim mit, dass er
Iglau
seine Tochter mit Herzog Albrecht [V.] v. Österreich
vermählt u. Albrecht als Morgengabe die Städte
Budweis, Znaim, Iglau, Jamnitz u. Pohrlitz verpfändet hat, u. gebietet ihnen, Albrecht als ihrem Erbherrn zu huldigen
[vor 1421 Dez. 13] schreibt an die Stadt Pohrlitz
1422 Febr. 6,
gibt Hartneid v. Liechtenstein, dessen Vettern u. ihBrünn
ren Erben die Stadt Kostel sowie die Salzmauten in
Lundenburg, Wisternitz u. Dürnholz zu ewigem erblichen Besitz
[1422] März 7,
gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Kostel, dem
Skalitz
Edlen Hartneid v. Liechtenstein u. Nikolsburg als
ihrem Erbherrn zu huldigen
1422 März 15,
quittiert Bürgermeister u. Stadtrat v. Olmütz die
Kremsier
Summe v. 100 Mark Groschen, die sie v. der nächsten Steuer bereits seinem Rat, dem Fürstbischof Johann v. Olmütz, an seiner Statt bezahlt haben
1422 März 15,
belehnt Herzog Hans v. Troppau u. Ratibor u. dessen
Kremsier
Erben mit Stadt u. Burg Jägerndorf
47
Nr.
RI XI Datum
90
4831
91
4847
92
–
93
–
94
–
95
4866
96
–
97
4873
(z. 3.
Mai)
48
1422 März 20,
Austerlitz
Kurzregest
verleiht den Bürgern u. Einwohnern der Stadt Austerlitz ewiglich seine Maut in Austerlitz, jedoch erst
nach dem Tod der Elisabeth, Frau des Wilhelm Rys,
die die Maut auf Lebenszeit innehat
1422 März 23,
schenkt Markus, Sohn Johanns v. Hodějice, u. desAusterlitz
sen Erben die Vogtei in Austerlitz mit einer freien
Hufe u. einem Drittel der Geldbußen
1422 März 25 [?], schenkt dem Edlen Johann v. Kunstadt u. JeiAusterlitz
spitz die anheimgefallenen Rechte, welche Anna
v. Kunstadt als Heiratsgut in den Dörfern Winau,
Prossmeritz, Zvěrkovice, Černín u. Bojanovice besessen hat
1422 Apr. 15, im gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Brünn, die DieFeld vor Unganer des [Hynek] v. Lettowitz freizulassen, die noch
risch Ostra
im [städtischen] Gefängnis sind
1422 Apr. 26,
bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Göding die inseHolitsch
rierte Urk. Kg. Wenzels [IV.] (1411 Juli 4, Prag) u.
die [in dieser inserierten] Urkk. Markgraf Johanns v.
Mähren (1350 Mai 1, Brünn) u. der Kg.in Constanze
v. Böhmen (1228)
1422 Apr. 26,
bestätigt u. erneuert den Bürgern v. Göding seine inHolitsch
serierte Urk. (1404 Juli 27, im Feldlager bei Týnec),
durch welche er sie v. der Zahlung des Dreißigstzolls u. der Steuern in seinem Kg.-reich [Ungarn]
befreite
1422 Mai 8,
belehnt seinen Diener Konrad Nymptsch u. dessen
Pressburg
Erben mit den im Fürstentum Schweidnitz u. Jauer
gelegenen Gütern Schönau, Berbisdorf u. Reyffersdorff u. bestimmt, dass Konrad diese Güter nach
dem Tod Konrads v. Üchteritz u. Ladislaus’ v. Hohberg übernehmen soll, die diese Lehen bisher innehaben
1422 Mai 10,
verpfändet Wenzel Lžička v. Dolní Dubňany das
Bösch
Dorf Huštěnovice, das dem Kloster Velehrad gehört
u. das bis dahin eine [namentlich nicht genannte]
Frau auf Lebenszeit pfandweise innehat, für 300
Schock Groschen
Nr.
RI XI Datum
98
–
99
–
100
–
101
–
102
–
103
–
104
–
105
–
106
5027
107
–
108
–
109
–
Kurzregest
1422 Mai 20,
gewährt Bürgermeister u. Stadtrat v. Olmütz die beStuhlweissenburg sondere Gnade, bis auf Widerruf silberne Münzen u.
Pfennige mit solchem Grad, Korn u. Zusatz schlagen zu dürfen, wie man sie derzeit in Brünn schlägt
1422 Juli 8, Wien erlaubt Abt u. Konvent des Klosters Velehrad, ihrem
Verwalter Adalbert das Dorf Potvorovice als Belohnung für dessen Dienste auf Lebenszeit abzutreten
[vor 1422 Aug.
verpfändet Johann, Heinrich u. Emmeram, den Brü23]
dern v. Doubrawitz, den Markt Klobouk sowie die
Dörfer Kamének u. Přestavlky, die dem Stift Obrovitz gehören
1422 Aug. 23,
widerruft u. annulliert alle Verschreibungen, SchenNürnberg
kungen u. Veräußerungen v. Gütern des Augustinerklosters St. Thomas zu Brünn, die er zugunsten verschiedener Personen getätigt hat
1422 Aug. 23,
urkundet für das Kloster in Königsfeld bei Brünn
Nürnberg
(wie Nr. 101)
1422 Aug. 23,
urkundet für das Kloster Velehrad (wie Nr. 101)
Nürnberg
1422 Aug. 23,
urkundet für das Zisterzienserinnenkloster in Alt
Nürnberg
Brünn (wie Nr. 101)
1422 Aug. 23,
urkundet für das Stift Obrowitz (wie Nr. 101)
Nürnberg
1422 Aug. 23,
urkundet für das Kloster Tischnowitz (wie Nr. 101)
Nürnberg
1422 Aug. 29,
bestätigt u. erneuert der Kollegiatkirche St. Peter in
Nürnberg
Brünn alle Rechte u. Privilegien, namentlich das Testament des Markgrafen Jost v. Mähren
1422 Nov. 25,
schreibt Bürgermeister u. Stadtrat v. Brünn wegen
Pressburg
der Zinse [v. Kammerzins] der Stadt Brünn, die der
verstorbene Johann v. Bamberg innegehabt u. Johann Malerzik sowie Friedrich u. Kunz Ingram vermacht hat
1422 Dez. 2,
verpfändet Stibor [v. Stibrowitz], Gespan des KomiPressburg
tats v. Neutra, Sohn Stibors Vajda v. Beckov, für den
zurückgehaltenen Sold in Höhe v. 3000 ung. Gulden
die Burgen Buchlov, Wessely [an der March] u. Bisenz
49
Nr.
RI XI Datum
110
–
1422 Dez. 4,
Pressburg
111
–
[vor oder genau
1423 Jan. 1]
112
–
113
–
1423 Jan. 1,
Pressburg
1423 Febr. 24,
Ofen
114
–
115
–
116
–
1423 Sept. 22,
Blindenburg
117
–
1423 Dez. 8,
Totis
118
–
[1423 Dez. 14,
Totis]
119
–
120
–
1423 Dez. 16,
Totis
1423 Dez. 17,
Totis
50
[vor oder genau
1423 Mai 6]
[1423] Mai 6,
Kaschau
Kurzregest
gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Brünn, den Judenmeister Juda v. Brünn, dessen Frau, Sohn u. Eidam mit allem Vermögen zu verhaften
überantwortet Wenzel v. Duba u. Lischna die Burg
Spielberg u. verschreibt ihm eine gewisse Summe v.
dieser Burg
gebietet Hartneid v. Liechtenstein, Wenzel v. Duba
die Burg Spielberg abzutreten
legt fest, dass die beiden Märkte Wallachisch Klobouk, i.e. Neu- u. Alt-Klobouk, u. deren Einwohner
künftig unter einem Vogt vereinigt bleiben u. gleiche
Rechte u. Gewohnheiten genießen sollen
verpfändet Peter Gewser v. Mohelno die Stadt Eibenschitz für 1.200 Schock Groschen
gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Eibenschitz,
Peter Gewser v. Mohelno als ihren Herrn zu huldigen
entscheidet gemeinsam mit Herzog Albrecht [V.] v.
Österreich in den Streitigkeiten zwischen Abt Johann u. Konvent des Stiftes Klosterbruck bei Znaim
u. Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim
verlängert den Bürgern v. Ungarisch Hradisch die
vormalige Befreiung v. allen Steuern u. Abgaben um
weitere zehn Jahre
befreit Abt u. Konvent des Klosters Velehrad v. allen Steuern u. Zahlungen u. verpflichtet sich, die
Güter des Klosters bis zu seinem Tod nicht mehr zu
verpfänden
führt einen Gütertausch zwischen dem Kloster
Velehrad u. der Stadt Ungarisch Hradisch durch
erlaubt seinem Rat, dem Fürstbischof Johann v. Olmütz, bischöfliche Güter mit Zustimmung des Domkapitels gegen andere äquivalente Güter in Böhmen
u. Mähren tauschen zu dürfen
Nr.
121
122
123
124
125
126
127
128
RI XI Datum
–
Kurzregest
1423 Dez.
17,Totis
erlaubt seinem Rat, dem Fürstbischof Johann v.
Olmütz, v. den dem Bistum gehörenden u. ihm anheimfallenden Lehngütern Güter bis zum Werte v.
10.000 Mark Groschen für sich u. die bischöfliche
Mensa behalten zu dürfen
–
[1423] Dez. [19], schreibt Bürgermeister u. Stadtrat v. Znaim, dass er
Totis
gehört habe, dass sie einen Magister v. der Prager
Kleinseite u. andere Geistliche in ihren Rechten beeinträchtigt hätten; deswegen sendet er seinen Rat
Bischof Johann v. Olmütz zu ihnen, um die Streitsache zu entscheiden
–
1423, Totis
verschreibt Racek [Buben] eine [halbe] Mühle in
[der Brünner Vorstadt] Cejl, die vormals ein gewisser Kozlík innehatte, um 400 Schock Groschen
–
1424 Jan. 13,
teilt allen seinen Untertanen in Kg.-reich Ungarn
Ofen
mit, dass die Geschworenen u. die Gemeinde der
Stadt Brünn Nikolaus genannt Szekeres, Bürger v.
Altsohl, 87 Zentner Kupfer entzogen haben, u. befiehlt ihnen, alle Bürger v. Brünn, die sich in Ungarn
befinden, festzunehmen
–
[vor 1424 Febr.
bekennt, dass er Hynčík Stoss für die im kgl.en
24]
Dienst erlittenen Schäden 165 Schock Groschen
schuldet
5819 u. 1424 Febr. 24,
verpfändet Hynčík Stoss u. dessen Erben für die
5820 Ofen
Gesamtschuld v. 273 Schock 37 ½ Groschen seine
Dörfer Strelitz u. Einoth, die zu Mährisch Neustadt
gehören
5825 1424 März 17,
gibt Herzog Albrecht [V.] v. Österreich u. Markgraf
Krakau
v. Mähren die Vollmacht, das zur Markgrafschaft
Mähren gehörende Schloss u. die Stadt Ungarisch
Ostra sowie etliche Schlösser des mährischen Bistums v. dem jetzigen Besitzer Hašek v. Waldstein in
seine Gewalt zu bringen
–
1424 Apr. 19,
schenkt Richter Adam in Bánov u. dessen Brüdern
Stuhlweissenburg Nikolaus u. Paul sowie deren Erben die [übrige]
Hälfte der Mühle in Bánov
51
Nr.
RI XI Datum
129
–
130
–
131
–
132
–
133
6479
134
6480
135
–
136
–
137
–
138
139
–
–
140
–
52
1425 Okt. 3, im
Feld bei Pohrlitz
Kurzregest
bestätigt Hartneid v. Liechtenstein u. Nikolsburg
zwei inserierte Urkk. der Herren v. Liechtenstein
(1386 September 5, Wien u. 1396 Oktober 21,
Brünn)
[vor 1425 Nov. 3] bestätigt dem Fleischhauer Bartl aus Znaim die
Urkk. der Kgg. Johann u. Wenzel [IV.] v. Böhmen
u. Markgraf Josts v. Mähren über einen Hof in
Schattau
[vor 1425 Dez.
bittet den Bürgermeister und den Stadtrat von Ol13]
mütz, sein Kriegsvolk in ihre Stadt einzulassen
[vor 1425 Dez.
gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Olmütz, einen
20]
Hof in Krčmaň an Johann, den Sohn des Mikeš Semenec, abzutreten
[vor 1425 Dez.
fordert Bürgermeister u. Stadtrat v. Olmütz auf, ihr
30]
Kriegsvolk nach Kremsier zu schicken u. so dem
Kg. zu helfen, Bischof [Johann] v. Olmütz u. seine
Burg Kremsier v. den Hussiten zu befreien
[vor 1426 Jan. 4] fordert Bürgermeister u. Stadtrat v. Olmütz auf, ihre
Gesandten zwischen dem 4. u. 6. Januar nach Ungarisch Hradisch zu schicken
[vor 1426 März
gebietet Bürgermeister u. Stadtrat v. Olmütz, mit ih1]
rem in Prerau liegenden Volk die Brücke bei Prerau
zu zerstören
[vor 1437 Febr.
verpfändet die [beiden] Burgen [v.] Hochwald dem
25]
Fürsten Bolko v. Oppeln
[vor 1427 Juli 5] bestätigt Bavor d.Ä. v. Holovousy eine unbekannte
Anzahl v. Urkk. des Abtes u. Konvents des Stiftes in
Klosterbruck bei Znaim
[vor 1427 Dez. 21] schreibt nach Brünn
1429 Aug. 1,
gewährt den Bürgern der Stadt Ungarisch Hradisch
Pressburg
die besondere Gnade, dass alles Salz, welches in
die Stadt geführt wurde, dort drei Tage niedergelegt
werden muss
1429 Sept. 3,
benachrichtigt Hans v. Police, welchem er eine
Pressburg
halbe Mühle in Brünn an der Czeile um 250 Schock
böhmischer Groschen verschrieben hatte, dass er
nunmehr [Racek] Buben gestattet, die halbe Mühle
v. Hans auszulösen
Nr.
RI XI Datum
141
–
1430 Apr. 9, Tyrnau
142
–
[vor 1432 Juli 3]
143
–
[vor 1432 Juli 3]
144
9196
145
–
[vor 1433 Mai
31]
146
–
1433 [Nov. 29,
Basel]
147
1432 Juli 3,
Lucca
9428 [1433 Okt. 11
(z. 31. bis 1434 Mai 13,
Mai Basel]
1433)
148
–
1434 [vom Mai
31 bis August 13]
Ulm
149
–
1434 Nov. 30,
Pressburg
Kurzregest
bestätigt dem Pfarrer Peter zu St. Martin im Dorf
Turzsanktmartin die inserierte Urk. des Magisters
Danch (1315 Juli 25, Turz)
stellt den Brüdern Ernst, Johann, Karl u. Wenzel v.
Wlaschim, ansässig in Aussee, einen Schuldbrief
über einen Teil der Summe v. 5.000 ung. Gulden aus
stellt den Brüdern Ernst, Johann, Karl u. Wenzel v.
Wlaschim, ansässig in Aussee, einen Schuldbrief
über den anderen Teil der Summe v. 5.000 ung. Gulden aus
fügt der Pfandsumme, für welche die Brüder Ernst,
Johann, Karl u. Wenzel v. Wlaschim, ansässig in
Aussee, die Burg Aussee innehaben, weitere 5.000
ung. Gulden sowie 300 Schock Groschen für die
Baukosten hinzu
verpfändet Hašek v. Waldstein die dem Johanniterorden gehörenden Güter Orlowitz u. Eiwanowitz in
der Hanna mit den zugehörigen Dörfern für 2.600
Mark Groschen
ernennt den Grafen Anton von Collalto zu seinem
Hofritter, nimmt ihn in den Drachenorden auf und
zeichnet ihn mit der weißen Stola [des Kannenordens] des Kg.s v. Aragonien aus
bestätigt die Konstitutionen K. Friedrichs II. (sog.
Krönungsgesetz vom 1220 November 22, Rom)
und K. Karls IV. (sog. Constitutio Karolina de
ecclesiastica libertate, in mehreren Fassungen ausgefertigt) über die Freiheit der Kirche und erweitert
sie mit eigenen Bestimmungen
bestätigt, den edlen Ritter Jakob von Constantio
aus Messina im Königreich Sizilien persönlich zum
Ritter geschlagen und in den Drachenorden aufgenommen zu haben
bestätigt seinem Kaplan Gallus, Pfarrer zu St. Nikolaus in Znaim, u. dessen Kirche das inserierte
Privileg Kg. Johanns v. Böhmen (1336 August 10,
Landau), in welcher das Privileg Kg. Wenzels II. v.
Böhmen inseriert ist (1287 Mai 23, Prag)
53
Nr.
150
RI XI Datum
bestätigt u. erneuert Ulrich Snurer u. dessen Erben
das Wappen
151
–
bestätigt u. erneuert dem Augustinereremitenorden
in Deutschland alle Rechte u. Privilegien u. namentlich ein Privileg K. Karls IV. über den Erwerb v. Gütern
152
–
[vor 1435 Apr.
gibt seine Zustimmung dazu, dass der Stadtrat v.
20]
Ungarisch Hradisch das Haus des verstorbenen Peter Kussna verkauft
153
–
1435 Juli 24,
bestätigt u. erneuert den Bürgern des Marktes BiBrünn
senz zwei inserierte Privilegien desselben Inhalts
der Markgrafen Prokop v. Mähren (1384, Bisenz) u.
Jost v. Mähren (1385 März 13, Brünn)
154
–
1435 Juli 25,
bestätigt dem Trebitscher Bürger Johann Morawa u.
Brünn
dessen Erben die inserierte Urk. des Abtes u. Konvents des Klosters Trebitsch über die Freiheit eines
Hauses in Trebitsch (1277 August 31, Trebitsch)
155 11152 1435 Aug. 6,
bestätigt u. erneuert der Äbtissin Marta u. dem KonBrünn
vent des Zisterzienserinnenklosters in Alt Brünn alle
Privilegien
156
–
1435 Aug. 10,
erneuert u. bestätigt den Bürgern v. Ungarisch Ostra
Brünn
alle ihre Rechte u. Privilegien
157 11233 1435 Dez. 23,
belehnt Sebald Poczlinger u. Hans Koler mit einem
Stuhlweissenburg Hof u. sieben Bauernhäusern in Leinburg, einer
Mühle bei Leinburg, einem Hof in Heidelbach, einem Hof in Haimendorf, einem Hof in Breitenbrunn
u. zwölf Morgen Wiesen bei Leinburg
158 11232 1435 Dez. 23,
belehnt die Brüder Hans, Erkenbrecht u. Georg KoStuhlweissenburg ler mit einer Mühle in Leichendorf
159
–
1436 Jan. 24
bestätigt dem Stift Jossau die inserierte Urk. Kg. Be[Stuhlweissenlas [IV.] v. Ungarn (1255)
burg]
160 11271 1436 Jan. 25,
verpfändet Georg v. Sternberg u. Lukov u. dessen
Stuhlweissenburg Gemahlin Agnes v. Troppau den dem Prager Erzbistum gehörenden Markt Kojetein für 5.000 ung.
Gulden
161
–
[vor 1436 Juni
gewährt den Bürgern v. Eiwanowitz in der Hanna
22]
das Recht, jeden Montag einen Markt abzuhalten
54
–
1435 Febr. 1,
Wien
1435 Febr. 4,
Wien
Kurzregest
Nr.
162
RI XI Datum
–
Kurzregest
1436 Aug. 2,
Iglau
gewährt dem Olmützer Archidiakon u. Domherrn
Martin v. Dobřany die Vollmacht, sechs öffentliche
Notare zu ernennen
163 11379 1436 Aug. 12,
bestätigt den Bürgern v. Iglau alle Rechte u. PrivileIglau
gien, namentlich die inserierten Privilegien K. Karls
IV. (1359 Mai 27, Prag) u. Kg. Wenzels [I.] v. Böhmen (um Ende 1249)
163a –
[vor oder genau
Unbekannte Schiedsleute vermitteln einen Vertrag
1436 Okt. 1]
zwischen K. S. u. Herzog Albrecht [V.] v. Österreich, Markgraf v. Mähren, einerseits, u. den Brüdern Smil, Zbyněk, Nikolaus, Johann d.Ä. u. Johann
d.J. v. Moravany anderseits, über das Schloss u. die
Stadt Kremsier
164
–
1436 Okt. 1, Prag verzeiht den Brüdern Smil, Zbyněk, Nikolaus, Johann d.Ä. u. Johann d.J. v. Moravany alle Feindseligkeiten, verpflichtet sich, alle durch die Schiedsleute vereinbarten Verträge einzuhalten, u. gewährt
der Stadt Kremsier die Kommunion unter beiderlei
Gestalt
165 11452 1436 Okt. 1, Prag verzeiht Vok v. Eulenburg dessen Feindseligkeiten,
verpflichtet sich, alle mit Vok durch die Schiedsleute
vereinbarten Verträge einzuhalten, u. gewährt der
Stadt Prerau die Kommunion unter beiderlei Gestalt
166
–
1436 Dez. 1, Prag erteilt seine Zustimmung zu dem Verkauf der Höfe
in Unter-Heidelbach u. in Breitenbrunn durch Sebald Poeczlinger an die Brüder Erkembrecht u. Hans
Koler, u. belehnt Erkembrecht u. Hans mit diesen
Höfen
167
–
[vor 1437 Jan. 12] erteilt seine Zustimmung zum Abschluss einer Gütergemeinschaft zwischen Katharina v. Bolelouc,
Witwe Johanns Kužel v. Mistřice, u. ihren Kindern
Stefan u. Margaretha über alle erblichen Güter Katharinas
168
–
[vor 1437 Jan. 12] schenkt Všebor v. Dubčany u. dessen Erben einen
Meierhof vor der Stadt Mährisch Neustadt
55
Nr.
RI XI Datum
169
–
170
–
171
–
172
–
173
–
174
–
175
–
176
–
177
–
56
Kurzregest
[vor 1437 Jan. 12] erteilt nachträglich seine Zustimmung zum Abschluss einer Gütergemeinschaft zwischen der
mittlerweile verstorbenen Elisabeth genannt Kumburská, Schwester des Nicolaus v. Otaslavice, u. ihrem Verwandten Boček über alle Güter Elisabeths in
Otaslavice
[vor 1437 Anfang verpfändet Zbyněk v. Strálek u. Všechovice die DörFebr.]
fer Břest, Žalkovice u. Plešovec, die dem Zisterzienserkloster Velehrad gehören, für 433 Schock [oder
Mark] Groschen
[vor 1437 Febr. 6] gestattet Artleb v. Wiltschnau die Dörfer Břest,
Žalkovice u. Plešovec des Klosters Velehrad v.
dem jetzigen Pfandinhaber Zbyněk v. Strálek u.
Všechovice auszulösen
[vor 1437 Febr. 7] urkundet als Markgraf v. Mähren bezüglich des
Verkaufs des Dorfes Hrubšice mit einem Meierhof
durch Johann Nešpor v. Bischofswerda an Andreas
Albus v. Hrubšice u. dessen Erben
[vor 1437 Febr. 7] erteilt seine Zustimmung zur Schenkung des halben
Dorfes Ostopovice mit dem halben Meierhof durch
Frank v. Pacov, Chorherr zu St. Peter in Brünn, an
Johann v. Senice u. Johann genannt Schwab v. Temricz sowie deren Erben
[vor 1437 Febr. 7] schenkt Jost Hecht v. Rositz sieben Dreiling Wein v.
den Weinzehnten in Eibenschitz
1437 Febr. 25,
bekennt, dass er vom Nikolaus Sokol v. Lamberg die
Prag
[beiden] Burgen [v.] Hochwald u. die Burg Schauenstein um 3.000 Schock Groschen abgekauft hatte,
u. verpfändet Nikolaus u. dessen Erben diese Güter
für die gleiche Summe
[vor 1437 Mai 24] urkundet für [Wilhelm oder Johann?] v. Pernstein
bezüglich der Burgen Zubštejn, Pyšolec u. der Stadt
Bistritz [ob Pernstein]
[vor 1437 Juni 1] verpfändet dem [Johann Húse?] v. Krumsín u. dessen Erben das halbe Dorf Topolany um 60 Schock
Groschen, das zum Kloster Pustimir gehört
Nr.
RI XI Datum
178
–
1437 Juni 3, Prag
179
–
[vor 1437 Juli 12]
180
–
1437 Nov. 8, Prag
181 12221 1437 Dez. 7,
Znaim
182
–
[vor 1437 Dez. 9]
183
–
[vor 1437 Dez. 9]
184
–
[vor 1437 Dez. 9]
185
186
–
–
[vor 1437 Dez. 9]
[vor 1437 Dez. 9]
Kurzregest
gibt seine Zustimmung zum Kauf der Burg u. der
Stadt Auscha durch Wenzel Carda v. Petrovice v.
verstorbenen Aleš Škopek v. Duba u. belehnt ihn u.
dessen Erben mit den genannten Gütern
gebietet [dem Landeshauptmann v. Mähren, den
Amtsträgern des mährischen Landesgerichts sowie
den beisitzenden Landherren], alle Gerichtsprozesse
gegen Nikolaus Sokol v. Lamberg auf den nächsten
Landtag zu verschieben
verpfändet Ladislaus Kakas v. Berény u. dessen
Brüdern Blasius, Stefan u. Johann v. Berény zur
Absicherung deren Darlehens das Gut Kyseecz alio
nomine Mesterfalwa sowie einen Zins v. Gut Bana
im Komitat Raab
bestätigt u. erneuert dem Abt des Stiftes Klosterbruck bei Znaim alle Rechte u. Privilegien
verpfändet dem Ritter [Ulrich?] Skála v. Lultsch den
dem Stift Hradisch bei Olmütz gehörenden Markt
Gaya für 2.000 Schock Groschen
gibt seine Zustimmung dazu, dass Abt u. Konvent
des Klosters Velehrad das Dorf Zlechov an Stefan
Plewl, Bürger v. Ungarisch Hradisch, verpfänden
verpfändet Racek v. Výškov u. dessen Erben das
dem Stift Landskron gehörende Dorf Nezamyslice
um 350 Schock Groschen
stellt eine Urk. über die Burg Vraní Hora aus
bestätigt den Bürgern v. Prerau alle Privilegien
57
Regesten
1411 August 1, Blindenburg (Vissegrad)1
(in festo ad vin[cula sancti Petri])1
Kg. S. führt an, dass sein Familiar (aule nostre familiaris) Emmerich, Sohn des Johann
von Drienčany (de Derenchen), vor ihm erschienen ist und sowohl mündlich als auch
schriftlich durch eine mit eigenem angehängten Signet besiegelte Urk. vorgebracht hat,
dass dieser vormals durch Peter Parvus, Sohn seines (Emmerichs) iobagio Paul und
Enkel Stefans, die auf dem Gut Lipolch ansässig sind, von der Geburt der erstgeborenen Tochter S.s, auch mittels eines diesbezüglichen kgl.en Briefes, benachrichtigt worden und ihm damit eine große Freude bereitet worden ist (qui ipsum de illustris principis nostre primogenite nativitate mediantibus certis literis nostris consolando gaudium
sibi superinde nostri ex parte re[fe]rasset), weshalb er (Emmerich) Peter Parvus und
dessen Vater Paul ein gutes Pferd und ein Grundstück in Lipolch, das zu dem Haus
gehört, das Peter und sein Vater Paul bewohnen, mit Feldern, Wäldern, Gewässern,
Wiesen (pratis fenetis), Gehölzen und mit allem anderen Zubehör zu ewigem erblichen
Besitz geschenkt hatte, um ihn mit einer angemessenen Gabe zu entlohnen (cupiens ad
nostri regii decoris honorem Petrum Parvum … digno munere premiari), und ihn, Kg.
S., nunmehr gebeten hat, dieser Schenkung stattzugeben.
S. gibt der geäußerten Bitte Emmerichs und des Peter Parvus2 seine kgl.e Zustimmung und bewilligt die Schenkung eines Pferdes und eines Grundstücks in Lipolch
durch Emmerich von Drienčany an Peter Parvus und dessen Vater Paul. Er tut dies
angesichts der treuen Dienste, die Peter einst seiner verstorbenen Schwester, Fürstin
Margarethe, Burggräfin von Nürnberg, und nach ihrem Tod ihm selbst geleistet hat.
KVr: Commissio propria domini regis (rechter oberer Blattrand) – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. lat. (in der linken Hälfte in den Faltungen teilweise durchlöchert, mit geringem
Textverlust) mit einem recto unter dem Text aufgedrückten, papierbedeckten Sekretsiegel, in
MZA Brno, Bestand G 152 – Rodinný archiv Seilernů Milotice, Inv. Nr. 12, Kart. 6, Urk. Nr. 132.
Reg.: ZsO III, S. 231–232, Nr. 778 (ung.).
1 Ein Teil der Datierung befindet sich unter der Papieroblate.
2 In der Dispositio werden im Unterschied zur Narratio beide als Petenten genannt.
61
1412 Juni 24, Ofen (Bude)
2
(in die festi Nativitatis beati Iohannis Baptiste, 25 – 2)
Kg. S. bestätigt mit rechtem Wissen und als wahrer und legitimer Erbe des Kg.-reiches
Böhmen sowie der Markgrafschaft Mähren dem Edlen Albert von Gurwitz (Gurwicz),
seinem Höfling (specialis aulicus), und dessen Erben auf dessen Bitte und angesichts
seiner Verdienste die Verpfändung der Burg Aussee (Ausaw) mit allem Zubehör und
Nutzen durch seinen Vetter, den verstorbenen Markgrafen Jost von Mähren, wie es
dessen Verpfändungsurk. bestimmt.1
KVr: Commissio propria domini regis (am rechten oberen Blattrand sowie am unteren Blattrand in der Mitte) – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. lat. (Fragment, der linke Blattrand mit einem Teil des Urkundentextes sowie der
untere Blattrand abgeschnitten), mit Spuren eines verso aufgedrückten roten Sekretsiegels, in
MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, sub dato.
Reg.: RBMV VII, S. 266–267, Nr. 568 (lat.).
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 56.
1 Die Urk. Josts ist ein Dep. Zu den Beziehungen zwischen Albert von Gurwitz und Markgraf Jost von
Mähren siehe Baletka, Dvůr, S. 296–298 und 433–434.
1412 Juni 25, Ofen (Badae)1
3
Kg. S. ernennt mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und mit Rat seiner Fürsten,
Prälaten, Grafen, Edlen und Getreuen den Fürstbischof Georg von Trient angesichts
dessen ständiger Treue zum Fürsten und Rat seines Hofes (te itaque2 … in supradictae aulae nostrae principem et consiliarium motu proprio assumpsimus et assumimus
… teque3 aulae nostrae principum et consiliariorum numero … aggregamus) und bestimmt, dass Georg alle jene Freiheiten, Ehren, Privilegien und Gnaden genießen soll,
die seine anderen Räte genießen. Er gebietet allen geistlichen und weltlichen Fürsten,
Rittern, Vasallen, Amtleuten, Gemeinden der Städte, Märkte (oppida) und Dörfer sowie
allen anderen seinen Untertanen, Georg die gebührenden Ehren zu erweisen, ihn mit
seiner Familia und Begleitung, allen Sachen und Kleinodien ohne jegliche Steuern,
Zölle oder Tribute durch Häfen, über Brücken, durch Distrikte, Städte, Burgen, Märkte
und Dörfer frei ziehen zu lassen, und ihm oder dessen Bevollmächtigten sicheres Geleit
zu gewähren. Des Weiteren nimmt er Bischof Georg und dessen Kirche mit allen Städten, Äckern, Burgen, Dörfern und allen anderen Gütern unter dem Vorbehalt in seinen
62
und des Hl. Römischen Reiches Schutz, dass alle diese Güter seinen Bewaffneten offen
sein sollen (nach. Kop.).
Arenga: Regiae majestatis ac imperatoriae dignitatis … (siehe Kommentar).
KV: Ad mandatum domini regis in consilio Iohannes Kürchen (nach Kop.).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert; zur Zeit Altmanns befand sich die Orig.-urk.
im [erzbischöflichen] Archiv zu Trient. – Kop. lat.: fehlerhafte Abschrift in einer Hds. aus dem
Jahr 1725, in MZK Brno, Sign. RKP2-0418.963, fol. 8r–9v (zum 15. Mai).
Ed.: Wurmbrand, Collectanea, S. 203–205; Brandis, Tirol, S. 379–381, Nr. 74. – Reg.: RI
XI, Nr. 253.
Aufgrund der zahlreichen Schreibfehler des Kopisten wird hier auf die übliche Zitierung der
in der Urk. vorkommenden Arenga verzichtet. Vermutlich durch Schreibfehler des Kopisten trägt
die Kop. sogar ein falsches Tagesdatum: die 15ta mensis Mai. Dieses Tagesdatum wird hier nach
den RI XI korrigiert, da Altmann die Orig.-urk. einsehen konnte.
1 Zur Datierung vgl. den Kommentar. Die falsche Form des Ortsnamens Ofen (ung. Buda) ist auf einen
Schreibfehler des Kopisten zurückzuführen.
2 In den Editonen von Wurmbrand und Brandis igitur.
3 In den Editionen von Wurmbrand und Brandis zwischen teque und aulae noch aliorum.
1415 Januar 15, Konstanz (Constancie)4
(die quintadecima Ianuarii, 28 – Romanorum eleccionis quinto, coronacionis vero primo)
Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, mit gutem Rat seiner Fürsten,
Grafen, Barone, Edlen und Getreuen und mit rechtem Wissen dem Abt und dem Konvent des Prämonstratenserstifts Weißenau in der Diözese Konstanz (monasterii in Auge
Minori Premonstratensis ordinis Constanciensis diocesis) auf Bitten des Abtes und angesichts der treuen Dienste, die dieser [und dessen]1 Vorgänger ihm und seinen Vorgängern, römischen KK.n und Kgg.n, geleistet haben, alle Rechte, Privilegien, Freiheiten,
Immunitäten, Konzessionen, Gewohnheiten, Gnaden, Ehren und Urkk., die sie von
seinen Vorgängern sowie von anderen geistlichen und weltlichen Fürsten bekommen
haben, in omnibus ipsorum tenoribus, clausulis, sentenciis, punctis et expressionibus,
prout de verbo ad verbum scripta seu scripte sunt, als ob sie wörtlich inseriert wären. Er
erklärt, dass der Abt und das Stift mithilfe dieser Urkk. und Privilegien alle in ihnen enthaltenen Rechte, Freiheiten, Konzessionen und Gnaden ungehindert für immer genießen
dürfen. Er verbietet jedem, die von ihm gewährte Gnade (hanc nostre ratificacionis,
approbacionis, innovacionis et confirmacionis graciam) bei seiner schweren Ungnade
63
und einer in den Privilegien des Abtes und des Stifts festgesetzten Pön zu verletzen,
welche zur einen Hälfte an seinen kgl.en Fiskus (fisco nostro regio) und zur anderen an
das Stift zu zahlen ist.
Arenga: Honor maiestatis regie eiusque gloria magnifica tanto amplioribus con­
mendacionum exaltatur preconiis tantoque graciarum fidei et devocionis impendiis
fulcitur, quanto maioribus graciarum largicionibus subditi per regalem clemenciam
fuerint consolati et illi precipue, quorum vita et conversacio a mundanis vanitatibus
sequestrata in dei cultura sacre religionis studio devocius se exercent.
KVr: Ad mandatum domini regis Iohannes prepositus de Strigonio vicecancellarius. – KVv:
R(egistrata).
Orig. Perg. lat. (in der rechten Hälfte teilweise durchlöchert, mit geringem Textverlust) mit
wachsfarbenem Majestätssiegel (Posse 13/3) an heute rosa-blauer Seidenschnur, in MZA Brno,
Bestand G 5 – Sbírka cizích listin, Urk. Nr. 13.
Ed.: Lünig, Des Teutschen Reichs-Archivs Spicilegii Ecclesiastici Dritter Theil, S. 755–756,
Nr. 20. – Reg.: RI XI, Nr. 1388 (nach der Ed. von Lünig mit dem Hinweis, dass die Urk. in den
RR nicht vorkommt).
1 Vermutlich durch einen Flüchtigkeitfehler des Schreibers fehlen die in Klammern angeführten Wörter im
Urkundentext, sie wurden aber sinngemäß ergänzt. Die betreffende Passage lautet: Nos attendentes pure
devocionis affectum ac immote sincereque fidei constanciam, quibus prefatus abbas monasterii in Auge
Minori predecessores Romanorum imperatores et reges, nostros predecess[ores], honorarunt ac ipse
abbas nos et sacrum Romanum imperium diligenti quidem sollicitudine honorat cottidie …; zwischen in
Auge Minori und predecessores fehlen offensichtlich die Wörter et sui, ac ipsius oder ähnlich.
1417 Juli 25, Konstanz (Kosentz)5
(an sanct Jakobstag des heiligen zwelffbotten, 31 – 7)
Kg. S. verleiht und bestätigt dem Markt Mohelno auf Bitten von dessen Rat und Gemeinde und unter Berücksichtigung der ihm durch den Grundherrn des Marktes, Peter
[Gewser], geleisteten Dienste ein [in der Mitte des Wappenbriefes auch bildlich dargestelltes] Wappen: einen auf einem halb grünen, halb goldenen Schrägbalken liegenden
Damhirsch (daniek).1 Der Markt Mohelno soll dieses Wappen als Siegelbild und zu
allen anderen Zwecken verwenden dürfen, doch vorbehaltlich der Rechte des Grundherrn und seiner Erben. S. gebietet unter Androhung seiner schweren Ungnade allen
geistlichen und weltlichen Fürsten, Grafen und Freiherren, Einnehmern, Vögten und
Amtleuten […] und allen Untertanen des Reichs, den Markt Mohelno bei seiner Wappenführung nicht zu behindern (nach Kop.).
64
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert – Kop. dt.: Eine stark fehlerhafte Abschrift aus
dem 17. Jahrhundert mit Deckfarbenminiatur des Wappens: links in hochrechteckigem blauem
Feld das tingierte Vollwappen des Grundherrn Peter Gewser (Schild gelehnt: in schwarz ein goldener Schrägbalken; goldener geschlossener Helm, darauf ein goldenes Jagdhorn, aus diesem ein
goldener Pfauenstoß wachsend; Helmdecke schwarz/silber), rechts, durch eine schmale weiße
Leiste mit rotem floralem Ornament getrennt, in hochrechteckigem blauen Feld das im Kontext
der Urk. beschriebene Wappen (der Schild gelehnt); mit dem sekundär benutzten, in Fragmenten
auf eine ältere Wachsschüssel applizierten Majestätssiegel [Posse 13/3] an einer farbigen Seidenschnur, das auch in der Corroboratio angekündigt wurde, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM
Mohelno, Urk. Nr. 1; eine Abschrift aus dem frühen 20. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G
2 – Nová sbírka, Sign. 323a/1.
Ed.: Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen, S. 360–362. – Reg.: Müller – Štarha,
Znaková privilegia, S. 5, Nr. 2 (tsch.; die Urk. wird als eine Fälschung aus dem 16. Jahrhundert
betrachtet).
Lit.: Nováček – Sucharda, Stručné dějiny Mohelna, S. 14; Elbel, Scio, quod vos Moravi,
S. 59; Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen.
Der vermutlich tschechischsprachige Kopist des 17. Jahrhunderts benutzte wahrscheinlich
das bereits schlecht erhaltene Original (in dt. Sprache), wobei ihm sowohl zahlreiche sprachliche
als auch paläographische Fehler unterliefen. Bereits in der Intitulation schrieb er fälschlich unter
Verwendung mehrerer Korrekturen: Wir Sigmund von Gottes gnaden Behmischer künig z[u alle]
n zeiten mehrer des Römischen reichs und den Ungern, Dalmanen, Grauen zeging anstatt der
üblichen Intitulation: Wir Sigmund von Gottes Gnaden Römischer Kg. zu allen Zeiten Mehrer
des Reiches und zu Ungarn, Dalmatien, Kroatien etc. Kg. Den gleichen Fehler bei der Lektüre
des Wortes Römisch wiederholte der Schreiber noch einmal in der Datierungsformel, wo er die
ungarischen und böhmischen Regierungsjahre angegeben hat. Mehrfach las der Kopist etwa auch
fälschlich pate statt rate. Offensichtlich überfordert war er mit der Interpretation des in der Vorlage für das Tier des Wappenbilds benützten Begriffs. Anstelle einer Transkription des für ihn
sinnlosen Originalbestands entschied der Kopist, den tsch. Begriff für den bildlich dargestellten
Damhirsch (daniek) in den Urkundentext zu setzen.
Vorerst nicht zu beantworten ist die Frage, weshalb neben dem mit dieser Urk. verliehenen
Wappen des Marktes Mohelno auch das im Kontext der Urk. nicht erwähnte Wappen des Grundherrn abgebildet wurde. Vermutlich entspricht auch das dem Bestand der verlorenen Ausfertigung.
1 Siehe Kommentar.
65
1417 September 4, Konstanz (Constancie)6
(die quarta Septembris, XXXI - 7)
Kg. S. ermutigt (exhortari) Bischof Johann [IV. „den Eisernen“] von Leitomischl zur
Verteidigung des katholischen Glaubens (ad eiusdem [intemerate fidei catholice] defensionem), da er sehr schwer an den allseitigen Beschwerden über die Ketzerei trägt,
die sich im Kg.-reich Böhmen und in der Markgrafschaft Mähren verbreitet. Er versichert ihm, dass er brüderliche Liebe zu Kg. Wenzel [IV.] und tiefe Verbindung zu
seinem Vaterland empfindet (necnon ex singulari amoris precipui privilegio, quem ad
ipsum regnum Boemie gerimus, ad hoc enim nos, qui ex ipso originem traximus veluti
heredem invitat et allicit natalis soli dulcis memoria, que illius nos esse immemores
non permittit). Deswegen hat er alle Anstrengungen unternommen, um zu verhindern,
dass das Konstanzer Konzil Maßnahmen zum Nachteil seines Bruders und des böhmischen Kg.-reiches trifft, worüber er Wenzel durch dessen Boten und auch durch
seine eigenen Gesandten verständigt hat (prout hoc ipsum tam per nunccios prefati
fratris nostri regis, quam eciam per nostros legatos eidem karissimo fratri nostro fecimus explicari). Im Laufe der letzten Gesandtschaft (hiis igitur legacionibus nostris
et tractatibus super premissis pendentibus) sei jedoch die Nachricht zum Konstanzer Konzil gelangt, dass sich die Missetaten gegen den Klerus und die Kirche in den
böhmischen Ländern trotz aller Zusagen der Boten Wenzels an S. auch weiterhin, ja
sogar in höherem Maß, ereigneten: Renten würden einbehalten, Sakramente profaniert, gehorsame Kleriker zur Profanierung gezwungen, Exkommunizierte und mit
dem Interdikt Belegte geduldet, Rektoren der Pfarrkirchen und andere Benefiziaten
von ihren Pfründen vertrieben, Geistliche von Laien festgenommen, vor Gericht gestellt und gefoltert, katholische Prediger und Lehrer (predicatores catholici et eciam
certi magistri) würden mithilfe der neronischen Tortur gezwungen, dem katholischen
Glauben abzuschwören, welchen sie gepredigt und gelehrt haben, man veröffentliche vermessen eigenmächtige Regelungen gegen Lehre und Dekrete der Kirche und
des Konzils, besonders über die Kommunion unter beiderlei Gestalt, und viele Laien
würden zur Kommunion unter beiderlei Gestalt durch die weltliche Gewalt gezwungen. In den letzten Tagen habe sich das Konzil entschlossen, gegen Kg. Wenzel als
einen Verheimlicher (dissimulatorem) solcher Missetaten künftig härter vorzugehen.
Es meint nämlich mancher, dass im Kg.-reich eines so mächtigen Herrschers solche
Missetaten und furchtbare Kirchenfrevel sich nicht entfalten hätten können, hätte nicht
der Kg. davor die Augen verschlossen. Nach S.s Intervention hat sich das Konzil dazu
entschlossen, mit dem Prozess gegen Wenzel noch eine gewisse Zeit zu warten, in der
Hoffnung, dass Wenzel das Vernachlässigte korrigieren und künftighin richtig verfahren werde. S. betont, dass er den Prozess des Konzils gegen Wenzel schon seit fast drei
Jahren verhindern konnte.
66
S. ermuntert (monemus, requirimus et hortamur) also den Bischof von Leitomischl,
über dessen Liebe zur Kirche und Sehnsucht nach Austilgung der frevelhaften Häresien
er keinerlei Zweifel hegt (sicut de tua ad fidem catholicam et huiusmodi sceleratissimarum heresum extirpacionem devocione confidimus), im Kampf gegen die häretischen
Doktrinen nicht nachzulassen. Er warnt ihn, dass es als gleich aufgenommen werde,
ob man den Kampf gegen das Böse beende, oder das Böse unterstütze – wer mit der
Bekämpfung des offensichtlichen Verbrechens aufhört, werde in den Verdacht der geheimen Verabredung kommen. S. fordert den Bischof auf, die genannten Verbrechen
und die Verfolgung der Kirche zu unterbinden, alles das, was vernachlässigt wurde, in
den ursprünglichen Zustand zu versetzen und frevelhafte Bündnisse zu unterdrücken.
Er ermahnt ihn, seine Ergebenheit gegenüber Gott und der heiligen Mutter Kirche öffentlich zu demonstrieren und versichert ihm, dass er dem Konzil dessen Frömmigkeit
und Glauben anempfehlen wird.
Schließlich rechtfertigt er sich gegenüber jedem, falls das Konzil gegen Übeltäter
oder auch diejenigen vorgehe, die Missetaten verheimlichten, oder auch falls es gezwungen sein sollte, andere Maßnahmen zu ergreifen, wenn die kirchlichen Strafen zur
Austilgung der Ketzerei in Böhmen nicht ausreichten (nach Kop.).
KV: Per dominum A(ndream), archiepiscopum Collocensem Iohannes de Strigonio prepositus
et vicecancellarius (nach Kop.). – Adresse: Venerabili Iohanni episcopo Luthomislensi principi
devoto nostro dilecto (nach Kop.).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: zeitgenössische Abschrift in MZA
Brno, Bestand G 12 – Cerroniho sbírka, Sign. Cerr II, 234, fol. 24r–26r.
Ed.: Elbel, Neznámý list, S. 526–528, Nr. 1. – Reg.: Švábenský, Cerroniho sbírka, II, S. 426
(tsch. Kurzreg.); RBMV VII, S. 305–306, Nr. 678 (lat. Kurzreg.).
Lit.: Elbel, Neznámý list, S. 516–518, 523–525; ders., Scio, quod vos Moravi, S. 103–104;
Olomoucký biskup (im Druck).
ders.,
Der Brief ist im Wesentlichen mit einem anderen Brief S.s vom selben Tag identisch, der an
verschiedene Empfänger in Böhmen expediert wurde und den Charakter eines Manifests trägt.1
Beide Briefe gehören zu einer diplomatischen Offensive S.s, der sich seit Ende des Jahres 1416
und besonders intensiv im Spätsommer 1417 darum bemühte, seinen Halbbruder Wenzel zu einer
strengeren Politik gegen die hussitische Bewegung anzuregen. In beiden Briefen zweifelt S. die
Autorität Wenzels unter dessen Untertanen an und fordert die Empfänger zu entschiedenen Maßnahmen gegen die „Ketzerei“ auf, welche jedoch im Gegensatz zur politischen Linie Wenzels
standen. Der Brief an Bischof Johann ist allerdings um einige Passagen gekürzt und allgemein
etwas milder gehalten, da Johann, dessen bisherige Verdienste im Kampf gegen die Häresie in
der captatio benevolentiae hervorgehoben werden, seit Jahren ein fundamentaler Gegner der
böhmischen Reformation war und nicht mehr gesondert gegen diese mobilisiert werden musste.
67
So ist der Brief S.s an Bischof Johann eher als Ermutigung und Aufforderung zum offenen Widerstand gegen Kg. Wenzel zu verstehen, während der Brief an die Böhmen als Ermahnung oder
Warnung an die gesamte böhmische „Nation“ konzipiert war.
1 Dieser Brief S.s wurde mehrmals abgedruckt: Hardt, Magnum oecumenicum Constantiense concilium,
IV, Sp. 1408–1413; Fejér, Codex X/5, S. 759–764, Nr. 347 (Abdruck der Edition Hardts); Palacký, Documenta, S. 659–663, Nr. 112; Elbel, Neznámý list, S. 528–533, Nr. 2 (kritische Edition) . – Reg.: Caro,
Kanzlei, S. 16, Nr. 95 (dt.); RI XI, Nr. 2544; ZsO VI, S. 266, Nr. 889 (ung.) . – Tsch. Übersetzung: List
císaře Zikmunda Lounským.
1418 Januar 28, Konstanz (Constancie)7
(vicesimo octavo die Ianuarii, 31 – 8)
Kg. S. verleiht, konfirmiert und erteilt (concedimus … confirmamus ac presentibus elargimur) mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat aller seiner und des Reiches Fürsten, Grafen, Barone und Edlen, mit rechtem Wissen, aus seiner besonderen Gnade (de habundanciori plenitudine specialis gracie nostre) und aus eigenem Antrieb (motu proprio)
den edlen Brüdern Hermann und Franz Claricini aus Cividale del Friuli (de Claricinis
de Civitateaustrie patrie Foriiulii) und deren Erben und Nachkommen angesichts der
treuen Dienste, die die Brüder und deren Vorfahren ihm und dem Reich geleistet haben,
zur Unterscheidung von deren bisherigem gewöhnlichen Wappen das durch sie von der
Familie Dornpacher ererbte, in der Urk. bildlich dargestellte Wappen (hic depicta arma
seu nobilitatis insignia, in signum alterius armature antique alia arma hereditario nomine domus de Dornpacher). S. setzt fest, dass die Brüder und deren Erben und Nachkommen das Wappen künftig sowohl im Kampf als auch im Lanzenspiel, Turnier und
bei allen ritterlichen Übungen (in preliis, hastiludiis, torneamentis et in omni exercicio
militari) führen dürfen, und gebietet unter Androhung seiner schweren Ungnade und
bei einer Pön von 20 Mark reines Goldes allen, die Bestimmungen seiner Urk. (hanc
nostre concessionis, elargicionis et confirmacionis paginam) nicht zu verletzen.
Arenga: A claro lumine troni cesaree velud e sole radii nobilitatis res alie legittimo iure
procedunt et omnium nobilitatum insignia ab imperatoria maiestate dependent, ut non sit
dare alicuius generositatis insigne, quod a gremio non proveniret cesaree claritatis.
KVr: Ad relacionem domini Symonis episcopi Traguriensis Georgius episcopus Patauiensis
cancellarius. – KVv: R(egistrata).
Orig. Perg. (in den Faltungen teilweise beschädigt) lat. mit einem stark beschädigten, in eine
moderne hölzerne Kapsel eingeschmolzenen wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) an
blau-roter Seidenschnur, in Moravská Galerie Brno, Sammlung der angewandten Kunst, Inv. Nr.
68
20272. Die Urkunde ist prachtvoll ausgestattet: Die Wappenminiatur befindet sich in einem goldgerahmten roten Vierpass, der in ein ebenfalls goldgerahmtes hochrechteckiges Bildfeld eingeschrieben wird, wobei die Zwickel türkisgrün bzw. blau sind und mit goldenen Ranken geziert
werden. Das linksgewendete Vollwappen besteht aus einem silber-schwarz gespaltenen Schild
mit zwei abgewendeten gestürzten Büffelhörnern mit verwechselter Tinktur, aus einem golden
gekrönten schwarzen Stechhelm mit silber-schwarzer Helmdecke und einem Kleinod – einem
silbernen und einem schwarzen Büffelhorn. Die vierzeilige S-Initiale auf Goldgrund mit türkisen
Akanthusranken und zwei den Schriftspiegel links und rechts begleitende Ranken scheinen erst
später, um 1430–1440 in die bereits ursprünglich für entsprechenden Dekor freigehaltenen Flächen eingemalt worden zu sein.
Reg.: Frank, Standeserhebungen, I, S. 182 (dt. Kurzreg.; nach einer Kop. im Österreichischen Staatsarchiv); Krejčík, Šest století, S. 5 (tsch. fehlerhaftes Kurzreg.; nach Orig.).
Lit.: Krejčík, Erbovní listina;
Druck).
ders.,
Šest století, S. 5; Roland – Zajic, Les Chartes (im
Die nicht ganz klare Formulierung in der Dispositio, dass das durch Kg. S. verliehene und
bestätigte Wappen der Familie Dornpacher durch die Familie Claricini in signum ihres anderen,
alten Wappens geführt werden darf, ist höchstwahrscheinlich so zu deuten, dass die Claricinis mit
dem abgebildeten Wappen ihr altes Wappen bessern konnten. Es ist allerdings auch möglich, dass
das abgebildete Wappen bereits eine gebesserte Variante des alten Familienwappens darstellt.
Obwohl die Urk. einen Registraturvermerk trägt, ist sie in den Reichsregisterbüchern S.s nicht
auffindbar. Entweder wurde sie in das Register nicht eingetragen, oder sie wurde vielleicht – trotz
der Ausfertigung durch die Reichskanzlei – in die nicht mehr erhaltenen ungarischen kgl. Registerbücher registriert (siehe Einleitung).
1419 Dezember 29, Brünn (zu Brunne)8
(des nechsten fritags nach dem heiligen Wyhennaht tag, 33 – 10)
Kg. S. bestätigt und erneuert als Markgraf von Mähren mit wohlbedachtem Mut und
rechtem Wissen Hartneid [V.] von Liechtenstein und Nikolsburg und dessen Vettern
Georg [IV.], Hans [IV.], Christoph [II.] und Ulrich von Liechtenstein und Nikolsburg
auf Bitten Hartneids die inserierte Urk. seines Vetters, des Markgrafen Jost von Mähren, vom 30. April 1377.
Jost, Markgraf von Mähren, bestätigt auf Bitten des Hans [I.] von Liechtenstein
die inserierte Urk. Kg. Johanns von Böhmen vom 13. April 1334. Dat. 1377 April 20,
Brünn.1
Johann, Kg. von Böhmen und Polen und Herzog von Luxemburg, verleiht Hartneid
[II.] von Liechtenstein und Nikolsburg und seinen Erben angesichts der treuen Dienste,
69
die er dem Kg. gegen dessen Feinde, die Kgg. [Karl Robert] von Ungarn und [Wladislaus Lokietek] von Krakau sowie die Herzöge von Österreich, geleistet hat, seine Burg
Maidberg in Mähren (unser haus ze dem Meydberg) mit allem Zubehör, namentlich
mit dem Markt Tracht, mit den Dörfern Wisternitz (Wistonitz), Pollau (Paulaw) und
Sturnitz (Stohenicz),2 mit allen Mühlen, dem Kirchenpatronat, usw., als Lehen nach
deutschem Recht (in tewtschem rechte). Dat. 1334 Januar 13, Luxemburg.3
KVr: Per dominum G(eorgium) episcopum Patauiensem cancellarium Michael de Priest canonicus Pragensis.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite; Siegelankündigung für Majestätssiegel), in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 147.
Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 149, Nr. 1037 (tsch.); Zemek – Turek, Regesta listin,
S. 247–248, Nr. 293 (tsch.; laut diesem fehlerhaften Reg. soll es sich bei der inserierten Urk. Kg.
Johanns um die Verleihung der Lehnsgüter Maidberg, Neuhaus, Dürnholz und Lundenburg gehandelt haben, was jedoch nicht mit obiger Urk. übereinstimmt, die nur das Lehen Maidberg betrifft; es wird dabei im Reg. Nr. 293 auf das Reg. Nr. 66 verwiesen, das aber überraschenderweise
den Inhalt der im Orig. überlieferten Urk. Johanns richtig zusammenfasst) und S. 248, Nr. 294
(tsch.; laut diesem ebenfalls fehlerhaften Reg. sollen in der Urk. S.s nicht nur die Urkk. Johanns
und Josts über Maidberg, sondern auch eine Privilegienbestätigung Wenzels [IV.] vom 10. März
1411 inseriert worden sein);4 Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 17, Nr. 2 und 4 (tsch.; aufgrund
der Regg. von Zemek und Turek, von denen beide Regg. übernommen wurden).
Lit.: Svoboda, Břeclav, S. 140; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 64.
1 Ed.: Bistřický u.a., Moravské a slezské listiny, S. 201–202, Nr. 122 — Reg.: Zemek – Turek, Regesta
listin, S. 203, Nr. 136 (tsch.).
2 Sturnitz (tsch. Sturnice oder Starnice), verödet in der Nähe von Tracht – vgl. Nekuda, Zaniklé osady,
S. 112.
3 Ed.: Wurmbrand, Collectanea, S. 199–201; CDM VII, S. 1–2, Nr. 1; Bistřický u.a., Moravské a slezské
listiny, S. 103–104, Nr. 62 (fälschlich zum 14. Januar) — Reg.: Dobner, Monumenta historica Boemiae,
IV, S. 295, Nr. 132 (lat.); RI (1839), S. 200, Nr. 197; RBM IV, S. 4–5, Nr. 12 (dt.); Zemek – Turek, Regesta listin, S. 183, Nr. 66 (tsch.; fälschlich zum 14. Januar).
4 Zemek und Turek haben hier offensichtlich aufgrund unserer Urk. zwei fehlerhafte Regg. erstellt: angeblich wurde beim ersten Reg. nach einer Orig.-urk. gearbeitet und beim zweiten Reg. mit einem Foto und
einem alten Reg. einer nicht mehr erhaltenen Urk. Es handelte sich jedoch in beiden Fällen offensichtlich
um den Text der vorliegenden Urk.
70
1419 Dezember 29, Brünn (zu Brünne)9
(des nechsten freytags nach dem heiligen Wyhennaht tag, 33 – 10)
Kg. S. verleiht als Markgraf von Mähren auf Bitten Hartneids [V.] von Liechtenstein
und Nikolsburg diesem und dessen Vettern alle ihre Lehen, die er als Markgraf von
Mähren zu verleihen hat (die von uns als einem marggrafen zu merhern zu lehen ruren),
namentlich die Burgen Maidberg (Meydberg), Neuhaus (Newhaus), Dürnholz (Durrenholtz) und Lundenburg (Lautemburg) sowie die Mühle in Rahenhoue bei Laa [an der
Thaya] mit allem Zubehör, damit sie diese Güter als rechtes manlehen ungestört halten
sollen, wie es Lehnsrecht und Herkommen bestimmen, jedoch ohne ihn, S., die Vasallen der Markgrafschaft Mähren oder alle anderen in ihren Rechten zu beeinträchtigen.
S. bekennt, dass Hartneid auch im Namen von dessen Vettern gelobt und beeidet hat,
ihm als Markgrafen von Mähren getreu, gehorsam zu sein und zu dienen, wie es Vasallen ihrem Lehensherrn schuldig sind.
KVr: Per d(ominum) episcopum Patauiensem cancellarium Michael de Priest.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite), in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu
ve Vídni, Inv. Nr. 148.
Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 149, Nr. 1039 (tsch.); Zemek – Turek, Regesta listin,
S. 247, Nr. 292 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 17, Nr. 5 (tsch.).
Lit.: Svoboda, Břeclav, S. 140; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 64.
1419 Dezember 29, Brünn (zu Brünne)10
(des nehsten fritags nach dem heiligen Wyhennacht tag, 33 – 10)
Kg. S. bestätigt und erneuert als Markgraf von Mähren mit wohlbedachtem Mut, gutem
Rat und rechtem Wissen Hartneid [V.] von Liechtenstein und Nikolsburg und dessen Vettern Georg [IV.], Hans [IV.], Christoph [II.] und Ulrich von Liechtenstein und Nikolsburg
sowie ihren Erben auf Bitten Hartneids die inserierte Urk. seines verstorbenen Bruders
Kg. Wenzel von Böhmen vom 10. März 1411, die einerseits etliche Inserte anderer Urkk.
seiner Vorfahren als böhmische Kgg. und mährische Markgrafen, andererseits einige
Gnaden und Rechte, die die Liechtensteiner von Kg. Wenzel erworben haben, enthält.
Kg. Wenzel [IV.], römischer und böhmischer Kg., bestätigt Hans [II.] von Liechtenstein und Nikolsburg, dessen Bruder Heinrich [V.] und dessen Vetter Hartneid [V.] von
71
Liechtenstein auf Bitten des Hans etliche Urkk., namentlich eine Urk. seines Vaters, K.
Karls [IV.] vom 28. Juli 1348, Passau, eine in dieser Urk. inserierte Urk. seines Großvaters, Kg. Johanns von Böhmen vom 11. März 1332, und drei Urkk. seines Vetters,
des Markgrafen Jost von Brandenburg und Mähren vom 6. März 1380, 7. Mai 1389
und vom 6. Juli 1394. Des Weiteren ergänzt Kg. Wenzel die von Kg. Johann in der
inserierten Urk. gewährten Rechte auf alle anderen von Hans, Heinrich und Hartneid
von Liechtenstein bis jetzt in Mähren erworbenen Güter und auch auf jene Güter, die
sie in Zukunft bis zu einem Gesamtwert von 4.000 Mark Silber mährischen Gewichts
erwerben werden. Dat. 1411 März 10, Prag.1
K. Karl [IV.] bestätigt auf Bitten Hertneids [II.] von Liechtenstein die inserierte Urk.
Kg. Johanns von Böhmen vom 11. März 1332. Dat. 1348 Juli 28, Passau.2
Johann, Kg. von Böhmen und Polen und Graf von Luxemburg, gewährt Hartneid
[II.] von Liechtenstein die Gnade, aufgrund dessen genau aufgezählten Besitzungen in
Mähren (die Burg Nikolsburg mit ihrem Zubehör, die Feste Waisenstein mit den Dörfern Klentnitz, Bergen, Pardorf, Bratelsbrunn, Pochmalitz, Muschau und Voitelsbrunn,
sowie die Feste Neudek mit den Dörfern Neudek, Eisgrub, Ungerndorf, Pulgram und
Milowitz) weder zum mährischen Landesgericht zitiert werden noch Landessteuer zahlen zu müssen, was auch für die in Zukunft gekauften Güter bis zum Gesamtwert von
4.000 Schock Groschen gelten soll. Dat. 1332 März 11, Paris.3
–
Jost, Markgraf von Mähren, belehnt Hans [I.] von Liechtenstein als Belohnung
für dessen Dienste mit der Feste Neuhaus und dem Dorf Rewigenschakwitz (Rewenschekchwicz), mit einer Mühle bei Unterwisternitz (Nydern dorf Vistonicz) und zwei
Untertanen in Oberwisternitz (Obern Vistonicz). Dat. 1380 März 6, Brünn.4
–
Jost, Markgraf von Mähren, belehnt Hans [I.], Hartneid (Hartel) [IV.] und Georg
[II.] von Liechtenstein als Belohnung für ihre Dienste mit der Feste und dem Markt
Lundenburg (Luntenburg) mit Dörfern und allem anderen Zubehör. Dat. 1389 Mai 7,
Znaim.5
–
Jost, Markgraf von Mähren, belehnt Hans [I.] von Liechtenstein und Nikolsburg
und dessen Bruder Hartneid [IV.] für 4.000 Gulden und 900 Schock Prager Groschen
mit der Feste und dem Markt Dürnholz (Durrenholcz) mit Dörfern und allem anderen
Zubehör. Dat. 1394 Juli 6, Pohrlitz.6
KVr: Per dominum G(eorgium) episcopum Patauiensem cancellarium Michael de Priest canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Mikrofilm der (im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten, mit dem Majestätssiegel [Posse 13/3] be-
72
siegelten) dt. Orig.-urk., in MZA Brno, Bestand G 160 – Sbírka fotografií, pohlednic a filmových
dokumentů, Inv. Nr. 3505, Sign. M 854, Kart. 19.
Reg. Sedláček, Zbytky register, S. 149, Nr. 1038 (tsch.); Zemek – Turek, Regesta listin,
S. 248, Nr. 295 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 17, Nr. 3 (tsch.).
Lit.: Nekuda u.a., Břeclavsko, S. 481; Svoboda, Břeclav, S. 140; Elbel, Scio, quod vos
Moravi, S. 64.
1 Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 237–238, Nr. 252 und S. 238, Nr. 253 (nach zwei Orig.-Urkk.
desselben Wortlauts, von denen angeblich die zweite feierlich ausgestattet ist).
2 Ed.: CDM VI, S. 334–335, Nr. 438; Bistřický u.a., Moravské a slezské listiny, S. 99–100, Nr. 60 . – Reg.:
Dobner, Monumenta historica Boemiae, IV, S. 295, Nr. 130; RI (1839), S. 198, Nr. 175; RBM III, S. 734,
Nr. 1881; Zemek – Turek, Regesta listin, S. 182, Nr. 64.
3 Ed.: Wurmbrand, Collectanea, S. 196–199; CDM VII, S. 596–597, Nr. 826; Bistřický u.a., Moravské a
slezské listiny, S. 118, Nr. 72 (fälschlich zum 25. Juli) . – Reg.: RBM V/2, S. 222, Nr. 441; Zemek – Turek, Regesta listin, S. 186, Nr. 79 (fälschlich zum 25. Juli).
4 Ed.: Bistřický u.a., Moravské a slezské listiny, S. 223–224, Nr. 132 . – Reg.: Zemek – Turek, Regesta
listin, S. 206, Nr. 146.
5 Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 218, Nr. 183.
6 Reg.: Zemek – Turek: Regesta listin, S. 223–224, Nr. 202.
1419 Dezember 30, Brünn (Brünne)11
(penultima die Decembris, 33 – 10)
Kg. S. gewährt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat seiner Getreuen und rechtem Wissen Peter von Gews angesichts der treuen Dienste, die dieser ihm geleistet hat und in
Zukunft leisten wird, die besondere Gnade (graciam fecimus specialem), alle erblichen,
sowohl beweglichen als auch unbeweglichen Güter, die Peter in der Markgrafschaft
Mähren besitzt oder unter einem rechtmäßigen Titel noch erwirbt, jedoch mit Ausnahme von Lehnsgütern, als Ganzes oder stückweise an jede beliebige Person, mit Ausnahme von Geistlichen, schenken oder vermachen zu dürfen. S. bestimmt aus seiner
böhmischen kgl.en Machtvollkommenheit, dass jeder, der auf diese Art Güter von Peter
erwirbt, diese Güter ungehindert besitzen soll. Die diesbezüglichen Güterschenkungen
oder Vermächtnisse sollen dieselbe Rechtskraft besitzen, als ob sie durch die Landtafeln der Markgrafschaft Mähren nach der Gewohnheit dieser Markgrafschaft bestätigt
worden wären (ac si per tabulas terre marchionatus nostri Morauie firmata fuissent
iuxta consuetudinem in marchionatu predicto hactenus observatam).
KVr: Per dominum G(eorgium) episcopum Patauiensem cancellarium Michael de Priest.
73
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) lat. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite; Siegelankündigung für Majestätssiegel), in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 149.
Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 248, Nr. 296 (tsch.).
Lit.: Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen, S. 353.
[vor 1420 Januar 13]112
Kg. S. erteilt seine Zustimmung zu dem Gütertausch zwischen dem Augustiner-Chorherrenstift zu Sternberg und den Edlen Všebor und Magister Johann, Brüdern von
Dubčany, bei dem die Augustinerchorherren ihren Maierhof im Dorf Zierotein mit einer Hufe und einer Aue, bebauten und unbebauten Feldern, Wiesen, Weiden, einem Teil
des Waldes genannt Na Przidole und Super Lubna, mit Flüssen und Bächen, besonders
einem Teil des Flusses Oskava mit einer Mühle und einem Wehr, mit vier kleinen Höfen und abgabepflichtigen Leuten und mit allem anderen Zubehör gegen die Güter der
Brüder von Dubčany im Dorf Chvalkovice bei Eiwanowitz in der Hanna, die acht Hufen, zwei kleine Höfe und eine Taverne mit allen Wiesen, Weiden, einem Teil der Hecken, Flüssen, Bächen, abgabepflichtigen Leuten und allem anderen Zubehör umfassen,
tauschen wollen.2 S. ernennt die Edlen Jaroslav von Sternberg ansässig in Wessely an
der March und Aleš von Rohnau zu Relatoren der Intabulation in die Landtafeln.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus zwei Einlagen im IX. Buch der Olmützer Landtafeln, in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv.
Nr. 90, fol. 30v–31r (Ed.: ZDO I, S. 354, Buch IX, Nr. 341 und 342). Dass dabei eine Urk. S.s
ausgestellt wurde, die die Zustimmung des Kg.s zu dem Gütertausch belegte, lässt sich aus der
damaligen Praxis des Verfahrens vor dem mährischen Landesgericht ableiten. Über die Bestellung der Relatoren könnte noch eine gesonderte Urk. ausgestellt worden sein.3
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 90.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
2 Das Notariatsinstrument über den Gütertausch wurde bereits am 31. Juli 1419 ausgefertigt und befindet
sich im Kopialbuch des Sternberger Stiftes in ANM Prag, Bestand Sbírka rukopisů, Sign. 279, fol. 38r–
40r. Da Kg. Wenzel in eben dieser Zeit erkrankte und bereits am 16. August 1419 starb (vgl. Spěváček,
Václav IV., S. 606), konnte er die Zustimmung zu diesem Gütertausch nicht mehr geben und die Vertragsparteien mussten auf den Regierungsantritt des neuen Kg.s warten.
3 Vgl. dazu die Einleitung in ZDO II, S. LIX–LXI.
74
[vor 1420 Januar 13]113
Kg. S. gebietet dem Landeshauptmann von Mähren [Heinrich von Krawarn und Plumenau (Plumlov)] und allen mährischen Landherren, allen Personen Gerechtigkeit zu
verschaffen und insbesondere die Streitsache der Jungfrau Anna von Krawarn schon
am kommenden Landesgericht zu entscheiden.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus einem Eintrag in den „Libri citationum et sententiarum“ des mährischen Landesgerichts vom 13. Januar
1420, in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 681, fol. 195r (Ed.: LCS II,
S. 626–627, Nr. 390).
Lit.: Baletka, Páni z Kravař, S. 231.
In dem erwähnten Streit ging es um die Erbschaft des verstorbenen Bruders der Anna von
Krawarn, des Olmützer Bischofs Lacek von Krawarn.2 Aus dem Eintrag in LCS ist nicht eindeutig zu entscheiden, ob das Mandat S.s schriftliche Form hatte, wie es bei dem im gleichen Eintrag
zitierten Mandat Kg. Wenzels zugunsten der Anna von Krawarn der Fall war. Es ist nicht auszuschließen, dass S. sich beim Landeshauptmann und den Landherren für Anna lediglich mündlich
verwandte, als er Ende 1419 in Brünn die Regierung in Mähren übernahm.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
2 Vgl. Baletka, Páni z Kravař, S. 230–231.
1420 Januar 22, Breslau (zu Bresslaw)14
(an sand Vincencien tag, 33 – 10)
Kg. S. bestätigt und erneuert – nachdem eine Botschaft seiner getreuen Ritter und
Knechte aus seinem Land Jägerndorf (unsere liebe getruen der rittere und der knechte
unsers lanndes zu Jegerdorff erbere botschafft) vor ihn getreten und ihm im Namen der
ganzen Jägerndorfer Landschaft und Mannschaft die Huldigung und den Eid als Kg.
von Böhmen und Markgraf von Mähren, irem rechten naturlichen erbherren, geleistet
hat – mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und gutem Rat seiner Fürsten, Edlen
und Getreuen auf Bitten der genannten Ritter und Knechte und angesichts der treuen
Dienste, die sie und ihre Vorfahren den kgl.en, markgräflichen und fürstlichen Vorfahren S.s geleistet haben, den Rittern und Knechten, der Landschaft und Mannschaft seines Landes Jägerndorf alle ihre Gnaden, Rechte, Gewohnheiten, Freiheiten, Jagden und
Fischereien sowie ihre Urkk. und Privilegien, die sie und ihre Vorfahren von den böhmischen Kgg.n, Markgraf Jost von Mähren und allen anderen ihren Fürsten und Herren
erhalten haben, und namentlich das Privileg, dass sie nie von der böhmischen Krone
75
und dem mährischen Landesgericht, an welches sie zu appellieren pflegen, getrennt
werden sollen, in allen iren puncten, stücken, cappiteln, artikeln, clauseln, synnen und
bedeütungen, als ob sie wörtlich inseriert wären. Er gebietet seinem Landeshauptmann
und den Kämmerern von Mähren und allen anderen seinen Hauptleuten, Amtleuten,
Untertanen und Getreuen im Kg.-reich Böhmen und der Markgrafschaft Mähren unter Androhung seiner schweren kgl.e Ungnade, die genannten Ritter und Knechte, die
Landschaft und Mannschaft seines Landes Jägerndorf in allen ihren angeführten Privilegien nicht zu hindern, sondern sie zu schützen.
KVr: Per dominum G(eorgium) episcopum Patauiensem cancellarium Michael de Priest. –
KVv: R(egistrata).
Orig. Perg. dt. mit wachsfarbenem Majestätssiegel (Posse 13/3) am Perg.-streifen, in ZAO,
Bestand Slezský stavovský archiv, Abt. I – Urkunden, Sign. A VI–5, Inv. Nr. 415.
Ed.: Grünhagen – Markgraf, Lehns- und Besitzurkunden, II, S. 498–500, Nr. 35. – Reg.: RI
XI, Nr. 3972; Barciak – Müller, Regesty, S. 109, Nr. 261 (tsch.).
Lit.: Biermann, Geschichte der Herzogtümer, S. 219. [vor 1420 Januar 25]115
Kg. S. gebietet dem Landeshauptmann von Mähren, Heinrich von Krawarn, den Amtsträgern des mährischen Landesgerichts sowie den beisitzenden Landherren, im Streit
zwischen Ješek Talafús und Niklas Hunt den Gerichtsprozess auf das nächste Landesgericht zu verschieben, da Niklas Hunt sich im Auftrag S.s außer Landes befindet.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus einem Eintrag in den „Libri citationum et sententiarum“ des mährischen Landesgerichts vom 25. Januar
1420, in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 729, fol. 48r (Ed.: LCS III/1,
S. 52, Nr. 40).
In dem Eintrag in LCS wird ausdrücklich angeführt, dass S. den Prozessaufschub sowohl
mündlich dem Landeshauptmann als auch schriftlich mittels eines Mandats dem Landeshauptmann, den Amtsträgern des Landesgerichts und den Landherren befahl.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
76
1420 Januar 25, Breslau (zu Breßlau)16
(an s[an]t Pauls tag conversionis; 33 – 10)
Kg. S. bestätigt und erneuert – nachdem der Bürgermeister und die Ratsherren seiner
Stadt Jägerndorf (Jägerndorff) vor ihm erschienen sind und ihm im Namen der ganzen
Gemeinde die Huldigung und den Eid als Kg. von Böhmen und Markgraf von Mähren,
ihrem rechten und natürlichen Erbherrn, geleistet haben – mit wohlbedachtem Mut,
rechtem Wissen und gutem Rat seiner Fürsten, Edlen und Getreuen auf Bitten des Bürgermeisters und der Ratsherren und in Ansehung der treuen Dienste, die sie und ihre
Vorfahren den kgl.en, markgräflichen und fürstlichen Vorfahren S.s geleistet haben,
den Bürgern und der Gemeinde von Jägerndorf alle ihre Gnaden, Rechte, Freiheiten,
Gewohnheiten, Urkk. und Privilegien, die die Stadt von den böhmischen Kgg.n und
Kg.innen, mährischen Markgrafen und allen anderen Fürsten und Herren des Landes
und der Stadt Jägerndorf, über ihre Dörfer, Zinse, Erbgüter, Äcker, Wiesen, Wälder,
Büsche, Gewässer und über alle anderen Nutzen und andere Einkünfte erhalten haben,
namentlich die Befreiung von den Zöllen und Mauten in der Markgrafschaft Mähren
sowie das Privileg, dass sie von der böhmischen Krone nie getrennt werden sollen, in
allen ihren puncten, stücken, articuln, clausuln, sinnen und bedeütungen, als ob sie
wörtlich inseriert wären. Er gebietet seinem Landeshauptmann und den Kämmerern
von Mähren und allen seinen Hauptleuten, Untertanen und Getreuen im Kg.-reich
Böhmen und der Markgrafschaft Mähren unter Androhung seiner schweren Ungnade,
die Stadt Jägerndorf, ihre Einwohner und die ganze Gemeinde in allen ihren Gnaden,
Rechten, Freiheiten, Gewohnheiten, Urkk. und Privilegien nicht zu hindern, sondern
sie zu schützen (nach Kop.).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. dt.: Insert (Siegelankündigung für
Majestätssiegel) in der Konfirmationsurk. Maria Theresias vom 24. Juli 1747, in ZAO – SOkA
Bruntál mit dem Sitz in Krnov, Bestand AM Krnov, Inv. Nr. 1 (Reg. Rzehak, Regesten, S. 133,
Nr. 28), sowie in der Konfirmationsurk K. Josefs II. vom 1. Januar 1782, in ZAO – SOkA Bruntál
mit dem Sitz in Krnov, Bestand AM Krnov, Inv. Nr. 2 (Reg. Rzehak, Regesten, S. 133–134, Nr.
30); zwei Abschriften aus dem 18. Jahrhundert, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář,
Inv. Nr. 761, Sign. IV D 7, Kart. 599.
Reg.: Rzehak, Regesten, S. 121, Nr. 11 (dt. Kurzreg.).
Lit.: Biermann, Geschichte der Herzogtümer, S. 219.
77
[vor 1420 Februar 6]117
Kg. S. gebietet den Städten Brünn, Olmütz, Znaim und Iglau sowie den anderen Städten der Markgrafschaft Mähren, ihre größeren Büchsen auf Wagen zu verpacken und
darauf vorbereitet zu sein, mit diesen Wagen zu den Orten aufzubrechen, die ihnen in
einem anderen Brief mitgeteilt werden.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Mandat S.s an den mährischen Landeshauptmann Heinrich von Krawarn vom 6. Februar 1420; siehe
Reg. Nr. 18.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
1420 Februar 6, Breslau (Wrat[islauie])18
(VI die Februarii, XXXIII – X)
Kg. S. teilt dem Landeshauptmann und Unterkämmerer seiner Markgrafschaft Mähren,
Heinrich von Krawarn, mit, dass er an die Städte der Markgrafschaft, namentlich an
Brünn, Olmütz, Znaim und Iglau, geschrieben hat, dass sie ihre größeren Büchsen (pixide maiores) auf Wagen verpacken und darauf vorbereitet sein sollen, mit diesen Wagen zu den Orten aufzubrechen, die ihnen in einem anderen Brief mitgeteilt werden.1
Da es jedoch für diese Städte zu belastend wäre, wenn sie auf eigene Kosten die genannten Büchsen transportieren müssten, gebietet er Heinrich, in seinem Namen allen
Frauen- und Männerklöstern (utriusque sexus) in der Umgebung der genannten Städte
zu befehlen, nach Ansehung seines (S.s) sowie Heinrichs Briefs sofort die Wagen mit
den städtischen Büchsen samt Zubehör, mit Steinen (lapidibus) und anderem hölzernen
Schanzmaterial (et aliis lignacionibus) zu beladen und sie an die festgelegten Orte zu
senden (nach Kop.).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert – Kop. lat.: Zeitgenössische Abschrift in AMB,
Bestand A I/1 – Sbírka listin, mandátů a listů, Inv. Nr. 249.
Reg.: RI XI, Nr. 4004 (fehlerhaftes Kurzreg.); Neumann, Nové prameny, S. 51, Nr. 6 (tsch.).
Lit.: Elbel, Ve znamení draka, S. 63.
1 Siehe Reg. Nr. 17.
78
[vor 1420 Februar 7]119
Kg. S. gebietet dem Landeshauptmann von Mähren, Heinrich von Krawarn, den
Edlen Erhart von Eulenburg, ansässig in Doubrawitz, zu begnadigen und ihn aller
Verbrechen loszusagen, derer Erhart von vielen Personen beschuldigt wurde. Erhart
soll sich im Gegenzug allerdings verpflichten, solch schändliche Taten in Zukunft zu
unterlassen.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Eintrag
im Gedenkbuch der Stadt Brünn zum 7. Februar 1420, in AMB, Bestand A I/3 – Sbírka rukopisů
a úředních knih, Hds. 48, fol. 571v (abgedruckt bei Flodr, Pamětní kniha, S. 169, Nr. 453), laut
welchem die Geschworenen der Stadt Brünn Erhart von Eulenburg begnadigt haben: ad mandatum nobilis domini Henrici de Crawarn alias de Plumpnaw, capitanei Morauie, in mandato
invictissimi domini nostri Sigismundi Romanorum etc. regis factum, ac ad peticiones nobilium
dominorum de Sovyenecz alias de Ewlenburg nobilis Erhardus eciam de Sovyenecz residens in
Dubrawicz receptus est ad graciam domini nostri regis, ita quod eidem omnes excessus ipsius,
de quibus in multis extitit accusatus enormiter, in toto ac omnimode sunt indulti et dimissi, sic
quod sibi de similibus turpibus actibus cavere debeat in futurum. Actum […] coram iuratis illius
anni […].
Lit.: Baletka, Páni z Kravař, S. 123; Papajík, Páni ze Sovince, S. 82; Elbel, Scio, quod vos
Moravi, S. 72.
Es ist nicht sicher, ob der diesbezügliche Befehl S.s schriftlich kommuniziert wurde. Möglicherweise teilte S., als er Ende 1419 in Brünn die Regierung in Mähren übernahm, dem Landeshauptmann seinen Willen mündlich oder auch später mittels einer mündlichen Botschaft mit.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
[vor 1420 Juni 6]120
Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und dem Stadtrat von Znaim, der Fürstin von Sagan
[Katharina von Freistadt]2 jährlich 65 Schock Groschen an zwei Terminen zu je 32
Schock und 30 Groschen aufgrund einer Verpfändungsurk. abzuliefern, die diese Fürstin auf die Markgrafschaft Mähren innehat.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM
Znojmo, Sign. II 239, fol. 35r–35v. Dort ist zu zwei Terminen im Jahre 1421 (am 30. April
für den St. Georgs-Termin und am 19. November) sowie zu einem Termin im Jahre 1422 (am
79
14. Juni für den vorigen St. Georgs-Termin) belegt, dass der Stadtrat von Znaim ad mandatum
graciosissimi domini nostri regis eine Summe von 30 Mark 30 Groschen (i.e. 32 Schock 30
Groschen) an den Stadtrat von Brünn übermittelt hat,3 welche der Fürstin von Sagan aufgrund einer Verpfändungsurkunde auf die Markgrafschaft Mähren bzw. aufgrund eines Abschnitts dieser
Urk., der die Stadt Znaim betrifft (racione obligacionis privilegii marchionatus Morauie in parte
nostram concernente civitatem), gehört.
Der Fürstin Katharina von Freistadt wurde schon 1413 von Kg. Wenzel [IV.] eine Summe auf
dem Kammerzins der mährischen Städte verschrieben. S. bestätigte diese Verpfändung am 20.
Juli 1420 in einer Urk. für die Herzöge Heinrich (IX.) d.Ä. und Heinrich (X.) d.J. Rumpold von
Glogau, die Söhne Katharinas, da die Fürstin am 6. Juni 1420 gestorben war.4
Wenn S. in einem verschollenen Mandat an die Stadt Znaim (und an die anderen mährischen
Städte) tatsächlich geboten hatte, die Zahlungen an Fürstin Katharina abzuführen, wie es aus den
Znaimer Ratsrechnungen hervorgeht, dann muss sein Mandat noch vor dem Tod Katharinas, dem
6. Juni 1420, ausgefertigt worden sein. Zur Ausstellung eines solchen Mandats könnte es beispielsweise in der Zeit des Breslauer Reichstags im Januar 1420 gekommen sein, wo die Söhne
Katharinas S. aufsuchten und ihm als Kg. von Böhmen huldigten.
Es ist allerdings nicht ganz auszuschließen, dass das in den Znaimer Ratsrechnungen erwähnte kgl.e Mandat von Kg. Wenzel [IV.] stammen konnte: ein diesbezügliches Mandat Wenzels
für die mährischen Städte wurde am 14. Mai 1413 ausgestellt.5 Die Formulierung im Znaimer
Rechnungsbuch deutet allerdings klar auf den damals regierenden Kg.
1 Zur Datierung vgl. den Kommentar.
2 Gemeint ist die Fürstin Katharina von Freistadt (pln. Kożuchów), Witwe Herzog Heinrichs VIII. von
Glogau und Sagan. Nach dem Tod Heinrichs residierte Katharina auf der Burg Freistadt, die ihr Wittum
war, und titulierte sich nach dieser Burg. Vgl. Jasiński, Rodowód, S. 571–572.
3 Der Stadtrat von Brünn könnte wohl die ganze Summe aus der Markgrafschaft Mähren gesammelt und an
die Fürstin Katharina von Freistadt bzw. dann an ihre Söhne weitergeleitet haben.
4 Siehe Reg. Nr. 22. Das Todesdatum Katharinas gibt Jasiński, Rodowód, S. 571 und Tabelle V/3, an.
5 Vgl. MZA – SOkA Jihlava, Bestand AM Jihlava, Urk. Nr. 71; Regg.: Chlumecky, Regesten, S. 22, Nr.
81; Hoffmann – Křesadlo, Městská správa Jihlava, S. 31, Nr. 71.
1420 Juni 6, Königsaal (Kungssale)21
(an Gotzlichnam tag, XXXIIII – X)
Kg. S. verspricht mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen bei seinem kgl.en Wort
(bii unsern kunglichen worten) den Edlen Johann von Neuhaus (Newnhaus) und Hartneid von Liechtenstein und Nikolsburg, die nach seiner Aufforderung etliches Kriegsvolk (ettliche volke) für ihn in den Krieg geführt haben, dass er ihnen und ihren Bewaffneten alle wahrhaftigen und nachweisbaren Schäden ersetzen und bezahlen werde,
80
welche sie in seinem Dienst und unter Führung seines Hauptmanns (von unsers houptmans geschickt und geschefft wegen) durch seine Feinde erleiden werden.
KVr: Ad mandatum d(omini) regis Michael canonicus Pragensis.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite), in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu
ve Vídni, Inv. Nr. 150.
Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 150, Nr. 1046 (tsch.); Zemek – Turek, Regesta listin,
S. 248, Nr. 297 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 17, Nr. 10 (tsch.).
Lit.: Falke, Liechtenstein, S. 443; Svoboda, Břeclav, S. 140; Elbel, Scio, quod vos Moravi,
S. 64 und 71.
1420 Juli 20, Prag 22
Kg. S. bestätigt auf Bitten der Herzöge von Glogau, der Brüder Heinrichs d.Ä. sowie
Heinrichs d.J. Rumpold, die Urk. Kg. Wenzels [IV.] von Böhmen für die Herzogin
Katharina von Freistadt, in welcher Wenzel ihr einen jährlichen Zins von 300 Schock
Prager Groschen von dem Kammerzins der Städte Olmütz, Brünn, Znaim, Iglau, Jamnitz, Ungarisch Brod, Ungarisch Hradisch, Littau, Mährisch Neustadt, Eibenschitz
und Pohrlitz verschrieben hatte. Den verpfändeten Zins sollten die Brüder beziehen,
solange ihnen die Schuldsumme von 3.150 Schock Prager Groschen nicht erstattet
worden sei.
KVr: Per dominum Georgium episcopum Pataviensem cancellarium Michael canonicus Pragensis. – RVv: Registrata Henricus Fije.
Orig. und Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert.1 – Altes Reg.: Kurzreg. aus dem 19.
Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 10 – Sbírka rukopisů zemského archivu, Inv. Nr. 1072/2,
fol. 254r.
Reg.: RI XI, Nr. 4170; Sedláček, Zbytky register, S. 151, Nr. 1048b (tsch.; beide aufgrund
der heute verschollenen Orig.-urk.).
Da das Reg. im Mährischen Landesarchiv etwas kürzer ist, als das aufgrund der heute verschollenen Urk. verfasste Reg. Altmanns, wurden die fehlenden Informationen von den RI XI
in unser Regest übernommen. Umgekehrt enthält auch das Brünner Archivregest Informationen,
die bei Altmann fehlen, und zwar die vollständige Liste der mährischen Städte, auf welchen der
jährliche Zins verschrieben wurde.
81
Die Urk. Kg. Wenzels [IV.], die hier bestätigt wurde, ist in zwei zeitgenössischen Kopien
überliefert: als undatiertes Insert in einem Reversbrief der Bürgermeister und Räte der Städte Olmütz, Brünn, Znaim, Iglau, Jamnitz, Ung.-Brod, Ungarisch Hradisch, Littau, Mährisch Neustadt,
Eibenschitz und Pohrlitz vom 1. Mai 14132 und in einer undatierten zeitgenössischen Abschrift.3
Des Weiteren ist noch ein Mandat Wenzels an die betroffenen Städte vom 14. Mai 1413 erhalten.4 Aus der Urk. und dem Mandat Wenzels geht hervor, dass diese Verschreibung eine Schuld
von 12.000 ung. Gulden absichern sollte, die noch auf das Heiratsgut der 1409 verstorbenen
Gemahlin Markgraf Josts von Mähren, Herzogin Agnes von Oppeln, zurückging. Katharina von
Freistadt hatte die Schulden nach dem Tod der Agnes ererbt.5
1 Die Orig.-urk. wurde noch Ende des 19. Jahrhunderts im Breslauer Staatsarchiv aufbewahrt, heute ist sie
jedoch im Archiwum Państwowe we Wrocławiu nicht mehr vorhanden.
2 Siehe ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Buch Nr. 677, fol. 3r–4r.
3 Siehe MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 614.
4 Siehe MZA – SOkA Jihlava, Bestand AM Jihlava, Urk. Nr. 71; Regg.: Chlumecky, Regesten, S. 22, Nr.
81 (dt.); Hoffmann – Křesadlo, Městská správa Jihlava, S. 31, Nr. 71 (tsch.).
5 Zu den näheren Umständen der Verpfändung Wenzels vgl. Hoffmann, Rejstříky městské sbírky, I,
S. XXXI.
[vor 1420 Juli 29]123
Kg. S. bekennt, dem edlen Ritter Johann von Eulenburg 800 Schock Prager Groschen
zu schulden.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus der Urk. S.s
für Johann von Eulenburg vom 29. Juli 1420; siehe Reg. Nr. 24.
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 73.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
1420 Juli 29, Prager Burg (in castro nostro Pragensi)24
(vicesima nona die Julii; 34 – 10 – 1)
Kg. S. bestätigt, dem edlen Ritter Johann (Janko) von Eulenburg (Sowinecz) pretextu
veri et legitimi debiti 800 Schock [Prager] Groschen zu schulden, wie es sein früherer
Schuldbrief ausweist.1 Er bekennt des Weiteren, dass Johann darüber hinaus noch 200
Schock Groschen als Entschädigung für den gegen die Hussiten geleisteten Kriegsdienst zustehen. S. fordert Johann auf, den Schuldbrief über 800 Schock Groschen
zurückzugeben und verpflichtet sich seinerseits zur Erstattung der gesamten Schuld82
summe von 1.000 Schock Groschen. Zur Sicherstellung verpfändet S. mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen Johann und dessen Erben sowie allen denen, die diese
Urk. mit ihrem guten Willen innehaben werden, den jährlichen Kammerzins von 100
Schock Groschen von seinem [Prämonstratenser-] Stift Hradisch (Monasterii Gredecensis) bei Olmütz. Johann und dessen Erben sollen diesen Zins ungehindert beziehen, solange ihnen S. oder seine Erben und Nachfolger die Schuldsumme von 1.000
Schock Groschen nicht zurückerstattet haben. Falls der Kammerzins den Betrag von
100 Schock Groschen nicht erreichen sollte, bestimmt S., dass Johann und dessen Erben die fehlende Summe aus dem Kammerzins der Stadt Mährisch Neustadt (Ciuitatis
Noue vulgariter Vnyczow) bekommen sollen. Solange der Abt und Konvent den Kammerzins an Johann und dessen Erben abführen, verpflichtet S. sich, ihnen den Zins zu
erlassen. Falls sich aber der Abt und Konvent weigerten, den Zins abzuführen, erteilt
S. Johann und dessen Erben die Vollmacht, Güter und Untertanen des Stiftes in Besitz
zu nehmen, zu verpfänden bzw. zu verhaften, solange der Kammerzins nicht an sie abgeführt werde. S. gebietet seinem Unterkämmerer oder Hauptmann in Mähren, Johann
und dessen Erben bei der Einhebung des Zinses nicht zu behindern (nach Kop.).
KV: Ad relationem domini Henrici de Plumpnaw Michael canonicus Pragensis (nach Kop.).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: Abschrift aus dem frühen 19.
Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 3883 (Siegelankündigung für
Majestätssiegel). – Altes Reg.: tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren
vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM
u. ANM nicht auffindbar).
Reg.: AČ VII, S. 574, Nr. 12 (Abdruck des tsch. Reg.s); RI XI, Nr. 4193 (aufgrund des tsch.
Reg.s); Sedláček, Zbytky register, S. 151, Nr. 1054 (tsch. aufgrund des tsch. Reg.s).
Lit.: Papajík, Páni ze Sovince, S. 84; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 73.
1 Dep., siehe Reg. Nr. 23.
1420 Oktober 28, Beraun (in civitate nostra Werona)25
(in festo beatorum Symonis et Iude apostolorum, 34 – XI – 1)
Kg. S. verpfändet Johann genannt Svinka (Swynka) von Onšov (de Onssova) das Dorf
Šardice (Sardicz) des Neuen Klosters in Brünn (Novi Claustri Brunensis) [Augustiner-Eremitenkloster zu St. Thomas in Brünn] mit allem Nutzen und Zubehör, um das
Dorf einerseits zu schützen (causa tutele, proteccionis et conservacionis huiusmodi
bonorum), andererseits um die Rückerstattung von 104 Schock böhmischer Groschen,
83
die er Johann für dessen gerade beginnenden Kriegsdienst schuldig ist, sowie weiterer
100 Schock Groschen älterer Schulden abzusichern. Den Kriegsdienst soll Johann mit
acht gerüsteten Reitern bei der Verteidigung der Prager Burg ab dem Datum der Urk.
bis zum 30. April 1421 (usque octavam diem festi beati Georgii martiris nunc venturi)
leisten. S. behält sich und seinen Nachfolgern als böhmischer Kg. oder allen, die dafür
zuständig sein werden (alii quorum interfuerit), die Möglichkeit vor, das verpfändete
Dorf von Johann oder dessen Erben auszulösen, woraufhin Johann oder dessen Erben
das Dorf dem Neuen Kloster in Brünn zurückerstatten sollen. Schließlich bestimmt S.,
dass die durch diese Urk. gewährten Rechte auch diejenigen genießen sollen, die die
Urk. mit Johanns Willen innehaben werden.
KVr: Ohne KV (da die Urk. vermutlich in der ung. Geheimkanzlei Sigismunds ausgestellt
wurde, war ein KV möglicherweise am abgeschnittenen oberen Blattrand angebracht – siehe
Reg. Nr. 26) – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. lat. (oberer Blattrand abgeschnitten) mit rotem ung. Sekretsiegel (Posse 14/3;
Siegelankündigung: harum nostrarum, quibus sigillum nostrum appensum est, testimonio litterarum, quas dum nobis in specie fuerint reportate, sigillo nostro maiori imperiali faciemus
communiri) am Perg.-streifen, in MZA Brno, Bestand E 4 – Augustiniáni Brno, Sign. 25:5.
Lit.: Hurt u.a., Kyjovsko, S. 92 und 436; Mika – Hurt, Šardice, S. 18; Elbel, Scio, quod
vos Moravi, S. 88.
1420 Oktober 28, Beraun (in nostra civitate Werona)26
(in festo beatorum Symonis et Iude apostolorum, XXXIIII – 11 – 1)
Kg. S. verpfändet Zbyněk von Moravany das Dorf Polešovice des [Zisterzienser-]
Klosters Velehrad mit allem Nutzen und Zubehör, einerseits um das Dorf zu schützen
(causa tutela [sic!] proteccionis et conservacionis eiusdem ville), andererseits um die
Rückerstattung von 130 Schock böhmischer Groschen, die er Zbyněk für dessen gerade
beginnenden Kriegsdienst schuldig ist, sowie weiterer 230 Schock böhmischer Groschen älterer Schulden abzusichern. Den Kriegsdienst soll Zbyněk mit zehn gerüsteten
Reitern bei der Verteidigung der Prager Burg ab dem Datum der Urk. bis zum 30. April
1421 (usque octavam diem festi beati Georgii martiris proxime venturi) leisten. S. behält sich und seinen Nachfolgern als böhmischer Kg. oder allen, die dafür zuständig
sein werden (alii quorum interfuerit), die Möglichkeit vor, das verpfändete Dorf von
Zbyněk oder dessen Erben auszulösen, woraufhin Zbyněk oder dessen Erben das Dorf
dem Kloster Velehrad zurückerstatten sollen. Schließlich bestimmt S., dass die durch
diese Urk. gewährten Rechte auch diejenigen genießen sollen, die die Urk. mit Zbyněks
Willen innehaben werden.
84
KVr: Commissio propria [domini regis] (am rechten oberen Blattrand). – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. lat., rechter Blattrand und Plica samt Siegel abgeschnitten (im Hinblick auf den
ung. Kanzleivermerk und die Siegelankündigung [harurm nostrarum, quibus sigillum nostrum
appensum est, testimonio litterarum, quas dum nobis in specie fuerint reportate, sigillo nostro
maiori autentico imperiali faciemus communiri] dürfte die Urk. mit einem ung. Geheimsiegel
besiegelt gewesen sein – siehe Reg. Nr. 25), in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, sub dato.
Lit.: Hurt u.a., Kyjovsko, S. 92–93 und 99, Anm. 24; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 88.
Weil die Urk. im aktuellen Katalog des Bestandes G 2 – Nová sbírka aus Versehen nicht
regestiert wurde, fand sie mit Ausnahme der zitierten Erwähnung bei Hurt in der Forschung
fast keinen Nachhall. Borovský kennt die Verpfändung von Polešovice durch Kg. S. an Zbyněk
von Moravany aus einer späteren Erwähnung in einer Urk. des Abtes Stefan und des Konvents
des Klosters Velehrad vom 29. Juni 1454.1 In dieser Urk. wurde das durch Kg. S. verpfändete
Dorf Polešovice (… jakož najnepřemoženější kníže a pán pan Zygmund, římský císař etc. slavnej paměti, pán náš najmilostivější, ješče králem jsa, zapsal byl na našej vsi v Polessowicziech
čtyřista hřiven groší dobrej paměti urozenému Zbynkowi z Morawan …), das inzwischen von
Zbyněk d.J. von Moravany wieder ausgelöst worden war, um 1.000 Mark Prager Groschen an
Georg Plewl, Bürger von Ungarisch Hradisch, erneut verpfändet. Des Weiteren wird die Verpfändung von Polešovice durch S. auch in einer anderen Urk. des Abtes Stefan und des Konvents von
Velehrad vom 23. November 1463 erwähnt, in welcher Polešovice an Nikolaus von Vojnice und
dessen Gemahlin Elisabeth von Zvole verpfändet wurde.2
1 Vgl. Borovský, Kláštery, S. 196. Die Urk. des Abtes Stefan ist in einer zeitgenössischen Abschrift in
Hds. „Codex Velehradensis“ in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. 191, fol. 122v–123v
überliefert.
2 Siehe ebd., fol. 126r–127r.
1420 November 13, Welwarn (zu Weluar)27
(am mittwochen nach sand Martins tag, XXXIIII – 11 – 1)
Kg. S. dankt dem Bürgermeister und dem Stadtrat von Brünn für ihren Brief, den sie
ihm mittels eines Boten geschickt haben (den ir uns bii disem botten gesant habt).
Er lobt die Treue, die sie ihm bisher erwiesen haben und fordert sie auf, sich nicht
einschüchtern zu lassen, sondern zu widerstehen, falls jemand ihnen gegenüber etwas
gegen ihn vorbringen oder schreiben würde, wie es die Wiclifiten zu tun pflegen. Des
Weiteren empfiehlt er ihnen seine Tochter und fordert sie auf, ihr Unterstützung und
guten Willen angedeihen zu lassen (lasset euch unsere liebe tohter sunderlich bevolhen
sin und bewiset ir furdernuess und gueten willen, wo ir mögt) und legt ihnen ans Herz, auf
die Stadt zu achten (habt auch der stat guete achtung).
85
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: Ohne RV. – Adresse
verso: Dem burgermeister und rate der stat zu Brünn unsern lieben getrewen.
Orig. Pap. dt. littera clausa mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels unter (nur noch zur Hälfte erhaltenen) Papieroblate, in AMB, Bestand A I/1 – Sbírka listin,
mandátů a listů, Inv. Nr. 251.
Reg.: RI XI, Nr. 4323; Neumann, Nové prameny, S. 52, Nr. 7 (tsch.; mit falschem Tagesdatum
12. November).
Lit.: Bretholz, Übergabe, S. 275; Dřímal u.a., Dějiny města Brna, S. 96 (falsch datiert zum
16. November); Elbel, Ve znamení draka, S. 66. [1420 Dezember 27]1, Leitmeritz (zu Leuthmericz)28
(an sand Johans tag, XXXIIII – XI – 1)
Kg. S. teilt den Bürgermeistern, den Räten sowie den Bürgern der Städte Olmütz,
Brünn, Znaim, Iglau und anderer Städte und Märkte in Mähren mit, dass er anstelle
eines Unterkämmerers (an eynes undercamrers stat euch zu vorwesen) vorläufig den
Edlen Wenzel von Duba (von der Duben) als Verweser zu ihnen schickt. Er gebietet
ihnen, Wenzel in allen Angelegenheiten, besonders bei der Befriedung des Landes, Gehorsam und Hilfe zu leisten, bis er selbst in Mähren anwesend sein und das Land und
dessen Amtleute wieder in Ordnung bringen werde. Des Weiteren fordert er die Städte
auf, mit ihren Schützen und ihrem Kriegsgerät (mit schüczen und andern sachen) nach
ihren Möglichkeiten (nach ewerm vermügen und anczal) der Stadt Jamnitz (Jempnicz)
Hilfe zu leisten, damit diese Stadt vor den Wiclifiten bewahrt und befriedet wird (das
sy vor den Wiccleffen behalden und befrydet werden) (nach Kop.).
KV: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis (nach Kop.).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. dt.: zwei Abschriften aus dem späten 19. Jahrhundert in MZA Brno, Bestand G 10 – Sbírka rukopisů zemského archivu, Inv. Nr.
903/11, Jahr 1420, fol. 22r und 48r; angeblich von dem papierenen Originalbrief abgeschrieben,
welchem ein abgelöstes Siegel beigefügt gewesen sei.
Lit.: Elbel, Ve znamení draka, S. 66.
1 Aus der Kombination der Regierungsjahre und des Ausstellungsortes ergibt sich für die Eingrenzung das
Intervall vom 20. Dezember 1420 bis zum 19. Februar 1421, als sich S. mehrmals in Leitmeritz aufhielt
(vgl. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 102–103; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 107). Innerhalb dieses kommt
entweder das Fest des Apostels Johannes (27. Dezember 1420) oder des heiligen Johannes Chrysostomos
86
(27. Januar 1421) in Frage. Am 27. Januar 1421 ist jedoch ein Aufenthalt S.s in Mies in Westböhmen
urkundlich nachweisbar. Der erste Aufenthalt S.s in Leitmeritz konnte bis jetzt nur für die Tage vom 20.
zum 26. Dezember nachgewiesen werden. Vom 28. bis zum 30. Dezember war S. in Brüx und kehrte erst
am 1. Januar 1421 nach Leitmeritz zurück.
1421 Januar 21, Pilsen (v Plzni)29
(den swatte Nietisse, XXXIIII – XI – 1)
Kg. S. stimmt unter Vermittlung Johanns von Eulenburg (z Sowincze) und auf Bitten
der Landherren seiner Markgrafschaft Mähren, Wilhelm von Pernstein (z Pernsteina),
Peter von Krawarn (z Crawarn), Johann von Lomnitz (z Lompnicze), Smil von Vöttau (z
Bietowa) und anderer, der Öffnung der Brünner Landtafeln zu, die wegen eines Streites
zwischen Johann von Lomnitz und Aleš von Sternberg (z Sternberka) die Kinder des
vestorbenen Jaroslav von Sternberg betreffend erfolgen soll. Die Landherren dürfen allerdings nur diesen Fall in die Landtafeln eintragen (dsky opatřiec o ten kus a nic viece).
KVr: Commissio propria domini regis (rechter oberer Blattrand) – Rel(acio) Iohann[is] de
Rizmberg (rechter unterer Blattrand). – KVv: Ohne RV.
Orig. Pap. tsch. mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten ung. Sekretsiegels (Posse
14/3), in MZA Brno, Bestand A 1 – Stavovské listiny, Sign. 317.
Reg.: RI XI, Nr. 4439; Švábenský, Stavovské listiny, S. 98, Nr. 317 (tsch.).
Lit.: Pokluda, Konec šternberské vlády, S. 180.
[1421]1 Februar 28, Tschaslau (zum Czaslaw)30
(am fritag vor Letare, XXXIIII – XI – 1)
Kg. S. teilt dem Bürgermeister und dem Stadtrat von Znaim mit, dass er auf direktem
Weg nach Mähren zieht (das wir von hinne gerichts gen Merhern zu cziehen). Er gebietet ihnen, ihr czeug, buchsen, hantwerk und su[n]st ander ewer geret vorzubereiten und
alles auf seine Anweisung auch mit ihrer macht und folke dorthin zu schicken, wohin er
diese anfordert. Dazu sollen sie ab sofort bereit sein.
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis. – KVv: Ohne RV. –
Adresse verso: Dem .. burgermeister und rate der stat zu Snoym unsern lieben getrewen.
Orig. Pap. dt. littera clausa mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 662/9.
87
Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 54–55, Nr. 12 (fälschlich zum 20. März 1422). – Reg.: RI
XI, Nr. 4467 (unvollständiges Kurzreg.).
Lit.: Bretholz, Übergabe, S. 276; Neumann, K dějinám husitství, S. 53; Elbel, Ve znamení
draka, S. 66.
1 Das Jahr ergibt sich aus den Regierungsjahren.
1421 März 25, Znaim (Znoyme)31
(vicesimaquinta die Marcii; 35 – 11 – 1)
Kg. S. bestätigt und erneuert mit rechtem Wissen und aus kgl.er Machtvollkommenheit
(de plenitudine regie potestatis) den Bürgern der Stadt Znaim angesichts der Reinheit
ihres Glaubens (integerrime fidei et devocionis puritatem) und ihrer treuen Dienste,
die sie dem Kg. fortwährend erwiesen haben, sowie der materiellen Not, die sie durch
Kriegskosten und Brand erlitten haben, alle Privilegien, Urkk., Konzessionen und Gnaden, Freiheiten, Immunitäten, Rechte, Jurisdiktionen, Gewohnheiten und Ehren, die sie
von seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, namentlich
von seinem Großvater Kg. Johann v. Böhmen und seinem Vater K. Karl [IV.] besitzen,
und erklärt diese in omnibus suis clausulis et sentenciis für immer gültig, so als ob
sie wörtlich inseriert wären. Des Weiteren gesteht er den Znaimern zu, von ihren Besitzungen und Dörfern Edmitz (Etmycz), Kukrowitz (Gugerwicz), [Alt] Schallersdorf
(Schalichdorf), von dem Feld in Waltrowitz (Walterwiczer veld) sowie von den Mühlen
in [Alt] Schallersdorf, Esseklee (Neztahleb), Pumlitz (Bohmalicz), Rohrhof (Rorhof)
und der Mühle unterhalb seiner Burg in Znaim wie auch von allen Besitzungen, die sie
in der Zukunft erwerben werden, keine kgl.e Kollekte oder Steuer (collecte regie seu
berne) bezahlen zu müssen. Alle diese Besitzungen sollen zudem von der Gerichtsbarkeit aller [landesherrlichen] Amtsträger (quorumlibet villicorum seu iudicum provincialium, czudariorum et beneficiariorum) in Znaim und in der ganzen Markgrafschaft
Mähren befreit sein. Niemand außer den Bürgern von Znaim darf also ein Verbrechen
richten, das durch die Bürger oder Einwohner von Znaim, durch ihre Diener (eorum
homines servitores) oder durch die Einwohner der genannten Besitzungen und Dörfer
in der Stadt Znaim oder in diesen Dörfern und Besitzungen und allen anderen der Stadt
gehörenden Feldern, Gärten oder Weinbergen (campis, agris, ortis vel vineis) begangen
wurde. Kg. S. verbietet allen Baronen, Edlen, Burggrafen und anderen seinen Amtsträgern und Untertanen, die den Znaimer Bürgern gewährten Gnaden zu verletzen, wenn
sie seine schwere Ungnade sowie eine hohe Pön (penam gravissimam) vermeiden wollen, deren Höhe er sich vorbehält.
88
Arenga: Regalis munificencie plenitudo subditorum curam gerens, que sue largitatis donis cunctos libenter et graciose prosequitur, ad illos ex obsequiose gratitudinis
debito graciosius se extendit, quos serviciorum exhibicio comprobat et fides probata
commendat.
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata)
Heinricus Fiie.
Orig. Perg. lat. mit teilweise beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) an
heute schwarz-weißer Seidenschnur, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Urk. Nr.
80. – Kop. lat.: Abschrift aus dem späten 17. Jahrhundert im Kopialbuch der Stadt Znaim, in
MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. 287/3, fol. 33r–34r.
Reg.: RI XI, Nr. 4487.
Lit.: Hlaváček, Znojemští a král Zikmund, S. 96; Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy,
S. 185–186; Elbel, Pobyty vyslanců, S. 482; Elbel, Co to znamená, S. 12.
Auf diese Urk. bezieht sich ein undatiertes Konzept einer Petition des Znaimer Stadtrats an
Kg. S., in welcher der Rat den Kg. bat, die alten Privilegien der Stadt Znaim zu bestätigen und
einige neue Freiheiten zu gewähren.1 Da am Anfang der Petition erwähnt wird, dass S. bereits
in Ofen und dann in Brünn der Znaimer Gesandtschaft versprochen hat, die Privilegien zu bestätigen, formulierte Hlaváček unter Berücksichtigung des Itinerars S.s: die Stadt Znaim ordnete
gleich nach dem Tod Kg. Wenzels [IV.] eine Botschaft nach Ungarn ab, die Kg. S. in Ofen erreichte und bereits dort ihm wahrscheinlich einen Treueid als dem legitimen Thronerben leistete.
Auf dem Brünner Landtag Ende Dezember 1419, wo S. die Regierung in Mähren übernahm,
fehlten die Znaimer Gesandten ebenso nicht. Da aber weder in Ofen noch in Brünn die Privilegienbestätigung ausgestellt wurde, wandte sich die Stadt an den Kg. zum dritten Mal mit der
erhaltenen Petion, die in den Zeitraum vom Anfang 1420 bis zum 25. März 1421 datiert werden
kann. Der kurz unterbrochene Aufenthalt S.s in Znaim ab 9. März 1421 bot für die Übergabe
einer solchen Petition gute Gelegenheit, in Znaim wurden auch die Verhandlungen über die Privilegienbestätigung und die Steuerfreiheit und Gerichtsimmunität der städtischen Dörfer vollendet.
Andere Punkte der Petition könnten zur Ausstellung weiterer Urkk. geführt haben, allerdings nur
eine solche ist überliefert.2
1 Die Petition wurde von Ivan Hlaváček ediert, vgl. Hlaváček, Znojemští a král Zikmund, S. 94–95.
2 Siehe das zugunsten der Stadt Znaim ausgestellte Mandat S.s an den Abt von Klosterbruck (Louka) und
den kgl. Hauptmann in Znaim Hartneid von Liechtenstein vom 5. Mai 1421 (siehe Reg. Nr. 62).
89
1421 März 25, Znaim (Cznoyme)32
(vicesimaseptima die Marcii, XXXV – 11 – 1)
Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen, aus kgl.böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (regia auctoritate
Boemie et tamquam marchio Morauie) auf Bitten des Richters und der Einwohner
seines Marktes (ville) Schattau alle Privilegien, Rechte, Freiheiten und Gnaden, die
sie von seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, und
besonders von seinem Vetter, dem Markgrafen Jost von Mähren, besitzen, und erklärt
alle Privilegien, Rechte, Freiheiten und Gnaden in singulis suis sentenciis, punctis et
articulis für immer gültig, als ob sie wörtlich inseriert wären.
KVr: Per d(ominum) G(eorgium) episcopum Patauiensem cancellarium Michael canonicus
Pragensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie.
Orig. Perg. lat. mit teilweise beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) am
Perg.-streifen, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Šatov, Urk. Nr. 5.
1421 März 28, Znaim (Znoyme)33
(XXVIII die Marcii, 35 – 11 – 1)
Kg. S. bestätigt und erneuert aus seiner angeborenen Milde der Äbtissin und dem
Konvent des Klarissenklosters in Znaim auf deren Bitten alle Privilegien und Urkk.,
die sie und ihr Kloster von seinen Vorgängern, früheren böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, und von anderen Fürsten und Getreuen Christi über die Dörfer,
Hofstätten (areis), Weinberge, Gärten, Wiesen, Weiden, Wälder, Brombeerhecken
(ru­betis), Sträucher (virgultis), Mühlen, Gewässer, Fischereien, Wasserläufe, Höfe,
Zinsen und alle andere Einkünfte oder Nutzen und Güter des Konvents besitzen, sowie
die von denselben seinen Vorgängern gewährten Rechte (iura tam alta quam bassa),
Freiheiten, Gnaden, Konzessionen, Schenkungen und Immunitäten, in omnibus suis
tenoribus, punctis, clausulis, articulis, sentenciis, expressionibus, als ob diese wörtlich
inseriert wären. Er befiehlt allen Fürsten, Grafen, Baronen, Edlen, Rittern, Lehnsleuten,
Hauptleuten, Amtsträgern (officialibus), Bürgermeistern, Ratsherren, Geschworenen
und Gemeinden aller Städte, Märkte, Dörfer und Ortschaften sowie allen seinen und
der böhmischen Krone Untertanen unter Androhung seiner schweren Ungnade, die
Äbtissin, den Konvent und das Kloster oder deren Leute und Güter nicht zu belästigen,
sondern sie zu schützen und zu verteidigen.
90
Arenga: Et si regie celsitudinis circumspecta benignitas consuete liberalitatis munificencia universorum saluti tenetur intendere voluntarios quoque affectare labores, ut
subditi optata pace quiescant, ad illorum tamen commoda ardenti zelo intendit, qui
relictis mundi blandiciis sub habitu et observancia regulari nituntur altissimo in simplicitate mentis et corporis iugiter famulari.
KVr: Per d(ominum) G(eorgium) episcopum Pataviensem cancellarium Michael canonicus
Pragensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie.
Orig. Perg. lat., Siegel und Perg.-streifen verloren (Siegelankündigung für Majestätssiegel), in
MZA Brno, Bestand E 43 – Klarisky Znojmo, Sign. A 13.
Reg.: Šebánek, Archivy, S. 254, Nr. 1218 (tsch.).
1421 März 28, Znaim (Znoyme)34
(vicesima octava die Martii, 30 – 11 – 1)1
Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen, mit Rat seiner
Getreuen und aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (regia auctoritate Boemie)
auf Bitten des Bürgermeisters, der Ratsherren und Geschworenen der Stadt Jamnitz
(Iempnicz) und angesichts der treuen Dienste, die sie ihm und seinen Vorgängern, den
böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, erwiesen haben, alle ihre Privilegien,
Rechte, Indulte, Freiheiten, Gnaden, Schenkungen, Konzessionen sowie die billigen
und lobenswerten Gewohnheiten (approbatas et laudabiles consuetudines), die die
Stadt von denselben seinen Vorgängern besitzt, als ob sie wörtlich inseriert wären, und
erklärt sie für immer gültig (nach Kop.).
Arenga: Etsi regie dignitatis benigna sublimitas … (wie Nr. 54).2
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: Abschrift aus dem 17. Jahrhundert in MZA Brno, Bestand G 11 – Sbírka rukopisů Františkova muzea, Sign. 31/2 – Zlobického
sbírka, fol. 311r–312r; Siegelankündigung für Majestätssiegel. – Altes Reg.: tsch. Reg. in der
Konfirmationsurk. für die Stadt Jamnitz von K. Leopold I. vom 3. Juli 1670, in MZA – SOkA
Třebíč, Bestand AM Jemnice, Urk. Nr. 17 (… Item confirmati podobným spůsobem nadjmenovaných privilegií císaře Zykmunda pod datum v Znojmě dvatcátého osmého dne měsíce března
létha čtrnáctistého dvatcátého prvního …) sowie in den Privilegienbestätigungen für Jamnitz
von K. Karl VI. und Maria Theresia ebd., Urk. Nr. 18 bzw. 19; dt. Reg. in der Privilegienbestätigung für Jamnitz von K. Franz II. vom 1. September 1796 ebd., Urk. Nr. 21 (… Eine Confirmation Kaisers Sigmund vom achtundzwanzigsten März des Jahrs eintausend vierhundert ein und
zwanzig …).
91
Lit.: Plevová, Konfirmace privilegií, S. 12 (ohne Kenntnis der Abschrift in MZA); Tříska
u.a., Dějiny Jemnice, S. 77.
1 Das ung. Regierungsjahr wurde irrtümlich nur mit tricesimo anstatt tricesimo quinto abgeschrieben.
2 Mit einigen Abweichungen, die wahrscheinlich von dem Kopisten des 17. Jahrhunderts stammen.
1421 März 28, Znaim (Znoyme)35
(vicesima octaua die Marcii, 35 – 11 – 1)
Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen, mit gutem Rat
seiner Getreuen und Vornehmen und aus der Machtvollkommenheit als Kg. von Böhmen und Markgraf von Mähren (regia auctoritate Bohemie et marchionatus Morauie)
dem Bürgermeister, den Ratsherren, den Geschworenen und der ganzen Gemeinde seiner
Stadt Brünn angesichts der Reinheit ihrer Treue, die sie ihm erwiesen haben (integre fidei
puritatem, qua … erga nos claruerunt, graciosius attendentes), auf ihre Bitten alle ihre
Privilegien und Urkk., die sie von seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, über ihre Rechte, Gnaden, Freiheiten, Schenkungen, Konzessionen,
Gewohnheiten und Indulte besitzen, als ob sie wörtlich inseriert wären, und erklärt sie in
singulis ipsorum punctis, sentenciis, clausulis et articulis für immer gültig. Er gebietet
allen Edlen, Baronen, Amtleuten (officialibus), Hauptleuten (capitaneis), Burggrafen und
namentlich dem Unterkämmerer sowie allen anderen Untertanen und Getreuen in seinem
Kg.-reich Böhmen und in der Markgrafschaft Mähren unter Androhung seiner schweren
Ungnade, den Bürgermeister, die Ratsherren und Geschworenen sowie die Gemeinde
der Stadt Brünn in ihren Rechten, Gnaden, Freiheiten, Schenkungen, Konzessionen, Gewohnheiten und Indulten nicht zu hindern, sondern sie zu schützen.
Arenga: Tociens regie celsitudinis sceptrum extollitur et ipsius status solidius roboratur, quociens devotorum fidelium vota benigno respiciuntur affectu et ad ipsorum
iura, libertates servandas et commoditates augendas graciosus et pius principis animus
invenitur. Cum enim omnis gloria sive potencia principatus in subditorum precipue
consistat solidata, fortunis expediens arbitramur et congruum, ut simus subiectis in
iusticia faciles et ad graciam liberales.
KVr: Per d(ominum) G(eorgium) episcopum Patauiensem cancellarium Michael Pragensis et
Brunnensis ecclesiarum canonicus. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie.
Orig. Perg. lat. mit wachsfarbenem Majestätssiegel (Posse 13/3) an heute schwarz-weißer
Seidenschnur, in AMB, Bestand A I/1 – Sbírka listin mandátů a listů, Inv. Nr. 252. – Kop. lat.:
Abschrift aus dem 16. Jahrhundert in der Handschrift „Descriptiones privilegiorum civitatis Brunensis“ in NA Praha, Bestand Stará manipulace, Inv. Nr. 2680, Sign. P 106/B 51, Kart. 1715.
92
Reg.: RI XI, Nr. 4492.
Lit.: Dřímal u.a., Dějiny města Brna, S. 96; Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy,
S. 185. 1421 März 30, Znaim (Snoyme)36
(penultima die Marcii, 35 – 11 – 1)
Kg. S. bezeugt, dass er mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen mit dem Fürstbischof Johann von Olmütz, seinem Rat (consiliario nostro devoto dilecto), folgendes
Übereinkommen getroffen hat (talem inivimus concordiam):
[1.] Bischof Johann soll seine, S.s, Burg und Stadt Olmütz sowie seine Städte Littau
und Mährisch Neustadt (Vniczow, wlgariter Nouam Ciuitatem) mit allen Einkommen,
Zinsen und allem Zubehör besitzen und verwalten (habere, tenere debeat et in gubernacionem realem effectualiter possidere).
[2.] Der Bischof darf den gegenwärtigen Burggrafen durch einen seiner Getreuen
ersetzen, falls er dies für angebracht hält, und die Ratsherren der Städte zu den üblichen Terminen ernennen, wenn es der Sachverhalt erfordert (quociens negocii qualitas
exigebit).
[3.] Die Bürger und Gemeinden der genannten Städte sollen Bischof Johann einen
Eid ablegen und ihm Gehorsam und Treue leisten, wie es üblich ist; niemand anderer
darf sich neben dem Bischof in die Verwaltung der Städte einmischen und Mandate an
die Bürger erteilen.
[4.] Kg. S. gewährt Bischof Johann die volle Herrschaft und Verwaltung (damus
… regimen et gubernacionem ple[nariam]) über den Wald Doubrava (Dubrawa) mit
allen seinen Forstbeamten und allen Nutzungen. Der Bischof darf alles gefällte Holz
verkaufen oder [zum eigenen Nutzen] behalten, solange der Wald unverletzt bleibt und
durch das Holzfällen nicht zerstört wird (sic tamen, quod ipsa silva alias illesa maneat
et in succisione lignorum non destruatur).
[5.] Der Abt und Konvent des [Prämonstratenser-] Stifts Hradisch bei Olmütz (monasterii Gradicensis prope Olomucz) sollen Bischof Johann mit ihrem Stift und dessen
Gütern in derselben Form Gehorsam leisten wie dem Kg.
[6.] Falls gewisse Einkünfte aus den Städten durch den Kg. an andere Personen
verschrieben worden sind, verpflichtet sich S., Bischof Johann aus seiner Kammer (de
cammera nostra propria) den entsprechenden Betrag auszubezahlen.
[7.] Dieses Übereinkommen soll zunächst bis zur Rückkehr des Kg.s nach Mähren
und danach bis auf Widerruf gültig sein (presentibus usque ad nostrum reditum ad Morauiam et tandem ad beneplacitum nostrum duraturis).
93
KVr: Ad mandatum domini regis d(omino) B(artholomeo) archiepisopo Mediolanensi referente Michael canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie.
Orig. Perg. lat. (am linken Blattrand z.T. durchlöchert, mit gewissem Textverlust) mit beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) am Perg.-streifen in ZAO-O, Bestand
Arcibiskupství Olomouc, Sign. C I b 1. – Kop. lat.: einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert,
in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 630.
Reg.: RI XI, Nr. 4495; Loserth – Beck, Urkundliche Beiträge (II), S. 71, Nr. 3 (dt.); Sedláček,
Zbytky register, S. 163, Nr. 1162 (tsch.).
Lit.: Bretholz, Übergabe, S. 280; Válka, Morava roku 1421, S. 18; Elbel, Ve znamení
draka, S. 68; Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 223; Elbel, Scio, quod vos Moravi,
S. 112; Ders., Olomoucký biskup (im Druck).
1421 März 31, Znaim (Znoyme)37
(ultima die Marcii, 35 – 11 – 1)
Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, mit Rat seiner Fürsten, Edlen
und Getreuen, mit rechtem Wissen, aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als
Markgraf und Herr von Mähren (auctoritate regia Bohemie tamquam marchio et dominus Morauie) Abt Johann und Konvent des Prämonstratenserstifts in Klosterbruck bei
Znaim (monasterii Lucensis prope Znoymam), dessen patronus … et dominus temporalis er als Markgraf von Mähren ist, auf Bitten des Abtes und Konvents alle Privilegien,
Rechte, Urkk., Indulte, Besitzungen, Immunitäten, Freiheiten, Gnaden, Schenkungen
und Konzessionen, prout in suis menbris, articulis, sentenciis, verborum expressionibus in dictis litteris lacius describuntur, die sie und ihr Stift von seinen Vorgängern, den
früheren böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, besitzen, als ob sie wörtlich
inseriert wären, und erklärt sie für immer gültig.
Arenga: Et si regie celsitudinis circumspecta benignitas … (wie Nr. 33).1
KVr: Per d(ominum) G(eorgium) episcopum Patauiensem cancellarium Michael canonicus
Pragensis. – KVv: RV nicht zu ermitteln, da verso in der Blattmitte ein Papierzettel mit der Archivsignatur und einem kurzen Reg. aufgeklebt wurde.
Orig. Perg. lat. mit beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) am Perg.streifen, in MZA Brno, Bestand E 57 – Premonstráti Louka, Sign. A 10, Inv. Nr. 13. – Kop. lat.:
einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv.
Nr. 3693.
94
Reg.: Šebánek, Archivy, S. 254, Nr. 1219 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 12, Nr.
23 (tsch.; irrtümlich zum 31. April).
1 Mit der abweichenden Wendung zelo vigilanter intendit.
1421 März 31, Znaim (Znayme)38
(ultima die Marcii, XXXV – 11 – 1)
Kg. S. gewährt (favemus … et … indulgemus) mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen
und aus seiner besonderen Gnade (de speciali nostra gracia) seinen getreuen Edlen Smil
(Smilo), Georg (Girziko), Johann und Stefan von Lichtenburg (Leuchtemburg) anders von
Vöttau (Vettouia) – die vorgebracht haben, dass die Bürger und Einwohner ihrer Minderstadt (oppidi) Mährisch Budwitz (Budwitz) von S.s Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und
mährischen Markgrafen, das Recht besitzen, dass im Umkreis von einer Meile um die
Stadt (dictam civitatem) niemand Bier brauen, Tavernen errichten oder [Bier] ausschenken
(propinare) darf, und dass die zugehörigen Privilegien jedoch in der Zeit der Kriege und
Unruhen vernichtet und verbrannt worden sind – auf ihre Bitten und angesichts der treuen
Dienste, die sie ihm bisher erwiesen haben und in der Zukunft noch erweisen werden, die
Gnade, dass sie alle Tavernen, Bierschänken und Brauhäuser (braxaciones, vendiciones et
propinaciones cervisiarum) im Umkreis von einer Meile um Mährisch Budwitz verbieten
und zerstören dürfen. Diese Gnade darf jedoch nicht Freiheiten und Gnaden der Städte und
der Märkte verletzen, welche sich innerhalb einer Meile von Budwitz befinden.
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata) Henricus
Fiie.
Orig. Perg. lat. mit beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) am Perg.-streifen, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM Moravské Budějovice, Urk. Nr. 2. – Kop. lat.: Vidimus
des Bürgermeisters und des Stadtrats von Znaim vom 16. Mai 1469, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM Moravské Budějovice, Urk. Nr. 3; Insert in der Konfirmationsurk. König Wladislaus
II. vom 7. März 1498, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM Moravské Budějovice, Urk. Nr. 4;
Abschrift aus dem frühen 20. Jahrhundert in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 63/5.
– Kop. tsch.: tsch. Übersetzung im Vidimus der Böhmischen Hofkanzlei vom 9. Januar 1651, in
NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 579.
Ed.: Jech, Z městského archivu, S. 17–18. – Reg.: Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 21, Nr.
45 (tsch.; mit dem falschen Datum 1421 [ca. August 31] ohne Ort).
Lit.: Chaloupka, K počátkům města, S. 159; Fišer – Nováčková u.a., Dějiny Moravských
Budějovic, S. 68–69; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 67. 95
1421 April 4, Brünn (Brunne)39
(quarta die Aprilis, 35 – 11 – 1)
Kg. S. teilt dem Bürgermeister, den Ratsherren und den Geschworenen der Stadt Brünn
mit, dass er den Brüdern Vok d.J. und Johann von Holstein und deren Erben einen
jährlichen Zins von 100 Mark Prager Groschen von dem Kammerzins der Stadt Brünn
überlassen hat, bis er den Brüdern 1.200 Schock Prager Groschen in bar gezahlt hat,
wie seine Urk. für die Brüder ausweist (prout alie littere nostre eis desuper tradite
clare demonstrant).1 Deswegen gebietet er der Stadt, den Brüdern jährlich am 23. April
(sancti Geor[g]ii) und am 16. Oktober (sancti Galli) 50 Mark abzuliefern und ihnen
mittels einer Urk. eine Kaution zu stellen (per litteras vestras cautionem congruam
faciatis). Er verpflichtet sich, der Stadt die Summe von 100 Mark zu erlassen, solange
diese diesen Zins zahlt (totiens vos a predictis centum marcis absolvimus penitus et
quittamus).
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. lat. mit beschädigtem verso aufgedrückten roten Sekretsiegel (Posse 13/4), in
MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, sub dato.
Lit.: Papajík, Páni z Holštejna, S. 119; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 74.
1 Siehe die im Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im
Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar) überlieferte Verpfändungsurk. S.s vom 3. April 1421; Reg.: AČ VII, S. 581–582, Nr. 33; RI XI, Nr. 4500; Sedláček, Zbytky
register, S. 163, Nr. 1165.
1421 April 5, Ungarisch Hradisch (in Redisch)140
(sabbato proximo ante dominicam Misericordia Domini; 35 – 11 – 1)
Kg. S. befreit (eximimus, quittamus et libertamus) mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat
seiner Getreuen, rechtem Wissen und aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit den
Bürgermeister, den Richter, die Ratsherren, die Geschworenen sowie alle Bürger seiner
Stadt Ungarisch Hradisch angesichts der treuen Dienste, die sie ihm erwiesen haben,
sowie der merklichen Schäden, die sie z.T. wegen der Kriegswirren, z.T. wegen der
Kosten für den Aufenthalt seiner Kontingente in ihrer Stadt erlitten haben (tum eciam
propter expensas, quas gentes nostre ibidem morando fecerunt), auf fünf Jahre von
der Zahlung sämtlicher kgl.er Steuern und Abgaben (ab omnibus summis bernarum
regalium, lozungis, steuris, imposicionibus, gravaminibus ac aliis solucionibus qui96
buscumque). S. gebietet allen seinen Amtsträgern, namentlich dem Unterkämmerer
seines Kg.reichs Böhmen unter Androhung seiner schweren Ungnade, von dem Bürgermeister, Richter, den Ratsherren und Bürgern von Ungarisch Hradisch fünf Jahre
lang keine Steuern in Anspruch zu nehmen und zu empfangen, sondern sie für befreit
von allen Zahlungen anzusehen.
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslaviensis. – KVv: R(egistrata)
Henricus Fiie.
Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.streifen, in MZA – SOkA Uherské Hradiště, Bestand AM Uherské Hradiště, Urk. Nr. 23. – Kop.
lat.: Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 162/4.
Reg.: RI XI, Nr. 4501 mit Fälschungsverdacht (vgl. Kommentar); Dolejšek, Královské
město, S. 9, Nr. 28 (tsch.); Hosák, Uherský Ostroh, S. 26, Anm. 25 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté
edice, II, S. 12, Nr. 19 (tsch.).
Lit.: Verbík – Zemek u.a., Uherské Hradiště, S. 128–129; Čoupek u.a., Uherské Hradiště,
S. 104 und 133; Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy, S. 186.
Die Urk. weist alle Merkmale einer Originalausfertigung (ein echtes, fast unversehrtes Siegel am ursprünglichen Perg.-streifen, die in der Reichskanzlei S.s übliche Schriftart, Kanzleiunterfertigung und Registraturvermerk usw.) und auch keine Spuren der Verfälschung (Rasur des
Datums u.ä.) auf. Für die Echtheit der Urk. spricht schließlich die Tatsache, dass S. sich offensichtlich auf diese Urk. für Ungarisch Hradisch in seiner späteren Urk. für dieselbe Stadt vom 8.
Dezember 1423 berief.2
Der einzige Anlass, die Echtheit zu bezweifeln, ist also die Datierung. Am 5. April sowie den
gesamten Zeitraum vom 1. bis zum 7. April 1421 über hielt sich S. in Brünn und nicht in Ungarisch Hradisch auf.3 Die Möglichkeit, dass in Ungarisch Hradisch am 5. April ein ad hoc bevollmächtigtes Mitglied der Kanzlei mit dem Sekretsiegel geweilt und die Urk. im Namen des Kg.s
ausgestellt hat, ist unwahrscheinlich – zumindest wissen wir sicher, dass der Protonotar Franz
von Gewitsch am 6. April in Brünn unterfertigte4 und dass sowohl am 4. als auch am 6. April in
Brünn das Sekretsiegel benutzt wurde.5
Die Differenz zwischen dem Ausstellungsort und dem Itinerar kommt auch in anderen Urkk.
S.s vor. Eine mögliche Erklärung wäre, dass sich die Ortsangabe Hradisch bewusst auf die Abfassung des Urkundenkonzeptes (S. weilte vom 14. bis 18. März in Ungarisch Hradisch),6 und
das Tagesdatum 5. April 1421 auf die Ausfertigung bezieht. Eine andere Erklärung wäre allerdings ein Schreibfehler: der Ingrossator der Reinschrift schrieb im Urkundentext mehrmals den
Ortsnamen Hradisch (Redisch); vielleicht hat er daher diesen Ortsnamen irrtümlich auch in der
Datierungsformel wiederholt, statt korrekt Brünn zu schreiben, wo sich der Hof S.s am 5. April
aufhielt.
97
1 Zum Ausstellungsort siehe Kommentar.
2 Siehe Reg. Nr. 117.
3 Vgl. ZsO VIII, S. 118, Nr. 355: 1. April; RI XI, Nr. 4500: 3. April; MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka,
sub dato: 4. April; ZsO VIII, S. 123, Nr. 370 und 371: 5. April; ZsO VIII, S. 125, Nr. 377 und 378, RI XI,
Nr. 4502 und 4503: 6. April; RI XI, Nr. 4504: 7. April; vgl. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 103; Engel – C.
Tóth, Itineraria, S. 108.
4 Vgl. RI XI, Nr. 4503.
5 Vgl. MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, sub dato; RI XI, Nr. 4502 und 4503.
6 Vgl. Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 107 (Hoensch – Kees, Itinerar, S. 103, kennen diesen Aufenthalt
nicht).
1421 April 6, Brünn (Brunne)41
(sexta die Aprilis, 35 – 11 – 1)
Kg. S. bestätigt und erneuert aus seiner angeborenen Milde, mit wohlbedachtem Mut
und rechtem Wissen, aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf
von Mähren (auctoritate regia Boemie et tamquam marchio Morauie) der Äbtissin und
dem Konvent des Zisterzienserinnenklosters in Alt Brünn (Monasterii Regine in Veteri
Brunna ordinis cisterciensis) auf deren Bitten alle Privilegien und Urkk., die sie und
ihr Kloster über dessen Märkte (opidis), Dörfer, Hofstätten (areis), Allodien, Gärten,
Weiden, Wälder, Brombeerhecken (rubetis), Sträucher (virgultis), Mühlen, Gewässer,
Fischereien, Wasserläufe, Höfe, Grangien, Zinse und alle anderen Einkünfte oder Nutzen und Güter von seinen Vorgängern, früheren böhmischen Kgg.n und mährischen
Markgrafen, und von anderen Fürsten und Getreuen Christi besitzen, sowie die von
denselben gewährten Rechte (iura tam alta quam bassa), Patronatsrechte an Kanonikaten und Pfründen, Pfarrkirchen, Altären und Kapellen, Freiheiten, Gnaden, Konzessionen, Schenkungen sowohl von Tavernen als auch von Bergrechten, Immunitäten
und Jurisdiktionen, in omnibus suis tenoribus, punctis, clausulis, articulis, sentenciis,
expressionibus, prout scripte seu scripta sunt, als ob diese wörtlich inseriert wären,
und erklärt sie für immer gültig. Er befiehlt allen Fürsten, Baronen, Edlen, Rittern,
Lehnsleuten, Hauptleuten, Amtsträgern (officialibus), Bürgermeistern, Ratsherren, Geschworenen und Gemeinden aller Städte, Märkte und Dörfer sowie allen seinen und
der böhmischen Krone Untertanen und Getreuen unter Androhung seiner schweren Ungnade, die Äbtissin, den Konvent und das Kloster oder deren Leute und Güter nicht zu
belästigen, sondern sie zu schützen und zu verteidigen.
Arenga: Et si regie celsitudinis circumspecta benignitas … (wie Nr. 33).1
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata)
Henricus Fiie.
98
Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel an heute
schwarz-weißer Seidenschnur, in MZA Brno, Bestand E 9 – Cisterciačky Staré Brno, Sign. E 5.
– Kop. lat.: Vidimus des Franziskanerklosters in Brünn vom 29. November 1730, in NA Praha,
Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 568; Vidimus des Guardians
des Kapuzinerklosters in Brünn vom 31. März 1732, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova
sbírka, Inv. Nr. 4351; Vidimus des Guardians des Minoritenklosters in Brünn vom 17. März
1747, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 719, Sign. IV B 101, Kart. 397;
Insert in der Konfirmationsurk. Maria Theresias vom 1. Februar 1748, in MZA Brno, Bestand E
9 – Cisterciačky Staré Brno, Sign. E 17.
Reg.: RI XI, Nr. 4503 (aufgrund einer Erwähnung in der Hds. „Collectanea zur Geschichte
Kaiser Sigismunds“ in HHStA Wien, Sign. Cod. Weiß 489, fol. 11, ohne Kenntnis der Orig.urk.); Šebánek, Archivy, S. 254, Nr. 1220 (tsch.; aufgrund der Orig.-urk.); Vašků, Panovnické
konfirmace, S. 79, Nr. 12 (tsch.).
1 Mit der abweichenden Wendung zelo vigilanter intendit.
1421 April 6, Brünn (Brunne)42
(am sontag nach sant Ambrosien tag, XXXV – 11 – 1)
Kg. S. bestätigt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen, aus kgl.böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf und Herr von Mähren (kuniglicher macht zu Behem als eyn marggrave und herre zu Merherren) den Juden zu Brünn
und in anderen königlichen Städten in Mähren, seinen Kammerknechten, auf deren
Bitten alle ihre Rechte, Gnaden, Freiheiten und guten Gewohnheiten, die sie von seinen
Vorfahren, den böhmischen Kg.n und mährischen Markgrafen, besitzen, und erklärt
sie für immer gültig. Des Weiteren behält S. sich und seiner Kammer die Steuer all
der Juden und Jüdinnen vor, die in den Städten der Markgrafschaft Mähren wohnen
und die Steuer gemeinsam abführen, auch wenn er etliche seiner Städte in Mähren an
verschiedene Fürsten und Herren übertragen hat (wyewol das ist, das wir etliche unsere
Stete zu Merherren vorweysen und zu behutten befolhn haben etlichen fursten und herren).1 Diese Personen sollen keine Macht haben, über die Juden zu befehlen oder diese
zu besteuern (zu gebieten und zu schaczen). Schließlich gebietet er allen Bannerherren
(Banyrherren), Edlen, Rittern und Knechten, namentlich dem Landeshauptmann und
dem Unterkämmerer von Mähren, sowie den Bürgermeistern und Räten seiner mährischen Städte unter Androhung seiner schweren Ungnade, die Juden in ihren Rechten,
Gnaden, Freiheiten und guten Gewohnheiten nicht zu hindern, sondern sie diese Rechte
ungehindert genießen zu lassen und sie zu schützen.
99
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. dt. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in AMB, Bestand A I/1 – Sbírka listin, mandátů a listů, Inv. Nr. 253.
Reg.: RI XI, Nr. 4502; Neumann, Nové prameny, S. 53, Nr. 9 (tsch.).
Lit.: Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy, S. 185.
1 Siehe vor allem die Urk. S.s vom 30. März 1421 für Bischof Johann von Olmütz (siehe Reg. Nr. 36). Neben Bischof Johann von Olmütz handelte es sich noch um einige mährische Landherren und Ritter, die als
Pfand kleinere markgräfliche Städte besaßen. S.s künftiger Schwiegersohn Herzog Albrecht von Österreich kommt zu dieser Zeit als Pfandinhaber noch nicht in Frage, da er die südmährischen markgräflichen
Städte Znaim, Pohrlitz, Jamnitz und Iglau erst im Juli 1421 als Pfand für die im Hussitenkrieg erlittenen
Schäden verschrieben bekommen hat (die Verpfändungsurkunde wurde am 7. Juli 1421 in Theben ausgestellt und ist in der Hds. „Österreichisches Diplomatar 1353–1441“ in HHStA Wien, Sign. Cod. Weiß 13,
fol. 109r–112r, überliefert; dazu vgl. Rudolf, Markgrafschaft, S. 80–85).
[vor 1421 April 7]143
Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und dem Stadtrat von Znaim zwecks Abrechnung
der Ausgaben, die der Stadt wegen des dreiwöchigen Aufenthalts Kg. S.s und der Kg.in
Barbara in Znaim entstanden waren, Gesandte an ihn nach Brünn abzuordnen.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM
Znojmo, Sign. II 239, fol. 52r (Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 163), wo zum 11. April 1421
eingetragen wird, dass der vorige Stadtrat (der neue war gerade am 11. April 1421 ernannt worden – vgl. fol. 2r) ad mandatum graciosissimi domini nostri regis die Gesandten Mathäus von
Budwitz und Johann Paternoster nach Brünn zum Kg. geschickt habe, zwecks Abrechnung der
Ausgaben, die der Stadt wegen des dortigen dreiwöchigen Aufenthalts Kg. S.s und Kg.in Barbara
entstanden waren; die Abrechnung sei dann in der Burg Spielberg vor vielen anwesenden Edlen
durchgeführt worden, woraufhin die Znaimer Gesandten den Kg. an verschiedene Orte begleitet
hätten und erst nach fünf Wochen nach Znaim zurückgekehrt seien.
Lit.: Elbel, Pobyty vyslanců, S. 482–483 und 496.
Ob es in diesem Fall ein schriftliches Mandat gegeben hat, kann nicht bewiesen werden; man
könnte auch an eine mündliche Botschaft oder sogar an persöhnliche Verhandlungen zwischen
dem Kg. und dem Stadtrat vor der Abreise S.s aus Znaim nach Brünn denken. Die oben ausgeführte Datierung des schriftlichen Mandats oder mündlichen Befehls vor dem 7. April 1421
ergibt sich aus dem kgl.en Itinerar: S. weilte vom 1. bis zum 7. April in Brünn, von dort aus
100
reiste er nach Ostmähren und Olmütz und vom 29. April bis zum 12. Mai hielt er sich wieder in
Brünn auf.2 Nur der erste kgl.e Aufenthalt in Brünn Anfang April kommt jedoch als Zeitpunkt
des Abrechnungsbefehls in Frage, weil er in die Amtszeit des vorigen Znaimer Stadtrats fällt. Die
Znaimer Gesandten könnten in der ersten Aprilwoche in Spielberg dem Kg. Rechenschaft abgelegt haben und dann mit ihm nach Ostmähren, Olmütz und zurück nach Brünn gereist sein. Am
30. April entsandte der Znaimer Stadtrat noch einen anderen Gesandten in geheimen Angelegenheiten der Stadt zum Kg. nach Brünn3 und Anfang Mai dürften die Verhandlungen der Znaimer
mit S. über die Art und Weise der Kostendeckung von S.s Aufenthalt in Znaim den Höhepunkt
erreicht haben. Am 6. Mai empfingen die Znaimer in Brünn schließlich ein kgl.es Privileg, mit
dem S. die Kosten seines Aufenthaltes aus Judensteuern in Znaim, Brünn und Olmütz deckte.4
1
2
3
4
Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
Vgl. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 103; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 108.
Vgl. MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, folg 55r.
Vgl. Reg. Nr. 64.
[vor 1421 April 7]144
Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und dem Stadtrat von Brünn, an den Edlen Hartneid
von Liechtenstein und Nikolsburg, seinem Rat, einen jährlichen Zins von 300 Schock
Prager Groschen vom Kammerzins ihrer Stadt in zwei Raten zu je 150 Schock am 23.
April und am 29. September abzuführen, solange er dieses Gebot nicht widerruft.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus einer Urk.
des Bürgermeisters und des Rates der Stadt Brünn vom 7. April 1421, in welcher sie sich verpflichten, Hartneid von Liechtenstein vom Kammerzins ihrer Stadt den jährlichen Zins abzuführen (Foto dieser, im Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten,
dt. Orig.-urk., in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu
ve Vídni, Inv. Nr. 154). Kg. S. hat seinen Befehl sowohl mündlich als auch mittels eines schriftlichen Mandats übermittelt (nach sunderlichem ernstem muntlichem und brieflichem gebote und
geheissen des allerdurchluchtigsten fürsten und herren herren Sigmunds …), das Mandat dürfte
also wahrscheinlich während seines Aufenthaltes in Brünn vom 1. bis zum 7. April 1421 ausgestellt worden sein.2
Lit.: Falke, Liechtenstein, S. 443; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 64. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
2 Vgl. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 103; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 108.
101
1421 April 14, Ungarisch Brod (in Brodahungaricali)45
(XIIII die aprilis, 35 – 11 – 1)
Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen, aus kgl.böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (regia auctoritate
Boemie et tamquam marchio Morauie) dem Richter, den Schöffen und der Gemeinde
seines Marktes (opidi) Wallachisch Klobouk (Klobuk) auf ihre Bitten alle ihre Privilegien, Rechte, Gnaden und Freiheiten, die sie von seinen Vorfahren, den mährischen
Markgrafen, namentlich von seinen lieben Vettern (patruos nostros carissimos), den
Markgrafen Johann und Jost von Mähren, besitzen. Er bestätigt im Besonderen, dass
die Einwohner von Wallachisch Klobouk dieselben Rechte, Gnaden, Freiheiten und
Privilegien genießen sollen, die seine Stadt Ungarisch Hradisch (civitas nostra Redicensis) genießt. Er erklärt alle Privilegien in singulis suis sentenciis, punctis et articulis
für immer gültig, als ob sie wörtlich inseriert wären.
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata) Henricus
Fiie.
Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.streifen, in MZA – SOkA Zlín, Bestand AM Valašské Klobouky, Urk. Nr. 5 – Kop.: Abschrift aus
dem 18. Jahrhundert in der Hds. in MZA Brno, Bestand G 12 – Cerroniho sbírka, Sign. Cerr. II
248/10, fol. 199v–200v; Vidimus der Böhmischen Hofkanzlei vom 28. Juni 1726, in MZA Brno,
Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 8620; Vidimus des Guardians des Franziskanerklosters
in Brünn vom 22. Februar 1747 in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 8620.
Reg.: Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 19, Nr. 29 (tsch.).
Lit.: Dřímal, Znak, S. 135; Pokluda, Počátky, S. 13; Odehnal, K většímu zlepšení, S. 68;
Ders., Z příběhů města, S. 9.
1421 April 18, Ungarisch Hradisch (in Radisch)46
(18 Aprilis, 35 – 11 – 1)
Kg. S. gewährt mit wohlbedachtem Mut, mit dem Rat seiner Getreuen und mit rechtem
Wissen den Bürgern von Ungarisch Hradisch (Radisch) angesichts der ständigen Treue
und der Dienste, die ihm die Einwohner der Stadt erwiesen haben, die Gnade, dass sie
ewiglich in seinen Wäldern Hříběcí (Hrzibecz) und Greczen1 das Holz zur Reparatur
von Brücken, zur Renovierung von Häusern sowie zum Kalkbrennen (pro combustione
seu preparatione cimenti) hauen und verwenden können, weil er deren großen Man-
102
gel an Holz kennt, da die Brücken und Häuser oft überschwemmt oder aus anderen
Gründen sehr oft zerstört worden sind. S. bestimmt des Weiteren, dass sie das Holz
nicht verkaufen und nur solches Holz hauen und nehmen dürfen, welches ihnen durch
die Förster (forestarios) dieser Wälder zugewiesen wird, ohne dass sie jedoch einen
Preis für das Holz bezahlen oder irgendwelche Gegenleistungen erbringen. Er gebietet
seinem [Landes-] Hauptmann von Mähren, dem Unterkämmerer, dem Burggrafen in
Buchlau und den Förstern seiner angeführten Wälder unter Androhung seiner schweren
Ungnade, die Bürger von Ungarisch Hradisch in diesen ihren Rechten zu achten und
keinen Zoll oder Steuern von ihnen zu erheben (nach Kop.).
Orig. im bearbeitetem Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: einfache Abschrift aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in NA Praha, Bestand Morava, Inv. Nr. 704; einfache Abschrift
aus dem 17. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 162/5.
Reg.: Hosák, Uherský Ostroh, S. 26, Anm. 25 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 12,
Nr. 22 (tsch.). Beide identifizierten diese Urk. fälschlich mit RI XI, Nr. 4508 (siehe unten Reg.
Nr. 47), die zwar am selben Tag ausgestellt wurde, aber eine allgemeine Privilegienbestätigung
für Ungarisch Hradisch enthält.
Lit.: Verbík – Zemek u.a., Uherské Hradiště, S. 128–129; Čoupek u.a., Uherské Hradiště,
S. 133.
1Nach Jan, Vznik zemského soudu, S. 198, beziehen sich beide Begriffe – Hrzibecz und Greczen – auf das
heutige Chřiby-Massiv (Marsgebirge).
1421 April 18, Ungarisch Hradisch (in Redisch)47
(XVIII die Aprilis; 35 – 11 – 1)
Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen, aus kgl.böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (regia auctoritate Boemie et tamquam marchio Morauie) dem Richter, dem Bürgermeister, den Ratsherren und
Bürgern seiner Stadt Ungarisch Hradisch (Redisch) auf deren Bitten alle ihre Privilegien
und Rechte, Gnaden und Freiheiten, die sie von seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n
und mährischen Markgrafen, besitzen, und erklärt sie in singulis suis sentenciis, punctis,
clausulis et articulis für immer gültig, als ob sie wörtlich inseriert wären. Des Weiteren
gewährt S. den Bürgern von Ungarisch Hradisch, angesichts der ständigen Verletzung
ihrer Rechte und Freiheiten durch ihre Nachbarn erneut die Gnade (indulgemus et de
novo hanc graciam facimus specialem), dass außerhalb der Stadt im Umkreis von einer
Meile (in terminis predicte civitatis in distancia unius miliaris … nisi in civitate nostra
103
predicta) niemand Bier brauen oder verkaufen darf. Er ermächtigt die Bürger (dantes
prefatis civibus plenam potestatem), denjenigen, die gegen dieses Verbot verstoßen, die
zum Brauen geeigneten Kochkessel (caldaria), Schüsseln (patellas) oder Töpfe (ollas)
zu zerbrechen und den Bierverkauf zu verbieten. Schließlich gewährt (elargimur) er den
Bürgern von Ungarisch Hradisch die Gnade, quia civium urbanitas et status sui incrementa per mechanicorum quantitatem plurimum adaugetur, dass im Umkreis von einer
Meile um die Stadt keine Handwerker in den Dörfern leben und ihr Gewerbe ausüben
dürfen, ausgenommen Schmiede und Flickschuster (calceorum renovatores), die dem
täglichen gemeinen Nutzen dienen. Er gebietet allen Baronen, Edlen, Rittern, Knechten,
Amtleuten (officialibus) sowie Richtern, Bürgermeistern, Ratsherren, Geschworenen und
Gemeinden der Städte und Dörfer seiner Markgrafschaft Mähren unter Androhung seiner
schweren Ungnade, die Bürger von Ungarisch Hradisch in Erfüllung dieser seiner Urk.
nicht zu beschweren, sondern sie zu schützen und zu verteidigen.
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslaviensis. – KVv: R(egistrata)
Henricus Fiie.
Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) am Perg.-streifen in MZA – SOkA
Uherské Hradiště, Bestand AM Uherské Hradiště, Urk. Nr. 24. – Kop. lat.: Vidimus des Bürgermeisters und Stadtrats von Gaya, in MZA – SOkA Uherské Hradiště, Bestand AM Uherské
Hradiště, Urk. Nr. 118; einfache Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G
2 – Nová sbírka, Sign. 162/6.
Reg.: RI XI, Nr. 4508; Dolejšek, Královské město, S. 9, Nr. 27 (tsch.).
Lit.: Verbík – Zemek u.a., Uherské Hradiště, S. 128–129; Čoupek u.a., Uherské Hradiště,
S. 121 und 133; Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy, S. 186. [vor 1421 April 23]148
Kg. S. verschreibt Hartneid [V.] von Liechtenstein, seinem Hauptmann in Znaim, einen
jährlichen Zins von 159 Mark und 4 Groschen vom Kammerzins der Stadt Znaim, der
jährlich zu zwei Terminen, nämlich am St. Georgstag (23. April) und am St. Michaelstag (29. September), in Höhe von je 79 Mark 34 Groschen zu zahlen ist.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus zwei Urkk.,
durch die Hartneid von Liechtenstein dem Bürgermeister und dem Stadtrat von Znaim den Empfang von 79 Mark und 34 Groschen quittiert (1421 Juni 1, Znaim und 1422 Januar 17, Brünn;
vgl. MZA Brno, Bestand E 6 – Benediktini Rajhrad, Sign. A g 93 und A g 96). Die Zahlungen von
79 Mark und 34 Groschen sind auch im Rechnungsbuch von Znaim aus den Jahren 1421–1422
(MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 35r–35v) zu zwei Terminen im
104
Jahre 1421 (am 23. und 27. Mai 1421 für den vorigen St. Georgs-Termin [23. April] bzw. am 6.
und 20. November 1421 für den vorigen St. Michaels-Termin [29. September]) belegt.
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 64–65.
Siehe auch das ebenfalls verlorene Mandat S.s an den Stadtrat von Znaim.2
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
2 Vgl. Reg. Nr. 49.
[vor 1421 April 23]149
Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und dem Stadtrat der Stadt Znaim, seinem Hauptmann in Znaim, Hartneid [V.] von Liechtenstein, vom Kammerzins der Stadt jährlich
159 Mark und 4 Groschen zu zwei Terminen, nämlich am St. Georgstag (23. April) und
am St. Michaelstag (29. September), in Höhe von je 79 Mark 34 Groschen abzuliefern.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM
Znojmo, Sign. II 239, fol. 35r–35v: Dort ist zu zwei Terminen im Jahre 1421 (am 23. und 27. Mai
1421 für den vorigen St. Georgs-Termin [23. April], bzw. am 6. und 20. November 1421 für den
vorigen St. Michaels-Termin [29. September]) belegt, dass der Stadtrat von Znaim ad mandatum
graciosissimi domini nostri regis eine Summe von 79 Mark 34 Groschen an den Znaimer Hauptmann Hartneid von Liechtenstein übermittelt hat. Dass diese Zahlungen infolge der Verschreibung eines Zinses vom Kammerzins der Stadt Znaim durch Kg. S. durchgeführt wurden, ergibt
sich aus zwei Urkk., durch die Hartneid dem Bürgermeister und dem Stadtrat von Znaim den
Empfang von 79 Mark 34 Groschen quittiert (1421 Juni 1, Znaim und 1422 Januar 17, Brünn;
vgl. MZA Brno, Bestand E 6 – Benediktini Rajhrad, Sign. A g 93 und A g 96).
Siehe auch die ebenfalls verlorene Verpfändungsurk. S.s für Hartneid von Liechtenstein.2
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
2 Vgl. Reg. Nr. 48.
1421 April 23, Olmütz (in Olomucz)50
(in die festi sancti Georgii, 35 – 11 – 1)
Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen, mit dem Rat
seiner Fürsten, Barone, Edlen und Getreuen, aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (regia auctoritate Boemie et tamquam marchio
105
Morauie) auf Bitten des Bürgermeisters, der Ratsherren und der Geschworenen seiner
Stadt Littau, angesichts der treuen Dienste, die sie ihm und seinen Vorgängern, den
böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, bisher erwiesen haben, alle Privilegien, Rechte, Gnaden und Immunitäten, die die Stadt von seinen Vorgängern besitzt,
namentlich die inserierte Urk. des böhmischen Kg.s und mährischen Markgrafen Wenzel II. vom 26. Februar 1291:
Wenzel (II.), Kg. von Böhmen und Markgraf von Mähren, räumt den Bürgern der
Stadt Littau das Recht ein, freie Güter von Edlen und anderen Landsässigen (a nobilibus et aliis terrigenis) zum erblichen Eigentum zu kaufen. Er legt die Zinsenhöhe von
diesen Gütern fest und bestimmt, dass die Bürger wegen dieser Güter nicht vor das
Landesgericht gezogen werden dürfen. Des Weiteren erlaubt er den Bürgern, die inmitten der städtischen Äcker liegenden Sträuche auszureißen und den Boden in Äcker umzuwandeln. Er verbietet allen Edlen, ihre Untertanen bei der Umsiedlung in die Stadt
Littau zu beeinträchtigen, und gewährt der Stadt das Meilenrecht. Dat. 1291 Februar
26, Olmütz.1
Kg. S. erklärt diese Urk. sowie alle anderen Privilegien der Stadt Littau, als ob sie
in omnibus suis sentenciis, punctis, clausulis et articulis wörtlich inseriert wären, für
immer gültig.
Arenga: Et si cunctorum subiectorum nobis fidelium prosperitates et commoda benigno favore respicimus et in prosperitatis augmento nostrorum fidelium ex innata nobis clemencia delectamur, ad illos tamen singularis prerogativam affectus nostra gerit
serenitas, qui pre ceteris fidelibus nostris se in fidei constancia et indefesse fidelitatis
obsequio reddiderunt hactenus et reddunt continuo prompciores.
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata)
Henricus Fiie.
Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel an heute
schwarz-weißer Seidenschnur, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 16. –
Kop. lat.: Inserte in den Konfirmationen K. Leopolds I. vom 11. Oktober 1676 (ZAO – SOkA
Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 99), Maria Theresias vom 24. Juli 1747 (ZAO – SOkA
Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 102) und K. Josefs II. vom 4. Februar 1782 (ZAO –
SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 104); einfache Abschrift aus dem 17. Jahrhundert, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 577.
Lit.: Bezděčka, Litovelsko, S. 11.
1 Ed.: CDM IV, S. 372–374, Nr. 294 – Reg.: RBM II, S. 660–661, Nr. 1533 (lat.).
106
1421 April 23, Olmütz (zu Olomucz)51
(an sant Gorgen tag, XXXV – XI – 1)
Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen,
aus kgl. Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (von kunglicher macht
und als ein marggraue zu Merhern) Hans Husswicz, dem Vogt der Stadt Littau, angesichts dessen treuer Verdienste alle zum Littauer Gericht gehörenden Rechte, Freiheiten
und Gewohnheiten mit allen Äckern, Mauten, Fischereien, einem [jährlichen] Zins von
zwei Mark uf dem Kuttelhof, einem freien Bad, zwei Fleischbänken, zwei Brotbänken,
Gärten und Sträuchern (gewonlichen puschen) und allem anderen Zubehör, wie sie
Hans besitzt und ungestört innehat (besiczet und in gerülicher gewer innehat), und bestimmt, dass Hans und dessen Erben männlichen und weiblichen Geschlechts dasselbe
Gericht mit allen genannten Rechten und Zubehör nach dem Stadtrecht zu Littau besitzen sollen, wofür sie ihm sowie seinen Nachkommen in seine Kammer einen jährlichen
Zins von 10 Mark zu den gewöhnlichen Terminen leisten sollen. Er befiehlt allen seinen
Amtsträgern, Unterkämmerern, den Schöffen und der Gemeinde der Stadt Littau unter
Androhung seiner schweren Ungnade, Hans und dessen Erben im Besitz des Gerichts
nicht zu hindern, sondern sie zu schützen.
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata)
Henricus Fiie.
Orig. Perg. dt., Siegel verloren, Perg.-streifen teilweise erhalten, in ZAO – SOkA Olomouc,
Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 17.
Lit.: Bezděčka, Litovelsko, S. 11.
1421 April 23, Olmütz52
Kg. S. bestätigt und erneuert die in seiner Urk. inserierte Konfirmationsurk. seines Bruders Kg. Wenzel [IV.] vom 8. März 1419, sowie das in dieser Urk. inserierte Privileg
des Markgrafen Jost von Mähren vom 4. Januar 1389:
Kg. Wenzel bestätigt und erneuert das in seiner Urk. inserierte Privileg des Markgrafen Jost von Mähren über die Zollfreiheit der Bürger von Littau in Mähren. Dat.
1419 März 8, Prag.
Jost, Markgraf von Mähren, gewährt den Bürgern von Littau auf deren Bitte die
Gnade, dass sie durch die ganze Markgrafschaft Mähren ohne Zahlung von jeglichem
Zoll oder Maut fahren dürfen und gebietet allen Burggrafen, Zöllnern und Gemeinden
der Städte, Märkte und Dörfer in Mähren, seine Bestimmung zu beachten. Dat. 1389
Januar 4, Olmütz1 (nach Reg.).
107
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Altes Reg.: Dt. Reg. in der
Konfirmationsurk. K. Rudolfs II. für die Stadt Littau vom 25. September 1590, die nur in einer
dt. Übersetzung des tsch. Orig.s im Vidimus des Bürgermeisters und des Stadtrats von Olmütz
vom 12. März 1663 (ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Inv. Nr. 1859, Kart. 29),
in den Konfirmationen K. Leopolds�������������������������������������������������
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I. vom 11. Oktober 1676 (ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 99), Maria Theresias vom 24. Juli 1747 (ZAO – SOkA Olomouc,
Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 102) und K. Josefs II. vom 4. Februar 1782 (ZAO – SOkA
Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 104) sowie in einer einfachen Abschrift aus dem 17.
Jahrhundert, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart.
577, überliefert ist; dt. Reg. im Urk.-verzeichnis des Stadtarchivs von Littau aus der Zeit um
1630, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Buch Nr. 111. Nach den vorhandenen
Regg. war die Urk.-Sprache Latein und die Urk. mit einem Majestätssiegel S.s besiegelt. Bei
der Verfassung des obigen Reg.s wurden auch die erhaltenen Urkk. des Markgrafen Jost und
Kg. Wenzels berücksichtigt.
Die oben regestierte, nur aus den alten Regg. bekannte, angeblich lat. Urk. Kg. S.s muss jedenfalls von dem im Orig. erhaltenen dt. Mandat S.s vom selben Datum unterschieden werden,
mit dem der Kg. allen seinen Amtsleuten und Städten in Mähren verbot, die Zollfreiheit der
Littauer Bürger zu verletzen.2
1 Nicht in CDM.
2 Siehe Reg. Nr. 53.
1421 April 23, Olmütz (zu Olomucz)53
(an sant Gorgen tag, XXXV – XI – 1)
Kg. S. befiehlt allen Bürgermeistern, Räten und Bürgern der Städte und Märkte (merkte)
seiner Markgrafschaft Mähren und besonders allen Zöllnern daselbst, von den Bürgern
und Einwohnern der Stadt Littau (der Stadt zu Lythowle) keinen Zoll zu fordern oder
zu erheben, sondern sie mit allem ihrem Gut zollfrei passieren zu lassen, wenn sie seine
schwere Ungnade vermeiden wollen. Er bekennt, dass die Bürger und Einwohner der
Stadt Littau die Zollfreiheit von seinem Vetter, Markgraf Jost von Mähren, erhalten haben,1 dessen diesbezügliche Urk. er ihnen durch seine kgl.e Majestätsurk. (mit unsern
kunglichen maiestatbrieven) bestätigt hat.2
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis. – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. dt. mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Sekretsiegels (Posse 13/4), in
ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Litovel, Urk. Nr. 18. – Kop. dt.: Vidimus des Bürgermei-
108
sters und des Stadtrats von Olmütz vom 20. März 1586, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM
Litovel, Urk. Nr. 89.
Lit.: Bezděčka, Litovelsko, S. 11. 1 Gemeint ist das Privileg Josts vom 4. Januar 1389, das nicht in CDM veröffentlicht wurde.
2 Siehe Reg. Nr. 52.
1421 April 23, Olmütz (in Olomucz)54
(in die festi sancti Georgii, 35 – 11– 1)
Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, mit dem Rat seiner Getreuen, mit
rechtem Wissen und als Kg. von Böhmen und Markgraf von Mähren (regia auctoritate
Boemie et tamquam marchio Morauie) auf Bitten des Bürgermeisters, der Ratsherren
und der Geschworenen der Stadt Mährisch Neustadt (civitatis Nouecivitatis alias Vnyczow) angesichts der treuen Dienste, die sie seinen Vorgängern, den böhmischen Kgg.n
und mährischen Markgrafen, bisher erwiesen haben, alle Privilegien, Urkk., Rechte,
Indulte, Freiheiten, Immunitäten, Gnaden, Schenkungen und Konzessionen sowie billigen und lobenswerten Gewohnheiten (approbatas et laudabiles consuetudines), die
die Stadt von denselben Vorgängern besitzt, so als ob sie wörtlich inseriert wären, und
erklärt sie für immer gültig.
Arenga: Et si regie dignitatis benigna sublimitas se cunctis fidelibus dicioni sue
subiectis adhibet graciosam, illos tamen complectitur precipue non indigne favoribus
graciarum, qui rerum experiencia cognoscuntur ampliori devocione et fidei constancia
circa nos et predecessores nostros pre ceteris claruisse.
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata)
Henricus Fiie.
Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in teilweise beschädigter, wachsfarbener
Schüssel am Perg.-streifen, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Uničov, Urk. Nr. 21. – Kop.
lat.: Insert in der Konfirmationsurk. Kg. Ladislaus’ vom 18. Juli 1454, in ZAO – SOkA Olomouc,
Bestand AM Uničov, Urk. Nr. 25.
1421 April 23, Olmütz (Olomucz)55
(in die sancti Georgii, 35 – 11 – 1)
Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und mit gutem
Rat seiner Fürsten, Grafen, Edlen und Getreuen dem Bürgermeister, den Ratsherren
109
und Geschworenen seiner Stadt Olmütz in Ansehung der treuen Dienste, die sie ihm
und seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, erwiesen
haben, auf ihre Bitten als Markgraf von Mähren (tamquam marchio et dominus Morauie) drei inserierte Privilegien seines Großvaters Kg. Johann von Böhmen vom 6.
September 1318, seines Bruders Kg. Wenzel vom 1. Mai 1412 und seines Vetters Markgraf Jost von Mähren vom 23. Januar 1377 sowie alle ihre anderen Privilegien, die
sie über ihre Freiheiten und Gnaden und namentlich über die Maut in Neu Raußnitz
(Raussans) besitzen, in omnibus suis punctis, sentenciis, clausulis et articulis, als ob sie
wörtlich inseriert wären, und erklärt sie für immer gültig.
Kg. Johann von Böhmen und Polen und Graf von Luxemburg bestätigt die inserierte
Urk. Kg. Wenzels II. vom 10. April 1291. Dat. 1318 September 6, Brünn.1
Kg. Wenzel II. von Böhmen, Herzog von Krakau und Sandomir und Markgraf von
Mähren, befreit die Stadt Olmütz von der Zahlung der Maut in Littau und Kojetein,
gewährt der Stadt ein eigenes Stadtgericht, erlaubt ihr die fremden Untertanen aufzunehmen und bestätigt ihr das Meilenrecht. Dat. 1291 April 10, Olmütz.2
–
Kg. Wenzel [IV.] bestätigt die inserierte Urk. Markgraf Josts von Mähren vom 5.
Juni 1386. Dat. 1412 Mai 1, Točník.3
Markgraf Jost von Mähren gebietet der Stadt Olmütz, von den Einwohnern der Dörfer Nebotein, Blatec, Nimlau sowie von ihren anderen Untertanen keine Steuern zu erheben, mit Ausnahme der Losungen am St. Georgs- und St. Wenzelstermin. Dat. 1386
Juni 5, Brünn.4
–
Markgraf Jost von Mähren befreit die Bürger und Einwohner der Stadt Olmütz von
der Zahlung sämtlicher Mauten in Mähren. Dat. 1377 Januar 23, Brünn.5
Arenga: Et si cunctorum subiectorum nobis fidelium prosperitates … (wie Nr. 50).
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata)
Heinricus Fiie.
Orig. Perg. lat. mit wachsfarbenem Majestätssiegel (Posse 13/3) an heute schwarz-weißer
Seidenschnur, die zum Teil mit einem roten Band rekonstruiert wurde, in ZAO – SOkA Olomouc,
Bestand AM Olomouc, Urk. Nr. 99. – Kop. lat.: Abschrift aus dem frühen 17. Jahrhundert im
Kopialbuch der Stadt Olmütz in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Buch Nr. 8,
fol. 31r–33v; Vidimus des Priors des Olmützer Dominikanerklosters vom 27. März 1732, in NA
Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 582; einfache Abschrift
aus dem 18. Jahrhundert, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Zlomky starých
registratur, Inv. Nr. 189, Kart. 8; einfache Abschrift aus dem 18. Jahrhundert (ohne Inserte), in
MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 9419.
110
Reg.: RI XI, Nr. 4512; Parsch, Das Stadt-Archiv, S. 12, Nr. 102 (dt.); Spáčil, Sbírka listin,
S. 92, Nr. 132 (tsch.).
Lit.: Schulz u.a., Olomouc. Malé dějiny, S. 72; Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1,
S. 189; Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy, S. 186.
1 Ed.: CDM VI, S. 111–112, Nr. 140 — Reg.: RBM III, S. 192, Nr. 465 (lat.); Parsch, Das Stadt-Archiv,
S. 4, Nr. 11 (lat.); Spáčil, Sbírka listin, S. 69, Nr. 12 (tsch.).
2 Ed.: CDM IV, S. 375–376, Nr. 296 — Reg.: RBM II, S. 663–664, Nr. 1639 (die richtig zwischen die Nrr.
1538 und 1540 gereiht, aber zu 1639 verschrieben wurde; lat.); Parsch, Das Stadt-Archiv, S. 3, Nr. 4
(dt.); Spáčil, Sbírka listin, S. 67, Nr. 4 (tsch.).
3 Reg.: Parsch, Das Stadt-Archiv, S. 10, Nr. 81 (dt.); Spáčil, Sbírka listin, S. 86, Nr. 97 (tsch.).
4 Ed.: CDM XI, S. 358, Nr. 398 — Reg. Parsch, Das Stadt-Archiv, S. 7, Nr. 43 (dt.); Spáčil, Sbírka listin,
S. 77, Nr. 48 (tsch.).
5 Ed.: CDM XI, S. 56–57, Nr. 66 — Reg.: Parsch, Das Stadt-Archiv, S. 6, Nr. 36 (dt.); Spáčil, Sbírka listin,
S. 75, Nr. 40 (tsch.).
1421 April 23, Olmütz (zu Olomuncz)56
(an sant Jorgen tag; XXXV – 11 – 1)
Kg. S. verkauft in eynem namen eynes rechten wedirkawfs seinem Oheim Herzog Ludwig von Brieg und Liegnitz sowie dessen Erben und Nachkommen zur Auslösung der
Burg, des Landes und der Stadt Trentschin, die er seinerzeit mit allen Herrschaften und
allem Zubehör Ludwig als Mitgift für dessen Frau für 40.000 rheinische Gulden verpfändet hatte,1 das Land und die Stadt Jägerndorf mit allem Zubehör, allen Freiheiten,
Herrschaften und Nutzen für 55.000 rheinische Gulden, abzüglich der 4.000 Schock
[Prager Groschen], die Herzog Ludwig von den Juden in Breslau und Schweidnitz
empfangen hat (doran get ab vyertausent schok, die er von den Juden zu Breslaw und
Sweydnicz empfangen hat). Er führt an, dass er seine Vasallen und Städte des Landes
Jägerndorf Herzog Ludwig, dessen Erben und Nachkommen bereits huldigen hat lassen, und behält sich und seinen Erben und Nachfolgern als böhmische Kgg. und mährische Markgrafen die Möglichkeit vor, das Land und die Stadt Jägerndorf von Herzog
Ludwig oder seinen Erben und Nachkommen um die gleiche Summe Geldes wiederzukaufen, abzüglich der genannten 4.000 Schock [Prager Groschen], die Ludwig dafür
bereits bekommen hat (die er dorumb empfangen hat, als vorgescriben steet). Nach
Empfang der Summe sollen Herzog Ludwig bzw. dessen Erben und Nachkommen
das Land und die Stadt Jägerndorf unverzüglich dem Kg. zurückerstatten, jedoch mit
Ausnahme aller Zinse und Renten des Jahres, in dem der Kg. es wiedergekauft hat. Die
Kaufsumme soll der Kg. in guten rheinischen Gulden oder in Groschen bezahlen, als
eyn kaufman den gulden von dem andern kaufman nympt und beczalet, und die Zah-
111
lung soll in den Herzogtümern Breslau oder Schweidnitz in jener Stadt vollgezogen
werden, die Herzog Ludwig oder dessen Erben und Nachkommen dazu bestimmen.
Des Weiteren willigt S. ein, dass Herzog Ludwig, dessen Erben und Nachkommen das
Land und die Stadt Jägerndorf verkaufen oder verpfänden dürfen, jedoch nur für jene
Summe, für die sie es von ihm gekauft haben, und nur einer Person, welcher der Kg.
vertrauen kann, unter Ausschluss jener Personen, die in einer Urk. [Reversbrief?] Ludwigs namentlich angeführt werden (nemlich ausgenomen, den nicht zu verkowffen, als
das seyn brieff, der doruber geben ist, eigentlich inneheldet). Kg. S. verpflichtet sich,
Herzog Ludwig, dessen Erben und Nachkommen zu beschützen, falls ihnen jemand
den Besitz des Landes und der Stadt Jägerndorf rechtlich streitig machen sollte. Falls
Herzog Ludwig oder dessen Erben und Nachkommen aber seinetwegen (von unsern
wegen) angegriffen oder ihnen mit Gewalt etwas entrissen werden sollte, so verpflichtet sich Kg. S. für sich und seine Nachfolger, Herzog Ludwig und dessen Erben den
dadurch verursachten Schaden zu ersetzen (soliches angewynnes schaden sollen und
wollen wir sie schadlos halden).
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie.
Orig. Perg. dt., Siegel samt Perg.-streifen verloren, in ZAO, Bestand Slezský stavovský archiv
v Opavě, Abt. I – Urkunden, Sign. B XXI–1, Inv. Nr. 416.
Ed.: Grünhagen – Markgraf, Lehns- und Besitzurkunden, II, S. 500–502, Nr. 36. – Reg.: RI
XI, Nr. 4510; Sedláček, Zbytky register, S. 163, Nr. 1170 (tsch.); Barciak – Müller, Regesty,
S. 119–120, Nr. 290 (tsch.).
Lit.: Biermann, Geschichte der Herzogthümer, S. 219–220; Szafrański, Ludwik II, S. 13;
Kouřil – Prix – Wihoda, Hrady, S. 515; Čapský, Vévoda, S. 222, Anm. 44; Galuška, Jan
Küchmeistr, S. 83–85.
Kg. S. hatte Herzog Ludwig von Liegnitz und Brieg und dessen Gemahlin Elisabeth, Tochter
des Markgrafen Friedrich von Brandenburg,2 die Burg und Stadt Trentschin am 1. Mai 1418 in
Konstanz verpfändet.3 Bei der Auslösung der Burg Trentschin hätte die ursprüngliche Pfandsumme von 40.000 rheinischen Gulden theoretisch um die bereits bezahlten 4.000 Schock Prager
Groschen gekürzt werden sollen. Warum dies nicht geschah und S. Herzog Ludwig das Land
Jägerndorf um 55.000 rheinische Gulden abzüglich 4.000 Schock Prager Groschen überantwortete, was einen Verlust von ca. 15.000 rheinischen Gulden bedeutet, lässt sich nicht sicher erklären. Vermutlich war die westungarische Grenzburg Trentschin für S. angesichts der beginnenden Hussitenkriege von einer so großen Bedeutung, dass er bereit war, für deren Auslösung ein
ertragreicheres Gut zu tauschen. Da S. nicht imstande war, Trentschin mit Bargeld auszulösen
(in diesem Fall hätte die Verpfändungsurk. aus dem Jahr 1418 Ludwig zu einer unverzüglichen
Rückerstattung verpflichtet), könnte Ludwig den Spielraum für Verhandlungen genützt haben
und die Bedingungen für die Verpfändungen zu seinen Gunsten geändert haben.
112
1 Vgl. den Kommentar.
2 Zu der zweiten Gemahlin Ludwigs vgl. Jasiński, Rodowód, S. 196 und 197, Anm. 14.
3 Die diesbezügliche Urk. ist überliefert in: HHStA Wien, Bestand AUR, sub dato; Reg.: ZsO VI, S. 471,
Nr. 1833.
1421 April 24, Olmütz (zu Olomuncz)57
(am donerstage nach sant Jorgen tag, 35 – 11 – 1)
Kg. S. befreit mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen, aus kgl.böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren die Bürger seiner
Stadt Olmütz, deren Häuser beim letzten Brand zerstört wurden (allen burgeren der
hewser in dem leczten brande doselbs zu Olomuncz vertorben und abgebrant seyn),
auf vier Jahre von der Zahlung der Zinse in Höhe von 100 Mark Groschen mährischer
Zahl, die sie jedes Jahr als Kammerzins und kgl.e Steuer (zu lozunge und kuniglicher
berne) anteilsmäßig abführen. Er bestimmt, dass dieselben Bürger von der Zahlung
dieser Geldsumme sowohl von ihm und seinen Nachkommen als auch von allen seinen Amtleuten genczlich und gar frey, qweyt, ledig und loss seyn sollen. Schließlich
zieht er auf vier Jahre die Summe von 100 Mark von der Summe ab, die ihm der
Bürgermeister, der Rat und die Bürger der Stadt Olmütz jährlich als Kammerzins (zu
lozunge) zahlen.
KVr fehlt, da die Plica abgeschnitten wurde. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie.
Orig. Perg. dt., Plica samt Siegel abgeschnitten, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Urk. Nr. 101, mit zeitgenössischem Archivvermerk verso in der Blattmitte: Freiheiten der
vorpranten hewser in der Sparergassen.
Reg.: Spáčil, Sbírka listin, S. 93, Nr. 134 (tsch.).
Lit.: Schulz u.a., Olomouc. Malé dějiny, S. 72; Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1,
S. 189.
1421 April 24, Olmütz (Olomucz)58
(XXIIII die Aprilis, 35 – 11 – 1)
Kg. S. gewährt mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und gutem Rat seiner Fürsten, Barone, Edlen und Getreuen, aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als
Markgraf von Mähren (auctoritate regia Boemie et tamquam marchio Morauie) dem
113
Bürgermeister, den Ratsherren, den Geschworenen und der Gemeinde seiner Stadt Olmütz angesichts der ihm erwiesenen treuen Dienste sowie der Reinheit ihres Glaubens,
die besondere Gnade (indulsimus et hanc graciam fecimus et … facimus specialem),
dass sie jedes Jahr vier Tage vor dem Sonntag Exurge vor Carnisprivium und vier Tage
nach diesem Sonntag in der Stadt Olmütz einen Jahrmarkt (nundine sive annuale forum)
abhalten dürfen, damit sie besser in der Lage sind, ihre weltlichen Güter zu vermehren
und Häuser zu bauen (ut in temporalibus suis et edificacione domorum suarum suscipiant incrementa). Dieser Jahrmarkt und alle Kaufleute, die dorthin fahren, dort bleiben
oder von dort heimkehren, sollen alle jene Rechte, Freiheiten, Gnaden, Immunitäten
sowie jenen Frieden und Schutz genießen, wie andere Jahrmärkte seines Kg.-reiches
Böhmen und der Markgrafschaft Mähren sie üblicherweise besitzen. S. verbietet allen
geistlichen und weltlichen Fürsten, Grafen, Baronen, Edlen, Rittern, Lehnsleuten (clientibus), Hauptleuten (capitaneis), Amtsleuten (officialibus), Bürgermeistern, Ratsherren, Geschworenen und Gemeinden aller Städte, Märkte, Dörfer und Burgen und allen
anderen seinen Untertanen im Kg.-reich Böhmen und der Markgrafschaft Mähren unter
Androhung seiner schweren Ungnade, den Bürgermeister, die Ratsherren und Bürger
der Stadt Olmütz sowie alle Kaufleute, die den genannten Jahrmarkt besuchen in personis, mercibus et rebus suis zu stören.
KVr: Per d(ominum) Io(hannem) episcopum Olomucensem Michael canonicus Pragensis. –
KVv: R(egistrata) Henricus Fiie.
Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.streifen in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Urk. Nr. 100 – Kop. lat.: Abschrift aus
dem frühen 17. Jahrhundert im Kopialbuch der Stadt Olmütz in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand
AM Olomouc, Buch Nr. 8, fol. 17r–v; Vidimus des Priors des Olmützer Dominikanerklosters
vom 9. Februar 1732 in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7,
Kart. 582; Einfache Abschrift aus dem 18. Jahrhundert in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM
Olomouc, Zlomky starých registratur, Inv. Nr. 4137, Kart. 143.
Reg.: RI XI, Nr. 4513 (mit falschem Tagesdatum 23. April); Parsch, Das Stadt-Archiv, S. 12,
Nr. 101 (dt.); Spáčil, Sbírka listin, S. 93, Nr. 133 (tsch.).
Lit.: Schulz u.a., Olomouc. Malé dějiny, S. 72; Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1,
S. 189.
114
1421 April 25, Olmütz (in civitate Olmocensi
in partibus Moravie)59
(feria sexta proxima post festum beati Georgii martyris, 35 – 11– 1)
Kg. S. verpfändet dem Edlen Peter von Eulenburg (Sowynecz), seinem Hofritter (aule
nostre militi), die Dörfer Žalkovice (Zylkowicz), Břest (Brzest) und die Hälfte des Dorfes Bochoř (Bochorz) des Klosters Velehrad (Willerad) sowie Chropin (Chropin) und
die Hälfte des Dorfes Záříčí (Zarziczi) des Klosters Wisowitz (Wisowicz) mit allem
Zubehör, namentlich mit allen Wiesen (pratis fenetis), Wäldern, Mühlen, Gewässern
und Wasserläufen. Er begründet diese Verpfändung damit, dass er dadurch einerseits
diese Dörfer schützen (causa tutele, proteccionis et conservacionis huiusmodi villarum) und andererseits Peter von Eulenburg die Schuldsumme von 1.200 Schock
böhmischer Groschen absichern wolle. Letzere Summe setze sich aus 600 Schock böhmischer Groschen, die er Peter für dessen frühere Dienste schuldig ist, sowie weiteren
600 Schock Groschen zusammen, für die Peter diese Dörfer von anderen (a manibus
alienis) auslösen soll, denen sie früher durch S. verpfändet wurden. S. behält sich und
seinen Nachfolgern als böhmische Kgg. oder allen dafür Zuständigen (alii quorum interest) die Möglichkeit vor, die verpfändeten Dörfer von Peter oder dessen Erben um
1.200 Schock Groschen wieder auszulösen, woraufhin Peter oder dessen Erben die
Dörfer samt allem Zubehör den genannten Klöstern zurückerstatten sollen. Schließlich
bestimmt S., dass die durch diese Urk. gewährten Rechte auch diejenigen genießen
sollen, welche die Urk. nach Peters Willen innehaben werden.
KVr: Rellacio Iohannis de Rysemberg (rechter oberer Blattrand) – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. lat. mit rotem ung. Sekretsiegel (Posse 14/3) in wachsfarbener Schüssel am Perg.streifen, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. G 32.
Reg.: Šebánek, Archivy, S. 255, Nr. 1222 (tsch.).
Lit.: Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 102; Borovský, Kláštery, S. 196; Papajík,
Páni ze Sovince, S. 85–86; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 72.
In der Urk. wird die frühere Verpfändung der betreffenden Güter durch Kg. S. an andere
Personen erwähnt. Es handelt sich möglicherweise um die Verpfändung der Dörfer Břest und
Žalkovice an Zbyněk von Strálek und Všechovice, die in mehreren Urkk. aus dem Archiv des
Klosters Velehrad erwähnt wird.1 Auch wenn die älteste Erwähnung dieser Verpfändung erst aus
dem Jahr 1437 stammt, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Verpfändung bereits vor dem April
1421 getätigt wurde; ansonsten hätte S. die Dörfer sogar dreimal verpfändet.
1 Vgl. das unten rekonstruierte Dep., Reg. Nr. 170.
115
1421 April 27, Olmütz (in Olomuncz)60
(dominica die post festum sancti Georgii, XXXV – 11 – 1)
Kg. S. – der anführt, dass er dem Edlen Peter von Eulenburg (Sowinetz) 400 Schock
Prager Groschen schulde, nachdem seine Amtleute (officiales) alle Kosten und Schäden
mit Peter abgerechnet haben, die diesem im Dienste S.s entstandenen seien – verpfändet mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen Peter und dessen Erben den restlichen Teil seines [Kammer-] Zinses [von der Stadt Mährisch Neustadt] in Höhe von
15 Schock (residuam partem census nostri puta quindecim sexagenas census), den er
früher dem Edlen Johann von Eulenburg verschrieben hatte (quas alias nobili Iankoni
de Sowinetz deputaveramus et proscripseramus), sodass Peter und dessen Erben1 weiterhin den ganzen jährlichen Kammerzins von der Stadt Mährisch Neustadt beziehen
(ita videlicet quod prefatus Petrus et heredes sui totum censum nostrum, quem annis
singulis de civitate nostra Vnyczow tollere et levare consuevimus, iam ipsi annis singulis in toto tollant et levent), um damit seine Schulden von 400 Schock Prager Groschen gegenüber Peter abzusichern. Nach dem Tod Peters sollen dessen Erben von der
Stadt Mährisch Neustadt jährlich nur mehr 83 Schock beziehen, während der restliche
Teil des Kammerzinses wieder S. oder seinen Erben oder Nachfolgern als böhmische
Kgg. und mährische Markgrafen zufallen soll. Die Erben Peters sollen den Zins von 83
Schock solange beziehen, wie S. oder seine Erben oder Nachfolger ihnen die Summe
von 830 Schock nicht ausbezahlt haben. Des Weiteren bewilligt S. Peter vom kgl.en
Kammerzins von Mährisch Neustadt einen jährlichen Zins in der Höhe von 83 Schock
um 830 Schock an beliebige Personen weiter verpfänden bzw. verkaufen zu dürfen,
wovon er aber seine erklärten Feinde ausnimmt. Derjenige, an den Peter den Zins veräußert, soll ihn ebenso ungehindert wie Peter beziehen. Schließlich verpflichtet sich
S., der Stadt den Zins zu erlassen, solange sie diesen an Peter abführt (tociens ipsos ab
eodem censu absolvimus et quittamus).
KVr: Per d(ominum) Io(hannem) de Swihaw Michael canonicus Pragensis.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) lat. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite), in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu
ve Vídni, Inv. Nr. 155; einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G
1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 9256. – Altes Reg.: tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar); dieses kurze Reg. ist jedoch ohne Kenntnis der
Orig.-urk. unverständlich.
116
Reg.: AČ VII, S. 570, Nr. 1 (Abdruck des tsch. Reg.s vom Jahr 1459); RI XI, Nr. 4523 (fehlerhaftes Kurzreg. aufgrund des tsch. Reg.s vom Jahr 1459); Sedláček, Zbytky register, S. 164,
Nr. 1172 (tsch.; Abdruck des tsch. Reg.s vom Jahr 1459 mit Berücksichtigung der Orig.-urk.);
Zemek – Turek, Regesta listin, S. 250, Nr. 303 (tsch.; aufgrund der Orig.-urk.).
Lit.: Papajík, Páni ze Sovince, S. 86; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 72–73.
In der nicht ganz schlüssig formulierten Urk. wird vermutlich die ursprüngliche Verpfändung
eines Zinses vom Kammerzins von Mährisch Neustadt an Peter von Eulenburg um 15 Schock
erhöht, sodass Peter den ganzen Zins beziehen sollte. Die Höhe des ganzen Kammerzinses bzw.
der ursprünglichen Verpfändung werden aber in der Urk. nicht angegeben. Wir können lediglich
vermuten, dass die ursprüngliche Verpfändung jenen Teil des Zinses betragen haben könnte (83
Schock Groschen), welcher nach Peters Tod an seine Erben übergehen sollte, während der übrige
Teil des Kammerzinses (15 Schock Groschen) dem Kg. anheimfallen sollte.
Die Urk. hängt inhaltlich mit der Verpfändungsurkunde S.s an Johann von Eulenburg vom 27.
April 1421 zusammen, in der S. Johann 15 Schock Groschen jährlichen Zinses vom Kammerzins
der Stadt Olmütz verschrieben hat.2 Offensichtlich handelt es sich um einen Ersatz für den gleich
hohen Zins von Mährisch Neustadt, den S. an Peter von Eulenburg verpfändet hat. 1 Hier besteht ein Widerspruch zum folgenden Text der Urk., somit auch des Reg.s.: im folgenden Text sagt
nämlich S., dass die Erben Peters nach seinem Tod nur mehr einen bestimmten Teil des jährlichen Zinses
beziehen sollen.
2 Die Urk. ist nur als ein altes tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren vom Jahr
1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar) erhalten; Regg.: AČ VII, S. 570–571, Nr. 3; RI XI, Nr. 4522; Sedláček, Zbytky register, S. 163,
Nr. 1171.
1421 April 28, Brünn (Brunne)61
(XXVIII die Aprilis, 35 – 11 – 1)
Kg. S. bestätigt mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner Edlen und rechtem Wissen
Johann Morawa, Bürger von Trebitsch (civis Trebicensis), auf dessen Bitten und angesichts der treuen Dienste, die ihm Johann bisher geleistet hat und in der Zukunft noch
leisten wird, die inserierte Urk. des Abtes Adam und des Konvents des Benediktinerstifts in Trebitsch vom 26. Mai 1342 in omnibus suis punctis, clausulis et expressionibus:
Abt Adam, Prior Nikolaus, Subprior Paul, Cantor Georg, Propst Vojslav von Kumrowitz (in Luha) und der ganze Konvent des Benediktinerstifts in Trebitsch verpflichten
sich zur Errichtung eines Anniversariums, das ihr Diener Pešek, Sohn des Verwesers
Budislaus, zu seinem Seelenheil, dem seiner Eltern und seines Bruders Wenzel so-
117
wie dessen Frau testamentarisch gestiftet und mit einem Ewigzins von einem Vierding
[Prager Groschen] dotiert hat, der von einem Dienstlehen (naprawa)1 bzw. den Feldern
einzuheben ist, die Pešek von seinem Bruder Wenzel geerbt hat. Der Abt und Konvent
befreien die künftigen Besitzer der Felder, von welchen das Anniversarium gestiftet
wurde, von allen anderen Verpflichtungen gegenüber ihrem Kloster. Dat. 1342 Mai 26,
Trebitsch.2
S. bestimmt, dass Johann und dessen Nachfolger im Besitz des genannten Dienstlehens (naprawa) frei und ohne Behinderung bleiben sollen.
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata) Henricus
Fiie.
Orig. Perg. lat., Siegel mit Perg.-streifen verloren, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM
Třebíč, Urk. Nr. 7.
Ed.: Kubeš, Manové, S. 424–425. – Reg.: Chlumecky, Regesten, S. 104, Nr. 10 (dt., fehlerhaft).
Lit.: Fišer, Klášter uprostřed lesa, S. 98–100; Fišer, Třebíč, S. 87; Fišer – Nováčková –
Uhlíř, Třebíč, S. 57.
1 Die Überstzung des im lat. Text der Urk. benutzten alttsch. Begriffs náprava mit „Dienstlehen“ ist nicht
ganz genau. Besitzer einer náprava, ein nápravník, war in der Regel ein nichtadeliger oder höchstens ein
niederadeliger Dienstmann eines Herrn oder einer kirchlichen Institution, dessen rechtliche und soziale
Stellung sich zwischen den Kategorien der Vasallen und der in den böhmischen Ländern nicht voll ausgeprägten Ministerialität bewegte. Náprava bezeichnete das im solchen Dienstverhältnis verliehene Gut,
das in der Regel nur einen kleineren Hof mit einer oder mehreren Hufen umfasste. Zu den rechtlichen und
sozialen Unterschieden zwischen den nichtadeligen (oder niederadeligen) Dienstleuten (nápravníci) und
den adeligen Vasallen auf der Grundherrschaft des Trebitscher Klosters vgl. Fišer, Klášter uprostřed lesa,
S. 77–108. Gewisse Korrekturen zu den Ansichten Fišers veröffentlichte Janiš, Manové, der zu zeigen
versuchte, dass im spätmittelalterlichen Böhmen und Mähren die Terminologie der Lehnsverhältnisse
schwankte und dass die Unterschiede zwischen den adeligen Vasallen und den ursprünglich nichtadeligen
nápravníci nicht mehr so eindeutig waren.
2 Ed.: CDM VII, S. 298, Nr. 411 — Reg.: RBM IV, S. 451, Nr. 1128 (lat.).
[1421]1 Mai 5, Brünn (czu Brunne)62
(am funften tag des Mayen, XXXV – 11 – 1)
Kg. S. teilt Abt Johann [des Prämonstratenserstifts] zu Klosterbruck (Bruck) und dem
Edlen Hartneid [V.] von Liechtenstein, Hauptmann in Znaim, mit, dass die Gemeinde
der Stadt Znaim bei ihm Beschwerde darüber eingelegt hat, dass die Znaimer nun an
118
dem mulwerg umb Snoym um vieles zu kurz kommen, weil die Mühlen nicht in den
sleiffen geen, wie es in seinen anderen Städten, Olmütz oder Brünn, der Fall ist. Deshalb müssen die Znaimer Einbussen beim Mahlen und an Ertrag ihres Mehles hinnehmen (das in an irem mel vast abgeet und das beste davon komet), was ungerecht,
unzulässig und frevelhaft (unredlich, unczymlich und ungotlich) ist. S. bestimmt daher,
dass alle Mühlen um Znaim in den sleyffen geen sollen, wie es in Brünn oder in Olmütz
gehalten wird. Er gebietet dem Abt und dem Hauptmann, ihre Müller anzuweisen, das
sy ire mulen ouch also anrichten, das sye in sleyffen furbass geen, damit der Gemeinde
[der Stadt Znaim] und jedem, der dort mahlen will, Recht geschehe.
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: Ohne RV.
Orig. Pap. dt. mit recto unter dem Text aufgedrücktem Siegel unter Papieroblate (unter Bügelkrone ein gevierter Schild: 1 und 4 Ungarn, 2 und 3 Böhmen [? – Feld 2 unkenntlich], Herzschild:
Reich [? – unkenntlich]; bei Posse nicht nachgewiesen) und mit Spuren eines anderen Sekretsiegels verso (Blattmitte), in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 662/10.
Ed.: Elbel, Co to znamená, S. 24.
Lit.: Elbel, Pobyty vyslanců, S. 483–484 und 496; Ders., Co to znamená.
Der Text des Mandats ist nicht ganz verständlich. Den Schlüssel zum Verständnis stellt die
Wortverbindung „dass die Mühlen nicht in den sleiffen geen“ dar. Das Wort Schleifen kann bei
Getreidemühlen (um Schleifmühlen handelt es sich eindeutig nicht) höchstwahrscheinlich einen
Mühlgraben, eine Rinne oder eventuell einen krummen Flussarm bezeichnet haben.2 Dann hätte
S. durch das Mandat befohlen, dass alle Mühlen um Znaim auf einem (gemeinsamen) Mühlgraben liegen sollen, wie es tatsächlich in der Umgebung von Brünn und Olmütz der Fall war.3
Diese Maßnahme hätte die im Mittelalter sehr häufigen Wasserstreitigkeiten beseitigen können,
zu welchen es oft kam, wenn mehrere benachbarte Mühlen über eigenen Wasserwehren verfügten. Wären die städtischen Mühlen unterhalb derjenigen des Stifts und des Hauptmanns angelegt
gewesen, was hier nicht zu verifizieren ist, hätte die Stadt ein eindeutiges Interesse an der Errichtung eines Mühlbachs haben müssen.
Die Schwachstelle dieser Erklärung stellt aber die zitierte Beschwerde der Znaimer Bürger
dar, dass ihnen durch den bisherigen Zustand der Mühlen an irem mel vast abgeet und das beste
davon komet. Es lässt sich nämlich nicht ganz eindeutig erklären, warum die Intensität der Wasserführung den Ertrag des Mahlens und vor allem die Qualität des Mehles beeinflussen sollte, da
der eventuelle Wassermangel theoretisch nur die Menge des gemahlenen Getreides verringern
konnte.
Die Unstimmigkeiten in dem Mandat werden geklärt, wenn wir die Petition der Stadt Znaim an
Kg. S. berücksichtigen.4 In diesem nicht datierten Schriftstück, das wahrscheinlich ein Konzept
der schriftlichen Petition oder eine Unterlage für mündliche Verhandlungen darstellt, ­befinden
sich insgesamt neun Punkte, in denen die Stadt Znaim um die Ausstellung einzelner kgl.er Privi-
119
legien bat.5 Ein Punkt betraf auch die Mühlen: Item alle hantwerich und dy gemaÿn der klagen
sich von der mülherren und mulner wegen, das in dovon gross merklich schaden geschehen, des
das dy mulner in laiffen nicht geen, das doch zu Brunn, zu Olomucz, czu Dryglaw und anderswo
also mit dem laiffen wirt behalden. Darumb bitten wir ewr genad, das ewr k. genad geruch zu
schaffen mit den mulherren und muknemern (!) das sy dy mul inlaiffen und nicht anders gelassen. Und wer des nicht tun wolde, das der ewern genaden ein buss sey verballen, was ewr genad
darauf gerucht zu seczczen (!).6
Auf den ersten Blick fällt auf, dass in der Petition nicht der Begriff sleiffen, sondern das Wort
laiffen vorkommt, also offensichtlich der Plural von Lauf. Das Lemma Lauf kann ebenso wie
Schleife „eine Rinne für den Ablauf von Flüssigkeiten“ bzw. „einen Wasserlauf“ bezeichnen.7 Im
Mühlenbau kann aber dieses Wort auch eine spezielle Bedeutung besitzen, wobei es sich um „ein
vom böttcher verfertigtes und um die mühlsteine gesetztes gefäsz“ handelt, „dasz, wenn der läufer
der Mühle [i.e. der obere Mühlstein – P.E.] darin herum läuft, die gemahlene frucht nicht herausspringen oder wegfliegen kann, sondern im lauf bleiben und in den mehlkasten fallen müsse“.8
In der zweiten Bedeutung des Wortes Lauf hat die Petition einen klaren Sinn: die Znaimer
Bürger waren wegen des Mangels an städtischen Mühlen in der unmittelbaren Umgebung der
Stadt gezwungen, in den Mühlen des Stifts und des Hauptmanns zu mahlen.9 Diese Mühlen
verfügten allerdings über keine Läufe, sodass während des Mahlens viel Mehl – und sogar das
Feinste – verloren ging. Die Mühlherren waren nicht motiviert, die technische Innovation in
ihren Mühlen einzuführen, die in anderen mährischen Städten bereits bekannt war,10 vielleicht
sogar deshalb, weil das verlorene Mehl im Mühlenhaus später dem Mühlherrn verbleiben konnte.
Deswegen bat der Stadtrat den Kg., den Einbau der Läufe in die Mühlen des Stifts und des Hauptmanns zu befehlen.
Die Kanzlei Sigismunds muss allerdings die Petition falsch verstanden haben. Die Kanzlisten
glaubten wahrscheinlich, dass es sich um Wasserstreitigkeiten handelte. Entweder verstanden
sie das Wort „Läufe“ in der Bedeutung von Rinnen und Wasserläufen, was im Konzept durch
das Wort Schleifen in derselben Bedeutung ausgedrückt wurde, oder hörten sie im mündlichen
Vorbringen der Znaimer Gesandten bereits das Wort Schleifen, jedenfalls ging aber das Wort
Schleifen in den Urkundentext über, welches nur mit Wasserversorgung der Mühlen zusammenhängen kann.
Deswegen ist der entstandene Urkundentext zum Teil widersprüchlich und offensichtlich befiehlt das Mandat den Empfängern etwas anderes, als was sich der Petent – der Znaimer Stadtrat
– gewünscht hatte. Ob das Mandat unter diesen Umständen den Znaimern überhaupt nützlich
war, lässt sich in der Znaimer Überlieferung leider nicht feststellen.
1 Das Jahr ergibt sich aus den Regierungsjahren.
2Nach Benecke – Müller – Zarncke, Mittelhochdeutsches Wörterbuch, II.2, S. 401, kann Schleife (slipfe) u.a. „eine rinne, ritze, wodurch eine flüssigkeit abfliefft“ bezeichnet haben. Zur übertragenen Bedeutung des Wortes Schleife für die Bezeichnung einer scharfen Windung eines Flusses vgl. Grimm, Wörterbuch, XV, Sp. 588.
120
  3 Zu Brünn vgl. Jordánková, Brněnská předměstí, S. 310–312; zu Olmütz Čermák, Mlýny v Olomouci.
  4 Vgl. Hlaváček, Znojemští a král Zikmund, mit der Edition auf S. 94–95; vgl. dazu auch oben, im Kommentar zu Reg. Nr. 31.
  5 Hlaváček datiert das Dokument zwischen Januar 1420 und März 1421, vgl. ebd., S. 96. Zur diplomatischen Charakteristik des Schriftstücks vgl. ebd., S. 97.
  6 Ebd., S. 95, Nr. 9.
  7 Vgl. Grimm, Wörterbuch XII, Sp. 311.
  8 Vgl. ebd.
  9 Laut städtischen Urkk. und Stadtbüchern besaß die Stadt in der unmittelbaren Umgebung der Stadtmauer
nur eine Mühle: die Mühle unterhalb der Znaimer Burg. Andere städtische Mühlen befanden sich in den
umliegenden städtischen Dörfern. Vgl. auch die Privilegienbestätigung S.s für die Stadt Znaim vom 25.
März 1421 (siehe Reg. Nr. 31), wo die städtischen Mühlen aufgelistet wurden.
Unter der Znaimer Burg, in der Nachbarschaft der städtischen Mühle, lagen sonst zwei landesherrlichen
Mühlen, die Hartneid von Lichtenstein als kgl.er Hauptmann verwaltete (vgl. das Mandat Kg. Wenzels
vom 20. März 1411 in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Urk. Nr. 18, in welchem er den Znaimer Bürgern verbat, von diesen kgl.en Mühlen die städtische Losung zu erheben). In der unmittelbaren
Umgebung der Stadt befanden sich auch mehrere Mühlen des Stifts Klosterbruck; das Mahlen in diesen
Mühlen wurde zum Gegenstand mehrerer Streitigkeiten zwischen der Stadt und dem Stift (vgl. beispielsweise den Schiedsspruch zwischen der Stadt und dem Stift vom 4. Juli 1413, in MZA Brno, Bestand E
57 – Premonstráti Louka, Inv. Nr. 292, Sign. K 9b; Reg.: Šebánek, Archivy, S. 244, Nr. 1172).
10 In Olmütz gehörten Läufe bereits um die Mitte des 14. Jahrhunderts zur Standardausstattung von Mühlen,
wie eine Instruktion über das Mühlwesen und die Pflichten der Müller in Olmütz belegt, die der dortige
Stadtrat 1352 dem Brünner Stadtrat auf dessen Bitte hin übersandte (CDM VIII, S. 135–136, Nr. 176).
Die Brünner Ratsherren erließen anschließend eine Mühlordnung, in der sie unter anderem die Einführung von Läufen in den Brünner Mühlen verordneten (Ebd., S. 136–138, Nr. 177). Vgl. dazu Čermák,
Mlynářství v Olomouci, S. 74–75.
1421 Mai 6, Brünn (zu Brunn)63
(am dinstag vor dem heiligen Pfingst tag; XXXV – 11 – 1)
Kg. S. – der erfahren hat, dass der Abt [des Zisterzienserklosters] von Velehrad ein ödes
und ganz zerfallenes Haus und eine Hofstätte in der Kramergasse (Cramer gessel) in
Znaim besitzt, das er seit vielen Jahren nicht habe wiederaufbauen wollen, obwohl man
es aber gut nutzen könne – erlaubt den Bürgern von Znaim, das Haus und die Hofstätte
in der Kramergasse ungehindert und ohne Einwände zu ihrem gemeinen Nutzen übernehmen und wiederaufbauen zu dürfen und dadurch das Wohl der Stadt zu fördern, da
die Bürger große Ausgaben wegen der Nachtwachen und anderer Dinge hätten (wie der
stat ouch vast doran abgeet an wacht und andern dingen).
KVr: Commissio propria domini regis (rechter oberer Blattrand). – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. dt. mit rotem ung. Sekretsiegel (Posse 14/3) in wachsfarbener Schüssel am Perg.streifen, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Urk. Nr. 78. – Kop. dt.: Abschrift aus
121
dem späten 17. Jahrhundert im Kopialbuch der Stadt Znaim in MZA – SOkA Znojmo, Bestand
AM Znojmo, Sign. 287/3, fol. 120v; zwei Abschriften aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts bzw.
aus dem späten 18. Jahrhundert in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 662/11.
Reg.: RI XI, Nr. 4528; Sedláček, Zbytky register, S. 164, Nr. 1173 (tsch.).
Lit.: Borovský, Kláštery, S. 196; Elbel, Pobyty vyslanců, S. 483–484 und 496; Ders., Co to
znamená, S. 18. 1421 Mai 6, Brünn (czu Brunne)64
(am nechsten dinstag vor dem heiligen Pfingstag; XXXV – 11 – 1)
Kg. S. bekennt, dass er dem Bürgermeister, dem Rat und den Bürgern der Stadt Znaim
905 ung. Gulden schuldet, die er [mit seinem Hof] bei ihnen verzehrt hat, und bestimmt,
dass die Bürger von Znaim die ganze Summe von seinen Juden und Kammerknechten
in seinen Städten Znaim, Olmütz und Brünn und in der ganzen Markgrafschaft Mähren
auf folgende Weise zurück bekommen sollen: von den Juden in Znaim und denen, die
unter dieselben rechtlichen Bestimmungen fallen (von den Iuden czu Snoym und die
mit in leyden), sollen sie 400 Gulden empfangen, von den Juden in Brünn 300 Gulden
und von den Juden in Olmütz 205 Gulden. Er gebietet den Juden in Brünn, Olmütz und
Znaim und allen anderen Juden in Mähren als seinen Kammerknechten, die Summe
von 905 Gulden ohne Einwände an die Bürger von Znaim abzuführen, wenn sie seine
Gnade nicht verlieren wollen. Falls sie das nicht tun sollten, gebietet er den Bürgermeistern, Räten und Bürgern von Znaim, Brünn und Olmütz, die Juden in ihren Städten unter Androhung von Gewalt zu zwingen, das Geld den Bürgern von Znaim zu übergeben.
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata) Heinricus Fiie.
Orig. Perg. dt. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Urk. Nr. 79.
Reg.: RI XI, Nr. 4529.
Lit.: Elbel, Pobyty vyslanců, S. 483 und 496; Ders., Co to znamená, S. 18.
Die Verhandlungen S.s mit der Stadt Znaim über die Höhe seiner Schulden dokumentiert das
Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422 (vor 7. April 1421: auf ein Mandat
S.s erfolgte die Entsendung von Gesandten nach Brünn zu Verhandlungen über die Schuldenhöhe;1 30. April: Entsendung eines anderen Gesandten nach Brünn;2 ohne Datierung: kurze Zusammenfassung obiger Urk. und die Angabe, dass der Stadtrat bereits 400 ung. Gulden von den Juden
in Znaim empfangen habe, was 171 Schock 25 Prager Groschen und 5 Denare ausmache3). Auf
122
die oben regestierte Urk. bezog sich offensichtlich auch ein verlorener Brief S.s an den Bischof
Johann von Olmütz, der im zitierten Znaimer Rechnungsbuch erwähnt ist.4
1
2
3
4
Siehe Reg. Nr. 43.
Siehe MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 55r.
Siehe ebd., fol. 31v; vgl. Neumann, Nové prameny, S. 161.
Siehe Reg. Nr. 72.
1421 Mai 8, Brünn (Brunne)65
(VIII die Maii, 35 – 11 – 1)
Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und Rat seiner Getreuen sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von
Mähren (regia auctoritate Boemie et tamquam marchio Morauie) auf Bitten des Bürgermeisters, der Schöffen und der Geschworenen der Stadt Trebitsch (civitatis Trebecensis) und angesichts der treuen Dienste, die die Bürger von Trebitsch seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, geleistet haben und ihm in
Zukunft leisten werden, den Bürgern alle Privilegien, Urkk., Rechte, Indulte, Statuten,
Freiheiten, Immunitäten, Gnaden, Schenkungen und Konzessionen sowie die billigen
und lobenswerten Gewohnheiten, die sie von seinen Vorfahren, namentlich von seinem
Großvater Johann, seinem Vater Karl [IV.], seinem Vetter Jost und seinem Bruder Wenzel [IV.] besitzen, als ob sie wörtlich inseriert wären, und erklärt sie für immer gültig.
Arenga: Et si regie dignitatis benigna sublimitas …(wie Nr. 54).
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata) Henricus
Fiie.
Orig. Perg. lat. mit teilweise beschädigtem roten Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener
Schüssel am Perg.-streifen, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM Třebíč, Urk. Nr. 6 – Kop. lat.:
einfache Abschrift aus dem 17. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv.
Nr. 10895; Vidimus eines öffentlichen Notars vom 19. Februar 1723, in SOA Praha, Bestand RA
Valdštejnů, Inv. Nr. 2814, Sign. I-1/1, Kart. 1; einfache Abschrift im Konvolut der Privilegien der
Stadt Trebitsch aus dem 18. Jahrhundert, in SOA Praha, Bestand RA Valdštejnů, Inv. Nr. 2815,
Sign. I-1/2, Kart. 1; einfache Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, in NA Praha, Bestand Česká
dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 588. – Kop. tsch.: tsch. Übersetzung aus dem
17. Jahrhundert in den Kopialbüchern der Stadt Trebitsch, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM
Třebíč, Inv. Nr. 60, fol. 4r–5v und Inv. Nr. 63, fol. 5v–6v; tsch. Übersetzung aus dem 17. Jahrhundert, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 588.
Reg.: Chlumecky, Regesten, S. 104, Nr. 11 (dt.).
123
Lit.: Fišer, Třebíč, S. 86.
1421 Mai 9, Brünn (zu Brunn)66
(am fritag vor dem heiligen Pfingst tag, XXXV – 11 – 1)
Kg. S. gestattet dem Edlen Hartneid [V.] von Liechtenstein, dessen Vettern und deren
Erben mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren angesichts der treuen
Dienste, die Hartneid ihm geleistet hat und noch leisten wird, auf deren Gütern in der
Markgrafschaft Mähren Gold, Silber, Kupfer, Blei und alle anderen Erze und Minerale ungehindert suchen, abbauen und neue Bergwerke errichten zu dürfen, welche die
gleichen Freiheiten genießen sollen, die seine (S.s) Bergwerke in Mähren von Rechts
wegen, von alter Gewohnheit oder Dank seiner besonderen Gnade innehaben. Er befreit Hartneid, dessen Vettern, deren Erben und deren Teilhaber an den Bergwerken
(gewerken) von seiner kgl.en Urbar (urbor) und bestimmt, dass sein Privileg sie keinen
Inhaber von Bodenrechten eines Feldes, Bodens oder Ackers behindern darf (unschedlich doch den, des das feld, bodem oder acker ist an sinem bodemrechte).
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite; Siegelankündigung für Majestätssiegel) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 156. – Kop.: Abschrift aus dem Jahr
1725 in der Hds. in MZK Brno, Sign. RKP2-0418.963, fol. 22v–23r.
Ed.: Wurmbrand, Collectanea, S. 202–203. – Reg.: Dobner, Monumenta historica Boemiae,
IV, S. 413, Nr. 373 (lat., nach einer Abschrift im Archiv der niederösterreichischen Stände); RI
XI, Nr. 4530 (nach der Ed. von Wurmbrand); Zemek – Turek, Regesta listin, S. 250–251, Nr. 304
(tsch.; aufgrund der Orig.-urk.).
Lit.: Falke, Liechtenstein, S. 444; Svoboda, Břeclav, S. 140; Elbel, Scio, quod vos Moravi,
S. 65. [1421 Mai 25],1 Trentschin (zu Trenczin)67
(am nechsten sontag nach vnsers Herren Leichnam tag)
Kg. S. fordert von Bürgermeister und Stadtrat von Znaim, dass sie bis zu seiner Ankunft die Znaimer Juden nicht dabei unterstützen, Einwohner der Stadt Schattau zu
124
werden (das ir den Iuden bey euch zu den inwonern der stat zu Schataw keyns rechten
helffen sollet).
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: Ohne RV. – Adresse
verso: Dem burgermeister und rate der stat zu Znoym unsern lieben getrewen.
Orig. Pap. dt. littera clausa mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 662/7.
Über einen in der jüngeren Vergangenheit stattgefundenen Umzug mehrerer Juden aus Znaim
nach Schattau berichtet Herzog Albrecht V. von Österreich im Mandat an seinen Hauptmann in
Znaim, Ulrich Eyczinger von Eitzing, sowie an den Bürgermeister und Stadtrat von Znaim vom
23. September 1436.2 Herzog Albrecht bestätigte durch sein Mandat auf Bitten dieser Schattauer
Juden den Weiterbestand der älteren Darlehen, die die Znaimer bei ihnen noch vor der Aussiedlung aus Znaim aufgenommen haben.
1 Das Jahr und das Tagesdatum können aus dem Itinerar S.s abgeleitet werden: am Sonntag nach Fronleichnam war S. während seiner böhmischen Regierung nur im Jahre 1421 in Trentschin – vgl. Hoensch
– Kees, Itinerar, S. 104; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 108.
2 Vgl. MZA Brno, Bestand E 6 – Benediktini Rajhrad, Sign. A g 99.
1421 Mai 25, Trentschin (Trenczini)68
(vicesimaquinta die Maii, XXXV – 11 – 1)
Kg. S. überantwortet (deputamus) mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen sowie
aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit als Markgraf und Herr von Mähren (regia
auctoritate Bohemie tamquam marchio et dominus Moravie) Peter Gewser von Mohelno (Mohiln), dem er eine gewisse Geldsumme schuldig ist, zu deren Tilgung (sibi
pro eodem debito satisfacere cupientes) einen jährlichen Zins von 40 Mark [Prager
Groschen] mährischer Zahl (marcas Morauicas) von dem Kammerzins des Klosters
Oslawan (in et super summa berne regalis, quam nobis religiose abbatissa et conventus
monasterii Oslauiensis … dare annis singulis sunt astricti), der jeweils mit seiner, S.s,
Gesamtschuld verrechnet werden soll (sic tamen, quod predicte quadraginte marce,
quocies ipsas a prefatis abbatissa et conventu sustulerit, in predicto debito … nobis
realiter defalcentur). S. gebietet der Äbtissin und dem Konvent des Klosters Oslawan,
Peter den Zins jährlich zu den üblichen Terminen abzuliefern, und verpflichtet sich
im Gegenzug, ihnen diesen Zins solange zu erlassen, wie sie diesen an Peter abführen
(tocies ipsas … de eadem summa pecuniae quittas dicimus et solutas).
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis.
125
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) lat. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve
Vídni, Inv. Nr. 157.
Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 251, Nr. 306 (tsch.).
Lit.: Borovský, Kláštery, S. 198; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 83; Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen, S. 353.
1421 Mai 25, Trentschin (Trencz)69
(die XXVta Maii, 35 – 11 – 1)
Kg. S. überantwortet (deputamus) mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und aus
kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit als Markgraf und Herr von Mähren (regia auctoritate Boemie tamquam marchio et dominus Moravie) Peter Gewser von Mohelno
(Mohiln), dem er eine gewisse Geldsumme schuldig ist, zu deren Tilgung (sibi pro
eodem debito satisfacere cupientes) einen jährlichen Zins von 30 Schock 44 Prager
Groschen von dem Kammerzins seiner Stadt Brünn (in et super summa berne regalis,
quam nobis magister civium, cives et incole civitatis Brunnensis … dare annis singulis
sunt astricti), der jeweils mit seiner, S.s, Gesamtschuld verrechnet werden soll (sic
tamen, quod predicte triginta sexagene et quadragintaquatuor grossi, quocies ipsas
a prefatis nostris civibus Brunnensibus sustulerit, in predicto debito … nobis realiter
defalcentur). S. gebietet Bürgermeister, Ratsherren, Geschworenen und Gemeinde der
Stadt Brünn, Peter den Zins jährlich zu den üblichen Terminen abzuliefern, und verpflichtet sich im Gegenzug, ihnen diesen Zins solange zu erlassen, wie sie diesen an
Peter abführen (tociens ipsos … de eadem summa peccuniae quittos dicimus et solutos).
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) lat. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve
Vídni, Inv. Nr. 158.
Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 251, Nr. 305 (tsch.).
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 83; Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen,
S. 353.
126
1421 Mai 25, Trentschin (in Trenschin)70
(dominica post festum Corporis Christi, XXXV – 11 – 1)
Kg. S. gebietet Bürgermeister, Ratsherren, Geschworenen und Gemeinde der Stadt
Brünn, Peter Gewser von Mohelno (Mohyln) – dem er zur Tilgung seiner Schuld einen
Zins von 30 Schock 44 Prager Groschen von dem Kammerzins der Stadt Brünn zugewiesen hat1 – den Zins jährlich zu den üblichen Terminen gegen einen Quittungsbrief
(receptis ab ipso quitancie sue litteris) abzuliefern. Im Gegenzug verpflichtet er sich,
ihnen diesen Zins von der durch sie zu zahlenden Gesamtsumme des Kammerzinses
solange zu erlassen, wie sie diesen an Peter abführen (tociens vos et civitatem vestram
de eisdem triginta sexagenis et quadragintaquatuor grossis in summa berne regalis
quittos dicimus … et solutos).
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) lat. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve
Vídni, Inv. Nr. 159.
Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 251, Nr. 307 (tsch.).
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 83; Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen,
S. 353.
1 Siehe die Urk. S.s vom selben Tag, Reg. Nr. 69.
[vor 1421 Juni 28]171
Kg. S. schreibt nach Jeispitz.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422 in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM
Znojmo, Sign. II 239, fol. 82v (Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 164): am 29. Juni 1421 bezahlte der Znaimer Stadtrat zwei Groschen für den Boten Kunz, der mit einem kgl.en Brief nach
Jeispitz gesandt wurde (Item nuncio Chunczoni in Jewspicz cum littera regia – II gr.). Dieser
Bote wurde kurz zuvor, am 15. Juni 1421, durch den Stadtrat zu Kg. S. nach Pressburg gesandt
(vgl. fol. 76v),2 am 17. Juni 1421 folgte ihm noch ein anderer Gesandter, der ehemalige Vogt
Peter Salis, nach (vgl. fol. 77r; Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 164, falsch datiert zum 15.
Juni). Die Gesandten sind erst am 28. Juni nach Znaim zurückgekehrt (vgl. ebd.). Kg. S. hat of-
127
fensichtlich in Pressburg die Znaimer Boten beauftragt, seine Schreiben an mährische Empfänger
auf Kosten der Stadt Znaim zuzustellen.
Lit.: Elbel, Pobyty vyslanců, S. 485 und 496.
Es ist nicht bekannt, an wen persönlich der Brief oder die Urk. S.s adressiert wurde. Der
Empfänger könnte Sezema von Kunstadt, ansäßig in Jeispitz, gewesen sein, der in dieser Zeit
auf dem Familiensitz Jeispitz residierte.3 Der wichtige Parteigänger der Hussiten innerhalb des
mährischen Adels hat aus Jeispitz sowohl die Stadt Znaim, als auch größere Landstriche Südmährens bedroht und wurde im Herbst 1421 durch Herzog Albrecht von Österreich besiegt und
gefangen genommen.4 Es ist nicht auszuschließen, dass der Brief S.s im Sommer 1421 schon
eine Mahnung, wenn nicht sogar eine Kriegserklärung seitens des Kg.s beinhalten konnte. Neben der Zugehörigkeit Sezemas zum Hussitismus waren seine Beziehungen zu S. noch dadurch
erschwert, dass der Kg. 1420 von einem anderen Zweig der Familie eine Hälfte der Burg Jeispitz
gekauft hatte, was Sezema nicht anerkennen wollte und weiterhin die ganze Burg rechtswidrig
besaß.5 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
2 Kg. S. weilte vom 5. Juni bis zum 2. Juli 1421 in Pressburg, dann kurz in Theben und wieder vom 4. bis
zum 26. Juli in Pressburg – vgl. Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 108; etwas ungenau Hoensch – Kees,
Itinerar, S. 104.
3 Vgl. Plaček - Futák, Páni z Kunštátu, S. 169–170.
4 Vgl. ebd. und Válka, Morava roku 1421, S. 21.
5 Vgl. Plaček – Futák, Páni z Kunštátu, S. 151–154.
[vor 1421 Juni 28]172
Kg. S. schreibt an Bischof Johann von Olmütz wegen einer Summe von 205 Gulden.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM
Znojmo, Sign. II 239, fol. 82v (Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 164, fehlerhaft): am 29. Juni
1421 bezahlte der Znaimer Stadtrat einen halben Schock Groschen für den Boten Sigismund
Vrstva (Wyrstwa), der mit einem kgl.en Brief zum Olmützer Bischof nach Olmütz gesandt wurde,
dessen Inhalt 205 Gulden betraf (Item Sigismundo Wyrstwe equiti pro expensis Olomucz ad dominum episcopum cum littera regia propter IIc et V flor. – ½ sex. gr.). Kurz zuvor, am 15. und
17. Juni 1421, wurden durch den Znaimer Stadtrat nacheinander zwei Gesandte zu Kg. S. nach
Pressburg gesandt, die am 28. Juni 1421 nach Znaim zurückkehrten (vgl. fol. 76v und 77r). Kg.
S. hat augenscheinlich in Pressburg die Znaimer Gesandten beauftragt, seine Briefe an mährische
Empfänger auf Kosten der Stadt Znaim zuzustellen (siehe auch Nr. 71).
Lit.: Elbel, Pobyty vyslanců, S. 496.
128
Der Brief an Bischof Johann von Olmütz dürfte jene Summe von 205 Gulden betroffen haben,
welcher der Stadt Znaim durch Kg. S. aus der Judensteuer von Olmütz zugewiesen worden war;2
Kg. S. könnte Bischof Johann als damaligen Verweser der Stadt Olmütz z.B. gemahnt haben, die
Znaimer bei der Erhebung dieses Zinses nicht zu behindern.3 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
2 Siehe Reg. Nr. 64. Des Weiteren vgl. MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 66r.
3 Zur Übergabe der Stadt Olmütz an Bischof Johann siehe Reg. Nr. 36.
1421 Juli 2, Pressburg (Posonii)73
(in die Visitacionis Beate Marie Virginis, XXXV – XI – 1)
Kg. S. fordert den Abt des [Zisterzienser-] Klosters Velehrad auf (studiose requirimus et
hortamur), seinen Leuten und Bauern zu befehlen (quatenus cum hominibus et rusticis
tuis efficias et disponas), einen Tag lang bei der Reparatur der Gräben und Palisaden (fussata et sepes) um seine Burg Göding (Godingen) auszuhelfen. Er bekennt, dass er den Abt
und seine Leute in deren Freiheiten nicht beeinträchtigen will, vielmehr sollen sie auch
zukünftig von allen Dienstleistungen (serviciis) sowie von Bedrückungen seitens seiner
Amtsträger (appressionibus quorumcumque officialium nostrorum) befreit sein und Immunität genießen (sint liberi et immunes) und zu solchen Leistungen (ad talia obsequia
facienda) durch seine Amtsträger nicht gezwungen werden. Er verbietet daher dem Abt
und dessen Leuten, entsprechenden Befehlen seiner Amtleute zu gehorchen (nach Kop.).
KV: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Boleslauiensis (nach Kop.).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: Zeitnahe Abschrift in Hds. „Codex Velehradensis“, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. G 191, fol. 114v.
Auszug: Hosák, Uherský Ostroh, S. 26–27, Anm. 27 (fälschlich zum 2. Juni 1421). – Reg.:
Hlaváček u.a., Skryté edice I, S. 20, Nr. 40 (tsch.; fälschlich zum 2. Juni 1421).
Lit.: Čerešňák u.a., Hodonín, S. 51.
1421 Juli 22, Pressburg (Posonii)74
(die vigesimasecunda Iulii, 35 – 11 – 1)
Kg. S. verschreibt und überantwortet (proscribimus et deputamus) Peter [Gewser] von
Mohelno (Mohilna) und dessen Erben mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen,
aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (auctoritate
129
regia Boemie et tamquam marchio Morauie) angesichts der treuen Dienste, welche ihm
Peter geleistet hat, sowie angesichts der Schulden, die S. schon seit langem bei Peter
hat, einen jährlichen Zins von 40 Mark Prager Groschen mährischer Zahl von dem
Kammerzins des Klosters Oslawan (in summa nostra bernali abbatisse et conventus
monasterii sanctimonialium in Oslowan) für die Pfandsumme von 400 Schock Prager
Groschen, der zur teilweisen Milderung seiner Schuld dienen soll (volentes ipsum in
parte debiti sui aliqualiter consolari). Peter und dessen Erben sollen diesen Zins solange ungehindert beziehen, bis die Summe von 400 Schock Groschen getilgt ist (usque
ad extenuacionem et defalcacionem predictarum quadringentarum sexagenarum grossorum Pragensium). S. gebietet der Äbtissin und dem Konvent des Klosters Oslawan,
Peter und dessen Erben den Zins von 40 Mark Prager Groschen von ihrem Kammerzins
(quas nobis ad cameram nostram racione berne regalis dare et solvere sunt astricte)
bis zur Tilgung der Summe von 400 Schock Groschen jährlich zu üblichen Terminen
abzuliefern, wofür er ihnen diesen Zins für diese Zeit erlassen will.
KVr: Per d(ominum) Iohannem de Sswihow Michael canonicus Pragensis.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) lat. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve
Vídni, Inv. Nr. 160.
Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 251–252, Nr. 308 (tsch.).
Lit.: Borovský, Kláštery, S. 198; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 83; Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen, S. 353.
Die Urk. ist inhaltlich mit einer anderen Urk. S.s für Peter [Gewser] von Mohelno vom 25.
Mai 1421 verwandt,1 in welcher Peter ebenfalls der jährliche Zins von 40 Mark Groschen vom
Kammerzins des Klosters Oslawan zugewiesen wird. Es handelt sich offensichtlich um ein und
denselben Zins, wobei die Bedingungen der Verschreibung hier geändert werden.
1 Siehe Reg. Nr. 68.
1421 Juli 23, Pressburg (Posonii)75
(feria quarta ante festum sancti Iacobi, XXXV – 11 – 1)
Kg. S. überantwortet (damus … et … deputamus) mit wohlbedachtem Mut, rechtem
Wissen und aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit als Markgraf und Herr von
Mähren (regia auctoritate Bohemie tamquam marchio et dominus Morauie) Peter
130
Gewser von Mohelno, seinem Familiar, dem er eine Summe von 300 Schock Prager
Groschen schuldet, einen jährlichen Zins von 30 Schock 44 Groschen vom Kammerzins der Stadt Brünn (quas nobis magister civium, cives et communitas civitatis Brunnensis … annis singulis ad cameram nostram regalem dare et solvere sunt astricti) zur
Tilgung und Sicherung dieser Schuld (eidem Petro satisfacere ac de eodem debito securum et contentum facere cupientes). Peter und dessen Erben sollen diesen Zins zu den
üblichen Terminen ungehindert beziehen, bis die Summe von 300 Schock Groschen getilgt ist (usque ad extenuacionem predictarum trecentarum sexagenarum). S. gebietet
Bürgermeister, Ratsherren, Geschworenen und Gemeinde der Stadt Brünn unter Androhung seiner Ungnade, Peter und seinen Erben den Zins von 30 Schock 44 Groschen bis
zur Tilgung der Summe von 300 Schock Groschen jährlich zu den üblichen Terminen
abzuliefern, wofür er ihnen diesen Zins für diese Zeit erlassen will (tocies ipsos et ipsorum civitatem de eisdem triginta sexagenis et quadragintaquatuor grossis pro nobis et
officialibus nostris quibuscumque quittos dicimus … et solutos).
KVr: Ad relacionem Iohannis de Swyhow Michael canonicus Pragensis.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) lat. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve
Vídni, Inv. Nr. 161.
Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 164, Nr. 1177 (tsch.); Zemek – Turek, Regesta listin,
S. 252, Nr. 309 (tsch.).
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 83; Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen,
S. 353.
Die Urk. ist inhaltlich mit einer anderen Urk. S.s für Peter [Gewser] von Mohelno vom 25.
Mai 1421 verwandt,1 in welcher Peter ebenfalls der jährliche Zins von 30 Schock 44 Groschen
vom Kammerzins der Stadt Brünn zugewiesen wird. Es handelt sich offensichtlich um ein und
denselben Zins, wobei die Bedingungen der Verschreibung hier geändert werden.
1 Siehe Reg. Nr. 69.
[1421]1 August 25, Ofen (zu Ofen)76
(am montag nach sant Bartholomeus tag, XXXV – XI – 2)
Kg. S. teilt dem Bürgermeister, dem Stadtrat und allen Bürgern der Stadt Znaim
mit, dass er jetzt nach Mähren ziehen werde und dass sein Kriegsvolk schon dort-
131
hin zieht. Er habe auch die Landherren, Ritter und Knechte seiner Markgrafschaft
Mähren rufen lassen, damit sie alle von donnerstag nechstkumftig uberachttag
[am 3. September]2 nach Straßnitz (Straznicz) kommen, wohin er ihnen seine Botschaft schicken wolle (dahin wir unsre Botschaft under sy senden wollen). Er selbst
wolle an diesem Tag in Skalitz (Zkalicz) einen Tag (teiding) abhalten, wozu er auch
der Znaimer bedürfe. Deswegen gebietet er dem Bürgermeister und dem Rat von
Znaim, zwei Gesandte nach Skalitz abzuordnen, die an den Verhandlungen teilnehmen und hören sollen, was S. mit den Landherren und Landleuten vereinbaren
werde. Er will schon jetzt die Angelegenheit [mit den Hussiten] endgültig zu Ende
bringen und meint, dass er damit auch im Interesse der Znaimer handelt, die so viel
seitens der Wiclifiten erlitten haben und jetzt endlich von diesen befreit sowie von
den großen Unruhen erlöst werden können. Da die Znaimer stets dem christlichen
Glauben ergeben waren und Kg. S. als ihrem Erbherrn treu beigestanden haben,
sollte sie dies zu Recht erfreuen.
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: Ohne RV. – Adresse
verso: Dem burgermeister, rate und burgern der statt czu Snoym unsern lieben getreuen.
Orig. Pap. dt. littera clausa mit Spuren eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels, in
MZA Brno, Bestand E 6 – Benediktini Rajhrad, Sign. A g 94.
Auszug: Dudik, Geschichte des Benediktiner Stiftes Raigern I, S. 475–476. – Reg.: RI XI, Nr.
4596 (fehlerhaftes Kurzreg. nach dem Auszug bei Dudik).
Lit.: Bretholz, Übergabe, S. 286; Válka, Morava roku 1421, S. 30; Elbel, Pobyty vyslanců,
S. 486 und 497.
Im Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422 befindet sich ein Eintrag, der
sich wahrscheinlich auf dieses Mandat bezieht: am 13. September hat die Stadt auf das schriftliche Mandat Kg. S.s (ad litteratorium seriosum mandatum graciosissimi domini nostri regis Sigismundi) zwei Gesandte, ihre Bürger Lukas von Eibenschitz und Johann Peregrin, mit Gefolge
nach Ungarn abgeordnet. Die Gesandten erreichten S. in Tyrnau (qui presenciam domini regis
sunt aggressi in Tyrnaw) und kehrten erst nach 13 Tagen zurück.3
Das Itinerar S.s zeigt, dass er bis zum 7. September 1421 in Ofen verblieb und sich von dort
aus nach Nordwestungarn wandte, wobei er am 12. September in Dvory nad Žitavou und am 13.
in Schintau urkundete. In Tyrnau hielt er sich zwischen 16. und 21. September auf; seit dem 23.
September ist sein Aufenthalt in Pressburg nachweisbar.4 Offensichtlich war S. im September
1421 überhaupt nicht in Skalitz und der geplante Kriegszug nach Mähren und Böhmen begann
erst in der zweiten Oktoberhälfte. Ob die Znaimer nach Erhalt des Briefs vom 25. August noch
durch einen anderen Brief S.s oder bloß durch einen Boten verständigt wurden, dass der angekündigte Tag in Skalitz nicht stattfinden werde und ihre Gesandten erst später aufbrechen und
nach Tyrnau kommen sollten, lässt sich nicht sagen. Die Znaimer Rechnungen belegen, dass
132
am 30. August ein einfacher Bote aus Znaim zum Kg. reiste – vielleicht um genau festzustellen,
wann und wohin die bevollmächtigte Gesandtschaft kommen solle.5
1 Das Jahr ergibt sich aus den Regierungsjahren.
2 Bei Altmann falsch als 4. September aufgelöst.
3 Siehe MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 100v; Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 166.
4 Vgl. Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 109; etwas ungenau Hoensch – Kees, Itinerar, S. 104.
5 Vgl. MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 97r.
[1421 Oktober 20],1 Ungarisch Brod
(zum Vngrischen Brod)77
(am montag nach sand Lucas tag)
Kg. S. berichtet seinem Schwiegersohn [Herzog Albrecht von Österreich] vom Verlauf
seines Kriegszuges: Als er einen Teil seines Heeres mit etlichen Panieren, Büchsen,
Pulver und anderem Material vorausgeschickt und selbst etwa eine halbe Meile von
Ungarisch Brod entfernt sein Lager aufgeschlagen hatte, versammelten sich die Hussiten, namentlich die Bewaffneten des [Peter] von [Krawarn und] Straßnitz (Straznicz)
und Hašeks von [Waldstein und] Ungarisch Ostra (Ostrow) und überfielen in der Nacht
die Kontingente S.s (die unsern). Mit Gottes Hilfe errangen S.s Kontingente aber einen Sieg, wobei sie nur wenige Leute, etwas Pulver und etliche Wagen verloren und
sonst das Feld völlig beherrschten. Von den Hussiten wurden dagegen alle getötet, die
nicht flohen. Falls jemand Albrecht gegenüber etwas anderes behaupten sollte, möge
Albrecht ihm nicht glauben. Trotz dieser Erreignisse werde S. weiterziehen und seinem
Plan gegen die Hussiten nachgehen. Er vertraut Albrecht, dass dieser als unser lieber
sun das gleiche tun werde, und fragt diesen daher, wo er sich mit seinem Heer befinde
und wie jetzt dessen Pläne aussähen, da S. bisher keine sichere Nachricht von ihm habe
und ihn gerne treffen wolle. Albrecht solle unverzüglich einen Boten an ihn., S., abordnen. Des Weiteren berichtet S., dass Bischof [Johann] von Olmütz und Pipo [Spano]
andernorts in Mähren liegen (ain sunder veld zu Merhern haben) und dass der Bischof
[Konrad] von Breslau und Herzog [Heinrich d.J.] Rumpold [von Glogau] mit anderen
Fürsten die Stadt Landskron (die stat Landscron), die Burg Schambach (Sampach das
haws), die Stadt Zwittau (Zwittaw die stat) und – wie S. meint (als wir maynen) – auch
[die Stadt] Leitomischl (Lewthomissel) den Hussiten abgenommen und zu unser gehorsam gepracht haben. Schließlich verspricht S., Albrecht auch alle weiteren Neuigkeiten
wissen zu lassen (nach Kop.).
133
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. dt.: Foto einer (in MOL, Sign. DL
48106, aufbewahrten) zeitgenössischen Abschrift in MZA Brno, Bestand G 160 – Sbírka fotografií, pohlednic a filmových dokumentů.
Ed.: Elbel, Bitva, S. 85–86.
Reg.: ZsO VIII, S. 325–326, Nr. 1070 (ung.).
Lit.: Lysý, Účasť Uhorska, S. 36–37; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 78; Elbel, Bitva.
1 Die fehlende Jahreszahl kann nach dem historischen Kontext sowie nach dem Itinerar S.s ergänzt werden
– vgl. Válka, Morava roku 1421, S. 31–33; Hoensch – Kees, Itinerar, S. 104; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 109.
1421 Oktober 28, Ungarisch Hradisch (in Redisch)78
(in die festi sanctorum Sym[onis et]1 Iude apostolorum, 35 – 12 – 2)
Kg. S. – der auf Aussagen der Bürger und Einwohner der Stadt Napajedl (Napagedlo)
anführt, dass sein Vater K. Karl [IV.] denselben Bürgern bewilligt habe, in den Wäldern
Hříběcí (Hrzebiczech) und In Luzie Holz für die Instandsetzung der Gebäude in der
Stadt (pro edificiis eiusdem civitatis instaurandis) ungehindert hauen und abführen zu
dürfen, was die Bürger bis jetzt auch getan hätten, obwohl die zugehörige Urk. Karls
verbrannt sei – gewährt (favemus et … indulgemus) mit wohlbedachtem Mut, rechtem
Wissen und aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit als Markgraf und Herr von
Mähren (auctoritate regia Boemie tamquam marchio et dominus Morauie) den Bürgern
und Einwohnern der Stadt Napajedl ungeachtet der eingebüssten Urk. seines Vaters
die Gnade, in den genannten Wäldern Hříběcí und In Luzie für die Instandsetzung der
Gebäude in der Stadt ungehindert Holz hauen zu dürfen. Er befiehlt allen [seinen]2
Hauptleuten, Amtsträgern und Untertanen unter Androhung seiner schweren Ungnade,
die Bürger von Napajedl in ihrem Recht nicht zu hindern.
KVr: Ad mandatum domini regis domino Artlebo de Wlcznow referente Franciscus prepositus
Strigoniensis. – KVv: nicht zu erkennen, da verso in der Blattmitte ein Papierstreifen aufgeklebt
wurde, der offensichtlich dem Zerfall der Urk. entgegenwirken sollte.
Orig. Perg. lat. (in der linken Hälfte sowie in der Mitte in den Faltungen durchlöchert und
mit einem Papierstreifen verso unterklebt, mit geringem Textverlust), Siegel mit Perg.-streifen
verloren, in MZA – SOkA Zlín, Bestand AM Napajedla, Urk. Nr. 1 – Kop.: Abschrift aus dem
späten 17. Jahrhundert, in MZA – SOkA Zlín, Bestand AM Napajedla, Urk. Nr. 1 (zur Orig.-urk.
beigelegt; ohne Textverlust); Abschrift aus dem späten 17. Jahrhundert, in MZA – SOkA Zlín,
134
Bestand AM Napajedla, Inv. Nr. 77 (ohne Textverlust); einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 9193.
Lit.: Cekota u.a., Napajedla, S. 78. 1 Ergänzt nach Kop.
2 Ergänzt nach Kop.
1421 November 17, Brünn (v Brnye)79
(ten pondieli przed swatu Alzbietu, XXI [sic!] – XXII – 2)
Kg. S., Bischof Johann von Olmütz, Herzog Přemek von Troppau, Wilhelm von Pernstein (z Pernsteyna), Hauptmann der Markgrafschaft Mähren, Johann, Graf von Hardegg (z Hardeka) und Burggraf von Magdeburg, Johann von Lomnitz (z Lompnicze),
Peter von Krawarn (z Crawarz) anders von Straßnitz (z Straznicze), Beneš von Krawarn
anders von Mährisch Kromau (z Crumpnowa), Hartneid [V.] von Liechtenstein (z Lichtensteyna) anders von Nikolsburg (z Nicolspurka), Heinrich von Leipa (z Lippe), ansässig in Tempelstein (na Tempelsteynye), Smil von Vöttau (z Bietowa), Sulík von Konitz
(z Konycze), Vaněk von Boskowitz (z Bozkowicz) anders von Černá Hora (z Czrnehori),
Johann von Boskowitz anders von Brandeis (z Brandisa), Boček (Bocze) von Kunstadt
(z Cunstata) anders von Podiebrad (z Podyebrad), Aleš von Kunstadt, Smil von Kunstadt, Georg (Jiřík) von Sternberg (z Sternberka) anders von Lukov (z Lukowa), Johann
d.J. von Boskowitz, Johann und Stefan von Lichtenburg (z Lichtemburka) anders von
Zornstein (z Czorsteyna), Georg (Jiřík) von Vöttau, Johann von Zinnburg (z Czimburka) anders von Tobitschau (z Towaczowa), Jost Hecht von Rossitz (z Rossicz), Johann von Krawarn anders von Titschein (z Gyczyna); Hartlieb (Artleb) von Drahotusch
(z Drahothuss), Dobeš von Meseritsch (z Mezyrzieczi) anders von Popowitz (z Popowicz), Boček von Kunstadt anders von Opatowitz (z Opatowicz), die Brüder Emmeram,
Zbyněk und Ulrich von Doubrawitz (z Dubrawicze), Erhard (Heralt) von Eulenburg
(z Sowyncze), Procek von Wildenberg (z Wilmberka), Procek von Kunstadt anders von
Lissitz (z Lissecz), Smil von Doubrawitz, Čeněk von Butschowitz (z Buczowicz), Hynek
von Rohnau (z Ronowa) anders von Lettowitz (z Lethowicz), Heinrich von Waldstein
(z Walsteyna) anders von Sádek (z Sadku), Matthias von Zinnburg, die Brüder Johann
und Miroslav von Zinnburg anders von Sehraditz (z Sehradicz), Ctibor von Zinnburg
anders von Křídlo (z Krzidla), Hlaváč von Rohnau, Čeněk von Rohnau, Heník d.J. von
Waldstein, Johann von Eulenburg anders von Kniebitz (z Pnyowicz), Vok von Holstein
(z Holsteyna), Paul von Eulenburg, Erhard (Heralt) von Kunstadt anders von Líšnice
(z Lesstnicz), Milota von Turkau (z Tworkowa), Erhard (Heralt) von Kunstadt ansässig in Pornitz (w Pornyczych), die Brüder Smil und Kuna von Kunstadt, Wenzel von
135
Myslibořice (z Misliborzicz) ansässig in Steinitz (na Danyczych), Černín (Czirnyn) von
Drahotusch, Nikolaus von Lamberg (z Lamberka) und Nikolaus von Mochov schließen
wegen ihres Seelenheils, zum allgemeinen Wohl und zur Erneuerung des Friedens in
der Markgrafschaft Mähren einen Vertrag (sě […] smluvili a takýto řád zpósobili), wie
folgt:
[1.] In den Städten des Kg.s, des Bischofs sowie der Landherren soll proklamiert
werden, dass alle Herren, Ritter, Knechte, Bürger, gemeinen Leute sowie Geistlichen,
die die vier [hussitischen] Artikel und andere häretische Auffassungen vertreten und bis
jetzt zur Bußübung und Absolution nicht bereit waren, sofort die Häresie aufgeben und
bis zum Fest des heiligen Apostels Thomas [21. Dezember 1421] nach Olmütz, Brünn,
Znaim oder Troppau – je nachdem, welche Stadt ihnen am nächsten ist – zur Bußübung
und Absolution vor den dazu bestimmten Priestern erscheinen. Diejenigen, die sich wegen der vier Artikel gegen die Kirche und den Kg. offen empört haben, müssen zuerst
eine gütliche Einigung mit dem Kg. anstreben, erst dann können sie sich absolvieren
lassen. Falls einer der Häretiker in der oben bestimmten Frist nicht zur Bußübung und
Absolution erscheint, dann sollen alle Beteiligten ihn und seine Güter angreifen.
[2.] Wenn jemand in der Markgrafschaft Mähren gegen die Anordnungen der römischen Kirche auftritt und die durch diese verdammten Schriften und besonders die vier
[hussitischen] Artikel vertritt, sollen die Beteiligten ebenso gegen ihn vorgehen.
[3.] Die Beteiligten schließen einen Landfrieden (lantfrýd zjednali), damit alle
Geistlichen und Laien in der Markgrafschaft Mähren ihre Rechte und Freiheiten genießen können. Geistliche und Laien dürfen einander in ihren Rechten nicht stören,
sondern alle sollen bei ihren alten Rechten und Freiheiten verbleiben.
[4.] Jeder soll sein Recht ausschließlich da einfordern, wo es ihm zusteht. Wenn
jemandem ein Schaden vom Ausland zugefügt würde, soll er sich an den König, den Bischof, den [Landes-] Hauptmann und die Landherren wenden, die ihm zu seinem Recht
verhelfen sollen. Wenn es auf dem Rechtsweg nicht gelingt, dann ist es nicht als Landfriedensbruch zu verstehen, wenn sich der Geschädigte im Ausland selber schadlos
hält. Alle eigenmächtigen Kriege oder Fehden im Land sind jedoch als Landfriedensbruch aufzufassen und der Kg., der [Landes-] Hauptmann und die Landherren sollen
gegen jeden Landfriedensbrecher als einen rechtlosen Menschen vorgehen.
[5.] In allen kgl.en, bischöflichen und adeligen Städten soll ausgerufen werden, dass
derjenige, der im Land Raub, Mord oder irgendwelche Verbrechen auf den Straßen
begeht, als ein Landschädlicher bestraft werden soll.
[6.] Falls etwas im Land gestohlen wird, darf das weder in Städten noch in Dörfern
verkauft werden. Wenn jemand Diebesgut kauft, muss er es zurückerstatten und sein
Herr soll ihn bestrafen.
[7.] Wenn sich in Städten oder Dörfern Personen aufhalten, die keiner mährischen Herrschaft angehören und schädliche Absichten haben, sollen sie aufgehalten
werden. (Také ktož by ti byli, ješto by leželi v městech nebo ve vsech, nemajíce pánóv
136
svých zde v zemi moravské, a hledali snad lidského neščestie, aby ti stavováni byli
jako zlí lidé.)
[8.] Falls jemand solchen landschädlichen Leuten Unterkunft gewährt und wenn
ihm durch den Kg., seinen [Landes-] Hauptmann oder die Landherren befohlen wird,
diese Leute festzunehmen, soll er das unverzüglich tun. Widrigenfalls soll er das Landrecht nicht genießen und bestraft werden.
[9.] Alle Straßen sollen frei sein, sodass sie von Armen wie Reichen ungehindert
benutzt werden können. Niemand darf auf den Straßen einen anderen behindern, ansonsten soll er als ein Dieb bestraft werden.
[10.] Falls jemand auf den Straßen oder anderswo im Land Raub begeht, soll er an
Ort und Stelle festgenommen werden. Das Diebesgut soll den Beraubten zurückerstattet
werden. Wenn die Amtleute des Kg.s oder des Landeshauptmanns einen Räuber foltern
wollen, um andere Verbrecher ausfindig zu machen (chtěli-li by úředníci králevi neboli
starostini je mučiti, aby sě viece zlých doptali), soll der Besitzer der Burg, der Stadt
oder der Feste, wo der Räuber aufgefunden und festgenommen wurde, es ermöglichen.
Wenn der Besitzer einer Burg, einer Stadt oder einer Feste sich weigert, einen Räuber
festzunehmen, das Diebesgut zurückzuerstatten oder die Tortur zu ermöglichen, dann
soll er selbst verbannt und bestraft werden.
[11.] Falls eine Burg, eine Stadt oder eine Feste – egal ob sie dem Kg., dem Landeshauptmann, dem Bischof, einem Landherrn oder einem Edelmann gehört – besetzt
wird, dann sollen der Kg., der [Landes-] Hauptmann und der Bischof selbst oder in
Vertretung sowie alle Landherren, die diesen Vertrag besiegeln, die betreffende Burg,
Stadt oder Feste auf Kosten des Kg.s belagern und erobern. Die wiedereroberte Burg,
Stadt oder Feste soll ihrem Besitzer zurückerstattet werden.
[12.] Falls jemand von seiner Burg, Stadt oder Feste aus Raubzüge begeht oder auf
seiner Burg, in seiner Stadt oder Feste Räubern Unterkunft gewährt, dann soll der Kg.,
der [Landes-] Hauptmann sowie der Bischof selbst oder in Vertretung und alle Landherren, die diesen Vertrag besiegeln, diese Burg, Stadt oder Feste auf Kosten des Kg.s
belagern und erobern. Sie soll dann dem Kg. anheimfallen. Wenn es sich allerdings
dabei um ein Lehngut handelt, das vom Kg., dem Bischof oder irgendeinem Landherrn
zu Lehen geht, dann soll es an den jeweiligen Lehnsherrn heimfallen.
[13.] Falls irgendein Landherr, Ritter oder Edelmann diesen Landfrieden mit dem
Kg., dem Bischof und dem [Landes-] Hauptmann nicht abschließen will (ješto by s
královú milostí, biskupem aneb s starostú a se pány v tomto zápisě nechtěl státi ani
toho ustavenie držeti) und sogar gegen diese Bestimmungen das Land schädigt, soll er
kein Landrecht mehr genießen, bestraft werden und sein Vermögen an den Kg. oder den
[Landes-] Hauptmann fallen.
[14.] Der Landfrieden wird auf fünf Jahre abgeschlossen. Die Beteiligten verpflichten
sich, alle einzelnen Vereinbarungen einzuhalten. Falls jemand von den oben Angeführten
sein Siegel nicht anhängen will, soll die Gültigkeit des Landfriedens nicht gefährdet wer137
den. Falls ein oben [in der Intitulatio] nicht genannter Landherr den Landfriedensvertrag
später besiegeln möchte, soll sein Siegel volle Rechtskraft besitzen, als ob er den Landfrieden mit beschlossen hätte und sein Name oben angeführt worden wäre.
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Registrata.
Orig. Perg. tsch. mit ursprünglich 57 Siegeln auf Perg.-streifen (mit den jeweiligen Namen
der Siegler), von welchen aber etliche fehlen (einige samt Perg.-streifen): 1) rotes Sekretsiegel
Kg. S.s (Posse 13/4) in wachsfarbiger Schüssel, 2) Bf. Johann von Olmütz, 3) Herzog Přemek
von Troppau, 4) Wilhelm von Pernstein, 5) [wohl Graf Johann von Hardegg] fehlt samt Perg.streifen, 6) Johann von Lomnitz, 7) Peter von Krawarn anders von Straßnitz, 8) Beneš von Krawarn anders von Kromau, 9) Hartneid von Liechtenstein anders von Nikolsburg, 10) Heinrich
von Leipa ansässig in Tempelstein, 11) Smil von Vöttau, 12) Sulík von Konitz, 13) Vaněk von
Boskowitz anders von Černá Hora, 14) Johann von Boskowitz anders von Brandeis, 15) Boček
von Kunstadt anders von Podiebrad, 16) Aleš von Kunstadt, 17) Aleš von Holitz anders von
Sternberg (in der Urk. nicht angekündigt), 18) Georg von Sternberg anders von Lukov, 19) Johann d.J. von Boskowitz, 20-21) Johann und Stefan von Lichtenburg anders von Zornstein 22)
Goeorg von Vöttau, 23) Johann von Zinnburg anders von Tobitschau, 24) Jost Hecht von Rossitz,
25) [wohl Johann von Krawarn anders von Titschein] verloren samt Perg.-streifen, 26) Hartlieb
von Drahotusch (mit der Legende +s:arcleb:de weterzow.:., also von Věteřov), 27) Dobeš von
Meseritsch anders von Popowitz, 28) Johann von Sternberg anders von Lukov (in der Urk. nicht
angekündigt), 29-31) Emmeram, Zbyněk und Ulrich, Brüder von Doubrawitz, 32) Heník d.J.
von Waldstein, 33) Erhard von Eulenburg, 34) Procek von Wildenberg, 35) Procek von Kunstadt
anders von Lissitz, 36) [wohl Smil von Doubrawitz] verloren, 37) [wohl Čeněk von Butschowitz] verloren, 38) [vielleicht Smil von Kunstadt] verloren, 39) Hynek von Rohnau anders von
Lettowitz, 40) Heinrich von Waldstein anders von Sádek, 41) Matthias von Zinnburg, 42-43)
Johann und Miroslav, Brüder von Zinnburg anders von Sehraditz, 44) Hlaváč von Rohnau, 45)
Ctibor von Zinnburg anders von Křídlo, 46) [auf dem Perg.-streifen, der jedoch keine Spuren der
Besiegelung aufweist, steht der Name Čeněk von Rohnau], 47) Johann von Eulenburg anders
von Kniebitz, 48) Paul von Eulenburg, 49) Vok von Holstein, 50) Boček von Kunstadt anders
von Opatowitz, 51) [wohl Erhard von Kunstadt anders von Líšnice] verloren samt Pergametstreifen, 52) Milota von Turkau, 53) Erhard von Kunstadt, ansässig in Pornitz, 54) Smil und Kuna,
Brüder von Kunstadt (angehängt nur das Siegel des Smil mit der Legende SMIL//--LVCZ--, also
von Loučky), 55) Wenzel von Myslibořice ansässig in Steinitz, 56) Nikolaus von Mochov, 57)
Stefan von Wartenau (in der Urk. nicht angekündigt); in MZA Brno, Bestand A 1 – Stavovské
listiny, Sign. 318. – Kop. tsch.: unvollständige gleichzeitige Abschrift, in SOA Třeboň, Bestand
Historica Třeboň, Sign. 232a; unvollständige einfache Abschrift aus dem 18. Jahrhundert und
einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv.
Nr. 631. – Kop. dt.: zeitgenössische dt. Übersetzung, in GStA-PK Berlin, Bestand Ordensbriefarchiv, Inv. Nr. 3567.
138
Ed.: AČ III, S. 234–237, Nr. 27 (nach der gleichzeitigen Kop. in Wittingau); AČ X, S. 246–
250, Nr. 5 (nach der Orig.-urk.); Palacký, Urkundliche Beiträge I, S. 166–171 (nach der dt.
Übersetzung der Kop. in Berlin). – Reg.: Kopetzky, Regesten, S. 218–219, Nr. 445 (dt., nach AČ
III); RI XI, Nr. 4660 (nach AČ III); Joachim – Hubatsch, Regesta I/1/1 (dt., nach der dt. Übersetzung der Kop. in Berlin); Švábenský, Stavovské listiny, S. 98–100, Nr. 318 (tsch.; nach der
Orig.-urk. mit Beschreibung der Siegel); Beneš – Beránek, Soupis, I/1, S. 132, Nr. 496 (tsch.).
Lit.: Bretholz, Übergabe, S. 293; Neumann, K dějinám husitství, S. 66–68; Urbánek, K
historii husitské Moravy, S. 260; Válka, Morava roku 1421, S. 33–34; Válka, Dějiny Moravy,
S. 126–128; Svěrák, Moravské landfrýdy; Šmahel, Husitská revoluce, III, S. 107–108; ders.,
Hussitische Revolution, II, S. 1224–1225; Hoensch, Sigismund, S. 300; Kavka, Poslední Lucemburk, S. 102–103; Mezník, Lucemburská Morava, S. 421; Čornej, Velké dějiny, V, S. 306–
307; Čapský, Vévoda, S. 225–226; Elbel, Ve znamení draka, S. 70–71.
Der Text des Landfriedens ist größtenteils mit dem Text des mährischen Landfriedens Kg.
Wenzels [IV.] aus dem Jahr 1412 identisch.1 Im dispositiven Teil der Urk. von 1421 sind nur die
religiösen Bestimmungen (Punkt 1 und 2 des Regests) neu, die auf die Verbreitung des Hussitismus im Land reagieren. Da laut diesen Bestimmungen die gesamte Bevölkerung der Markgrafschaft flächendeckend dem Hussitismus abschwören sollte, bezeichnete Josef Válka diesen
Landfrieden als den ersten Fall einer „Gegenreformation“ in Europa.2
Wie es die Schlussbestimmungen des Landfriedens voraussetzen (vgl. Punkt 14 des Reg.s), entspricht die Reihenfolge der Siegler nicht ganz der Reihenfolge der Aussteller: Nr. 32 sollte erst nach
Nr. 46 folgen, Nr. 50 gehört nach Nr. 27, Nr. 38 wohl nach Nr. 16, die Siegler Nr. 44 und 45 sowie
Nr. 50 und 51 sind im Vergleich zum Urkundentext vorgetauscht. Beide Personenkreise decken
sich nicht völlig miteinander: unter den Urkundenausstellern kommen noch Černín von Drahotusch
und Nikolaus von Lamberg vor, die die Urk. offensichtlich nicht besiegelt haben, für das Siegel des
Čeněk von Rohnau (46) wurde zwar ein Perg.-streifen vorbereitet, das Siegel aber offensichtlich
nicht angehängt. Unter den Sieglern treten dagegen noch Aleš von Sternberg anders von Holitz
(17), Johann von Sternberg anders von Lukov (28) und Stefan von Wartenau (57) auf. Mindestens
bei dem letzteren lässt sich vermuten, dass er den Landfrieden nachträglich besiegelt hat.
1 Abgedruckt in Brandl, Kniha Tovačovská, S. 25–28; Reg.: RBMV VII, 263–264, Nr. 561 (lat.); vgl.
Mezník, Lucemburská Morava, S. 405–406; Slezáková, Počátky a vývoj.
2 Válka, Morava roku 1421, S. 34.
1421 November 17, Brünn (Brunne)80
(XVII die Novembris, 35 – 12 – 2)
Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner Fürsten, Barone,
Edlen (nobilium, procerum) und Getreuen sowie mit rechtem Wissen, aus kgl.-böhmi139
scher Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (auctoritate regia Boemie
et tamquam marchio Morauie) dem Fürstbischof Johann von Olmütz, dem Propst, dem
Dekan und dem Kapitel der Olmützer Kirche auf deren Bitten alle Privilegien, Gnaden, Immunitäten, Freiheiten, Rechte, Würden, Indulte und Urkk., die deren Vorgänger
namentlich über deren Burgen, Städte, Besitzungen (possessionibus, proprietatibus),
Leute, Zinse, Dörfer, Äcker, Wälder, Wiesen, Weiden samt allem Zubehör von seinen
Vorgängern, den früheren böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, besitzen, in
omnibus suis tenoribus, punctis, clausulis, articulis, sentenciis et expressionibus, als ob
sie alle inseriert wären, und erklärt sie für immer gültig. Er verbietet jedem, diese seine
Konfirmationsurk. (innovacionis et confirmacionis paginam) zu verletzen, andernfalls
droht er ihnen mit seiner schweren Ungnade und einer Pön von 100 Goldmark, die zur
einen Hälfte an sein kgl.es Ärar (erario nostro regio) und zur anderen an die Geschädigten zu zahlen ist.
Arenga: Ad hoc summi dispensacione presidii principalis monarchie obtinuimus
dignitatem, ad hoc sacri Romani imperii ac regnorum nostrorum suscepimus diadema,
ut si ad alia extrinsica debita sollicitudo nos provocet, ad ea tamen, que statum felicem
et quietem ac incrementum iurium, graciarum et libertatum nostrorum venerabilium
principum spiritualium et ecclesiarum eorum ac ceterarum spiritualium personarum
respiciunt, tanto intendamus uberius, quanto nostrum pre ceteris mundi principibus
solium magnificencius erexit celestis providencia creatoris.
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Registrata
Henricus Fiie.
Orig. Perg. lat., Siegel mit Pressel verloren (ein Teil der Plica wurde ausgerissen, ohne Textverlust; laut eines rückseitigen Archivvermerks wurde die Urk. mit dem Sekretsiegel [sub sigillo minori] besiegelt), in ZAO-O, Bestand Arcibiskupství Olomouc, Sign. C I b 2. – Kop. lat.:
kollationierte Abschrift aus dem Jahr 1690, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv.
Nr. 677, Sign. IV B 32, Kart. 360; Abschrift aus dem 18. Jahrhundert in einem Kopialbuch des
Olmützer Domkapitels aus dem 15. Jahrhundert, in ZAO-O, Bestand Metropolitní kapitula Olomouc, Sign. E I 28, fol. 4r–5v (alte Nummerierung pag. 1; sechs am Anfang der Hds. zusätzlich
eingebunde Blätter wurden alle als Blatt 1 gezählt).
Lit.: Elbel, Olomoucký biskup (im Druck).
1421 November 18, Brünn (Brunne)81
(XVIII die Nouembris; XXXV – 12 – 2)
Kg. S. – der anführt, dass er wisse, dass dem Bischof Johann von Olmütz und dem
Edlen Johann von Eulenburg (Sowinetz) ansässig in Kniebitz (Pnyhowicz) besser als
140
anderen bekannt ist, wie etliche Edle, Barone, Ritter, Knechte, Bürger und Gemeinden
der Markgrafschaft Mähren den Propst, den Dekan und das Domkapitel sowie einzelne
Angehörige (singulares personas) der Olmützer Domkirche bedrängen und ihre Güter,
Zinse, Nutzungen, Wälder und Wiesen in Besitz nehmen oder verwüsten – will das Unrecht gegen die Kirche und [kirchliche] Personen nicht dulden und die Kirche nach dem
Vorbild seines Vaters bewachen (paterna sequentes vestigia custodire). Er erteilt also
aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (auctoritate
regia Bohemie et ut marchio Morauie) Bischof Johann und Johann von Eulenburg die
Vollmacht (damus plenariam et omnimodam facultatem), alle Schädiger der Olmützer
Domkirche, welchen Standes auch immer, vor sich zu laden, gegen sie einen ordentlichen Prozess zu führen (impeticiones dicte ecclesie adversum huiusmodi evocatum audiendi ac utriusque partis auctenticis literis et munimentis et attestacionibus videndi et
examinandi) und den Streit vernünftig, gerecht und unparteilich zu entscheiden. Sollte
eine der Parteien sich weigern, dem gefällten Urteil Folge zu leisten, so dürften sie
dieselbe durch Anwendung des Exekutionsrechtes zwingen, sich zu fügen (exigente
iusticia compescendi). Falls aber bei der Ausführung dieser Entscheidung Unklarheiten
oder Zweifel aufträten, so sollen Bischof Johann und Johann von Eulenburg Kg. S. dies
zur Kenntnis bringen, damit er darüber entscheiden könne.
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – Ohne RV.
Orig. Perg. lat. mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Sekretsiegels, in ZAO-O,
Bestand Metropolitní kapitula Olomouc, Sign. A III c 16. – Kop. lat.: einfache Abschrift aus dem
19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 2814.
Reg.: RI XI, Nr. 4664; Loserth – Beck, Urkundliche Beiträge (II), S. 72, Nr. 5 (dt.); Hlaváček
u.a., Skryté edice, I, S. 21, Nr. 49 (tsch.; ungenau).
Lit.: Bretholz, Die Übergabe, S. 290; Papajík, Páni ze Sovince, S. 88–89; Elbel, Scio, quod
vos Moravi, S. 73 und 112; Ders., Olomoucký biskup (im Druck). [1421 zwischen Oktober 29 und Dezember 2]182
Kg. S. schenkt den Bürgern der Stadt Znaim mit Rücksicht auf die zahlreichen Nöte
und Schwierigkeiten, die sie durch die Nachtwachen und auf andere Art und Weise in
Abwehr der Hussiten erlitten haben, und im Wissen um die großen Ausgaben, die sie
für die Verbesserung ihrer Festungsanlagen, für Söldner, Büchsenmeister und verschiedene Verteidigungsmittel aufgewendet haben, die Güter ihres Mitbürgers Vierdunk und
dessen Sohnes Johann bis zu 200 Schock Groschen, da deren Güter dem Kg. anheimgefallen sind, nachdem Vater und Sohn am 29. Oktober 1421 wegen des Verbrechens
der hussitischen Häresie verbrannt wurden.
141
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus einer Notiz
im Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. II 239, fol. 20r (Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 160–161), wo diese
Güterschenkung als außerordentliches Einkommen der Stadt eingetragen wurde. Die Stadt hat
aus den konfiszierten Gütern 73 Mark 8 Groschen (i.e. 78 Schock Groschen, also wesentlich
weniger als 200 Schock) erworben. Dass Kg. S. für die Stadt betreffs dieser Schenkung ein
schriftliches Privileg ausgestellt hat, ist an einem anderen Ort des Rechnungsbuchs belegt: unter
den Ausgaben des Stadtrates wird zum 2. Dezember 1421 ausdrücklich erwähnt, dass die Stadt
anderthalb Schock Groschen pro quadam littera graciali domini nostri regis ex parte bonorum
Vierdunk ausgegeben hat (fol. 114r; Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 169 mit falschem Datum
und falscher Summe).2
Lit.: Urbánek, K historii husitské Moravy, S. 262; Válka, Morava roku 1421, S. 22; Havlík,
Dějiny, S. 73; Elbel, Ve znamení draka, S. 67; ders., Pobyty vyslanců, S. 486–487 und 497.
1 Zu den Termini post quem und ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
2 Ergänzend sei noch erwähnt, dass die Stadt am 27. Oktober 15 Groschen und zwei Denare für das Holz
ausgegeben hat, mit dem Vierdunk und sein Sohn verbrannt worden sind (fol. 107v, Ed.: Neumann, Nové
prameny, S. 167).
1421 Dezember 7, Iglau (Iglauie)83
(in vigilia Concepcionis Beate Marie Virginis gloriose; 35 – 12 – 2)
Kg. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und gutem
Rat seiner Getreuen und Edlen sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und
als Herr und Markgraf von Mähren (regia auctoritate Boemie et tamquam dominus
et marchio Morauie) dem Bürgermeister, den Ratsherren, den Geschworenen und der
ganzen Gemeinde seiner Stadt Iglau angesichts ihrer Treue auf deren Bitten alle ihre
Privilegien und Urkk., die sie über ihre Rechte, Gnaden, Freiheiten, Gewohnheiten und
Indulte von seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, und
besonders von seinem Vater K. Karl [IV.] und von seinem Vetter Markgraf Jost von
Mähren, besitzen, als ob sie wörtlich inseriert wären, und erklärt sie in singulis ipsorum
punctis, sentenciis, clausulis et articulis für immer gültig. Er gebietet allen Edlen, Baronen, Amtleuten (officialibus), Hauptleuten (capitaneis), Burggrafen, namentlich dem
Unterkämmerer, sowie allen anderen Untertanen und Getreuen seines Kg.-reiches Böhmen und der Markgrafschaft Mähren unter Androhung seiner schweren Ungnade, den
Bürgermeister, die Ratsherren, die Geschworenen und die Gemeinde der Stadt Iglau in
ihren Rechten nicht zu hindern, sondern sie in diesen zu schützen.
142
Arenga: Licet quodam nature instinctu ex pietate, quam regalis requirit maiestas, ad
singulorum comoda efferveat animus noster, maiori tamen aptitudine se diffundit in subiectos, quorum firma emicuit fides quique stabilem subieccionis tenentes obedienciam
nullo umquam casu a suis naturalibus dominiis oberrare didicerunt.
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: R(egistrata)
Henricus Fiie.
Orig. Perg. lat. mit leicht beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) an heute
schwarz-weißer Seidenschnur, in MZA – SOkA Jihlava, Bestand AM Jihlava, Urk. Nr. 78. – Kop.
lat.: einfache Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka,
Inv. Nr. 8277.
Reg.: Chlumecky, Regesten, S. 23, Nr. 87 (dt.); RI XI, Nr. 4674; Neumann, Nové prameny,
S. 54, Nr. 11 (tsch.); Hoffmann – Křesadlo, Městská správa Jihlava, S. 33, Nr. 78 (tsch.); Votavová, Konfirmace, S. 296, Nr. 13/12 (tsch.).
Lit.: Hoffmann, Jihlava, S. 169–170; Pisková u.a., Jihlava, S. 170; Antonín – Borovský,
Panovnické vjezdy, S. 186. [1421]1 Dezember 8, Iglau (zur Yglav)84
(an Unser Frawen tag concepcionis)
Kg. S. teilt dem Bürgermeister, dem Rat und der ganzen Gemeinde der Stadt Znaim
mit, dass er seine Tochter [Elisabeth] mit seinem lieben sun Herzog Albrecht [V.] von
Österreich vermählt und Albrecht als Morgengabe seine Städte Znaim, Iglau, Jamnitz
und Pohrlitz in Mähren sowie Budweis in Böhmen verpfändet hat, wie sie wohl schon
gehört hätten und wie es eine andere Urk. für Albrecht ausweist.2 Er informiert die
Znaimer, dass die Stadt Iglau gerade Herzog Albrecht gehuldigt und den Eid geleistet
hat, schickt ihnen hieynne verslossen eine Abschrift dieser Huldigung und gebietet ihnen, Herzog Albrecht in derselben Weise wie die Iglauer zu huldigen. Falls sie jedoch
zuvor darüber mit ihm mündlich verhandeln wollten, dann sollen sie ihre Gesandten
(ewer frunde mit voller macht) zu ihm senden.
KVr: Per dominum G(eorgium) episcopum Patauiensem cancellarium Michael prepositus
Boleslauiensis. – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Dem burgermeister, rate und der gantzen
gemeynde der Stat zu Znoym, unsern lieben getrewen.
Orig. Pap. dt. littera clausa mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels, in MZA Brno, Bestand E 6 – Benediktini Rajhrad, Sign. A g 95.
143
Lit.: Elbel, Pobyty vyslanců, S. 488 und 497. 1 Die Jahrszahl ergibt sich aus dem historischen Kontext, sowie aus dem Itinerar S.s, vgl. Hoensch – Kees,
Itinerar, S. 104; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 109.
2 Siehe die unedierte Urk. S.s vom 7. Juli 1421, Theben, die in der Hds. „Österreichisches Diplomatar
1353–1441“ in HHStA Wien, Sign. Cod. Weiß 13, fol. 109r–112r, überliefert ist und auf welche erst
Rudolf, Markgrafschaft, S. 80–85, hingewiesen hat. Durch diese Urk. bestätigte S. die Bedingungen
der militärischen Zusammenarbeit mit Herzog Albrecht von Österreich und verpfändete ihm zur Absicherung der Kriegskosten die Städte Budweis in Böhmen sowie Znaim, Iglau, Jamnitz und Pohrlitz in
Mähren um 200.000 ung. Gulden. Des Weiteren vgl. noch zwei Urkk. S.s für Herzog Albrecht vom 28.
September 1421 (vgl. die ungenauen Regg. in RI XI, Nr. 4610 und 4613 und die Interpretation von Rudolf, Markgrafschaft, S. 90–95). Die erste Urk. ist der Heiratsvertrag, der die finanziellen Bedingungen
der Vermählung Albrechts mit S.s Tochter Elisabeth regelt, wobei er u.a. die Verpfändungssume auf den
fünf genannten Städten verdoppelt und eine Verpflichtung S.s enthält, die Städte bis zum 11. November
1421 in den Besitz Albrechts zu übergeben. Die zweite Urk. ist ein erneuter Bündnisvertrag, der die Regelungen vom 7. Juli größtenteils wiederholt, wobei die Verpfändung der fünf Städte mit Hinweis auf die
Vorurk. bloß erwähnt und die Bedingungen einer eventuellen Übergabe weiterer mährischer Burgen und
Städte an Albrecht in pflegsweis vereinbart werden.
[vor 1421 Dezember 13]185
Kg. S. schreibt an die Stadt Pohrlitz.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Rechnungsbuch der Stadt Znaim aus den Jahren 1421–1422, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM
Znojmo, Sign. II 239, fol. 113v (Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 169): In der Woche zwischen
dem 7. und 13. Dezember 1421 bezahlte der Znaimer Stadtrat fünf Groschen für einen Boten, der
mit dem kgl.en Brief nach Pohrlitz gesandt wurde (Item nuncio in Poherlicz cum littera regia in
Poherlicz – 5 Gr.). Es ist möglich, dass der Brief oder das Mandat S.s an Pohrlitz einen ähnlichen
Inhalt hatte, wie sein Mandat an die Stadt Znaim vom 8. Dezember 1421.2
Lit.: Elbel, Pobyty vyslanců, S. 488 und 497.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
2 Siehe Reg. Nr. 84.
1422 Februar 6, Brünn (czu Brunne)86
(an sant Dorothee tag, XXXV – 12 – 2)
Kg. S. – der anführt: [1] dass die Edlen Hartneid [V.], Georg [IV.], Hans (II.), Christoph (II.) und Ulrich, Brüder bzw. Vettern von Liechtenstein und von Nikolsburg (Nic144
kelspurg) die Minderstadt (stetel) Kostel (Costel anders genant Podywin) mit allen
Zinsen, Abgaben (lozungen), Nutzen, Einkünften (eren), Rechten, Vogteien, Gerichten,
Mauten, Zöllen, Gewässern, Teichen (dichen), Fischereien, Fischern, Mühlen, Wiesen,
Weiden, Feldern, Büschen und allem anderen Zubehör sowie mit den bestellten und
unbestellten Äckern samt der Vorstadt und der Juden, die dort wohnen oder dorthin
ziehen, vom Edlen Boček (Bodczken) von Podiebrad (Podyebrad) übernommen haben
(furbass an sich bracht haben),1 dem diese Stadt (stat) durch Markgraf Jost von Mähren, dem Vetter S.s, um 2.250 Mark [Prager] Groschen mährischer Zahl verschrieben
worden war;2
[2] dass Markgraf Jost den erwähnten Liechtensteinern und ihren Vorfahren die
Salzmauten in Lundenburg (Luntemburg), Unterwisternitz (Wystennycz) und Dürnholz
(Dürrenholcz) zur Abdeckung ihrer Schäden urkundlich überlassen hatte;
[3] dass Markgraf Jost von Mähren, der römische und böhmische Kg. Wenzel [IV.]
sowie S. selbst den erwähnten Liechtensteinern und ihren Vorfahren laut einer genauen
Abrechnung und diesbezüglicher Urkk. eine Summe von insgesamt 6.430 Schock [Prager] Groschen und 6.500 Gulden in Pfennigen schuldig geblieben sind, die S. bezahlen
soll;
[4] dass die Liechtensteiner aber S. die Burg Buchlau (Buchlow) abgetreten haben,
die ihr Pfand gewesen war;
[5] dass sie ihn, S., von allen Geldschulden befreit haben, die er bei ihnen hatte,
[6] und dass Hartneid von Liechtenstein und seine Vetter jetzt mit ihm gegen die
Ungläubigen nach Böhmen gezogen und ihm dort trotz großer Gefahr für Leib und
Güter mit großer Standhaftigkeit und treuem Dienst sehr behilflich gewesen waren und
sind (und wann uns dersilb Hertneyd und sein vettern yczund zu disen zeiten wider die
unglaubigen zu Behem mit grosser stetikeit und trewen diensten herticlichen biistendig
bliben sein und in grossen ebentüren ires libs und gutes uns noch bey gesteen und unverruckt bey uns bleiben)
– gibt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat seiner Fürsten, Herren, Edeln und Getreuen und mit rechtem Wissen sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und
als Markgraf von Mähren (von kunglicher macht czu Behem und als ein marggraf czu
Merhern) Hartneid von Liechtenstein, dessen Vettern und ihren Erben als Ersatz für
den vorgenannten Schuldenerlass (zu widerstattung irer vorgenanten schuld abtretung)
und für ihre treuen Dienste die Stadt Kostel mit allem vorgenannten Zubehör sowie
die Salzmauten in Lundenburg, Wisternitz und Dürnholz zu ewigem erblichen Besitz
(zu rechtem erbe und eygen). Sie sollen diese Güter ungehindert mit den gleichen Freiheiten und Rechten innehaben und nutzen wie ihre anderen Herrschaften in Mähren,
namentlich die Herrschaft Nikolsburg. Von diesen Gütern sollen sie keine Landessteuer
(landbern oder landstewr) abführen und dürfen nicht vor das Landesgericht vorgeladen
oder durch dieses verurteilt werden. Falls dies aber jemand trotzdem wage, sei es auch
ein Amtmann bzw. Richter S.s, erklärt S. die Vorladung oder das Urteil für ungültig.
145
Schließlich verspricht er, die Liechtensteiner oder ihre Erben ohne Einwände und List
verteidigen und schützen zu wollen (des sollen und wollen wir sy verantworten, versprechen und von allermeniglich entweren on alle geuerde und argeliste), sollte jemand
sie wegen der Stadt Kostel oder der Salzmauten anklagen.
KVr: Ad mandatum domini regis d(omino) G(eorgio) episcopo Patauiensi cancellario referente Franciscus prepositus Strigoniensis.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite; Siegelankündigung für Majestätssiegel) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 162.
Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 166, Nr. 1190; Zemek – Turek, Regesta listin, S. 252,
Nr. 310 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 22, Nr. 55 (tsch.; mit falschem Tagesdatum
22. Februar).
Lit.: Hosák u.a., Dějiny města Podivína, S. 28–29; Zemek u.a., Břeclav, S. 63; Kordiovský,
Majetková držba, S. 157; Pokluda, Hrad Buchlov, S. 57; Svoboda, Břeclav, S. 140; Elbel, Scio,
quod vos Moravi, S. 65.
1 Vgl. die Urk. Bočeks d.Ä. und seines Sohnes Boček von Kunstadt vom 27. April 1416, mit welcher sie
den Brüdern Heinrich, Hartneid und Johann sowie deren Vetter Ulrich von Liechtenstein um 2.000 Mark
Groschen den Pfandbesitz von Kostel übergaben (Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 242–244, Nr.
277).
2 Vgl. die Verpfändungsurkunde des Markgrafen Jost von Mähren vom 9. Juli 1400 für Erhard von Kun­
stadt (Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 231, Nr. 227). Die Pfandsumme betrug allerdings 2.000,
nicht 2.250 Mark Prager Groschen.
[1422]1 März 7, Skalitz (zu Skalitz)87
(am sampstag vor Reminiscere, XXXV – XII – 2)
Kg. S. gebietet dem Bürgermeister, Richter, Rat und der ganzen Gemeinde der Stadt
Kostel (Costell), dem Edlen Hartneid [V.] von Liechtenstein und Nikolsburg (Nicolspurg) als ihrem Erbherrn zu huldigen sowie Eid und Gehorsam zu leisten (gehorsam
und gewertig zu sein, hulden, geluben und sweren), da er ihm ihre Stadt Kostel erblich
verschrieben und übergeben hat, wie es sein Majestätsbrief näher bestimmt. Er stellt
ihnen frei, eine bevollmächtigte Gesandtschaft an ihn zu schicken um den Befehl von
ihm persönlich zu hören, wenn sie Hartneid nicht allein aufgrund seines Mandats huldigen wollen.
146
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve
Vídni, Inv. Nr. 163.
Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 252–253, Nr. 311 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté
edice, I, S. 22, Nr. 57 (tsch.).
Lit.: Hosák u.a., Dějiny města Podivína, S. 29; Kordiovský, Majetková držba, S. 157.
1 Das Jahr ergibt sich aus den Regierungsjahren.
1422 März 15, Kremsier (zu Chremsir)88
(am suntag Oculi in der vasten; XXXV – 12 – 2)
Kg. S. quittiert dem Bürgermeister, dem Rat und allen Bürgern der Stadt Olmütz die
Summe von 100 Mark Prager Groschen mährischer Zahl, da sie diesen Teil der nächsten Steuer (lozung), die sie am kommenden Georgentag (23. April) an ihn abzuführen
verpflichtet sind, bereits seinem Rat, dem Fürstbischof Johann von Olmütz, an seiner
Statt bezahlt haben.
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. dt. mit verso aufgedrücktem papierbedeckten Sekretsiegel (Posse 13/4), in ZAO
– SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Urk. Nr. 102. – Kop. dt.: einfache Abschrift aus dem
19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 9420.
Reg.: RI XI, Nr. 4824; Parsch, Das Stadt-Archiv, S. 12, Nr. 103 (dt.); Spáčil, Sbírka listin,
S. 93, Nr. 136 (tsch.).
Lit.: Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 223; Elbel, Olomoucký biskup (im
Druck).
1422 März 15, Kremsier (zu Chremsir)89
(am sontag als man in der heiligen kirchen singet Oculi; XXXV – 12 – 2)
Kg. S. belehnt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen seiner Fürsten
und Getreuen sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (in craft … kunigli-
147
cher macht zu Behem) seinen Oheim Herzog Johann (Hans) von Troppau und Ratibor
und dessen Erben angesichts der treuen Dienste, die ihm Johann geleistet hat, mit der
Stadt und der Burg Jägerndorf mit allen zugehörigen Vasallen, Landleuten, Leuten,
Zinsen, Rechten und Abgaben, Wäldern, Wildbännen, Sträuchen, Wiesen, Weiden, Fischereien, Teichen, Äckern, Bergen, Tälern und Gewässern und mit allem anderen Zubehör, da Johann von Troppau und Ratibor ihn zuvor für die Stadt und Burg Jägerndorf
entschädigt hatte (uns … umb unser stat und slosse zu Jegersdorf … genug getan hat).
Er bestimmt, dass Johann die Stadt und die Burg Jägerndorf als rechtes Lehen ungestört
innehaben, nutzen und erblich besitzen soll.
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: R(egistrata)
Henricus Fiie.
Orig. Perg. dt., Siegel samt Perg.-streifen verloren (Siegelankündigung für Majestätssiegel),
in ZAO, Bestand Slezský stavovský archiv v Opavě, Abt. I – Urkunden, Sign. B XXI-2, Inv.
Nr. 418. – Altes Reg.: tsch. Kurzreg. ohne Datierung und ohne Nennung des Empfängers in den
Hdss. mit den Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern, in APH, Bestand APK, Hds.
XXXIII, pag. 505, und in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Sign. RKP 2450, Buch
Nr. 148, pag. 524.
Ed. Grünhagen – Markgraf, Lehns- und Besitzurkunden, II, S. 502–503, Nr. 37. – Reg.:
Čelakovský, De vernaculis, S. 101, Nr. 340 (tsch. Kurzreg.; nach Auszug aus den Registerbüchern ohne Kenntnis des Empfängers); RI XI, Nr. 4825; Sedláček, Zbytky register, S. 118,
Nr. 827 (tsch.; nach Auszug aus den Registerbüchern mit Berücksichtigung der Orig.-Urk.);
Sedláček, Die Reste (1916), S. 97, Nr. 846 (dt.); Barciak – Müller, Regesty, S. 125, Nr. 308
(tsch.; nach Orig.).
Lit.: Biermann, Geschichte der Herzogthümer, S. 220–222; Kouřil – Prix – Wihoda, Hrady,
S. 515–516; Čapský, Vévoda, S. 229; Galuška, Jan Küchmeistr, S. 86–87.
Hinter der vagen Feststellung, dass Herzog Johann von Troppau und Ratibor Kg. S. vor der
Belehnung für die Burg und Stadt Jägerndorf entschädigt hatte, versteckt sich wahrscheinlich die
Transaktion, durch welche Hans Jägerndorf direkt oder indirekt von Herzog Ludwig von Brieg
und Liegnitz auslöste. Ludwig hatte Jägerndorf von S. ein Jahr zuvor zwecks Auslösung der ung.
Burg Trentschin gekauft.1 1 Vgl. die Urkunde S.s für Ludwig vom 23. April 1421, siehe Reg. Nr. 54.
148
1422 März 20, Austerlitz (zu Nausedlicz)190
(am nechsten fritag vor dem suntag Letare in der vasten, 35 – 12 – 2)
Kg. S. verleiht mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat seiner Getreuen und rechtem Wissen als Kg. von Böhmen und Markgraf von Mähren (als eyn kunig zu Behem und marggrave zu Merhern) dem Bürgermeister, dem Rat, den Bürgern und den Einwohnern der
Stadt Austerlitz aus seiner besonderen Gnade und angesichts der treuen Dienste, die sie
ihm und der böhmischen Krone (uns und der cron zu Behem) geleistet haben, ewiglich
seine Maut in Austerlitz, jedoch erst nach dem Tod der Elisabeth, Frau des Wilhelm
Rys (Elska Wilhelmyn Ryssyn), die die Maut auf Lebenszeit innehat. Er befiehlt seinem
Unterkämmerer und allen seinen Amtsträgern in Böhmen und in Mähren sowie allen
seinen und der böhmischen Krone Untertanen und Getreuen unter Androhung seiner
schweren Ungnade, den Bürgermeister, den Rat und die Einwohner der Stadt Austerlitz
und ihre Nachkommen im Besitz der Maut nicht zu behindern, sondern sie diese Maut
ungehindert erheben zu lassen.
KVr: Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata)
Henricus Fiie.
Orig. Perg. dt. mit rotem beschädigten Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel
am Perg.-streifen, in MZA Brno, Bestand G 436 – Rodinný archiv Kouniců Slavkov, Sign. M 29
b, Inv. Nr. 678, Kart. 3, Urk. Nr. 5. – Kop. dt.: Vidimus des Guardians und des Konventes des
Minoritenklosters in Brünn vom 15. März 1708, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář,
Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 586. – Altes Reg.: tsch. Reg. im Register der verpfändeten
Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag
aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar).
Reg.: AČ VII, S. 581, Nr. 32 (Abdruck des tsch. Reg.s vom Jahr 1459); RI XI, Nr. 4831 (aufgrund einer Kop. vom Jahr 1708 im Wiener Archiv des Ministeriums des Inneren ohne Kenntnis
der Orig.-urk.; als Empfänger wird die Stadt Neusedlitz/Novosedly bezeichnet) und 4832 (aufgrund des tsch. Reg.s vom Jahr 1459; als Empfänger wird die Stadt Austerlitz/Slavkov bezeichnet); Zaoralová, Rodinný archiv Kouniců, I, S. 181, Nr. 678 (tsch., aufgrund der Orig.-urk.).
1 Die mährische Stadt Austerlitz (Slavkov) wird in der Urk. mit der älteren Form ihres Namens Neusedlitz
(Novosedlice) genannt (zur Genese des Ortsnamens vgl. Hosák – Šrámek, Místní jména, II, S. 460), was
in der Literatur zu Identifizierungsproblemen geführt hat – vgl. RI XI, Nr. 4831 und 4832, wo irrtümlich
zwei Privilegien für Austerlitz/Slavkov und Neusedlitz/Novosedly konstruiert werden, und Hoensch –
Kees, Itinerar, S. 105, der diesen Ortsnamen irrtümlich als „Neuhwězdlitz (Novosedly)“ interpretiert hat;
korrekt bei Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 110 und 147.
149
1422 März 23,1 Austerlitz (in Slawkow)91
(XXIII die Marcii, 35 – 12 – 2)
Kg. S. schenkt (damus et donamus) mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner Getreuen
und mit rechtem Wissen Markus, Sohn Johanns von Hodějice (Hodaticz), und dessen
Erben angesichts der Dienste (grata et accepta plurimum servicia), die ihm Markus
geleistet hat und noch leisten wird, die Vogtei in Austerlitz mit einer freien Hufe und
einem Drittel der Geldbußen. Er bestimmt, dass Markus und dessen Erben im Besitz
der Hufe von allen Lasten, Auflagen, Zinsen und Steuern (ab omni onere, imposicione,
lozunga et berna) nach Art anderer freier Güter in seiner Markgrafschaft Mähren (ad
instar aliorum bonorum liberorum in marchionatu nostro Morauie sitorum) befreit sein
sollen, dass sie aber zu den gewöhnlichen Diensten wie die anderen Vasallen (iuxta
ritum aliorum vasallorum) verpflichtet sind. S. befiehlt dem Unterkämmerer der Markgrafschaft Mähren, dem Bürgermeister, den Geschworenen und der Gemeinde der Stadt
Austerlitz unter Androhung seiner schweren Ungnade, Markus und dessen Erben als
Vogt anzunehmen und ihm in [der Ausübung] der Vogtei sowie in deren Nutznießung
(in iudicio predicto ac in usifructibus, ad predictum iudicium antiquitus pertinentibus)
nicht zu behindern.
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: R(egistrata)
Henricus Fiie.
Orig. Perg. lat., Siegel verloren, Perg.-streifen teilweise erhalten, in MZA – SOkA Vyškov mit
dem Sitz in Slavkov u Brna, Bestand AM Slavkov u Brna, Urk. Nr. 2. – Kop. lat.: einfache Abschrift
aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 6632. – Altes Reg.:
tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar).
Reg.: AČ VII, S. 580 (Abdruck des tsch. Reg.s vom Jahr 1459); RI XI, Nr. 4847 (aufgrund
des tsch. Reg.s vom Jahr 1459); Loserth – Beck, Urkundliche Beiträge (II), S. 72, Nr. 7 (dt.).
Lit.: Jan, Slavkov u Brna, S. 48–50; Záleská – Mlateček, Hodějice, S. 20 und Abb. auf
S. 21.
1 Das Tagesdatum der Urk. widerspricht dem Itinerar S.s: Er hielt sich in Austerlitz nur am 20. März 1422
während seiner Reise von Kremsier nach Nikolsburg auf. Vom 21. bis zum 25. März weilte er schon in
Nikolsburg (vgl. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 105; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 110). Es ist wohl
möglich, dass sich der Ausstellungsort auf die Abfassung des Konzeptes und das Tagesdatum auf die
Ausfertigung bezieht (vgl. dazu Nr. 40 und 92).
150
1422 März 25 [?],1 Austerlitz (in Nawsedlicz)292
(XXV die Marcii, 35 – 12 – 2)
Kg. S. schenkt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat seiner Getreuen und mit rechtem
Wissen dem Edlen Johann von Kunstadt und Jeispitz (Jewspicz) in Anerkennung seiner treuen Dienste alle Rechte, welche Anna von Kunstadt, die Witwe des Heinrichs
von Kunstadt und Jeispitz genannt Zajímač (Zagimacz), als Heiratsgut in den Dörfern
Winau, Prossmeritz, Zvěrkovice, Černín und Bojanovice besessen hat und die nach
ihrem Tod an Kg. S. als Kg. von Böhmen und Markgrafen von Mähren heimgefallen
sind, im Wert von 500 Schock. Johann soll diese Dörfer ungehindert mit demselben
Rechtstitel besitzen, wie Anna sie besessen hat.
KVr: Ad mandatum domini regis Petro Gewser referente Michael prepositus Boleslaviensis.
– KVv: R(egistrata) Henricus Fiie.
Orig. Perg. lat., Siegel mit Perg.-streifen verloren, in MZA Brno, Bestand G 4 – Listiny
Františkova muzea, Sign. A IV/4.
Reg.: Bretholz, Regesten der Original-Urkunden, S. 165–166, Nr. 4 (dt.).
Lit.: Plaček – Futák, Páni z Kunštátu, S. 166–167; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 81–82.
Miroslav Plaček und Peter Futák vermuten, der Empfänger dieser Urk. sei unter mehreren
gleichzeitig lebenden Angehörigen der Familie von Kunstadt und Jeispitz mit Namen Johann
mit jenem zu identifizieren, der mit der österreichischen Adeligen Margaretha von Neidegg verheiratet und in Lichtenau in Niederösterreich ansässig war sowie als Katholik eine Ausnahme in
der ansonsten hussitisch gesinnten Adelsfamilie bildete.3 Dagegen halten Plaček und Futák es
für wenig wahrscheinlich, dass es sich um Johann von Kunstadt und Jeispitz, genannt Zajímač,
handelte, der der Sohn von Heinrich Zajímač und Anna war. Ich gebe allerdings zu bedenken,
dass nicht Johann von Kunstadt, ansässig in Lichtenau, sondern gerade Johann von Kunstadt,
genannt Zajímač, zehn Jahre später mit anderen Angehörigen der Familie um die Güter in Winau,
Prossmeritz, Zvěrkovice, Černín und Bojanovice stritt.4
1 Die Worte „secundo, XXV die“ in der Datierung sind auf Rasur geschrieben worden. Diese Tatsache kann
den bestehenden Widerspruch zum Itinerar Kg. S.s erklären: S. war in Austerlitz nur am 20. März 1422
anwesend, während seiner Reise von Kremsier nach Nikolsburg, wo er sich vom 21. bis zum 25. März
aufhielt (vgl. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 105; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 110). Es ist aber auch
wohl möglich, dass sich der Ausstellungsort auf die Abfassung des Konzeptes und das Tagesdatum auf
die Ausfertigung bezieht (vgl. dazu Nr. 40 und Nr. 91).
2 Die Stadt Austerlitz (Slavkov) in Mähren wird in der Urk. in der älteren Form ihres Namens Neusedlitz
(Novosedlice) genannt (zur Genese des Ortsnamens vgl. Hosák – Šrámek, Místní jména, II, S. 460).
3 Vgl. Plaček – Futák, Páni z Kunštátu, S. 166–167.
151
4 Vgl. MZA Brno, Bestand G 4 – Listiny Františkova muzea, Sign. A IV/9, A IV/10 und A IV/16.
1422 April 15, im Feld vor Ungarisch Ostra
(vor Stenicz im Feld)193
(an mittwochen nach Ostern)
Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Brünn, die Diener des
[Hynek]2 von Lettowitz (Lethowicz), die sich noch im [städtischen] Gefängnis befinden, freizulassen.
KVr: Ad mandatum domini regis d(omino) Iohanne episcopo Olomucensi referente Michael
prepositus Boleslaviensis. – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Dem burgermeister und rate der
stat czu Brunn unsern lieben getrüen.
Orig. Pap. dt. littera clausa mit Fragmenten eines verso aufgedrückten, ursprünglich mit Pap.
überklebten roten Verschlusssiegels (Posse 13/4; die Papieroblate ist beiliegend), in AMB, Bestand A I/1 – Sbírka listin, mandátů a listů, Inv. Nr. 254.
Reg.: Neumann, Nové prameny, S. 55, Nr. 13 (tsch., mit dem falsch identifizierten Ausstellungsort Ždánice).
Lit.: Dřímal u.a., Dějiny města Brna I, S. 97 (fälschlich zu 1425). 1 Die mährische Stadt Ungarisch Ostra (Uherský Ostroh) wird in der Urk. in der älteren dt. Form ihres Namens (Steinitz) genannt, was in der Forschung zur falschen Identifizierung mit Steinitz (Ždánice) geführt
hat: vgl. noch Hoensch – Kees, Itinerar, S. 105 und 166; korrekt bei Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 111
und 148.
2 Die Identifizierung dieser Person wurde von dem Reg. Jaroslav Dřímals im Zettelkatalog der Urkunden-,
Mandate- und Briefsammlung des Brünner Stadtarchivs bzw. von Dřímal u.a., Dějiny města Brna I, S. 97
übernommen.
1422 April 26, Holitsch (in Alba ecclesia)94
(die dominico proximo post festum beati Georgii martyris, XXXVI – 12 – 2)
Kg. S. bestätigt und erneuert auf Bitten Peter Fleischers (Petrus carnifex), Matthias’
(Mathias), Peters, Sohn des Nikolaus (Petrus filius Nicolai), Johann Wagners (Johannes kolar) und Michael Fischers (Michael piscator), der Geschworenen seiner Minderstadt Göding (nostri opidi Godyng), die inserierte Urk. seines Bruders, Kg. Wenzel
IV. von Böhmen vom 4. Juli 1411, und die [in dieser inserierte] Urk. des Markgrafen
Johann von Mähren vom 1. Mai 1350, in welcher die Urk. der Kg.in Constanze von
152
Böhmen über die Freiheiten, Immunitäten, Gnaden und Indulte der Bürger und Gäste
(hospites) von Göding aus dem Jahr 1228 inseriert wird:
Kg. Wenzel [IV.] bestätigt den Bürgern und Einwohnern der Stadt Göding (civibus
et incolis civitatis in Godingen) die inserierte Urk. des Markgrafen Johann von Mähren.
Dat. 1411 Juli 4, Prag.1
Markgraf Johann von Mähren bestätigt der Stadt Göding die inserierte Urk. der
Kg.in Constanze von Böhmen aus dem Jahr 1228. Dat. 1350 Mai 1, Brünn.2
Kg.in Constanze von Böhmen gewährt ihrer Stadt Göding und den Deutschen, die
sie in diese Stadt gerufen hat, das Stadtrecht. Dat. 1228 (ohne Ort und Tagesdatum).3
KVr: Commissio propria domini regis (am rechten oberen Blattrand sowie unter der Plica in
der Mitte). – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. lat. mit rotem ung. Sekretsiegel (Posse 14/3) in teilweise beschädigter wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in MZA – SOkA Hodonín, Bestand AM Hodonín, Inv. Nr. 4,
Sign. L 4. – Kop. dt.: Dt. Übersetzung vom 7. Februar 1747, in NA Praha, Bestand Česká dvorská
kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 572.
Ed.: Treixler, Gödinger Urkunden, II, S. 27–28, Nr. 4. – Faksimile: Mráka – Štarha, Hodonín. Městská privilegia, Nr. 4.
Lit.: Plaček u.a., Hodonín, S. 98–99; zu der bestätigten Urk. der Kg.in Constanze von Böhmen und zur Frage nach ihrer Echtheit vgl. Mojmír Švábenský in Čerešňák u.a., Hodonín,
S. 37–42; Peter Futák in Plaček u.a., Hodonín, S. 64–67 und zuletzt Futák, Ještě jednou.
1 Ed.: Treixler, Gödinger Urkunden, II, S. 26–27, Nr. 3.
2 Ed.: CDM VIII, S. 16, Nr. 22; Treixler, Gödinger Urkunden, II, S. 26, Nr. 1 — Reg. RBM V/3, S. 447,
Nr. 860 (lat.).
3 Ed.: CDM II, S. 204–205, Nr. 189 (als echte Urk. betrachtet); Treixler, Gödinger Urkunden, I, S. 25–26
(als echte Urk. betrachtet); CDB II, S. 428–430, Nr. 381 (als Fälschung aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts aufgefasst) — Reg.: RBM I, S. 346, Nr. 737 (lat.; als echte Urk. betrachtet).
1422 April 26, Holitsch (in Alba ecclesia)95
(die dominico proximo post festum beati Georgii martyris, XXXVI – 12 – 2)
Kg. S. bestätigt und erneuert auf Bitten Peter Fleischers (Petrus carnifex), Matthias’
(Mathias), Peters, Sohn des Nikolaus (Petrus filius Nicolai), Johann Wagners (Johannes kolar) und Michael Fischers (Michael piscator), Geschworene seiner Minderstadt
Göding (nostri opidi Godyng), seine inserierte Urk. vom 27. Juli 1404, die mit einem
seiner früheren Kleinsiegel besiegelt wurde, das er inzwischen nicht mehr benutzt (sub
153
uno priorum minorum sigillorum nostrorum per nos dudum racionabilibus ex causis
postpositorum):
S., Kg. v. Ungarn, Dalmatien, Croatien usw., Markgraf von Brandenburg usw., Generalvikar des Reiches (sacri Romani imperii vicarius generalis) und Gubernator des
Kg.-reiches Böhmen (regni Boemie gubernator) befreit (liberandos duximus et eximendos) die Bürger und Einwohner der Stadt Göding angesichts der Schäden, die sie in
dieser Zeit des Unfriedens erlitten haben, von der Zahlung des Dreißigstzolls und der
Steuer (tricesime et tributorum) in seinem [ung.] Kg.-reich, solange diese Stadt oder
dieser Markt (eadem civitas seu idem opidum) zusammen mit der Burg und [deren]
Zubehör zu ihm, zu seinen Nachfolgern als ung. Kgg.n oder zum Kg.-reich Ungarn
gehören werde. S. befiehlt allen Dreißigstzollgrafen und Steuereinnehmern, von den
Bürgern und Einwohnern der Stadt Göding keinen Dreißigstzoll oder keine Steuern
einzuheben. Dat. 1404 Juli 27, im Feldlager bei Týnec (in descensu nostro campestri
iuxta Tynecz).1
KVr: Commissio propria domini regis (am rechten oberen Blattrand sowie unter der Plica in
der Mitte). – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. lat. mit teilweise beschädigtem roten ung. Sekretsiegel (Posse 14/3; Siegelankündigung: sigilli nostri novi appensione) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in MZA
– SOkA Hodonín, Bestand AM Hodonín, Inv. Nr. 5, Sign. L 5. – Kop. lat.: Vidimus des Franziskanerklosters in Skalitz vom 6. März 1747 in NA Praha, Bestand Archiv České koruny, Inv. Nr.
2499; einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka,
Inv. Nr. 7922. – Kop. dt.: Dt. Übersetzung vom 7. Februar 1747, in NA Praha, Bestand Česká
dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 572.
Ed.: Treixler, Gödinger Urkunden, II, S. 28–29, Nr. 5. – Reg.: RI XI, Nr. 4866 (nach der
beglaubigten Kop. vom 6. März 1747 in HHStA Wien, die derzeit in NA Praha aufbewahrt
wird; mit falscher Lokalisation des Ausstellungsortes „Weisskirchen [in Mähren]“, i.e. Hranice);
AKČ V, S. 184, Nr. 298 (tsch., nach derselben Kop. von 1747, die Altmann in RI benutzte; mit
ebenso falscher Identifizierung des Ausstellungsortes). – Faksimile: Mráka – Štarha, Hodonín.
Městská privilegia, Nr. 5.
Lit.: Bretholz, Die Übergabe, S. 298–299, Anm. 4; Čerešňák u.a., Hodonín, S. 51; Plaček
u.a., Hodonín, S. 88–89, 98–99.
Die in der bisherigen Forschung verbreitete Identifizierung des Ausstellungsortes als Weisskirchen in Mähren hat in der Forschung zur irrigen Annahme geführt, dass S. einen erfolgslosen
Zug nach Mittelmähren geführt habe, um dort den Vormarsch des litauischen Prinzen Sigismund
Korybut nach Böhmen zu stoppen.2
154
1 Ed.: CDM XIII, S. 333, Nr. 322. – Reg.: AKČ V, S. 98, Nr. 155 (tsch.); ZsO II, S. 393, Nr. 3316 (ung.).
2 Vgl. z. B. Válka, Počátek války, S. 45–46; Čapský, Vévoda, S. 246–247. Die falsche Lokalisation findet
sich noch bei Hoensch – Kees, Itinerar, S. 105; korrekt aber bei Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 111.
1422 Mai 8, Pressburg (zeu Presburgk)96
(am negsten freytage nach dem heyligen Creuces tagk Invencionis, 36 – 12 – 2)
Kg. S. belehnt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen seinen Diener
Konrad Nymptsch und dessen [männliche] Erben angesichts dessen treuer Dienste mit
den in seinem Fürstentum Schweidnitz und Jauer gelegenen Gütern Schönau (Schonaw), Berbisdorf (Bragwigsdorff) und Reyffersdorff mit allen Zinsen, Renten, Früchten, Äckern, Wiesen, Weiden, Wäldern, Büschen, allem Wildbann, allen Gewässern,
Wasserläufen, Mühlen, Teichen, Fischereien und allem anderen Zubehör im Wert von
800 Schock Prager Groschen als echtes Mannlehen (mahenlehen). Konrad soll diese
Güter nach dem Tod Konrads von Üchteritz (Vchterwitz) bzw. Ladislaus’ von Hohberg
(Hobergk) besitzen,1 die diese Lehen bisher innehaben, wobei Konrad Nymptsch oder
dessen [männliche] Erben unmittelbar nach dem Tod eines der beiden Vorbesitzer dessen Lehnsteil übernehmen sollen. S. behält sich und seinen Nachfolgern als böhmische
Kgg. die Möglichkeit vor, das Lehen von Konrad Nymptsch oder dessen Erben für
800 Schock Groschen auszulösen (wyder ahn uns bringen oder ledigen). Er gebietet
dem gegenwärtigen Hauptmann oder den zukünftigen Hauptleuten seines Fürstentums
Schweidnitz und Jauer unter Androhung seiner schweren Ungnade, Konrad Nymptsch
in den Besitz der vorgenannten Güter einzuführen (in gewer der vorgenanten guttere
… in weysen und eynsetzen), sobald die angeführten Konrad bzw. Ladislaus gestorben
sind, ihn und dessen Erben in diesem Besitz nicht zu behindern, sondern sie darin zu
schützen. Schließlich widerruft er alle Urkk., die er möglicherweise zukünftig von vergessenhayt wegen zugunsten anderer Personen über die vorgenannten Güter ausstellt
und die im Widerspruch zu dieser Urk. für Konrad Nymptsch stehen (nach Kop.).
KV: Ad mandatum domini regis Ioanne de Polenczg referente in absencia protonotariorum
(nach Kop.).
Orig. im bearbeitetem Bestand nicht überliefert. – Kop. dt.: Vidimus des Bürgermeisters und
des Stadtrats der Stadt Löwenberg vom 7. März 1536, Siegelankündigung für Majestätssiegel,
in MZA Brno, Bestand G 315 – Rodinný archiv Stubenbergů Nové Syrovice, Inv. Nr. 2, Kart. 1.
1 Nach dem Landbuch der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer gehörten die Güter Berbisdorf (auch Berwigisdorf) und Reyffersdorff (auch Reynersdorf, Reynfirsdorf, Reinfriedsdorf) der Familie von Üchteritz (s.
Jurek, Landbuch, S. 43, Nr. 161; S. 94, Nr. 378; S. 99, Nr. 402; S. 125, Nr. 507; S. 130, Nr. 529), während
155
in Schönau die Familie von Hohberg und im Jahr 1407 namentlich auch Ladislaus von Hohberg begütert
war (s. ebd., S. 459, Nr. 1850).
1422 Mai 10, Bösch (in Bews)97
(die dominico proximo post festum beati Iohannis ante portam Latinam, 36 – 12 – 2)
Kg. S. verpfändet Wenzel Lžička (Lescyczka) von Dolní Dubňany (de Inferiori Dubna),
Familiar seines Hauptmanns in Ungarisch Hradisch (de Hradischya), Ladislaus von Ludanice (de Lwdan), und dessen Erben angesichts der Dienste, die Wenzel bei der Bewachung
und beim Schutz der Stadt Ungarisch Hradisch und anderer Orte geleistet hat, das Dorf
Huštěnovice (Hwscyenouicze), das dem Kloster Velehrad gehört und das bis dahin eine
[namentlich nicht genannte] Frau auf Lebenszeit pfandweise innehat,1 samt allem Zubehör
und Nutzen für 300 Schock Prager Groschen, die er Wenzel schuldet. Er bestimmt, dass
Wenzel das Dorf von dieser Frau zu deren Lebenszeiten nur dann auslösen kann, wenn
sie ihre Zustimmung dazu gibt. Tut sie dies aber nicht, soll das Dorf erst nach ihrem Tod
in den Besitz Wenzels oder dessen Erben übergehen. Des Weiteren sollen sie das Dorf so
lange innehaben, wie er, Kg. S., oder andere Zuständige das Dorf nicht auslösen wollen,
andernfalls sind Wenzel oder dessen Erben verpflichtet, dem Kg. das Dorf gegen die genannte Summe zurückzuerstatten. Schließlich bestimmt S., dass die durch diese Urk. gewährten Rechte auch diejenigen genießen sollen, die die Urk. nach Wenzels gutem Willen
(ex ipsius Vencezlai vel suorum heredum bona voluntate) innehaben werden.
KVr: Rellacio Iohannis de Rysemberg (am rechten oberen Blattrand und unter der Plica in der
Mitte). – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. lat., Siegel verloren, Perg.-streifen erhalten, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. G 33. – Altes Reg.: tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in
Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute
in KNM u. ANM nicht auffindbar) mit dem falschen Datum 3. Mai 1422.
Reg.: AČ VII, S. 595, Nr. 72 (Abdruck des tsch. Reg.s vom Jahr 1459, mit dem falschen Datum 3. Mai 1422); RI XI, Nr. 4873 (zum 3. Mai 1422); Šebánek, Archivy, S. 255, Nr. 1225 (tsch.;
nach Orig., aber mit dem falschen Datum 14. Mai 1422); Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 14,
Nr. 43 (tsch.; mit dem falschen Datum 14. Mai 1422).
Lit.: Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 103; Borovský, Kláštery, S. 196; Elbel, Scio,
quod vos Moravi, S. 91.
1 Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 103, identifiziert die Inhaberin von Huštěnovice aufgrund
anderer Quellen als Anna von Troubky, Witwe des Johann von Choryně, ansässig in Huštěnovice.
156
1422 Mai 20, Stuhlweissenburg (zu Weissenburg)98
(an vnsers herren auffart abend, XXXVI – 12 – 2)
Kg. S. gewährt mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen dem Bürgermeister und
dem Rat der Stadt Olmütz angesichts der treuen Dienste, welche die Bürgermeister,
Räte und Bürger von Olmütz ihm, der böhmischen Krone und der Markgrafschaft Mähren geleistet haben und auch gegenwärtig vornehmlich gegen die Wiclifiten und Ketzer
mit großen Kosten leisten, die besondere Gnade, dass sie bis auf Widerruf die silbernen
Münzen und Pfennige mit solchem Grad, Korn und Zusatz schlagen dürfen, wie man
sie derzeit in Brünn schlägt. S. befiehlt dem [Landes-] Hauptmann [von Mähren], sowie
allen Bürgermeistern, Räten und Bürgern seiner Städte in der Markgrafschaft Mähren
unter Androhung seiner schweren Ungnade, die durch die Stadt Olmütz geschlagenen
Münzen ohne jeden Widerspruch anzunehmen.
KVr: De mandato domini regis. – KVv: R(egistrata).
Orig. Perg. dt. mit rotem ung. Sekretsiegel (Posse 14/3; Siegelankündigung: versigelt mit
unserm kuniglichen ungerischen anhangendem insigel, des wir yetz umb abwesung unsers Römischen kuniglichen insigels hieran gebruchen) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen,
in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Urk. Nr. 103. – Kop. dt.: Abschrift aus dem
frühen 17. Jahrhundert im Kopialbuch der Stadt Olmütz, in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM
Olomouc, Buch Nr. 8, fol. 18v–19r; einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno,
Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 9421.
Reg.: Loserth – Beck, Urkundliche Beiträge (II), S. 73, Nr. 10 (dt.); Hlaváček u.a., Skryté
edice, I, S. 23, Nr. 62 (tsch.); Spáčil, Sbírka listin, S. 93, Nr. 137 (tsch., mit falschem Tagesdatum
zum 21. Mai). – Foto: Spáčil, Sbírka listin, S. 488.
Lit.: Sejbal, Moravská mince, S. 144–145 und 151; ders., Dějiny peněz, S. 58–59; Schulz
u.a., Olomouc. Malé dějiny, S. 87; Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 215.
1422 Juli 8, Wien (Wyenne)99
(feria quinta post festum sancti Vlrici, XXXVI – 12 – 2)
Kg. S. erlaubt mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner Getreuen und rechtem Wissen
dem Abt und dem Konvent des [Zisterzienser-] Klosters Velehrad auf deren Bitten,
ihrem Verwalter Adalbert (Woytyechoni, ipsorum provisori) das im Besitz des Klosters
befindliche Dorf Potvorovice als Belohnung für dessen dem Kloster geleistete Dienste
auf Lebenszeit abzutreten, wobei er auch die treuen Dienste Adalberts für sich, Kg. S.,
157
berücksichtigt. Adalbert soll das Dorf bis zu seinem Tod mit denselben Rechtstiteln
(omni eo iure et titulo) wie der Abt und der Konvent besitzen (nach Kop.).
KV: Per dominum Iohannem de Swyhow Michael prepositus Boleslawiensis (nach Kop.).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: zeitgenössische Abschrift in Hds.
„Codex Velehradensis“, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. G 191, fol. 111v.
– Altes Reg.: tsch. Kurzreg. ohne Datierung in der Hds. mit Auszügen aus alten böhmischen
Registerbüchern, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Sign. RKP 2450, Buch Nr. 148,
pag. 536, das von Sedláček, Zbytky register, S. 119, Nr. 831, ohne Kenntnis der Orig.-urk.
korrekt auf Juli 1422 datiert wurde. Dieses Reg. erweckt jedoch im Gegensatz zur Orig.-urk. den
Anschein, als habe S. das Dorf Potvorovice mit Zustimmung des Klosters verpfändet und nicht
umgekehrt.1
Reg.: Čelakovský, De vernaculis, S. 106, Nr. 5 (tsch..; aufgrund des Auszugs aus den alten
Registerbüchern; undatiert); Sedláček, Zbytky register, S. 119, Nr. 831 (tsch., aufgrund des
Auszugs aus den alten Registerbüchern; datiert Juli 1422); Sedláček, Die Reste (1916), S. 97,
Nr. 850 (dt.).
Lit.: Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 104; Borovský, Kláštery, S. 196; Štěpánek
– Jan u.a., Starý Poddvorov, S. 78–79. 1 Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 104, denkt in Übereinstimmung mit der Orig.-urk. an eine
Verpfändung des Dorfes durch das Kloster; dagegen zählt Borovský, Kláštery, S. 196, die Verpfändung
von Potvorovice aufgrund des Auszugs aus den alten Registerbüchern zu den Verpfändungen S.s.
[vor 1422 August 23]1100
Kg. S. verpfändet den Edlen Johann, Heinrich und Emmeram, Brüder von Doubrawitz,
den Markt Klobouk sowie die Dörfer Kamének2 und Přestavlky mit allem Zubehör, die
dem Prämonstratenserstift Obrowitz gehören.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: erwähnt in der Urk. Kg. Georgs von Böhmen vom 8. April 1464 (MZA Brno, Bestand E 59 – Premonstráti Zábrdovice, Urk.
Nr. 23; Reg.: Šebánek, Archivy, S. 313, Nr. 1477) sowie in der Urk. Kg. Matthias’ von Ungarn
und Böhmen vom 24. April 1483 (MZA Brno, Bestand E 59 – Premonstráti Zábrdovice, Urk. Nr.
16). In der Urk. Kg. Matthias’ vom 24. April 1483 wird behauptet, dass S. später die Verpfändung
von Klobouk durch eine Urk. widerrufen habe (… quamvis idem dominus Sigismundus postea
meliori habita racione per litteras suas patentes, quas eciam nos vidimus dictam impignoracionem tanquam scelestam, sacrilegam et prorsus divinis contrariam legibus revocavit …), womit
offensichtlich die Urk. S.s vom 23. August 1422 für das Stift Obrowitz gemeint ist, in welcher
158
er alle Verpfändungen der Güter des Stifts widerrief, die er in der letzten Zeit hatte durchführen
müssen (Siehe Reg. Nr. 105). Daraus ergibt sich der Terminus ante quem für die Ausstellung
der verlorenen Verpfändungsurk. S.s. Als terminus post quem könnte höchstwahrscheinlich der
Regierungsantritt S.s in Mähren (Ende Dezember 1419) festgesetzt werden.
Lit.: Zemek u.a., Klobouky, S. 17; Borovský, Kláštery, S. 197; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 81.
1 Zur Datierung vgl. die Angaben zur Überlieferung.
2Bei Hosák, Historický místopis, S. 271, sowie bei Nekuda, Zaniklé osady, S. 58, wird dieses schon
1464 verödete (so die Urk. Kg. Georgs vom 8. April 1464) und seitdem nicht mehr existierende Dorf als
„Kamenec“ bezeichnet; die Namensform Kamenek (Urk. Kg. Georgs vom 8. April 1464) bzw. Camenek
(Urk. Kg. Matthias’ vom 24. April 1483) ist jedoch eher als Kamének aufzulösen.
1422 August 23, Nürnberg (Nuremberge)101
(dominica proxima ante festum sancti Bartholomei apostoli, XXXVI – XIII – 3)
Kg. S. widerruft und annulliert aus der römischen und böhmischen kgl.en Machtvollkommenheit (auctoritate Romana et Boemie regia) mit wohlbedachtem Mut und Rat
aller Kurfürsten sowie anderer Fürsten, Grafen und städtischer Gemeinden sowohl des
Heiligen Römischen Reiches als auch des Kg.-reiches Böhmen alle Verschreibungen,
Schenkungen und Veräußerungen von Gütern des durch den [mährischen] Markgrafen
Johann [Heinrich] gestifteten Augustinerklosters St. Thomas zu Brünn (Noui Monasterii sancti Thome ante Brunnam ordinis sancti Augustini), die er zugunsten verschiedener Personen getätigt hat. Er erlaubt dem Prior und dem Konvent dieses Klosters, die
veräußerten Güter mithilfe ihrer Gönner (assumptis … suis fautoribus et amicis) wieder
in Besitz nehmen und sie ohne Behinderung durch jene innehaben zu dürfen, die über
dieselben Güter eine Urk. S.s besitzen. Zu diesem Zwecke gestattet er ihnen, sich Vormünder oder Beschützer (tutores, defensores et adiutores) wählen zu dürfen. S. erklärt,
dass er die Güter des genannten Klosters sowie der Prager [Dom-] Kirche und anderer
Kirchen, Klöster und Pfarreien nur deswegen veräußert hat, um [finanzielle] Mittel
gegen die Ketzer in Böhmen zu erlangen, da diese Ketzer die getreuen Christen (fideles
dei christicolas) töten, sie ihrer Güter berauben und die Kirchen zerstören. Er erkennt
jedoch an, dass solche Veräußerungen sowohl nach weltlichem als auch nach kanonischem Recht ungültig und wirkungslos sind.
KVr: Ad mandatum domini regis domino G(eorgio) episcopo Pataviensi cancellario referente
Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Registrata.
159
Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in MZA Brno, Bestand E 4 – Augustiniáni Brno, Sign. 4:14. – Kop. lat.: einfache Abschrift
aus dem 17. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 5178; Vidimus
des Guardians des Minoritenklosters in Brünn vom 16. März 1732, in NA Praha, Bestand Česká
dvorská kancelář, Inv. Nr. 717, Sign. IV B 101, Kart. 395.
Reg.: Vašků, Konfirmace privilegií, S. 152 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 23, Nr.
67 (tsch.).
Lit.: Borovský, Kláštery, S. 200–202.
1422 August 23, Nürnberg (Nuremberge)102
(dominico ante festum sancti Bartholomei apostoli, XXXVI – XIII – 3)
Kg. S. urkundet für das Kartäuserstift in Königsfeld bei Brünn (Noua Villa prope Brunnam) (wie Nr. 101).
KVr: Ad mandatum domini regis domino Georgio episcopo Pataviensi cancellario referente
Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.streifen in MZA Brno, Bestand E 6 – Benediktini Rajhrad, Sign. D g 16.
Lit.: Borovský, Kláštery, S. 200–202. 1422 August 23, Nürnberg (Nuremberge)103
(dominico proximo ante festum sancti Bartholomei apostoli, 36 – 12 – 3)1
Kg. S. urkundet für das Zisterzienserkloster Velehrad (wie Nr. 101).
KVr: Ad mandatum d(omini) regis d(omino) G(eorgio) e(piscopo) Pataviensi cancellario etc.
referente Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie.
Orig. Perg. lat. mit wachsfarbenem Majestätsiegel (Posse 13/3) am Perg.-streifen, in MZA
Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. A 15. – Kop. lat.: Vidimus des Mährischen Tribunals vom 29. Januar 1747, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 719, Sign.
IV B 101, Kart. 396; Insert in der Konfirmationsurk. Maria Theresias vom 4. Juli 1748, die in
einer gleichzeitigen Abschrift in MZA Brno, Bestand B 1 – Moravské gubernium, Sign. W 181,
überliefert ist.
160
Reg.: Šebánek, Archivy, S. 256, Nr. 1229 (tsch.); Vašků, Panovnické konfirmace, S. 39, Nr.
7 (tsch.).
Lit.: Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera I, S. 103; Borovský, Kláštery, S. 200–202. 1 Das römische Regierungsjahr fälschlich duodecimo anstatt tredecimo.
1422 August 23, Nürnberg (Nuremberge)104
(dominico proximo ante festum sancti Bartholomei, 36 – 13 – 3)
Kg. S. urkundet für das Zisterzienserinnenkloster in Alt Brünn (monasterii monialium
Claustriregine in Antiqua Brunna ordinis Cisterciensis) (wie Nr. 101).
KVr: Ad mandatum domini regis d(omino) G(eorgio) episcopo Patauiensi cancellario referente Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Registrata.
Orig. Perg. lat. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in MZA Brno, Bestand E 9 – Cisterciačky Staré Brno, Sign. A 34. – Kop. lat.: Vidimus des
Franziskanerklosters in Brünn vom 29. November 1730, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova
sbírka, Inv. Nr. 4352.
Reg.: Šebánek, Archivy, S. 256, Nr. 1230 (tsch.).
Lit.: Borovský, Kláštery, S. 200–202.
1422 August 23, Nürnberg (Norenberge)105
(die dominico ante festum sancti Bartholomei apostoli, 36 – 12 – 3)1
Kg. S. urkundet für das Prämonstratenserstift in Obrowitz (Zabrdowicensis) (wie Nr. 101).
KVr: Ad mandatum domini regis d(omino) G(eorgio) e(piscopo) Patauiensi cancellario referente Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. lat. mit teilweise beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) am
Perg.-streifen, in MZA Brno, Bestand E 59 – Premonstráti Zábrdovice, Urk. Nr. 10. – Kop. lat.:
Vidimus des mährischen Tribunals vom 29. März 1747, in NA Praha, Bestand Česká dvorská
kancelář, Inv. Nr. 728, Sign. IV B 101, Kart. 401; Insert in der Konfirmationsurk. Maria Theresias
vom 25. Juli 1750, in MZA Brno, Bestand E 59 – Premonstráti Zábrdovice, Urk. Nr. 86; Insert in
der Konfirmationsurk. K. Josefs II. vom 26. April 1782, ebd., Urk. Nr. 87; einfache Abschrift aus
dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 4261.
161
Reg.: Šebánek, Archivy, S. 256, Nr. 1228 (tsch.); Vašků, Panovnické konfirmace, S. 124, Nr.
12 (tsch.).
Lit.: Zemek u.a., Klobouky, S. 17; Borovský, Kláštery, S. 200–202.
1 Das römische Regierungsjahr fälschlich duodecimo anstatt tredecimo.
1422 August 23, Nürnberg (Nuremberg)106
(die dominico ante festum sancti Bartholomei apostoli, 36 – 12 – 3)1
Kg. S. urkundet für das Zisterzienserinnenkloster in Tischnowitz (Tissnowicensis) (wie
Nr. 101).
KVr: Ohne KV. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie.
Orig. Perg. lat. mit teilweise beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) am
Perg.-streifen, in MZA Brno, Bestand E 10 – Cisterciačky Tišnov, Sign. Y II 26.
Reg.: RI XI, Nr. 5027; Sedláček, Zbytky register, S. 167, Nr. 1203 (tsch.).
Lit.: Hladík, Dějiny kláštera, S. 168–169; Borovský, Kláštery, S. 200–202.
1 Das römische Regierungsjahr fälschlich duodecimo anstatt tredecimo.
1422 August 29, Nürnberg (Nurenbergae)107
(in die Decollationis sancti Joannis Baptistae, 36 – 12 – 3)1
Kg. S. bestätigt und erneuert aus kgl. Machtvollkommenheit (de regiae plenitudine
potestatis) der Kollegiatkirche St. Peter in Brünn (ecclesiae collegiatae Montis Sancti
Petri in Bruna Olomucensis dioecesis), die durch S.s Vorfahren gegründet und dotiert
wurde und deren Patron und weltlicher Herr (patronus … et dominus temporalis) er als
Kg. von Böhmen ist, auf Bitten des Propstes Bartholomäus, alle Privilegien, Urkk. und
Schriftstücke über ihre Gründung und über alle nachfolgenden Schenkungen, Überlassungen von Patronatsrechten, Freiheiten, Immunitäten, Verträge, Käufe, Testamente,
Exemptionen, Jurisdiktionen, Rechte und Gewohnheiten, über ihre Dörfer, Höfe, Felder, Weinberge, Zehnte und alle ihre Güter samt Zubehör, die die Kirche von S.s Vorfahren, den Kgg.n von Böhmen und Markgrafen von Mähren, sowie von allen anderen
geistlichen und weltlichen Fürsten, Baronen und allen anderen Personen oder von Städten besitzt, und namentlich das Testament des Markgrafen Jost von Mähren. Er konfir162
miert alle diese Urkk. in omnibus suis tenoribus, sententiis, punctis et clausulis, sicut
conceptae sunt et earum sonat tenor, als ob sie wörtlich inseriert wären. Zugleich will
er damit alle eventuellen missverständlichen Formulierungen innerhalb dieser Schriftstücke ausbessern (omnem defectum, si quis in praemissis quavis interpretatione dubia
vel sinistra obscuritate verborum compertus fuerit, supplentes). S. verbietet allen Personen, seine Bestätigungsurk. (hanc nostrae approbationis, innovationis, ratificationis
paginam) zu verletzen, andernfalls fielen sie unter seine schwere Ungnade und eine
Pön von 100 Mark reinen Silbers, die zu einer Hälfte an sein kgl.es Ärar (regali nostro
aerario seu fisco) und zur anderen an die Geschädigten zu zahlen ist.
Arenga: Conditor orbis, deus omnipotens, ad hoc larga mundi per spatia regalibus
Romanorum, Hungariae et Bohemiae titulis decorare disposuit magnifice nomen nostrum, ut ecclesiarum ejus, in quibus sui nominis gloria augetur, veneratur, statum respiciamus et commoda, et tam ipsas, quam personas earum pro divinis laudibus deputatas
in concessis libertatibus et juribus gratiosius foveamus; et licet singulis ad talia generaliter teneamur, sumus tamen iis ex quodam debito magis obnoxii, quos haereditarium
regnum nostrum Bohemiae et marchionatus Moraviae peculiaribus tenet limitibus et ante
multorum annorum curricula felicis memoriae nostri progenitores illustrissimi aeterno
conspirante spiritu fundaverunt, ac de bonis propriis liberaliter dotaverunt (nach Kop.).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: Abschrift aus dem frühen 17.
Jahrhundert, in ZAO-O, Bestand Sbírka rukopisů Metropolitní kapituly Olomouc, Sign. CO 604,
pag. 105–107; Abschrift aus dem 18. Jahrhundert in Hds. „Ausführlicher Bericht von denen
Canonicatibus curatis, regiis und anderen, die auf dem Petersberg gestifftet seyn“, in MZA Brno,
Bestand G 10 – Sbírka rukopisů zemského archivu, Inv. Nr. 732, fol. 26r–27v; Abschrift aus dem
18. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 2986. In allen Abschriften
fehlen – vermutlich durch einen Flüchtigkeitfehler des Kopisten einer gemeinsamen Vorlage –
die zweite Hälfte der Petitio und der Anfang der Dispositio. Das Versehen kann einfach erklärt
werden, da beide Urkundenteile oft einen (fast) identischen Passus enthalten. Wegen dieser Lücke, die den Inhalt der Urk. offensichtlich nicht besonders verändert hat, wissen wir z.B. nicht,
ob die Mitratformel verwendet wurde. Siegelankündigung für Majestätssiegel.
1 Das römische Regierungsjahr fälschlich duodecimo anstatt tredecimo.
1422 November 25, Pressburg (zu Presburg)108
(an sand Kathrein tag, XXXVI – XIII – 3)
Kg. S. schreibt dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Brünn wegen der Zinse [vom
Kammerzins] der Stadt Brünn, die der verstorbene Johann von Bamberg innegehabt
163
und Johann Malerzik (Ianken Malerziken) sowie Friedrich und Kunz Ingram vermacht
hat. Er gebietet dem Bürgermeister und dem Stadtrat, sich dieser Angelegenheit anzunehmen und sie rechtmäßig zu entscheiden. Falls die Zinse dem Kg. anheimfallen,
wird er diese genießen. Falls aber Johann, Friedrich und Kunz diese Zinse rechtmäßig
besitzen, will er sie in ihrem Recht nicht behindern.
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Ohne RV.
Orig. Pap. dt. mit rotem verso aufgedrückten und mit Papieroblate überklebten Sekretsiegel
(Posse 13/4), in AMB, Bestand A I/1 – Sbírka listin, mandátů a listů, Inv. Nr. 257.
1422 Dezember 2, Pressburg (Posonÿ)109
(feria quarta post festum beati Andree apostoli, 36 – 13 – 3)
Kg. S. – der anführt, dass der Gespan des Komitats von Neutra Stibor, Sohn Stibors Vajda von Beckov (Bolondocz), während des Krieges in Mähren auf den Burgen Buchlov
(Pwhlo), Wessely an der March und Bisenz Kontingente mit 135 Lanzen sowohl zur
Überwachung dieser Burgen als auch zur Führung des täglichen Krieges gegen die Feinde
S.s (nostris infidelibus … cotidianis gwerris, dampnis, invasionibus et depopulacionibus
inferrendis et recogandis) unterhält, er ihm allerdings den Sold für die ersten drei Monate
im Betrag von 3.000 Gulden in Gold (tria milia florenos auri puri) schuldet – verpfändet
(duximus pignori obligandum) Stibor für die angeführte Schuldsumme die besagten Burgen Buchlov, Wessely an der March und Bisenz mit allen Märkten, Dörfern und anderem
Zubehör, i.e. mit dem Markt Wessely an der March (opido Wezele) und den Dörfern
Sudomírky (Sudomÿerky), Zarazice (Zarazÿcze), Břehy (Brzehÿ), Blatnička (Blatniczka),
Žeraviny (Zerawinkÿ), Tasov (Tassow), [Hroznová] Lhota (Lhota), Louka (Luka),
Kuželov (Kuzelowe), [Malá] Vrbka (Wrbka), Boršice [u Blatnice] (Borssÿcze), Vnorovy
(Wnorowÿ), Spinek (Spÿnek), Mistřice (Mistrzÿcze), Javorovec (Jawornikÿ), Včelary
(Voczelary)1, Strání (Stranÿe), [Horní] Němčí (Nÿemczÿe), Slavkov (Slaukow) und Suchá
Loz (Suchaloze), welche zu Wessely gehören, mit dem Markt Bisenz (opido Bzdencz)
und den Dörfern Vracov (Wraczow), Syrovín (Swrowÿn), Hostějov (Hostietÿnek), Vacenovice (Waczonowÿcze), Vlkoš (Wlkoss) und Těmice (Tÿemicze), die zu Bisenz gehören,
mit den Dörfern Stříbrnice (Strzebernÿcze), Sušice (Svssÿcze), Kudlovice (Kublouicze),
Kostelany (Kostelanÿ), Vrbka (Wrbka), Lubná (Lubna), Kopa (Koppa), Újezdec (Wgezd)
und dem Meierhof im Dorf Únětice (Wnÿetÿcz), welche zu Buchlov gehören, sowie mit
allem anderen Nutzen, allen Zinsen, Äckern, Wiesen, Wäldern, Weinbergen, Teichen,
Fischereien, Mühlen und Gewässern. Des Weiteren verpflichtet sich S., Stibor für jeden
weiteren Monat des Kriegsdienstes auf den Burgen Wessely, Bisenz und Buchlov 1.000
ung. Gulden zu bezahlen, andernfalls die Schuldsumme zu der Pfandsumme von 3.000
164
ung. Gulden zugeschlagen werden soll. Wenn aber S. oder seine Nachfolger die verpfändeten Burgen auslösen wollen und Stibor oder dessen Erben die gesamte Pfandsumme
ausbezahlt haben, dann soll Stibor diese Burgen unverzüglich zurückerstatten, wobei
ihre Ausrüstung und Lebensmittelvorräte dem Zustand bei der Übergabe der Burgen zu
entsprechen haben. Schließlich gestattet S. Stibor und dessen Erben, die von den verpfändeten Burgen [bereits früher an andere Personen] verschriebenen Dörfer von ihren
Pfandinhabern auszulösen und diese Dörfer pfandweise innezuhaben (nach Kop.).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto des (in MOL, Sign. DL 64752, aufbewahrten) durch das Domkapitel von Neutra am 9. Mai 1424 ausgestellten Transsumptes der
mit dem Sekretsiegel besiegelten lat. Urk. S.s in MZA Brno, Bestand G 160 – Sbírka fotografií,
pohlednic a filmových dokumentů.
Ed.: Wenzel, Stibor vajda, S. 174–175, Nr. 132. – Reg.: ZsO IX, S. 389–390, Nr. 1217 (ung.).
Lit.: Pokluda, Hrad Buchlov, S. 57–58;
Dvořáková, Rytier, S. 378.
ders.,
Konec šternberské vlády, S. 184–185;
1 In der nicht mehr existierenden Orig.-urk. lässt sich die Namensform Wczelary vermuten.
1422 Dezember 4, Pressburg (zu Prespurg)110
(an sand Barbara tag, XXXVI – XIII – 3)
Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Brünn, den Judenmeister
von Brünn, Meister Juda, und dessen Frau, Sohn und Eidam und ihr Vermögen gefangenzunehmen, zu beschlagnahmen und zu versiegeln (das ir meister Juda, den Juden
meister bey euch gesessen, mit seynem weib, sun und ey[da]m und allem irem gut fahet,
uffhaldet, bekümert, versigelt und wol bewart und versichert). Sie sollen darauf achten,
dass die Gefangenen nicht flüchten und [von ihrem Vermögen] nichts verloren geht,
und sie so lange gefangen halten, bis ihre Mitbürger Heinrich und Hans Hase zu ihnen
kommen und ihnen die kgl.e Absicht mitteilen werden.
KVr: Ad m[an]datum domini regis Fran[ciscu]s prepositus Strigoniensis. – KVv: Ohne RV. –
Adresse verso: Dem burgermeister und rate der stat zu Brunn unsern lieben getruen.
Orig. Pap. dt. littera clausa (in den Faltungen teilweise durchlöchert) mit Fragmenten eines
verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels (Posse 13/4) unter (abgefallener, beiliegender) Papieroblate, in AMB, Bestand A I/1 – Sbírka listin, mandátů a listů, Inv. Nr. 258.
165
[vor oder genau 1423 Januar 1]1111
Kg. S. übergibt Wenzel von Duba und Lischna die Burg Spielberg, die bis dahin Hartneid [V.] von Liechtenstein und Nikolsburg verwaltet hat, und verschreibt ihm eine
bestimmte Summe von dieser Burg.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus dem Mandat
S.s vom 1. Januar 1423; siehe Reg. Nr. 112.
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 65. 1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
1423 Januar 1, Pressburg (zu Prespurg)112
(an dem heiligen Newen iare tag, XXXVI – XIII – 3)
Kg. S. – der anführt: er hatte früher dem Edlen Hartneid [V.] von Liechtenstein und
Nikolsburg (Nicolspurg) seine Burg Spielberg (Sloss Spilberg) übertragen (eingegeben
und zu halden bevolhen hatten); Hartneid hat diese Burg sorgfältig bis zum heutigen
Tag verwaltet, wofür ihm S. jetzt dankt. Da Hartneid ihn allerdings in der letzten Zeit
oft gebeten hatte, die Burg Spielberg wieder zurückzunehmen und ihn von ihrer Verwaltung zu entbinden, er aber diesen Bitten bis jetzt nicht Folge leisten konnte, hat er
diese Burg nunmehr dem Edlen Wenzel (Waczlawen) von Duba (Duben) und Lischna
(Lessczan) übergeben und ihm auch eine gewisse Summe darauf verschrieben (im auch
ettlich verschreibung doruff getan), wie es eine andere Urk. S.s näher bestimmt1 – gebietet Hartneid von Liechtenstein, Wenzel von Duba die Burg Spielberg abzutreten.
S. bedauert sehr, dass Hartneid ihn wegen einer Krankheit und körperlicher Schwäche
nicht aufsuchen und er ihm selbst daher all dies nicht mündlich bekanntgeben habe
können. Deswegen hat er Bavor von Holovousy (Holobus), dem Amtmann Hartneids
in Spielberg, die Angelegenheit mündlich mitgeteilt und diesen beauftragt, Hartneid
davon in Kenntnis zu setzten. Hartneid soll infolgedessen den oben angeführten Befehl
so annehmen, als ob S. ihn Hartneid persönlich mündlich erlassen hätte.
KVr: Ad mandatum d(omini) regis Iohanne de Chotyemicz referente Franciscus prepositus
Strigoniensis.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite; Siegelankündigung für Majestätssiegel) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 164.
166
Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 170, Nr. 1228 (tsch.); T[urek], Brněnský hrad roku 1423,
S. 51 (tsch.); Zemek – Turek, Regesta listin, S. 253, Nr. 314 (tsch., fehlerhaft); Hlaváček u.a.,
Skryté edice, I, S. 24, Nr. 80 (tsch. Kurzreg.).
Lit.: Falke, Liechtenstein, S. 443; Svoboda, Břeclav, S. 141; Elbel, Scio, quod vos Moravi,
S. 65.
1 Siehe Reg. Nr. 111.
1423 Februar 24, Ofen (Bude)113
(in festo beati Mathÿe apostoli, 36 – 13 – 3)
Kg. S. bestimmt mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und dem Rat mehrerer seiner Getreuen zum Wohl und auf Bitten der Bürger und der Gemeinden seiner beiden
Märkte Wallachisch Klobouk (oppidorum nostrorum utriusque Klobuk), i.e. Neu- und
Alt-Klobouk (Noue scilicet et Antique), dass die Märkte und deren Einwohner künftig
unter einem Vogt und [gemeinsamen] Geschworenen vereinigt bleiben und gleiche Gewohnheiten, Institutionen und Immunitäten genießen sollen.
KVr: Commissio propria domini regis (am rechten oberen Blattrand sowie unter der Plica in
der Mitte). – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. lat. mit Fragment eines roten ung. Sekretsiegels (Posse 14/3) am Perg.-streifen in
MZA – SOkA Zlín, Bestand AM Valašské Klobouky, Urk. Nr. 6 – Kop.: Abschrift aus dem 18.
Jahrhundert in der Hds. in MZA Brno, Bestand G 12 – Cerroniho sbírka, Sign. Cerr. II, 248/10,
fol. 201r–202r; Vidimus des Guardians des Franziskanerklosters in Brünn vom 22. Februar 1747,
in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 8621.
Reg.: Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 25, Nr. 87 (tsch., mit falschem Tagesdatum 25. Februar und Ausstellungsort Blindenburg).
Lit.: Dřímal, Znak, S. 135; Pokluda, Počátky, S. 13; Odehnal, K většímu zlepšení, S. 68–
69; Ders., Z příběhů města, S. 9–10.
[vor oder genau 1423 Mai 6]1114
Kg. S. verpfändet Peter Gewser von Mohelno die Stadt Eibenschitz für 1.200 Schock
[Prager] Groschen.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus dem diesbezüglichen Mandat S.s an den Bürgermeister und Rat der Stadt Eibenschitz vom 6. Mai 1423;
167
siehe Reg. Nr. 115. Tsch. Kurzreg. ohne Datierung und ohne Nennung des Empfängers befindet
sich auch in der Hds. mit den Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern, in APH, Bestand
APK, Hds. XXXIII, pag. 463.
Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 121, Nr. 850 (tsch.; aufgrund des Auszugs aus den alten
Registerbüchern sowie des Mandats S.s vom 6. Mai 1423); Sedláček, Die Reste (1916), S. 99,
Nr. 869 (dt.).
Lit.: Čejka u.a., Ivančice, S. 156–157; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 83; Zajic – Elbel,
Wappenmarkt und Marktwappen, S. 354.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
[1423]1 Mai 6, Kaschau (zu Kassaw)115
Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und Rat der Stadt Eibenschitz (Eywanczicz) Peter Gewser von Mohelno (Mohilno) und dessen Erben ohne Einwände den Eid und
Gehorsam zu leisten, da er Peter Gewser gerade eine Summe von 1.200 Schock [Prager] Groschen von der Stadt Eibenschitz verschrieben hat, wie es seine andere darüber
ausgestellte Urk. näher bestimmt.2 Des Weiteren sollen sie [Peter] darüber eine Urk.
nach dem Wortlaut seines Briefs ausstellen (und ewern brieue noch unsers briefes lautt
doruber gebet).
KVr: Ad mandatum domini regis d(omino) G(eorgio) episcopo Patauiensi cancellario etc.
referente Franciscus prepositus Strigoniensis.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve
Vídni, Inv. Nr. 165.
Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 253–254, Nr. 315 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté
edice, I, S. 25, Nr. 95 (tsch.).
Lit.: Čejka u.a., Ivančice, S. 156–157; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 83; Zajic – Elbel,
Wappenmarkt und Marktwappen, S. 354.
1 Das Jahr ergibt sich aus den Regierungsjahren.
2 Vgl. Reg. Nr. 114.
168
1423 September 22, Blindenburg
(zu der Plintenpurg)1116
(an mitichen nach Sant Matheus des heiligen zwelfpoten tag, 37 – 14 – 4)
Kg. S. und Herzog Albrecht [V.] von Österreich entscheiden mit wohlbedachtem Mut
und nach guter Erwägung ihrer Räte (mit guter vorbetrachtung unsere rete) in den
Streitigkeiten zwischen dem Abt Johann und dem Konvent des [Prämonstratenser-]
Stifts Klosterbruck bei Znaim (Prukg under Snoim gelegen) und dem Bürgermeister,
dem Rat und den Bürgern der Stadt Znaim, die neben anderen Dingen hauptsächlich
um den dem Abt zustehenden Weinzehnt vom weißen und roten Wein um Znaim entstanden sind, da die Znaimer Bürger sich der Zahlung des Zinses vom roten Wein widersetzt hatten, weil sie sich dazu nicht verpflichtet fühlten. Daher hatten beide Seiten
den Kg. und den Herzog um eine Entscheidung gebeten und sich verpflichtet, dieser
Folge zu leisten. Ihr Schiedsspruch lautet wie folgt: Da die Bürger von Znaim zugeben, dass sie dem Abt und dem Stift den Zehnt vom weißen Wein abgeführt haben und
keine besondere Freiheiten bzw. Briefe besitzen, die belegen, dass sie keinen Zehnt
vom roten Wein abführen müssen, sollen sie künftig den Zehnt von allem roten oder
weißen Wein abführen, der auf den Weinbergen und Stätten gepflanzt wird, von denen
die Bürger vormals Zehnt abgeführt haben. Hinsichtlich der anderen Streitpunkte um
die Weide in Prukfelde, die Fischerei, den Wald, das Holz und die Mühlen sowie weiterer [nicht genannter] Sachen schieben Kg. S. und Herzog Albrecht eine Entscheidung
bis zum 2. Februar 1424 (auf unserer Frawn tag zu der Liechtmess schierist künftig)
auf, um dann die Urkk. und Zeugnisse beider Seiten zu untersuchen, was sie jetzt aus
Zeitmangel nicht tun konnten. Falls Kg. S. diese Angelegenheit nicht mehr zusammen
mit seinem [Schwieger-] Sohn Herzog Albrecht entscheiden kann, überlässt er Albrecht
das Verhör beider Seiten sowie den Schiedsspruch, wofür Albrecht auch einen ihm
passenden Termin festsetzen kann.
Arenga: Seidemal uns der allmechtig got von seinen gnaden und götlicher schikhung
vil und manigen landen fürgewendet und fürgesaczt hat, so sein wir genaigt und phlichtig, daz wir die also versorgen und verwesen, daz all unser undertan frides ru und des
rechten under unsern flügen geniessen und das si in einem gerůleichen wesen desterpas
mügen got den allmechtigen für uns bitten.
KVr: Ohne KV. – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. dt. mit rotem Sekretsiegel Kg. S.s (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am
Perg.-streifen und rotem Sekretsigel Herzog Albrechts V. für das Herzogtum Österreich (Posse
19/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in MZA Brno, Bestand E 57 – Premonstráti
Louka, Sign. L 26.
169
Reg.: Šebánek, Archivy, S. 258, Nr. 1239 (tsch.; mit falschem Ausstellungsort Pöltenberg
bei Znaim); Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 15, Nr. 57 (tsch. Kurzreg.; mit falschem Ausstellungsort Lundenburg).
1 Hosák, Uherský Ostroh, S. 29, Anm. 42, identifiziert den Ausstellungsort irrtümlich mit Lundenburg (in
der Abschrift, die Hosák benutzt hat, steht Lintenburg, in der Orig.-urk. jedoch Plintenpurg), was ihn
zur Postulation eines Kriegszuges S.s nach Südmähren im Herbst 1423 veranlasst hat. Ebenso falsch ist
die Identifizierung bei Šebánek, Archivy, S. 258, Nr. 1239, wo die Ortschaft als Pöltenberg bei Znaim
aufgelöst wurde. Den Aufenthalt S.s in Blindenburg belegen Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 115 für den
Zeitraum vom 10. bis zum 22. September (für den 22. nur aufgrund unserer Urk.), am 23. September
urkundete S. in Pócsmegyer; etwas ungenau Hoensch – Kees, Itinerar, S. 107.
1423 Dezember 8, Totis (zu Totans)117
(am nechsten mitwochen vor sant Lucie tag, 37 – 14 – 4)
Kg. S. – der anführt, dass er vor einiger Zeit den Bürgermeister, den Rat und die Gemeinde der Stadt Ungarisch Hradisch (Redisch) wegen verschiedener Kriegslasten und
Schäden, die diese Stadt erlitten hatte, von allen Steuern und Abgaben (stewren und beten) befreit hatte, worüber er ihnen eine Urk. ausgestellt hat;1 die Bürger und die Stadt
Ungarisch Hradisch haben jedoch auch weiterhin große Schäden durch Brand, Raub
und Diebstähle erlitten, welche ihnen durch ihre und S.s Feinde zugefügt wurden und
werden, wodurch sie in große Armut geraten sind – verlängert mit wohlbedachtem Mut,
gutem Rat und rechtem Wissen sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und
als Markgraf von Mähren (in kraft … kuniglicher macht zu Behem und als marggraf zu
Merhern) den Bürgern von Ungarisch Hradisch und ihrer Stadt, die vormalige Befreiung von allen Steuern und Abgaben nach Ablauf der in seiner vorangegangenen Urk.
genannten Frist (nach aussgang des ersten brieffs) um weitere zehn Jahre. Er tut dies,
damit sie die Stadt und ihre Mauern, Türme, Brücken, Häuser und andere Dinge, derer
sie bedürfen, ausbessern und sich gegen ihre und S.s Feinde besser verteidigen können.
Für diese Zeit sind sie von allen Geldabgaben, Steuern und Zinsen (aller geschoss,
losung, stewre, gabe, czinse und bethe) befreit und müssen ihm und seinen Nachfolgern, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen sowie ihren Amtleuten nichts
entrichten (nicht zugeben oder aussczurichten). Er gebietet den Unterkämmerern und
allen anderen seinen Amtleuten unter Androhung seiner schweren Ungnade, die Bürger
von Ungarisch Hradisch und ihre Stadt während der angeführten zehn Jahre weder zu
irgendeiner Zahlung zu zwingen noch eine solche zu fordern, sondern sie in allem zu
schützen.
Arenga: Wiewol wir von angeborner kuniglicher miltikeit alczeit willig und geneigt
sein aller unserr und unserr kunigrich undertaner und getruer bestes zu furdern und in
170
zu helfen, damit ir wesen aufgericht und erhohet mochte werden, so sey wir doch mer
pflichtig der besserung furczuwenden, die dem heiligen glauben und uns als irem erbherrn bissher alczeit getrulich und unverruclich beigestanden sein und noch beisteen
und sich keynerley widerwertikeit noch anfechtung von unserr gehorsam nicht haben
dringen lassen.
KVr: Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata)
Henricus Ffiie.
Orig. Perg. dt. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in MZA – SOkA Uherské Hradiště, Bestand AM Uherské Hradiště, Urk. Nr. 25.
Reg.: Dolejšek, Královské město, S. 9, Nr. 29 (tsch.); Hosák, Uherský Ostroh, S. 26, Anm.
25 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 16, Nr. 61 (tsch.).
Lit.: Verbík – Zemek u.a., Uherské Hradiště, S. 129–130.
1 Vgl. die Urk. S.s vom 1421 April 5, Ungarisch Hradisch – siehe Reg. Nr. 40.
[1423 Dezember 14, Totis]1118
Kg. S. befreit mit wohlbedachtem Mut, mit rechtem Wissen und im Namen seiner
Erben und Nachfolger, der böhmischen Kgg. und mährischen Markgrafen, aus kgl.böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren (regia auctoritate
Boemie et tamquam marchio Morauie) den Abt und den Konvent des [Zisterzienser-]
Klosters Velehrad wie auch ihre Nachfolger angesichts ihrer freiwilligen Dienste sowie der großen Schäden, die sie in den gegenwärtigen Kriegswirren (durch ungläubige
Ketzer und Hussiten)2 erlitten haben, in denen ihr Kloster völlig zerstört worden ist und
viele ihre Güter verbrannt sind (ipsorum monasterio funditus disrupto et cum multis
aliis ipsorum bonis ignis voragine consumptis), sodass sie gezwungen sind, um fremde
Gastfreundschaft zu betteln (coguntur aliena hospicia mendicare), (auf zehn Jahre vom
Datum der Urk.)2 von allen Steuern, Gebühren, Auflagen und allen anderen Zahlungen
verschiedener Art (collectis, steuris, bernis, lozungis, exaccionibus, inposicionibus seu
aliis solucionibus universis, personalibus atque mixtis) mit Ausnahme der Generalsteuer (generali seu terrestri berna duntaxat excepta). Er befiehlt dem Unterkämmerer
seines Kg.-reiches Böhmen und der Markgrafschaft Mähren und anderen Amtsträgern
unter Androhung seiner schweren Ungnade, den Abt, den Konvent und das Kloster
(während der zehn Jahre)2 zur Zahlung solcher Steuern nicht zu nötigen, sondern sie in
der von ihm gewährten Freiheit zu belassen. Schließlich verpflichtet sich S., die Güter
des Klosters Velehrad bis zu seinem Tod nicht mehr zu verpfänden; falls er trotzdem
171
klösterliche Güter an irgendjemanden übertragen sollte, erklärt er derartige Verschreibungen für null und nichtig (nach Kop.).
KV: Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslauiensis (nach Kop.). – RV:
R(egistrata) Henricus Fiie (nach Kop.; durchgestrichen).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert – Kop. lat.: zeitgenössische Abschrift in Hds.
„Codex Velehradensis“, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. G 191, fol.
111r–111v; der ursprüngliche Text der Abschrift wurde durch eine zeitgenössische Hand teilweise mittels Rasuren, teilweise durch Streichungen verbessert.
Lit.: Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 102 (zum 30. März 1421, ohne Ewähnung des
Datierungsproblems); Borovský, Kláštery, S. 125–126, Anm. 87 (zum 30. März 1421, ebenfalls
ohne Ewähnung des Datierungsproblems).
Das ursprüngliche Datum der Abschrift dieser Urk. war der 14. Dezember 1423 – Totis (datum in Tata anno domini millesimo CCCCo XXIIIo tercia feria ante festum sancti Thome apostoli
regnorum nostrorum anno Ungarie etc. XXXVIIo Romanorum XIIIIo et Boemie quarto), wie
oben angeführt. Dieses ursprüngliche Datum wurde aber durch eine zeitgenössische Hand mittels Rasuren und Streichungen korrigiert, sodass das verbesserte Datum folgendermaßen lautet:
datum civitate [Z]noymensi anno domini millesimo CCCCo XXIo dominica Quasimodo geniti
regnorum nostrorum anno Ungarie etc. XXXIIIIo Romanorum XIo et Boemie primo (30. März
1421, Znaim).
Ich halte mich an das Datum der ursprünglichen Textversion, für welche besonders die Unterfertigung des Protonotars Michael von Priest als Propst von Alt Bunzlau spricht: Michael
benutzte diesen Propsttitel erst seit dem 18. Oktober 1421.3 Bis Anfang Oktober 1421 war ein
anderer Protonotar S.s, Franz von Gewitsch, Propst von Alt Bunzlau.4 Das ursprüngliche Datum
vom 14. Dezember 1423 stimmt mit dem Itinerar Kg. S.s überein und kann mit der Urk. vom 16.
Dezember 1423 in Zusammenhang gebracht werden.5 Beide Urkk. enthalten gewisse textliche
Übereinstimmungen.
Die ursprüngliche Datierung zum Dezember 1423 könnte einen Widerspruch zwischen der
in unserer Urk. enthaltenen Verpflichtung S.s, die klösterlichen Güter nicht (mehr) zu verpfänden, und den zahlreichen Verpfändungen von Velehrader Gütern durch S. in den Jahren 1421
und 1422 erklären. Diese Verpflichtung und besonders die Gewährung der außergewöhnlichen
Steuerfreiheit Ende 1423 dürfte eine gewisse Wiedergutmachung S.s gegenüber dem Kloster
dargestellt haben, das besonders stark durch die Ereignisse der Hussitenkriege und am meisten
von allen mährischen Klöstern durch S.s Verschreibungen betroffen war.
1 Zur Datierung vgl. den Kommentar.
2 Der Regestentext in Klammern fasst die Passagen zusammen, die durch eine zeitgenössische Hand gestrichen wurden.
172
3 Vgl. Forstreiter, Reichskanzlei, S. 115; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 124–126; Ders., Testamentární odkazy, S. 146–149; RI XI, Nr. 4654.
4 Vgl. Forstreiter, Reichskanzlei, S. 101, der jedoch irrtümlich zwei Protonotare dieses Namens unterscheidet: Franz, Propst von Bunzlau und Gran, bzw. Franz von Gewitsch, Kustos von Hl. Kreuz in Breslau. Zu Franz von Gewitsch siehe auch Hlaváček, Urkundenwesen, S. 203–207, 312–313 und an anderen
Stellen; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 123–124.
5 Vgl. Reg. Nr. 119.
1423 Dezember 16, Totis (in Tata)119
(feria quinta proxima post festum sancte Lucie, XXXVII – XIIII – 4)
Kg. S. – der anführt, dass das [Zisterzienser-] Kloster Velehrad durch die Wiclifiten und
Ketzer ganz niedergebrannt und zerstört worden ist, sodass der Abt und der Konvent
gezwungen waren, fremde Gastfreundschaft zu beanspruchen (aliena sint coacti vendicare hospicia) und auch Dörfer an verschiedene Personen verpfänden mussten, von
denen sie sonst große Einkommen bezogen hatten. So haben der Abt und der Konvent
auch die Dörfer Zlechov, Kněžpole und Jarošov an die Bürgern der Stadt Ungarisch
Hradisch verpfänden müssen, obwohl sie von diesen viel größeren Nutzen gehabt hätten, als von der dem Kloster gehörenden [Hradischer] Vorstadt Altstadt (suburbium
videlicet Vetus Rediss), die im gegenwärtigen Krieg stark vewüstet wurde. Diese Vorstadt könnte aber unter der Herrschaft der Stadt Ungarisch Hradisch einfacher wieder
aufgebaut werden als durch das Kloster – führt einen Gütertausch zwischen dem Kloster und der Stadt Ungarisch Hradisch durch (talem inter eos duximus commutacionem
faciendam): die Stadt soll die Dörfer Zlechov, Kněžpole und Jarošov von denen, die sie
innehaben, auslösen und sie dem Abt und dem Konvent zurückerstatten und stattdessen
die Vorstadt Altstadt (suburbium Antiquum Rediss) übernehmen. S. gestattet der Stadt
Ungarisch Hradisch im Gegenzug, die Altstadt mit allen Rechten, Zinsen, bebauten und
unbebauten Feldern, Wiesen, Weiden, Gärten, Baumgärten, Hopfenfeldern, Wäldern,
Gewässern, Fischereien, Brauereien, Hofstätten und Mühlen, die um die Stadt liegen,
sowie mit dem Patronatsrecht der St.-Michaels-Kirche in Besitz zu nehmen und alles
ungestört zu besitzen und zu genießen (nach Kop.).
KV: Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslauiensis (nach Kop.). – RV:
R(egistrata) Henricus Fiie (nach Kop.).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: zeitgenössische Abschrift in Hds.
„Codex Velehradensis“, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. G 191, fol.
110v–111r.
Lit.: Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 103–104; Borovský, Kláštery, S. 196.
173
1423 Dezember 17, Totis (in Tata)120
(feria sexta proxima ante festum sancti Thome apostoli, 37 – XIIII – 4)
Kg. S. gewährt mit wohlbedachtem Mut und dem Rat seiner Getreuen sowie aus kgl.böhmischer Machtvollkommenheit (auctoritate regia Boemie) dem Fürstbischof Johann
von Olmütz, seinem Rat und unbeirrbaren Anhänger (princeps consiliarius devotus noster dilectus veluti constans tetragonus)1 die Gnade, dessen bischöfliche Güter, die Güter
der Olmützer Kirche und der bischöflichen Mensa (bona sua et ecclesie Olomucensis et
mense sue), die er bereits besitzt oder besitzen wird, mit Zustimmung des Domkapitels
gegen andere äquivalente [Güter] geistlicher und weltlicher Personen in Böhmen und
Mähren oder gegen andere Güter seines Domkapitels [tauschen]2 zu dürfen, da der Bischof zusammen mit dessen Klerus in den Kriegen dadurch schwer geschädigt worden
ist, dass alle ihre Güter geplündert und gewisse Festungen, Burgen und Städte erobert
und vernichtet worden sind. S. versichert, dass er dem Bischof und dessen Nachfolgern
alle durch Tausch mit weltlichen Personen zugefallenen Güter sofort zu ewigem Besitz
übertragen wird. Er befiehlt aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren allen Amtsträgern (beneficiariis et officialibus) der Landtafeln sowohl
in Böhmen als auch in Mähren unter Androhung seiner schweren Ungnade, diese Tauschhandlungen als gültig zu betrachten und alles, was dem Bischof oder dessen Nachfolgern
tauschweise zufällt, demselben Bischof und dessen Nachfolgern zu intabulieren und zu
verschreiben, sowie ebenso mit solchen Gütern der bischöflichen Mensa zu verfahren,
die Laien zufallen, und die in gewöhnliche weltliche Güter umzuwandeln sind (que reducant ad secularem profectum et possessionem et iura laycalia retinenda).
Arenga (und Narratio): Dum varietatem causarum et qualitatem temporum rimamur
oculo mentis, quadam vi compellimur recensere maliciam temporum ultimorum, que
nunc in fine seculi plurimum debachantur, ut quasi minentur finem seculi propius inminere. Videmus
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enim, quomodo heresibus insurgentibus et subditis suis dominis temporalibus et ecclesiasticis rebellantibus omnia convertantur retrorsum et in inobediencie puteum prolabantur. Ecce tota Boemia et Morauia bellorum dissidiis conquassata,
layci quasi communiter in ecclesias et ecclesiasticas personas deseviunt, et quantum in
eis est, totam religionem ecclesiasticam extinguere moliuntur, quod quodam ducimus
ab exemplo:3
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: R(egistrata)
Henricus Ffiie.
Orig. Perg. lat. mit teilweise beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) am
Perg.-streifen, in ZAO-O, Bestand Arcibiskupství Olomouc, Sign. C I b 3. – Kop.: Abschrift
in einem Kopialbuch des Olmützer Domkapitels aus dem 15. Jahrhundert in ZAO-O, Bestand
174
Metropolitní kapitula Olomouc, Sign. E I 28, fol. 101r–v; Abschrift in einem Kopialbuch des Bistums Olmütz aus dem 15. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 10 – Sbírka rukopisů zemského
archivu, Inv. Nr. 731, fol. 29v–30r; Abschrift aus dem frühen 17. Jahrhundert in ZAO-O, Bestand
Sbírka rukopisů Metropolitní kapituly Olomouc, Sign. CO 604, pag. 281–283; drei einfache Abschriften in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 2816.
Reg.: Loserth – Beck, Urkundliche Beiträge (II), S. 56–57, Nr. 39 (dt.); Hlaváček u.a.,
Skryté edice, I, S. 27, Nr. 115 (tsch.).
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 110, Anm. 276; Ders., Olomoucký biskup (im Druck).
1 Für die Verwendung des auszeichnenden Attributs tetragonus in S.s Hofgesellschaft vgl. Dvořáková,
Aspekte der Narrationes, S. 242–243.
2 Das Verb fehlt, vermutlich sollte es permutare heißen.
3 Arenga und Narratio sind nicht genau zu trennen.
1423 Dezember 17, Totis (in Tatha)121
(die XVII mensis Decembris, XXXVII – 14 – 4)
Kg. S. gewährt mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner Getreuen und rechtem Wissen sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (auctoritate regia Bohemie)
dem Fürstbischof Johann von Olmütz, seinem Rat (princeps consiliarius devotus noster dilectus), und dessen Nachfolgern die Gnade, von den der Olmützer Kirche und
dem Bistum gehörenden und ihnen anheimfallenden Lehngütern (de bonis vasallorum
ad ipsam ecclesiam et episcopatum Olomucensem pertinentibus, dum et quociens ad
ipsos fuerint devoluta) Güter bis zum Werte von 10.000 Mark böhmischer Groschen
mährischer Zahl für sich und ihre bischöfliche Mensa behalten und ewig besitzen zu
dürfen, da der Bischof Schäden erlitten und Gefahren erduldet hat (dampni et periculi sit perpessus). S. verpflichtet sich, die an Bischof Johann oder dessen Nachfolger
heimgefallenen Lehen der bischöflichen Mensa zu inkorporieren. Des Weiteren erlaubt
er aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren demselben Bischof und dessen Nachfolgern, die anheimgefallenen Güter mit Zustimmung des
[Olmützer] Domkapitels gegen äquivalente Güter geistlicher und weltlicher Personen
in Böhmen und Mähren und gegen Güter des Domkpapitels tauschen zu dürfen. S. versichert, dass er dem Bischof und dessen Nachfolgern alle durch Tausch mit weltlichen
Personen zugefallenen Güter sofort zu ewigem Besitz übertragen wird. Er befiehlt aus
kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf von Mähren allen Amtsträgern (beneficiariis et officialibus) der Landtafeln sowohl in Böhmen als auch in Mähren unter Androhung seiner schweren Ungnade, diese Tauschgeschäfte als gültig zu
betrachten und alles, was dem Bischof oder dessen Nachfolgern tauschweise zufällt,
175
demselben Bischof und dessen Nachfolgern zu intabulieren und zu verschreiben, sowie
ebenso mit solchen Gütern der bischöflichen Mensa zu verfahren, die Laien zufallen
und die in gewöhnliche weltliche Güter umzuwandeln sind (que reducant ad secularem
profectum et possessionem et iura laycalia retinenda).
Arenga: Multum credimus erariis nostris accrescere ymmo incrementa frugum nostre maiestatis augeri, dum personis fidelibus et virtute probitatis nostre magnificencie
beneficium impartimur.
KVr: Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: R(egistrata)
Henricus Ffiie.
Orig. Perg. lat., Majestätssiegel mit Perg.-streifen abgegangen, in ZAO-O, Bestand Arcibiskupství Olomouc, Sign. C I b 4. – Kop.: Abschrift in einem Kopialbuch des Olmützer Domkapitels aus dem 15. Jahrhundert in ZAO-O, bestand Metropolitní kapitula Olomouc, Sign. E I
28, fol. 101r; Abschrift in einem Kopialbuch des Bistums Olmütz aus dem 15. Jahrhundert in
MZA Brno, Bestand G 10 – Sbírka rukopisů zemského archivu, Inv. Nr. 731, fol. 5r–v; einfache
Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 2817.
Reg.: Loserth – Beck, Urkundliche Beiträge (II), S. 56, Nr. 38 (dt.); Hlaváček u.a., Skryté
edice, I, S. 27, Nr. 114 (tsch.).
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 110, Anm. 276; Elbel, Olomoucký biskup (im Druck).
[1423] Dezember [19], Totis (zum Tottens)1122
(am suntag vor sand Thomas tag)
Kg. S. schreibt dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Znaim, dass er gehört habe,
dass sie einen [im Brief nicht näher bezeichneten] Meister von der Prager Kleinseite
(den Meister von der Kleinen Seitten von Prag)2 und andere Geistliche im Gegensatz
zu alten Gewohnheiten (anders, dann von alders herkomen ist) in ihren Rechten beeinträchtigt hätten (beswäret und dringet). Er habe also seinen Rat Bischof Johann
von Olmütz zu ihnen gesandt und diesem befohlen, die Streitsache zusammen mit den
ebenfalls dorthin abgeordneten Räten seines [Schwieger-] Sohns Herzog Albrecht von
Österreich zu untersuchen und sie nach altem Rechtsbrauch (nach redlichem altherkomen) zu entscheiden. Er fordert die Znaimer auf, den Meister aus Prag und andere
Geistliche in ihren Rechten und Freiheiten nicht mehr zu hindern, sondern sie diese
Rechte nach alter Gewohnheit genießen zu lassen (sunder sy der gebrauchen lasset, als
von alders herkomen ist).
176
KVr: Ad mandatum d(omini) regis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Ohne RV. –
Adresse verso: Dem burgermeister und rate der stat zu Snoym unsern lieben getruen.
Orig. Pap. dt. littera clausa mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 662/8.
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 112; Ders., Olomoucký biskup (im Druck).
1 Das Jahr ergibt sich aus den Amtsdaten Bischof Johanns von Olmütz (14. Februar 1418, 11. September
1430; vgl. MVB VII.1, Nr. 208–210, und Bretholz, Schlußblatt, S. 20) und aus dem Itinerar S.s (in
dem angeführten Zeitraum war S. nur im Jahre 1423 am Sonntag vor dem Fest des Apostels Thomas
[Dezember 21] in Totis; vgl. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 104; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 115). Das
Tagesdatum ist dann der 19. Dezember.
2 Möglicherweise ist unter dem Meister von der Kleinen Seitten von Prag der böhmische Prior des Johanniterordens zu verstehen.
1423, Totis (Tottans)1123
Kg. S. verschreibt Racek (Ratzko) [Buben]2 eine [halbe]3 Mühle in [der Brünner Vorstadt] Cejl (auf dem Czeil), die vormals ein gewisser Kozlík (Kotzlick) innehatte, um
400 Schock Groschen, die er Racek schuldet (nach Reg.).
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Altes Reg.: dt. Kurzreg. ohne Tagesdatum in einem Repertorium des Archivs des Kartäuserklosters Königsfeld, Hds. „Registrum
archivi in monasterio abolito Cartusianorum in Campo Regio prope Brunnam“, in MZA Brno,
Bestand G 11 – Rukopisy Františkova musea, Sign. 341, fol. 7v.
1 Im Jahr 1423 sind zwei Aufenthalte S.s in Totis belegt: am 6. Februar und vom 8. – 19. Dezember (vgl.
Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 113 und 115; Hoensch – Kees, Itinerar, S. 109, kennen nur den zweiten
Aufenthalt).
2 Vgl. die Urk. S.s vom 3. September 1429 (MZA Brno, Bestand E 39 – Kartuziáni Královo Pole, Urk.
Nr. 5; siehe Reg. Nr. 140), in welcher S. einem gewissen Buben gestattet hat, eine halbe Mühle in Brünn
an der Czeile von Hans von Police auslösen zu dürfen, nachdem dieser Buben schon eine Zeit lang die
andere Hälfte dieser Mühle pfandweise innegehabt hatte. Die Identifizierung dieses Bubens mit Racek
ermöglicht die Urk. vom 17. Dezember 1423 (Reg.: AČ VII, S. 586, Nr. 42; RI XI, Nr. 5699; Sedláček,
Zbytky register, S. 172, Nr. 1242), in welcher S. Racek Buben 30 Schock Groschen vom Kammerzins
der Stadt Eibenschitz für 400 Schock Groschen verpfändet hat. Es handelt sich in allen drei Urkk. offensichtlich um ein und dieselbe Person. Derselbe Racek Buben stand schon 1418 im Dienst S.s und war im
kgl.en Gefolge in Konstanz, wo sich S. von ihm eine Geldsumme geliehen hat (vgl. RI XI, Nr. 3174 und
3181).
3 Dass es sich in der Orig.-urk. wahrscheinlich nur um eine Hälfte der Mühle handelte, ergibt sich aus der
in der vorigen Anm. zitierten Urk. S.s vom 3. September 1429.
177
1424 Januar 13, Ofen (Bude)124
(oct[ava] die festi Epiphaniarum Domini, XXXVII – XIV – 4)
Kg. S. teilt allen seinen getreuen Prälaten, Baronen, Gespanen, Burgvögten, Edlen und
deren Amtsträgern (officialibus) sowie den Städten, Märkten und freien Dörfern (liberis villis) wie auch deren Rektoren (rectoribus), Richtern (iudicibus) und Dorfrichtern
(villicis) in seinem Kg.-reich Ungarn mit, dass Nikolaus genannt Szekeres (Zekeres),
Bürger seiner Stadt Altsohl (Antiqui Zolii), sich bei ihm darüber beschwert hat, dass der
Richter, die Geschworenen und die Gemeinde der Stadt Brünn in seinem Land Mähren
demselben Nikolaus 87 Zentner (centenarios) Kupfer, welche er zu Verkaufszwecken
nach Brünn eingeführt hatte, ohne irgendein Vergehen oder Verbrechen seinerseits entzogen haben und trotz zahlreicher Bitten nicht bereit gewesen sind, Nikolaus für das
eingezogene Kupfer angemessen zu entschädigen. S. befiehlt allen oben Angeführten,
auf Nikolaus` Ersuchen hin alle Bürger oder Gäste (hospites) der Stadt Brünn bzw. deren Besitztümer festzuhalten, falls sich diese auf ihren Ländereien oder Besitzungen (in
vestris terris, tenutis, possessionibus, honoribus ac vestri medio) befinden und solange
Nikolaus nicht völlig entschädigt worden ist, da er nicht dulden kann, dass Nikolaus ein
solcher Schaden widerfährt.
KVr: Relacio magistri Ladislai de Chap pridem vicecancellarii (rechter oberer Blattrand). –
KVv: Ohne RV.
Reg.: ZsO XI, S. 37, Nr. 37 (ung.).
Orig. Pap. lat. (in den Faltungen teilweise durchlöchert, Text der Dispositio unvollständig)
mit rotem, recto unter dem Text aufgedückten ung. Sekretsiegel (Posse 14/3), in AMB, Bestand
A I/1 – Sbírka listin, mandátů a listů, Inv. Nr. 263.
[vor 1424 Februar 24]1125
Kg. S. bekennt, dass er Hynčík Stoss für die Schäden, die er im kgl.en Dienst erlitten
hat, 165 Schock Prager Groschen schuldet.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der Urk. S.s
für Hynčík vom 24. Februar 1424; siehe Reg. Nr. 126.
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 89.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
178
1424 Februar 24, Ofen (w Budinie)126
(ten stwrtek przed swatym Mathiegem apostolem; XXXVII – XIIII – IIII)
Kg. S. – der anführt, dass er Hynčík Stoss (Hynczikowi Stossowi) für die Schäden, die
dieser im kgl.en Dienst erlitten hat, laut einer von ihm ausgestellten Urk. eine Summe
von 165 Schock Groschen schuldet,1 zu der jetzt noch eine weitere Schuldsumme von
108 Schock 37 ½ Groschen für die Schäden kommt, die Hynčík im kgl.en Dienst in Olmütz erlitten hat – verpfändet mit wohlbedachtem Mut und gutem Wissen als Markgraf
von Mähren (jakožto margrabě morawsky) Hynčík Stoss und dessen Erben für die Gesamtschuld von 273 Schock 37 ½ Groschen seine Dörfer Strelitz (Strzelcze) und Einoth
(Raynharty), die zu Mährisch Neustadt genannt Uničov (k Nowemu Miestu jménem
Vniczowu) gehören. S. behält sich und seinen Nachfolgern als mährischen Markgrafen
die Möglichkeit vor, die verpfändeten Dörfer von Hynčík oder dessen Erben für die
angeführte Summe auszulösen (nach Kop.).
KV: K rozkázánie královy milosti Math(ias) Lemmel, když jest počet činil Michalowi proboštu
boleslawskemu (nach Kop.)2.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. tsch.: Zeitgenössische tsch. Übersetzung der dt. Orig.-urk. (die zur Zeit Altmanns im Staatsarchiv Breslau aufbewahrt wurde), in
MZA Brno, Bestand A 1 – Stavovské listiny, Sign. 319. – Altes Reg.: tsch. Kurzreg. ohne Datierung und ohne Nennung des Empfängers in der Hds. mit den Auszügen aus alten böhmischen
Registerbüchern, in APH, Bestand APK, Hds. XXXIII, pag. 464.
Reg.: Sedláček, Die altböhmischen Bestände, S. 62, Nr. 58 (dt.; nach der dt. Orig.-urk. mit
falschem Datum vom 23. Februar 1437); RI XI, Nr. 5820 (nach unserer Kop., die aber falsch
als zweite Ausfertigung in tsch. Sprache betrachtet wird) und 5819 (nach der dt. Orig.-urk.);
Sedláček, Zbytky register, S. 123, Nr. 865 (tsch.; aufgrund des Auszugs aus den alten Registerbüchern); Sedláček, Die Reste (1916), S. 101, Nr. 885 (dt.); Švábenský, Stavovské listiny,
S. 101, Nr. 319 (tsch.; nach unserer Kop.); Hlaváček u.a., Skryté edice, S. 16, Nr. 65 (tsch.; nach
den älteren Regg.).
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 89.
1 Siehe Reg. Nr. 125.
2 Falsche Übersetzung der etwas ungewöhnlichen Kanzleiunterfertigung auf der Orig.-urk., die nach Altmann (RI XI, Nr. 5819) lauten soll: Ad m. d. r. Math. Lemel relacionem faciente Michael prepos. Boleslav.
Die Wortverbindung relacionem faciente (anstelle des üblichen Partizips referente) wurde also durch den
zeitgenössischen Kopisten falsch in dem Sinne „racionem faciente“ (počet činil) ins Tschechische übersetzt.
179
1424 März 17, Krakau (zu Crocaw)127
(am freitag vor des suntags Reminiscere, 37 – 14 – 4)
Kg. S. gibt seinem Schwiegersohn (unserm lieben sun) Albrecht, Herzog von Österreich und Markgraf von Mähren, die Vollmacht, das zur Markgrafschaft Mähren gehörende Schloss und die Stadt Ungarisch Ostra (Ostroh) sowie etliche Schlösser des
mährischen [Olmützer] Bistums von dem jetzigen Besitzer Hašek (Hassiko) von Waldstein (Walstein) mit militärischen Mitteln zu erlangen oder auf dem Verhandlungsweg
in seine Gewalt zu bringen (zu erkrigen und an dich zu bringen … wie es dir gefallen
wirt und wie dir das mit teidingen oder anders fuglich sein wirt). Er versichert ihm,
dass er gegen solche Verhandlungen nichts einwenden oder unternehmen werde, da
er vermutet, dass dies für Albrecht gut und nucze wäre und Albrecht auf diese Weise
leichter Frieden in Mähren herstellen könne.
KVr: Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslauiensis. – KVv: Ohne RV.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Mikrofilm der (im Wiener Haus-, Hof- und
Staatsarchiv aufbewahrten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels) in MZA Brno, Bestand G 160
– Sbírka fotografií, pohlednic a filmových dokumentů, Inv. Nr. 155, Sign. M 106, Kart. 3. – Kop.:
Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 10 – Sbírka rukopisů, Inv. Nr.
1072/3, fol. 115.
Reg.: Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg, V, S. CXCVI, Nr. 2178 (dt.); RI XI, Nr.
5825; Sedláček, Zbytky register, S. 173, Nr. 1245 (tsch.).
Lit.: Hosák, Uherský Ostroh, S. 28 und 29, Anm. 43; Rašticová u.a., Uherský Ostroh, S. 55;
Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 223–224; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 107;
Ders., Olomoucký biskup (im Druck). 1424 April 19, Stuhlweissenburg (in Albaregali)128
(feria IIII ante festum solempnis Pasce, XXXVIII – XIIII – 4)
Kg. S. – der anführt, dass er durch seinen Getreuen Adam, Richter in Bánov (Banow),
dem er wegen seiner Dienste im Kampf gegen die Wiclifiten eine halbe Mühle in Bánov
erblich geschenkt hatte, benachrichtigt wurde, dass dieser aufgrund seiner Loyalität gegenüber dem Kg. durch die Wiclifiten große Schäden erlitten habe und infolge Brandschatzung seiner Güter in große Armut geraten sei. Deswegen wurde S. von Adam
gebeten, ihm Hilfe (relevamen graciosum) zu leisten, was er angesichts von Adams
Diensten und mit Rücksicht auf die erlittenen Schäden tun will – schenkt Adam und
180
dessen Brüdern Nikolaus und Paul sowie deren Erben die [übrige] Hälfte der Mühle
in Bánov mit beiden Flussufern, allen Rechten und Nutzen sowie einem kleinen Teich
oberhalb der Mühle, drei Hufen in Bánov und zwei Hufen in Suchá Loz (Suchaloze),
die von alters her zu S.s Burg Brumow (Brumow) gehört haben und jetzt wüst sind, mit
der Fron und allem anderen Zubehör, jedoch vorbehaltlich der Rechte anderer Personen
(salvis tamen iuribus quorumlibet aliorum) (nach Kop.).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert – Kop. lat.: Abschrift aus dem späten 15. Jahrhundert im XIV. Buch der Olmützer Landtafeln in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 95, fol. 16r; Insert in der Konfirmationsurk. Kg. Albrechts II. vom 18. April 1439,
ebenda, fol. 15v; Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova
sbírka, Inv. Nr. 6649.
Ed.: ZDO II, S. 80, Buch XIV, Nr. 115 (Konfirmation Albrechts II.) und S. 80–81, Buch XIV,
Nr. 116 (nur S.s Urk.). – Reg.: Hosák, Uherský Ostroh, S. 28, Anm. 38 (tsch.); Hlaváček u.a.,
Skryté edice, II, S. 16, Nr. 67 (tsch.).
1425 Oktober 3, im Feld bei Pohrlitz
(im felde bey Poherlicz)129
(am mittwochen vor sant Francisci tag, 39 – 16 – 6)
Kg. S. bestätigt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat seiner Fürsten, Edlen und Getreuen und mit rechtem Wissen aus römischer- und kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (von romischer und ouch behemischer kuniglicher macht) auf Bitten des Edlen Hartneids [V.] von Liechtenstein und Nikolsburg (Nicolspurg) und angesichts der
treuen Dienste, die die Herren von Liechtenstein seinen Vorfahren, den böhmischen
Kgg.n, erwiesen haben und die Hartneid ihm geleistet hat und noch leisten wird, zwei
inserierte Urkk. vom 5. September 1386 und vom 21. Oktober 1396 in allen iren puncten, artikeln, meynungen, synnen und innhaldungen und erklärt sie für allezeit gültig,
jedoch vorbehaltlich der Rechte anderer Personen.
Johann [I.] von Liechtenstein, Hofmeister Herzog Albrechts III. von Österreich, Georg [II.] von Liechtenstein, Kämmerer Herzog Albrechts, Hartneid [IV.], Christoph [I.]
und Matthias [I.] von Liechtenstein sowie Georg [III.] von Liechtenstein, Propst der
Kollegiatkirche St. Stefan in Wien, schließen einen Vergleich über den gemeinsamen
Besitz der Herrschaften Nikolsburg, Waisenstein und Maidberg. Dat. 1386 September
5, Wien.1
–
Johann [I.] von Liechtenstein setzt sein Testament auf. Dat. 1396 Oktober 21,
Brünn.2
181
KVr: Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslaviensis.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) dt. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite; Siegelankündigung für Majestätssiegel) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 167a.
Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 174, Nr. 1255 (tsch.); Zemek – Turek, Regesta listin,
S. 254, Nr. 318 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, I, S. 30, Nr. 143 (tsch.).
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 66. 1 Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 215–216, Nr. 175.
2 Reg.: Zemek – Turek, Regesta listin, S. 226–227, Nr. 214.
[vor 1425 November 3]1130
Kg. S. bestätigt Bartl, einem Fleischhauer aus Znaim, die Urkk. des böhmischen und
polnischen Kg.s Johann, des böhmischen und römischen Kg.s Wenzel und des mährischen Markgrafen Jost über einen Hof in Schattau.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus einer Urk.
Albrechts V., Herzog von Österreich und Markgraf von Mähren, vom 3. November 1425, welche
die Urkk. Johanns, Wenzels, Josts sowie die Bestätigung S.s konfirmiert (Kop. dieser Urk. in
MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 662/15).
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene
Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt
worden sein.
[vor 1425 Dezember 13]1131
Kg. S. bittet den Bürgermeister und den Stadtrat von Olmütz, sein Kriegsvolk in ihre
Stadt einzulassen, und übermittelt ihnen ein Schreiben seines Schwiegersohns Albrecht, Herzog von Österreich und Markgraf von Mähren.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus dem Antwortschreiben des Stadtrats von Olmütz an Kg. S. vom 13. Dezember [1425]2, das in einem
Register der ausgegangenen Korrespondenz der Stadt Olmütz überliefert wurde (in ZAO – SOkA
Olomouc, Bestand AM Olomouc, Buch Nr. 677, fol. 12v; Ed.: Palacky, Urkundliche Beiträge,
I, S. 417, Nr. 368.).
182
Lit.: Kux, Olmütz, S. 82.
Aus dem Antwortschreiben des Olmützer Stadtrats geht nicht klar hervor, was der Inhalt von
Albrechts Schreiben war. Da aber dieses Schreiben im Zusammenhang mit der Bitte um Einlagerung von kgl.en Söldnern in Olmütz erwähnt wird, handelte es sich wahrscheinlich um Albrechts
Zustimmung als Markgraf von Mähren und Stadtherr von Olmütz.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
2 Das Jahr kann aus anderen Stücken mit vollständiger Datierung erschlossen werden, die dem Brief im
Register vorangehen bzw. nachfolgen.
[vor 1425 Dezember 20]1132
Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und dem Stadtrat von Olmütz, einen Hof in Krčmaň
mit seinem Zubehör an Johann, den Sohn des Mikeš Semenec, abzutreten.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus dem Antwortschreiben des Stadtrats von Olmütz an Kg. S. vom 20. Dezember [1425]2, das in einem
Register der ausgegangenen Korrespondenz der Stadt Olmütz überliefert wurde (in ZAO – SOkA
Olomouc, Bestand AM Olomouc, Buch Nr. 677, fol. 12v).
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
2 Das Jahr kann aus anderen Stücken mit vollständiger Datierung erschlossen werden, die dem Brief im
Register vorangehen bzw. nachfolgen.
[vor 1425 Dezember 30]1133
Kg. S. fordert den Bürgermeister und den Stadtrat von Olmütz auf, ihr Kriegsvolk nach
Kremsier zu schicken und so dem Kg. zu helfen, Bischof [Johann] von Olmütz und
seine Burg Kremsier zu retten und von den Hussiten zu befreien.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus dem Antwortschreiben des Stadtrats von Olmütz an Kg. S. vom 30. Dezember [1425]2, das in einem
Register der ausgegangenen Korrespondenz der Stadt Olmütz überliefert wurde (in ZAO – SOkA
Olomouc, Bestand AM Olomouc, Buch Nr. 677, fol. 13r; Ed.: Palacky, Urkundliche Beiträge,
I, S. 422–423, Nr. 374).
Reg.: RI XI, Nr. 6479.
Lit.: Kux, Olmütz, S. 82; Elbel, Olomoucký biskup (im Druck).
183
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
2 Das Jahr kann aus anderen Stücken mit vollständiger Datierung erschlossen werden, die dem Brief im
Register vorangehen bzw. nachfolgen.
[vor 1426 Januar 4]1134
Kg. S. fordert den Bürgermeister und Stadtrat der Stadt Olmütz auf, ihre Gesandten
zwischen dem 4. und 6. Januar nach Ungarisch Hradisch zu schicken.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus dem Antwortschreiben des Stadtrats von Olmütz an Kg. S. vom 4. Januar [1426]2, das in einem Register
der ausgegangenen Korrespondenz der Stadt Olmütz überliefert wurde (in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Buch Nr. 677, fol. 13r–v; Ed.: Palacky, Urkundliche Beiträge, I,
S. 426–427, Nr. 377).
Reg.: RI XI, Nr. 6480.
Lit.: Hosák, Olomoucký patriciát, S. 24.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
2 Das Jahr kann aus anderen Stücken mit vollständiger Datierung erschlossen werden, die dem Brief im
Register vorangehen bzw. nachfolgen.
[vor 1426 März 1]1135
Kg. S. gebietet dem Bürgermeister und Stadtrat der Stadt Olmütz, mit ihrem in Prerau
liegenden Volk die Brücke bei Prerau zu zerstören, um damit [Johann] von Tobitschau
zu schaden.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus einem
Brief des Stadtrats von Olmütz an Bischof Johann von Olmütz und Ladislaus von Ludanice,
den Hauptmann des kgl.en Heeres in Kremsier, vom 1. März [1426]2, das in einem Register
der ausgegangenen Korrespondenz der Stadt Olmütz überliefert wurde (in ZAO – SOkA Olomouc, Bestand AM Olomouc, Buch Nr. 677, fol. 113v; Ed.: Palacky, Urkundliche Beiträge,
I, S. 434–435, Nr. 388). In dem besagten Brief bestreitet der Olmützer Stadtrat seine angebliche Untätigkeit während der hussitischen Belagerung von Kremsier sowie den Abschluss eines
Waffenstillstands mit Johann von Tobitschau. Zu seiner Verteidigung führt der Stadtrat an, eine
Söldnertruppe nach Kremsier geschickt zu haben. Nachdem diese Truppe nach Prerau gelangt
und die Hauptleute des kgl.en Heeres in Kremsier um weitere Anweisungen gebeten hätte, habe
sie gemäß dem brieflichen Befehl des Kg.s, den ihr der Olmützer Stadtrat weitergeleitet hätte,
184
zum Schaden des Herrn von Tobitschau die Brücke bei Prerau zerstört und sei daraufhin nach
Olmütz zurückgekehrt.
Lit.: Hosák, Olomoucký patriciát, S. 25; Lapáček, Přerov, S. 76; Elbel, Olomoucký biskup
(im Druck).
Ladislav Hosák interpretierte die betreffende Stelle des Briefs des Olmützer Stadtrates an
Bischof Johann und Ladislaus von Ludanice irrtümlich in dem Sinn, dass Johann von Tobitschau
die Brücke zerstört hätte.3 Die neuere Forschung hat diesen Fehler bereits korrigiert.4
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
2 Das Jahr kann aus anderen Stücken mit vollständiger Datierung erschlossen werden, die dem Brief im
Register vorangehen bzw. nachfolgen.
3 Hosák, Olomoucký patriciát, S. 25.
4 Lapáček, Přerov, S. 76.
[vor 1426 April 25]1136
Kg. S. überantwortet dem Fürsten Bolko von Oppeln mit Zustimmung des Bischofs
und des Domkapitels von Olmütz pfandweise die [ihm einst durch Bischof Johann
Mráz von Olmütz verpfändeten2] beiden Burgen von Hochwald mit allem Zubehör.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus der Urk. K.
S.s für Nikolaus Sokol von Lamberg vom 25. Februar 1437; siehe Reg. Nr. 175.
Lit.: Hosák, Ostrava a její okolí, S. 43–45; Bakala, Osídlení Místecka, S. 88–89 u.ö.; Žáček,
Pobeskydí, S. 8–11; Bakala u.a., Dějiny Ostravy, S. 46–48; Jurok, Moravský severovýchod,
S. 79–80, 102–103, 121 und 167–168; Jurok u.a., Dějiny města Příbora, S. 38.
Die Verpfändung der Doppelburg Hochwald an Herzog Bolko von Oppeln dürfte vor dem 25. April 1426 vollzogen worden sein, als Bolko zum ersten Mal als Stadtherr von Mährisch Ostrau urkundlich belegt ist.3 Diese Stadt gehöhrte schon im Spätmittelalter vorwiegend zur Herrschaft Hochwald,
obwohl sie gelegentlich von Hochwald abgetrennt wurde und eine Sondereinheit bildete.
1 Zur Datierung vgl. den Kommentar.
2 Siehe die Urk. Kg. S.s vom 1. Januar 1400, durch welche er die ihm verpfändeten Burgen Hochwald und
Schauenstein an Georg von Messenbach, den Burggrafen der Burg Orava, weiter verpfändet hat; Ed.:
CDM XIII, S. 1, Nr. 1.
3 Vgl. Adamus, Codex, S. 20–21, Nr. 11.
185
[vor 1427 Juli 5]1137
Kg. S. bestätigt Bavor d.Ä. von Holovousy eine unbekannte Anzahl von Urkk. des Abtes und Konvents des Prämonstratenserstifts in Klosterbruck, die Bavor für dem Stift
geleistete Dienste erhalten hat.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: erwähnt in einem Notariatsinstrument vom 5. Juli 1427, in MZA Brno, Bestand E 57 – Premonstráti Louka, Sign. B 22
(Reg.: Šebánek, Archivy, S. 263, Nr. 1258).
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 91, Anm. 231.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene
Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt
worden sein.
[vor 1427 Dezember 21]1138
Kg. S. schreibt nach Brünn.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus dem Rechnungsbuch der Stadt Znaim für die Jahre 1427–1428, in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM
Znojmo, Sign. II–243, fol. 54r (Ed.: Neumann, Nové prameny, S. 193): am 21. Dezember 1427
bezahlte der Znaimer Stadtrat zwei Groschen für einen Boten, der mit einem kgl.en Brief, Mandat oder einer Urk. nach Brünn gesandt wurde (Nuncio in Brunam cum littera regali – II gr.).
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
1429 August 1, Pressburg (Posonii)139
(in die sancti Petri ad vincula; 43 – 19 – 10)
Kg. S. gewährt mit wohlbedachtem Mut und mit Rat seiner Getreuen dem Richter,
den Schöffen, den Geschworenen und der Gemeinde der Stadt Ungarisch Hradisch
(Redisch) mit Rücksicht auf die großen Ausgaben, die sie im Kampf gegen die böhmischen und mährischen Häretiker aufwenden mussten, auch mit Rücksicht auf die sehr
großen Schäden, die sie durch die Häretiker erlitten haben, und angesichts der nützlichen Dienste, die sie ihm und der böhmischen Krone geleistet haben und noch leisten
werden, die besondere Gnade, dass alles Salz, welches in die Stadt geführt wurde, dort
drei Tage niedergelegt werden muss (deponi debeat et subsistere et stare per triduum).
186
Sollte das Salz aber innerhalb von drei Tagen nicht verkauft werden können, so ist den
Kaufleuten gestattet, das Salz aufzuladen und nach Belieben weiter zu transportieren.
Des Weiteren bestimmt S., dass im Umkreis von einer Meile kein Salz um die Stadt
herumgeführt (circumduci) werden darf, andernfalls droht er mit der Beschlagnahmung
des Salzes und des Wagens und seiner schweren Ungnade. Schließlich legt er fest, dass
die Bürger von Ungarisch Hradisch von jeder großen Kufe (cuppa) Salz einen halben
Prager Groschen (medium grossum Pragensem) und von einer kleinen Kufe einen Heller (unum Hallensem) als Ungelt oder Zoll (nomine ungelti sive thelonei) sowohl von
den Verkäufern als auch von den Käufern erheben dürfen. Die Einnahmen sollen sie für
die Befestigung der Stadt und für Reparaturen an den Brücken verwenden. S. befiehlt
allen geistlichen und weltlichen Fürsten, Grafen, Rittern, Vasallen, Amtleuten (officialibus), Richtern und Geschworenen sowie den Gemeinden der Städte, der Märkte, der
Dörfer und aller anderen Orte unter Androhung seiner schweren Ungnade, den genannten Richter, die Schöffen, Geschworenen und die Gemeinde von Ungarisch Hradisch in
ihren Rechten nicht zu behindern, sondern diese wahren und zu schützen.
KVr: Ad mandatum domini regis Caspar Slick. – KVv: Registrata.
Orig. Perg. lat. mit wachsfarbenem Majestätssiegel (Posse 13/3) am Perg.-streifen, in MZA –
SOkA Uherské Hradiště, Bestand AM Uherské Hradiště, Urk. Nr. 27. – Kop. lat.: Abschrift aus
dem 18. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 161/9. – Kop. tsch.: Tsch.
Übersetzung aus dem 17. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, Sign. 161/1.
Reg.: Dolejšek, Královské město, S. 9, Nr. 32 (tsch.); Hosák, Uherský Ostroh, S. 26, Anm.
25 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 21, Nr. 115 (tsch.).
Lit.: Verbík – Zemek u.a., Uherské Hradiště, S. 131; Čoupek u.a., Uherské Hradiště, S. 121
und 133.
1429 September 3, Pressburg (zu Prespurg)140
(am nechsten sampsstag nach sant Egidii tag, XLIII – 19 – 10)
Kg. S. benachrichtigt Hans von Police (Hanussken von Policz), welchem er eine halbe
Mühle in Brünn an der Czeile um 250 (drytthalbhundert) Schock böhmischer Groschen
unter Vorbehalt der Auslösung verschrieben hatte,1 während [Racek] Buben die zweite
Hälfte derselben Mühle pfandweise übernommen hatte,2 dass er nunmehr [Racek] Buben gestattet, die halbe Mühle von Hans auszulösen, weil die Mühle in einer Hand
besser verwaltet werden kann. S. teilt ihm mit, dass er [Racek] Buben befohlen und
bevollmächtigt hat, die halbe Mühle an seiner Stelle von ihm loszukaufen. Er gebietet
Hans, die halbe Mühle mit allem Nutzen und Zubehör an [Racek] Buben abzutreten,
187
sobald dieser ihm 250 Schock Groschen bezahlt hat. Anschließend werde er Hans für
sich und für seine Nachkommen von allen künftigen Geldforderungen bezüglich dieser
halben Mühle für befreit (quidt und lose) erklären.
KVr: Ad mandatum domini regis Caspar Sligk. – Ohne RV.
Orig. Perg. dt., Siegel mit Perg.-streifen verloren, in MZA Brno, Bestand E 39, Kartuziáni
Královo Pole, Urk. Nr. 5.
Reg.: Šebánek, Archivy, S. 265, Nr. 1266 (tsch.).
Lit.: Jordánková, Brněnská předměstí, S. 315.
1 Die betreffende Verpfändungsurk. S.s für Hans von Police vom 23. November 1421 ist nur als altes
tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im
Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar), und in der Hds. mit
den Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern in APH, Bestand APK, Hds. XXXIII, pag. 467,
überliefert (Reg.: AČ VII, S. 585, Nr. 40; RI XI, Nr. 4672; Sedláček, Zbytky register, S. 131, Nr. 930;
Sedláček, Die Reste [1916], S. 106, Nr. 950).
2 Die Verpfändungsurk. S.s aus dem Jahr 1423 ist lediglich als altes Reg. in dem alten Archivinventar des
Königsfelder Kartäuserklosters, Hds. „Registrum archivi in monasterio abolito Cartusianorum in Campo regio prope Brunam“ in MZA Brno, Bestand G 11 – Rukopisy Františkova musea, Sign. 341, fol.
7v, überliefert; Reg. siehe hier, Nr. 123. In dieser Urk. kommt allerdings ein Racek als Empfänger des
Pfandes auf der Mühle auf dem Czail in Brünn vor. Zur Identifizierung Racek Bubens siehe Reg. Nr. 123.
1430 April 9, Tyrnau (Tyrnaviae)141
(in dominica Ramis palmarum, 44 – 20 – 10)
Kg. S. bestätigt auf Bitten des Pfarrers der Pfarrkirche zu St. Martin im Dorf Turzsanktmartin (Szent Marthony in comitatu de Thurocz), Peter, und infolge seiner besonderen
Verehrung des hl. Martins (ob spem et devotionem nostram, quam ad gloriosum Christi
confessorem beatum Martinum episcopum … gerimus et habemus) die inserierte Urk.
des Magisters Danch vom 25. Juli 1315:
Magister Danch schenkt der Pfarrkirche St. Martin in seinem Dorf Turzsanktmartin
ein Ackerstück und eine Wiese (quandam portionem terrae arabilis et prati) ebendort,
deren Grenzen genau beschrieben werden. Dat. 1315 Juli 25, Turz.1
(nach Kop.).
Orig. im bearbeitetem Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 152 – Rodinný archiv Seilernů Milotice, Inv. Nr. 13, Kart. 47,
Urk. Nr. 2.
188
1 Ed.: Sasinek, Listiny Turč. sv. Martina, S. 70–71. – Reg.: Sedlák, Regesta, II, S. 42, Nr. 50.
[vor 1432 Juli 3]1142
Kg. S. stellt den Brüdern Ernst, Johann, Karl und Wenzel von Wlaschim, ansässig in
Aussee, einen Schuldbrief über einen Teil der Summe von 5.000 ung. Gulden aus.2
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der Urk. S.s
für die Brüder Ernst, Johann, Karl und Wenzel von Wlaschim vom 3. Juli 1432; siehe Reg. Nr.
144.
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 68–69.
Es ist wahrscheinlich, dass einer von den beiden verlorenen Schuldbriefen S.s für die Brüder
von Wlaschim (Reg. Nr. 142 und 143) mit dem alten undatierten Kurzreg. identifiziert werden
kann, das in der Hds. mit den Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern überliefert ist.
Nach diesem Reg., das durch August Sedláček ungefähr April 1421 datiert wurde, schlug S. einer
unbekannten Person zur Pfandsumme auf der Burg Aussee weitere 800 Schock Groschen zu.3
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene
Urk. S. erst nach seinem Regierungsantritt in Mähren (Ende Dezember 1419) ausgestellt worden sein.
2 Vgl. Reg. Nr. 143.
3 Das Regest ist in APH, Bestand APK, Hds. XXXIII, pag. 467, überliefert; vgl. Sedláček, Zbytky register,
S. 130, Nr. 924; Sedláček, Die Reste (1916), S. 106, Nr. 944.
[vor 1432 Juli 3]1143
Kg. S. stellt den Brüdern Ernst, Johann, Karl und Wenzel von Wlaschim, ansässig in
Aussee, einen Schuldbrief über den anderen Teil der Summe von 5.000 ung. Gulden
aus.2
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der Urk. S.s
für die Brüder Ernst, Johann, Karl und Wenzel von Wlaschim vom 3. Juli 1432; siehe Reg. Nr. 144.
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 68–69.
Es ist wahrscheinlich, dass einer von den beiden verlorenen Schuldbriefen S.s für die Brüder
von Wlaschim (Reg. Nr. 142 und 143) mit dem alten undatierten Kurzreg. identifiziert werden
kann, das in der Hds. mit den Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern überliefert ist. Nach
diesem Reg., das durch August Sedláček ungefähr April 1421 datiert wurde, schlug S. einer unbekannten Person zur Pfandsumme auf der Burg Aussee weitere 800 Schock Groschen zu.3
189
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene
Urk. S. erst nach seinem Regierungsantritt in Mähren (Ende Dezember 1419) ausgestellt worden sein.
2 Vgl. Reg. Nr. 142.
3 Das Regest ist in APH, Bestand APK, Hds. XXXIII, pag. 467, überliefert; vgl. Sedláček, Zbytky register,
S. 130, Nr. 924; Sedláček, Die Reste (1916), S. 106, Nr. 944.
1432 Juli 3, Lucca (in civitate Lucana in Tuscia)144
(proxima feria quinta post festum sanctorum Petri et Pauli apostolorum, 46 – 22 – 12)
Kg. S. fügt (addimus, comportamus et ascribimus) der Pfandsumme, für welche die
Brüder Ernst, Johann, Karl und Wenzel von Wlaschim (Wlassym), ansässig in Aussee
(Vsow), die Burg Aussee mit allem Zubehör innehaben, nachdem ihr Vater Johann die
Burg ausgelöst hat, wie es die Urk. Kg. Wenzels [IV.] bezeugt, weitere 5.000 ung. Gulden hinzu, die er den Brüdern ebenfalls schuldet, wie dies in zwei von ihm ausgestellten
Urkk. näher ausgeführt wird.1 Des Weiteren gestattet S. den Brüdern zur Belohnung
der treuen Dienste, die ihm Ernst von Wlaschim in Italien geleistet hat, für die Instandsetzung der Burg Aussee sowie für die Errichtung neuer und die Ausbesserung alter
Teiche 300 Schock [Prager] Groschen ausgeben zu dürfen. S. bewilligt ihnen, ihrer
Mutter Margarete von Luxemburg (Lucemburg) und ihren Erben, die Burg Aussee mit
allen zugehörigen Märkten, Dörfern, Höfen (curiis, allodiis), Kirchenpatronaten, Zinsen, Leuten, Einkommen (redditibus, proventibus), bestellten und unbestellten Äckern,
Wiesen, Weiden, Wäldern, Hainen, Teichen, Fischereien, Mühlen, Gewässern, Wasserläufen, Bergen, Tälern, Hügeln und allem anderen Zubehör solange innezuhaben, zu
besitzen und zu genießen, bis er oder seine Erben und Nachfolger als böhmische Kgg.
bzw. mährische Markgrafen ihnen die Verschreibungssumme der Burg einschließlich
jener 5.000 ung. Gulden und 300 Schock Groschen ausbezahlt haben. Die Rückzahlung
der 300 Schock erfolgt jedoch unter der Bedingung, dass dieses Geld für Bauarbeiten
an der Burg oder den Teichen ausgegeben wurde. Vom Pfandbesitz wird ausdrücklich
der Wald Doubrava (Dubrawa) ausgenommen, den S. sich und den mährischen Markgrafen vorbehält. Dennoch dürfen die Brüder von Wlaschim und ihre Erben auch in
diesem Wald Holz zur Instandsetzung der Burg und Brennholz hauen, Weiden nutzen,
nach Bedarf Heu machen sowie zum Vergnügen Hochwild jagen (feras pro solacio
eorum capiendi et venandi). Schließlich bestimmt S., dass ihm die Brüder von Wlaschim seine genannten zwei Urkk. über die Schuldsumme von 5.000 ung. Gulden zurückgeben, die Burg Aussee, seinen Erben und Nachfolgern, den böhmischen Kgg.n
und mährischen Markgrafen, offen halten und die durch diese Urk. gewährten Rechte
auch diejenigen genießen sollen, die die Urk. mit dem Willen der Brüder von Wlaschim
innehaben werden.
190
KVr: Ad mandatum domini regis Caspar Slick vicecancellarius.
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Foto der (im Hausarchiv der regierenden
Fürsten von Liechtenstein in Wien überlieferten) lat. Orig.-urk. (ohne Foto des Siegels und der
Rückseite; Siegelankündigung für Majestätssiegel) in MZA Brno, Bestand G 124 – Sbírka fotografií listin z lichtenštejnského archivu ve Vídni, Inv. Nr. 171. – Altes Reg.: tsch. Reg. im
Register der verpfändeten Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar); tsch. Kurzreg.
ohne Datierung in der Hds. mit den Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern, in APH,
Bestand APK, Cod. XXXIII, pag. 469.
Reg.: AČ VII, S. 573, Nr. 9 (Abdruck des tsch. Reg.s vom Jahr 1459); RI XI, Nr. 9196 (Kurzreg. aufgrund des Reg.s vom Jahr 1459); Sedláček, Zbytky register, S. 146, Nr. 1027 (tsch.;
aufgrund des Auszugs aus den alten Registerbüchern); Sedláček, Die Reste (1917), S. 5, Nr.
1048 (dt.); Zemek – Turek, Regesta listin, S. 256–257, Nr. 324 (tsch.; aufgrund der Orig.-urk.,
aber ganz fehlerhaft).
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 68–69.
1 Vgl. die oben rekonstruierten Depp., Reg. Nr. 142 und 143.
[wohl Anfang 1425 – 1433 Mai 31]1145
Kg. S. verpfändet Hašek von Waldstein das dem Johanniterorden gehörende Gut Orlowitz und Eiwanowitz in der Hanna mit den zugehörigen Dörfern [Moravské] Málkovice, Medlovice und Hoštice für 2.600 Mark Prager Groschen mährischer Zahl.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: erwähnt in der Verpfändungsurk. des Großpriors des Johanniterordens in Böhmen, Mähren, Polen, Schlesien, Österreich und der Steiermark, Wenzel von Michalovice, und anderer Würdenträger des Ordens der
erwähnten Länder für den Brünner Bürger Michael Kunigsfelder über das Gut Orlowitz und
Eiwanowitz, die am 13. November 1445 auf dem Provinzialkapitel in Brünn ausgestellt wurde
und in einem Vidimus vom 31. August 1468 in MZA Brno, Bestand E 6 – Benediktini Rajhrad,
Sign. A g 79, überliefert ist.
Lit.: Jan, Ivanovice na Hané, S. 215–216; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 80.
Die Verpfändungsurk. S.s wurde angeblich vor seiner Kaiserkrönung ausgestellt (jsa ješče
králem). Als Untergrenze des Intervalls könnte mit großer Vorsicht der Übergang Hašeks von
Waldstein, der 1421–1425 ein wichtiger hussitischer Politiker und Heerführer war, zur katholischen Partei im Frühjahr 1425 angenommen werden.2 Die Verpfändung des relativ großen Gutes
191
könnte wohl eine Belohnung S.s für den Parteiwechsel gewesen sein. Dann hätte die Verpfändung schon zu Beginn der besagten Zeitspanne stattfinden müssen.
1 Zur Datierung vgl. den Kommentar.
2So Jan, Ivanovice na Hané, S. 215; zum Übergang Hašek zur katholischen Partei vgl. noch Válka,
Vrchol bojů, S. 82–83.
1433 [November 29, Basel]1146
K. S. ernennt den Grafen Anton von Collalto zu seinem Familiar (in familiarem nostrum domesticum et commensalem) und legt fest, dass, solange sich dieser am Kaiserhof
aufhalten wird, ihm und seinem Gefolge alle Unterhaltskosten durch den K. beglichen
werden sollen, wie es bei anderen kaiserlichen Familiaren, Höflingen und Dienern üblich ist. Des Weiteren nimmt er Anton in den Drachenorden auf und zeichnet ihn mit der
weißen Stola [des Kannenordens] des Kg.s v. Aragonien (stola seu amprisis clarissimi
fratris nostri regis Arragoniae) aus (nach Reg.).
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. — Altes Reg.: Dt. Kurzreg. mit
kurzem lat. Zitat aus der Urk. in einem wortwörtlichen Auszug aus dem Werk „Landhandfeste“
Reichart Streins von Schwarzenau (Extract auß einem Manuscripto intituliert Landt Handvesten,
Freyheit, Gerechtigkeit und brieffliche urkhunden einer ehrsamben landschafft des ertzhertzogthumbs Österreich unter der Ennß, auf begehren der löblichen ständt durch Reichard Strein zu
Schwartzenaw in sechs bücher verfast und zusamb getragen mit angehenckter erklährung erleuttert anno MDXCV), der im Jahr 1693 durch den öffentlichen Notar Nikolaus Schmidt aufgestellt
wurde, in MZA Brno, Bestand G 169 – RA Collalto, Kart. 2, Inv. Nr. 55, Sg. I – 3 – Nr. 3.
Auszug: Passolunghi, I Collalto, S. 212. – Reg.: Ruscelli, Le imprese illustri, S. 376 (it.
Kurzreg. mit einem kurzen lat. Zitat). Der Auszug bei Passolunghi sowie das Reg. von Ruscelli
wurden bei der Erstellung des obigen Reg.s berücksichtigt, da sie offensichtlich genauer sind als
das Reg. Reichart Streins.2
Lit.: Coreth, Der Orden, S. 53; Passolunghi, I Collalto, S. 212–213; Winkelbauer, Concedimus, S. 415.
Die Urk., die leider nur in alten Regg. überliefert zu sein scheint,3 erweitert unser Wissen über
die persönliche Zusammensetzung des Hofes S.s4 und vor allem über die Geschichte des Drachenordens sowie des sog. Kannenordens der Kgg. von Aragonien.5 Die Tatsache, dass K. S. den
aragonesischen Kannenorden verleihen konnte, resultierte aus einer Übereinkunft mit Kg. Ferdinand v. Aragonien im Jahr 1416, als sich beide Herrscher gegenseitig in ihre Hoforden aufnahmen und sich dabei das Recht gewährten, die Ordensinsignien an 30 Ritter weiter verleihen zu
dürfen, bzw. aus einer ähnlichen Vereinbarung mit Kg. Alfons v. Aragonien, die S. im Jahr 1433
192
den aragonesischen Gesandten offerierte und nach der die Ordensinsignien an weitere 100 Ritter
verliehen werden konnten (ob diese Vereinbarung tatsächlich zustande kam, bleibt unklar).6
1 Das Tagesdatum sowie der Ausstellungsort ergänzt nach Passolunghi, I Collalto, S. 212.
2 Im Reg. Reichart Streins wird behauptet, dass K. S. durch diese Urk. den Ritterschlag Collaltos bezeugt
habe. Im Reg. von Ruscelli ist dagegen angeführt, dass Anton von Collalto zum Hofritter ernannt wurde,
wobei ihm und seinen Gefolgsleuten während des Aufenthaltes am Kaiserhof der Unterhalt durch den K.
geleistet werden sollte. Nach dem bei Passolunghi abgedruckten Auszug wurde Collalto zum Familiar
ernannt, was dank dem ausführlichen Zitat am wahrscheinlichsten scheint.
3 In den Reichsregisterbüchern S.s ist das Stück nicht auffindbar. Das kann aber z.B. dadurch erklärt werden, dass die Urk. durch die ungarische Kanzlei ausgefertigt wurde, da der Drachenorden eigentlich
ein ungarischer Hoforden war. Auch im verhältnismäßig gut erhaltenen Familienarchiv der Grafen von
Collalto (MZA Brno, Bestand G 169 – RA Collalto) konnte weder die Orig.-urk., noch eine vollständige
Kop. gefunden werden.
4 Anton von Collalto kommt weder im Verzeichnis der Italiener am Hof Sigismunds von Gisela Beinhoff,
Italiener, noch in der Liste der Familiare Sigismunds von Martin Kintzinger, Westbindungen, S. 417–
470, vor, die beide vorwiegend auf dem Regestenwerk Wilhelm Altmanns (RI XI) basieren.
5 Zum Drachenorden siehe zumindest Graus, Dračí rád; Lőwei, Hoforden; Popović, Der Drachenorden;
Popović, The Order; Zum aragonischen Kannenorden siehe Coreth, Der Orden; Winkelbauer, Concedimus, S. 397–421.
6 Dazu Winkelbauer, Concedimus, S. 414–415. Nach Winkelbauer stellt die Aufnahme Antons von Collalto in den Kannenorden im Jahr 1433 das einzige Indiz für das Zustandekommen der Vereinbarung dar.
Allgemein zu den Mitteleuropäern am aragonesischen Hof siehe Vendrell, Caballeros.
[1433 Oktober 11 bis 1434 Mai 13, Basel]1147
K. S. führt an, dass sein Vorgänger, K. Friedrich II., gewünscht hat,
[1] dass Kirchen und geistliche Personen nach Ausmerzung von Häresien (erroribus) und Absetzung ungerechter Gesetze (iniquis statutis) ungestörte Ruhe und sichere Freiheit genießen sollen. Nachdem Friedrich erfahren hatte, dass manche böse
Menschen Gesetze erlassen hätten, die im Gegensatz zur kirchlichen Lehre und den
heiligen Kanones stünden, erklärte er durch seine Konstitution2 alle derartigen Gesetze
für null und nichtig und gebot allen Städten und Orten, deren Amtsträgern (potestates
vel consules) sowie allen anderen Personen, solche Gesetze und Gewohnheiten innerhalb von zwei Monaten aufzuheben. Sollte es jemand weiterhin wagen, solche Gesetze
zu erlassen, erklärte sie Friedrich ipso iure für null und nichtig. Der Ort, wo ein solches
Gesetz erlassen wurde, sollte mit einer Pön von 1000 Mark Goldes an den kaiserlichen
Fiskus belegt werden.
[2] Alle Amtsträger (Potestates […], consules, statuarii et scriptores […] nec non
consiliarii), die nach solchen Gesetzen und Gewohnheiten Recht gesprochen haben,
sollten für ehrlos erklärt und ihre Urteile für widerrechtlich gehalten werden. Wenn
innerhalb eines Jahres nach Bekanntgabe der kaiserlichen Konstitution deren Verächter
193
entdeckt werden, sollten ihre Güter besetzt werden unter Vorbehalt aller auf den heiligen Konzilien gegen sie veröffentlichten Strafen.
[3] Des Weiteren legte K. Friedrich II. fest, dass keine Gemeinde und keine öffentliche oder private Person es wagen darf, Kirchen oder kirchlichen Personen Steuern,
Gebühren oder Fronarbeiten aufzuerlegen oder kirchliche Güter anzugreifen. Wenn das
jemand dennoch getan und nach Mahnung vonseiten der Kirche oder des Reiches keine
Wiedergutmachung geleistet hat, sollte er den Schaden dreifach rückerstatten und außerdem unter kaiserliche Acht fallen.
[4] Wenn eine Gemeinde oder eine Person ein Jahr lang in Exkommunikation wegen Verletzung der kirchlichen Freiheiten verbleibt, sollte sie ebenfalls der kaiserlichen
Acht unterzogen werden, von welcher sie erst nach der kirchlichen Absolution befreit
werden kann.
[5] Schließlich bestimmte K. Friedrich II., dass keine geistliche Person in Straf- oder
Zivilsachen vor ein weltliches Gericht geladen werden darf, wenn das gegen kirchliche und kaiserliche Bestimmungen verstößt. Sollte das dennoch geschehen, sollte
der Kläger (actor) sein Recht verlieren, das Urteil nichtig sein und der Richter seiner
Gerichtsgewalt entledigt werden. Weltlichen Richtern, die Klerikern und geistlichen
Personen Gerechtigkeit verweigern, soll nach drei Mahnungen die Gerichtsbarkeit entzogen werden, wie es in der Konstitution Friedrichs II. näher geregelt wird.3
Später ist es auch K. Karl IV., seinem (S.s) Vorgänger und Vater, zu Gehör gekommen,4 dass manche weltliche Machthaber und Amtsträger, nämlich Herzöge, Barone
und andere weltliche Herren, sowie Amtsträger in Städten, Märkten, Dörfern und Orten
(consules civitatum, oppidorum et villarum et locorum rectores) verschiedene Statuten
und Verordnungen gegen geistliche Personen sowie gegen Freiheiten und Privilegien
von Kirchen erlassen haben, und dass dieselben Amtsträger gegen Geistliche vorgegangen sind, indem beispielsweise keine weltlichen Güter unter kirchliche Herrschaft
gestellt, keine geweihten Kleriker als Zeugen bei weltlichen Geschäften zugelassen und
exkommunizierte Laien von weltlichen Gerichten nicht ausgeschlossen wurden. Des
Weiteren haben weltliche Herren, Schöffen und Amtsträger mittels weltlicher Gewalt
Güter von Geistlichen besetzt und verwüstet, ihr Opfergeld vermindert, Geschäfte zwischen Laien und Geistlichen in die Stadtbücher nicht eintragen wollen, Legate zugunsten der Kirchenfabrik sich angeeignet, von kirchlichen Gütern Steuern erhoben, von
privaten Sachen der Geistlichen auf Straßen Maut erhoben und in Kirchen sowie auf
Friedhöfen Versammlungen organisiert.
[1] K. Karl IV. hat alle derartigen Statuten und Verordnungen für null und nichtig
erklärt und allen weltlichen Herren, Schöffen und Amtsträgern geboten, solche Statuten
und Verordnungen zu widerrufen und nicht nach ihnen zu richten oder sie irgendwie
anzuwenden.
[2] Des Weiteren hat K. Karl IV. festgelegt, dass jeder Laie, der einem Geistlichen
Fehde ansagt, einen Geistlichen ächtet, aufhält oder gefangen hält, beraubt, ermordet
194
oder verstümmelt, neben den üblichen kaiserlichen oder kanonischen Strafen für ehrlos
erklärt wird.
[3] K. Karl IV. hat alle Bischöfe und Prälaten aufgefordert, diese seine Konstitution
auf Synoden und in Kirchen zu publizieren, damit niemand seine Übeltaten durch
Unwissenheit entschuldigen kann, und allen Menschen bei einer Pön von 50 Mark reines Goldes, zur Hälfte an den kaiserlichen Fiskus und zur Hälfte an die Beschädigten
zu zahlen, verboten, seine Konstitution zu verletzen.
Da die vorgenannten Konstitutionen K. Friedrichs II. und K. Karls IV. anscheinend nicht genügen, um die Freiheit der Kirche zu gewährleisten, bestätigt (approbamus pariter et innovamus) K. S. aus seiner kaiserlichen Machtvollkommenheit beide
Konstitutionen und gebietet mit rechtem Wissen, dass diese seine Bestätigung sowie
seine eigenen nachstehenden Verordnungen in allen Kirchen und Klöstern verkündet
und allen Prälaten, Klerikern, Priestern und kirchlichen Personen bekannt gegeben
werden sollen.
[1] Zuerst legt S. fest, dass kein weltlicher Richter über Sachen entscheiden darf,
die dem Kirchenrecht unterliegen, so vor allem nicht über Ehesachen, Legitimierung
[unehelicher Kinder], Wucherei, seit einem Jahr nicht vollstreckte oder dem kirchlichen Gericht zugefallene Testamente (testamentorum infra annum non5 executorum et
ad iudicium ecclesiasticum legitime devolutorum), Zehnte und kirchliche Einkommen
und deren Verpachtung. Weltliche Richter dürfen sich mit solchen Sachen nur dann
beschäftigen, wenn sie dazu durch ein kirchliches Gericht aufgefordert werden. Ein
Richter, der diese Verordnung nicht akzeptiert, soll vom Amt suspendiert werden und
der Kläger verliert in dem Fall sein Recht. Auch alle Fürsten, Herzöge, Barone, Grafen,
Schöffen, Rektoren und weltliche Amtsträger, die diese Verordnung verletzen, sollen
mit der kaiserlichen Acht belegt werden und eine Pön von 40 Mark Gold, zur Hälfte an
den kaiserlichen Fiskus und zur Hälfte an die Beschädigten, zahlen.
[2] Des Weiteren legt S. fest, dass weltliche Herren und Amtsträger keinesfalls
Prälaten, Priester und Kleriker hindern sollen, ihre Sachen, Wein und Getreide, falls sie
von kirchlichen Gütern stammen, frei – ohne Bezahlung von jeglichem Zoll oder Maut –
zu transportieren und zu verkaufen. Jene Sachen – sei es Wein, Bier, Getreide, Brot oder
Tücher –, die Geistliche nur zum eigenen Bedarf transportieren, sollen ohne Bezahlung
von Zoll oder Maut geführt werden. Das Nachlassvermögen verstorbener Geistlicher
soll nicht von Laien beschlagnahmt, sondern jenen Personen übergeben werden, denen es rechtmäßig gebührt. Die Untertanen von Geistlichen sollen von willkürlichen
Besuchen [durch weltliche Herren], z.B. während der Jagd, sowie von verschiedenen
Steuern, Einnahmen und Hilfsleistungen frei sein. Die den Untertanen durch solche
Besuche, Steuern und Hilfsleistungen bereits zugefügten Schäden sollen ersetzt werden. Prälaten und kirchlichen Richtern soll ermöglicht werden, die dem Kirchenrecht
unterliegenden Personen festzunehmen, gefangen zu halten, als Gefangene an beliebige
Orte zu überführen und nach Bedarf zu strafen. S. gebietet unter Androhung der Acht
195
und einer Pön, dass alle Fürsten, Herzöge, Grafen, Barone, Schöffen, Rektoren sowie
alle weltlichen Amtsträger seine angeführten Bestimmungen befolgen sollen und kirchliche Personen schützen und unterstützen sowie ihnen bei Ausübung der geistlichen
Gerichtsbarkeit behilflich sein sollen.
[3] Des Weiteren hat S. erfahren, dass manche weltliche Herren oben angeführte kirchenfeindliche Gesetze und Verordnungen nicht aufgehoben haben, weil die
Einhaltung der genannten Konstitutionen [K. Friedrichs II. und K. Karls IV.] und
die Erteilung der in ihnen festgelegten Strafen vernachlässigt worden ist. Damit die
Konstitutionen Friedrichs II., Karls IV. sowie diese Konstitution K. S.s eingehalten
werden, beauftragt K. S. alle geistlichen und weltlichen Fürsten, Grafen, Barone,
Ritter, Bürgermeister, Schöffen und Räte sowie alle Rektoren der Städte, Märkte und
anderer Orte des Heiligen Römischen Reiches mit der Vollstreckung der genannten
kaiserlichen Konstitutionen und gebietet ihnen unter Androhung der kaiserlichen
Ungnade und Acht sowie des Verlustes aller Lehen und Privilegien, im Bedarfsfall
Prälaten, Priester, Kleriker und kirchlichen Personen im Sinne dieser Konstitution zu
schützen und niemandem – welchen Ranges oder Standes auch immer – zu erlauben,
etwas wider die Konstitution zu unternehmen, sondern solche Schädiger – wenn sie in
bestimmter Frist ihre Missetaten nicht wieder gutmachen – mit den genannten Strafen
zu belegen. Sie sollen dabei nötigenfalls auch mit Festnahme der Schädiger sowie von
Inbesitznahme, Veräußerung und Verkauf von deren Sachen und Gütern vorgehen. Die
erhobene Geldstrafe sollen die Exekutoren teilweise an das kaiserliche Ärar, teilweise an die Geschädigten abführen. Zur Vollstreckung dieser Konstitution gebührt den
Exekutoren die volle kaiserliche Macht.
[4] Schließlich fordert K. S. alle Erzbischöfe, Bischöfe und Prälaten auf, diese
seine Konstitution auf Synoden und in Kirchen zu publizieren, damit niemand seine
Übeltaten durch Unwissenheit entschuldigen kann, und allen Menschen unter Strafe
von 40 Mark reinen Goldes und unter Androhung weiterer kirchlicher und kaiserlicher
Strafen zu verbieten, die Konstitution zu verletzen.
Arenga: Sublimitatis imperialis6 gloriam invexit superne maiestatis veritas nullos
derelinquens virtuosos suppeditatos et animadvertenter exposcit, ut Romani imperii
gubernaculum tenens preter alia eximia virtutum opera sua cunctos, presertim servitio
dei mancipatos, ab universis oppressionibus et offensis suis semper insistat accurata7
diligentia clementer sublevare. Et ob id nos, qui ad Romanum imperium sumus divina
disposicione vocati, curis sollicitamur assiduis, ut pre ceteris tuitioni nostre commissis
personarum ecclesiasticarum status venerandus8 in varietate virtutum clerus9 sublimatus10 in suis libertatibus et immunitatibus11 conservetur et tueatur et ab12 oppressionibus et a13 temerariorum ausibus liberetur, nunc novarum constitucionum editione14,
nunc antiquarum innovacione et extensione15 cum augmento penarum ad gloriam et
laudem dei sollerter providere curemus16 (nach Kop.).
196
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: Eine zeitnahe, undatierte und sehr
fehlerhafte Abschrift (des nicht ausgefertigten Konzeptes?), in MZA Brno, Bestand G 11 – Sbírka rukopisů Františkova muzea, Sign. FM 611, fol. 21r–24v, mit einer zeitgleichen Überschrift
„Carolina cum extensione Sigismundi imperatoris data in concilio Basiliensi“ (B); eine Abschrift
aus dem 17. Jahrhundert im Diözesanarchiv Dresden-Meißen, Domstiftsarchiv Bautzen, Sign.
LOC 173, fol. 69r-73v (C). Bei der Regestenerstellung wurden neben der Kop. im Mährischen
Landesarchiv (B) auch die Bautzener Kop. (C) sowie die alten Drucke von Goldast (G), Raynaldus (R) und Lünig (L) berücksichtigt, die wahrscheinlich nach besseren Vorlagen entstanden
sind.
Ed.: Goldast, Collectio constitutionum imperialium, 2, S. 107–110; Raynaldus, Annales
ecclesiastici, 18, S. 114–116; Lünig, Spicilegium Ecclesiasticum des Teutschen Reichs-Archivs,
S. 227–231, Nr. 126. – Reg.: RI XI, Nr. 9428 (mit dem Datum 1433 Mai 31 Rom); Zachová –
Petr – Kernbach-Smékalová, Soupis sbírky rukopisů, S. 272, Buchstabe d.17
Lit.: RTA X, S. 735; Johannek, Die Karolina, S. 829.
Das oben regestierte Stück stellt in der erhaltenen Fassung eine Bestätigung und gleichzeitig
eine Erweiterung der berühmten Konstitutionen Friedrichs II. (sog. Krönungsgesetze Friedrichs
II. vom 22. November 1220)18 und Karls IV. (sog. Constitutio Karolina de ecclesiastica libertate,
kurz „Karolina“, die in mehreren Fassungen aus den Jahren 1354–1377 überliefert ist)19 über die
Freiheiten der Kirche durch K. S. dar.
Die Konstitutionen Friedrichs II. und Karls IV. werden im Text Sigismunds nicht inseriert, sie
werden aber in der Narratio detailliert inhaltlich angeführt. Dabei kommt es an manchen Stellen
auch zu Zitaten, was die objektive Stilisierung der Narratio gewissermaßen bricht (die „�������
��������
Karolina“ wird z.B. an manchen Stellen als presentes [littere], und nicht objektiv als constitutio/littere
Karoli IV. bezeichnet; solche Inkonsequenzen werden im obigen Reg. nicht beibehalten).
Während die Konstitutionen Friedrichs II. und Karls IV. in der Forschung gut bekannt sind
und mehrmals analysiert wurden, ist die oben regestierte Konstitution S.s nur wenig bekannt.
Alle vorhandenen Drucke und Regg. liefern den Urkundentext ohne Datierung. Raynaldus reiht
die Ausstellung der Konstitution in die Zeit nach der Kaiserkrönung und noch vor der Abreise
S.s aus Rom.20 Auch wenn Raynaldus kein Datum angibt, bietet Wilhelm Altmann in Anschluss
an ihn eine hypothetische Datierung zum 31. Mai 1433 an (ohne Fragezeichen, das Altmann in
ähnlichen Zweifelsfällen sonst in der Regel hinzufügt). Ein weiteres Indiz für die Zeit nach der
Kaiserkrönung Sigismunds liefert Peter Johannek, der das Erlanger Promptuarium zitiert, danach
und do her [K. S. – P.E.] zeu Rome keyser werdin solde, do bestetigitte her der geistlikeit die
friheit die syn vater karolus der virde gegebin hatte.21
Peter Johannek weist aber auch darauf hin, dass K. S. in Basel durch das Konzil gebeten wurde, die „Karolina“ durch eine „Sigismundiana“ zu ergänzen, was er angeblich mit der Forderung
ablehnte, dass das Konzil zuerst die Reform der Kirche durchführen müsse. Johannek zitiert das
Dictum K. S.s bei Johannes von Segovia zum Mai 1434: „Isti clerici volunt a me habere Karo-
197
linam aut Sigismundianam; ego volo primo videre, quomodo ipsi facient unam Basilinam, scil.
reformacionem ecclesie, et ego tunc dabo Sigismundianam“.22
Angesichts dieser Quellenstelle hat bereits der Herausgeber der Deutschen Reichstagsakten
unter K. S., Hermann Herre, unser Stück nicht als eine Ausfertigung, sondern als einen Entwurf
des Basler Konzils bezeichnet.23 Herre weist noch darauf hin, dass unser Stück nicht im Reichsregister S.s überliefert ist, und dass es nur aus neuzeitlichen Drucken und aus keiner zeitgenössischen handschriftlichen Überlieferung bekannt ist.
Peter Johannek berücksichtigt die Zweifel Hermann Herres, er lässt aber – angesichts des
Hermann Herre unbekannten widersprüchlichen Zitats im Erlanger Promptuarium – die Frage
nach der Echtheit unseres Stücks vorsichtig offen.
Die Brünner Überlieferung wirft auf diese Frage teilweise ein neues Licht. Wir haben nun
eine spätmittelalterliche Abschrift der „Sigismundiana“, die zwar ebenfalls undatiert ist, aber die
Überschrift des Stückes deutet auf die Ausfertigung (bzw. Entstehung des Konzeptes) in Basel –
und nicht in Rom – hin. Das spricht eher für die Ansicht von Hermann Herre, dass wir es hier mit
einem in Basel entstandenen Entwurf zu tun haben. Die Kop. eines (eher flüchtig geschriebenen)
Konzepts, sei es unmittelbar oder eher vermittelt, könnte auch erklären, wieso der Kopist der
Brünner Überlieferung so viele Fehler begangen hat.
Diese Interpretation muss aber nicht ausschließen, dass K. S. in Rom eine nicht mehr erhaltene (oder nur bisher unbekannte) Bestätigung der „Karolina“ ausfertigen konnte, wie es das
Erlanger Promptuarium und Raynaldus behaupten. Die Herausgeber unseres Stücks (Goldast,
Raynaldus, Lünig) hätten dann das chronikalische Gedächtnis dieser Bestätigung mit einem anderen Text – der nicht ausgefertigten Erweiterung der Karolina durch K. S. – verknüpft und diese
„Sigismundiana“ in Rom entstehen lassen. Diese Erklärung bleibt allerdings bis auf Weiteres
eine Hypothese.
1 Die Datierung wurde in der vorhandenen Kop. – ebenso wie in anderen bekannten Kopp. – weggelassen.
In der Überschrift des Stücks in B (fol. 21r) wird dennoch angeführt, dass die Urkunde auf dem Basler
Konzil ausgestellt worden sei (Carolina cum extensione Sigismundi imperatoris data in concilio Basiliensi). Wenn diese Angabe korrekt ist, muss die Urk. während des Aufenthaltes K. S.s in Basel, i.e. im
Intervall vom 11. Oktober 1433 bis zum 13. Mai 1434, ausgefertigt worden sein (siehe Hoensch – Kees,
Itinerar, S. 119; ungenau bei Engel – C. Tóth, Itinerarium, S. 128). Es scheint allerdings, dass die Urk.
nicht ausgefertigt wurde und dass es sich nur um ein in Basel entstandenes Konzept handelt. Wilhelm Altmann gibt mit Hinweis auf Raynaldus (der es aber nicht so eindeutig formuliert) Rom als Ausstellungsort
und den Tag der der Kaiserkrönung S.s als Ausstellungsdatum an. Mehr dazu siehe im Kommentar.
2 Gemeint ist die Konstitution Kaiser Friedrichs II., die er am Tag seiner Kaiserkrönung (am 22. November
1220) in der Petersbasilika in Rom verkünden ließ und die deswegen auch als „Krönungsgesetze Friedrichs II.“ bezeichnet wird (abgedruckt in MGH Const. 2, S. 106–109, Nr. 85; RI V/1, Nr. 1203; siehe zumindest Schaller, Krönungsgesetze; Stürner, Friedrich II., S. 251). Im Folgenden zitiert S. (teilweise
wortwörtlich) die ersten fünf von insgesamt zehn Punkten der Konstitution Friedrichs.
3 Der Nebensatz „wie es … geregelt wird“ fehlt in C, G, R, L; der Nebensatz hat aber eigentlich keinen
Sinn, da der betreffende Punkt in der Konstitution K. Friedrichs II. nur das enthält, was auch in die
Konstitution K. S.s übernommen wurde. — In B folgt dann ein unorganisch eingereihter und unvoll-
198
ständiger Abschnitt, der offensichtlich aus einer päpstlichen Bestätigung der Konstitution Friedrichs II.
stammt. Dieser Abschnitt fehlt ebenfalls in C, G, R und L. Da er offensichtlich in der Urk. S.s (bzw. in
deren Konzept) nicht vorgekommen ist, wurde er in das obige Reg. nicht übernommen. Er soll an dieser
Stelle vollständigkeitshalber zitiert werden: Denique predecessor constitutionem ipsam de consilio eciam
fratrum suorum sancte Romane ecclesie cardinalium apostolica auctoritate approbans et confirmans
ipsam mandavit inviolabiliter observari necnon statuarios et scriptores ac violatores predictos excommunicatos apostolica auctoritate predicta nuntiari.
  4 Im folgenden gibt (teilweise wortwörtlich zitiert) K. S. die berühmte „Constitutio Karolina de ecclesiastica Libertate“ K. Karls IV. wieder, die in mehreren Fassungen aus den Jahren 1354–1377 überliefert
ist – siehe Johannek, Die Karolina, und ausführlich Hölscher, Kirchenschutz, S. 84–128, wo auch die
einzelnen Ausfertigungen, Abschriften und Drucke der „Karolina“ verzeichnet sind und die einzelnen Varianten in der Textbeilage kritisch neu herausgegeben sind (ebd., S. 186–203, Buchstabe A–E). K. S. führt
in seiner Urk. an, dass die Urk. Karls IV. mit einer Goldbulle besiegelt war. Das würde auf die Fassung
der Karolina aus dem Jahr 1374 (Hölscher, Kirchenschutz, S. 192–195, Buchstabe C) hindeuten.
  5 non fehlt in B; ergänzt nach C, G, R, L
  6 imperialis fehlt in B; ergänzt nach C, G, R, L
  7 in B a curata; accurata emendiert nach C, G, R, L
  8 in B venerandos; venerandus emendiert nach C, G, R, L
  9 in B clare; clerus emendiert nach C, G, R, L
10 in B sublimatos; sublimatus emendiert nach C, G, R, L
11 et immunitatibus fehlt in B; ergänzt nach C, G, R, L
12 ab fehlt in B, G, L; ergänzt nach C, R
13 a fehlt in B; ergänzt nach C, G, R, L
14 in B editionem; editione emendiert nach C, G, R, L
15 in B innovacionem et extensionem; innovacione et extensione emendiert nach C, G, L (nunc antiquarum
innovacione fehlt in R)
16 in B curentur; curemus emendiert nach C, G, R, L
17 An dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass nach dem zitierten Handschriftenkatalog von
Zachová – Petr – Kernbach-Smékalová, Soupis sbírky rukopisů, S. 283, Buchstabe mmm, und S. 284,
Buchstabe qqq, in derselben Handschrift (MZA Brno, Bestand G 11, Sign. FM 611) auf fol. 135r-136v,
bzw. auf fol. 138v, noch zwei unbekannten Urkk. S.s abgeschrieben worden sein sollen: Ein Kompromiss
Kg. S.s zwischen dem Polenkönig und dem Deutschordenshochmeister, der am 24. Juni 1412 in Ofen
getroffen worden sein soll, und ein Mandat zugunsten des Bischof von Leslau an die Amtsträger des ung.
Königreichs, das unter Berufung auf eine Urk. König Wladislaus von Polen angeblich am 4. Juni 1412 in
Ofen ausgestellt wurde. Beide Angaben basieren aber auf einem Fehler der Herausgeber. Im ersten Fall
(auf fol. 135r-136v) wird zwar der bekannte Kompromiss Kg. S.s zwischen Kg. Wladislaus von Polen
und dem Deutschordenshochmeister Heinrich von Plauen vom 24. August 1412 (RI XI, Nr. 303) kopiert,
aber nur dessen erster Teil. Das Datum 24. Juni 1412 kommt von der inserierten Urk. Kg. Wladislaus’, der
dadurch in Ofen sein Einverständnis mit der Vermittlung Kg. S.s äußerte. Da der Kompromiss S.s in der
Handschrift nicht vollständing ist, wurde er in vorliegenden Regestenband nicht übernommen. Dasselbe
gilt über die angebliche Urk. S.s vom 4. Juni 1412. Auch in dem Fall befindet sich in der Handschrift nur
ein Fragment einer undatierten Urk. S.s, in welcher alle Namen mit N ersetzt werden, sodass kein sinvolles Reg. erstellt werden kann. Das Datum 4. Juni 1412 gehört zur nachfolgenden Urk. Kg. Wladislaus’
von Polen, die mit dem Fragment der Urk. S.s in keinem inhaltlichen Zusammenhang steht.
18 MGH Const. 2, S. 106–109, Nr. 85; Schaller, Krönungsgesetze; Stürner, Friedrich II., S. 251.
19 Hölscher, Kirchenschutz, S. 186–203, Buchstabe A–E.
20 Raynaldus, Annales ecclesiastici, 18, S. 114.
199
21 Johannek, Die Karolina, S. 829, Anm. 200.
22 Johannek, Die Karolina, S. 829, Anm. 198.
23 RTA X, S. 735.
1434 [vom Mai 31 bis August 13]1, Ulm
148
K. S. bestätigt, dass er mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen aus kaiserlicher
Machtvollkommenheit (authoritate caesarea) und aus eigenem Antrieb (motuque proprio) den edlen Ritter Jakob von Constantio aus Messina im Königreich Sizilien (nobili
strenuo Iacobo de Constantio de Messina regni Siciliae militi, suo et imperii sacri
fideli dilecto) persönlich zum Ritter geschlagen und in den Drachenorden aufgenommen hat (eundem Iacobum coram nostra maiestate constitutum […] militem fecimus,
creavimus, constituimus et societatem nostram draconicam cum cruce flammea supraposita dedimus et ipsum insignivimus), sodass er alle Rechten, Freiheiten, Vorteile und
Gnaden genießen darf, die andere Ritter bzw. Mitglieder des Drachenordens genießen
(quibus caeteri armorum milites ac socii nostri cum praefata societate decorati gaudent et fruuntur) (nach Reg.).
Orig. oder Kop im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Altes Reg.: Dt. Reg. mit einigen
lat. Zitaten aus der Urkunde in einem wortwörtlichen Auszug aus dem Werk „Landhandfeste“
Reichart Streins von Schwarzenau (Extract auß einem Manuscripto intituliert Landt Handvesten,
Freyheit, Gerechtigkeit und brieffliche urkhunden einer ehrsamben landschafft des ertzhertzogthumbs Österreich unter der Ennß, auf begehren der löblichen ständt durch Reichard Strein zu
Schwartzenaw in sechs bücher verfast und zusamb getragen mit angehenckter erklährung erleuttert anno MDXCV), der im Jahr 1693 durch den öffentlichen Notar Nikolaus Schmidt aufgestellt
wurde, in MZA Brno, Bestand G 169 – RA Collalto, Kart. 2, Inv. Nr. 55, Sg. I – 3 – Nr. 3.
Reichart Strein behauptete, die Orig.-urk. eingesehen zu haben. Dass er den gesamten Urk.text kannte, ergibt sich aus dem ziemlich detaillierten und klar formulierten Reg. mit mehreren
Zitaten.
Die Urk., die heute wahrscheinlich nur noch bei Strein überliefert ist, erweitert das Wissen
über die Geschichte des Drachenordens sowie über die italienischen Empfänger der Urkk. S.s.2
1 Das Intervall ergibt sich aus der Kombination der Jahreszahl und des Itinerars S.s. Im Jahr 1434 ist
S. nämlich vom 31. Mai bis zum 13. August in Ulm nachweisbar – s. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 119;
Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 129.
2 Zum Drachenorden siehe zumindest Graus, Dračí rád; Lőwei, Hoforden; Popović, Der Drachenorden;
Popović, The Order. Die Mitgliedschaft Jakobs von Constantio im Drachenorden war der bisherigen
Forschung zu diesem Hoforden unbekannt. Als eine Person aus der Apenninhalbinsel fehlt Jakob in der
personengeschichtlichen Untersuchung von Gisela Beinhoff, Italiener, die vorwiegend auf dem Regestenwerk Wilhelm Altmanns (RI XI) basiert.
200
1434 November 30, Pressburg (Posonii Strigoniensis
­diocesis)149
(in die sancti Andree apostoli, XLVIII – XXV – XV – 2)
K. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner Getreuen, aus
kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (auctoritate regia Bohemie) und mit rechtem
Wissen seinem Kaplan Gallus, Rektor der Pfarrkirche St. Nikolaus in Znaim, und dessen Kirche auf dessen Bitten das inserierte Privileg Kg. Johanns von Böhmen, Graf
von Luxemburg und Markgraf von Mähren, vom 10. August 1336, in welchem das
Privileg Kg. Wenzels II. von Böhmen über die Freiheiten, Rechte und Güter der Kirche
inseriert wird, in omnibus suis punctis, sentenciis, clausulis et articulis, und erklärt es
für dauerhaft gültig.
Johann, Kg. von Böhmen, Graf von Luxemburg und Markgraf von Mähren, bestätigt
der Pfarrkirche St. Nikolaus in Znaim das inserierte Privileg Kg. Wenzels II. von Böhmen vom 23. Mai 1287. Dat. 1336 August 10, Landau an der Isar.1
Wenzel II., Kg. von Böhmen und Markgraf von Mähren, bestätigt die Immunitäten
und die Güter der Pfarrkirche St. Nikolaus und der kgl.en Burgkapelle St. Katharina in
Znaim. Dat. 1287 Mai 23, Prag.2
Arenga: Ad hoc summi dispensacione principalis monarchie obtinuimus principatum, ad hoc Romane cesaree celsitudinis suscepimus diadema, ut si ad alia extrinseca
debita nos sollicitudo provocet, ad ea tamen presertim, que statum felicem ac incrementum iurium, graciarum et libertatum ecclesiarum ipsarumque ministriorum respiciunt, tanto intendimus uberius, quanto nostrum pre ceteris mundi principibus solum
magnificencius erexit celestis providencia creatoris.3
KVr: Ad mandatum domini imperatoris Caspar Slick miles cancellarius. – KVv: Registrata
Marquardus Brisacher.
Orig. Perg. lat. mit teilweise beschädigtem wachsfarbenen doppelseitigen Majestätssiegel
(Posse 17/1-2) an heute schwarz-weißer Seidenschnur, in MZA Brno, Bestand E 33 – Jezuité
Znojmo, Sign. N-Znoym. – Kop. lat.: Abschrift aus dem frühen 16. Jahrhundert im Kopialbuch
der Stadt Znaim in MZA – SOkA Znojmo, Bestand AM Znojmo, Sign. 268, fol. 19r–21v.
Reg.: Šebánek, Archivy, S. 271, Nr. 1290 (tsch.).
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 126.
1 Ed.: CDM VII, S. 88–89, Nr. 128. – Reg.: RBM IV, S. 128, Nr. 320 (lat.); Šebánek, Archivy, S. 122, Nr.
625 (tsch.).
201
2 Ed.: CDM IV, S. 333–334, Nr. 255 — Reg.: RBM II, S. 606, Nr. 1410 (lat.); Šebánek, Archivy, S. 57, Nr.
312 (tsch.).
3 Es handelt sich um eine wahrscheinlich nach der Kaiserkrönung etwas modifizierte Variante der Arenga,
die oben in Nr. 80 vorkommt.
1435 Februar 1, Wien (czu Wienn)150
(an unser liben Frawen abend Lichtmesse, 48 – 25 – 15 – 2)
K. S. bestätigt, konfirmiert und erteilt erneut (haben … bestetiget, confirmiret und von
neues gegeben, bestetigen, confirmiren und geben) mit wohlbedachtem Mut, gutem
Rat, rechtem Wissen und aus kaiserlicher Machtvollkommenheit (von romischer keyserlicher macht) Ulrich Snurer sowie dessen ehelichen Erben (eelichen leibs erben)
angesichts der treuen Dienste, die Ulrich ihm und dem Reich geleistet hat, ein Wappen
und ein Kleinod, das in der Urk. bildlich dargestellt und beschrieben wird: in schwarz
zwei goldene, oben in ein Tatzenkreuz auslaufende Rauten über goldenem Schildfuss;
einen Stechhelm mit schwarz-goldener Helmdecke, als Helmzier ein geschlossener
Flug mit dem Bild des Schildes (einen ober herab oben herab uber halbteil swartz und
das uberig teil des schildes unden gelb, habende in dem swartzen zwen gelb weck und
uff yedem weck ein gelbe kreutzel und uff dem schild einen helm mit einer swartzen
und gelben helmdecken geziret und uff dem helm einen flug gleich gemalet als in dem
schild). S. setzt fest, dass Ulrich und dessen eheliche Erben das Wappen künftig sowohl
im Turnier als auch im Kampf (in allen ritterlichen sachen, zu schimpff und ernst)
führen dürfen, und befiehlt allen geistlichen und weltlichen Fürsten, Grafen, Freiherren, Edlen, Rittern, Knechten, Herolden, Unterherolden (persevanten), Bürgermeistern,
Räten und Gemeinden und allen seinen und des Reiches Untertanen und Getreuen unter
Androhung seiner schweren Ungnade, den vorgenannten Ulrich und dessen Erben im
Gebrauch des Wappens nicht zu behindern, sondern sie es ungestört nutzen zu lassen,
jedoch ohne Beeinträchtigung jener, die ein gleiches Wappen und Kleinod tragen sollten.
KVr: Ad mandatum domini imperatoris Caspar Sligk miles cancellarius. – KVv: Registrata
Marquardus Brisacher.
Orig. Perg. dt. mit Deckfarbenminiatur des Wappens in hochrechteckigem roten, gold gerahmten Bildfeld, mit wachsfarbenem doppelseitigen Majestätssiegel (Posse 17/1–2) an heute
schwarz-gelber Seidenschnur, in MZA Brno, Bestand G 3 – Promberova sbírka, sub dato (irrig
zum 2. Februar 1435).
Ulrich Snurer ist in der Urkunde nicht näher bezeichnet, seine Herkunft bleibt somit unbekannt. Dass er nicht aus den Ländern der Böhmischen Krone kam, geht aus der Tatsache hervor,
202
dass Böhmen in der Urkunde mit Ausnahme der Intitulatio und der Regierungsjahre Sigismunds
mit keinem einzigen Wort erwähnt ist. Ulrich wird als unser und des richs lieber getreuer bezeichnet, Sigismund berücksichtigt die Dienste, die Ulrich uns und dem rich geleistet hat, und
stellt die Urkunde von romischer keyserlicher macht aus. In den Urkunden für böhmische Empfänger wird an diesen Stellen immer auch die böhmische Königswürde Sigismunds und seine
Herrschaft über die böhmischen Länder betont.
Die Ausfertigung des Wappenbriefs in Wien könnte wohl auf die Herkunft Ulrichs aus der
Wiener Bürgerschaft hindeuten. Zum Jahr 1439 ist in Wien tatsächlich ein Ulrich Snürer urkundlich belegt, der mit dem Empfänger des Wappenbriefs identisch sein mag.1
1 Siehe QuGStW II/2, S. 175, Nr. 2707.
1435 Februar 4, Wien (Wienne)151
(die quarta mensis Februarii, 48 – 25 – 15 – 2)
K. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner und des heiligen Reiches getreuen Fürsten, Grafen, Barone und Edlen, mit rechtem Wissen und aus
kaiserlicher Machtvollkommenheit dem Generalprior sowie anderen Prioren und Brüdern des Augustinereremitenordens in Deutschland (per Alamaniam constitutorum) auf
deren Bitten alle Privilegien, Briefe, Rechte, Gnaden und Freiheiten, die sie und ihre
Vorgänger von seinen Vorgängern, den römischen KK.n und Kgg.n, bekommen haben,
namentlich ein Privileg seines lieben Vaters (genitoris nostri carissimi), K. Karl [IV.],
Kg. von Böhmen, über das Recht des Ordens, bewegliche und unbewegliche Güter, die
nicht unter Lehnsrecht fallen, erwerben und besitzen zu dürfen (super eorum libertatibus et bonis mobilibus et immobilibus et possessionibus non feudalibus habendis per
eos et retinendis),1 in omnibus suis punctis, clausulis, verborum expressionibus, und
erklärt sie alle für ewig gültig, als ob sie wörtlich inseriert wären. Er verbietet jedem,
diese Bestätigungsurk. (hanc nostre approbacionis, ratificacionis, innovacionis et decreti paginam) zu verletzen bei seiner und des Heiligen Römischen Reiches schweren
Ungnade und einer Pön, die in dem bestätigten Privileg [K. Karls IV.] festgesetzt wurde.
Arenga: Honor imperatorie maiestatis eiusque gloria in excelso solio collocata tanto amplioribus commendacionum exaltantur preconiis tantoque gracioribus fidei et devocionis
impendiis fulciuntur, quanto maioribus graciarum largicionibus subditi per imperialem
clemenciam fuerint consolati et illi precipue, quorum vita et conversacio a mundanis
vanitatibus sequestrata in dei cultura sacre religionis et devocionis studio se exercent.2
KVr: Ad mandatum domini imperatoris d(omino) Caspare cancallario referente Petrus Kalde
prepositus Northusensis. – KVv: Registrata Marquardus Brisacher.
203
Orig. Perg. lat. mit wachsfarbenem doppelseitigen Majestätssiegel (Posse 17/1–2) am Perg.streifen, in MZA Brno, Bestand E 4 – Augustiniáni Brno, Sign. 4:15. – Kop. lat.: Vidimus eines
öffentlichen Notars vom 24. Juni 1747, in NA Praha, Bestand Stará manipulace, Inv. Nr. 2694,
Sign. P 106/P 171, Kart. 1789; Vidimus des Guardians des Minoritenklosters in Brünn vom 16.
März 1732, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 717, Sign. IV B 101, Kart. 395.
Reg.: Vašků, Konfirmace privilegií, S. 152, Nr. 11 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice, II,
S. 27, Nr. 168 (tsch.).
Wahrscheinlich wurde durch diese Urk. das Privileg K. Karls für den Augustinereremitenorden in Deutschland vom 13. März 1363, Nürnberg bestätigt.3 Karl IV. stellte zwar als römischer
Kg. schon am 26. Januar 1353 in Prag ein Privileg ähnlichen Inhalts für den Augustinereremitenorden in Deutschland aus.4 Die Formulierung in der Urk. S.s sowie der benutzte Kaisertitel Karls
deuten jedoch auf das spätere Privileg vom 13. März 1363.5
Eine Urk. ähnlichen Inhalts hat S. auf Bitten des Nürnberger Augustinereremitenklosters
schon am 4. April 1431 in Nürnberg ausgestellt.6 In dieser bestätigte er ebenfalls das – diesmal
inserierte – Privileg Karls vom 13. März 1363.7 Aus dem Reg. Altmanns geht nicht klar hervor,
wer der Empfänger dieser Urk. war. Vielleicht war es nur das Nürnberger Kloster, was eine
zweite Bestätigung – jetzt ohne Insert – für alle deutschen Häuser einige Jahre später erklären
würde. Für eine zweite Bestätigung spräche aber auch der Umstand, dass S. im Jahre 1435
schon mit dem kaiserlichen Siegel urkundete, das über eine höhere Autorität als das kgl.e Siegel
verfügte.
1 Zur Identifizierung der Urk. Karls IV. siehe Kommentar.
2 Es handelt sich um eine wahrscheinlich nach der Kaiserkrönung etwas modifizierte Variante der Arenga,
die oben in Nr. 4 vorkommt.
3 RI VIII, Nr. 3930; RBM VII/5, S. 825, Nr. 1362.
4 Siehe RI VIII, Nr. 1538; RBM V/4, S. 673, Nr. 1439.
5 So auch Vašků, Konfirmace privilegií, S. 157, Anm. 14.
6 RI XI, Nr. 8416 (aufgrund der Abschrift in RR J, fol. 167v–168r).
7 Siehe Anm. 3.
[vor 1435 April 20]1152
K. S. gibt seine Zustimmung dazu, dass der Stadtrat von Ungarisch Hradisch das steinerne Haus mit Mälzerei des verstorbenen [Hradischer Bürgers] Peter Kussna verkauft.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus dem Eintrag
vom 20. April 1435 im ältesten Stadtbuch von Ungarisch Hradisch, in MZA – SOkA Uherské
Hradiště, Bestand AM Uherské Hradiště, Inv. Nr. 145 (Ed. Čoupková, Nejstarší městská kniha,
S. 116–117, Nr. 104). Dieser Eintrag beweist, dass der Stadtrat das Haus des verstorbenen Peter
204
Kussna cum consensu et plena voluntate invictissimi principis et domini, domini Sigismundi,
Romanorum imperatoris, domini nostri gloriosissimi, an den Hradischer Bürger Petrliko und
dessen Ehefrau Elisabeth für 110 Mark Prager Groschen verkaufte. Einen Teil dieser Summe, i.e.
70 Mark Groschen, zahlten die Käufer dem Stadtrat in bar, vom Rest sollten sie dem Kaplan der
von Kussna gegründeten Kapelle einen jährlichen Zins von 4 Mark Groschen abführen.
Es lässt sich nicht feststellen, ob die Zustimmung S.s schriftliche oder mündliche Form hatte.
Ebenso ist unklar, wann S. die Zustimmung erteilte. Da es sich hierbei um eine Angelegenheit
handelt, die in die Kompetenz des Markgrafen von Mähren fiel, scheint eine Datierung vor der
tatsächlichen Regierungsübernahme Herzog Albrechts von Österreich in Mähren im Frühjahr
1424 naheliegend. Weil aber mehrere Eingriffe S.s in den mährischen Herrschaftsbereich Albrechts bekannt sind, lässt sich auch eine spätere Datierung nicht ausschließen.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Näher zu Datierung vgl. den Kommentar.
1435 Juli 24, Brünn (Brune)153
(in vigilia festi s[ancti] Jacobi apostoli, 40 – 20 –15– 3)1
K. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und dem Rat
seiner Getreuen aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (regia auctoritate Bohemiae) dem Richter, den Ratsherren und Bürgern des Marktes Bisenz (Bzenecz) auf deren Bitten und angesichts der treuen Dienste, die sie ihm und seinen Vorgängern, den
böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, bisher erwiesen haben, zwei inserierte
Privilegien desselben Inhalts über ihre Freiheiten und Immunitäten, die sie von seinen
Vettern, den Markgrafen Prokop und Jost von Mähren, besitzen:
Prokop, Markgraf von Mähren, verleiht der Stadt Bisenz die Testierfreiheit. Dat.
1384 (ohne Tagesdatum), Bisenz.2
–
Jost, Markgraf von Mähren, verleiht der Stadt Bisenz die Testierfreiheit. Dat. 1385
März 13, Brünn.3
sowie alle anderen Privilegien, Rechte und Freiheiten, die sie besitzen, in omnibus suis
sententiis, punctis et clausulis, als ob sie wörtlich inseriert wären, und erklärt sie für
allzeit gültig (nach Kop.).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: Vidimus des Bürgermeisters und
des Stadtrats von Ungarisch Hradisch vom 4. Oktober 1587, in MZA – SOkA Hodonín, Bestand
AM Bzenec, Inv. Nr. 3; einfache Abschrift Anton Boczeks aus dem Jahr 1842 in MZA Brno,
Bestand G 10 – Sbírka rukopisů zemského archivu, Sign. 903/13, Jahr 1435, fol. 10r–v (ohne
Inserte); Siegelankündigung für kaiserliches Majestätssiegel (Posse 17/1–2).
205
Lit.: Hanák, Paměti města Bzence, S. 13.
1 Die Regierungsjahre wurden in den vorhandenen Kopien falsch abgeschrieben. Die korrekten Regierungsjahre sind 49 – 25 – 15 – 3.
2 Ed.: CDM XI, S. 317–318, Nr. 342.
3 Ed.: CDM XI, S. 325, Nr. 353.
1435 Juli 25, Brünn (Brunne)154
(in die sancti Iacobi apostoli, 49 – 25 – 16 – 3)1
K. S. bestätigt mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner Getreuen und rechtem Wissen aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (auctoritate regia Bohemie) dem
Trebitscher (Trebicensis) Bürger Johann Morawa und dessen Erben auf dessen Bitten
und angesichts der treuen Dienste, die Johann ihm und der Krone seines Kg.reichs
Böhmen geleistet hat und noch leisten wird, die inserierte Urk. des Abtes und Konvents des [Benediktiner-] Klosters in Trebitsch vom 31. August 1277, die den Vorfahren Johanns über die Freiheit ihres Hauses in Trebitsch gegeben worden ist, in
omnibus suis punctis, clausulis, expressionibus und bestimmt unter Androhung seiner
schweren Ungnade, dass niemand Johann und dessen Erben als Besitzer des genannten Hauses in dieser Freiheit behelligen soll, sondern sie diese weiterhin ungestört
besitzen dürfen.
Abt Martin, Propst Unka, Prior Boreš (Borsso), Propst Zdislav von Kumrowitz
(in Luha), Bruder Fabian, Bruder Peter Puczko und der ganze Konvent des Klosters
Trebitsch befreien den Trebitscher Bürger Hermann, dessen Erben sowie alle künftigen Besitzer dessen Hauses in Trebitsch von allen Steuern und Zinsen, die sie bisher
von diesem Haus in Trebitsch an das Kloster abzuführen hatten. Dat. 1277 August 31,
Trebitsch.2
KVr: Ad mandatum domini imperatoris Caspar Sligk miles cancellarius. – KVv: Registrata.
Orig. Perg. lat. mit wachsfarbenem doppelseitigen Majestätssiegel (Posse 17/1–2) am Perg.streifen, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM Třebíč, Urk. Nr. 9. – Kop. lat.: einfache Abschrift
aus dem 17. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 10897; Vidimus
eines öffentlichen Notars vom 19. Februar 1723, in SOA Praha, Bestand RA Valdštejnů, Inv. Nr.
2814, Sign. I-1/1, Kart. 1; einfache Abschrift im Konvolut der Privilegien der Stadt Trebitsch aus
dem 18. Jahrhundert, in SOA Praha, Bestand RA Valdštejnů, Inv. Nr. 2815, Sign. I-1/2, Kart. 1;
einfache Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Inv.
Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 588. – Kop. tsch.: Tsch. Übersetzung aus dem 17. Jahrhundert in
den Kopialbüchern der Stadt Trebitsch, in MZA – SOkA Třebíč, Bestand AM Třebíč, Inv. Nr. 60,
206
fol. 8r–9v und Inv. Nr. 63, fol. 8v–10r; tsch. Übersetzung aus dem 17. Jahrhundert, in NA Praha,
Bestand Česká dvorská kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 588.
Reg.: Chlumecky, Regesten, S. 104, Nr. 13 (dt.).
Lit.: Fišer, Klášter uprostřed lesa, S. 98–100; Fišer, Třebíč, S. 87; Fišer – Nováčková –
Uhlíř, Třebíč, S. 57.
1 Das böhmische Regierungsjahr fälschlich sextodecimo anstatt quindecimo.
2 Ed.: CDM IV, S. 197–198, Nr. 142; CDB V/2, S. 554–555, Nr. 843 — Reg.: Chlumecky, Regesten,
S. 103, Nr. 1 (dt.); RBM II, S. 455, Nr. 1085 (lat.).
1435 August 6, Brünn (Brunne)155
(die sexta mensis Augusti, 49 – 25 – 16 – 3)
K. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, dem Rat seiner Fürsten, Barone,
Edlen (nobilium, procerum) und Getreuen, mit rechtem Wissen, aus seiner besonderen Gnade sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (auctoritate regia Bohemie) der Äbtissin Marta und dem Konvent des Zisterzienserinnenklosters in Alt Brünn
(monasterii Aule Sancte Marie in Antiqua Brunna) auf deren Bitten alle Privilegien,
Gnaden, Immunitäten, Freiheiten, Rechte, Würden (dignitates), Indulte, Urkk., Güter,
Konzessionen und Schenkungen sowie deren Erbgüter (hereditates), Besitzungen, Sachen (res) und Eigentümer, Einkommen (redditus, proventus), Zinse und Nutzen (utilitates sive fructus) mit allem Zubehör, welche die Äbtissinnen des Klosters von seinen
Vorfahren und besonders von seinem lieben Vater (genitore nostro carissimo), K. Karl
[IV.], Kg. von Böhmen, sowie von anderen weltlichen oder geistlichen Fürsten oder
Personen rechtmäßig bekommen haben, in omnibus suis tenoribus, punctis, clausulis,
articulis, sentenciis et expressionibus, als ob sie wörtlich inseriert wären, und erklärt sie
alle für allzeit gültig. Er verbietet jedem unter Androhung seiner schweren Ungnade,
diese Konfirmationsurk. (hanc nostre ratificacionis, approbacionis, innovacionis et
confirmacionis paginam) zu verletzen.
Arenga: Inter varias regiminis nostri curas, quibus intermissione nullum quietis habentes tempus, cogitare cogimur, quibus viis quave arte universis nostre dicioni subiectis salutaribus valeamus preesse antidotis et cuilibet prodesse ad salutem. Ad religiosas tamen personas et signanter deodicatas virgines, que florem iuventutis abicientes
deliciasque huius transitorii seculi aspernentes, nostrum ex debito intimur convertere
promocionis studium, ut tales nostris mediantibus suffragiis absque ullo violente impulsu sub alarum nostrarum victricium regimine soli possint altissimo in amenitate
pacis exhibere famulatum.
207
KVr: Ad mandatum domini imperatoris Caspar Sligk miles cancellarius. – KVv: Registrata
Marquardus Brisacher.
Orig. Perg. lat. mit wachsfarbenem doppelseitigen Majestätssiegel (Posse 17/1–2) an heute
schwarz-weißer Seidenschnur, in MZA Brno, Bestand E 9 – Cisterciačky Staré Brno, Sign. E 6.
– Kop. lat.: Vidimus des Guardians und des Konventes des Minoritenklosters in Brünn vom 29.
November 1730, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 4353; Vidimus des Guardians des Kapuzinerklosters in Brünn vom 31. März 1732, in NA Praha, Bestand Česká dvorská
kancelář, Inv. Nr. 719, Sign. IV B 101, Kart. 397; Insert in der Konfirmationsurk. Maria Theresias
vom 1. Februar 1748, in MZA Brno, Bestand E 9 – Cisterciačky Staré Brno, Sign. E 17.
Reg.: RI XI, Nr. 11152 (aufgrund einer Erwähnung in der Hds. „Collectanea zur Geschichte
Kaiser Sigismunds“ in HHStA Wien, Sign. Cod. Weiß 489, fol. 13); Šebánek, Archivy, S. 271,
Nr. 1292 (tsch.; aufgrund der Orig.-urk.); Vašků, Panovnické konfirmace, S. 79, Nr. 13 (tsch.). 1435 August 10, Brünn (Brunae)156
(in die sancti Laurentii martiris, 49 – 25 – 16 – 3)
K. S. erneuert und bestätigt mit wohlbedachtem Mut und dem Rat seiner Getreuen
sowie aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (auctoritate regia Bohemiae) den
Bürgern und Einwohnern (cives et incolae) seiner Stadt Ungarisch Ostra (Ostroh) auf
deren Bitten und angesichts der treuen Dienste, die die Bürger und Vorstädter (cives
et suburbani) seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen,
geleistet haben und ihm sowie seinen Nachfolgern, den böhmischen Kgg.n, leisten werden, sowie mit Rücksicht auf die großen Schäden, die sie in den Kriegen erlitten haben,
deren Urkk., Privilegien über ihre Freiheiten, Rechte, Gnaden und Gewohnheiten, da
ihnen diese Privilegien und Urkk. weggenommen worden sind. Des Weiteren bestätigt
er den Bürgern das Recht, ihre Erbpachtgüter und ihren beweglichen Besitz (ipsorum
emphitheoses caeteraque bona mobilia) sowohl zu Lebzeiten frei verschenken als auch
nach dem Tod frei testamentarisch vermachen zu dürfen. Falls aber jemand von ihnen
ohne Kinder, Erben oder Testament verstirbt, sollen seine Güter seinem nächsten Verwandten zufallen (ad viciniorem sibi cognatione devolvi). Zusätzlich bestimmt S., dass
die Bürger und Einwohner alle Rechte, Freiheiten und Immunitäten wie die Einwohner
von Olmütz und Brünn oder anderer markgräflicher Städte (aliorum civitatum marchionalium) genießen sollen, besonders aber das Recht, Bier zu brauen und zu verkaufen.
Schließlich befreit er nach dem Vorbild der Urk. seiner Vettern, der mährischen Markgrafen Prokop und Jost, für die Einwohner des Marktes Bisenz (Bzenez) (volentesque
nos litteris conformare quondam illustrium principum Procopii et Iodoci marchionum
Moraviae patruorum nostrorum opidanis in Bzenez datis), welche er selbst gesehen
hat (quas in specie vidimus), die Einwohner von Ungarisch Ostra, deren Erben und
208
Nachkommen von der Zahlung (solutione et exactione) aller Zinse, Losungen sowie
irgendeiner anderen Steuer (censuum, losingarum et aliarum contributionum), jedoch
unter dem Vorbehalt, dass die Bürger weiterhin die Brücken und Straßen um die Stadt
auf eigene Kosten bauen und reparieren (construere et emendare), wie es bis jetzt gehalten wurde (prout hactenus tentum est). S. befiehlt allen Amtleuten (officialibus) und
Untertanen seines Kg.-reiches Böhmen und der Markgrafschaft Mähren und besonders
dem Hauptmann in Ungarisch Ostra unter Androhung seiner schweren Ungnade, gegen
diese Rechte der Stadt nichts zu unternehmen, sondern sie zu bewahren und zu verteidigen (nach Kop.).
KV: Ad mandatum domini imperatoris Caspar Slyk miles cancellarius (nach Kop.).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert; an Stelle der verzeichneten Orig.-urk. in MZA
– SOkA Uherské Hradiště, Bestand AM Uherský Ostroh, Inv. Nr. 1, wird nur ein wachsfarbenes Münzsiegel S.s (Posse 17/1–2) aufbewahrt, das angeblich von der oben regestierten Urk.
stammt (was mit der Siegelankündigung übereinstimmen würde: Praesentium sub nostrae imperialis majestatis sigillo testimonio litterarum) – Kop. lat.: Vidimus des Konventes des Minoritenklosters in Ungarisch Hradisch vom 6. Dezember 1731, in NA Praha, Bestand Česká dvorská
kancelář, Inv. Nr. 760, Sign. IV D 7, Kart. 589; einfache Abschrift desselben Vidimus, in MZA
Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 10078; Insert in einer Konfirmationsurk. für die
Stadt Ungarisch Ostra von Maria Theresia, vom 11. Dezember 1748, in MZA – SOkA Uherské
Hradiště, Bestand AM Uherský Ostroh, Inv. Nr. 5.
Reg.: Hlaváček u.a., Skryté edice, II, S. 28, Nr. 175 (tsch.; nach der Lit.).
Lit.: Hosák, Uherský Ostroh, S. 29; Rašticová u.a., Uherský Ostroh, S. 57–58.
1435 Dezember 23, Stuhlweissenburg
(zu Weissenburg)157
(am nechsten freytag nach sand Thomas tag des heiligen czwelffboten, XLIX – XXVI
– XVI – 3)
K. S. verleiht mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen Sebald Poczlinger und Hans Koler, Sohn des verstorbenen Stefan Koler, auf deren Bitten und angesichts der treuen Dienste, die sie ihm und dem Reich geleistet haben, alle die von ihm
und vom Reich zu Lehen gehenden Güter, die Sebald von dessen Vater Konrad übernommen und zusammen mit dem verstorbenen Stefan Koler als gemeinschaftliches
Lehen (in gesampten lehen) vormals von ihm empfangen hatte, namentlich einen Hof
und sieben Bauernhäuser (seldenhewser) in Leinburg (Leinburg), eine Mühle bei Leinburg, einen Hof in Heidelbach (Heidelpach), einen Hof in Haimendorf (Heymendorff),
209
einen Hof in Breitenbrunn (Preitenprünn) und zwölf Morgen (tagwerck) Wiesen bei
Leinburg mit allen Rechten, Nutzen und allem Zubehör als gemeinschaftliches Lehen
(unverscheidenlichen und in gesampten lehen). Er bestimmt, dass sie diese Güter von
ihm und dem Reich als Mannlehen besitzen sollen, wie es Lehnrecht und Herkommen
bestimmen, jedoch ohne ihn, das Reich, seine Vasallen oder irgend eine andere Person
in ihren Rechten zu beeinträchtigen. S. bekennt, dass Sebald und Hans ein gewöhnliches Gelöbnis und einen Eid abgelegt und sich verpflichtet haben, ihm und dem Reich
treu und gehorsam zu sein und so zu dienen, wie es Vasallen aufgrund solcher Lehen
ihrem Lehnsherrn schuldig sind.
KVr: Ad mandatum domini imperatoris Marquardus Brisacher. – KVv: Registrata.
Orig. Perg. dt., Siegel verloren, Perg.-streifen teilweise erhalten, in MZA Brno, Bestand G 3
– Promberova sbírka, Urk. Nr. 40.
Reg.: RI XI, Nr. 11233 (nach einer Notiz in RR K, fol. 232v).
1435 Dezember 23, Stuhlweissenburg
(zu Weissenburg)158
(am freytag nach sant Thomas tag des heiligen czwelffboten, XLIX – XXVI – XVI – 3)
K. S. belehnt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen Hans Koler und
zu treuen Händen (als zu getrüen handen) dessen Brüder Erkenbrecht und Georg (Yörg)
Koler auf deren Bitten und angesichts der treuen Dienste, die sie ihm und dem Reich
geleistet haben, mit einer Mühle in Leichendorf (Leuchendorff) mit allem Zubehör, auf
der derzeit Hans Mülner erblich sitzt, von der sie einen jährlichen Zins von vier Nürnberger Summer Korn und etliche Naturalabgeben (ettliche weisett) bekommen sollen
und die ihm (S.) und dem Reich zu Lehen geht. Er verleiht ihnen alles, was er ihnen von
Rechts wegen verleihen kann (was wir in dann daran von rechts wegen leihen sollen
und mogen), damit sie es von ihm und dem Reich ungestört nach Lehnsrecht und Herkommen innehaben können, jedoch ohne ihn, das Reich, seine Vasallen oder irgendeine
andere Person in ihren Rechten zu beeinträchtigen. S. bekennt, dass Hans Koler für sich
und für seine Brüder das herkömmliche Gelöbnis und den herkömmlichen Eid abgelegt
hat, mit dem er sich verpflichtet, ihm und dem Reich derart treu, gehorsam und dienstbereit zu sein, wie es Vasallen aufgrund solcher Lehen ihrem Lehnsherrn schuldig sind.
KVr: Ad mandatum domini imperatoris Marquardus Brisacher. – KVv: Registrata.
Orig. Perg. dt., Siegel mit Perg.-streifen verloren, in MZA Brno, Bestand G 3 – Promberova
sbírka, Urk. Nr. 41.
210
Reg.: RI XI, Nr. 11232 (nach einer Notiz in RR K, fol. 232v).
1436 Januar 24 [Stuhlweissenburg]1159
(nono Kalendas mensis Februarii, 49 – 26 – 16 – 3)
K. S. bestätigt aus der Autorität und Machtvollkommenheit seiner Majestät und mit
rechtem Wissen (mera auctoritate et potestatis plenitudine ex certaque scientia nostrae
majestatis) auf Bitten des Propstes des Prämonstratenserstifts Johannes des Täufers
in Jossau (Jaszow), Stanislaus, und seines Konvents wie auch wegen seiner besonderen Verehrung für alle Heiligen und inbesondere für den heiligen Johannes den Täufer
(ob spem et devotionem, quam ad sanctos, gloriosos et electos dei et praecipue ipsum
b(eatum) Ioannem Baptistam, praecursorem Domini nostri Iesu Christi … gerimus et
habemus) die inserierte Urk. des ung. Kg.s Bela [IV.] aus dem Jahr 1255:
Bela [IV.], Kg. von Ungarn, gewährt dem Prämonstratenserstift in Jossau bestimmte
Rechte, Freiheiten, Tribute und Besitzungen. Dat. 1255 (ohne Ort und Tagesdatum).2
Arenga: Et si caesarea atque regalis dignitas tanto in gloria praeclarior et in felicitate
reddatur sublimior, quanto excelsi mundi opificis reverentia cordi suo ferventior insidet et ad eius nominis exaltationem mentis suae acies frequentius occupatur, expedit
profecto, ut loca sancta cultui divino mancipata et in iuribus et libertatibus moderata
sollicitudine propensius principatus providentia conserventur ac eadem debito fulcimento roborentur.
Datum-per-manus-Formel: Datum per manus venerabilis domini Matthiae de Gathaloncz, praepositi ecclesiae Quinque Ecclesiensis, aulae nostrae supremi cancellarii,
fidelis nostri dilecti.
Liste der Barone: Venerabilibus in Christo patribus dominis Georgio archiepiscopo
Strigoniensi, Colocensi, Spalatensi ac Iatrensi sedibus vacantibus, Petro de Rozgon
Agriensi, fratre Iohanne de Horchula Varadiensi, Georgio Lepes Transylvaniensi,
Zagrabiensi sede vacante, Henrico Quinqueecclesiensi, Simone de antedicta Rozgon
Veszprimiensi, Clemente Iauriensi, Vacziensi sede vacante, Georgio Nittriensi, Chanadiensi sede vacante, Iosepho Bosnensi, Iacobo Szirmiensi, Tinniniensi sede vacante,
Vito Corbaviensi, Ioanne de Dominis Segniensis ecclesiarum episcopis, ecclesias dei
feliciter gubernantibus, Sibinicensi, Nonensi, Scardonensi, Traguriensi, Makariensi et
Pharensi sedibus vacantibus, item magnificis Matthaeo de Pallancz, dicti regni nostri Hungariae palatino, Ladislao de Csak, vajvoda nostro Transylvaniensi, comite
Stephano de Bathor, iudice curiae nostrae, Matthkone de Talloncz, totius regni nostri Sclavoniae, Ioanne et Stephano Frangyepan, Veglae, Segniae et Modrusiae comitibus, regnorum nostrorum Dalmatiae et Croatiae praedictorum, Deseu et Ladislao
de Gara, Machoviensibus banis, honore banatus Zeuriniensis vacante, Ioanne de iam
fata Rozgon tavernicorum, Emerico, filio Nicolai wajvodae, de Marczaly ianitorum, Io211
hanne et Stephano de Behren dapiferorum, Paulo et Ioanne Kompolth de Nana pincernarum, Laurentio de Hetrehvar agazonum nostrorum magistris ac Stephano et Georgio
de praefata Rozgon comitibus nostris Posoniensibus aliisque quam plurimis regni nostri comitatus tenentibus et honores (nach Kop.).
Orig. im bearbeitetem Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: Abschrift aus dem 18. Jahrhundert mit einer zusätzlichen Beglaubigung des kgl.en Archivars Adam von Rajcsán vom 8. Oktober 1741, Siegelankündigung für das ung. Majestätssiegel nach der Kaiserkrönung (pendentis
authentici maioris novi duplicis sigilli nostri, quo ut rex Hungariae utimur, munimine), in MZA
Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 4145.
1 Am 24. Januar 1436 urkundete S. in Stuhlweissenburg (vgl. RI XI, Nr. 11270), wo er sich vom 20.
Dezember 1435 bis zum 22. Februar 1436 aufhielt (vgl. Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 130; ungenau
Hoensch – Kees, Itinerar, S. 120–121).
2 Ed.: Fejér, Codex, IV/2, S. 299; Marsina, Codex, II, S. 344–345, Nr. 494. – Reg.: Szentpétery, Regesta,
I, S. 332, Nr. 1062 (ung.).
1436 Januar 25, Stuhlweissenburg (w Bielehradie)160
(na den swateho Pawla na wiru obraczenie; 49 – 26 – 16 – 3)
K. S. – der anführt, dass er schon vor seinem Romzug Georg von Sternberg (z Ssternberka) und Lukov (z Lukowa) für dessen treue Dienste 2.000 rote ung. Gulden schuldig gewesen sei und Georg ihm dennoch weiterhin treu gedient habe – verpfändet mit
wohlbedachtem Mut und dem Rat seiner Getreuen aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit (jakožto král český) Georg und dessen Gemahlin Agnes, Fürstin von Troppau,
sowie zu treuen Händen dessen Bruder Lacek (Laczkowi) von Sternberg und Lukov
und Peter Roman von Vítovice (z Witowicz) für die erwähnte Schuld und die geleisteten
Dienste den dem Prager Erzbistum gehörenden Markt Kojetein (Kogetin) bei Kremsier
(blíž Kromierzizie) mit allem Zubehör für insgesamt 5.000 rote ung. Gulden. Georg
und seine Erben sollen die Stadt mit allen Dörfern, Höfen, Zinsen, Wäldern, Flüssen,
Bächen, Teichen, Wiesen, allem Wildbann, allen bebauten und unbebauten Äckern,
Weiden und allem anderen Zubehör besitzen und nutzen, solange ihnen K. S., seine
Erben und Nachfolger als böhmische Kgg., oder die Erzbischöfe von Prag die Summe
von 5.000 Gulden nicht zurückerstatten. Falls K. S., die künftigen böhmischen Kgg.
oder die Erzbischöfe von Prag den Markt auslösen wollen, müssen sie dies Georg oder
dessen Erben ein halbes Jahr zuvor anzeigen und das Geld an einem Ort übergeben,
der nicht mehr als drei oder vier Meilen von Kojetein entfernt ist. S. verpflichtet sich,
Georg und dessen Erben zu schützen, falls irgendjemand sie wegen dieses Besitzes
rechtlich anfechten sollte. Er bestimmt, dass alle gewährten Rechte auch diejenigen
212
genießen sollen, die die Urk. mit dem Willen Georgs oder dessen Erben innehaben
werden (nach Kop.).
Orig. im bearbeitetem Bestand nicht überliefert. – Kop. tsch.: Abschrift aus dem 16. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 11 – Sbírka rukopisů Františkova musea, Sign. 599/5, fol. 262r–v;
Abschrift aus dem 16. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 10 – Sbírka rukopisů zemského
archivu, Inv. Nr. 812, fol. 163r–v; Abschrift aus dem 17. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G
12 – Ceronniho sbírka, Sign. Cerr II, 315, fol. 51r–52r (Siegelankündigung für Majestätssiegel).
– Altes Reg.: tsch. Reg. im Register der verpfändeten Kammergüter in Böhmen vom Jahr 1454,
in NA Praha, Bestand Česká dvorská kancelář, Sign. RKP 2450, Buch Nr. 148, pag. 62, und
in NK ČR, Handschriftenabteilung, Sign. XVII A 15; tsch. Reg. im Register der verpfändeten
Kammergüter in Mähren vom Jahr 1459 (im 19. Jahrhundert im Böhmischen Museum in Prag
aufbewahrt, heute in KNM u. ANM nicht auffindbar).
Ed.: AČ XVI, S. 99–100, Nr. 40. – Reg.: AČ I, S. 527–528, Nr. 184 (Abdruck des tsch. Reg.s
vom Jahr 1454); AČ VII, S. 571–572, Nr. 6 (Abdruck des tsch. Reg.s vom Jahr 1459); RI XI, Nr.
11271; Sedláček, Zbytky register, S. 182, Nr. 1320 (tsch.; aufgrund der Ed. in AČ XVI).
Lit.: Rolleder, Mährische Herren, S. 353; Pokluda, Rod Šternberků, S. 138–139; Elbel,
Scio, quod vos Moravi, S. 70.
[vor 1436 Juni 22]1161
Kg. S. gewährt dem Markt Eiwanowitz in der Hanna das Recht, jeden Montag einen
Markt abzuhalten.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der Urk.
Albrechts, Herzog von Österreich und Markgraf von Mähren, vom 22. Juni 1436, in der dieser ein Privileg S.s solchen Inhalts bestätigte. Die Urk. Albrechts ist in einem zeitgenössischen
Abschrift in SOA Praha, Bestand RA Valdštejnů, Inv. Nr. 99, Sign. V-11/1-4, Kart. 109, sowie in einer Abschrift aus dem 19. Jahrhundert in MZA Brno, Bestand G 11 – Sbírka rukopisů
Františkova muzea, Sign. 31/2 – Zlobického sbírka, pag. 172–173, überliefert. Die Edition der
Urk. Albrechts bei Teplý, Paměti města Ivanovic, S. 15, soll in den 1920er Jahren nach der damals im Stadtarchiv zu Eiwanowitz noch vorhandenen Orig.-urk. entstanden sein.
Lit.: Jan, Ivanovice na Hané, S. 207–208 und 215.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte S. die verlorene Urk. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt
haben.
213
1436 August 2, Iglau (Iglauie)162
(die 2a mensis Augusti, 50 – 26 – 17 – 4)
K. S. gewährt (dantes et concedentes) mit rechtem Wissen und aus kaiserlicher Machtvollkommenheit (auctoritate Romana cesarea) dem Olmützer Archidiakon und Domherrn Martin, Sohn des Hermann aus Dobřany (de Dobrzano), auf dessen Bitten und
angesichts dessen treuer Dienste die Vollmacht (auctoritatem et plenariam potestatem),
sechs öffentliche Notare zu ernennen (sex tabelliones et notarios publicos faciendi et
creandi), sie, wenn sie zur Ausübung dieses Amtes geeignet sind, mit Feder und Tintenfaß zu investieren und ihnen einen Eid abzunehmen, mit dem sie sich verpflichten,
ihm, K. S., seinen Nachfolgern und dem Hl. Römischen Reich treu zu dienen, nie an
Verhandlungen teilzunehmen, von denen ihm oder dem Reich Gefahr droht, sondern
sich nur zum Wohle des K.s einzusetzen sowie stets allgemein gerecht zu handeln.
Er bestimmt, dass die ernannten Notare überall Verträge, Instrumente, Gerichtsurteile,
Testamente, Kodizille und letzte Willen (quoscumque contractus, instrumenta, iudicia, testamenta, codicellos et ultimas voluntates et cetera) aufsetzen (facere, publicare,
auctorisare et conscribere) dürfen, und bestimmt (deteximus), dass diese allgemeine
Gültigkeit besitzen sollen (nach Kop.).
Orig. im bearbeitetem Bestand nicht überliefert. – Kop. lat.: zeitgenössische Abschrift in
ZAO-O, Bestand Sbírka rukopisů metropolitní kapituly Olomouc, Sign. CO 582, fol. 89v.
1436 August 12, Iglau (Iglauie)163
(die duodecima mensis Augusti; 50 – 26 – 17 – 4)
K. S. bestätigt und erneuert mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und gutem Rat
seiner Fürsten, Grafen, Barone, Edlen und Getreuen sowie aus kaiserlicher und kgl.böhmischer Machtvollkommenheit (auctoritate imperiali ac regia Bohemie) auf Bitten seines [Schwieger-] Sohnes Albrecht, des Herzogs von Österreich und Markgrafen
von Mähren, dem Richter, den Geschworenen und allen Bürgern der Stadt Iglau angesichts der Treue und Verdienste der Iglauer Bürger und der Bergleute im Kg.-reich
Böhmen alle Privilegien, Urkk., Rechte und Freiheiten, Statuten und Gewohnheiten
(usus, statuta et observancias ac consuetudines laudabiles), die sie von seinen Vorfahren, den böhmischen Kgg.n und mährischen Markgrafen, besitzen in omnibus et
singulis eorum sentenciis, clausulis [---] verborum expressionibus atque punctis, als
ob sie wörtlich inseriert wären. Namentlich bestätigt er die inserierten Privilegien seines Vaters, K. Karls IV., vom 27. Mai 1359 und seines Vorfahrens Kg. Wenzels [I.]
von Böhmen:
214
K. Karl IV. bestätigt der Stadt Iglau das inserierte undatierte Privileg Kg. Wenzels I.
von Böhmen und Markgraf Přemysls von Mähren. Dat. 1359 Mai 27, Prag.1
Kg. Wenzel I. von Böhmen und Markgraf Přemysl von Mähren verleihen der Stadt
Iglau Stadtrechte sowie allen Bergleuten in Iglau und andernorts im Kg.-reich Böhmen
ein Bergrecht. [Ende 1249].2
S. erklärt diese Urkk. für allezeit gültig und behebt alle Mängel, die vielleicht aus
den unklaren Formulierungen sowie aus der minderen Privilegienform der konfirmierten Privilegien (aut ex aliquo obscuritate verborum, sentenciarum aut solennitatis
omisse) entstehen könnten. Er verbietet allen Menschen, seine Bestätigungsurk. (hanc
nostre approbacionis, ratificacionis, innovacionis, confirmacionis, decreti et supplecionis litteram) zu verletzen, andernfalls droht er ihnen mit seiner schweren Ungnade und
der Pön von 50 Mark Gold, wie in dem inserierten Privileg festgesetzt wurde.
Arenga: Et si cunctorum subiectorum nobis fidelium prosperitatis commoda benigne
respicimus et in augmento prosperitatis nostrorum fidelium ex innata nobis clemencia
delectamur, illos tamen nostra serenitas amplectitur precipuis non indigne favoribus
graciarum, quos pre ceteris in fidei constancia et indefesse fidelitatis obsequio circa
nos et coronam regni Bohemie rerum experiencia cognoscimus claruisse.3
Signumzeile: Signum verum serenissimi principis Sigismundi romanorum imperatoris invictissimi et gloriosissimi, Hungarie, Bohemie, Dalmacie, Croacie etc. regis.
Zeugen: Philibert, Bischof von Coutances (Constanciensis), Legat des Basler Konzils im Kg.-reich Böhmen; Johann, Bischof von Zengg (Segniensis); Wenzel, Herzog
von Teschen; Ulrich, Graf von Cilli; Heinrich, Graf von Montfort und Tettnang; Meinhard von Neuhaus (de Noua Domo); Aleš von Holitz (Alsso de Holicz) und Sternberg
(Sternberg); Hašek von Waldstein (Hassyko de Waldsstein); Jost Hecht von Rossitz
(Rosycz); Albrecht von Colditz, Hauptmann von Schweidnitz.
KVr: Ad mandatum domini imperatoris domino G(aspare) cancellario referente Petrus Kalde
prepositus Nothusensis. – KVv: Registrata.
Orig. Perg. lat., leicht durch einen Fleck beschädigt, der geringen Textverlust verursacht hat,
mit Monogram K. S.s in der rechten unteren Ecke des Urkundentextes und mit wachsfarbenem
doppelseitigen Majestätssiegel (Posse 17/1–2) an heute schwarz-weißer Seidenschnur, in MZA
– SOkA Jihlava, Bestand AM Jihlava, Urk. Nr. 94. – Kop. lat.: einfache Abschrift aus dem 19.
Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 8280.
Reg.: Chlumecky, Regesten, S. 25, Nr. 103 (dt.); RI XI, Nr. 11379; Hoffmann – Křesadlo,
Městská správa Jihlava, S. 36, Nr. 94 (tsch.); Votavová, Konfirmace, S. 292, Nr. 1d (tsch.).
Lit.: Hoffmann, Jihlava, S. 182; Pisková u.a., Jihlava, S. 178; Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy, S. 187.
215
1 Ed.: CDM IX, S. 104, Nr. 129. – Reg.: RI VIII, Nr. 2956; RBM VII/1, S. 144, Nr. 226 (lat.).
2 Ed.: CDM III, S. 117–119, Nr. 147; CDB IV.1, S. 290–328, Nr. 177. – Reg.: RBM I, S. 566–569, Nr. 1226
(die zwar zwischen die Nrr. 1224 und 1226 gereiht, aber anstelle mit Nr. 1225 ebenfalls mit Nr. 1226
versehen wurde; lat.). Die zeitliche Einordnung übernommen von CDB IV.
3 Es handelt sich um eine etwas modifizierte Variante der Arenga, die oben in Nrr. 50 und 55 vorkommt.
[vor oder genau 1436 Oktober 1]1163a
[Namentlich nicht genannte] Schiedsleute schließen einen Vertrag zwischen K. S. und
Herzog Albrecht [V.] von Österreich, Markgraf von Mähren, einerseits, und den Brüdern Smil, Zbyněk, Nikolaus, Johann d.Ä. und Johann d.J. von Moravany anderseits,
über das Schloss und die Stadt Kremsier, der folgende Punkte umfasst:
[1.] K. S. und Herzog Albrecht verpflichten sich, binnen eines Jahres ab dem 16. Oktober 1436 den Brüdern von Moravany die Summe von 3.500 Schock Prager Groschen
abzuliefern. Falls sie diese Summe den Brüdern erst nach Ablauf dieser Frist auszahlen
können, müssen sie dies den Brüdern jedoch ein halbes Jahr zuvor mitteilen.
[2.] Die Brüder von Moravany verpflichten sich innerhalb dieser Zeit, das Schloss
[Kremsier] treu und rechtmäßig wie ihr eigenes zu verwalten, von diesem Schloss sowohl im Lande als auch außerhalb des Landes keinen Schaden anzurichten oder Krieg
zu führen und keine Leute in das Schloss einzulassen und aufzunehmen, die die Ruhe
und Ordnung im Land stören (neřádných lidí k záhubě zemím na ten zámek púščeti ani
jich tu přechovávati).
[3.] Die Brüder verpflichten sich, das Schloss mit allem Zubehör S. und Albrecht
oder einem von ihnen Bevollmächtigten unverzüglich zurückzuerstatten, sobald S. und
Albrecht gemeinsam oder getrennt innerhalb der Jahresfrist den Brüdern von Moravany
die oben angeführte Summe ausbezahlt haben. Dasselbe sollen sie auch nach Ablauf der
Jahresfrist tun, wenn S. oder Albrecht sie ein halbes Jahr zuvor informiert und danach
die Summe ausbezahlt haben. Wenn die Brüder von Moravany diese Verpflichtung nicht
erfüllen, werden sie für ehrlos erklärt und all ihr Vermögen sowohl in Mähren als auch
in anderen Ländern verfällt [dem Markgrafen von Mähren bzw. dem Kg. v. Böhmen].
[4.] Sollten die Anhänger und Untertanen S.s oder Albrechts das Schloss durch Verrat oder Erstürmen erobern, sollen die Brüder von Moravany den Anspruch auf die
Summe von 3.500 Schock nicht verlieren. Falls dieses Schloss von den Feinden S.s und
Albrechts erobert wird, dann sollen sie gemeinsam mit den Brüdern von Moravany das
Schloss zurückerobern und anschließend das Schloss den Brüdern entweder zurückgeben oder ihnen die Summe von 3.500 Schock auszahlen.
[5.] Die Brüder von Moravany verpflichten sich, von den Leuten in Kremsier und in
den zugehörigen Dörfern keine ungerechten Zinse zu verlangen und alle Güter, die sie
von anderen Personen innehatten, zurückzuerstatten.
216
[6.] Smil von Moravany verpflichtet sich, den [mährischen] Landfrieden zu besiegeln.2
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Der Inhalt des Vertrages
ist in einem Revers der Brüder von Moravany vom 18. November 1436 überliefert, der für K.
S. bestimmt gewesen sein dürfte und später – wahrscheinlich bei der Restitution der Stadt und
Herrschaft Kremsier durch Kg. Ladislaus Posthumus an die Olmützer Bischöfe – in das bischöfliche Archiv gelangte (ZAO-O, Bestand Arcibiskupství Olomouc, Sign. F I a 19). Einen anderen
Revers desselben Inhalts hatten die Brüder von Moravany erst zu Anfang des Jahres 1437 wahrscheinlich für Herzog Albrecht von Österreich ausgestellt; dieser ist im HHStA Wien, Bestand
AUR, sub dato 25. Januar 1437 überliefert (Mikrofilm in MZA Brno, Bestand G 160 – Sbírka fotografií, pohlednic a filmových dokumentů, Inv. Nr. 155, Sign. M 106, Kart. 3). Dass der Vertrag
nicht durch die Kontrahenten, sondern durch gewählte Vermittler und spätestens am 1. Oktober
1436 ausgestellt worden ist, ergibt sich aus der Urk. S.s für die Brüder von Moravany und die
Stadt Kremsier von diesem Tag (siehe Reg. Nr. 164), mit der sich S. unter anderem verpflichtet,
alle mit Smil und seinen Brüdern vereinbarten Verträge einzuhalten, die in einer besonderen
Urk. der Schiedsleute zusammengefasst wurden (a dále ty všecky úmluvy mezi námi úmluvčiemi
zvláštním listem zapsané máme a slibujem zdržeti a docela zachovati i úplně).
Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 211, Nr. 1547 und S. 212, Nr. 1555.3
Lit.: Peřinka, Dějiny města Kroměříže, S. 76–77 (ungenau, zum Jahr 1435); Schulz –
Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 228; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 88, Anm. 208.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
2 Gemeint ist der Landfrieden Herzog Albrechts V. mit den mährischen Landherren und Rittern vom 9.
September 1434, der in MZA Brno, Bestand A 1 – Stavovské listiny, Inv. Nr. 326, überliefert ist; siehe AČ
X, S. 250–254, Nr. 6.
3 Sedláček hat irrtümlich zwei Deperdita konstruiert, wobei nach ihm die Reverse der Brüder von Moravany vom 18. November 1436 und 25. Januar 1437 zwei Fassungen des Vertrages widerspiegeln (1436: die
Brüder von Moravany sollen die Stadt Kremsier bis zur Auszahlung der Pfandsumme von 3.500 Schock
Groschen besitzen [Nr. 1547]; 1437: die Brüder von Moravany sollen die Stadt Kremsier ein Jahr lang für
die Pfandsumme von 3.500 Schock Groschen besitzen und dann zurückerstatten [Nr. 1555]). Der genaue
Textvergleich beider Urkk. zeigt allerdings, dass ihre Dispositiones (abgesehen von einigen grafischen
Details) identisch sind und dass sich nur die Zeugenreihen und Datierungsformeln unterscheiden. Eine
mögliche Erklärung für die Entstehung zweier Reverse identischen Inhalts ist, dass nach dem Abschluss
des Vertrags mit K. S. und Herzog Albrecht die Brüder von Moravany nur für den K. und erst später auf
Aufforderung Albrechts auch für ihn eine Bestätigungsurkunde über diesen Vertrag ausgestellt haben.
217
1436 Oktober 1, Prag (w Praze)164
(w pondieli po swietim Waczlawie, 50 – XXVII – XVII – 4)
K. S. vergibt mit wohlbedachtem Mut und seinem Rat (s dobrým rozmyslem a s radau
naší) sowie auf Bitten vieler seiner Getreuen (k snažné mnohých dobrých lidí věrných
našich milých, jenž o to mezi námi pracovali, prosbě) den Brüdern Smil, Zbyněk, Nikolaus, Johann d.Ä. und Johann d.J. von Moravany die Feindseligkeiten und den Hass, die
sie in letzter Zeit dem K. und seinen Untertanen gegenüber gezeigt haben, sowie alle
Schäden, die sie ihnen im vergangenen Krieg zugefügt haben. Er verzeiht ebenfalls allen ihren Dienern und Untertanen, der Stadt Kremsier (městu Kromierzyzi) sowie allen
denen, die an der Seite der Brüder in diesem Krieg gefallen sind. Des Weiteren betimmt
S., dass die Leute, die Smil und seinen Brüdern in Kremsier und andernorts gehören
(kteříž v již praveného Smila a jeho bratří v držení jsau), auch weiterhin nach den entsprechenden Verträgen und Verschreibungen S.s und der Legaten des [Basler] Konzils
(vedle úmluv a zápisuov od nás a posluov od svatého concilium na to učiněných) die
Kommunion unter beiderlei Gestalt empfangen dürfen. Er bestimmt, dass die Kirchen
in Kremsier oder andernorts auch dann weiterhin mit Priestern besetzt werden dürfen,
die die Kommunion unter beiderlei Gestalt reichen, wenn Smil Kremsier an S. abtreten
sollte. Schließlich verpflichtet sich S., alle anderen mit Smil und seinen Brüdern vereinbarten Verträge einzuhalten, die in einer besonderen Urk. der Schiedsleute zusammengefasst wurden (a dále ty všecky úmluvy mezi námi úmluvčiemi zvláštním listem
zapsané máme a slibujem zdržeti a docela zachovati i úplně)1 (nach Kop.).
Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert – Kop.: Abschrift aus dem 17. Jahrhundert
in einem Konvolut der Privilegienabschriften der Stadt Kremsier, in ZAO-O, Bestand Arcibiskupství Olomouc, Sign. F III a 1/2 B.
Ed.: Neumann, K dějinám husitství, S. 146–147, Anm. 2. – Reg.: Hlaváček u.a., Skryté
edice, II, S. 29, Nr. 189 (tsch.).
Lit.: Peřinka, Dějiny města Kroměříže, S. 76–78 (ungenau, zum Jahr 1435); Neumann, K
dějinám husitství, S. 146–147; Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 228; Elbel, Scio,
quod vos Moravi, S. 88, Anm. 208.
1 Die Urk. der Schiedsleute ist nicht überliefert, ihr Inhalt wurde aber in den Reversbriefen der Brüder von
Moravany vom 18. November 1436 (in ZAO-O Bestand Arcibiskupství Olomouc, Sign. F I a 19; für K.
S.?) bzw. vom 25. Januar 1437 (in HHStA Wien, Bestand AUR, sub dato; für Herzog Albrecht V. von
Österreich?) wiedergegeben. Vgl. zwei ungenaue Regg. bei Sedláček, Zbytky register, S. 211, Nr. 1547
und S. 212, Nr. 1555, und hier Reg. Nr. 163a.
218
1436 Oktober 1, Prag (v Praze)165
(w pondiely po swietiem Waczlawie; 50 – XXVII – XVII – 4)
K. S. vergibt mit wohlbedachtem Mut und mit seinem Rat (s dobrým rozmyslem a s
radú naší) sowie auf Bitten vieler seiner Getreuen (k snažné mnohých dobrých lidí
věrných našich milých, jenž o to mezi námi pracovali, prosbě) Vok von Eulenburg (z
Sowincze) dessen Feindseligkeiten und den Hass, die dieser in letzter Zeit gegenüber
ihm und seinen Untertanen gezeigt hat, sowie alle Schäden, die er ihnen im vergangenen Krieg zugefügt hat. Er verzeiht ebenfalls allen Dienern und Untertanen Voks,
der Stadt Prerau (městu Przierowu) und allen, die an der Seite Voks in diesem Krieg
gefallen sind. Des Weiteren bestimmt S., dass die zu Vok von Eulenburg gehörenden
Leute (kteříž již praveného Woka v držení jsú) in Prerau und andernorts auch weiterhin nach den entsprechenden Verträgen und Verschreibungen S.s und der Legaten des
[Basler] Konzils (vedle úmluv a zápisuov od nás a posluov od svatého concilium na to
učiněných) die Kommunion unter beiderlei Gestalt empfangen dürfen. Er bestimmt,
dass auch dann weiterhin die Kirchen in Prerau oder andernorts mit Priestern besetzt
werden dürfen, die die Kommunion unter beiderlei Gestalt reichen, wenn Vok Prerau
an S. abtreten sollte. Schließlich verpflichtet sich S., alle anderen mit Vok vereinbarten
Verträge einzuhalten, die in einer gesonderten Urk. der Schiedsleute zusammengefasst
wurden (a dále ty všecky úmluvy mezi námi úmluvčiemi zvláštním listem zapsané máme
a slibujemy zdržeti a docela zachovati i úplně).1
KVr: Ohne KV. – RVv: Ohne RV.
Orig. Perg. tsch. mit beschädigtem wachsfarbenen Münzsiegel (Posse 17/1–2) am Perg.-streifen, in ZAO – SOkA Přerov, Bestand AM Přerov, Urk. Nr. 1.
Ed.: AČ VI, S. 436–437, Nr. 40; K[vasnička], Archiv městského musea, S. 102–104, Nr. 1.
– Reg.: Palacky, Urkundliche Beiträge, II, S. 519, Nr. 44 (dt.); RI XI, Nr. 11452; Beneš – Beránek, Soupis, I/1, S. 206, Nr. 820 (tsch.).
Lit.: Neumann, K dějinám husitství, S. 146; Hosák u.a., Dějiny města Přerova, S. 153–154;
Cekota, Smír; Papajík, Páni ze Sovince, S. 104–105; Lapáček, Přerov, S. 82.
Zu der vorliegenden Urk. gehört noch eine Urk. Herzog Albrechts von Österreich für Vok von
Eulenburg, die am 3. Oktober 1436 in Brünn ausgestellt wurde.2 Diese Urk. weist einen sehr ähnlichen Inhalt und größtenteils sogar den gleichen Wortlaut auf, wie die Urk. S.s. Allerdings enthält sie auch einige bedeutende Unterschiede. Erstens werden unter den Untertanen Voks neben
den Bürgern von Prerau namentlich auch die Bürger der Stadt Zwittau genannt, denen ebenso das
Recht auf Kommunion unter beiderlei Gestalt zusichert wird. Zweitens wird Vok von Eulenburg
dazu verpflichtet, in Prerau und Zwittau keine Personen zu dulden, die dem Land schaden könn-
219
ten. Drittens wird in der Urk. Albrechts ausdrücklich betont, dass die Ausstellung auf Befehl S.s
erfolgte (po rozkázánie najnepřemoženějšího knížete a pána, pana Sigmunda, římského ciesaře).
Angesichts der Tatsache, dass beide Urkk. in rascher Folge an zwei unterschiedlichen Orten
ausgestellt wurden und dass Albrecht den Text der Urk. S.s kannte, lässt sich vermuten, dass
S. einen schnellen Boten an Albrecht abgeordnet hatte, der diesem den kgl.en Willen entweder
mündlich oder schriftlich vermittelte bzw. eine Abschrift der Urk. vom 1. Oktober überbrachte.
1 Die Urk. der Schiedsleute ist nicht überliefert, ihr Inhalt ist im Unterschied zum durch die Schiedsleute
vereinbarten Vertrag zwischen K. S., Herzog Albrecht V. von Österreich und den Brüdern von Moravany
(siehe Reg. Nr. 163a) nicht bekannt, da es in diesem Fall auch keinen Reversbrief Voks von Eulenburg
gibt.
2 Orig.-urk. in ZAO – SOkA Přerov, Bestand AM Přerov, Urk. Nr. 2; Ed.: K[vasnička], Archiv městského
musea, S. 105–106, Nr. 2.
1436 Dezember 1, Prag (czu Prage)166
(uff samsstag nach sandt Andres tag, L – XXVII – XVII – 4)
K. S. – der anführt, dass ihm Sebald Poeczlinger mitgeteilt hat, dass er einen Hof in
Unter-Heidelbach (Nÿdern Heÿdelbach), der jetzt Erbe des Fritz Öde ist (der ÿeczundt
Friczen Öden erbe ist), und einen Hof in Breitenbrunn (Breÿten Brunne), auf welchem
als Erbe derzeit Seitz Smidt sitzt (darauff yeczundt siczt der Seicz Smidt, des erbe er
ist), die beide von ihm, S., und dem Hl. römischen Reich zu Lehen gehen, mit allem
Nutzen und Zubehör an die Brüder Erkembrecht und Hans Koler, Bürger von Nürnberg, verkauft und ihm daraufhin diese Lehen durch den Nürnberger Bürger Karl Holzschuher aufgesandt hat und dass Poeczlinger ihn gebeten hat, die Höfe an Erkembrecht
und Hans Koler zu verleihen – erteilt mit wohlbedachtem Mut und aus kaiserlicher
Machtvollkommenheit sowie angesichts der treuen Dienste, die die Brüder Koler ihm
und dem Reich oft geleistet haben, seine Zustimmung zu dem Verkauf dieser Höfe. Er
belehnt daher Erkembrecht und Hans Koler und deren Erben mit diesen Höfen, um
sie ungestört zu genießen, ohne jedoch ihn, das Reich, seine Vasallen oder irgendeine
andere Person in ihren Rechten zu beeinträchtigen. Er verpflichtet sie, ihm und dem
Reich gehorsam und dienstbereit zu sein, wie es Herkommen und Recht bei solchen
Reichslehen bestimmen.
KVr: Ad mandatum domini imperatoris Marquardus Brisacher. – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. dt., Siegel mit Perg.-streifen verloren, in MZA Brno, Bestand G 3 – Promberova
sbírka, Urk. Nr. 42. 220
[vor 1437 Januar 12]1167
Kg. S. erteilt seine Zustimmung zum Abschluss einer Gütergemeinschaft zwischen
Katharina von Bolelouc, Witwe Johanns Kužel von Mistřice, und ihren Kindern Stefan
und Margaretha über alle erblichen Güter Katharinas und besonders über ihr Heiratsgut
und ernennt den Edlen Johann von Zinnburg [und Slawitschin]2 und […]3 zu Relatoren
für die Landtafeln.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der diesbezüglichen Einlage vom Januar 14374 im X. Buch der Olmützer Landtafeln, in MZA Brno,
Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 91, fol. 8v (Ed.: ZDO I, S. 367, Buch X, Nr. 127), wo
zwar nicht ausdrücklich auf eine Urk. S.s hingewiesen wird, jede Gütergemeinschaft musste aber
durch den Landesherrn oder den Landeshauptmann schriftlich bewilligt werden, woraufhin für
ihre Intabulation dann durch den Bewilligenden zwei Relatoren bestellt wurden. Weil in unserer
Einlage S.s Relatoren erwähnt werden, muss die Zustimmung zu dieser Gütergemeinschaft von
ihm erteilt worden sein.
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 91, Anm. 231.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene
Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt
worden sein.
2 Johann Balšan von Zinnburg benutzte das Prädikat von Zinnburg und Slawitschin wahrscheinlich erst
in den späteren 1430er Jahren; in den 1420er Jahren schrieb er sich nach Zinnburg und Sehraditz – vgl.
Pokluda, Tvrze, S. 172–174; Ders., Brumov, S. 24.
3 Der zweite Relator wird in der Einlage nicht erwähnt, obwohl das Wort nunccii wie üblich im Plural
vorkommt (ad quam intabulacionem de mandato domini Sigismundi fuerunt nunccii deputati dominus
Johannes de Czimburg alias de Slawiczin). Der zweite durch S. Anfang der 1420er Jahre bestellte Relator
könnte 1437 nicht mehr am Leben gewesen sein.
4 Das große Landesgericht wurde am 12. Jänner 1437 in Olmütz eröffnet und dauerte einige Tage.
[vor 1437 Januar 12]1168
Kg. S. schenkt Všebor von Dubčany und dessen Erben einen Meierhof vor der Stadt
Mährisch Neustadt.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der diesbezüglichen Einlage vom Januar 14372 im X. Buch der Olmützer Landtafeln, in MZA Brno,
Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 91, fol. 4v (Ed.: ZDO I, S. 363, Buch X, Nr. 67), wo
auf eine Urk. S.s hingewiesen wird (quam quidem curiam predicto Seborio eiusque heredibus
serenissimus princeps Sigismundus tunc Romanorum et Boemie rex ac marchio Morauie per suas
patentes literas donavit).
221
Welche Relatoren für die Landtafeln S. bestellt hat, lässt sich nicht erkennen, die Einlage haben die nunccii speciales serenissimi principis domini marchionis Morauie Alberti in die Landtafeln einlegen lassen. Die durch S. Anfang der 1420er Jahre bestellten Relatoren könnten 1437
nicht mehr am Leben gewesen sein.
Lit.: Kux, Mährisch-Neustadt, S. 33; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 90.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene
Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt
worden sein.
2 Das große Landesgericht wurde am 12. Jänner 1437 in Olmütz eröffnet und dauerte einige Tage.
[vor 1437 Januar 12]1169
Kg. S. erteilt nachträglich seine Zustimmung zum Abschluss einer Gütergemeinschaft
zwischen der mittlerweile verstorbenen Elisabeth genannt Kumburská, Schwester des
Nicolaus von Otaslavice, und ihrem Verwandten Boček über alle Güter Elisabeths in
Otaslavice und ernennt die Relatoren für die Landtafeln.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der diesbezüglichen Einlage vom Januar 14372 im X. Buch der Olmützer Landtafeln, in MZA Brno,
Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 91, fol. 4r (Ed.: ZDO I, S. 362–363, Buch X, Nr.
64), wo zwar nicht ausdrücklich auf eine Urk. S.s hingewiesen wird, jede Gütergemeinschaft
musste aber durch den Landesherrn oder den Landeshauptmann schriftlich bewilligt werden,
woraufhin für ihre Intabulation dann durch den Bewilligenden zwei Relatoren bestellt wurden.
Weil in unserer Einlage die Relatoren S.s und Albrechts, Arkleb von Drahotuše und Georg von
Krawarn und Plumenau, erwähnt werden (Arklebus de Drahotuss et Georgius de Crawar alias de
Plumnaw recognoverunt, se esse nunccios auctoritate domini regis Sigismundi et domini Alberti
Marchionis Morauie), muss S. die Zustimmung zu dieser Gütergemeinschaft erteilt haben. Wer
von beiden genannten Personen der durch S. bestellte Relator war, lässt sich nicht mit Sicherheit
sagen, doch kommt wohl nur der erste in Frage, wobei zumindest der zweite durch Albrecht
zusätzlich ernannt wurde (Georg von Krawarn war während der Regierung S.s in Mähren noch
nicht volljährig; vgl. Baletka, Páni z Kravař, S. 428). Die Wortverbindung auctoritate regis
Sigismundi muss hier aber nicht unbedingt bedeuten, dass einer der Relatoren durch S. ernannt
wurde, sondern lediglich, dass S. die Gütergemeinschaft bewilligt hat.
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 91, Anm. 231.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene
Urk. S.s schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt
worden sein.
222
2 Das große Landesgericht wurde am 12. Jänner 1437 in Olmütz eröffnet und dauerte einige Tage.
[vor 1437 Anfang Februar]1170
Kg. S. verpfändet Zbyněk von Strálek und Všechovice die Dörfer Břest, Žalkovice
und Plešovec, die dem Zisterzienserkloster Velehrad gehören, für 433 Schock [oder
Mark] Prager Groschen.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus mehreren
Urkk. aus dem Archiv des Klosters Velehrad. Die älteste Erwähnung enthält der Vertrag zwischen dem Abt Stefan, dem Konvent von Velehrad und Artleb von Wiltschnau, der am 6. Februar
1437 abgeschlossen wurde (vgl. Orig. in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign.
G 34; Reg.: Šebánek, Archivy, S. 274, Nr. 1304) und folgende Vereinbarungen enthält: Artleb
erstattet die Dörfer Břest, Žalkovicce und Plešovec, die einst durch S. an Zbyněk von Strálek
und Všechovice für 433 Schock Groschen verpfändet worden waren, unentgeltlich dem Abt und
Konvent von Velehrad zurück, nachdem Artleb diese Dörfer mit Zustimmung S.s ausgelöst hat.
Artleb soll die Dörfer als klösterlicher Verweser und Vogt allerdings auch weiterhin innehaben,
solange die Ansprüche anderer Personen, denen S. dieselben Dörfer ebenfalls verpfändet hatte,
nicht gerichtlich geklärt wurden.
Des Weiteren ist das oben rekonstruierte Dep. in einer Urk. des Abtes Stefan und des Konvents von Velehrad vom 29. Juni 1454 erwähnt, die in einer zeitgenössischen Abschrift in der
Hds. „Codex Velehradensis“ in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. 191, fol.
122v–123v, überliefert ist. In dieser Urk. verpfändete das Kloster das Dorf Polešovice für 1.000
Mark Prager Groschen an Georg Plewl, Bürger von Ungarisch Hradisch, wobei einen Teil der
Pfandsumme jener Betrag von 400 Mark Groschen bildete, den einst Georgs Vater Stefan Plewl
dem Kloster geliehen hatte, als Abt und Konvent die durch S. an Zbyněk von Strálek verpfändeten Dörfer Břest und Žalkovice auslösen wollte (A těmi penězi jsme dvě vsi vyplatili, Brzest a
Zalkowicze, kteréžto dvě vsi také nadepsaný Zygmund císař slavnej paměti byl zapsal urozenému
Zbinkowi z Straleka a ze Wssechowicz ve čtyrech stech a ve třech a ve třitsíti hřivnách groší …).
Stefan Plewl hatte damals mit Zustimmung S.s das Dorf Zlechov als Pfand von dem Kloster genommen. Das Kloster löste das Dorf Zlechov im Jahr 1454 von Stefans Sohn Georg wieder aus
und verpfändete ihm anschließend das gesamte Dorf Polešovice, von welchem Georg zuvor nur
eine Hälfte pfandweise besessen hatte.
Lit.: Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 107 (die Verpfändung durch S.) und 114 (die
Urk. von 1454); zu Zbyněk von Strálek Dvorský, O starožitném panském rodě, I, S. 126–127;
Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 89.
Das Dep. muss jedenfalls vor Urk. Nr. 171, höchstwahrscheinlich aber schon vor der Verpfändungsurk. S.s über die Dörfer Břest und Žalkovice sowie weitere Dörfer der Klöster Velehrad
und Vizovice für Peter von Eulenburg vom 25. April 1421 ausgestellt worden sein.2 Die oben
223
zitierten Urkk. vom 6. Februar 1437 sowie vom 29. Juni 1454 würden dann ein Indiz dafür sein,
dass die Verpfändung an Peter von Eulenburg entweder nicht oder nicht in vollem Umfang realisiert wurde. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass die Verpfändung von Žalkovice und Břest
an Zbyněk erst nach derer Verpfändung an Peter von Eulenburg erfolgte: dann hätte S. diese
Dörfer insgesamt dreimal verpfändet.
1 Zu dem Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Die Urk. muss jedenfalls vor Urk. Nr.
171 ausgestellt worden sein, höchstwahrscheinlich aber schon vor dem 25. April 1421 (vgl. den Kommentar).
2 Siehe Reg. Nr. 59.
[vor 1437 Februar 6]1171
Kg. S. gibt seine Zustimmung dazu, dass Artleb von Wiltschnau die Dörfer Břest,
Žalkovice und Plešovec auslöst, die dem Kloster Velehrad gehören und die S. einst an
Zbyněk von Strálek und Všechovice für 433 Schock Prager Groschen verpfändet hatte.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus einem Vertrag zwischen dem Abt Stefan, dem Konvent von Velehrad und Artleb von Wiltschnau, der am 6.
Februar 1437 abgeschlossen wurde (vgl. Orig. in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad,
Sign. G 34; Reg.: Šebánek, Archivy, S. 274, Nr. 1304; vgl. dazu hier oben, Reg. Nr. 170). Die
Urk. des Abtes Stefan und des Konvents von Velehrad vom 29. Juni 1454, die in einer zeitgenössischen Abschrift in der Hds. „Codex Velehradensis“, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci
Velehrad, Sign. 191, fol. 122v–123v, überliefert ist, zeigt, dass der Vertrag mit Artleb von Wiltschnau wahrscheinlich nicht realisiert wurde.
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 84.
1 Zu Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Die Urk. muss nach Urk. Nr. 170 ausgestellt
worden sein.
[vor 1437 Februar 7]1172
Kg. S. urkundet bezüglich des Verkaufs des Dorfes Hrubšice mit einem Meierhof, einem Obstgarten, einer Mühle, Flüssen, Wiesen, Wäldern und allem Zubehör durch Johann Nešpor von Bischofswerda an Andreas Albus von Hrubšice und dessen Erben.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der diesbezüglichen Einlage vom Februar 14372 im XII. Buch der Brünner Landtafeln, in MZA Brno,
Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 127, fol. 19r (Ed.: ZDB I, S. 342, Buch XII, Nr. 237),
224
wo auf eine Urk. S.s hingewiesen wird (et hec intabulacio ad patentes literas domini regis Sigismundi tunc marchionis Morauie … facta est). Es dürfte sich um eine Zustimmung S.s zu dem
Verkauf gehandelt haben, warum aber in diesem Fall eine landesherrliche Zustimmung vonnöten
war, lässt sich nicht sagen.
Welche Relatoren S. bestellt hat, lässt sich nicht erkennen. Die Einlage wurde ad speciales
nuncios a domino marchione Alberto directos in die Landtafeln eingelegt. Die durch S. Anfang
der 1420er Jahre bestellten Relatoren könnten 1437 nicht mehr am Leben gewesen sein.
Lit.: Hosák, Historický místopis, S. 118; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 91, Anm. 231.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene
Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt
worden sein.
2 Das große Landesgericht wurde am 7. Februar 1437 in Brünn eröffnet und dauerte einige Tage.
[vor 1437 Februar 7]1173
Kg. S. erteilt seine Zustimmung zur Schenkung des halben Dorfes Ostopovice mit dem
halben Meierhof, den Leuten, Äckern, Zinsen, Wäldern, Hecken, Wiesen, Weiden, Gewässern, Flüssen, Weinbergen, dem Bergrecht, den Tälern und Bergen und allem anderen Zubehör durch Frank von Pacov, Chorherr zu St. Peter in Brünn, an Johann von
Senice und Johann, genannt Schwab von Temricz, sowie deren Erben.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der diesbezüglichen Einlage vom Februar 14372 im XII. Buch der Brünner Landtafeln, in MZA Brno,
Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 127, fol. 23v (Ed.: ZDB I, S. 347, Buch XII, Nr.
292), wo auf eine Urk. S.s hingewiesen wird (et hec intabulacio ad patentes literas sub sigillo
maiestatis illustrissimi domini regis Sigismundi tunc marchionis Morauie … facta est). Es muss
sich um eine Zustimmung S.s zu der Güterschenkung gehandelt haben, da eine solche bei jeder
Intabulation vonnöten war, an der eine geistliche Person oder Institution beteiligt war.
Welche Relatoren für die Landtafeln S. bestellt hat, lässt sich nicht erkennen, die Einlage
wurde ad speciales nuncios domini marchionis Alberti in die Landtafeln eingelegt. Die durch
S. Anfang der 1420er Jahre bestellten Relatoren könnten 1437 nicht mehr am Leben gewesen
sein.
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 91, Anm. 231.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene
Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt
worden sein.
225
2 Das große Landesgericht wurde am 7. Februar 1437 in Brünn eröffnet und dauerte einige Tage.
[vor 1437 Februar 7]1174
Kg. S. schenkt – nachdem er Jost Hecht von Rositz die Burg Střílky mit allem Zubehör
abgekauft hat, wozu ihm Jost zusätzlich noch einen Weinberg nachträglich gegeben
hat – Jost Hecht und dessen Erben als Ersatz für diesen Weinberg sieben Dreiling Wein
von den Weinzehnten in Eibenschitz und gebietet, diese Schenkung nach Gewohnheit
des Landes zu intabulieren.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der diesbezüglichen Einlage vom Februar 14372 im XII. Buch der Brünner Landtafeln, in MZA Brno,
Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 127, fol. 27r (Ed.: ZDB I, S. 349, Buch XII, Nr. 326),
wo es auf eine Urk. S.s hingewiesen wird, die S. für Jost ausgestellt hat (… sicut in suis patentibus literis de super datis dicto Jodoco plenius apparet et continetur, quam eciam donacionem et
recompensacionem in sua predicta litera sibi Jodoco et suis heredibus mandavit idem dominus
rex more terre Morauie intabulari …).
Welche Relatoren für die Landtafeln S. bestellt hat, lässt sich nicht erkennen. Die Einlage
haben die Relatoren Herzog Albrechts intabulieren lassen, die auch die Zustimmung Albrechts zu
der Einlage vermittelt haben (ad quam eciam intabulacionem inclitus princeps dominus Albertus
dux Austrie etc. marchio Moravie per suos speciales nunccios officialibus tabularum destinatos
suum dedit consensum pariter et assensum videlicet dominum Johannem de Lichtemburg alias de
Wetouia et dominum Henikonem de Waldstein alias de Zidlochowicz). Die durch S. Anfang der
1420er Jahre bestellten Relatoren könnten 1437 nicht mehr am Leben gewesen sein.
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 71.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene
Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt
worden sein.
2 Das große Landesgericht wurde am 7. Februar 1437 in Brünn eröffnet und dauerte einige Tage.
1437 Februar 25, Prag (v Prazie)175
(w pondiely po swatem Matiegi aposstolu, 50 – 27 – 17 – 4)
K. S. – der anführt, dass er vor einiger Zeit mit Zustimmung des Bischofs und des
Domkapitels von Olmütz die [beiden] Burgen [von] Hochwald (hrady Hukwaldy) dem
Fürsten Bolko von Oppeln, seinem Oheim, mit allem Zubehör verpfändet hatte, damit
dieser sie besitzt und genießt, ohne jedoch dem Land [Mähren] und den anderen um-
226
liegenden Ländern Schaden zuzufügen.1 Bolko hat aber vor einiger Zeit diese Burgen
an bestimmte Leute verloren (kteréžto hrady pod chvílemi ztratil jest těm a takovým
lidem), woraufhin durch diese Leute von dort aus dem Land [Mähren] und den benachbarten Ländern große Schäden entstanden. Dann sind die Burgen durch den Edlen Johann von Zinnburg, anders von Tobitschau, an den Edlen Nikolaus Sokol von
Lamberg verkauft worden (pravým kúpením jsú přišli). S. habe sich in der Folge mit
Nikolaus nicht anders einigen können, als ihm die Burgen mit allen Dörfern und allem
Zubehör wie auch das Gut Schauenstein, das Nikolaus gehörte (a k tomu sbožie jeho,
sbožie ssaussteinske), mit Dörfern, Höfen, Wäldern, Bergen und allem Zubehör um
3.000 Schock Prager Groschen abzukaufen – verpfändet und verschreibt mit wohlbedachtem Mut und mit seinem Rat (s dobrým rozmyslem a radú naší) Nikolaus Sokol
von Lamberg und dessen Erben sowohl die [beiden] Burgen [von] Hochwald, die Stadt
Mährisch Ostrau (Ostrawu město), die Märkte Freiberg und Braunsberg (Prziebor a
Brumssperk městečka) als auch die Dörfer Staříč (Starzicze), Fryčovice (Ffriczowicze),
Petřvald (Petrowicze), Skotnice (Skotnicze), Chlebovice (Chlebowicze), Vítkovice
(Witkowicze), Palkovice (Palkowicze), Metylovice (Motylowicze), Kozlovice (Cozlowicze), Větřkovice (Dietrzichowicze), Mniší (Mnisse), Dolní Sklenov (Scklenow
Weliky), Lhotka (Hnogiowa Lhota), Tichá (Ticha), Klokočov (Klokoczow) und Horní
Sklenov (Scklenow Maly) mit Vasallen (s many), Höfen, Äckern (poplužími), Zinsen
(úroky, poplatky), Wäldern, Wiesen, Teichen und Gärten, ebenso das Gut Schauenstein, den Markt Frankstadt (Franksstat městečko) und die Dörfer Lichnov (Lichtnow),
Vlčovice (Weliczowicze), Drnholec (Drnholcz), Nesselsdorf (Coprziwnicze) sowie das
halbe Dorf Závišice (puol Zawissicz) mit Höfen, Wäldern, Bergen, Teichen, Zinsen
(platy), Nutzen (užitky) und allem Zubehör und voller Herrschaft (plným panstvím)
um 3.000 Schock Prager Groschen, damit Nikolaus diese Güter ungehindert besitzen
und genießen möge. S. behält sich und seinen Nachfolgern, den böhmischen Kgg.n
oder allen dafür Zuständigen die Möglichkeit vor, die verpfändeten Güter von Nikolaus
oder dessen Erben auszulösen, was sie aber Nikolus und dessen Erben ein Jahr zuvor
ankündigen müssen. Er verpflichtet Nikolaus und dessen Erben, von den Burgen keinen
Krieg zu führen oder seine Länder anzugreifen, sondern den Rechtsweg in Anspruch
zu nehmen, wenn ihnen jemand etwas schuldig ist. S. verpflichtet sich, Nikolaus und
dessen Erben gegen die Ansprüche zu schützen, die ihnen aus der angeführten Verschreibung der Burgen [Hochwald] an Fürst Bolko [von Oppeln], der aber wegen des
Verlustes dieses Guts sein Recht verwirkt hat, oder aus Ansprüchen anderer Personen
unter Berufung auf weltliches oder kirchliches Recht entstehen sollten. Schließlich bestimmt S., dass die durch diese Urk. gewährten Rechte auch diejenigen genießen sollen,
die die Urk. nach dem Willen des Nikolaus oder dessen Erben innehaben werden.
KVr: Ad relacionem d(omini) Menhardi de Noua Domo, Arnesti de Wlassim et Hasskonis de
Walesstein. – KVv: Ohne RV.
227
Orig. Perg. tsch. mit dem Fragment eines wachsfarbenen Münzsiegels (Posse 17/1–2) am
Perg.-streifen (1) und fünf weiteren Siegeln (2 – Meinhard von Neuhaus, 3 – Zbyněk Zajíc von
Hasenburg, 4 – Albrecht von Colditz, 5 – Hašek von Waldstein, 6 – Peter von Michalovice), in
ZAO-O, Bestand Arcibiskupství Olomouc, Sign. E I a 15. – Kop. tsch.: Zwei einfache Abschriften aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 8023. – Altes
Reg.: tsch. Reg. ohne Datierung in der Hds. mit den Auszügen aus alten böhmischen Registerbüchern in APH, Bestand APK, Cod. XXXIII, pag. 470.
Ed.: Adamus, Codex, S. 23–24, Nr. 14; Jurok, Moravský severovýchod, S. 207–208, Nr. 8.
– Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 199, Nr. 1454 (tsch.; aufgrund des Auszugs aus den alten
Registerbüchern mit Berücksichtigung der Orig.-urk.); Sedláček, Die Reste (1917), S. 23, Nr.
1190 (dt.); Beneš – Beránek, Soupis, I/1, S. 217, Nr. 869 (tsch.); Hlaváček u.a., Skryté edice,
II, S. 30, Nr. 194 (tsch.).
Lit.: Hosák, Ostrava a její okolí, S. 43–45; Bakala, Osídlení Místecka, S. 88–89; Žáček, Pobeskydí, S. 8–11; Bakala u.a., Dějiny Ostravy, S. 46–48; Kavka, Poslední Lucemburk, S. 233;
Jurok, Moravský severovýchod, S. 79–80, 102–103, 121 und 167–168; Jurok u.a., Dějiny města
Příbora, S. 38–39; Tichánek, Hrad a panství, S. 38–40; Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce
1, S. 228; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 120–121.
Die Narratio der Urk. stellt eine Schlüsselquelle zur Geschichte der Burg (damals eigentlich
der Doppelburg) und der Herrschaft Hochwald während der Hussitenkriege dar und wurde deswegen schon mehrfach interpretiert. Jüngst hat Jiří Jurok versucht, die Geschichte Hochwalds
während der Hussitenkriege zu beleuchten.2 Der folgende Kommentar basiert also vorwiegend
auf den Ausführungen Juroks, die nur in einigen Details korrigiert werden. Nach Jurok muss die
ältere Verpfändung von Hochwald durch S. an Herzog Bolko von Oppeln vor April 1426 datiert
werden, da Bolko am 25. April 1426 als Stadtherr von Mährisch Ostrau urkundlich belegt ist.3
Die Erwerbung Hochwalds durch die Hussiten fällt wahrscheinlich frühestens in das Jahr 1428,
als die Hussiten von Odrau aus auch Mährisch Ostrau erobert und vorübergehend besessen haben.4) Während Mährisch Ostrau bald wieder unter die Herrschaft Bolkos gelangte, blieb Hochwald wahrscheinlich in hussitischem Besitz. Wann Hochwald durch die Vermittlung Johanns von
Tobitschau an Nikolaus Sokol von Lamberg überging, bleibt unklar. Bestimmt geschah dies aber
vor Anfang August 1435. Am 9. August 1435 stellte nämlich K. S. für Nikolaus Sokol eine Urk.
aus, in der er sich verpflichtete, an ihn 600 Schock Prager Groschen in Bargeld oder Pferden und
Ochsen zu bezahlen, da Nikolaus auf seinen Wunsch die Burg Hochwald an Bischof Paul von
Olmütz zurückerstattet hatte.5 Angesichts der oben regestierten Urk. ist es offensichtlich, dass
dieses Geschäft nicht durchgeführt wurde: Nikolaus hatte Hochwald dem Bischof nicht zurückerstattet, wie es die Urk. ankündigt, und S. zahlte keine Summe an Nikolaus aus. Es handelte
sich also um einen vergeblichen Versuch der Restitution der Burg Hochwald an das Bistum,
den S. wohl deswegen unternahm, da er die Zustimmung des neuen Bischofs Paul zu den Verhandlungen über die Kompaktaten erlangen wollte. Nach dem Abschluss der Kompaktaten im
228
Sommer 1436 musste er auf den Bischof keine Rücksicht mehr nehmen und konnte im Interesse
des Friedens die hussitische Eroberung des verpfändeten bischöflichen Gutes durch einen fiktiven Kauf und die nachfolgende Verpfändung legalisieren. In diese Transaktion wurde auch die
Stadt Mährisch Ostrau einbezogen, von welcher 1435 noch keine Rede gewesen war und die
Nikolaus wahrscheinlich erst später von Herzog Bolko übernahm, sowie die benachbarte Burg
Schauenstein mit der umliegenden Herrschaft, die 1408 Nikolaus’ Onkel Vaněk von Lamberg als
bischöfliches Lehen besaß.
1
2
3
4
5
Siehe das im Reg. Nr. 136 rekonstruierte Dep.
Jurok, Moravský severovýchod, S. 79–80, 102–103, 121 und 167–168.
Vgl. Adamus, Codex, S. 20–21, Nr. 11.
Vgl. Grünhagen, Geschichtsquellen, S. 75, Nr. 103.
Die Urk. ist in einer Abschrif in RR K, fol. 224v, überliefert; Reg.: RI XI, Nr. 11166; Sedláček, Zbytky
register, S. 182, Nr. 1315. Anhand dieser ungenauen Regg. vermutet Jurok, Moravský severovýchod,
S. 121 und 167, dass Hochwald schon vor diesem Datum durch S. an Nikolaus verpfändet wurde und
S. im August 1435 dieses Pfand vergeblich auszulösen versuchte sowie die Güter schließlich im Februar
1437 erneut verpfändete.
[vor 1437 Mai 24]1176
Kg. S. urkundet für [Wilhelm oder Johann?] von Pernstein bezüglich der Burgen
Zubštejn, Pyšolec und des Marktes Bistritz ob Pernstein.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus einem Eintrag vom 12. Juli 1437 in den „Libri citationum et sententiarum“ des mährischen Landesgerichts,
in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 729, fol. 120v (Ed.: LCS III/1, S. 169–
170, Nr. 236). Darin wurde eine Etappe im Prozess zwischen Johann von Lomnitz und Johann
von Pernstein über die Burgen Zubštejn und Pyšolec sowie den Markt Bistritz vermerkt, in der
sich Johann von Pernstein auf eine Urk. Kg. [S.s] berief. Mithilfe der diesbezüglichen Vorladung
Johanns von Pernstein durch Johann von Lomnitz vom 24. Mai 1437 (in welcher aber die Urk.
S.s nicht erwähnt wurde) kann der terminus ante quem vor dieses Datum verschoben werden.
Lit.: Vorel, Vývoj pozemkové držby, S. 44, Tab. 1, Zeile 4 (ohne Angabe über Kg. S. als
Aussteller des Dep.s); Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 77–78.
Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei dem Inhalt des Dep.s um eine Verpfändung der beiden Burgen, des Marktes Bistritz und der umliegenden Herrschaft an die Herren von Pernstein.
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diese Güter waren bereits im 13. und am Anfang des 14. Jahrhunderts im Besitz der Pernsteiner, während sie aber in der ersten Hälfte 14. Jahrhunderts in Besitz anderer Adelsfamilien
gerieten. Im Jahr 1358 wurden sie durch den Markgrafen abgekauft, bald aber an verschiedene
adelige Besitzer verpfändet.2 Die Herren von Pernstein dürften die genannten Güter am Vorabend
229
bzw. während der Hussitenkriege erobert und durch die verlorene Verpfändungsurk. S.s diese
Eroberung legalisiert haben.3 Der Empfänger der Urk. S.s könnte entweder noch Wilhelm von
Pernstein oder schon sein Sohn Johann gewesen sein.
Weil im Eintrag vom 12. Juli 1437 die Urk. S.s als eine Kg.s-Urk. ausgewiesen wird, dürfte
die Urk. noch aus der Zeit vor S.s Kaiserkrönung stammen, womit die Entstehungszeit der Urk.
weiter eingegrenzt werden könnte. Des Weiteren ist es wahrscheinlich, dass die Urk. S.s vor der
Schenkungsurk. Herzog Albrechts V. von Österreich vom 12. April 1432 ausgestellt worden ist,
durch welche Albrecht die Burgen Zubštejn und Pyšolec, den Markt Bistritz und die umliegende
Herrschaft, die hier als Pfand [Johanns] von Pernstein bezeichnet werden, seinem Parteigänger,
dem damaligen Landeshauptmann von Mähren, Johann von Lomnitz, als Allod übergab.4 Diese
Schenkungsurk. wurde am 7. Februar 1437 in die Brünner Landtafeln eingetragen. Auf diesen
Eintrag berief sich Johann von Lomnitz offensichtlich während des Prozesses gegen Johann von
Pernstein, in dem er die Landtafeln als Beweismittel ansprach (pan Jan z Lomnice […] táhne se
nad dsky).5 Daneben führte Johann von Lomnitz auch jene Urk. als Beweismittel an, die Albrecht
von Österreich über die Markgrafschaft Mähren besaß (i na list markrabiny milosti, ktyrýž jeho
milost na tuto zemi má).6 Daraus lässt sich ableiten, dass die Verpfändung von Zubštejn, Pyšolec
und Bistritz durch S. erst nach der Übergabe Mährens an Herzog Albrecht von Österreich im Jahr
1423 bzw. nach der faktischen Übernahme des Landes durch Albrecht im Frühjahr 1424 ausgestellt worden sein dürfte. Johann von Lomnitz hätte somit die Echtheit oder die Wirksamkeit der
Urk. S.s mit dem Argument anfechten können, dass sie nach der Übergabe Mährens an Albrecht
ausgestellt worden sei, als S. nicht mehr berechtigt war, über landesherrliches Gut zu verfügen.
Aufgrund mehrerer anderer Beispiele wissen wir jedoch, dass S. auch nach dem Frühjahr 1424
oft in den mährischen Herrschaftsbereich Albrechts eingriff, was sein Schwiegersohn duldete.
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Näher zu Datierung vgl. Kommentar.
2 Zur Geschichte der Burgen Zubštejn und Pyšolec und des Marktes Bistritz ob Pernstein vom 13. bis zum
Anfang des 15. Jahrhunderts siehe jüngst Štarha – Zemek u.a., Bystřice, S. 17–28; Plaček, Hrady v
horním povodí; Teplý, Hrad Zubštejn; Doležel, K počátkům hradu; Sadílek, Pernštejnské hrady.
3 Die Eroberung der Burgen Zubštejn und Pyšolec sowie des Marktes Bistritz durch Johann von Pernstein
während der Hussitenkriege setzte bereits Teplý, Hrad Zubštejn, S. 286, voraus, ohne aber das Dep. S.s
erwähnt zu haben. Vorel, Vývoj pozemkové držby, S. 18–19 und besonders S. 44, Tab. 1, Zeile 4, geht
davon aus, dass Johann von Pernstein nach der faktischen Eroberung von Zubštejn, Pyšolec und Bistritz
auch eine heute verlorene Verpfändungsurk. über diese Güter erhielt; den Aussteller dieses Dep.s nennt
aber auch Vorel nicht.
4 Die Urk. ist nur als Landtafeleintrag überliefert – siehe ZDB I, S. 349, Buch XII, Nr. 325.
5 LCS III/1, S. 169–170, Nr. 236.
6 Ebd.
230
[vor 1437 Juni 1]1177
K. [S.] verpfändet dem [Johann Húse?] von Krumsín und dessen Erben das halbe Dorf
Topolany um 60 Schock gute [Prager] Groschen, das zum Benediktinerinnenkloster
Pustimir gehört.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus einem Eintrag vom 1. Juni 1437 in den „Libri citationum et sententiarum“ des mährischen Landesgerichts,
in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 682, fol. 37r (Ed.: LCS III/2, S. 475,
Nr. 247). An dieser Stelle befindet sich die Ladung der Äbtissin und des Konvents von Pustimir
durch Heinrich von Krumsín wegen des halben Dorfes Topolany, das der Vater Heinrichs von
K. [S.] verpfändet bekommen hatte, aber die Äbtissin und der Konvent weiterhin rechtswidrig
besaßen. Heinrich wollte sein Recht durch eine Urk. K. [S.s] beweisen.
Lit.: Borovský, Kláštery, S. 198 und 200, Anm. 234; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 89–90.
Heinrich von Krumsín dürfte ein Sohn des Johann Húse von Krumsín gewesen sein, der in
den 1420er Jahren in Kontakt mit S. stand und von ihm zwei Dreiling Wein auf Groß-Seelowitz
verschrieben bekommen hatte.2 Obwohl S. in der Zitation Heinrichs als K. bezeichnet wurde,
muss das nicht unbedingt bedeuten, dass die Verpfändung erst nach S.s Kaiserkrönung zustandekam: Hier könnte der „aktuelle“ Kaisertitel dem bloßen Königstitel, unter dem die Urk. ausgestellt worden war, vorgezogen worden sein, wie dies häufig geschah.
Interressant für die Rechtsgeschichte Mährens ist, wie das Landesgericht im Jahr 1437 über
die Zitation Heinrichs entschied: Die Verpfändung von Topolany durch S. wurde durch die Landherren als nichtig bezeichnet, weil das Kloster Pustimir nicht zur markgräflichen, sondern zur
bischöflichen Kammer gehöre, weswegen das Dorf Topolany nicht durch den Kg. verpfändet
werden dürfe.3
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene
Urk. S. schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt
worden sein.
2 Vgl. die Orig.-urk. S.s vom 15. November 1421 in HHStA Wien, Bestand AUR, sub dato; Reg.: RI XI,
Nr. 4859.
3 Vgl. LCS III/2, S. 489–490, Nr. 125; Borovský, Kláštery, S. 200, Anm. 234.
1437 Juni 3, Prag (v Praze)178
(den swateho Erazima, biskupa a muczedlnika Bozieho, 51 – 27 – 17 – 5)
K. S. erteilt mit wohlbedachtem Mut und seinem Rat Wenzel Carda von Petrovice auf
dessen Bitten und in der Überlegung, dass Wenzel ihm wertvolle Dienste leisten kann
231
und will (znamenajíce to, že sě nám týž Carda k obecnému dobrému a k službě dobře
hodí i v časech budúcích tiem lépe sě hoditi má i miení), seine Zustimmung zum Kauf
der Burg und der Stadt Auscha (Vsscz) mit Dörfern, Höfen (forberky), Wiesen, ­Äckern
(dědinami), Zinsen (platy, úroky), Nutzen, Gerichten (rychtami), Zöllen, Mauten,
Wäldern, Gehölzen, Hecken, Wildbännen (hony), Teichen, Fischereien, Gewässern,
Flüssen, Bächen, Bergen, Tälern (doly) und Kirchenpatronaten mit allem Zubehör, allen Rechten und Freiheiten (svobodami, zvólemi) und voller Herrschaft (s plným také
panstvím), die Wenzel vor einiger Zeit von dem verstorbenen Aleš Škopek von Duba
(Dubá; z Dube) erworben hatte und die von ihm (S.) und dem Kg.-reich Böhmen zu Lehen gehen (sbožie, kteréžto od nás a koruny královstvie našeho czeskeho v manstvie jest
podrobeno a poddáno). S. bestätigt und erneuert aus kaiserlicher und kgl.-böhmischer
Machtvollkommenheit (mocí ciesařskú a královskú v Czechach) Wenzel Carda alle
Urkk., die dieser in diesem Zusammenhang von Aleš übernommen hat, und namentlich
die Urkk. Kg. Wenzels [IV.] über den Kauf von Auscha durch Wenzel Carda in allen
Punkten, Artikeln und Inhalten (se všemi články, artikulemi a kusy v nich zavřenými),
als ob sie wörtlich inseriert wären, und belehnt ihn und dessen Erben mit den genannten
Gütern (k lénu a k manství), damit Wenzel sie wie die früheren Besitzer besitzen und
genießen kann, jedoch unter Wahrung aller Dienste, die S. und seinen Nachfolgern
von diesem Lehen gebühren. Des Weiteren gestattet er aus kgl.-böhmischer Machtvollkommenheit Wenzel und dessen Nachkommen, diese Lehngüter sowie ihre anderen
Allodial- oder Lehngüter zu Lebzeiten oder darüber hinaus (za zdravého života neb v
nemocné posteli) verpfänden, tauschen oder verkaufen zu dürfen. Schließlich verbietet
er allen, seine Bestimmungen zu missachten, wenn sie seine schwere Ungnade und eine
Pön vermeiden wollen.
KVr: Ad relacionem d(omini) Iohannis de Colowrath Iohannes Tussek. – KVv: Ohne RV.
Orig. Perg. tsch. mit wachsfarbenem Münzsiegel (Posse 17/1–2) am Perg.-streifen, in MZA
Brno, Bestand G 436 – Rodinný archiv Kouniců Slavkov, Sign. B 23 d, Inv. Nr. 138, Kart. 3,
Urk. Nr. 6.
Reg.: Sedláček, Zbytky register, S. 215, Nr. 1577 (tsch.); Beneš – Beránek, Soupis, I/2,
S. 222, Nr. 888 (tsch.); Zaoralová, Rodinný archiv Kouniců, I, S. 94, Nr. 138 (tsch., aufgrund
der Orig.-urk.). [vor 1437 Juli 12]1179
K. S. gebietet [dem Landeshauptmann von Mähren, den Amtsträgern des mährischen
Landesgerichts sowie den beisitzenden Landherren], alle Gerichtsprozesse gegen Nikolaus Sokol von Lamberg auf den nächsten Landtag zu verschieben.
232
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus einem Eintrag in den „Libri citationum et sententiarum“ des mährischen Landesgerichts vom 12. Juli 1437,
in MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 729, fol. 119v (Ed.: LCS III/1, S. 167,
Nr. 212).
1 Zum Terminus ante quem vgl. die Angaben zur Überlieferung.
1437 November 8, Prag (Prage)180
(octavo die festi Omnium sanctorum, 51 – 28 – XVIII – 5)
K. S. – der anführt, dass ihm sein getreuer Edler Johann Literatus, Sohn des Ladislaus
Kakas von Berény (Ladislai Kakas de Beren) und im Namen seines Vaters Ladislaus und seiner leiblichen Brüder Blasius und Stefan auf sein spezielles Ersuchen hin
2.374 ung. Gulden reinen Goldes und echten Gewichts unter dem Rechtstitel eines
Darlehens (nomine veri mutui et sub spe restitucionis) übergeben hat, da er dieses
Geld zur Erledigung gewisser dringlicher Angelegenheiten seines ung. Kg.-reiches
benötigte – verpfändet denselben Ladislaus Kakas, Blasius, Stefan und Johann von
Berény, zur Absicherung deren Darlehens das Gut Kyseecz alio nomine Mesterfalwa
im Komitat Raab, das wegen des ohne männliche Erben erfolgten Todes (per defectum seminis) des Nicolaus von Warang an S. gefallen ist. Des Weiteren verpfändet
er ihnen einen an ihn gefallenen und ihm gehörenden Zins (quoddam tributum nostrum) vom Gut Bana in demselben Komitat, der nach Recht und Gewohnheit des
ung. Kg.-reiches zu erheben ist, mit allem Nutzen, Zubehör und Einkommen. S. bestimmt, dass Ladislaus, Blasius, Stefan, Johann oder deren Erben diese Güter ihm
oder seinen Nachfolgern nach Aushändigung des Schuldbetrags (rehabitis et receptis
huiusmodi eorum pecuniis) ohne jedes Hindernis und Verzögerung zurückzuerstatten
haben. S. verpflichtet sich in seinem Namen und dem seiner Nachfolger, Ladislaus,
Blasius, Stefan und Johann sowie deren Erben und Nachfolger, in dem verliehenen
Pfandbesitz gegen alle Anfechter und Kläger (impetitores, causidicos et actores) zu
schützen. Falls er oder seine Nachfolger nicht imstande sein sollten, den Schutz zu
gewähren, sollen sie ihnen oder ihren Erben ein gleichwertiges anderes (in qualitate
et quantitate ac fructuositate et proventibus eisdem equipollentem) Gut pfandweise
abtreten. Schließlich gewährt er Ladislaus, Blasius und Johann oder ihren Erben das
Recht, die entsprechenden Güter im Notfall (vigente necessitate) im Umfang der erwähnten Summe weiter verpfänden oder testamentarisch vermachen zu dürfen, wem
auch immer sie wollen (cui vel quibus in vita vel in morte maluerint sive voluerint
impignorandi seu testamentaliter legandi).
233
KVr: Rellacio Emerici de Marczalii magistri curie (am rechten oberen Blattrand sowie am
unteren Blattrand in der Mitte, unter dem aufgedrückten Siegel). – KVv: Registrata.
Orig. Perg. lat. mit Fragmenten eines roten, recto unter dem Text aufgedrückten kaiserlichen
Sekretsiegels (Posse 18/1) (die Papieroblate ist beiliegend), in MZA Brno, Bestand G 152 – Rodinný archiv Seilernů Milotice, Inv. Nr. 12, Kart. 7, Urk. Nr. 196.
1437 Dezember 7, Znaim (Snoymie)181
(die septima Decembris, 51 – 28 – 18 – 5)
K. S. bestätigt und erneuert […] mit rechtem Wissen sowie aus kaiserlicher und kgl.böhmischer Machtvollkommenheit ([auctoritat]e Imperiali et regia Bohemie) dem Abt
des [Prämonstratenser-] Stifts Klosterbruck (monasterii Lucensis alias in Brugk pro[pe
Znoymam]), Přibyslav (Przibislaus), dessen Nachfolgern und dem Stift auf Bitten des
Abtes alle Privilegien, Urkk., […] Immunitäten, Indulte, Gewohnheiten, Besitzungen,
Leute und Güter, welche sie von den KK.n, den römischen und böhmischen Kgg.n,
und von anderen Fürsten oder Getreuen Christi bekommen haben, als ob sie wörtlich
inseriert wären, und erklärt sie für immer gültig, sodass der Abt und der Konvent sie
ungehindert genießen können. Er behebt alle sprachlichen, formalen oder inhaltlichen
Mängel (ex defectu verborum, solem[nitatis] omisse, sentenciarum obscuritate aut alia
quavis occasione), die sich vielleicht in den konfirmierten Privilegien offenbaren könnten. Schließlich befiehlt er allen [geistlichen] und weltlichen [Fürsten], Grafen, Baronen, Edlen, Rittern, Knappen und Amtsträgern sowie allen anderen Untertanen des Hl.
Römischen Reichs, des Kg.-reiches Böhmen und der Markgrafschaft Mähren, den Abt,
dessen Nachfolger, den Konvent und das Stift in ihren Rechten zu schützen, andernfalls sie unter seine schwere Ungnade, die in den jeweiligen Privilegien festgesetzte
Pön sowie eine Strafe von 20 Mark reinen Golds fielen, die zur einen Hälfte an seine
kaiserliche Kammer (imperiali nostro erario) und zur anderen an den Abt und Konvent
von Klosterbruck zu zahlen ist.
Arenga: […] rei publice curas, quibus cor nostrum quotidiana sollicitudine pro
subditorum salute distrahitur, ad illud precipue aciem mentis nostre convertimus et
sedulum destinamus affectum, qualiter […] ecclesias et personas ecclesiasticas celestis
imperatoris mancipatas obsequiis, piis protegimus desideriis ac libertates eorum continuo benignitatis favoribus foveamus, nunc novas […] largiendo, nunc pro qualitate
temporum veteres revocando.
KVr: Ad mandatum domini imperatoris Hermannus Hecht. – KVv: Registrata.
Orig. Perg. lat. (in der linken Hälfte in den Faltungen durchlöchert, mit gewissem Textverlust), Siegel verloren (Siegelankündigung für Majestätssiegel), schwarz-gelbe Seidenschnur
234
teilweise erhalten, in MZA Brno, Bestand E 57 – Premonstráti Louka, Sign. A 11. – Kop. lat.:
Registereintrag im böhmischen Kanzleiregister S.s aus den Jahren 1436–1437 in der Lobkowitzschen Schlossbibliothek Nelahozeves, Sign. VI Fb 19, fol. 160; einfache Abschrift des Vidimus
aus dem Jahr 1767, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 3704 (mit gewissem
Textverlust).
Reg.: Čelakovský, De vernaculis, S. 130, Nr. 100 (lat., nach dem Registereintrag im böhmischen Kanzleiregister); RI XI, Nr. 12221 (nach dem Registereintrag im böhmischen Kanzleiregister); Sedláček, Die Reste (1917), S. 42, Nr. 1370 (dt., nach dem Registereintrag im böhmischen
Kanzleiregister), Šebánek, Archivy, S. 277, Nr. 1316 (tsch., aufgrund der Orig.-urk.). [vor 1437 Dezember 9]1182
Kg. S. verpfändet dem Ritter [Ulrich?] Skála von Lultsch den dem [Prämonstratenser-]
Stift Hradisch bei Olmütz gehörenden Markt Gaya für 2.000 Schock Groschen.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: erwähnt in den Annalen des
Stiftes Hradisch bei Olmütz von Johann Tetzel vom Ende des 16. Jahrhunderts, in MZA Brno,
Bestand G 12 – Cerroniho sbírka, Sign. Cerr II 385, fol. 31r (Ed.: Teige, Zpráva o pramenech,
S. 67; Neumann, Ztracené středověké kroniky, S. 107).
Lit.: Hurt u.a., Kyjovsko, S. 92 und 275–276; Borovský, Kláštery, S. 196–197; Elbel, Scio,
quod vos Moravi, S. 58–59.
Der Empfänger der Urk. dürfte Ulrich Skála von Lultsch gewesen sein, der seit 1415 in den
Diensten S.s nachzuweisen ist. In den Jahren 1415–1417/18 war er als Hauptmann S.s in den
norditalienischen Städten Feltre und Belluno tätig.2
1 Den Terminus ante quem bildet der Sterbetag S.s. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene Urk. S.s
schon während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt worden
sein.
2 Vgl. RI XI, Nr. 1790, 1791; ZsO IV, S. 632, Nr. 2821; ZsO VI, S. 127, Nr. 292; S. 249, Nr. 818; sowohl
Altmann als auch die ung. Editoren konnten Ulrich nicht näher identifizieren, was aber die Relation Peters
von Mladoňovice ermöglicht – vgl. Petri de Mladoniowicz relatio, hg. Novotný, S. 44 und 46.
[vor 1437 Dezember 9]1 183
Kg. S. stimmt der Verpfändung des Dorfes Zlechov durch Abt und Konvent des Zisterzienserklosters Velehrad an Stefan Plewl, Bürger von Ungarisch Hradisch, zu.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: erwähnt in der Urk. des
Abtes Stefan und des Konvents des Klosters Velehrad vom 29. Juni 1454, die in einer zeitge-
235
nössischen Abschrift in Hds. „Codex Velehradensis“, in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci
Velehrad, Sign. 191, fol. 122v–123v, überliefert ist. Mit dieser Urk. wurde Georg Plewl, Bürger
von Ungarisch Hradisch, das Dorf Polešovice um 1.000 Mark Prager Groschen verpfändet, wobei einen Teil der Pfandsumme jener Betrag von 400 Mark Groschen bildete, den einst Georgs
Vater, Stefan Plewl, dem Kloster geliehen hatte, als das Kloster die durch S. an Zbyněk von
Strálek verpfändeten Dörfer Břest und Žalkovice hatte auslösen wollen. Stefan Plewl hatte das
Dorf Zlechov damals mit Zustimmung S.s von dem Kloster als Pfand genommen (… a také jsme
byli zastavili ves naši Zlechov s vuolí nadepsaného Zygmunda císaře Stefanowi řečenému Plewl
měščenínu hradissczkemu dobrej paměti …). 1454 löste das Kloster das Dorf Zlechov von seinem Sohn Georg aus und verpfändete ihm dafür das gesamte Dorf Polešovice, von dem Georg
zuvor nur die Hälfte pfandweise besessen hatte.
Dass die Zustimmung S.s zu der Verpfändung von Zlechov in schriftlicher Form erfolgte, ist
sehr wahrscheinlich – es entsprach der damaligen Praxis (für Velehrad vgl. die Zustimmung S.s
zur Verpfändung von Potvorovice an den Verwalter des Velehrader Klosters Adalbert vom 8. Juli
1422; siehe Reg. Nr. 99).
Zur Datierung dieses Dep.s bietet die Urk. S.s vom 16. Dezember 1423 einen gewissen Anhaltspunkt (siehe Reg. Nr. 119). In dieser Urk. führte S. einen Tausch zw. dem Kloster Velehrad und der Stadt Ungarisch Hradisch durch, wobei das Kloster den Markt Altstadt pfandweise
übernehmen sollte und die Stadt dafür die klösterlichen Dörfer Zlechov, Kněžpole und Jarošov
von deren bürgerlichen Pfandbesitzern auslösen und dem Kloster zurückerstatten. Falls dieser
Tausch tatsächlich durchgeführt wurde,2 würde das bedeuten, dass die Verpfändung an Stefan
Plewl erst nach dem 16. Dezember 1423 erfolgt sein kann. Es ist aber auch möglich, dass der
Tausch vom 16. Dezember nicht oder nicht in vollem Umfang realisiert wurde. Dann könnten
die Verpfändung von Zlechov an Stefan Plewl und die Zustimmung S.s dazu schon nach Ende
1419 erfolgt sein.
1 Den Terminus ante quem bildet der Sterbetag S.s. Näher zur Datierung vgl. die Angaben zur Überlieferung und den Kommentar.
2Weder Hurt, Dějiny cisterciáckého kláštera, I, S. 104, noch Borovský, Kláštery, S. 196, zweifeln daran.
[vor 1437 Dezember 9]1184
Kg. S. verpfändet Racek von Výškov, dessen Kindern und Erben das dem AugustinerChorherrenstift zu Landskron gehörende Dorf Nezamyslice um 350 Schock Prager
Groschen. Er bestimmt, dass die durch diese Urk. gewährten Rechte auch diejenigen
genießen sollen, die die Urk. nach dem Willen Raceks innehaben werden.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der Urk.
Raceks von Výškov vom 15. Juni 1448, in MZA Brno, Bestand E 3 – Augustiniáni Olomouc,
236
Sign. F 5 (Reg. Šebánek, Archivy, S. 291–292, Nr. 1374; Švábenský, Augustiniánské kláštery,
I, S. 205, Nr. 93; Beneš – Beránek, Soupis, I/2, S. 312, Nr. 1291), in welcher Racek die Verpfändungsurkunde S.s an den Propst Andreas und den Konvent des Landskroner Stiftes abtritt. Tsch.
Kurzreg. ohne Datierung befindet sich auch in der Hds. mit den Auszügen aus alten böhmischen
Registerbüchern in APH, Bestand APK, Cod. XXXIII, pag. 525, das durch Sedláček, Zbytky
Register, S. 203, Nr. 1484, zu Juni 1437 datiert wurde. Laut diesem Kurzreg. war die Urk. auf
Tsch. abgefasst.
Reg.: Čelakovský, De vernaculis, S. 116, Nr. 145 (tsch., aufgrund des Auszugs aus den alten
Registerbüchern); Sedláček, Zbytky register, S. 203, Nr. 1484 (tsch., aufgrund des Auszugs aus
den alten Registerbüchern); Sedláček, Die Reste (1917), S. 26, Nr. 1220 (dt.).
Lit.: Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 90.
1 Den Terminus ante quem bildet der Todestag S.s. Näher zur Datierung vgl. die Angaben zur Überlieferung.
[vor 1437 Dezember 9]1185
Kg. S. stellt eine Urk. über die Burg Vraní Hora mit der Feste und dem Meierhof Vranová Lhota und das Dorf Vranová mit dem Meierhof Hraničky, das Dorf Pěčíkov mit
dem Meierhof Plichtinec, die Dörfer Svinov und Roveň sowie die öden Dörfer Střítež,
Vacetín und Příkazy mit Teichen, Wäldern, Flüssen, Wiesen, Bergen, bebauten und
unbebauten Feldern und allem Zubehör aus.2
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus einer Urk.
Kg. Wladislaus’ II. vom 3. August 1497, die in einer Einlage in den Olmützer Landtafeln, in
MZA Brno, Bestand A 3 – Stavovské rukopisy, Inv. Nr. 97, fol. 4r–v (Ed.: ZDO II, S. 113–114,
Buch XVI, Nr. 19), überliefert ist. Durch diese Urk. bestätigte Wladislaus Georg von Lhota zwei
nicht inserierte Urkk. Kg. Wenzels und eine Urk. K. S.s über die Burg Vraní Hora mit allem Zubehör und ließ diese Güter in die mährischen Landtafeln intabulieren.
Lit.: Hosák, Historický místopis, S. 554 (nach ihm soll S. die Burg Vranová Hora im Jahre
1425 verpfändet haben, wofür er allerdings keine Quelle ergibt); Šmeral, Vranová Lhota.
Die betreffenden Güter waren wahrscheinlich durch Wenzel an die Vorfahren Georgs verpfändet worden und Wladislaus II. allodisierte im Jahr 1497 diese Veprfändung, wie es im späten 15.
sowie im 16. Jahrhundert bei vielen verpfändeten kgl.en Gütern der Fall war. Die Urk. S.s könnte
entweder die Verpfändung Wenzels bestätigen, die Verpfändungssumme erhöhen oder aber die
Verpfändung an eine andere Person überweisen. Šmeral versucht zu zeigen, dass die Urkk. Wenzels und S.s keine Verpfändungsurkk. waren und dass das Gut Vraní Hora durch Markgraf Jost
schon Ende des 14. Jahrhunderts als Allod an die Herren von Kunstadt geschenkt wurde.3 Dann
237
wäre aber zu erklären, warum das Gut erst unter Kg. Wladislaus II. in die Landtafeln intabuliert
worden ist.
Es lässt sich nicht sagen, inwieweit die Pertinenzformel der Urkunde Kg. Wladislaus’ mit den
verschollenen Urkk. Wenzels ud S.s übereinstimmte. Es lässt sich vor allem nicht entscheiden, ob
die Dörfer Střítež, Vacetín und Příkazy bereits zur Zeit Wenzels und S.s, oder erst in der Zeit um
1500 verödet waren, da es keine für diese Frage relevanten Belege zur Geschichte dieser Dörfer
im 15. Jahrhundert gibt.4
1 Den Terminus ante quem bildet der Todestag S.s. Höchstwahrscheinlich dürfte die verlorene Urk. S. schon
während seiner mährischen Regierung (Ende Dezember 1419 – Anfang 1424) ausgestellt worden sein.
2 Zur Pertinenzformel vgl. den Kommentar.
3 Vgl. Šmeral, Vranová Lhota, S. 17–18.
4 Siehe auch Hosák – Šrámek, Místní jména, II, S. 326 (Příkazy), 509 (Střítež) und 652–653 (Vacetín).
[vor 1437 Dezember 9]1186
S. bestätigt die Privilegien der Stadt Prerau.
Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: ergibt sich aus der allgemeinen Privilegienbestätigung Kg. Albrechts II. für die Stadt Prerau, die am 21. März 1439 in
Brünn ausgestellt wurde und in ZAO – SOkA Přerov, Bestand AM Přerov, Urk. Nr. 3, aufbewahrt
wird (Faksimile der Urk. mit einem Abdruck und der tsch. Übersetzung des Urkundentextes in
Kvasnička, Albrecht II.; Ed. und tsch. Übersetzung in K[vasnička], Archiv městského musea,
S. 107–119, Nr. 3).
Lit.: Hosák u.a., Dějiny města Přerova, S. 154.
Die Urk. Albrechts vom 21. März 1439 nennt die städtischen Privilegien von Kg. Přemysl
Ottokar II., Markgraf Johann von Mähren und Markgraf Jost von Mähren sowie die Privilegienbestätigungen Kg. Wenzels und K. S.s. Während die eigentlichen Privilegien wörtlich inseriert
sind, werden die beiden Konfirmationen brevitatis causa nur erwähnt. Da die hier bestätigten
Urkk. Wenzels und S.s ausdrücklich als Konfirmationen (transsumpta confirmacionum) bezeichnet werden, kann die erwähnte Urk. S.s sicher nicht mit der Urk. über Amnestie für Vok von
Eulenburg und die Bürger der Stadt Prerau vom 1. Oktober 1436 gleichgesetzt werden, die im
Prerauer Stadtarchiv im Orig. erhalten ist und in welcher keine Bestätigung älterer Privilegien
angesprochen wurde.2 Es muss sich um eine eigenständige, heute nicht mehr existierende, Privilegienbestätigung gehandelt haben.
Die Urk. könnte während der gesamten Regierung S.s in den böhmischen Ländern ausgestellt
worden sein. Am wahrscheinlichsten scheint eine Datierung zu Beginn der 1420er Jahre, als
Prerau unter kgl.er Herrschaft stand, bevor die Stadt im Sommer 1423 vorübergehend und Ende
1426 oder im Frühjahr 1427 endgültig von den Hussiten besetzt wurde.3 Möglich wäre aber auch,
238
dass die Privilegienbestätigung für Prerau die erwähnte Amnestie von 1436 begleitete oder ihr
folgte.
1 Den Terminus ante quem bildet der Todestag S.s. Näher zur Datierung vgl. Kommentar.
2 Siehe Reg. Nr. 165.
3Vgl. Hosák u.a., Dějiny města Přerova, S. 150–151; Válka, Počátek války, S. 54–56 und 100; Lapáček,
Přerov, S. 71–79.
239
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Karel Jaromír Erben – Josef Emler – Milena Linhartová – Bedřich Mendl – Eleonora Mendlová – Blažena Rynešová – Jiří Spěváček – Jana Zachová (Pragae
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RBMV = Regesta Bohemiae et Moraviae aetatis Venceslai IV., I–V/2, VII, hg. v. Věra
Jenšovská – Vladimír Vavřínek – Božena Kopičková – Karel Beránek – Věra
Beránková – Pavel Krafl (Pragae 1967–2010).
RI (1839) = Regesta Imperii inde ab anno 1314 usque ad annum 1347. Die Urkunden
Kaiser Ludwigs des Baiern, König Friedrich des Schönen und König Johanns von
245
Böhmen […] in Auszügen, hg. v. Johann Friedrich Böhmer (Frankfurt am Main
1839).
RI V/1 = Regesta Imperii. V. Die Regesten des Kaiserreichs unter Philipp, Otto IV,
Friedrich II, Heinrich (VII), Conrad IV, Heinrich Raspe, Wilhelm und Richard.
1198–1272. Nach der Neubearbeitung und dem Nachlasse Johann Friedrich
Böhmer’s neu herausgegeben und ergänzt von Julius Ficker. Erste Abtheilung (Innsbruck 1881).
RI VIII = Regesta Imperii. VIII. Die Regesten des Kaiserreichs unter Kaiser Karl IV.
1346–1378. Aus dem Nachlasse Johann Friedrich Böhmer’s herausgegeben und ergänzt von Alfons Huber (Innsbruck 1877); Erstes Ergänzungsheft zu den Regesten
des Kaiserreichs unter Kaiser Karl IV. 1346–1378, hg. v. Alfons Huber (Innsbruck
1889).
RI XI = Regesta Imperii. XI. Die Urkunden Kaiser Sigmunds 1410–1437, 1–2, hg. v.
Wilhelm Altmann (Innsbruck 1896–1900).
RTA X = Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Sigmund. Vierte Abteilung 1431–1433,
hg. v. Hermann Herre (Gotha 1906).
Rzehak, Regesten = Emil Rzehak, Regesten über die Rechte und Freiheiten der Bürger der Stadt Jägerndorf, in: Zeitschrift für Geschichte und Kulturgeschichte Österreichisch-Schlesiens 1 (1905–1906) 112–135.
Sasinek, Listiny Turč. sv. Martina = Fráňa V. Sasinek (Hg.), Listiny Turč. sv. Martina
[Die Urkunden von Turzsanktmartin], in: Letopis Matice Slovenskej 1874.
Šebánek, Archivy = Jindřich Šebánek (Hg.), Archivy zrušených klášterů moravských a
slezských [Die Archive der aufgehobenen Klöster in Mähren und Schlesien] (Brno
1932).
Sedláček, Die altböhmischen Bestände = August Sedláček, Die altböhmischen Bestände des Oelser Archivs, in: Věstník
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Královské české společnosti nauk, Třída filos.-histor.-filologická (= Sitzungsberichte der Königl. böhmischen Gesellschaft der
Wissenschaften, Philos.-histor.-philologische Classe) 1887 (Praha 1888) 54–71.
Sedláček, Die Reste = August Sedláček, Die Reste der ehemaligen Reichs- u. k. böhm.
Register I–IV, in: Věstník Královské české společnosti nauk, Třída Filosoficko-historicko-jazykozpytná (= Sitzungsberichte der Königl. böhmischen Gesellschaft der
Wissenschaften, Klasse für Philosophie, Geschichte u. Philologie; ab dem Jahrgang
1918: Mémoires de la Société Royale des Sciences de Bohême, Classe des Lettres)
1916–1919 (Praha 1917–1921).
Sedláček, Zbytky register = August Sedláček (Hg.), Zbytky register králův římských
a českých z let 1361–1480 [Die Reste der ehemaligen Register der römischen und
böhmischen Könige aus den Jahren 1361–1480] (Praha 1914, Historický archiv 39).
Sedlák, Regesta = Vincent Sedlák (Hg.), Regesta diplomatica nec non epistolaria Slovaciae, I–II (Bratislava 1980–1987).
Spáčil, Sbírka listin = Vladimír Spáčil (Hg.), Sbírka listin archivu města Olomouce
246
1261–1793. Inventář [Die Urkundensammlung des Stadtarchivs von Olmütz. 1261–
1793. Inventar] (Olomouc 1998).
Spurný s. Bistřický
Štarha s. Mráka; Müller
Švábenský, Augustiniánské kláštery = Mojmír Švábenský (Hg.), Augustiniánské
kláštery [Die Augustinerklöster], I (Brno 1959, Inventáře a katalogy fondů Státního
archivu v Brně 10).
Švábenský, Cerroniho sbírka = Mojmír Švábenský (Hg.), G 12. Cerroniho sbírka. 13.
století – 1845 [G 12. Cerronis Sammlung. 13. Jahrhundert – 1845], I–III (Brno 1973,
Inventáře a katalogy fondů Státního oblastního archivu v Brně 26).
Švábenský, Stavovské listiny = Mojmír Švábenský (Hg.), Stavovské listiny 1212–
1847. Katalog [Ständische Urkunden 1212–1847. Katalog] (Brno 1965, Inventáře a
katalogy fondů Státního oblastního archivu v Brně 26).
Szentpétery, Regesta = Imre Szentpétery (Hg.), Regesta regum stirpis Arpadianae
critico-diplomatica. Az Árpádházi királyok okleveleinek kritikai jegyzéke, I/1–3, II/1
(Budapest 1923–1930, 1942).
Teige, Zpráva o pramenech = Josef Teige, Zpráva o pramenech dějin kláštera hradišťského u Olomouce až do roku 1300 [Ein Bericht über den Ursprung des Klosters
Hradisch bei Olmütz bis zum Jahr 1300], in: Věstník královské české společnosti
nauk. Třída filosoficko-historicko-jazykozpytná 1893, Heft XII.
Treixler, Gödinger Urkunden = Gustav Treixler, Gödinger Urkunden. I, in: Dritter
Jahres-Bericht der Deutschen Communal- Realschule in Göding. 1897–1898. Hg.
von Josef Swechota (Göding 1898) 20–28; II, in: Jahres-Bericht der Deutschen Landes-Oberrealschule in Göding. 1898–1899. Hg. von Johann Langer (Göding 1899)
3–59.
Turek s. Zemek
Václavek s. Bistřický
Vavřince z Březové Kronika, hg. Goll = Vavřince z Březové kronika husitská [Die Hussitenchronik des Laurentius von Březová], hg. v. Jaroslav Goll, in: Fontes Rerum
Bohemicarum 5 (Praha 1893) 327–541.
Wurmbrand, Collectanea = Johannes Guilielmus comes a Wurmbrand (Hg.), Collectanea genealogico-historica ex archivo inclytorum Austriae inferioris statuum, ut ex
aliis privatis scriniis documentisque originalibus excerpta … (Viennae 1705).
Zachová – Petr – Kernbach-Smékalová, Soupis sbírky rukopisů = Irena Zachová
– Stanislav Petr unter Mitarbeit von Anna Kernbach-Smékalová, Soupis sbírky
rukopisů bývalého Františkova muzea – fondu G 11 Moravského zemského archivu
[Katalog der Handschriftensammlung des ehemaligen Franzensmuseums in Brünn
– des Bestandes G 11 des Mährischen Landesarchivs] (Praha 2010, Studie o rukopisech. Monographia 14).
Zaoralová, Rodinný archiv Kouniců = Marie Zaoralová (Hg.), Rodinný archiv
247
Kouniců: (1272) 1278–1960. I–II. Inventář [Das Familienarchiv Kaunitz. (1272)
1278–1960. I–II. Inventar] (Brno 1998, Inventáře a katalogy fondů Moravského
zemského archivu v Brně 30).
ZDB I = Die Landtafel des Markgrafthumes Mähren. I. Text der Brünner Cuda (1348–
1466), hg. v. Peter Chlumecky – Josef Chytil – Carl Demuth – Adolf Wolfskron
(Brünn 1856).
ZDO I = Die Landtafel des Markgrafthumes Mähren. II. Text der Olmützer Cuda (13481466), hg. v. Peter Chlumecky – Josef Chytil – Carl Demuth – Adolf Wolfskron
(Brünn 1856).
ZDO II = Moravské zemské desky. 2. Kraj olomoucký. 1480–1566 [Die Landtafeln der
Markgrafschaft Mähren. 2. Olmützer Kreis. 1480–1566], hg. v. František Matějek
(Praha 1948).
Zemek – Turek, Regesta listin = Metoděj Zemek – Adolf Turek, Regesta listin z
lichtenštejnského archivu ve Vaduzu z let 1173–1526 [Regesten der Urkunden des
Liechtensteinschen Archivs in Vaduz aus den Jahren 1173–1526], in: SAP 33 (1983)
149–296; 483–527.
Zemek s. auch Bistřický
ZsO = Zsigmondkori oklevéltár, I–XI, hg. v. Elemér Mályusz – Iván Borsa – Norbert
C. Tóth – Tibor Neumann (Budapest 1951–2007).
Darstellungen
Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy = Robert Antonín – Tomáš Borovský, Panovnické vjezdy na středověké Moravě [Herrschereinzüge im mittelalterlichen Mähren] (Brno 2009, Knižnice Matice moravské 25)
Bakala u.a., Dějiny Ostravy = Jaroslav Bakala u.a., Dějiny Ostravy. [Geschichte der
Stadt Ostrau] (Ostrava 1993).
Bakala, Osídlení Místecka = Jaroslav Bakala, Osídlení Místecka a Brušperska v období vrcholného feudalismu [Die Besiedlung der Region von Místek und Braunsberg
im hohen Feudalismus] (Frýdek-Místek 1983, Kulturně historický místopis 6).
Baletka, Dvůr = Tomáš Baletka, Dvůr, rezidence a kancelář moravského markraběte
Jošta (1375–1411) [Hof, Residenz und Kanzlei des Markgrafen Jost von Mähren
(1375–1411)], in: SAP 46 (1996) 259–536.
Baletka, Páni z Kravař = Tomáš Baletka, Páni z Kravař. Z Moravy až na konec
světa [Die Herren von Krawarn. Von Mähren bis zum Kap Finistere] (Praha 2003,
Šlechtické rody Čech, Moravy a Slezska 3).
Beinhoff, Italiener = Gisela Beinhoff, Die Italiener am Hof Kaiser Sigismunds (14101437) (Frankfurt a. M. u. a. 1995).
Benecke – Müller – Zarncke, Mittelhochdeutsches Wörterbuch = Mittelhochdeut248
sches Wörterbuch. Mit Benutzung des Nachlasses von Georg Friedrich Benecke
ausgearbeitet von Wilhelm Müller und Friedrich Zarncke. Zweiter Band. Zweite
Abtheilung. S (Leipzig 1866).
Bezděčka, Litovelsko = Josef Bezděčka, Litovelsko v době předhusitské a husitské
[Die Region von Littau in der vorhussitischen und hussitischen Zeit], in: Střední Morava 1 (1995) 8–16.
Biermann, Geschichte der Herzothümer = Gottlieb Biermann, Geschichte der Herzothümer Troppau und Jägerndorf (Teschen 1874).
B orovský , Kláštery = Tomáš B orovský , Kláštery, panovník a zakladatelé na
středověké Moravě [Klöster, Herrscher und Stifter im mittelalterlichen Mähren]
(Brno 2005).
Borovský s. auch Antonín
Brandis, Tirol = Clemens Wenzeslaus v. Brandis, Tirol unter Friedrich von Österreich
(Wien 1821).
Bretholz, Übergabe = Berthold Bretholz, Die Übergabe Mährens an Herzog Albrecht
V. von Österreich im Jahre 1423. (Beiträge zur Geschichte der Hussitenkriege in
Mähren), in: AÖG 80 (1893) 249−349.
C. Tóth s. Engel
Čapský, Vévoda = Martin Čapský, Vévoda Přemek Opavský (1366–1433). Ve službách
posledních Lucemburků [Herzog Přemek von Troppau (1366–1433). In Diensten der
letzten Luxemburger] (Brno – Opava 2005).
Čejka u.a., Ivančice = Jiří Čejka u.a., Ivančice. Dějiny města. [Eibenschitz. Geschichte
einer Stadt] (Ivančice 2002).
Cekota, Smír = Vojtěch Cekota, Smír mezi Vokem ze Sovince a císařem Zikmundem
z roku 1436 [Die Aussöhnung zwischen Vok von Eulenburg und Kaiser Sigismund
im Jahr 1436], in: Sborník Státního okresního archivu v Přerově (Přerov 1993)
48–50.
Cekota u.a., Napajedla = Vojtěch Cekota u.a., Napajedla. Příroda, dějiny, kultura. [Napajedl. Natur, Geschichte, Kultur] (Napajedla 1998).
Čerešňák u.a., Hodonín = Bedřich Čerešňák u.a., Hodonín. Minulost a socialistická
přítomnost města [Göding. Geschichte und sozialistische Gegenwart einer Stadt]
(Brno 1979).
Čermák, Mlynářství v Olomouci = Miloslav Čermák, Mlynářství v Olomouci a na jeho
statcích [Das Mühlwesen in der Stadt Olmütz und auf den städtischen Gütern], in:
Okresní archiv v Olomouci 1981 (Olomouc 1982) 67–89.
Čermák, Mlýny v Olomouci = Miloslav Čermák, Mlýny v Olomouci a jejím nejbližším
okolí [Die Mühlen in Olmütz und dessen unmittelbarer Umgebung], in: Okresní archiv v Olomouci 1976 (Olomouc 1977) 42–59; Okresní archiv v Olomouci 1977
(Olomouc 1978) 80–101.
Chaloupka, K počátkům města = Gracián Chaloupka, K počátkům města Moravských
249
Budějovic [Zu den Anfängen der Stadt Mährisch Budwitz], in: VVM 5 (1950) 152–
169.
Čornej, Velké dějiny V = Petr Čornej, Velké dějiny zemí koruny České. V. 1402−1437
[Große Geschichte der Länder der böhmischen Krone. V. 1402−1437] (Praha –
Litomyšl 2000).
Coreth, Orden = Anna Coreth, Der „Orden von der Stola und den Kanndeln und dem
Greifen“ (Aragonesischer Kannenorden), in: Mitteilungen des Österreichischen
Staatsarchivs 5 (1952) 34–62.
Čoupek u.a., Uherské Hradiště = Jiří Čoupek u.a., Uherské Hradiště: královské město
na řece Moravě. 750. výročí založení města Uherské Hradiště [Ungarisch Hradisch:
eine königliche Stadt an der March. Das 750. Jubiläum der Stadtgründung] (Uherské
Hradiště 2007).
Doležel, K počátkům hradu = Jiří Doležel, K počátkům hradu Kamene (Zubštejna) na
horní Svratce [Zum Ursprung der Burg Kámen (Zubštejn) am Oberlauf der Svratka],
in: Castellologica Bohemica 6/2 (1998) 307–324.
Dřímal u.a., Dějiny města Brna = Jaroslav Dřímal u.a., Dějiny města Brna [Geschichte
der Stadt Brünn], I (Brno 1969).
Dřímal, Znak = Jaroslav Dřímal, Znak města Valašských Klobouk [Das Stadtwappen
von Wallachisch Klobouk], in: VVM 25 (1973) 135–143.
Dudik, Geschichte des Benediktiner Stiftes Raigern = Beda Dudik, Geschichte des Benediktiner Stiftes Raigern im Markgrafthum Mähren, I–II (Brünn 1849–1868).
Dvorský, O starožitném panském rodě = František Dvorský, O starožitném panském
rodě Benešoviců. Čásť I. O Benešovicích – vyjímaje rod pánů z Kravař [Über das
alte Adelsgeschlecht der Herren von Beneschau. Teil I. Über die Herren von Beneschau ausgenommen die Herren von Krawarn] (Brno 1907).
Dvořáková, Aspekte der Narrationes = Daniela Dvořáková, Aspekte der Narrationes
der Schenkungsurkunden Sigismunds für ung. Adelige, in: Hruza – Kaar, Kaiser
Sigismund 235–244.
Dvořáková, Rytier = Daniela Dvořáková, Rytier a jeho kráľ. Stibor zo Stiboríc a
Žigmund Luxemburský. Sonda do života stredovekého uhorského šľachtica s osobitým zretelom na územie Slovenska [Der Ritter und sein König. Stibor von Stibrowitz und Sigismund von Luxemburg. Eine Sonde in das Leben eines mittelalterlichen
ungarischen Adeligen] (Budmerice 2003).
Eberhard, Der Weg = Winfried Eberhard, Der Weg zur Koexistenz: Kaiser Sigmund
und das Ende der hussitischen Revolution, in: Bohemia 33 (1992) 1–43.
Elbel, Bitva = Petr Elbel, Bitva u Uherského Brodu. Zapomenutá epizoda druhé
křížové výpravy proti husitům [Die Schlacht bei Ungarisch Brod. Eine vergessene
Episode des zweiten Hussitenkreuzzugs], in: Zrození mýtu. Dva životy husitské epochy, hg. v. Robert Novotný – Petr Šámal (Praha 2011) 73–89.
Elbel, Co to znamená = Petr Elbel, Co to znamená, když „die mülen nicht in den sleif250
fen geen“, aneb o jednom nesrozumitelném mandátu krále Zikmunda, znojemských
mlýnech v pozdním středověku, omylech Zikmundovy kanceláře a úskalích ediční
práce [Was bedeutet es, wenn „die mülen nicht in den sleiffen geen“, oder: Über ein
unverständliches Mandat König Sigismunds, die Znaimer Mühlen im Spätmittelalter,
die Irrtümer der Kanzlei Sigismunds und Schwierigkeiten bei der Editionsarbeit], in:
Sborník státního okresního archivu Znojmo 2009. Historický a vlastivědný sborník
Znojemska a Moravskokrumlovska (Znojmo 2010) 9–27.
Elbel, Neznámý list = Petr Elbel, Neznámý list krále Zikmunda litomyšlskému biskupu
Janovi Železnému ze 4. září 1417. Edice, rozbor a komparace se Zikmundovým listem Čechům téhož data [Ein unbekannter Brief König Sigismunds an Bischof Johann
von Leitomischl vom 4. September 1417. Edition, Analyse und Vergleich mit dem
Brief Sigismunds an die Böhmen selben Datums], in: Querite primum regnum Dei.
Sborník příspěvků k poctě Jany Nechutové, hg. v. Helena Krmíčková – Anna Pumprová – Dana Růžičková – Libor Švanda (Brno 2006) 531–550.
Elbel, Olomoucký biskup (im Druck) = Petr Elbel, Olomoucký biskup Jan Železný
a Zikmund Lucemburský. �����������������������������������������������������
Příspěvek k poznání Zikmundovy spojenecké sítě v českých zemích a jeho dvorských struktur [Bischof Johann der Eiserne von Olmütz und
Sigismund von Luxemburg. Ein Beitrag zur Erforschung der Anhängerschaft Sigismunds in den böhmischen Ländern und seiner Hofstrukturen], in: Historická dílna 2.
Sborník příspěvků přednesených v roce 2007, hg. v. Štěpánka Karlová – Veronika
Lišková – Jiří Stočes – Lenka Špačková (Plzeň 2012, im Druck).
Elbel, Pobyty vyslanců = Petr Elbel, Pobyty vyslanců a poslů města Znojma na dvoře
krále Zikmunda a rakouského vévody Albrechta V. ve světle znojemských městských
účtů z let 1421–1422. Příspěvek
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k dvorské každodennosti [Die Aufenthalte von Gesandten und Boten der Stadt Znaim am Hof König Sigismunds und Herzog Albrechts
V. von Österreich im Licht der Znaimer Stadtrechnungen der Jahre 1421–1422. Ein
Beitrag zur höfischen Alltagsgeschichte], in: Dvory a rezidence ve středověku 3.
Všední a sváteční život na středověkých dvorech, hg. v. Dana Dvořáčková-Malá
– Jan Zelenka (Praha 2009, Mediaevalia Historica Bohemica 12, 2009, Supplementum 3), 475–502.
Elbel, Scio, quod vos Moravi = Petr Elbel, „Scio quod vos Moravi estis timidi et michi
non fideles“. Moravané ve strukturách dvora Zikmunda Lucemburského [„Scio, quod
vos Moravi estis timidi et michi non fideles“. ������������������������������������
Personen aus Mähren in den Hofstrukturen Sigismunds von Luxemburg], in: Mediaevalia Historica Bohemica 12/2 (2009)
43–132.
Elbel, Testamentární odkazy = Petr Elbel, Testamentární odkazy Michala z Břestu,
protonotáře krále Zikmunda, ve Znojmě: fundace obecní knihovny při kostele sv.
Mikuláše a její vybavení knihami. Příspěvek ke knižní kultuře moravských katolických měst za husitské revoluce [Die letztwilligen Verfügungen Michaels von Priest,
des Protonotars König Sigismunds, in Znaim: Die Stiftung der Gemeindebibliothek
251
bei der St. Nikolaus-Pfarrkirche und deren Ausstattung mit Büchern. (Ein Beitrag zur
Buchkultur der mährischen katholischen Städte während der Hussitenrevolution)],
in: V zajetí středověkého obrazu. Kniha studií k jubileu Karla Stejskala, hg. v. Klára
Benešovská – Jan Chlíbec (Praha 2011) 144–163.
Elbel, Ve znamení draka = Petr Elbel, Ve znamení draka a kříže. Vláda Zikmunda Lucemburského na Moravě (1419–1423) [Im Zeichen des Drachen und des Kreuzes.
Die Regierung Sigismunds von Luxemburg in Mähren (1419–1423)], in: Vládcové
Moravy, hg. v. Jiří Mitáček (Brno 2007) 53–82.
Elbel s. auch Zajic
Engel – C. Tóth, Itineraria = Pál Engel – Norbert C. Tóth, Itineraria regum et reginarum (1382–1438) (Budapest 2005, Subsidia ad historiam medii aevi Hungariae
inquirendam 1).
Erkens, Kanzlei = Franz-Rainer Erkens, Über Kanzlei und Kanzler König Sigismunds.
Zum Kontinuitätsproblem in der deutschen Reichskanzlei unter dem letzten Luxemburger, in: AfD 33 (1987) 429–458.
Falke, Liechtenstein = Jacob Falke, Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein,
I (Wien 1868).
Fišer, Klášter uprostřed lesa = Rudolf Fišer, Klášter uprostřed lesa. Dvě studie o
třebíčském benediktinském opatství [Das Kloster in der Mitte des Waldes. Zwei Studien aus der Geschichte der Trebitscher Benediktinerabtei] (Brno 2001, Knižnice
Matice moravské 9).
Fišer, Třebíč = Rudolf Fišer, Třebíč. Z historie benediktinského opatství [Trebitsch. Aus
der Geschichte einer Benediktinerabtei] (Třebíč 2004).
Fišer – Nováčková u.a., Dějiny Moravských Budějovic = Rudolf Fišer – Eva
Nováčková u.a., Dějiny Moravských Budějovic. Od pravěku do roku 1945 [Geschichte der Stadt Mährisch Budwitz. Von der Urzeit bis zum Jahr 1945] (Třebíč
1997).
Fišer – Nováčková – Uhlíř, Třebíč = Rudolf Fišer – Eva Nováčková – Jiří Uhlíř,
Třebíč. Dějiny města, 1 [Trebitsch. Geschichte einer Stadt] (Brno 20042).
Foltýn u.a., Encyklopedie = Dušan Foltýn u.a., Encyklopedie moravských a slezských
klášterů [Enzyklopädie der mährischen und schlesischen Klöster] (Praha 2006).
Forstreiter, Reichskanzlei = Erich Forstreiter, Die deutsche Reichskanzlei und deren
Nebenkanzleien Kaiser Sigmunds von Luxemburg (Diss. Masch. Wien 1924).
Frank, Standeserhebungen = Karl Friedrich von Frank, Standeserhebungen und Gnadenakte für das Deutsche Reich und die österreichischen Erblande bis 1806 sowie
kaiserlich österreichische bis 1823, mit einigen Nachträgen zum „Alt-Österreichischen Adels-Lexikon“ 1823–1918, I–V
(Schloß Senftenegg 1967–1974).
Futák, Ještě jednou = Peter Futák, Ještě jednou privilegium královny Konstancie
Uherské [Noch einmal das Privileg der Königin Constanze von Ungarn], in: Mu252
zejní občasník Masarykova muzea v Hodoníně 2006, hg. v. Marek Vařeka (Hodonín
2009) 11–12.
Futák s. auch Plaček
Galuška, Jan Küchmeistr = Petr Galuška, Jan Küchmeistr. Příběh jedné úřednické kariéry z doby pozdního středověku. [Johann Küchmeistr. Die Geschichte einer Beamtenkarriere aus dem Spätmittelalter.] (ungedruckte Diplomarbeit, Opava 2007).
Graus, Dračí rád = Igor Graus, Dračí rád Žigmunda Luxemburského a jeho symbolika [Der Drachenorden Sigismunds von Luxemburg und dessen Symbolik], in:
Slovenská archivistika 31/2 (1996) 86–106.
Grimm, Wörterbuch = Jacob Grimm – Wilhelm Grimm u.a., Das Deutsche Wörterbuch
von Jacob und Wilhelm Grimm, I–XXXIII (Leipzig 1854–1971).
Hanák, Paměti města Bzence = Josef Hanák, Paměti města Bzence [Denkwürdigkeiten
der Stadt Bisenz] (Adamov 1999).
Havlík, Dějiny = Lubomír E. Havlík, Dějiny královského města Znojma a Znojemského kraje od nejstarších dob do 70. let 19. století [Geschichte der königlichen Stadt
Znaim und des Znaimer Kreises von der ältesten Zeit bis zu den 1870er Jahren]
(Brno 1998).
Hladík, Dějiny kláštera = Dušan Hladík, Dějiny kláštera Porta coeli I [Geschichte des
Klosters Porta Coeli I] (Tišnov 1994).
Hlaváček, Urkundenwesen = Ivan Hlaváček, Das Urkunden- und Kanzleiwesen des
böhmischen und römischen Königs Wenzel (IV.) 1376–1419. Ein Beitrag zur spätmittelalterlichen Diplomatik (Stuttgart 1970, MGH Schriften 23).
Hlaváček, Znojemští = Ivan Hlaváček, Znojemští a král Zikmund v počátcích husitské
revoluce. Skromný příspěvek k typologii městských písemností pozdního středověku
[Die Znaimer und König Sigismund in den Anfängen der hussitischen Revolution.
Ein bescheidener Beitrag zur Typologie des amtlichen Schriftgutes des Spätmittelalters], in: Per saecula ad tempora nostra. Sborník prací k šedesátým narozeninám
prof. Jaroslava Pánka, hg. v. Jiří Mikulec – Miloslav Polívka, I (Praha 2007) 94–99.
Hoensch – Kees, Itinerar = Jörg K. Hoensch – Thomas Kees (Hg.), Itinerar König und
Kaiser Sigismunds von Luxemburg 1368−1437 (Warendorf 1995, Studien zu den
Luxemburgern und ihrer Zeit 6).
Hoensch, Sigismund = Jörg K. Hoensch, Kaiser Sigismund. Herrscher an der Schwelle
zur Neuzeit 1368−1437 (München 1996).
Hoffmann, Jednání = František Hoffmann, Jednání o kompaktáta v Jihlavě [Die Iglauer
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nach dem Neudruck).
Válka, Zikmund a husité = Josef Válka, Zikmund a husité. Jak zakončit (husitskou)
revoluci [Sigismund und die Hussiten. Wie die (hussitische) Revolution beenden?],
in: ČMM 128 (2009) 3–33.
Vašků, Konfirmace privilegií = Vladimír Vašků, Konfirmace privilegií brněnských
261
augustiniánů v 18. století [Die Konfirmationsprivilegien der Brünner Augustiner im
18. Jahrhundert], in: VVM 32 (1980) 151–160.
Vašků, Panovnické konfirmace = Vladimír Vašků, Panovnické konfirmace pro moravské kláštery v 18. století. (Novověké úřední revize středověkých a raně novověkých
listin) [Die herrscherlichen Konfirmationen für die mährischen Klöster im 18. Jahrhundert. (Die neuzeitlichen ämtlichen Revisionen der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Urkunden)] (Brno 1981).
Vendrell, Caballeros = Francisca Vendrell, Caballeros centroeuropeos en la corte aragonesa, in: Miscellanea Barcinonensia 28 (1971) 19–43.
Verbík – Zemek u.a., Uherské Hradiště = Antonín Verbík – Metoděj Zemek u.a., Uherské Hradiště: Dějiny města [Ungarisch Hradisch: Geschichte einer Stadt] (Brno
1981).
Vorel, Vývoj pozemkové držby = Petr Vorel, Vývoj pozemkové držby pánů z
Pernštejna v 15.–17. století [Die Entwicklung des Grundbesitzes der Herren von
Pernstein vom 15. bis zum 17. Jahrhundert], in: Pernštejnové v českých dějinách.
Sborník příspěvků z konference, konané v Pardubicích 8.–9. 9. 1993, hg. v. Petr
Vorel (Pardubice 1993) 9–75.
Votavová, Konfirmace = Renata Votavová, Konfirmace privilegií města Jihlavy v 18.
století. (K 750. výročí první zprávy o Jihlavě) [Die Konfirmationsprivilegien der
Stadt Iglau im 18. Jahrhundrert. (Zum 750. Jubiläum der ersten Nennung von Iglau)],
in: VVM 35 (1983) 292–301.
Wenzel, Stibor vajda = Gusztáv Wenzel, Stibor vajda. Életrajzi tanulmány [Wojewode Stibor. Eine biografische Studie] (Budapest 1874, Értekezések a történelmi
tudományok köréből IV/2).
Wihoda s. Kouřil
Winkelbauer, Concedimus = Waltraud Winkelbauer, Concedimus ordinis nostri insignia – Die Ordensverleihungsurkunden des Georg von Volkersdorf im Nieder­
österreischischen Landesarchiv, in: Mensch und Archivar. Anton Eggendorfer zum
70. Geburtstag (Sankt Pölten 2010, Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich
72–74 [2006–2008]) 385–442.
Záleská – Mlateček, Hodějice = Lenka Záleská – Karel Mlateček, Hodějice. Historie a současnost [Hodějice. Geschichte und Gegenwart] (Hodějice 2005).
Žáček, Pobeskydí = Rudolf Žáček, Pobeskydí od husitství do Bílé Hory [Das Beskydyvorland vom Hussitismus bis zur Schalcht am Weißen Berg] (Frýdek-Místek 1986,
Kulturně historický místopis 7).
Zajic – Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen = Andreas Zajic – Petr Elbel, Wappenmarkt und Marktwappen – Diplomatische und personengeschichtliche Überlegungen
zum Wappenbrief König Sigismunds für Mohelno aus der Zeit des Konstanzer Konzils. Mit einem Quellenanhang, in: Hruza – Kaar, Kaiser Sigismund 301–364.
Zajic s. auch Roland
262
Zarncke s. Benecke
Zemek u.a., Břeclav = Metoděj Zemek u.a., Břeclav. Dějiny města [Lundenburg. Geschichte einer Stadt] (Břeclav 1968).
Zemek u.a., Klobouky = Metoděj Zemek u.a., Klobouky u Brna. Minulost a současnost
[Klobouk. Geschichte und Gegenwart] (Mikulov 1969, Knižnice Jižní Moravy 2).
Zemek s. auch Štarha
Zemek s. auch Verbík
263
Register
Adalbert, Verwalter des Klosters Ve­
lehrad 99, 183
Agram (kroat. Zagreb, ung. Zágráb,
Hauptstadt v. Kroatien)
- Bistum ~ 159
Agriensis ecclesia s. Erlau, Bistum
Alamania s. Deutschland
Alba Ecclesia s. Holitsch
Alba Iulia s. Karlsburg
Albrecht II., röm.-dt. Kg., Kg. v. Ungarn, u. Böhmen, Herzog v. Österreich, Markgraf v. Mähren 42, 67,
71, 77, 84, 116, 127, 128, 130, 131,
152, 161, 163, 163a, 164, 165, 168,
169, 172, 173, 174, 176, 186
- dessen Gemahlin s. Elisabeth
- dessen Bote 77
- dessen Räte 116, 122
- dessen Brief 131
Alt Brünn (tsch. Staré Brno, Stadtteil v.
Brünn, im MA Markt in Mähren)
- Zisterzienserinnenkloster in ~ 41,
104
-- Äbtissin u. Konvent des Zisterzienserinnenklosters in ~ 41
-- Äbtissin Marta u. Konvent des Zisterzienserinnenklosters in ~ 155
Alt Bunzlau (tsch. Stará Boleslav, Stadt
in Böhmen)
- Kollegiatkapitel in ~
-- Franz v. Gewistsch, Propst v. ~,
bzw. v. Gran, Kustos v. Hl. Kreuz in
Breslau, Protonotar S.s s. Gewitsch
-- Michael v. Břest, Domherr v. Prag
u. Chorherr v. Brünn, Propst v. ~,
Protonotar S.s s. Břest
Alt Schallersdorf (tsch. Starý Šaldorf,
Stadtteil v. Znaim, im MA Dorf in
Mähren) 31
- Mühle in ~ 31
Altstadt (tsch. Staré Město u Uherského
Hradiště, Vorstadt v. Ungarisch Hradisch)
- Markt, Vorstadt ~ 119, 183
-- St.-Michaels-Kirche in ~ 119
Alt Titschein s. Titschein
Altsohl (slwk. Zvolen, ung. Zólyom,
Stadt u. Burg in der Slowakei)
- Stadt ~
-- Bürger v. ~
--- Nikolaus genannt Szekeres (Zekeres) 124
Antiquum Rediss s. Altstadt
Antiquum Zolium s. Altsohl
Aragonien (sp. Aragón, Region in Spanien, im MA Königreich)
- König v. ~ 146
-- dessen Kannenorden 146
-- Ferdinand, Kg. v. ~ 146
-- Alfons, Kg. v. ~ 146
Árva s. Orava
Auga Minor s. Weissenau
Ausaw s. Aussee
Auscha (tsch. Úštěk, Stadt in Böhmen)
- Burg u. Stadt ­­~ 178
Aussee (tsch. Úsov, Stadt in Mähren)
- Burg ­~ 2, 142, 143, 144
- Herren v. Wlaschim, ansässig in ~,
böhmisch-mährische Adelsfamilie
s. Wlaschim
Austerlitz (tsch. Slavkov, im Mittelalter
265
auch Neusedlitz/Novosedlice, Stadt
in Mähren)
- AO 90, 91, 92
- Stadt ~
-- Bürgermeister, Stadtrat, Bürger u.
Einwohner v. ~ 90
-- Bürgermeister, Geschworene u. Gemeinde v. ~ 91
-- Maut in ~ 90
-- Vogtei in ~ 91
Bamberg (Stadt in Deutschland)
- Johann v. ~ 108
Bana im Komitat Raab (unbekannter
Ort in Ungarn)
- Gut ~ 180
Bánov (Dorf in Mähren ö. Ungarisch
Brod)
- Adam, Richter v. ~ 128
-- dessen Bruder Nikolaus 128
-- dessen Bruder Paul 128
- drei Hufen in ~ 128
- Mühle in ~ 128
- Teich in ~ 128
Barbara [v. Cilli], röm.-dt. Kg.in, Kg.in
v. Ungarn u. Böhmen, Markgräfin v.
Mähren, Gemahlin S.s 43
Bartl Fleischhauer s. Znaim, Bürger v.
Basel (Stadt in der Schweiz) 147
- Konzil v. ~ 147
-- Legaten des Konzils v. ~ 164, 165
-- Philibert, Bf. v. Coutances, Legat
des Basler Konzils im Königreich
Böhmen s. Coutances
Báthory, ung. Adelsfamilie
- Stefan ~, Hofrichter S.s 159
Bavory s. Pardorf
Beckov (ung. Bolondóc, Burg in der
Slowakei)
- Stibor Vajda v. [Ściborze u.] ~ 109
266
-- dessen Sohn Stibor [d.J. v. Ściborze]
109
Behren s. Perín
Béla IV., Kg. v. Ungarn 159
Belluno (Stadt in Italien) 182
Beraun (tsch. Beroun, Stadt in Böhmen)
- AO 25, 26
Berény (mehrere Orte in Ungarn und
Rumänien)
- Herren v. ~ (bzw. Berényi), ungarische Adelsfamilie
-- Ladislaus Kakas v. ~ 180
--- dessen Sohn Johann Literatus v. ~
180
--- dessen Sohn Blasius v. ~ 180
--- dessen Sohn Stefan v. ~ 180
Berényi s. Berény, Herren v.
Beroun s. Beraun
Bergen (tsch. Perná, Dorf in Mähren
nw. Nikolsburg) 10
Berbisdorf (früher Berwigsdorf; pl.
Dziwiszów, Dorf in Polen) 96
Bietow s. Vöttau
Bischofswerda (Stadt in Deutschland)
- Johann Nešpor v. ~ 172
Bisenz (tsch. Bzenec, Stadt in Mähren)
- DO 153
- Burg ~ 109
- Markt ~ 109, 153
-- Richter, Ratsherren u. Bürger des
Marktes ~ 153
-- Einwohner des Marktes ~ 156
Bistritz ob Pernstein (tsch. Bystřice nad
Pernštejnem, Stadt, im MA Markt in
Mähren) 176
Bítov s. Vöttau
Blatec (Dorf in Mähren sü. Olmütz)
- Einwohner des Dorfes ~����������
, Untertanen der Stadt Olmütz 55
Blatnička (Dorf in Mähren sö. Ungarisch Ostra) 109
Blindenburg (ung. Visegrád, Stadt in
Ungarn)
- AO 1, 116
Bochoř (Dorf in Mähren sw. Prerau)
- die Hälfte des Dorfes ~ 59
Bochorz s. Bochoř
Böhmen
- Königreich u. Land 16
- Kgg. v. ~ s. Albrecht II., Georg v.
Podiebrad, Johann [„der Blinde“],
Josef II., Karl IV., Ladislaus Posthumus, Leopold I., Matthias Corvinus, Přemysl Ottokar II., Rudolf II.,
Sigismund, Wenzel I., Wenzel II.,
Wenzel [IV.], Wladislaus II.
- Kg.innen v. ~ s. Barbara, Constanze,
Elisabeth, Maria Theresia
- Ämter
-- Unterkämmerer des Königreichs ~
40
Böhmische Krone 16
Bős s. Bösch
Bösch (slwk. Gabčíkovo, ung. Bős,
Markt in der Slowakei)
- AO 97
Bohmalicz s. Pumlitz (nicht identisch
mit Pochmalitz)
Bohumilice s. Pochmalitz
Bohumilice s. Pumlitz (nicht identisch
mit Pochmalitz)
Bojanovice (Dorf in Mähren nw.
Znaim) 92
Bolelouc (Dorf in Mähren sü. Olmütz)
- Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Katharina v. ~, Witwe des Johann
Kužel v. Mistřice 167
--- deren Kinder Stefan u. Margaretha
s. Mistřice
Bolondóc s. Beckov
Boršice u Blatnice (Dorf in Mähren sö.
Ungarisch Ostra) 109
Boskovice s. Boskowitz
Boskowitz (tsch. Boskovice, Stadt in
Mähren)
- Herren v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Johann v. ~ u. Brandeis 79
-- Johann d.J. v. ~ 79
-- Vaněk v. ~ u. Černá Hora 79
Bosnensis ecclesia s. Bosnien, Bistum
Bosnien
- Bistum ~
-- Josef, Bf. v. ~ 159
Bragwigsdorff s. Berbisdorf
Brandeis (tsch. Brandýs nad Orlicí,
Stadt in Böhmen)
- die Herren v. Boskowitz u. ~ s. Boskowitz, Herren v.
Brandenburg
- Markgrafen v.
-- Friedrich v. Zollern, Markgraf v. ~
56
--- dessen Tochter Elisabeth, Herzogin
v. Brieg u. Liegnitz s. Brieg
-- Jost, Markgraf v. Mähren u. ~ s. Jost
Brandýs nad Orlicí s. Brandeis
Bratelsbrunn (tsch. Březí, Dorf in Mähren nw. Nikolsburg) 10
Bratislava s. Pressburg
Braunsberg (tsch. Brušperk, Markt in
Mähren nw. Frýdek-Místek) 175
Břeclav s. Lundenburg
Břehy (Stadtteil v. Wessely an der
March, im MA Dorf in Mähren) 109
Breitenbrunn (Dorf in Deutschland)
- Hof in ~ 157, 166
Breÿten Brunne s. Breitenbrunn
Breslau (pl. Wrocław, Stadt in Polen)
- AO 14, 16
267
- Reichstag in ~ 20
- Herzogtum ~ 56
- Stadt ~
-- Juden in ~ 56
-Bistum
-- Konrad, Bf. v. ~ 77
- Kollegiatkapitel zum Hl. Kreuz in ~
-- Franz v. Gewitsch, Propst v. Alt
Bunzlau, bzw. v. Gran, Kustos v.
Hl. Kreuz in ~, Protonotar S.s s. Gewitsch
Břest (Dorf in Mähren nö. Kremsier)
- Dorf ~ 59, 170, 171, 183
- Michael v. ~, Domherr v. Prag u.
Chorherr v. Brünn, Propst v. Alt
Bunzlau, Protonotar S.s 118
-- KV 8, 9, 10, 11, 14, 21, 22, 24, 27,
32, 33, 36, 37, 38, 39, 42, 45, 58, 60,
61, 62, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 74,
75, 76, 84, 90, 92, 93, 99, 117, 118,
119, 126, 127, 129
Březí s. Bratelsbrunn
Brieg (pl. Brzeg, Stadt in Polen)
- Herzogtum ~
-- Herzog Ludwig v. ~ u. Liegnitz 56,
89
--- dessen Urk. 56
--- dessen Gemahlin Elisabeth, Herzogin v. ~ u. Liegnitz, Tochter Markgraf Friedrichs v. Brandenburg 56
Brisacher Marquard, Registrator u. Protonotar S.s
- KV 149, 150, 151, 155, 157, 158, 166
Brumow (tsch. Brumov, Markt u. Burg
in Mähren sö. Wallachisch Klobouk)
- Burg ~ 128
Brumssperk s. Braunsberg
Brünn (tsch. Brno, Stadt in Mähren) 31,
40, 43, 98, 124, 138
268
- AO 8, 9, 10, 11, 39, 41, 42, 61, 62,
63, 64, 65, 66, 79, 80, 81, 86, 153,
154, 155, 156
- DO 8, 10, 48, 49, 55, 94, 129, 145,
153, 165
- Landtafeln v. ~ 29
- Burg Spielberg (tsch. Špilberk) in ~
43, 111, 112
-- Hartneid [V.] v. Liechtenstein u.
Nikolsburg, Verweser S.s auf Spielberg s. Liechtenstein
--- dessen Amtmann auf Spielberg Bavor v. Holovousy s. Holovousy
-- Wenzel v. Duba u. Lischna, Verweser S.s auf Spielberg s. Duba
- Stadt ~ 17, 18, 62, 79
-- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22,
27, 28, 44, 93, 108, 110
--- deren Brief 27
-- Bürgermeister, Stadtrat u. Bürger v.
~ 64
-- Bürgermeister, Ratsherren u. Geschworenen v. ~ 39
--- deren Urk. 39
-- Bürgermeister, Ratsherren, Geschworenen u. Gemeinde v. ~ 35,
69, 70, 75
-- Richter, Geschworenen u. Gemeinde v. ~ 124
-- Stadtrat v. ~ 20
-- Bürger v. ~
--- Heinrich Hase, Bürger v. ~ 110
--- Hans Hase, Bürger v. ~ 110
--- Michael Kunigsfelder, Bürger v. ~
145
-- Bürger u. Gäste v. ~ 124
-- Einwohner v. ~ 156
-- Kammerzins v. der Stadt ~ 22, 39,
44, 69, 70, 75
-- Juden in ~ 42, 64
--- Judensteuer in ~ 43
--- Meister Juda, Judenmeister in ~ 110
---- dessen Gemahlin 110
---- dessen Sohn 110
---- dessen Eidam 110
- Vorstadt Cejl
-- Mühle in der Vorstadt Cejl 123, 140
- Kollegiatkapitel zu St. Peter in ~
107
-- Bartholomäus, Propst des Kollegiatkapitels zu St. Peter in ~ 107
-- Franěk v. Pacov, Chorherr v. ~ 173
-- Michael v. Břest, Domherr v. Prag
u. Chorherr v. ~, Propst v. Alt Bunzlau, Protonotar S.s s. Břest
- Augustiner-Eremitenkloster zu St.
Thomas in ~ (auch das Neue Kloster
in ~) 25, 101
- das Neue Kloster in ~ s. AugustinerEremitenkloster zu St. Thomas in ~
- Franziskanerkloster in ~ 41, 113
- Kapuzinerkloster in ~ 41, 155
- Minoritenkloster in ~ 41, 90, 101,
151, 155
Brušperk s. Braunsberg
Brüx (tsch. Most, Stadt in Böhmen) 28
Bruck s. Klosterbruck
Brzest s. Břest
Buben Racek 123, 140
Bučovice s. Butschowitz
Buchlau (tsch. Buchlov, Burg in Mähren w. Ungarisch Hradisch)
- Burg ~ 86, 109
-- Burggraf in ~ 46
Buchlov s. Buchlau
Buda s. Ofen
Budweis (tsch. České Budějovice, Stadt
in Böhmen)
- Stadt ~ 84
Budwitz s. Mährisch Budwitz
Bulhary s. Pulgram
Butschowitz (tsch. Bučovice, Stadt in
Mähren)
- Herren v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Čeněk v. ~ 79
Bzenec s. Bisenz
Ciacova s. Tschakowa
Carda Wenzel v. Petrovice s. Petrovice
Čáslav s. Tschaslau
Cejl s. Brünn, Vorstadt Cejl
Celje s. Cilli
Cenad s. Tschanad
Černá Hora (Markt in Mähren nw.
Blanz)
- die Herren v. Boskowitz u. ~ s. Boskowitz
Černín (Dorf in Mähren nw. Znaim) 92
České Budějovice s. Budweis
Chanadiensis ecclesia s. Tschanad, Bistum
Chlebovice (Dorf in Mähren sw. Frýdek-Místek) 175
Choryně (Dorf in Mähren nw. Wallachisch Meseritsch)
- Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Johann v. ~, ansässig in Huště­no­
vice 97
--- dessen Gemahlin Anna v. Troubky
s. Troubky
Chotěmice (Dorf in Böhmen ö.
Soběslav)
- Ritter v. ~, böhmische Adelsfamilie
-- Johann v. ~
--- KV 112
Chropin (tsch. Chropyně, Stadt, im MA
Dorf in Mähren) 59
Chropyně s. Chropin
Chunczo s. Kunz
269
Chvalkovice na Hané (Dorf in Mähren
nö. Wischau)
- acht Hufen in ~ 12
- zwei kleine Höfe in ~ 12
- Taverne in ~ 12
Cieszyn s. Teschen
Cilli (slow. Celje, Stadt in Slowenien)
- Grafschaft ~
-- Ulrich, Graf v. ~ 163
-- Barbara v. ~, röm.-dt. Kg.in, Kg.in
v. Ungarn u. Böhmen, Markgräfin v.
Mähren, Gemahlin S.s s. Barbara
Cimburk s. Zinnburg
Citonice s. Edmitz
Ciuitas Noua vulgariter Vnyczow s.
Mährisch Neustadt
Cividale del Friuli (Stadt in Italien)
- Franz Claricini (de Claricinis) aus ~
7
- Hermann Claricini (de Claricinis)
aus ~ 7
Civitasaustrie patrie Foriiulii s. Cividale del Friuli
Claricini (de Claricinis), Familie aus
Cividale del Friuli s. Cividale del
Friuli
Claustrumregine in Antiqua Brunna
ordinis Cisterciensis s. Alt Brünn,
Zisterzienserinnenkloster
Colditz (Stadt in Deutschland)
- Herren v. ~, Meißner Adelsfamilie
-- Albrecht v. ~, Hauptmann S.s in
Schweidnitz 163, 175
Collalto (heute Stadtteil v. Susegana, im
MA Burg u. Dorf in Italien)
- Grafen v. ~, italienische Adelsfamilie
-- Anton, Graf v. ~, Familiar S.s 146
Constanciensis episcopus s. Coutances,
Bistum
270
Constanze [v. Ungarn], Kg.-in v. Böhmen 94
Čop s. Tschop
Coprziwnicze s. Nesselsdorf
Corbaviensis ecclesia s. Krbava
Cornštejn s. Zornstein
Coutances (Stadt in Frankreich)
- Bistum ~
- Philibert, Bf. v. ~, Legat des Basler
Konzils im Kg.reich Böhmen 163
Cozlowicze s. Kozlovice
Cramer gessel s. Znaim, Kramergasse
in
Crawarn s. Krawarn
Crumpnow s. Mährisch Kromau
Csák s. Tschakowa
Csáki s. Tschakowa, Herren v.
Csanád s. Tschanad
Csap s. Tschop
Csapi s. Tschop, Herren v.
Czeile s. Brünn, Vorstadt Cejl
Curzola s. Kurzel
Danch, Magister 141
Danycze s. Steinitz/Ždánice
de Claricinis Franz s. Cividale del Friuli, Franz Claricini aus
de Claricinis Hermann s. Cividale del
Friuli, Hermann Claricini aus
de Constantio Jakob s. Messina, Jakob
v. Constantio aus
de Dominis Johann s. Zengg, Bistum,
Johann de Dominis Bf. v.
de Dominis Simon s. Trau, Bistum, Simon de Dominis Bf. v.
Derenchen de s. Drienčany
Derencsény s. Drienčany
Derencsényi s. Drienčany, Herren v.
Deutschland
- Generalprior u. alle andere Prioren
u. Brüder des Augustinereremitenordens in ~ 151
- röm.-dt. Kgg. u. KK. s. Albrecht
II., Franz II., Friedrich II., Josef II.,
Karl IV., Karl VI., Leopold I., Rudolf II., Sigismund, Wenzel [IV.]
- röm.-dt. Kg.innen u. K.innen s. Barbara, Elisabeth, Maria Theresia
Dévény s. Theben
Děvičky s. Maidberg
Devín s. Theben
Dietrzichowicze s. Větřkovice
Dobřany, Stadt in Böhmen
- Martin, Sohn des Hermann aus ~,
Archidiakon u. Domherr v. Olmütz
s. Olmütz, Domkapitel
Dobrzano s. Dobřany
Dolní Dubňany (Dorf in Mähren w.
Mährisch Kromau)
- Ritter Lžička v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Wenzel Lžička v. ~, Familiar des
Ladislaus v. Ludanice 97
Dolní Sklenov (im MA Velký Sklenov,
Dorf in Mähren ö. Freiberg) 175
Dolní Věstonice s. Unterwisternitz
Dornpacher, unbekannte Adelsfamilie 7
Doubrava (Wald in Mähren) 36, 144
Doubravice nad Svitavou s. Doubrawitz
Doubrawitz (tsch. Doubravice nad Svitavou, Markt in Mähren n. Blanz)
- die Herren v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Emmeram v. ~ 79, 100
-- Heinrich v. ~ 100
-- Johann v. ~ 100
-- Smil v. ~ 79
-- Ulrich v. ~ 79
-- Zbyněk v. ~ 79
- die Herren v. Eulenburg ansässig in
~ s. Eulenburg
Drahotusch (tsch. Drahotuše, Markt in
Mähren w. Mährisch Weisskirchen)
- Herren v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Černín v. ~ 79
-- Hartlieb (Artleb) v. ~ u. Věteřov 79,
169
Drahotuše s. Drahotusch
Drienčany (ung. Derencsény, Dorf in
der Slowakei)
- Herren v. ~ (bzw. Derencsényi),
ung. Adelsfamilie
-- Johann v. ~ 1
--- dessen Sohn Emerich v. ~, Familiar
S.s 1
Drnholec s. Dürnholz
Drnholec (Ortsteil v. Lubina, im MA
Dorf in Mähren sö. Freiberg) 175
Dryglaw s. Iglau
Duba (tsch. Dubá, Stadt in Böhmen)
- Herren v. ~, böhmische Adelsfamilie
-- Aleš Škopek v. ~ 178
Duba (tsch. Dubá, Burg in Böhmen nö.
Beneschau)
- Herren v. ­~, böhmische Adelsfamilie [unterschiedlich von der erstgenannten]
-- Wenzel v. ~ u. Lischna, Unterkämmerer v. Böhmen, Verweser anstelle
eines Unterkämmerers v. Mähren
28, 111, 112
Dubčany (Dorf in Mähren sü. Littau)
- Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Magister Johann v. ~, Bruder des
Všebor v. ~ 12
-- Všebor v. ~, Bruder des Magister
Johann v. ~ 12, 168
Dubrawa s. Doubrava
271
Dürnholz (tsch. Drnholec, Markt in
Mähren nw. Nikolsburg) 8, 9, 10
- Salzmaut in ~ 86
Durrenholcz s. Dürnholz
Dvory nad Žitavou (ung. Udvard, Dorf,
im MA Markt in der Slowakei) 76
Dziwiszów s. Berbisdorf
Edmitz (tsch. Citonice, Dorf in Mähren
nw. Znaim) 31
Eger s. Erlau
Eibenschitz (tsch. Ivančice, Stadt in
Mähren)
- Stadt ~ 114, 115
-- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22,
115
-- Kammerzins v. der Stadt ~ 22, 123
- Lukas v. ~ s. Znaim, Gesandter des
Stadtrats
- Weinzehnten in ~ 174
Einoth (tsch. Renoty, Dorf in Mähren
sw. Mährisch Neustadt) 126
Eisgrub (tsch. Lednice, Dorf, heute
Markt in Mähren ö. Nikolsburg) 10
Eitzing (Dorf, im MA Burg in Österreich)
- Herren Eyczinger v. ~, österreichische Adelsfamilie
-- Ulrich Eyczinger v. ~, Hauptmann
Herzog Albrechts V. v. Österreich in
Znaim 67
Eiwanowitz in der Hanna (tsch. Ivanovice na Hané, Stadt in Mähren)
- Stadt ~ 161
- Herrschaft ~ 145
Elisabeth, röm.-dt. Kg.in, Kg.in v. Ungarn u. Böhmen, Herzogin v. Österreich, Markgräfin v. Mähren, Tochter S.s, Gemahlin Kg. Albrechts II.
1, 27, 84
272
Elisabeth, Gemahlin des Petrliko s. Ungarisch Hradisch, Bürger v.
Elisabeth, Gemahlin des Wilhelm Rys 90
Etmycz s. Edmitz
Erdély s. Siebenbürgen
Erlau (ung. Eger, Stadt in Ungarn)
- Bistum ~
-- Peter v. Rozgon, Bf. v. ~ 159
Esseklee (tsch. Nesachleby, Ortsteil v.
Oblas, im MA Dorf in Mähren sö.
Znaim)
- Mühle in ~ 31
Esztergom s. Gran
Eulenburg (tsch. Sovinec, Markt in
Mähren sü. Römerstadt)
- die Herren v. ~, mährische Adelsfamilie 19
-- Erhard (Heralt) v. ~ ansässig in
Dou­brawitz 19, 79
-- Johann v. ~ u. Kniebitz 23, 24, 29,
60, 79, 81
-- Paul v. ~ 79
-- Peter v. ~, Hofritter S.s 59, 60, 170
-- Vok v. ~ 165, 186
--- dessen Diener u. Untertanen 165
Eyczinger s. Eitzing
Feltre (Stadt in Italien) 182
Fiie Heinrich, Registrator S.s
- KV 31, 32, 33, 35, 36, 38, 40, 41,
45, 47, 50, 51, 54, 55, 56, 57, 58, 61,
64, 65, 80, 83, 89, 90, 91, 92, 103,
106, 117, 118, 119, 120, 121
Frangepán s. Frankapan
Frankapan (ung. Frangepán), kroatische
Adelsfamilie
- Johann ~, Gespan v. Vegl, Zengg u.
Modruš 159
- Stefan ~, Gespan v. Vegl, Zengg u.
Modruš 159
Frankstadt (tsch. Frenštát pod Radhoštěm, Stadt in Mähren)
- Markt ~ 175
Franz II., röm.-dt. K., K. v. Österreich,
Kg. v. Ungarn u. Böhmen 34
Freiberg (tsch. Příbor, Stadt in Mähren)
- Markt ~ 175
Freistadt (pl. Kożuchów, Stadt in Polen)
- Katharina v. ~, Herzogin v. Glogau
u. Sagan s. Glogau
Frenštát pod Radhoštěm s. Frankstadt
Friedrich II., röm.-dt. K., Kg. v. Sizilien
147
Fryčovice (Dorf in Mähren w. FrýdekMístek) 175
Fünfkirchen (ung. Pécs, Stadt in Ungarn)
- Bistum ~
-- Heinrich, Bf. v. ~ 159
- Domkapitel v. ~
-- Matthias v. Gotalovec, Propst v. ~,
Kanzler S.s
--- KV 159
Gabčíkovo s. Bösch
Gaya (tsch. Kyjov, Stadt, im MA Markt
in Mähren) 182
- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 47
Gara (kroat. Gorjani, ung. Gara, Dorf in
Kroatien)
- Herren v. ~ (bzw. Garai), kroatischungarische Adelsfamilie
-- Dezső v. ~ Ban v. Mačva s. Mačva
-- Ladislaus v. ~ Ban v. Mačva s.
Mačva
Garai s. Gara, Herren v.
Gatalóc s. Gotalovec
Gatalóci s. Gotalovec, Herren v.
Georg v. Podiebrad, Kg. v. Böhmen 100
Gewitsch (tsch. Jevíčko, Stadt in Mähren)
- Franz v. ~, Propst v. Alt-Bunzlau,
bzw. v. Gran, Kustos v. Hl. Kreuz in
Breslau, Protonotar S.s 118
-- KV 28, 30, 31, 40, 41, 47, 50, 51,
53, 54, 55, 56, 73, 79, 80, 81, 83, 86,
87, 88, 89, 91, 101, 102, 103, 104,
105, 108, 110, 115, 120, 121, 122
Gews (unbekannter Ort)
- Peter v. ~ (bzw. Gewser) v. Mohelno, Familiar S.s 5, 11, 68, 69, 70,
74, 75, 114, 115
-- KV 92
Gewser s. Gews
Glogau (pl. Glogów, Stadt in Polen)
- Herzogtum ~
-- Heinrich VIII., Herzog v. ~ u. Sagan
20
-- Katharina v. Freistadt, Herzogin v. ~
u. Sagan, Gemahlin Heinrichs VIII.
20, 22
-- Heinrich IX. d.Ä., Herzog v. ~ u.
Sagan, Sohn Heinrichs VIII. u. Katharina v. Freistadt 20, 22
-- Heinrich X. d.J. Rumpold, Herzog
v. ~ u. Sagan, Sohn Heinrichs VIII.
u. Katharina v. Freistadt 20, 22, 77
Göding (tsch. Hodonín, Stadt in Mähren)
- Burg ~ 73, 95
- Stadt ~ 94, 95
-- Geschworene der Stadt ~
--- Johann Wagner (Kolar) 94, 95
--- Matthias 94, 95
--- Michael Fischer 94, 95
--- Peter Fleischer 94, 95
--- Peter, Sohn des Nikolaus 94, 95
Gotalovec (ung. Gatalóc, Dorf in Kroatien)
- Herren v. ~ (bzw. Gatalóci), kroatisch-ungarische Adelsfamilie
273
-- Matthias v. ~, Propst v. Fünfkirchen,
Kanzler S.s s. Fünfkirchen
Gradicense monasterium prope Olomucz s. Hradisch
Gran (ung. Esztergom, Stadt in Ungarn)
- Erzbistum ~
-- Georg v. Pavlovce (Pálóci), Ebf. v. ~
159
- Domkapitel ~
-- Franz v. Gewitsch Propst v. AltBunzlau, bzw. v. ~, Kustos v. Hl.
Kreuz in Breslau, Protonotar S.s s.
Gewitsch
-- Johann, Propst v. ~, Vizekanzler S.s
--- KV 6
Greczen (Wald in Mähren, wohl auf
dem Gebiet des Chřiby-Massivs) 46
-- dessen Förster 46
Gredecense monasterium s. Hradisch
Groß Meseritsch s. Meseritsch
Groß-Seelowitz (tsch. Židlochovice,
Stadt in Mähren)
- Heník v. Waldstein u. ~ s. Waldstein
Großwardein (rum. Oradea, ung. Nagyvárad, Stadt in Rumänien)
- Bistum ~
-- Iohann v. Kurzel, Bf. v. ~ 159
Gugerwicz s. Kukrowitz
Gurwicz s. Gurwitz
Gurwitz (tsch. Krhovice, Dorf in Mähren sö Znaim)
- Albert v. ~, Höfling S.s 2
Gyczyn s. Titschein
Győr s. Raab
Gyulafehérvár s. Karlsburg
Haimendorf (Dorf in Deutschland)
- Hof in ~ 157
Hardegg (Markt u. Burg in Österreich)
- Grafen v. ~ u. Burggrafen v. Magde274
burg, österreichische Adelsfamilie
-- Johann, Graf v. ~ u. Burggraf v.
Magdeburg 79
Hasenburg (tsch. Házmburk, Burg in
Böhmen nw. Libochovice)
- Herren v. ~, böhmische Adelsfamilie
-- Zbyněk Zajíc v. ~ 175
Hase Hans, Bürger v. Brünn s. Brünn,
Bürger
Hase Heinrich, Bürger v. Brünn s.
Brünn, Bürger
Hecht Hermann, Protonotar S.s
- KV 181
Hédervár (Dorf u. Burg in Ungarn)
- Herren v. ~ (bzw. Hédervári), ung.
Adelsfamilie
-- Laurenz v. ~, magister agazonum
Kg. S.s 159
Heidelbach (Dorf in Deutschland)
- Hof in ~ 157
Hetrehvar s. Hédervár
Hněvotín s. Nebotein
Hnogiowa Lhota s. Lhotka
Hobergk s. Hohberg
Hochwald (tsch. Hukvaldy, Dorf u.
Burg, im 15. Jahrhudert eine Doppelburg in Mähren sw. Frýdek-Místek)
- beide Burgen v. ~ 136, 175
- Herrschaft ~ 136, 175
Hodaticz s. Hodějice
Hodějice (Dorf in Mähren sö. Austerlitz)
- Johann v. ~ 91
- Markus, Sohn Johanns v. ~ 91
Hodonín s. Göding
Hohberg (pl. Wyskok, Dorf in Polen)
- Ladislaus v. ~ 96
Holíč s. Holitsch
Holice s. Holitz
Holitsch (slwk. Holíč, Stadt in der Slowakei)
- AO 94, 95
Holitz (tsch. Holice, Stadt in Böhmen)
- Aleš v. Sternberg u. ~ s. Sternberg
Holobus s. Holovousy
Holovousy (zwei Dörfer in Böhmen;
hier wahrscheinlich Holovousy ö.
Kralovice)
- Ritter v. ~, böhmisch-mährische
Adelsfamilie
-- Bavor d.Ä. v. ~ , Amtmann Hartneids [V.] v. Liechtenstein in Spielberg 112, 137
Holstein (tsch. Holštejn, Dorf in Mähren nö. Blanz)
- Herren v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Johann d.J. v. ~ 39
-- Vok v. ~ 39, 79
Holštejn s. Holstein
Holzschuher Karl, Nürnberger Bürger
s. Nürnberg, Bürger v.
Horchula s. Kurzel
Horní Němčí (Dorf in Mähren sö. Ungarisch Ostra) 109
Horní Sklenov (im MA Malý Sklenov,
Dorf in Mähren sö. Freiberg) 175
Horní Věstonice s. Oberwisternitz
Hostějov (im MA auch Hostětínek,
Dorf in Mähren nö. Gaya) 109
Hoštice (Dorf in Mähren ö. Wischau)
145
Hostietÿnek s. Hostějov
Hradisch (tsch. heute Klášterní Hradisko, Stadtteil v. Olmütz, im MA
Hradiště [u Olomouce], Prämonstratenser Stift in Mähren)
- Prämonstratenser Stift ~ 36, 182
-- Abt u. Konvent des Prämonstraten-
ser Stiftes ~ 24, 36
-- Güter u. Untertanen des Prämonstratenser Stiftes ~ 24
-- Kammerzins v. Prämonstratenser
Stift ~ 24
Hradiště [u Olomouce] s. Hradisch
Hranice s. Weisskirchen
Hraničky s. Vranová
Hříběcí (heute Chřiby-Massiv, Gebirge
in Mähren)
- Wald ~ 46, 78
-- dessen Förster 46
Hroznová Lhota (Markt in Mähren ö.
Straßnitz) 109
Hrubšice (Dorf in Mähren w. Eibenschitz)
- Dorf ~ 172
-- Meierhof in ~ 172
-- Obstgarten in ~ 172
-- Mühle in ~ 172
- Ritter Bílý (Albus) v. ~, mährische
Adelsfamilie
-- Andreas Albus v. ~ 172
Hrzebiczech s. Hříběcí
Hrzibecz s. Hříběcí
Hukvaldy s. Hochwald
Hunt Niklas 15
Husswicz Hans s. Littau, Hans
Husswitz, Vogt der Stadt Littau
Huštěnovice (Dorf in Mähren n. Ungarisch Hradisch)
- Dorf ~ 97
- Anna v. Troubky, Witwe des Johann
v. Choryně, ansässig in ~ s. Troubky
Hvar (ital. Lesina, lat. Pharina, Insel u.
Stadt in Kroatien)
- Bistum ~ 159
Iatrensis ecclesia s. Zadar, Bistum
Iauriensis ecclesia s. Raab, Bistum
275
Iglau (tsch. Jihlava, Stadt in Mähren) 62
- AO 83, 84, 162, 163
- Stadt ~ 17, 18, 42, 84
-- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22, 28
-- Bürgermeister, Ratsherren, Geschworenen u. Gemeinde v. ~ 83
-- Richter, Geschworene u. alle Bürger
v. ~ 163
-- Bürger u. Bergleute v. ~ 163
-- Kammerzins v. der Stadt ~ 22
Inferior Dubna s. Dolní Dubňany
Ingram Friedrich 108
Ingram Kunz 108
In Luzie (Wald in Mähren) 78
Ivančice s. Eibenschitz
Ivanovice na Hané s. Eiwanowitz
Jägerndorf (tsch. Krnov, Stadt in Tschechisch-Schlesien)
- Burg ~ 89
- Land ~ 14, 56
-- Ritter u. Knechte, Landleute u. Vasallen des Landes ~ 14
-- Vasallen des Landes ~ 56
-- Städte des Landes ~ 56
- Stadt ~ 16, 56, 89
-- Bürgermeister u. Ratsherren v. ~ 16
-- Bürger u. Gemeinde v. ~ 16
Jamnitz (tsch. Jemnice, Stadt in Mähren)
- Stadt ~ 28, 42, 84
-- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22
-- Bürgermeister, Ratsherren u. Geschworenen v. ~ 34
-- Kammerzins v. der Stadt ~ 22
Jarošov (Dorf in Mähren nö. Ungarisch
Hradisch) 119, 183
Jasov s. Jossau
Jászó s. Jossau
276
Jauer (pl. Jawór, Stadt in Polen)
- Herzogtum ~ 96
-- Hauptmann des Herzogtums ~ 96
Javorovec (im MA Javorníky, Ortsteil v.
Mistřice, im MA Dorf in Mähren ö.
Ungarisch Hradisch) 109
Jawór s. Jauer
Jawornikÿ s. Javorovec
Jeispitz (tsch. Jevišovice, Stadt in Mähren) 71
- Herren v. Kunstadt u. ~ s. Kunstadt
-- Heinrich v. Kunstadt u. ~ genannt
Zajímač s. Kunstadt
-- Johann v. Kunstadt u. ~ s. Kunstadt
-- Sezema v. Kunstadt u. ~ s. Kunstadt
- Burg ~ 71
Jemnice s. Jamnitz
Jevíčko s. Gewitsch
Jevišovice s. Jeispitz
Jewspicz s. Jeispitz
Jihlava s. Iglau
Jindřichův Hradec s. Neuhaus
Johann [„der Blinde“], Kg. v. Böhmen,
Kg. v. Polen, Herzog v. Luxemburg
u. Markgraf v. Mähren 8, 10, 31, 55,
65, 130, 149
Johann [Heinrich], Markgraf v. Mähren
45, 94, 186
Johann Kolar s. Johann Wagner
Johann Wagner (Kolar), Bürger u. Geschworener v. Göding s. Göding,
Geschworene v.
Josef II., röm.-dt. K., Kg. v. Ungarn u.
Böhmen, Erzherzog v. Österreich
16, 50, 52, 105
Jossau (slwk. Jasov, ung. Jászó, Dorf in
der Slowakei)
- Prämonstratenserstift in ~ 159
-- Propst Stanislaus u. Konvent v. ~
159
Jost, Markgraf v. Mähren u. Brandenburg 2, 8, 10, 14, 22, 32, 52, 53, 55,
65, 83, 86, 107, 130, 153, 156, 186
- dessen Gemahlin Agnes, Herzogin
v. Oppeln s. Oppeln
Kalde Peter, Propst des Kollegiatkapitels v. Nordhausen, Protonotar S.s
- KV 151, 163
Kalocsa s. Kollotschau
Kamének (wohl Kamenec, verödetes
Dorf in Mähren n. Klobouk) 100
Karl IV., röm.-dt. K., Kg. v. Böhmen
10, 31, 65, 78, 81, 83, 147, 151,
155, 163
Karl VI., röm.-dt. K., Kg. v. Ungarn u.
Böhmen 34
Karlsburg (rum. Alba Iulia, ung. Gyulafehérvár) s. Siebenbürgen, Bistum
Kaschau (slwk. Košice, ung. Kassa,
Stadt in der Slowakei)
- AO 115
Kassa s. Kaschau
Klášterní Hradisko s. Hradisch
Kleinseite s. Prag, Kleinseite
Klentnice s. Klentnitz
Klentnitz (tsch. Klentnice, Dorf in
Mähren n. Nikolsburg) 10
Klobouk (tsch. Klobouky u Brna, Markt
in Mähren) 100
Klobuk s. Wallachisch Klobouk
Klokočov (Stadteil v. Freiberg, im MA
Dorf in Mähren) 175
Klosterbruck (tsch. Louka, Stadtteil v.
Znaim, im MA Dorf in Mähren)
- Prämonstratenserstift ~ 62
-- Abt u. Konvent v. ~ 137
-- Abt Johann v. ~ 62
--- dessen Müller 62
-- Abt Johann u. Konvent v. ~ 37, 116
-- Abt Přibyslav u. Konvent v. ~ 181
Kněžpole (Dorf in Mähren nö. Ungarisch Hradisch) 119, 183
Kniebitz (tsch. Pňovice, Dorf in Mähren nö. Littau)
- Johann v. Eulenburg u. ~ s. Eulenburg
Knin (lat. Tininium, Stadt in Kroatien)
- Bistum ~ 159
Königsaal (tsch. Zbraslav, Stadtteil v.
Prag, im MA Markt in Böhmen)
- AO 21
Königsfeld (tsch. Královo Pole, bis zum
19. Jahrhundert aber auch Nová
Ves, Stadtteil v. Brünn, im MA Dorf
in Mähren n. Brünn)
- Kartäuserstift in ~ 102
Kojetein (tsch. Kojetín, Stadt in Mähren)
- Stadt ~ 160
- Maut in ~ 55
Kojetín s. Kojetein
Koler Stefan [Bürger v. Nürnberg] s.
Nürnberg, Bürger v.
- dessen Sohn Hans Koler, Bürger v.
Nürnberg s. Nürnberg, Bürger v.
- dessen Sohn Erkenbrecht Koler,
Bürger v. Nürnberg s. Nürnberg,
Bürger v.
- dessen Sohn Georg Koler [Bürger v.
Nürnberg] s. Nürnberg, Bürger v.
Kollotschau (ung. Kalocsa, Stadt in Ungarn)
- Erzbistum ~ 159
-- Andreas, Erzbf. v. ~
--- KV 6
Kolovraty (Dorf in Böhmen nw. Říčany)
- Herren v. Kolovraty, böhmische
Adelsfamilie
277
-- Johann v. ~
--- KV 178
Komárov s. Kumrowitz
Kompolt s. Nána, Herren Kompolt v.
Konice s. Konitz
Konitz (tsch. Konice, Markt in Mähren
w. Olmütz)
- Herren v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Sulík v. ~ 79
Konrad Nymptsch, Diener S.s 96
Konstanz (Stadt in Deutschland) 123
- AO 4, 5, 6, 7
-Diözese
- Konzil v. ~ 6
Kopa (verödetes Dorf in Mähren in der
Nähe v. Zdounky) 109
Kopřivnice s. Nesselsdorf
Korčula s. Kurzel
Košice s. Kaschau
Kostel (tsch. Podivín, Stadt in Mähren)
- Stadt, bzw. Markt ~ 86, 87
-- Bürgermeister, Richter, Rat u. Gemeinde v. ~ 87
-- Juden in ~ 86
Kostelany (Dorf in Mähren sö.
Zdounky) 109
Kotzlick s. Kozlík
Kozlík 123
Kozlovice (Dorf in Mähren nö. Frankstadt) 175
Kożuchów s. Freistadt
Krakau (pl. Kraków, Stadt in Polen)
- AO 127
- Herzöge v. ~ s. Wenzel II.
- König v. ~ s. Wladislaus Lokietek
Kraków s. Krakau
Královo Pole s. Königsfeld
Kravaře s. Krawarn
Krawarn (tsch. Kravaře, Dorf in Tschechisch-Schlesien w. Hultschin)
278
- Herren v. ~, mährisch-schlesische
Adelsfamilie
-- Anna v. ~, Schwester des Olmützer
Bf.s Lacek v. Krawarn 13
-- Beneš v. ~ u. Mährisch Kromau 79
-- Georg v. ~ [Straßnitz] u. Plumenau
169
-- Heinrich v. ~ u. Plumenau, Landeshauptmann u. Unterkämmerer v.
Mähren 13, 15, 17, 18, 19
--- KV 24
--- dessen Brief 18
-- Johann v. ~ u. Titschein 79
-- Lacek v. ~, Bf. v. Olmütz 13
-- Peter v. ~ u. Straßnitz 29, 77, 79
Krbava (lat. Corbavia, Region, im MA
Diözese in Kroatien)
- Vitus, Bf. v. ~ 159
Krčmaň (Dorf in Mähren sö. Olmütz)
- Hof in ~ 132
Kremsier (tsch. Kroměříž, Stadt in
Mähren) 133, 135, 160
- AO 88, 89
- Burg ~ 133, 163a
- Herrschaft ~ 163a
- Stadt ~ 163a, 164
-- Bürger v. ~ 163a
- Kirchen in ~ 164
- Ladislaus v. Ludanice, Hauptmann
des kgl.en Heeres in ~ s. Ludanice
Krhovice s. Gurwitz
Křídlo (Burg in Mähren sü. Bistritz am
Hostein)
- Ctibor v. Zinnburg u. ~ s. Zinnburg
Krk s. Vegl
Krnov s. Jägerndorf
Kroměříž s. Kremsier
Krumsín (Dorf in Mähren sw. Plumenau)
- Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Johann Húse v. ~ 177
-- Heinrich Húse v. ~ 177
Kublouicze s. Kudlovice
Kuchařovice s. Kukrowitz
Kudlovice (Dorf in Mähren sw. Napajedl) 109
Kukrowitz (tsch. Kuchařovice, Dorf in
Mähren nö. Znaim) 31
Kumburská Elisabeth, Schwester des
Nikolaus v. Otaslavice s. Otaslavice
Kumrowitz (tsch. Komárov, Stadtteil v.
Brünn, im MA Dorf in Mähren)
- Die Propstei des Benediktinerstiftes
Trebitsch in ~
-- Vojslav, Propst v. ~ 61
-- Zdislav, Propst v. ~ 154
Kunigsfelder Michael, Bürger v. Brünn
s. Brünn, Bürger
Kunstadt (tsch. Kunštát, Stadt in Mähren)
- Herren v. ~, mährische Adelsfamilie
185
-- Aleš v. ~ 79
-- Anna v. ~, Witwe des Heinrich v. ~
u. Jeispitz genannt Zajímač 92
-- Boček v. ~ u. Podiebrad 79, 86
-- Erhard (Heralt) v. ~ u. Líšnice 79
-- Erhard (Heralt) [Semenec] v. ~ u.
[Lissitz ansässig in] Pornitz 79
-- Georg v. ~ u. Podiebrad, Kg. v. Böhmen s. Georg v. Podiebrad
-- Heinrich v. ~ u. Jeispitz geannt
Zajímač 92
-- Johann v. ~ u. Jeispitz 92
--- Johann v. ~ u. Jeispitz genannt
Zajímač 92
--- Johann v. ~ u. Jeispitz ansässig in
Lichtenau 92
---- dessen Gemahlin Margaretha v.
Neidegg s. Neidegg
-- Kuna v. ~ [u. Boleradice ansässig in
Loučky], Bruder des Smil v. ~ [u.
Boleradice] 79
-- Procek v. ~ u. Lissitz 79
-- Sezema v. ~ u. Jeispitz 71
-- Smil v. ~ 79
-- Smil v. ~ u. [Boleradice ansässig in]
Loučky, Bruder des Kuna v. ~ [u.
Boleradice] 79
Kunštát s. Kunstadt
Kunz s. Znaim, Boten des Stadtrats
Kunz Ingram 108
Kurzel (kroat. Korčula, ital. Curzola,
Insel u. Stadt in Kroatien)
- Johann v. ~ s. Großwardein, Bistum
Kussna Peter s. Ungarisch Hradisch,
Bürger v.
Kuttelhof (Hof in der Nähe v. Littau) 51
Kuželov (Dorf in Mähren sö. Straßnitz)
109
Kyseecz alio nomine Mesterfalwa im
Komitat Raab (unbekannter Ort in
Ungarn)
- Gut ~ 180
Ladislaus Posthumus, Kg. v. Böhmen
u. Ungarn, Herzog v. Österreich 54,
163a
Lamberg (tsch. Lamberk, Burg in Mähren sö. Namiest an der Oslawa)
- Herren v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Nikolaus Sokol v. ~ 79, 175, 179
-- Vaněk v. ~, Onkel des Nikolaus 175
Lamberk s. Lamberg
Landau an der Isar (Stadt in Deutschland)
- DO 149
Landskron (tsch. Lanškroun, Stadt in
Böhmen)
- Stadt ~ 77
279
- Augustiner-Chorherrenstift in ~ 184
-- Propst Andreas u. Konvent des Augustiner-Chorherrenstifts in ~ 184
Lanškroun s. Landskron
Lautemburg s. Lundenburg
Leawthomissel s. Leitomischl
Lednice s. Eisgrub
Leichendorf (Dorf in Deutschland)
- Mühle in ~ 158
--Hans Mülner, Müller der Mühle in
~ 158
Leinburg (Dorf in Deutschland)
- sieben Bauernhäuser in ~ 157
- Mühle bei ~ 157
- zwölf Morgen Wiesen bei ~ 157
Leipa (tsch. Lipá, heute Böhmisch
Leipa, tsch. Česká Lípa, Stadt in
Böhmen)
- Herren v. ~, böhmisch-mährische
Adelsfamilie
-- Heinrich v. ~ u. Tempelstein 79
Leitmeritz (tsch. Litoměřice, Stadt in
Böhmen)
- AO 28
Leitomischl (tsch. Litomyšl, Stadt in
Böhmen) 77
- Bistum ~
-- Johann [IV. „der Eiserne“], Bf. v. ~
[siehe auch Olmütz] 6
Lemmel Matthias
- KV 126
Leopold I., röm.-dt. K., Kg. v. Ungarn
u. Böhmen, Erzherzog v. Österreich
34, 50, 52
Lépes Georg s. Siebenbürgen, Bistum
Lessczan s. Lischna
Lesstnicz s. Líšnice
Leštno s. Lischna
Letovice s. Lettowitz
Lettowitz (tsch. Letovice, Stadt in Mäh280
ren)
- Herren v. Rohnau u. ~ s. Rohnau
Lhotka (im MA Hnojová Lhota, Dorf in
Mähren sw. Frýdek-Místek) 175
Lichnice s. Lichtenburg
Lichnov (Dorf in Mähren nw. Frankstadt) 175
Lichtemburk s. Lichtenburg
Lichtenau, Dorf in Österreich
- Johann v. Kunstadt u. Jeispitz [ansässig in ~] s. Kunstadt
Lichtenburg (tsch. Lichnice, im MA
Lichtemburk, Burg in Böhmen sö.
Tschaslau)
- Herren v. ~, böhmisch-mährische
Adelsfamilie
-- Georg (Jiřík) v. ~ u. Vöttau 38, 79
-- Johann v. ~ u. Vöttau ansässig in
Zornstein 38, 79, 174
-- Smil v. ~ u. Vöttau 29, 38, 79
-- Stefan v. ~ u. Vöttau ansässig in
Zornstein 38, 79
Liechtenstein (Burg in Österreich)
- Herren v. ~, österreichisch-mährische Adelsfamilie
-- Christoph [I.] v. ~ u. Nikolsburg 129
-- Christoph [II.] v. ~ u. Nikolsburg,
Vetter Hartneids [V.] v. ~ 8, 10, 86
-- Georg [II.] v. ~ u. Nikolsburg,
Kämmerer Herzog Albrechts III. v.
Österreich 129
-- Georg [III.] v. ~ u. Nikolsburg,
Propst der Kollegiatkirche St. Stephan in Wien, Bf. v. Trient, Rat S.s
s. Trient
-- Georg [IV.] v. ~ u. Nikolsburg, Vetter Hartneids [V.] v. ~ 8, 10, 86
-- Hartneid [II.] v. ~ u. Nikolsburg 8, 10
-- Hartneid (Hartel) [IV.] v. ~ u. Nikolsburg 10, 129
-- Hartneid [V.] v. ~ u. Nikolsburg,
Hauptmann Kg. S.s in Znaim 8, 9,
10, 21, 44, 48, 49, 62, 66, 79, 86, 87,
111, 112, 129
--- dessen Vettern 9, 66, 86
--- dessen Müller 62
-- Heinrich [V.] v. ­~ u. Nikolsburg 10
-- Johann [I.] v. ~ u. Nikolsburg, Hofmeister Herzog Albrechts III. v.
Österreich 8, 10, 129
-- Johann [II.] v. ~ u. Nikolsburg 10,
86
-- Johann [IV.] v. ~ u. Nikolsburg, Vetter Hartneids [V.] v. ~ 8, 10
-- Matthias [I.] v. ~ u. Nikolsburg 129
-- Ulrich v. ~ u. Nikolsburg, Vetter
Hartneids [V.] v. ~ 8, 10, 86
Lichtnow s. Lichnov
Liegnitz (pl. Legnica, Stadt in Polen)
- Herzogtum ~
-- Herzog Ludwig v. Brieg u. ~ s.
Brieg
Lipolch (unbekanntes Gut in Ungarn
oder in der Slowakei) 1
Lipá s. Leipa
Lischna (tsch. Líšno, im MA Leštno,
Dorf in Böhmen sü. Beneschau)
- Wenzel v. Duba u. ~ s. Duba
Líšnice (Dorf in Mähren sw. Müglitz)
- Erhard (Heralt) v. Kunstadt u. ~ s.
Kunstadt
Líšno s. Lischna
Lissitz (tsch. Lysice, Markt in Mähren
sü. Kunstadt)
- Erhard (Heralt) [Semenec] v. Kunstadt u. [~ ansässig in] Pornitz s.
Kunstadt
- Procek v. Kunstadt u. ~ s. Kunstadt
Litoměřice s. Leitmeritz
Litomyšl s. Leitomischl
Litovel s. Littau
Littau (tsch. Litovel, Stadt in Mähren)
- Stadt ~ 36, 50
-- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22
-- Bürgermeister, Ratsherren u. Geschworenen v. ~ 50
-- Stadtrat v. ~ 36
-- Schöffen u. Gemeinde der Stadt ~
51
-- Bürger u. Gemeinde der Stadt ~ 36
-- Bürger u. Einwohner der Stadt ~ 53
-- Bürger v. ~ 50, 52
-- Gericht zu ~ 51
--- Hans Husswicz, Vogt der Stadt ~ 51
-- Kammerzins v. der Stadt ~ 22
-- Maut in ~ 55
Löwenberg (pl. Lwówek Śląski, Stadt
in Polen)
- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 96
Lomnice s. Lomnitz
Lomnitz (tsch. Lomnice, Markt in Mähren n. Tischnowitz)
- Herren v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Johann v. ~ 29, 79, 176
Lompnicze s. Lomnitz
Loučky (Burg in Mähren n. Tischnowitz)
- Kuna v. Kunstadt [u. Boleradice ansässig in ~] s. Kunstadt
- Smil v. Kunstadt u. [Boleradice ansässig in] ~ s. Kunstadt
Louka (Dorf in Mähren sö. Ungarisch
Ostra) 109
Louka s. Klosterbruck
Lubná (Dorf in Mähren sü. Kremsier)
109
Lucca (Stadt in Italien)
- AO 144
Lucense monasterium prope Znoymam
s. Klosterbruck
281
Ludanice (ung. Ludány, Dorf in der
Slowakei)
- Herren v. ~ (bzw. Ludányi), ung.
Adelsfamilie
-- Ladislaus v. ~, Hauptmann S.s in
Ungarisch Hradisch, Hauptmann
des kgl.en Heeres in Kremsier 97,
135
--- dessen Familiar Wenzel Lžička v.
Dolní Dubňany s. Dolní Dubňany
Ludány s. Ludanice
Ludányi s. Ludanice, Herren v.
Luha s. Kumrowitz
Lukov (Dorf in Mähren nö. Zlín)
- Herren v. Sternberg u. ~ s. Sternberg
Luleč s. Lultsch
Lultsch (tsch. Luleč, Dorf in Mähren
sw. Wischau)
- Ritter Skála v. Lultsch, mährische
Adelsfamilie 182
-- Ulrich Skála v. ~ 182
Lundenburg (tsch. Břeclav, Markt,
heute Stadt in Mähren) 8, 116
- Burg ~ 9
- Feste u. Markt ~ 10
- Salzmaut in ~ 86
Luntenburg s. Lundenburg
Luxemburg (Stadt in Luxemburg)
- DO 8
-Herzogtum
-- Johann [„der Blinde“] Herzog v. ~
s. Johann [„der Blinde“], König v.
Böhmen
-- Margarete v. ~, Gemahlin des Johann v. Wlaschim s. Wlaschim
Lwówek Śląski s. Löwenberg
Lysice s. Lissitz
Lythowle s. Littau
Lžička Wenzel s. Dolní Dubňany
282
Machoviensis banus s. Mačva, Banat
Macsó s. Mačva
Mačva (ung. Macsó, heute Region in Serbien, im MA Banat in Südungarn)
- Banat ~
-- Dezső v. Gara, Ban v. ~ 159
-- Ladislaus v. Gara, Ban v. ~ 159
Mähren (Markgrafschaft) 16, 28
- Markgrafen v. ~ s. Albrecht II., Johann [Heinrich], Jost, Sigismund,
Wenzel II., Wenzel [IV.]
- Markgräfinnen v. ~ s. Barbara, Elisabeth
- Landherren v. ~ 15, 29, 79
- Ritter v. ~ 79
- Edelleute v. ~ 79
- Städte der Markgrafschaft ~ 17, 18,
20, 42
-- Bürgermeister u. Räte der Städte u.
Märkte in der Markgrafschaft ~ 28,
42, 53
-- Zöllner in den Städten u. Märkten in
der Markgrafschaft ~ 53
--Klöster utriusque sexus in der Umgebung mährischer Städte 18
-- Juden in den Städten in der Markgrafschaft ~ 42
- Juden in der Markgrafschaft ~ 64
- Ämter u. Amtleute 28, 31
-- Landeshauptmann v. ~ 16, 24, 42,
46, 79, 98
--- Heinrich v. Krawarn u. Plumenau,
Landeshauptmann u. Unterkämmerer v. ~ s. Krawarn
--- Wilhelm v. Pernstein, Landeshauptmann v. ~ s. Pernstein
-- Kämmerer v. ~ 16
-- Unterkämmerer v. ~ 24, 28, 42, 46,
83, 90, 91
--- Heinrich v. Krawarn u. Plumenau,
Landeshauptmann u. Unterkämmerer v. ~ s. Krawarn
--- Wenzel v. Duba u. Lischna, Verweser anstelle eines Unterkämmerers
[v. ~] s. Duba
-- Landesgericht v. ~ 15
--- Amtsträger des Landesgerichts v. ~
15
Mährisch Budwitz (tsch. Moravské
Budějovice, Stadt in Mähren)
- Stadt ~ 38
-- Tavernen, Bierschänken u. Brauhäuser im Umkreis v. einer Meile
um die Stadt ~ 38
- Mathäus v. ~ s. Znaim, Gesandter
des Stadtrats
Mährisch Kromau (tsch. Moravský
Krumlov, Stadt in Mähren)
- Beneš v. Krawarn u. ~ s. Krawarn
Mährisch Neustadt (tsch. Uničov, im
MA auch Nové Město, Stadt in
Mähren)
- Stadt ~ 36, 54, 60, 126
-- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22
-- Bürgermeister, Ratsherren u. Geschworene der Stadt ~ 54
-- Stadtrat v. ~ 36
-- Bürger u. Gemeinde v. ~ 36
-- Kammerzins v. der Stadt ~ 22, 24,
60
-- Meierhof vor der Stadt ~ 168
Mährisch Ostrau (tsch. Moravská
Ostrava, Stadtteil v. Ostrau, im MA
Stadt in Mähren)
- Stadt ~ 136, 175
Magdeburg (Stadt in Deutschland)
- Burggrafen v. ~ s. Hardegg
Maidberg (tsch. Děvičky, Burg in Mähren n. Nikolsburg) 8, 9, 129
Mailand (it. Milano, Stadt in Italien)
- Erzbistum ~
-- Bartolomeo [della Capra], Erzbf. v.
~
--- KV 36
Makariensis ecclesia s. Makarska
Makarska (Stadt in Kroatien)
- Bistum ~ 159
Malá Strana s. Prag, Kleinseite
Malá Vrbka (Dorf in Mähren sö. Ungarisch Ostra) 109
Malerzik Johann 108
Málkovice s. Moravské Málkovice
Marcali, ung. Adelsfamilie
- Nikolaus ~, Woiwode v. Siebenbürgen 159
-- dessen Sohn Emerich ~, magister
ianitorum u. Hofmeister Kg. S.s 159
--- KV 180
Marczalii s. Marcali
Margaretha, Burggräfin v. Nürnberg,
Schwester S.s 1
Maria Theresia, Kg.in v. Ungarn u. Böhmen, Erzherzogin v. Österreich 16,
34, 41, 50, 52, 103, 105, 155, 156
Matthias, Bürger u. Geschworener v.
Göding s. Göding, Geschworene v.
Matthias Corvinus, Kg. v. Ungarn u.
Böhmen 100
Medlovice (Dorf in Mähren ö.
Wischau) 145
Meseritsch (tsch. Meziříčí, heute Groß
Meseritsch, tsch. Velké Meziříčí,
Stadt in Mähren)
- Herren v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Dobeš v. ~ u. Popowitz 79
Messenbach (Dorf in Österreich)
- Ritter v. ~, österreichisch-mährische
Adelsfamilie
-- Georg v. ~, Burggraf der Burg
Orava 136
283
Messina (Stadt in Italien)
- Jakob v. Constantio (de Constantio)
aus ~, Ritter 148
Mesterfalwa s. Kyseecz
Metylovice (Dorf in Mähren sü. Frýdek-Místek) 175
Meydberg s. Maidberg
Meziříčí s. Meseritsch
Michael Fischer, Bürger u. Geschworener v. Göding s. Göding, Geschworene v.
Michalovice (heute Stadtteil von Jungbunzlau, im MA Burg u. Dorf in
Böhmen)
- Herren v. ~, böhmische Adelsfamilie
-- Peter v. ~ 175
Mies (tsch. Stříbro, Stadt in Böhmen) 28
Mikulov s. Nikolsburg
Milano s. Mailand
Miličín (Markt in Böhmen nw. Mladá
Vožice)
- Herren v. ~, böhmische Adelsfamilie
-- Paul v. ~, Bf. v. Olmütz s. Olmütz,
Bistum
Milovice s. Milowitz
Milowitz (tsch. Milovice, Dorf in Mähren nö. Nikolsburg) 10
Mistřice (Dorf in Mähren nö. Ungarisch
Hradisch) 109
- Ritter Kužel v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Johann Kužel v. ~ 167
--- dessen Witwe Katharina v. Bolelouc
s. Bolelouc
--- dessen Sohn Stefan Kužel v. ~ 167
--- dessen Tochter Margaretha 167
Mniší (Dorf in Mähren sö. Freiberg) 175
Mochov (Dorf in Böhmen nw. Böh284
misch Brod)
- Ritter v. ~, böhmisch-mährische
Adelsfamilie
-- Nikolaus v. ~ 79
Modruš (heute Dorf, im MA Stadt u.
Komitat in Kroatien)
- Komitat ~
-- Johann Frankapan, Gespan v. ~ s.
Frankapan
-- Stefan Frankapan, Gespan v. ~ s.
Frankapan
Mohelno (Markt in Mähren sö Namiest
an der Oslawa)
- Rat u. Gemeinde v. ~ 5
- Peter Gewser v. ~ s. Gews
Mohilna s. Mohelno
Molnári Clemens, Bf. v. Raab s. Raab,
Bistum
Montfort (heute Altmontfort, Burgruine
in Österreich)
- Grafen v. ~, oberschwäbische
Adelsfamilie
-- Heinrich, Graf v. Montfort u. Tettnang 163
Moravany (Dorf in Mähren nö. Gaya)
- Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Johann d.Ä. v. ~ 163a, 164
-- Johann d.J. v. ~ 163a, 164
-- Nikolaus v. ~ 163a, 164
-- Smil ~ 163a, 164
-- Zbyněk v. ~ 26, 163a, 164
--- die Diener u. Untertanen d. Brüder
Johann d.Ä., Johann d.J., Nikolaus,
Smil u. Zbyněk v. ~ 164
-- Zbyněk d.J. v. ~ 26
Moravská Ostrava s. Mährisch Ostrau
Moravské Málkovice (Dorf in Mähren
sö. Wischau) 145
Moravský Krumlov s. Mährisch Kro­
mau
Morawa Johann, Bürger v. Trebitsch s.
Trebitsch, Bürger
Most s. Brüx
Motylowicze s. Metylovice
Muschau (tsch. Mušov, Dorf in Mähren
nw. Nikolsbug) 10
Mušov s. Muschau
Myslibořice (Markt in Mähren w. Hrotowitz)
- Herren v. ~
-- Wenzel v. ~ u. Steinitz 79
Na Przidole (Wald in Mähren in der
Nähe v. Zierotein) 12
Nagyszombat s. Tyrnau
Nána (ung. Nána, Dorf in der Slowakei)
- Herren Kompolt v. ~ (bzw. Nánai
Kompolt), ungarische Adelsfamilie
-- Johann Kompolt v. ~, magister pincernarum S.s 159
-- Paul Kompolt v. ~, magister pincernarum S.s 159
Napajedl (tsch. Napajedla, Stadt in
Mähren)
- Stadt ~ 78
-- Bürger u. Einwohner v. ~ 78
Napajedla s. Napajedl
Nausedlicz s. Austerlitz
Nawsedlicz s. Austerlitz
Nebotein (tsch. Hněvotín, Dorf in Mähren sw. Olmütz)
- Einwohner des Dorfes ~, Untertanen der Stadt Olmütz 55
Neidegg (unbekannter Ort in Österreich, wohl Neudegg)
- Herren v. ~, österreichische Adelsfamilie
-- Margaretha v. ~, Gemahlin des Johann v. Kunstadt u. Jeispitz ansässig
in Lichtenau 92
Nemilany s. Nimlau
Nesachleby s. Esseklee
Nesselsdorf (tsch. Kopřivnice, Stadt, im
MA Dorf in Mähren) 175
Nejdek s. Neudek
Neu Raußnitz (tsch. Rousínov, Markt in
Mähren n. Austerlitz)
- Maut in ~ 55
Neudek (tsch. Nejdek, Dorf in Mähren
ö. Nikolsburg)
- Feste u. Dorf ~ 10
Neuhaus (tsch. Jindřichův Hradec,
Stadt in Böhmen)
- Herren v. ~, böhmisch-mährische
Adelsfamilie
-- Johann v. ~ 21
-- Meinhard v. ~ 163
--- KV 175
Neuhaus (tsch. Nový Hrad u Mikulova,
Burg in Mähren n. Nikolsburg) 8, 9,
10
Neusedlitz s. Austerlitz
Neutra (slwk. Nitra, ung. Nyitra, Stadt
in der Slowakei)
- Bistum ~
-- Georg, Bf. v. ~ 159
- Domkapitel v. ~ 109
Newhaus s. Neuhaus (Nový Hrad u Mikulova)
Newnhaus s. Neuhaus (Jindřichův Hradec)
Nezamyslice (Markt, im MA Dorf in
Mähren sw. Kojetein) 184
Neztahleb s. Esseklee
Nikolsburg (tsch. Mikulov, Stadt in
Mähren)
- Burg ~ 10
- Herrschaft ~ 86, 129
- die Herren v. Liechtenstein u. ~ s.
Liechtenstein
285
Nimlau (tsch. Nemilany, Dorf in Mähren sü. Olmütz)
- Einwohner des Dorfes ~, Untertanen der Stadt Olmütz 55
Nin (lat. Nona, Stadt in Kroatien)
- Bistum ~ 159
Nitra s. Neutra
Nittriensis ecclesia s. Neutra, Bistum
Nyder dorf Vistonicz s. Unterwisternitz
Nonensis ecclesia s. Nin, Bistum
Nordhausen (Stadt in Deutschland)
- Kollegiatkapitel zum Hl. Kreuz in ~
-- Peter Kalde, Propst des Kollegiatkapitels v. ~, Protonotar S.s s. Kalde
Noua Civitatis alias Vnyczow s.
Mährisch Neustadt
Noua Villa prope Brunnam s. Königsfeld
Nová Ves s. Königsfeld
Nowe Miesto jménem Vniczow s.
Mährisch Neustadt
Novosedlice s. Austerlitz
Nouum Monasterium sancti Thome
ante Brunnam ordinis sancti Augustini s. Brünn, Augustiner-Eremitenkloster zu St. Thomas
Nový Hrad u Mikulova s. Neuhaus
Nürnberg (Stadt in Deutschland)
- AO 101, 102, 103, 104, 105, 106,
107
- DO 151
- Burggräfin v. ~ s. Margaretha, Burggräfin v. ~
- Stadt ~
-- Bürger v. ~
---Konrad Poczlinger, Bürger v. ~
157
---- dessen Sohn Sebald Poclinger, Bürger v. ~ 157, 166
--- Stefan Koler, Bürger v. ~ 157
286
---- dessen Sohn Hans Koler, Bürger v.
~ 157, 158, 166
---- dessen Sohn Erkembrecht Koler,
Bürger v. ~ 158, 166
---- dessen Sohn Georg Koler, Bürger v.
~ 158
--- Karl Holzschuher, Bürger v. ~ 166
- Augustinereremitenkloster in ~ 151
Nÿdern Heÿdelbach s. Unter-Heidelbach
Nyitra s. Neutra
Nymptsch s. Konrad ~
Ober Vistonicz s. Oberwisternitz
Oberwisternitz (tsch. Horní Věstonice,
Dorf in Mähren n. Nikolsburg)
- zwei Untertanen in ~ 10
Obrowitz (tsch. Zábrdovice, Stadtteil v.
Brünn, im MA Dorf in Mähren)
- Prämonstratenserstift ~ 100, 105
Öde Fritz 166
Österreich
- Herzöge v. ~ 8
-- Albrecht III. 129
-- Albrecht V., röm.-dt. König, König
v. Böhmen u. Ungarn, Herzog v. ~ s.
Albrecht II.
-- Ladislaus Posthumus, König v.
Böhmen u. Ungarn, Herzog v. ~ s.
Ladislaus Posthumus
Odrau (tsch. Odry, Stadt in Mähren)
- Hussiten v. ~ 175
Odry s. Odrau
Ofen (ung. Buda, Stadtteil v. Budapest,
im MA Burg u. Stadt in Ungarn) 31
- AO 2, 3, 76, 113, 124, 126
Olmütz (tsch. Olomouc, Stadt in Mähren) 43, 126, 131
- AO 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57,
58, 59, 60
-
-
--
-
--
DO 50, 52, 55
Burg ~ 36
Burggraf v. ~ 36
Stadt ~ 17, 18, 36, 62, 79
Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22,
28, 52, 53, 98, 131, 132, 133, 134,
135
-- Bürgermeister, Ratsherren u. Geschworenen v. ~ 55
-- Bürgermeister, Ratsherren, Geschworenen u. Gemeinde v. ~ 58
-- Bürgermeister, Stadtrat u. Bürger v.
~ 57, 64, 88, 98
-- Stadtrat v. ~ 36
-- Stadtgericht zu ~ 55
-- Bürger u. Gemeinde v. ~ 36
-- Bürger v. ~, deren Häuser beim
Brand zerstört wurden 57
-- Einwohner v. ~ 156
-- Gesandte des Stadtrats v. ~ 134
-- Kammerzins v. der Stadt ~ 22, 57,
60
-- Untertanen der Stadt ~ s. Blatec,
Nebotein, Nimlau
-- Juden in ~ 64
-- Judensteuer in ~ 43, 72
-- Sparergasse in ~ 57
- Bistum ~ 120, 121
-- Bf. v. ~ 79, 136, 175
-- Bischöfe v. ~ 163a
-- Johann Mráz, Bf. v. ~ 136
-- Johann [„der Eiserne“], Bf. v. ~, Rat
S.s [s. auch Leitomischl] 36, 42,
64, 72, 77, 79, 80, 81, 88, 120, 121,
122, 133
--- KV 58, 93
-- Paul v. Miličín, Bf. v. ~ 175
-- etliche Schlösser des Bistums ~ 127
-- bischöfliche Kammer 177
- Domkapitel v. ~ 120, 121, 136, 175
-- Propst, Dekan u. Kapitel der Olmützer Domkirche 80, 81
-- Martin, Sohn des Hermann aus
Dob­řany, Archidiakon u. Domherr
v. ~ 162
- Domkirche v. ~ 81
- Dominikanerkloster v. ~ 55, 58
Olomouc s. Olmütz
Onšov (Dorf in Böhmen sü. Dolní
Kralovice)
- Ritter v. ~, böhmisch-mährische
Adelsfamilie
-- Johann Svinka v. ~ 25
Opava s. Troppau
Opole s. Oppeln
Oppeln (pl. Opole, Stadt in Polen)
- Herzogtum ~
-- Agnes, Herzogin v. ~, Gemahlin des
Markgrafen Jost v. Mähren 22
-- Bolko, Herzog v. ~ 136, 175
Opatovice s. Opatowitz
Opatowitz (tsch. Opatovice, heute
Velké Opatovice, Dorf in Mähren
sw. Gewitsch)
Orava (ung. Árva, Burg in der Slowakei)
- Georg v. Messenbach, Burggraf v. ~
s. Messenbach
Orlovice s. Orlowitz
Orlowitz (tsch. Orlovice, Dorf u. Burg
in Mähren sö. Wischau)
- Herrschaft ~ 145
Oskava (Fluss in Mähren) 12
- Mühle u. Wehr an der ~ in Zierotein
s. Zierotein
Oslavany s. Oslawan
Oslawan (tsch. Oslavany, Markt in
Mähren nw. Eibenschitz)
- Zisterzienserinnenkloster ~
-- Äbtissin u. Konvent v. ~ 68, 74
287
-- Kammerzins v. Zisterzienserinnenkloster ~ 68, 74
Ostopovice (Dorf in Mähren sw. Brünn)
- halbes Dorf ~ 173
- halber Maierhof in ~ 173
Ostrava s. Mährisch Ostrau
Ostrow s. Ungarisch Ostra
Otaslavice (Dorf in Mähren sw. Prossnitz) 169
- Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Boček v. ~ 169
-- Elisabeth genannt Kumburská,
Schwester des Nikolaus v. ~ 169
-- Nikolaus v. ~ 169
Ozora (Dorf in Ungarn)
- Pipo v. ~ s. Pipo Spano
Pacov (mehrere Orte in Böhmen u.
Mähren)
- Franěk v. ~, Chorherr des Kollegiatkapitels zu St. Peter in Brünn s.
Brünn, Kollegiatkapitel zu St. Peter
Pallancz s. Pavlovce nad Uhom
Palkovice (Dorf in Mähren sw. FrýdekMístek) 175
Pálóc s. Pavlovce nad Uhom
Pálóci s. Pavlovce nad Uhom, Herren v.
Pardorf (tsch. Bavory, Dorf in Mähren
nw. Nikolsburg) 10
Paris (Hauptstadt v. Frankreich)
- DO 10
Parvus Peter s. Peter Parvus
Passau (Stadt in Deutschland)
- DO 10
-Bistum
-- Georg [v. Hohenlohe], Bf. v. ~,
Kanzler S.s
--- KV 7, 8, 9, 10, 11, 14, 22, 32, 33,
35, 37, 84, 86, 101, 102, 103, 104,
105, 115
288
Paternoster Johann s. Znaim, Gesandter
des Stadtrats
Paul, ansässig auf dem Gut Lipolch,
Vater des Peter Parvus, iobagio des
Emerich v. Drienčany 1
Paulaw s. Pollau
Pavlov s. Pollau
Pavlovce nad Uhom (ung. Pálóc, Markt
in der Slowakei)
- Herren v. ~ (bzw. Pálóci), ung.
Adelsfamilie
-- Georg ~, Erzbf. v. Gran s. Gran,
Erzbistum
-- Mathäus ~, Palatin v. Ungarn 159
Pěčíkov (Dorf in Mähren nö. Gewitsch)
- Dorf ~ 185
- Meierhof Plichtinec bei ~ 185
Pécs s. Fünfkirchen
Peregrin Johann s. Znaim, Gesandter
des Stadtrats
Perény s. Perín
Perényi s. Perín, Herren v.
Perín (ung. Perény, Dorf in der Slowakei)
- Herren v. ~ (bzw. Perényi), ung.
Adelsfamilie
-- Johann v. ~, magister dapiferorum
Kg. S.s 159
-- Stefan v. –, magister dapiferorum
Kg. S.s 159
Perná s. Bergen
Pernstein (tsch. Pernštejn, Burg in Mähren nw. Tischnowitz)
- Herren v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Johann v. ~ 176
-- Wilhelm v. ~, Landeshauptmann v.
Mähren 29, 79, 176
Pernštejn s. Pernstein
Peter Fleischer, Bürger u. Geschworener v. Göding s. Göding, Geschworene v.
Peter Parvus, ansässig auf dem Gut
Lipolch, Diener der verstorbenen
Schwester S.s Margaretha, Burggräfin v. Nürnberg 1
Peter, Sohn des Nikolaus, Bürger u.
Geschworener v. Göding s. Göding,
Geschworene v.
Petrliko s. Ungarisch Hradisch, Bürger
v.
Petrovice (mehrere Orte in Böhmen)
- Ritter Carda v. ~, böhmische Adelsfamilie
-- Wenzel Carda v. ~ 178
Petrowicze s. Petřvald
Petřvald (Dorf in Mähren n. Freiberg)
175
Pharensis ecclesia s. Hvar
Pilsen (tsch. Plzeň, Stadt in Böhmen)
- AO 29
Pipo Spano, auch Pipo v. Ozora oder Filippo Scolari 77
Plešovec (Dorf in Mähren n. Kremsier)
170, 171
Plewl Georg s. Ungarisch Hradisch,
Bürger v.
Plewl Stefan s. Ungarisch Hradisch,
Bürger v.
Plichtinec s. Pěčíkov, Meierhof ~
Plumenau (tsch. Plumlov, Markt in
Mähren)
- Herren v. Krawarn u. ~ s. Krawarn
Plumlov s. Plumenau
Plumpnaw s. Plumenau
Plzeň s. Pilsen
Pňovice s. Kniebitz
Pnyowicz s. Kniebitz
Pochmalitz (tsch. Bohumilice, verödetes Dorf in Mähren zwischen Pardorf u. Muschau) 10
Pócsmegyer (Dorf in Ungarn) 116
Poczlinger Konrad [Bürger v. Nürnberg] s. Nürnberg, Bürger v.
- dessen Sohn Sebald Poczlinger
[Bürger v. Nürnberg] s. Nürnberg,
Bürger v.
Poděbrady s. Podiebrad
Podiebrad (tsch. Poděbrady, Stadt in
Böhmen)
- Boček v. Kunstadt u. ~ s. Kunstadt
- Georg v. Kunstadt u. ~, Kg. v. Böhmen s. Georg v. Podiebrad
Podivín s. Kostel
Poeczlinger Sebald s. Poczlinger
Pöltenberg bei Znaim (tsch. Hradiště sv.
Hypolita, Stadtteil v. Znaim, im MA
Dorf u. Kreuzherrenpropstei) 116
Pohořelice s. Pohrlitz
Pohrlitz (tsch. Pohořelice, Stadt in
Mähren)
- DO 10
- Feld bei ~
-- AO 129
- Stadt ~ 42, 84, 85
-- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22
-- Kammerzins v. der Stadt ~ 22
Polen
- Kgg. v. ~
-- Johann [„der Blinde“] Kg. v. Böhmen u. ~ s. Johann [„der Blinde“]
Polenz (Dorf in Deutschland)
- Herren v. ~, deutsche Adelsfamilie
-- Johann v. ~
--- KV 96
Polešovice (Dorf in Mähren sw. Ungarisch Hradisch) 26, 170, 183
Police (mehrere Orte in Böhmen u.
Mähren)
- Hans v. ~ 123, 140
Pollau (tsch. Pavlov, Dorf in Mähren n.
Nikolsburg) 8
289
Popovice s. Popowitz
Popowitz (tsch. Popovice, heute Vysoké Popovice, Dorf in Mähren nw.
Eibenschitz)
- Dobeš v. Meseritsch u. ~ s. Meseritsch
Pornice s. Pornitz
Pornitz (tsch. Pornice, Dorf in Mähren
nw. Zdounky)
- Erhard (Heralt) [Semenec] v. Kunstadt u. [Lissitz ansässig in] ~ s.
Kunstadt
Potvorovice (verödetes Dorf in Mähren w. Göding, am Rande von Nový
Poddvorov) 99, 183
Pozsony s. Pressburg
Prag (Hauptstadt v. Tschechien)
- AO 22, 164, 165, 166, 175, 178, 180
- DO 10, 52, 94, 149, 151, 163
- Prager Burg 25, 26
-- AO 24
- Erzbistum ~ 160
-- Erzbischöfe v. ~ 160
- Domkapitel in ~ 101
-- Michael v. Břest, Domherr v. ~ u.
Chorherr v. Brünn, Propst v. Alt
Bunzlau, Protonotar S.s s. Břest
- Kleinseite (heute Stadtteil v. Prag,
im MA eine der Prager Städte)
-- ein [namentlich nicht angeführter]
Meister v. der Kleinseite 122
Preitenprünn s. Breitenbrunn
Přemysl, Markgraf v. Mähren 163
Přemysl Ottokar II., Kg. v. Böhmen 186
Prerau (tsch. Přerov, Stadt in Mähren)
135
- Stadt ~ 165, 186
-- Bürger v. ~ 165, 186
- Kirchen in ~ 165
- Brücke bei ~ 135
290
Přerov s. Prerau
Pressburg (slwk. Bratislava, ung. Pozsony, Hauptstadt der Slowakischen
Republik) 71, 72, 76
- AO 73, 74, 75, 96, 108, 109, 110,
139, 140, 149
- Komitat ~
-- Georg v. Rozgon, Gespan v. ~ 159
-- Stefan v. Rozgon, Gespan v. ~ 159
Přestavlky (verödetes Dorf in Mähren
sw. Klobouk) 100
Příbor s. Freiberg
Priest s. Břest
Příkazy (verödetes Dorf in Mähren sw.
Müglitz) 185
Prokop, Markgraf v. Mähren 153, 156
Prosiměřice s. Prossmeritz
Prossmeritz (tsch. Prosiměřice, Markt
in Mähren nö. Znaim) 92
Prukfelde (unbekannter Ort in Mähren
in der Nähe v. Znaim)
- Weide in ~ 116
Prukg under Snoim s. Klosterbruck
Prziebor s. Příbor
Pulgram (tsch. Bulhary, Dorf in Mähren
nö. Nikolsburg) 10
Pumlitz (tsch. Bohumilice, Ortsteil v.
Oblas, im MA Dorf in Mähren sö.
Znaim)
- Mühle in ~ 31
Pustiměř s. Pustimir
Pustimir (tsch. Pustiměř, Markt in Mähren nö. Wischau)
- Benediktinerinnenkloster ~ 177
- Äbtissin u. Konvent v. ~ 177
Pyšolec (Burg in Mähren nö. Bistritz ob
Pernstein) 176
Quinqueecclesiensis ecclesia s. Fünfkirchen, Bistum
Raab (ung. Győr, Stadt in Ungarn)
- Bistum ~
-- Clemens Molnári, Bf. v. ~ 159
Radisch s. Ungarisch Hradisch
Rahenhoue (unbekannter Ort in Mähren oder in Österreich in der Nähe v.
Laa an der Thaya)
- Mühle in ~ 9
Rajčany (ung. Rajcsány, Dorf in der
Slowakei)
- Adam v. ~, kgl.er Archivar 159
Rajcsány s. Rajčany
Ratibor (pl. Racibórz, Stadt in Polen)
- Herzogtum ~
-- Johann, Herzog v. Troppau u. ~ s.
Troppau
Raussans s. Neu Raußnitz
Redisch s. Ungarisch Hradisch
Rędziny s. Reyffersdorff
Renoty s. Einoth
Rewenschekchwicz s. Rewigenschakwitz
Rewigenschakwitz (verödetes Dorf in
Mähren zwischen Tracht u. Schakwitz) 10
Reyffersdorff (wohl identisch mit Wüsteröhrsdorf, pl. Rędziny, Dorf in
Polen)
Riesenberg (tsch. Riesenberk oder
Ryžmberk, Burg in Böhmen n. Neugedein)
- Herren v. ~ u. Schwihau, böhmische
Adelsfamilie
-- Johann v. ~ u. Schwihau
--- KV 29, 59, 60, 74, 75, 97, 99
Rohnau (tsch. Ronov, Burg in Deutschland)
- Herren v. ~ u. Lettowitz, böhmischmährische Adelsfamilie
-- Aleš v. ~ [u. Lettowitz] 12
-- Čeněk v. ~ [u. Lettowitz] 79
-- Hynek v. ~ u. Lettowitz 79, 93
--- dessen Diener 93
-- [Johann] Hlaváč v. ~ [u. Lettowitz]
79
Rohrhof (Mühle in der Nähe v. Groß
Tajax nö. Joslowitz) 31
Rom (Hauptstadt v. Italien) 147
Ronov s. Rohnau
Rorhof s. Rohrhof
Rosice s. Rossitz
Rossitz (tsch. Rosice, Stadt in Mähren)
- Herren Hecht v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Jost Hecht v. ~ 79, 163, 174
Rousínov s. Neu Raußnitz
Roveň (Dorf in Mähren nö. Gewitsch)
185
Rozgon (slwk. Rozhanovce, ung. Rozgony, Dorf in der Slowakei)
- Herren v. ~ (bzw. Rozgonyi), ung.
Adelsfamilie
-- Georg v. ~, Gespan v. Pressburg s.
Pressburg
-- Johann v. ~, Kämmerer (magister
tavernicorum) Kg. S.s 159
-- Peter v. ~, Bf. v. Erlau s. Erlau, Bistum
-- Simon v. ~, Bf. v. Wesprim s. Wesprim, Bistum
-- Stefan v. ~, Gespan v. Pressburg s.
Pressburg
Rozgony s. Rozgon
Rozhanovce s. Rozgon
Rudolf II., röm.-dt. K., Kg. v. Ungarn u.
Böhmen 52
Rys Wilhelm s. Elisabeth, Gemahlin
des Wilhelm Rys
Sádek (Burg in Mähren sw. Trebitsch)
291
- Heinrich v. Waldstein u. ~ s. Waldstein
Sagan (pl. Żagań, Stadt in Polen)
- Herzogtum ~
-- Heinrich VIII., Herzog v. Glogau u.
~ s. Glogau
-- Katharina v. Freistadt, Herzogin v.
Glogau u. ~, Gemahlin Heinrichs
VIII. s. Glogau
-- Heinrich IX. d.Ä., Herzog v. Glogau
u. ~, Sohn Heinrichs VIII. u. Katharina v. Freistadt s. Glogau
-- Heinrich X. d.J. Rumpold, Herzog
v. Glogau u. ~, Sohn Heinrichs
VIII. u. Katharina v. Freistadt s.
Glogau
Salis Peter s. Znaim, Gesandter des
Stadtrats
Sampach s. Schambach
Sandomir (pl. Sandomierz, Stadt in Polen)
- Herzog v. ~ s. Wenzel II.
Šardice (Dorf in Mähren sw. Gaya) 25
Šatov s. Schattau
Scardonensis ecclesia s. Skradin
Schalichdorf s. Alt Schallersdorf
Schambach (tsch. Žampach, Dorf in
Böhmen sw. Senftenberg)
- Burg ~ 77
Schattau (tsch. Šatov, Markt in Mähren
sw. Znaim)
- Richter u. Einwohner v. ~ 32
- Einwohner v. ~ 67
- Juden in ~ 67
- Hof in ~ 130
Schauenstein (tsch. Šostýn oder
Šauenštejn, Burg in Mähren sü.
Nesselsdorf)
- Herrschaft ~ 175
Schintau (slwk. Šintava, ung. Sempte,
292
Dorf, im MA Burg u. Markt in der
Slowakei) 76
Schlick Caspar, Protonotar, Vizekanzler
u. Kanzler S.s
- KV 139, 140, 144, 149, 150, 151,
154, 155, 156, 163
Schönau (pl. Świeżawa, Dorf in Polen)
96
Schonaw s. Schönau
Schweidnitz (pl. Świdnica, Stadt in Polen)
- Herzogtum ~ 56, 96
-- Hauptmann des Herzogtums ~ 96
--- Albrecht v. Colditz, Hauptmann v. ~
s. Colditz
- Stadt ~
-- Juden in ~ 56
Schwihau (tsch. Švihov, Markt in Böhmen n. Klattau)
- Herren v. Riesenberg u. ~ s. Riesenberg
Ściborze (Dorf in Polen)
- Stibor Vajda v. ~ s. Beckov
- Stibor [d.J.] v. ~ s. Beckov
Scolari Filippo s. Pipo Spano
Sebenico s. Šibenik
Sedlec s. Voitelsbrunn
Segniae comes s. Zengg, Komitat
Segniensis ecclesia s. Zengg, Bistum
Sehradice s. Sehraditz
Sehraditz (tsch. Sehradice, Dorf in
Mähren sü. Wisowitz)
- Johann [Balšan] v. Zinnburg, ~ u.
Slawitschin s. Zinnburg
- Miroslav v. Zinnburg u. ~ s. Zinnburg
Semenec Mikeš ~ 132
- dessen Sohn Johann 132
Sempte s. Schintau
Senice na Hané (Dorf sü. Littau)
- Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Johann [genannt Babka] v. ~ 173
Senj s. Zengg
Severin (ung. Szörény, Region in Rumänien, im MA Banat in Südostungarn)
- Banat ~ 159
Šibenik (ital. Sebenico, Stadt in Kroatien)
- Bistum ~ 159
Sibinicensis ecclesia s. Šibenik
Siebenbürgen (rum. Transilvania, ung.
Erdély, Region in Rumänien)
- Ladislaus v. Tschakowa, Woiwode
v. ~ s. Tschakowa
- Nikolaus Marcali, Woiwode v. ~ s.
Marcali
- Bistum ~ (mit dem Sitz in Karlsburg)
-- Georg Lépes, Bf. v. ~ 159
Sigismund Korybut, Prinz v. Litauen,
Statthalter in Böhmen 95
Sigismund, röm.-dt. K., Kg. v. Ungarn,
Dalmatien, Kroatien u. Böhmen,
Markgraf v. Mähren 1–186
- dessen Gemahlin s. Barbara [v.
Cilli]
- dessen Tochter s. Elisabeth
- dessen Vater s. Karl IV.
- dessen Schwester s. Margaretha,
Burggräfin v. Nürnberg
- dessen Kanzler s. Fünfkirchen,
Propst Matthias v. Gotalovec; Passau, Bf. Georg [v. Hohenlohe];
Schlick Caspar
- dessen Vizekanzler s. Gran, Propst
Johann; Schlick Caspar; Tschop,
Ladislaus v.
- dessen Protonotare s. Břest, Michael
v.; Brisacher Marquard; Gewitsch,
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
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-
-
-
-
-
-
Franz v.; Hecht Herrmann; Kalde
Peter; Schlick Kaspar; Tussek Johann
dessen Registratore s. Brisacher
Marquard; Fiie Heinrich
dessen Kammer 36, 51
dessen Kämmerer (magister tavernicorum) s. Rozgon, Johann v.
dessen Hofmeister s. Marcali Emerich
dessen Hofrichter s. Báthory, Stefan
dessen magister agazonum s. Hédervár, Laurenz v.
dessen magister dapiferorum s.
Perín, Johann v.; Perín, Stefan v.
dessen magister ianitorum s. Marcali Emerich
dessen magister pincernarum s.
Nána, Johann Kompolt v.; Nána,
Paul Kompolt v.
dessen Räte s. Olmütz, Bf. Johann
[„der Eiserne“] v.; Trient, Bf. Georg
[III.] v.
dessen Familiare s. Collalto, Anton
Graf v.; Drienčany, Emerich v.;
Gews, Peter v.
dessen Höflinge s. Gurwitz, Albert
v.
dessen Hofritter s. Eulenburg, Peter
v.
dessen Diener s. Konrad Nymptsch
dessen Kaplan s. Znaim, Pfarrkirche
St. Nikolaus, Rektor Gallus
dessen Hauptmann in Schweidnitz
s. Colditz, Albrecht v.
dessen Hautmann in Znaim s.
Liechtenstein, Hartneid [V.] v.
dessen Hauptmann in Ungarisch
Hradisch s. Ludanice, Ladislaus v.
dessen Verweser auf Spielberg s.
293
Duba u. Lischna, Wenzel v.; Liechtenstein Hartneid [V.] v.
- dessen Botschaft 76
- dessen Drachenorden 147, 149
Šintava s. Schintau
Sirotčí Hrady s. Waisenstein
Sizilien (Insel u. Region in Italien, im
MA Königreich) 148
- Kgg. v. ~
-- Friedrich II., röm.-dt. K. u. Kg. v. ~
s. Friedrich II.
Skalica s. Skalitz
Skalitz (slwk. Skalica, ung. Szakolca,
Stadt in der Slowakei) 76
- AO 87
- Franziskanerkloster in ~ 95
Scklenow Maly s. Horní Sklenov
Scklenow Weliky s. Dolní Sklenov
Skotnice (Dorf in Mähren nw. Freiberg)
175
Skradin (lat. Scardona, Stadt in Kroatien)
- Bistum ~ 159
Slavičín s. Slawitschin
Slavkov s. Austerlitz
Slavkov (Dorf in Mähren sw. Ungarisch
Brod) 109
Slawitschin (tsch. Slavičín, Markt in
Mähren sw. Wallachisch Klobouk)
- Johann [Balšan] v. Zinnburg, Sehraditz u. Slawitschin s. Zinnburg
Slawonien (kroat. Slavonija, im MA
Königreich, heute Region in Kroatien)
- Matko Talovac, Ban v. ~ 159
Smidt Seitz 166
Snurer Ulrich [Bürger v. Wien?] 150
Sovinec s. Eulenburg
Spielberg s. Brünn
Špilberk s. Brünn
294
Spinek (heute Ortsteil v. Vnorovy, im
MA Dorf in Mähren nö. Straßnitz)
109
Split (ital. Spalato, Stadt in Kroatien)
- Erzbistum ~ 159
Sremska Biskupija s. Syrmien
Srijemska Biskupija s. Syrmien
Starnice s. Sturnitz
Stará Boleslav s. Alt Bunzlau
Staré Město u Uherského Hradiště s.
Altstadt
Staříč (Dorf in Mähren w. Frýdek-Místek) 175
Starý Jičín s. Titschein
Starý Šaldorf s. Alt Schallersdorf
Stephan, ansässig auf dem Gut Lipolch,
Großvater des Peter Parvus 1
Steinitz s. Ungarisch Ostra
Steinitz (tsch. Ždánice, Stadt in Mähren)
- Wenzel v. Myslibořice u. ~ s.
Myslibořice
Stenicz s. Ungarisch Ostra
Sternberg (tsch. Český Šternberk,
Markt in Böhmen)
- Herren v. ~, böhmisch-mährische
Adelsfamilie
-- Aleš v. ~ u. Holitz 29, 79, 163
-- Georg (Jiřík) v. ~ u. Lukov 79, 160
--- dessen Gemahlin Agnes, Fürstin v.
Troppau 160
-- Johann v. ~ u. Lukov 79
-- Jaroslaus v. ~ u. Wessely an der
March 12, 29
--- dessen Kinder 29
-- Ladislaus v. ~ u. Lukov 160
Sternberg (tsch. Šternberk, Stadt in
Mähren)
- Augustiner-Chorherrenstift in ~ 12
Stohenicz s. Sturnitz
Stoss, schlesische Adelsfamilie
- Hynčík Stoss 125, 126
Strachotín s. Tracht
Strálek (Burg in Mähren sw. Römerstadt)
- Ritter v. ~ u Všechovice, mährische
Adelsfamilie
-- Zbyněk v. ~ u. Všechovice 59, 170,
171, 183
Strání (Markt in Mähren sö. Ungarisch
Brod) 109
Straßnitz (tsch. Strážnice, Stadt in Mähren) 76
- Herren v. Krawarn u. ~ s. Krawarn
Strážnice s. Straßnitz
Straznicz s. Straßnitz
Střelice s. Strelitz
Strelitz (tsch. Střelice, Dorf in Mähren
n. Littau) 126
Stříbrnice (Dorf in Mähren w. Ungarisch Hradisch) 109
Stříbro s. Mies
Střílky (Markt in Mähren sw. Zdounky)
- Burg ~ 174
Strigonium s. Gran
Střítež (verödetes Dorf in Mähren sw.
Müglitz) 185
Stuhlweissenburg (ung. Székesfehérvár,
Stadt in Ungarn)
- AO 98, 128, 157, 158, 159, 160
Sturnice s. Sturnitz
Sturnitz (tsch. Sturnice oder Starnice,
verödetes Dorf in Mähren in der
Nähe v. Tracht) 8
Suchá Loz (Dorf in Mähren sö. Ungarisch Brod) 109
- zwei Hufen in ~ 128
Sudomírky (Straße in Wessely an der
March, im MA Dorf in Mähren)
109
Super Lubna (Wald in Mähren in der
Nähe v. Zierotein) 12
Surowÿn s. Syrovín
Sušice (Dorf in Mähren n. Ungarisch
Hradisch) 109
Švihov s. Schwihau
Svinka Johann v. Onšov s. Onšov
Svinov (Dorf in Mähren sw. Müglitz)
185
Svitavy s. Zwittau
Świdnica s. Schweidnitz
Świeżawa s. Schönau
Syrmien (kroat. Srijemska biskupija,
serb. Sremska biskupija, kath. Bistum in Kroatien u. Serbien)
- Bf. Jakob v. ~ 159
Syrovín (im MA Surovín, Dorf in Mähren nö. Gaya)
Szakolca s. Skalitz
Szekeres s. Altsohl, Bürger v.
Szirmiensis ecclesia s. Syrmien
Szörény s. Severin
Talafús Ješek (Johann) 15
Tallóc s. Topolovac
Tallóci s. Topolovac, Herren v.
Talloncz s. Topolovac
Tasov (Dorf in Mähren nö. Straßnitz)
109
Tata s. Totis
Teinitz (tsch. Týnec, Markt in Mähren
nö. Lundenburg)
- Feldlager bei ~
-- AO 95
Těmice (Dorf in Mähren w. Ungarisch
Ostra) 109
Tempelstein (tsch. Templštejn, Burg in
Mähren nw. Mährisch Kromau)
- Heinrich v. Leipa u. ~ s. Leipa
Templštejn s. Tempelstein
295
Temricz (unbekannter Ort)
- Johann genannt Schwab v. ~ 173
Teschen (pl. Cieszyn, tsch. Těšín, Stadt
in Polen)
- Herzogtum ~
-- Wenzel, Herzog v. ~ 163
Těšín s. Teschen
Tettnang (Stadt in Deutschland)
- Heinrich, Graf v. Montfort u. Tettnang s. Montfort
Theben (slwk. Devín, ung. Dévény,
Burg in der Slowakei)
- AO 42, 84
Tichá (Dorf in Mähren n. Frankstadt)
175
Tinniniensis ecclesia s. Knin, Bistum
Tischnowitz (tsch. Tišnov, Stadt in
Mähren)
- Zisterzienserinnenkloster in ~ 106
Tišnov s. Tischnowitz
Titschein (tsch. Jičín, heute Alt Titschein, tsch. Starý Jičín, Markt in
Mähren sw. Neu Titschein)
- Johann v. Krawarn u. ~ s. Krawarn
Tobitschau (tsch. Tovačov, Stadt in
Mähren)
- Johann v. Zinnburg u. ~ s. Zinnburg
Točník (Dorf u. Burg in Böhmen n.
Bettlern)
- DO 55
Topolany (Dorf in Mähren ö. Wischau)
- halbes Dorf ~ 177
Topolovac (ung. Tallóc, Stadt in Kroatien)
- Herren v. ~ (bzw. Tallóci), kroatische Adelsfamilie
-- Matko v. ~, Ban v. Slawonien s. Slawonien
Totis (ung. Tata, Stadt u. Burg in Ungarn)
296
- AO 117, 118, 119, 120, 121, 122,
123
Tracht (tsch. Strachotín, Markt in Mähren sw. Auspitz) 8
Traguriensis ecclesia s. Trau, Bistum
Transilvania s. Siebenbürgen
Transylvaniensis ecclesia s. Siebenbürgen, Bistum
Trau (kroat. Trogir, ital. Traù, Stadt in
Kroatien)
- Bistum ~ 159
--Simon de Dominis, Bf. v. ~
--- KV 7
Třebíč s. Trebitsch
Trebitsch (tsch. Třebíč, Stadt in Mähren)
- DO 61, 154
- Benediktinerstift ~ 61
-- Abt Adam v. ~ 61
-- Abt Martin v. ~ 154
-- Bruder Fabian v. ~ 154
-- Bruder Peter Puczko v. ~ 154
-- Cantor Georg v. ~ 61
-- Prior Boreš v. ~ 154
-- Prior Nikolaus v. ~ 61
-- Propst Unka v. ~ 154
-- Subprior Paul v. ~ 61
-- Budislaus, Verweser [des Stiftes ~]
61
-- Pešek, Sohn des Verwesers Budislaus, Diener des Abtes u. Konventes
v. ~ 61
--- dessen Gemahlin 61
--- dessen Bruder Wenzel 61
-Stadt
-- Bürgermeisters, Schöffen u. Geschworene v. ~ 65
-- Bürger v. ~ 65
--- Hermann, Bürger v. ~ 154
--- Johann Morawa, Bürger v. ~ 61, 154
Trenčín s. Trentschin
Trencsén s. Trentschin
Trentschin (slwk. Trenčín, ung. Trencsén, Stadt in der Slowakei)
- AO 67, 68, 69, 70
- Burg ~ 56, 89
- Land ~ 56
- Stadt ~ 56
Trento s. Trient
Trient (it. Trento, Stadt in Italien)
- Bistum ~ 3
-- Georg [III.] v. Liechtenstein, Propst
des Kollegiatkapitels St. Stephan in
Wien, Bf. v. ~, Rat S.s 3, 129
Trnava s. Tyrnau
Trogir s. Trau
Troppau (tsch. Opava, Stadt in Schlesien)
- Herzogtum ~
-- Přemek, Herzog v. ~ 79
-- Johann, Herzog v. ~ u. Ratibor 89
-- Agnes, Fürstin v. ~, Gemahlin des
Georg v. Sternberg u. Lukov s.
Sternberg
- Stadt ~ 79
Troubky (Dorf in Mähren w. Zdounky)
- Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Anna v. ~, Witwe des Johann v. Choryně, ansässig in Huštěnovice 97
Tschakowa (rum. Ciacova, ung. Csák,
Stadt u. Burg in Rumänien)
- Herren v. ~ (bzw. Csáki), ung.
Adelsfamilie
-- Ladislaus v. ~, Woiwode v. Siebenbürgen 159
Tschanad (rum. Cenad, ung. Csanád,
Stadt in Rumänien)
- Bistum ~ 159
Tschaslau (tsch. Čáslav, Stadt in Böhmen)
- AO 30
Tschop (ukr. Čop, ung. Csap, Stadt in
der Ukraine)
- Herren v. ~ (bzw. Csapi), ungarische
Adelsfamilie
-- Ladislaus v. ~, Vizekanzler S.s
--- KV 124
Turzsanktmartin (slwk. Martin, ung.
Turócszentmárton, Stadt in der Slowakei)
- Pfarrkirche zu St. Martin in ~ 141
-- Peter, Pfarrer v. ~ 141
- Ackerstück u. Wiese in ~ 141
Turz (slwk. Turiec, ung. Turóc, Region
in der Slowakei, im MA Komitat in
Ungarn)
- AO 141
Turkau (pl. Turków, tsch. Tvorkov,
Dorf in Polen)
- Herren v. ~, mährisch-schlesische
Adelsfamilie
-- Milota v. ~ 79
Turków s. Turkau
Tussek Johann, Protonotar S.s
- KV 178
Tvorkov s. Turkau
Týnec s. Teinitz
Tynecz s. Teinitz
Tyrnau (slwk. Trnava, ung. Nagyszombat, Stadt in der Slowakei) 76
- AO 141
Üchteritz (unbekannter Ort, wohl in Polen)
- Konrad v. ~ 96
Udvard s. Dvory nad Žitavou
Uherská Ves s. Ungerndorf
Uherské Hradiště s. Ungarisch Hradisch
Uherský Brod s. Ungarisch Brod
297
Uherský Ostroh s. Ungarisch Ostra
Újezdec (Dorf in Mähren nö. Gaya) 109
Ulm (Stadt in Deutschland)
- AO 148
Únanov s. Winau
Únětice (verödetes Dorf in Mähren in
der Nähe v. Buchlovice)
- Maierhof in ~ 109
Ungarisch Brod (tsch. Uherský Brod,
Stadt in Mähren) 77
- AO 45, 77
- Stadt ~
-- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22
-- Kammerzins v. der Stadt ~ 22
Ungarisch Hradisch (tsch. Uherské
Hradiště, Stadt in Mähren) 134
- AO 40, 46, 47, 78
- Stadt ~ 45, 117, 119, 139, 183
-- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 22,
153
-- Bürgermeister, Stadtrat u. Gemeinde v. ~ 117
-- Bürgermeister, Richter, Ratsherren
u. Bürger v. ~ 47
-- Bürgermeister, Richter, Ratsherren,
Geschworene u. alle Bürger v. ~ 40
-- Richter, Schöffen, Geschworene u.
Gemeinde v. ~ 139
-- Stadtrat v. ~ 152
-- Bürger v. ~ 46, 117
--- Georg Plewl, Bürger v. ~ 26, 170,
183
--- Stefan Plewl, Bürger v. ~, Vater Georgs 170, 183
--- Peter Kussna, Bürger v. ~ 152
--- Petrliko, Bürger v. ~ 152
---- dessen Gemahlin Elisabeth 152
-- Einwohner v. ~ 46
-- Kammerzins v. der Stadt ~ 22
-- Hauptmann S.s in ~
298
--- Ladislaus v. Ludanice s. Ludanice
- Minoritenkloster in ~ 156
Ungarisch Ostra (im MA auch Steinitz,
tsch. Uherský Ostroh, Stadt in Mähren)
- AO 93
- Hašek v. Waldstein u. Ungarisch
Ostra s. Waldstein
- Schloss u. Stadt ~ 127
- Stadt ~
-- Bürger u. Einwohner der Stadt ~
156
-- Bürger u. Vorstädter der Stadt ~ 156
-- Hauptmann S.s in ~ 156
Ungarn
- Kgg. v.
-- Albrecht II., röm.-dt. König, König
v. Böhmen u. ~, Herzog v. Österreich s. Albrecht II.
-- [Karl Robert] Kg. v. ~ 8
-- Ladislaus Posthumus, König v.
Böhmen u. ~, Herzog v. Österreich
s. Ladislaus Posthumus
-- Matthias Corvinus Kg. v. ~ u. Böhmen s. Mathias Corvinus
-- Sigismund, röm.-dt. K., Kg. v. ~ u.
Böhmen s. Sigismund
-alle Prälaten, Barone, Gespane,
Burgvögte, Edlen u. deren Amtsträger sowie alle Städte, Märkte u.
freien Dörfer wie auch deren Rektoren, Richter u. Dorfrichter im Königreich ~ 124
Ungerndorf (tsch. Uherská Ves, verödetes Dorf in Mähren in der Nähe v.
Eisgrub) 10
Uničov s. Mährisch Neustadt
Unter-Heidelbach (Dorf in Deutschland)
- Hof in ~ 166
Unterwisternitz (tsch. Dolní Věstonice,
Dorf in Mähren n. Nikolsburg) 8, 10
- Mühle bei ~ 10
- Salzmaut in ~ 86
Úsov s. Aussee
Úštěk s. Auscha
Vác s. Waitzen
Vacenovice (Dorf in Mähren sö. Gaya)
109
Vacetín (Dorf in Mähren sw. Müglitz)
185
Valašské Klobouky s. Wallachisch Klobouk
Valdštejn s. Waldstein
Valtrovice s. Waltrowitz
Varadiensis ecclesia s. Großwardein,
Bistum
Vartnov s. Wartenau
Včelary (Ortsteil v. Bílovice, im MA
Dorf in Mähren nö. Ungarisch Hradisch) 109
Vchterwitz s. Üchteritz
Vegl (kroat. Krk, ital. Veglia, Insel u.
Stadt in Kroatien)
- Komitat ~
-- Johann Frankapan, Gespan v. ~ s.
Frankapan
-- Stefan Frankapan, Gespan v. ~ s.
Frankapan
Veglae comes s. Vegl
Veglia s. Vegl
Velehrad (Dorf in Mähren nw. Ungarsch Hradisch)
- Zisterzienserkloster ~ 26, 59, 97,
103, 118, 119, 170, 171, 183
-- Abt v. ~ 73
-- Abt u. Konvent v. ~ 99, 118, 119, 183
-- Abt Stefan u. Konvent v. ~ 26, 170,
171, 183
-- ödes Haus u. Hofstätte des Abtes v.
~ in der Kramergasse in Znaim s.
Znaim, Kramergasse in
-- Verwalter des Klosters ~ s. Adalbert
Velké Meziříčí s. Meseritsch
Velké Opatovice s. Opatowitz
Velvary s. Welwarn
Veselí nad Moravou s. Wessely an der
March
Veszprém s. Wesprim
Veszprimiensis ecclesia s. Wesprim,
Bistum
Věteřov (Dorf in Mähren sö. Steinitz/
Ždánice)
- Hartlieb v. Drahtusch u. ~ s. Drahotusch
Větřkovice (Ortsteil v. Lubina, im MA
Dorf in Mähren sö. Freiberg) 175
Vettouia s. Vöttau
Vetus Rediss s. Altstadt
Vierdung s. Znaim, Bürger v.
- dessen Sohn Johann s. Znaim, Bürger v.
Vítkovice (Stadtteil v. Ostrau, im MA
Dorf in Mähren sü. Mährisch Ostrau) 175
Vítovice (Dorf in Mähren nw. Austerlitz)
- Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Peter Roman v. ~ 160
Vizovice s. Wisowitz
Vlčnov s. Wiltschnau
Vlčovice (Dorf in Mähren nw. Frankstadt) 175
Vlkoš (Dorf in Mähren sö. Gaya) 109
Vniczow s. Mährisch Neustadt
Vnorovy (Markt in Mähren nö. Straßnitz) 109
Vöttau (tsch. Bítov, Markt in Mähren
nw. Frain)
299
- Herren v. Lichtenburg u. ~ s. Lichtenburg
Voitelsbrunn (tsch. Sedlec, Dorf in
Mähren sw. Nikolsburg) 10
Vojnice (Dorf in Mähren w. Olmütz)
- Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Nikolaus v. ~ 26
--- dessen Gemahlin Elisabeth v. Zvole
s. Zvole
Vracov (Stadt, im MA Dorf in Mähren
sö. Gaya) 109
Vraní Hora (Burg in Mähren nö. Gewitsch) 185
Vranová (Dorf in Mähren nö. Gewitsch)
- Dorf ~ 185
- Meierhof Hraničky bei ~ 185
Vranová Lhota (Dorf in Mähren nö. Gewitsch)
- Feste in ~ 185
- Meierhof in ~ 185
- Georg v. ~ 185
Vrbka (Dorf in Mähren sü. Kremsier)
109
Vrbka s. Malá Vrbka
Vrstva Sigismund s. Znaim, Boten des
Stadtrats
Všechovice (Dorf in Mähren nö. Bistritz am Hostein)
- Ritter v. Strálek u. ~ s. Strálek
Výškov (mehrere Dörfer in Böhmen)
- Ritter v. ~, böhmisch-mährische
Adelsfamilie
-- Racek v. ~ 184
Waczonowÿcze s. Vacenovice
Waisenstein (tsch. Sirotčí Hrady, Burg
n. Nikolsburg) 10, 129
Waitzen (ung. Vác, Stadt in Ungarn)
- Bistum ~ 159
300
Waldstein (tsch. Valdštejn, Burg in
Böhmen sü. Turnau)
- Herren v. ~, böhmisch-mährische
Adelsfamilie
-- Hašek v. ~ u. Ungarisch Ostra 77,
127, 145, 163
--- KV 175
-- Heinrich v. ~ u. Sádek 79
-- Heník d.J. v. ~ u. Groß-Seelowitz
79, 174
Walesstein s. Waldstein
Wallachisch Klobouk (tsch. Valašské
Klobouky, Stadt in Mähren)
- Markt ~
-- Richter, Schöffen u. Gemeinde des
Marktes ~ 45
-- Einwohner des Marktes ~ 45
- Markt Alt Klobouk
- Markt Neu Klobouk
-- Bürger u. Gemeinden beider Märkte
Wallachisch Klobouk 113
-- Vogt u. Geschworene beider Märkte
Wallachisch Klobouk 113
Waltrowitz (tsch. Valtrovice, Dorf in
Mähren nw. Joslowitz)
- Feld in ~ 31
Warang (unbekannter Ort in Ungarn)
- Nikolaus v. ~ 180
Wartenau (tsch. Vartnov, Burg in Tschechisch-Schlesien sü. Jägerndorf)
- Herren v. ~, mährisch-schlesische
Adelsfamilie
-- Stefan v. ~ 79
Weißenau (Stadtteil v. Ravensburg, im
MA Prämonstratenser Kloster in
Deutschland)
- Prämonstratenser Kloster ~ 4
Weisskirchen (Hranice, Stadt in Mähren) 95
Weliczowicze s. Vlčovice
Welwarn (tsch. Velvary, Stadt in Böhmen)
- AO 27
Wenzel I., Kg. v. Böhmen 163
Wenzel II., Kg. v. Böhmen, Herzog v.
Krakau u. Sandomir u. Markgaf v.
Mähren 50, 55, 149
Wenzel [IV.], röm.-dt. Kg., Kg. v. Böhmen u. Markgraf v. Mähren 6, 8, 10,
12, 13, 20, 22, 31, 52, 55, 62, 65, 86,
94, 130, 178, 185, 186
Werona s. Beraun
Wessely an der March (tsch. Veselí nad
Moravou, Stadt in Mähren)
- Burg ~ 109
- Markt ~ 109
- Jaroslav v. Sternberg ansässig in ~ s.
Sternberg
Wesprim (ung. Veszprém, Stadt in Ungarn)
- Bistum ~
-- Simon v. Rozgon, Bf. v. ~ 159
Wgezd s. Újezdec
Wien (Hauptstadt v. Österreich)
- AO 99, 150, 151
- DO 129
- Kollegiatkapitel zu St. Stephan in ~
-- Georg [III.] v. Liechtenstein, Propst
des Kollegiatkapitels St. Stephan in
~, Bf. v. Trient, Rat S.s s. Trient
- Stadt ~
-- Bürger v. ­~
--- Ulrich Snürer, wohl identisch mit
Ulrich Snurer, Empfänger v. Nr. 150
Wildenberg (tsch. Vildenberk, Burg in
Mähren nw. Neu Raußnitz)
- Herren v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Procek v. ~ 79
Wiltschnau (tsch. Vlčnov, Dorf sw. Ungarisch Brod)
- Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Hartlieb (Artleb) v. ~ 170, 171
--- KV 78
Winau (tsch. Únanov, Dorf n. Znaim)
92
Wisowitz (tsch. Vizovice, Stadt in Mähren)
- Zisterzienserkloster ~ 59, 170
Wisternitz s. Unterwisternitz
Wistonitz s. Unterwisternitz
Wladislaus II., Kg. v. Böhmen u. Ungarn 38, 185
Wladislaus Lokietek, Kg. v. Krakau
[recte Kg. v. Polen] 8
Wlaschim (tsch. Vlašim, Stadt in Böhmen)
- Herren v. ~ ansässig in Aussee, böhmisch-mährische Adelsfamilie
-- Johann v. ~ 144
--- dessen Gemahlin Margarethe v. Luxemburg 144
--- dessen Sohn Ernst v. ~ ansässig in
Aussee 142, 143, 144
---- KV 175
--- dessen Sohn Johann v. ~ ansässig in
Aussee 142, 143, 144
--- dessen Sohn Karl v. ~ ansässig in
Aussee 142, 143, 144
--- dessen Sohn Wenzel v. ~ ansässig in
Aussee 142, 143, 144
Wnÿetÿcz s. Únětice
Wrocław s. Breslau
Wüsteröhrsdorf s. Reyffersdorff
Wyrstwa s. Vrstva
Wyskok s. Hohberg
Zadar (ital. Zara, Stadt in Kroatien)
- Bistum ~ 159
Żagań s. Sagan
Zágráb s. Agram
301
Zagreb s. Agram
Žalkovice (Dorf in Mähren nö. �����
Kremsier) 59, 170, 171, 183
Žampach s. Schambach
Zara s. Zadar
Zarazice (Dorf in Mähren sw. Ungarisch Ostra) 109
Záříčí (Dorf in Mähren nw. Kremsier)
- die Hälfte des Dorfes ~ 59
Zarziczi s. Zaříčí
Závišice (Dorf in Mähren nö. Neu Titschein)
- halbes Dorf ~ 175
Zbraslav s. Königsaal
Ždánice s. Steinitz
Zekeres s. Szekeres
Zengg (kroat. Senj, ital. Segna, Stadt in
Kroatien)
- Komitat ~
-- Johann v. Frankapan, Gespan v. ~ s.
Frankapan
-- Stefan v. Frankapan, Gespan v. ~ s.
Frankapan
- Bistum ~
-- Johann de Dominis, Bf. v. ~ 159,
163
Žeraviny (Dorf in Mähren ö. Straßnitz)
109
Žerotín s. Zierotein
Zeuriniensis banatus s. Severin, Banat
Zidlochowicz s. Groß-Seelowitz
Židlochovice s. Groß-Seelowitz
Zierotein (tsch. Žerotín, Dorf in Mähren
w. Sternberg)
- Maierhof in ~ 12
- vier kleine Höfe in ~ 12
- Mühle u. Wehr am Fluss Oskava in
~ 12
Zinnburg (tsch. Cimburk, mehrere Burgen in Böhmen u. Mähren)
302
- Herren v. ~, böhmisch-mährische
Adelsfamilie
-- Ctibor v. ~ u. Křídlo 79
-- Johann [Balšan] v. ~, Sehraditz u.
Slawitschin 79, 167
-- Johann v. ~ u. Tobitschau 79, 135,
175
-- Matthias v. ~ 79
-- Miroslav v. ~ u. Sehraditz 79
Zkalicz s. Skalitz
Zlechov (Dorf in Mähren w. Ungarisch
Hradisch) 119, 170, 183
Znaim (tsch. Znojmo, Stadt in Mähren)
118
- AO 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38,
181
- DO 10, 48, 49
- Hauptmann in ~
-- Hartneid [V.] v. Liechtenstein s.
Liechtenstein
-- Ulrich Eyczinger v. Eitzing s. Eitzing
- Stadt ~ 17, 18, 42, 62, 71, 72, 79,
84, 85
-- Bürgermeister u. Stadtrat v. ~ 20,
22, 28, 30, 38, 43, 48, 49, 67, 122
-- Bürgermeister, Stadtrat u. Bürger v.
~ 64, 76, 116
-- Bürgermeister, Stadtrat u. Gemeinde v. ~ 84
-- Stadtrat v. ~ 31, 71, 72, 82
-- Boten des Stadtrats v. ~
--- Kunz (Chunczo) 71
--- Sigismund Vrstva (Wyrstwa) 72
-- Gesandte des Stadtrats v. ~ 31, 43,
64, 72, 76, 84
--- Johann Paternoster 43
--- Johann Peregrin 76
--- Lukas v. Eibenschitz 76
--- Mathäus v. Budwitz 43
--- Peter Salis 71
-- Gemeinde v. ~ 62
-- Bürger v. ~ 31, 63, 82
--- Bartl Fleischhauer, Bürger v. ~ 130
--- Vierdunk, Bürger v. ~ 82
---- dessen Sohn Johann, Bürger v. ~ 82
-- Einwohner v. ~ 31
-- Einwohner der städtischen Dörfer u.
Besitzungen 31
-- Kammerzins v. der Stadt ~ 22, 48,
49
-- städtische Dörfer u. Besitzungen s.
Alt Schallersdorf,
�����������������������������
Edmitz, Kukrowitz, [Feld in] Waltrowitz
-- städtische Felder, Gärten u. Weinberge 31
-- städtische Mühlen s. ����������
Alt ������
Schallersdorf, Esseklee, Pumlitz, Rohrhof, [Mühle unterhalb der Burg in]
Znaim
-- Juden in ~ 64, 67
-- Judensteuer in ~ 43
-- Kramergasse in ~
--- ödes Haus u. Hofstätte des Abtes v.
Velehrad in der Kramergasse in ~ 63
- Pfarrkirche St. Nikolaus in ~ 149
-- Gallus, Rektor der Pfarrkirche St.
Nikolaus in ~, Kaplan S.s 149
- kgl.e Burgkapelle St. Katharina in ~
149
- Klarissenkloster in ~ 33
-- Äbtissin u. Konvent des Klarissenklosters in ~ 33
- Mühle unterhalb der Burg in ~ 31,
62
- Mühlen um ~ 62
Zólyom s. Altsohl
Zornstein (tsch. Cornštejn, Burg in
Mähren nw. Frain)
- Herren v. Lichtenburg u. Vöttau ansässig in ~ s. Lichtenburg
Zubštejn (Burg in Mähren ö. Bistritz ob
Pernstein) 176
Zvěrkovice (Dorf in Mähren sö.
Mährisch Budwitz) 92
Zvole (Dorf in Mähren sö. Hohenstadt)
- Ritter v. ~, mährische Adelsfamilie
-- Elisabeth v. ~, Gemahlin des Nikolaus v. Vojnice 26
Zvolen s. Altsohl
Zwittau (tsch. Svitavy, Stadt in Mähren)
- Stadt ~ 77, 165
-- Bürger v. ~ 165
Zwittaw s. Zwittau
Zylkowicze s. Žalkovice
303
Sonja Dünnebeil, Daniel luger (bear.)
Die urkunDen unD briefe
DeS ÖSterreichiSchen
Sta atS archiveS in Wien
(1470–1475)
abteilung hauS-, hof- unD Sta atSarchiv: allgemeine urkunDenreihe, familienurkunDen unD
abSchriftenSammlungen
(1470–1475)
regeSta imperii – Xiii: regeSten k aiSer
frieDrichS iii. (1440 –1493) nach archiven
unD bibliotheken georDnet, banD 27
Die vorliegende Publikation setzt die systematische Sammlung und Regestierung von Urkunden und Briefen Kaiser Friedrichs III. aus dem Haus-, Hof- und
Staatsarchiv in Wien bis zum Jahr 1475 fort. Im Mittelpunkt der 284 Regesten
steht das konfliktreiche Verhältnis zwischen Kaiser Friedrich III. und Herzog
Karl von Burgund, das in einem militärischen Einfall des Burgunderherzogs
auf Reichsgebiet und dem energischen Widerstand des Kaisers seinen Höhepunkt fand. Daneben werden unter anderem auch Friedrichs Rolle als oberster
Gerichtsherr des Reiches und die Beziehungen zu seinem Vetter Sigmund von
Tirol behandelt. Einen weiteren Schwerpunkt des gebotenen Materials stellt
die landesfürstliche Aktivität des Kaisers da, wobei ein lebendiger und detailreicher Einblick in die Herrschaftspraxis des späten Mittelalters geboten wird.
2012. 260 S. Br. 170 x 240 mm.
ISBN 978-3-205-78707-5
böhlau verlag, wiesingerstrasse 1, 1010 wien. t : + 43 (0) 1 330 24 27-0
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KAREL HRUZA, ALEXANDRA KAAR (HG.)
KAISER SIGISMUND (1368–1437)
ZUR HERRSCHAFTSPRAXIS EINES
EUROPÄISCHEN MONARCHEN
(REGESTA IMPERII – BEIHEFTE: FORSCHUNGEN
ZUR KAISER- UND PAPSTGESCHICHTE DES
MITTELALTERS, BAND 31)
Lange vor der Entstehung des großen habsburgischen Herrschaftskomplexes
1526 gab es unter der Herrschaft Kaiser Sigismunds bereits ein ähnliches,
wahrhaft europäisches »Imperium«. Es umfasste große Teile der heutigen
Länder Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Frankreich, Niederlande,
Belgien, Luxemburg, Tschechien, Ungarn, Slowakei, Rumänien, Bulgarien,
Slowenien, Kroatien, Bosnien und Serbien. Das Buch versammelt erste Ergebnisse eines internationalen Forschungsprojektes, das sich der Regierung
dieses »Staatsmannes« von gesamteuropäischer Bedeutung widmet, und enthält Beiträge zur Urkundenproduktion, zur Landes-, Verwaltungs- und Diplomatiegeschichte sowie zu Fragen der Religions-, Ritual-, Kultur- und Kunstgeschichte.
2012. 564 S. 30 S/W- UND 42 FARB. ABB. GB. MIT SU. 165 X 235 MM.
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