krank machen
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krank machen
profil-Umfrage Fischer 82% Rosenkranzl2o/o Gehring 6% Ghristian Rainer des ,,Politik Weiterwurstelns" EXTRA GeId ZurückzurLebensversicherung? krankmachen Cholesterin, Bluthochdruck, Schweinegrippe, Gesundheitschecks undGrenzwerte nützen der Pharmaindustrie oftmehralsdenPatienten. Vorsorge.EineFlutvonGesundheitschecks, angeimmerniedriger neueRisikofaktoren, jeder gilt Bald Gesunde setzteGrenzwerte. als krank.NichtzumWohlederMenschen, aberim SinnederPharmaindustrie. VonBertEhgartner Zucker Achtung, Unterzucker: guteingestellte Besonders haben Typ-2-Diabetiker Stelbeeinhöheres undDemenztisiko. Demenz Überverschreibung von Psycho-Medikamenten endetbeiälterenMenschenhäufigmit derDiagnose:senileDemenz. Grippeimpfung Studien geben ausKanada Rätsel auf:Wersichgegen dienormale Grippe impfen ließ,hatteein doppelt sohohes Risiko, ander Schweinegrippe zuerkranken. Cholesterin DerGrenzwert istsoniedrig angesetzt,dassweitmehralsdieHälfte derBevölkerung anzuhohen Gholestelinwerten,,leidet". DieRelevanz dieses Risikofaktors istumstlitten. Blutdruck Hoher Blutdruck isteinHilfe- den lut des0rganismus Blutdruck medikamentös zu senken verschleiert das Grundproblem. Brustkrebs Moderne Röntgengeräte finden immelkleinere Tumore oder Krebsvorstuten, dieohne Früherkennung niezum geworden Problem wären. Pap-Abstrich Zuhäufige Testsbeizu - ohne jungen Frauen 0ualitätskontrolle: Del Pap-Test nütztnurjenen, dieihnverrechnen. coverstory wareneszwölf reininsSpital- beiEntlassung gestelltMitzweiMedikamenten Ruhig tlr t , .l s F v a 5 j t ': ]j t t I Martin Sprenger Arzt und PublicHealth-Fachmann, MeduniGraz er fuzt liest die Zahlen vom Blutdruckgerät: ,,165zr 100"- und murzuhoch!". meltdazu,,viel Für die 7O-jährigePensionistin Maria Klein" bedeutetdies.dasssiesich ab sofon wieder an eine neue Pille gewöhnenmuss.Es ist nun bereits das zweite Blutdruckmedikament, das sie täglich einnehmensoll. Sie fragt den Arzt, wie langesie dasMittel benötige. Und die Antwort lautet - nicht gerade im optimistischstenTonfall: ,,Bissich endlich etwastut!" Vor nicht allzu langer Zeit lautete die Faustregelbeim Blutdrucknoch ,,Lebensalter plus 100".Da wäreFrauKlein mit ihrem gelegen.Doch Wert gut im Referenzbereich die Zeitenändernsich.Die Grenzwertepurzeln generell in immer tiefere Regionen. Nicht nur fiir ältereMenschenerscheintes zunehmend unmöglich, im ,,grünen Bereich" zu bleiben.Im Lauf desLebenssumwieJahmierensichdie Dauermedikamente resringe.,,Gesundist nur, wer noch nicht ordendichuntersuchtwordenist" - nie war *) Namevonder Redaktion geändert to0 dieser Kalauer realitätsnäher.65-Jährige haben im Schnitt heute drei chronische Krankheiten.Auch fiir die Jüngerenwird das Fangnetzimmer dichter geknüpft,bis schließlichkaum noch iemand durch die Maschenschltipft. Wie dramatischdie Lageist, zeigtekürzForscherlich ein isländisch-norwegisches team am Beispielder EuropäischenLeidinien zur Behandlungdes Bluthochdrucls. Diesesind seit 2007offiziell in Kraft, wurden von ausgewähltenExpertender europäischenKardiologie-und Hypertonie-Gesellschafterstellt,in zahlreichenKonferenzen diskutiert und abgestimmt.Man sollte alsoannehmen,dassdie Konsequenzenihrer lJmsetzungin die täglicheärzdichePraxis bekanntwären und zum Wohl und zur Gesundheitder Europäer..beitragen. Umso größerwar die lJberraschung,als die Wissenschafterdie Leidinien einfach einmal anwandten- und zwar auf Norwegen,einesder reichstenLänderderWelt mit bekanntgesundenund langlebigenBewohnern. Für ihr Experimentverwendetendie Modell dernorForscherein repräsentatives wegischenBevölkerung,das aus den Ge- NEBENWIRKUNGEN Dement durchPsychopillen ratemehralsbeimletzten Mal. Diesmal schalfte esdieTochter Ein Knochenbruchist bei älteren Menschenoft der Anfangvom Ende. nicht,denEntzug ihrelMutterallein zubegleiten. Fürdie24-Stundendaserste dannfolgende Pillennamentlich langsam wurdeihreMutterwieBetleuung musste siezweifflegel I mluni2009geschah lVerhängnis. Die88-jährige Anto- angeführt:,,Norvasc, Concor,Citalo- derklarer. engagieren. achtharte ,,Siefragteplötzlich, ,,Esdauerte - daskönnte Wochen, pram,Pantoloc,Ebrantil,lterium, niaGeier*stürzte unglücklich und warum wirsiefrisieren bismeineMutternicht brachsichdenOberschenkelhals.ACC,Haldol,Furon,Mexalen, Domi- sieja auchselber." NachdreiMomehrverwirrt undinkontinent war". Diepensionierte Zahnärztin aus nal undRisperdol." natenwaldiePatientin annähernd erzählt Evelyn Bohrn.,,Am Wien-Hietzing wurdeinsWiener VierdieserzwölfMedikamente wiedersowievordemUnfall. An schlimmsten warderEntzug vonDoAKHeingeliefeft. Weilsienachder sind Psychopharmaka, die bei DeKlinikundRehabilitation hattesie minal.Dalitt siezweiWochen an 0peration immer wiederaufstehen pressionen, schwerenPsychosen keinerlei Erinnerung behalten. ständigem Schüttelfrost." wollte,musste sieansBettgebun- oderSchizophrenie passierte verabreicht werlm oktober danndas Mittlerweile istFrauGeier wieder denwerden, Sierandaliefte, bekam den.DiebetagteFrausolltediese nächste Malheur. Antonia Geiel ,,fastdieAlte".lediglichdasKurzschließlich verschiedene Psycho- Mittelbis zu viermaltäglicheinneh- brachsichdenzweiten Oberschen- zeitgedächtnis kamnichtmehrvollpharmaka. Entlassen wurdesiemit men.,,Sietorkeltedurchdie Wohkelhals. Diesmal wurdesiein das ständig zurück. WenndiealteDame derDiagnose,,senile Demenz". nung,konntenichtnormalreden Wilhelminenspital eingeliefeft. Bin- kocht,vergisst sieetwa,diePlatte dieganze Familie wardasein undwar komplettinkontinent",begabmanihrwiederall nenKurzem ,,Für abzuschalten. DieEltelnsinddesSchock", erzählt dieTochter Evelyn richtetdie Tochter.,,Wennsie eindieMedikamente. dieimtuztbrief halbkünlichzurTochter gezogen. Eohrn*. ,,VordemSturzwarMutter mal zu einemSatzansetzte,schliet standen. Dersehrbesorgten Tochtel EinshatFrauBohrn abermittlergeistig vollständig klar.Siebesorg- sie mittendrinein." EvelynBohrn erklärten ArzteundPfleger, dass weilegelernt: dassdasSchicksal tefürsichundmeinen Vaterselbst- berietsich mit einerFachärztin. ihreMutterdieMittelbrauche, ihrerMutter um beiWeitem keinEinzelständig denHaushalt." Flüssigkeitsmangel, einehäufige nachts zuschlafen. Dasseifürden fall ist.,,Seitunsdaspassiert ist, AnDauermedikamenten hattesie oemenzursache bei betagtenPatiHeilungsprozess unbedingt nötig. berichten rundum im BekanntennureinBlutdruckmittel undgeleenten,konnteausgeschlossen werWieder wurdeFrauGeiermitder kreisallevonähnlichen Geschichgentlich genomeinSchlafmittel den.Bliebendie Pillen.Unterärztli- Diagnose glücklichen Demenz" entlas- ten.Einen halbwegs ,,senile men. BeiderEntlassung ausdem cherAnleitungbegannnunder sen.Derfuztbrief umfasste mit14 Ausgang, sowiebeiuns,gabesda Spital standen in ihremAztbrief schtittweiseEntzug. Medikamenten nochumzweiPräpa- jedochnirgends." I I sundheitsdaten von mehrals50.000Perso- ein, stündedas norwegischeGesundheits- ter übernahm auch Europa diesenWert. nengespeist wurde. systemmit einemSchlagam RandedesRuNun diskutierendie Fachgesellschaften beDasErgebnis:Drei vonvier Nordländern ins, warnendie Autoren der Studie- nicht reits, ob eine erneuteSenkungdes Grenzim Alter zwischen20 und 89Jahrenerwieohne die Blutdruck- und Herzexpertengewens auf 95 mgldl angebrachtwäre. sensich nach den strengenRichdinien als hörig zu rüffeln: ,,IJnsererAnsicht nach Beim Cholesterinist eskaumnoch möedringendbehandlungsbedürftig oderbenökann einederartigweitreichendeVorsorgelich, die Grenzwerteweiter abzusenke-n. tigtenzumindestein engmaschiges Netz reMaßnahmenur dannalswissenschafisbasiert Hier gilt bereitsseitMitte der achtzigerJahgelmäßiger ärzdicherKontrollen.Besonders angesehen werden,wenn auchdie Konsere ein oberesLimit von 200 mgldl. Dies ermarodzeigtesich die AJtersgruppeder 50quenzenihrer lJmsetzungoffen diskutiert scheintin einembesonders originellenLicht, bis 64-Jährigen,wo sogar 99 Prozent der und transparent gemachtwerden." wennmanweiß,dassder Durchschnittswert Bevölkerung klinischerAufrnerlaamkeitbebei 40-jährigen Frauen in Osterreich bei durften,um die weitere Entwicklung ihres Verkrankung. Nun scheinteskaumdenkbar, etrra220mgldl liegt, beiMännernsogarbei Herz-Risiko-Profils zu überwachen und in dassdie Urheber der EU-Leitlinien nicht 235mg/dl.Im Alter von etwa60JahrengleieinegünstigereRichtungzu dirigieren.Nun wr.rssten, dassweit mehr als die Hälfte der chen sich die Geschlechterbei 245 mgldl kamennebendem BlutdruckauchnochanEuropäerWerte hat, die über die als ,,noran. Erst gegenLebensendefällt der Wert dereRisikofaktorenins Spiel:allenvorandie mal" definierteSpannevon 120-129Millirapideab. Eigendichwäre esdemnachweBlutfette,der Blutzuckerund dasÜb.rg.(mmHg) beim sysmeter Quecksilbersäule sendichrationaler.sichvor einemAbsinken wicht.Im Schnittergäbensich laut Studie tolischenbeziehungsweise 80 bis 84 mmHg d.esCholesterinspiegelszu ftirchten. Die ftirjedenErwachsenen drei zusätzliche Arztbeim diastolischenBlutdruck deutlich hinLrberlegungengehen dennoch in die Gebesuche proJahr. ausgehen.War esalsoAbsicht? genrichtung.,,Derzeitwird über eine AbDamit die Mediziner diesenAnsturm Den Täkt gebenzumeistdie Amerikaner senkungauf 180mgldl geredet",sagtMarbewältigenkönnten, müsste die Zahl der vor - nicht nur beim Blutdruck.Mit der Abtin Sprenger,Arzt und Gesundheitsexperte Arzte- alleinzur lJmsetzuneder BlutdrucksenkungdesBlutzuckergrenzwerts von I l0 der MedizinischenUniversitätGraz. Leitlinie- mehr als verdäppeltwerden. Milligramm pro Deziliter Blut (mgldl) auf Dahinter steckelaut Sprengerdurchaus Rechnetman dazunoch die Kostenftir die 100mgldl *urde dieZahl der Diabetikerin Kalhil. Geld verdientwerdenämlich nicht Unzahlan Laborbefunden,Verschreibun- denUSAimJahr2003mit einemSchlagvon mit Medikamentenftir denAkutbedarf,etwa genund Folgetherapien in dasSzenario mit vier auf 30 Millionen erhöht.EinJahr späftir einenachwenigenThgenabgeschlos-> .-1 cove rsrory ; d = Sie Arztin,Ex-Patientin ,,Wenn damalsdenBefundnicht hättenlassen, verschwinden wäreich operiertundwegen wolden" Krebsbehandelt sene Antibiotikabehandlung, sondern mit Dauermedikamenten,die möglichst ein restliches Leben lang täglich genommen werden. ,,Derzeithaltenwir hier bei einem Anteil von 70 bis 80 Prozent", sagt Sprenger' ,,Und die Industrie versucht, diesen Markt immer weiter auszureizen."Die Behandlung von stark erhöhtern Blutdruck bringe einen großen Nutzen, erklärt Sprenger.Nlerdings sei hier der Markt relativ klein. ,Je niedriger die Grenzwerte gezogenwerden' desto größer wird der Markt. Urnso kleiner wird allerdingsder Nutzen, den ein Medikament für den einzelnen Menschen bringt." \ÄreitereHilfsmittel bei der Eroberung desMarkts sind die immer zahlreicherwerdenden Risikofaktoren,bestimmte Entzündungswerte, die Knochendichte sowie ein Mangel an \4taminen, Eisen oder anderen Spurenelementen.Relativ neu am Markt ist das Nlodell der hochpreisigen Impfungen, fiir eine die als eine Art Versicherungspolizze gesundeZukunft verkauft werden. Eine besondersperfide Strategie,sagt Sprenger,werdc rnit neuen Tests,erwa auf ein vererbtes Risiko, verfblgt. Wer n.rit 36 Jahren erfährt, dasser beispielsweiseein geLO2 netisch bedinstes erhöhtesAlzheimer- oder Krebsrisiko hat, gehört damit ab sofort zur Gruppe der so genannten ,,worried well", der ,,besorgtenGesunden". Diesen Personen wird daraufhin ein Maßnahmenkatalog mit regelmäßigenTestsoder vorbeugenden Produkten angeboten.,,lJber einen genetischen Test können somit viele Menschen, die vollständig gesund sind, zu Konsumenten von fragwürdigen Gesundheitsleistungen gemacht werden." Das Absenken der meisten Grenzwerte auf das Niveau von topfitten Jugendlichen ftihrt dazu, dass beim Gesundheitscheck oder der Vorsorgeuntersuchung bei fast jedem Menschen irgendein Wert im roten Bereich liegt. Nach einer Logik, die der Pickerlüberprüfung von Pkws nachempfunden scheint, wird dann versucht, die Messwerte wieder in den Normbereich zu bringen. Zunächst mit allgerneinen Ernpfehlungen zum Abnehmen, zur gesunden Ernährung oder zur Bewegung, aber rasch auch mit phannazeutischenHilfsmitteln. Immer häufiger zeigte sich in den vergangenenJahren jedoch, dass das Prinzip des Autoservicedoch nicht so einfach über- nommen werden kann. Speziell bei chronisch Kranken hat die Abweichung von der Norm auch eine biologisch sinnvolle Funktion. Ein höherer Blutdruck errnögiicht es ersorgungentdie Sauerstoffu beispielsweise, legenerRegionenim Körper aufrechtzuhalten oder auch dasHerz ausreichendzu versorgen,wenn Gefäßschädenbereits fortgeschritten sind. Zudem hat er den Zweck, die Durchflussgeschwindigkeit der Nieren zu erhöhen, sobald dies den internen Schadstoffkontrolloren nötig erscheint. Überschuss.Ein erhöhter Zuckerwert zeigt jedenfalls an, dass mehr Zucker über die Nahrung zugeführt wird, als der Organismus benötigt. Wenn dieser über Medikamente oder von außen zugeftihrtesInsulin ,,verwertet" wird, so geschieht dies gegen die ursprünglicheAbsicht der Stolfrvechselregulatoren.,,StellenSie sich einen Gesundheitspolitiker vor, der sagt: ,Für einen Typ-2-Diabetiker brauchen wir eigentlich keine Medikamente, sondernvor allem Disziplin"', erklärt Christian Euler, Präsident dis Österreichischen Hausärzteverbands. ,,Es gibt gute Argun.rentefür so eine Sicht- GYl{AKOTOGtE Betrug ohneSchaden EineArzthelferin ließKrebsbefunde verschwinden. Dieauchsogesundeten Patientendankenes ihr. istunbegreiflich, aberesistpassiert", fasstederRichter amLan- Schaden entstanden. lm Gegenteil: Diemeisten Krebsvorstufen waren !s linz denFallzusammen. rLdesgericht Damitmeinte er sowohlden beiderl{achuntersuchung verschwunden. Nurin sechsFällen war Hergang desVerbrechens alsauchdessen - dievorsorgliche Auswirkungen. Angeklagt eineKonisation ertolderlich Entfernung desverwardiedamals 33-jährige AstridS.,diealsArzthelferin beieinem dächtigen Gewebes. Dochdieswärebeiwesentlich gemehrFrauen linzerGynäkologen beschäftigt war.ZuihrenAufgaben gehörte es, schehen, wärendiesesofortbehandelt worden. Einkonkreter akuter denFrauen unangenehme Befunde mitzuteilen, dieaufgrund einesso Krebsbefund löstesichgarin Luftauf.DerGutachter tippteaufSpongenannten Pap-Abshichs zurFrüherkennung desZervixkarzinoms ertanheilung. In keinem einzigen Fallwurdeeinfoftgeschrittenes stelltwurden. Diesensible Arzthelferin brachte esjedochirgendwann Krankheitsbild festgestellt. DasUileilfürdieehemalige Arztsekletärin nichtmehrübersHerz,,,den armenFrauen zusagen, dasssiekrank fieldementsprechend mildeaus:SieerhieltfünfMonate aufBewähsind".StaftdiePatienten mitKlebsveldacht ge- rungsowieeinesymbolische unddamitnotwendig Geldstrafe von700Euro. wordenen diagnostischen Eingriffen oderTherapien zubelasten, beNachdem dasUfteilergangen war,ereignete sichehivas nichtAllgannsie,dieBefunde zufälschen, odersieließdieseeinfach tiefun- tägliches. lmGerichtssaal anwesend warnämlich eineder,,betrogetenimArchivverschwinden, nen"Patientinnen desGynäkologen. Siebedankte sichbeiderArztNachsechsJahren hieltsiedenStress nichtmehraus,kündigte helferin überschwänglich fürderenkriminelle Aktion. Siewarnämlich undzognachWien.DerBetrug flogauf,alssichdieMitarbeiterin eieinederFrauen, diebeiderl{achuntersuchung gesund vollständig nesLabors beimGynäkologen nachdemBefinden einerpatientin erwaren. Siedamals denBefund nichthätten ,,Wenn verschwinden laskundigte, beidersieMonate zuvoranhand despap-Abstrichs Krebs sen",sagtesieundurnarmte dabeidieTäterin,,,wäre ichoperiert diagnostizien hate.Entseta stelltederAlztfest,dassderBefund in worden undhättemicheinerKlebstherapie unterziehen müssen... derKrankenakte schlummerte, je ohnedassdiebetroffene Fraudavon gingalsKuriosum Dieser Prozess in dieAnnalen derMedizingeerfahren hatte.Insgesamt fanden sich99 ähnliche Fälle.AlleFrauen schichte ein.Konsequenzen zurqualitativen Velbesserung derZervixwurden volgeladen unduntersucht. Erstaunliches Ergebnis: Beikeiner karzinom-Früherkennung, dieunzählige Frauen mitKrebsalarm und einzigen derBetroffenen istdurchdieVerschleppung derBehandlung unnötigen jedochbisheutenichtgezogen. Eingriffen belastet, wurden weise. Aber den Mut, das öffentlich zu sagen, bringt niemand auf." Tätsächlich erwies sich die eebetsmühlenartig wiederholte Boschaftfdass es fiir die Gesundheit der Diabetiker am wichtigsten sei, wenn sie ,,gut eingestellt" werden, immer deudicher als Werbebotschaft der Industrie. Eine ganze Reihe von Studien zeigtenämlich, dassbei besondersgut eingestelltenDiabetikern mit zu niedrigenZielwerten das Risiko der Unterzuckeruns ansteigt,wasderen Sterbe- und Demenzrisiko dramarischerhöht. ,,Die Arzte haben alsAdvokaten ihrer Patienten versagt", kritisien der Grazer Diabetesexpene Thomas Pieber die allzu späte Einsicht seiner Zunft. ,,Sie hätten warnen und hinterfragen müssen und nicht alles willFihrig übernehmen, was ihnen von der Industrie vorgelegt wird." Auch bei dem aus den l980er Jahren stammendenDogma vom ,,bösen"Cholesterin, das über die Nahrung aufgenommen wird und den Körper vergiftet, wächst die Iftitik. Wie eigenartig dieser Ansatz von Anfangan war, zeigt die Tätsache, dassder Organismus etwa 90 Prozenr des benötigten Cholesterinsselbstherstellt und nur ein klei- ner Teil des in der Nahrune enthaltenen Cholesterinsüberhauptg"nritrt wird. Der Restwird einfachausgeschieden. Noch dazuist Cholesterinftir unsschlicht überlebenswichtig. Es ist BestandteilderAußenmembranjeder Zelle. Zusammenmir Proteinen wirkt es an der Ein- und Ausschleusungvon Signalstoffenmit. Aus ihm entstehenGeschlechtshorrnone, Gallensäuren sowie\ttamin D. Weil es als Teil der fenigen Plaquean der Innenseiteschadhafter GeFißeidentifiziertwurde,bekamesaber rasch dasImage von purem Gift verpasst. Voreilig, wie viele Wissenschafterheute meinen.Mitderweilewird sogardarüberdiskutiert, ob Cholesterineine Rolle bei der ReparaturdieserGefäßschäden spielt. Grobe RissebekamdasGlaubenssebäude, alsdie hinstlicheSenkungder Clolesterinwefteüber spezielleMedikamentedauerhaft wenig Effekt zeigte.BestesBeispiel ist hier der WrlatoffEzetimib, der aufgrund seinerstarkcholesterinsenkenden Wirkung ursprünglich als Shootingstar unter den neuerenArzneimitteln galt. Doch eine im vergangenenNovember publizierteStudie zeigte,dassdies keinen Einfluss auf die > r03 L-- coverstory DIAGNOSEN Geburtmit Tumor in purenHorrorverwandelte. eineSchwangerschaft Wieein Zufallsbefund mitihremMannbeschloss sie.nachdas Gemeinsam Dorteröffnete er denbeiden. sagtdie41-iäfiigeBautechnikerinPraxiskommen. E igentlich", informieft hatte.dievorbösaftiger Tumor demsiesichumlassend hättesichalsextrem ausdemniederöstetteichi-Gewächs Holzner ;; L Florence Therapien zu ignorieten unddas Abheibung des geschlagenen Erempfahl diesofoltige erwiesen. nachsoeinemErlebnis schenErlaa, ,,bräuchte zumTermin zubekommen, soals derGebärmuttet. Babymöglichst Fötus undeineTotalentfernung Soein eineThelapie." Familie diegesamte wäre, Aber oballesganznormal nocheineChance. Dannhättesievielleicht nach,,,und Schock, sagtsie,wirkejahrelang BeidenUntersuchungen zeigtesich,dassderPojedeErleichterung wirdimmerwiederüberlageft nur,wenneslaschgehe. undnunsogargrößer Esfolgten eineCom- lypwiedernachgewachsen Diebeiden warengeschockt. Neben ihrspielt voneinertiefenErschöpfung". waralsdasGewächs, mitdemallesangelangen Diagnoseundeindreitägigel die putertomografie Solveig, I 5 Monate alteTochtel ihreiüngste, hatte. imWienetAKH. würde,wennallesnachdemPlan marathon esnichtgeben nähetrückte, fanden die Alsnächste 0p- AlsdelGeburtstermin wolltekeineAbtreibung. liegtHolz- Florence wäre.Mittlerueile derArztegelaufen imWiener St.Josefs-Krankenhaus eine dieArzteeineKaiserschnittentbin-beiden lünfJahre zurück, eingenü- tionnannten nersKrebsdiagnose aufeineambumitInGynäkologin, diesicheventuell gendlangerZeitraum, zu dungin der29.Schwangetschaftswoche umoffiziellvonHeilung wollte. ohneKaiserschnitt einlassen DieChance, lanteGebuft Krebstherapie. kubator undsolortigel sprechen, DieArztinwardannabergarnichtda,alsdrei wäre,stünde dannbei ihrem dassihr Babygesund mitFabian schwangel, DieFrauwardamals dieWehen einsetzten. vordemTermin fandihrGynäko- etwa60 Prozent. zweiten Kind.Inder20.Woche ,,lchsahmichmitkünstlichem Wochen Vondel eindiensthabender 0berarzt. l{albeamBauch und sondern einergroßen Polypen amGebärmutterhalsDalmausgang, logeeinenkleinen sagten sie ihm nichts. Schließlich war ich mir Krebsdiagnose Baby, und da einem behindeften Mehr als eine Woche spätel diesen, undentfernte los.,,Und danngingalles diePresswehen sicher, dassichdieseKlebstherapie gingen siesollezu- plötzlich riefderArztanundbatdiePatientin, kamdet Holznel. Flotence Holzner. ganzrasch",erzählt niemals überlebt hätte".erzählt sofortin die ,,AlsEtstes mitihremMannReinhold sammen I n g r i dM ü h l h a u se r, hafterin, Gesundheitswissensc Uni Hamburg in denGefrßenhat.WähKalkablagerungen rendder Spiegeldes,,bösen"LDL-Cholesterins sank, wuchsendiese Plaquessogar stärkeralsin der Konnollgruppe. Weil Cholesterin ein Bestandteiltierischer Nahrungsmittel ist, wurden gleich auchdie tierischenFettein Verruf gebracht. Auch hier wird nun immer stärkerzurückgerudert.Erst vor drei Wochenpublizierten Wissenschafter der IJniversitätHarvarddie bisher größte tlbersichtsarbeitzum Risiko von gesättigtenFettsäurenin Nahrungsmitteln, wie sie vor allem in tierischenFetten enthalten wie Butter oder Schweineschmalz sind.Daftir wertetensie21 Großstudienmit zusammen347.747Teilnehmernaus,die über einenZeirraumvon ftinfbis 23Jahren beobachtetwordenwaren.Ergebnis:Es gibt keinerleiBeweisdaftir,dassgesättigteFettsäuren das Risiko fir Herzinfarkt oder Schlaganfallerhöhen. meinen, Kritiker desGesundheitswesens dassgenerelletwaswenigerAngstverbreitet werden sollte. ,,Für Entwarnungftihlt sich aberkaum jemandzuständig",kritisiert die lirHamburgerGesundheitswissenschafterin grid Mühlhauser,,,undAngst ist leider ein sehr gutesManipulationshstrument."Wie gut dasfunkioniert, bewiesdie zurückliegendie ftir einen de Schweinegrippepandemie, weltweitenGeldregenbei den Herstellern der Medikamenteund Impßtoffe sorgte. Wie wenigwir jedochin Wahrheit über weltweiterVorsorgekamdie Konsequenzen pagnenwissen,illustriert ein Beispiel aus Kanada.Als dort im vorigen Frühjahr die erste Welle der Schweinegrippeauftrat, machten die lirzte eine eigenartigeBeobachtung:In den Schulenerkranktenvor allem jene Kinder, die zuvor gegendie normale Grippe geimpft worden waren. Die gabenvier Studienin Gesundheitsbehörden Auftrag, um dieseThese zu prüfen. Die in der VorwocheveröffendichtenResultateerhärtendenVerdacht:Tätsächlichhanengeimpfte Personenim Schnitt ein doppelt so zu erkranhohesRisiko,an Schweinegrippe ken, alssolche,die nicht gegendie normale Grippe geimpft waren. erWie lässtsichdieserZusammenhang klären?Wie kann eine Impfung, die gegen ganzandereGrippevirenschützt,plötzlich das Infektionsrisikobei der neuen Grippe erhöhen?Und welcheAuswirkungenhäne - Der0be1a1zt Polyp unddanndasBaby." wal völligübenascht. derPresswehen rief ,,Während ichihmnochzu,er solldasGewebe aufheben, aberer hateseinlach weggeschmissen," Fabian,dasBaby, warmit2,39kgsehrzart,galt abetnichtalsFrühgebuft, undsoverließen die dreiraschdasKrankenhaus. l{achderGeburt wolltesichFlorence Holzner nunendgültig derKlebstherapie stellen. Erstaunlicherweise ergabdernächste Abstrich abernurnoch,,PaplV",undbinnen weniger WochenwarderTestsogarbei,,Papll" angelangt. dasistschonfastjungfräulich." ,,Und Mittlerweile hatHolzner mitSolyeig eindrittes Kind.DieGeburt verliefganzunspektakulär und entspannt. Allein derFamilie Holzner sindnun gesund. ilurmanchmal, in schwarzen Stunden, tauchen heutenochElschöptungsgefühle auf, dieausdieser Zeitstammen. soein Effekt auf die öffendicheEmpfehlung zur Influenzaimpfung?Die Antworten stehennochaus. In den vergangenenJahren wurden die Angebotezur Früherkennungvon Krankheitenerheblichausgeweitet. Damit wird in der öffendichenWahrnehmungstetseine bessere Heilungschance assoziiert. Wasaber, wennüber die technischimmer raffinierter werdendenDiagnosegeräte Vorstufenoder Frühstadienvon Krankheiten entdeckt werden,die von selbstwieder ausgeheilt wären- wenn wir nicht danachEesucht hätten? Ganzkörper-Scan. In welcher Dimension diesesProblem auf uns zukommt, zeigt ein großangelegtesProgramm,dasderzeitim deutschenBundeslandMecklenburg-Vorpommernläuft. In einer Kooperationder UniversitätGreifswaldmit der SiemensAG sollen4000Personenin die RöhreeinesMagnetresonanztomografen geschoben und genauestens durchleuchtetwerden.Ein erster Gsdaufmit 200 Freiwilligen wurde bereits absolviert. Resultat:Um die Gesundheitder Mecklenburser ist esmiserabelbestellt. Florence Holzner,,lch wusste,dassich dieseKrebstherapie niemals überlebt hätte" Nur bei zehn Prozent der Probanden wurden keine krankhaftenVeränderunsen -g"entdeckt,diesewarendemnach,,g n sund".Weitere zehnProzentkonntennach einigen zusätzlichenTests,die zur Abklärung nötigwurden,ebenfallsalsgesundentIassenwerden.Aber bei den resdichen80 Prozent fanden sich unter anderemein Hirntumor, verengte Herzkranzgefäße, Brustkrebsin verschiedenen Vorstadiensowie Tümore in der Lunge und im Bauchraum.DabeiwarenalleTeilnehmer,die sich fiir dieseSrudiein die Röhre legten, ohne akuteBeschwerden und zudemnoch relativ jung, im Schnitt geradeeinmal48Jahrealt. Was wäre hier erst zu erwarten,wenn diesesGanzkörper-Screening ftir einenoch etwasältereGruppe der Normalbevölkerung angebotenwürde?Und wasmachtman mit einerMethode,die mehrals90 Prozentder Teilnehmeralskrank überftihrt? Das deutscheBeispielzeigteindringlich, dasssichoffenbarnicht alle Krankheitenals solche manifestieren,sondern viele von selbstwiederverschwinden. Bekanntist diesesPhänomenbislang vor allem von den Programmenzur FrüherkennungdesZer- vixkarzinoms. Hier werden Zellen vom Gebärmutterhalsabgenommen,fixiert und dann im Labor begutachtet.,,Beijüngeren FrauenergebensichhäufigVeränderungen, die Krebsalarmauslösen,aber nahezuimmer von selbstwieder ausheilen",erklärt Ahti Annila, der Koordinatordesfinnischen Screeningprogramms, gegenüberprofil. Als Konsequenzwurde ein Mindestalter von 30Jahreneingeftihrt.Genausoproblematisch sei es,wenn zu häufig untersucht wird, sagtAnttila. ,,Wir wissen,dasseinVorstadiummindestenszehnJahrebraucht,um sich in einen invasivenTümor zu verwandeln." Die Konsequenzder Finnen: Die Frauen werden nur alle fiinf Jahre untersucht.Dann jedochmit persönlicherEinladung und peinlich genauerQualitätskontrolle, um zu vermeiden,dassAbstriche schlampigentnommenund die Zellen im Labor nicht interpretiert werden können. Dies ftihne sogardazu,dassdie Gynäkologen aus dem offiziellen Programm ausgeschlossen wurden,weil sie Schulungenverwergerten. Die Absnichewerdennun zur allgemeinen Zufriedenheit von Hebammenund > coverstory INFTUENZA BifanzeinerPanik wardie bishergrößteundteuersteglobale DieSchweinegrippepandemie - oder? Vorsorgeaktion zumWohlder Menschheit gemeldet, fn österreich wurden bisMätz4OMenschen alsvelstorben bei detSchweinegrippe hatkosten sichdieBekämpfung lfltie vielösteneich mitneuerGrippe diagnostiziert wurde.Undselbstwenn nochnichtkonkret zu bezif- denen eineInlektion ist derzeitmangels Schlussbilanz ll lassen, Dunkelziffer ausgeht, hältdieOpferbilanz derInflufüröffentliche Gesundheit. schätzte den manvoneinergewissen fern.Hubert Hrabcik. Generaldirektor zumaldienormalen saisonalen InfluEuro.Dafürwurden untelan- enzadamitheuerbeieinemRekordtief. im Vorjahr auf150his200 Millionen Aufwand vondenSchweinegrippeyiren weitgehend verdrängt wurden. Celvapan desUs-Konzernsenzaviren desPandemie-lmpfstoffs derem eineMillionDosen Beimlmpfstoff dürftendieBehörden aufsrichtigefferdgesetzt haben. Denn wurdedavonbundesweit nichteinmaleinDritBaxter eingekauft. Velbraucht Debatte alseinet während in Deulschland eineheftigeötfentliche übernichtausreivonknapp vierProzent erwiessichösterreich tel.Miteinerlmpfrate chendgetestete Wirkverstärker undquecksilberEuropas, überStaaten derPandemie-skeptischsten Rekotdtieflm lahr der Pandemie stalben.deutlich hartigeKonservierungsmitter ausbrach,war das woGesundheitsministetroffennurnochvonPolen, weniger Menschen anInfluenza alssonst vergleichsweise Baxter-Produkt eineBio-Spritze. realerEedrohung" überrin EwaKopacz,,mangels jegliche WährendetwadasdeutschePaulEhilichlnstitutin velweigert hatte. staatliche Vorsorge haupt vonEnde seinerbislangletztenVerölfentlichung von7,5 ProDeutschland hieltbei einetlmpftate von699 Verdachtsfällen schwerer NebenJänner wieSchweden schafüen es zent,lmpfmusterländer wirkungen mitinsgesamt 54 Todesfällen in engem hingegen auf60 Prozent Beteiligung. 0b derAufzurlmpfung zeitlichem Zusamrnenhang berichtet, Effekthatte,ist umstlitten. wandeinenpositiven gabes in österreich bis EndeMärznur32 Verurwarendie Politiker Getriebene", ,,lnsgesamt - großteils Nebenwirkungen hadachtsfälle schwerer teiltMaftinSprenger. ,,Alswir bereitsgesehen Reaktionen handelte essichdabeiumallergische in Neuseeland mild ben,dassdieSchweinegtippe - sowieeinenTodesfall. in verläuft, habenindustrienahe Influenzaexperten Panikgeschürt." Europa nochmassiv BUCHTIPP Gesund, ... bisderArztkommt nochlukWasistfürdasGesundheitssystem Richtig: einGesunrativeralseinKranker? DasPrinzip der,derkrankwerden könnte. wurumfassenden Prävention dermöglichst zueinertegeltechdein denletzten Jahren vonPillen, tenGoldgrube derHersteller rechtTestsundDiagnosegeräten. Vorsorge Behandlungen feiligtunzählige unsinnige undvermagdie Anzahlder Patientenin einemAusmaß zu steigern,dassdie Gesunden baldschonzul Minderheitwerden, BertEhgartnet:,,Gesund,bis der Arzt konnt - Ein Handbuchzur Selhstverteidigung";Lübbe,2010,315 S. EUR17,50. Krankenschwestern durchgefiihrt.Mit dieser Täktik erreichteFinnland die weltweit mit Abstandniedrigste Sterblichkeitbeirn Zewixkarzinom, hierzulande liegt sie.im Vergleichmehr alsdoppeltso hoch. In Osterreichwird nachwie vor das,,wildeScreening" praktiziert,wo Frauenmeistschonab 18 - und ofirnals im Halbjahresintervalluntersuchtwerden. Das Ergebnissindwesendichmehr unnütze Eingriffe, mehr Krebstherapienund bei großteilsfehGebärmutteroperationen lenderQualitätskontrolle.Von einerInitiative, hier den erfolgreichenWeg der Finnen zu kopieren,ist keine Rede. ,,Wir wissen, dasssich die Gynäkologensehrschwertun, diesenatürlichenAbläufezu verstehen",sagt Anttila. ,,Und manche meinen auch, sie könnten schlechtelJntersuchungsqualität dadurchkompensieren,dasssieöfter untersuchen.Aber dasist ein Irrtum." In Osterreichwird derzeitintensivam erstenbundesweiten Brustlcrebs-Früherkennungsprogrammgearbeitet.Auch in diesem Bereichhinkenwir anderenStaatenum viele Jahrehinterher.,,Dashat aberauchVorteile". wie ProiekdeiterAlexanderGollmer von der GesundheitOsterreichGmbH betont. ,,Wir können hoffendich dadurchetliche Fehler vermeiden,die anderswobegangenwurden." Ab Jänner201I sollendie erstenEinladungsbriefean Frauenin der Altersgruppe zwischen50 und 69Jahrenverschicktwerden.Laut EU-Leidinie soll damitdie Sterblichkeit beim Brustkrebslangfristigum bis zu 30 Prozentgesenkwerden.,,Dasist aber sicherviel zu optimistisch",sagtGollmer. Jedenfallswerdeviel Wert daraufgelegt, Frauenkorrekt zu informierenund auchdie Risikennicht zu verschweigen. Dazu gehön die Übertherapievon Tümoren. Viele der entdeckenGewächsebefindensichnoch in einemVorstadium.Die Krebszellensinddabei von einer Kapsel umgeben.Niemand weiß, wann - und ob überhaupt- der Tümor dieseHülle durchstößt.Allein über die Mammografie hat sich die Anzahl dieser Befundein denvergangenenJahren vervielfacht. DieseVorstadiensiedelnsich zudem meistnebendenMilchdrüsenan - und sind chirurgischrelativschwerzu fassen.Deshalb entscheidensich viele Frauenzur Amputation. Um ganzsicherzu gehen. r