Veranstaltungen - Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Transkript

Veranstaltungen - Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Schlosskapelle im Residenzschloss
Auftakt
Von Meisterwerken des Barock mit Dresdner Zungenschlag über Lie­
der der europäische Romantik, die uns an die slawischen Wurzeln
Dresdens erinnern bis zu einem eindringlichen zeitgenössischen
Werk mit einer starken Friedensbotschaft – zum Auftakt des Dresdner
Kunstfestes wird eine klingende Überschrift kreiert, die einstimmt auf
die kommenden Wochen. Und die sich wie das imposante Schlingrip­
pengewölbe mit seinen kunstvollen Verzweigungen und Kreuzungs­
punkten über die insgesamt 30 Veranstaltungen spannt.
Antonio Vivaldi (1678-1741): Violin-Sonaten, Antonin Dvořák (1841-1904):
Biblische Lieder, Ohad Ben-Ari (*1974): violins of hope
Rosanne Philippens (Violine), Ohad Ben-Ari (Klavier), Michaela Šebastová
(Sopran), Torleif Thedeen (Cello), David Orlowsky (Klarinette)
und:
Zeit.Raum.Schichten: Weltgesellschaft
Die venezianischen Mehrchörigkeit ist so etwas wie der surround
sound der Barockzeit. Heinrich Schütz importierte dieses Konzept
der „cori spezzati“, der im Raum verteilten Musiker, nach Dresden
und stellte mit diesem Kulturtransfer entscheidende Weichen für die
mitteleuropäische Musikgeschichte.
Mit der Gesamtaufführung von Karlheinz Stockhausens „Hymnen“,
einem zentralen Werk der europäischen Postmoderne, in einer spe­
ziellen Klangregie seines Sohnes Simon Stockhausen wird die Idee
„Raummusik“ in der Gegenwart neu und wirkmächtig ausgedeutet.
Zumal der globale Raum auch inhaltlich das Werk grundiert: Stock­
hausen schuf ein musikalisches Ereignis, das insgesamt 40 National­
hymnen und die „Internationale“ als Klangobjekte begreift, die dann
elektronisch moduliert, transformiert und zu einem Gesamtklang
gefügt und geformt werden.
Karlheinz Stockhausen (1928-2007): Hymnen
Simon Stockhausen (Klangregie und -installation)
04. September 2015, 19.00 Uhr Schlosskapelle
Ohr.Auf.Führungen
Begleitprogramm und Führungen
SONDERFÜHRUNGEN
Anmeldung unter
Tel. (0351) 49142000
Eintritt Museum zzgl. 3 €
Sonderführungsgebühr
Treff: jeweils Kasse/Info der
jeweiligen Sammlung
05. September
10:00 Albertinum/
Galerie Neue Meister:
Endzeitstimmungen
11:00 Türckische
Cammer: Alles getürkt –
Die große Hochzeit
von 1719
14:00 Riesensaal:
Die Rüstkammer der
sächsischen Kurfür­
sten – ein Zeugnis euro­
päischer Geisteshaltung
16:00 Porzellansamm­
lung: Päonien in Por­
zellan – chinesische
Symbolik
06. September
10:30 Fürstengalerie/
Neues Grünes Gewölbe:
Diagnose: Kunstsucht
14:00 Gemäldegalerie
Alte Meister: Martyrien
und die Apokalypse
16:00 Schlosskapelle:
Die Dresdner Schloss­
kapelle – der Petersdom
der Reformation
12. September
14:00 Türckische Cam­
mer: Fürstliche Leiden­
schaft für den Orient
15:00 Porzellansamm­
lung: Die Porzellan­
sammlung Augusts des
Starken – ein Ausdruck
der Chinamode in
Sachsen
13. September
16:00 Riesensaal: Die
Rüstkammer der säch­
sischen Kurfürsten – ein
Zeugnis europäischer
Geisteshaltung
15. September
15:00 Schlosskapelle:
Die Dresdner Schloss­
kapelle – der Petersdom
der Reformation
18. September
15:00 Gemäldegalerie
Alte Meister: Die Alten
Meister – Einflüsse aus
aller Welt
25. September
15:00 Riesensaal: Die
Rüstkammer der säch­
sischen Kurfürsten – ein
Zeugnis europäischer
Geisteshaltung
28. September
16:00 Türckische Cam­
mer: Fürstliche Leiden­
schaft für den Orient
29. September
15:00 Riesensaal: Die
Rüstkammer der säch­
sischen Kurfürsten – ein
Zeugnis europäischer
Geisteshaltung
EINFÜHRUNGEN VOR
DEN KONZERTEN
im Eintrittspreis zum
Konzert enthalten
08. September
17:30 Führung vor
der Aufführung
Klangpaare: Oud and
Lute in der Türckischen
Cammer
08. September
19:30 Führung vor
der Aufführung
Faszina­tionsraum Asien:
MogulMusik
Neues Grünes Gewölbe
10. September
16:30 Führung vor
der Aufführung
Kunqu und Porzellan
in der Porzellansamm­
lung
Besucherinformationen
Veranstaltungsorte
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
www.skd.museum
Residenzschloss Dresden
Schlosskapelle | Türckische Cammer | Neues
Grünes Gewölbe | Fürstengalerie | Kleiner
Schlosshof | Riesensaal |
Eckparadesaal
Taschenberg 2, 01067 Dresden
Ticket
17 € pro Person
keine Ermäßigung
Tickets unter
www.skd.museum
Tel. (0351) 49142000
in allen Museen der Staatlichen
Kunstsammlungen Dresden sowie
beim SZ-Ticketservice und in der
Schinkelwache
Zwinger Porzellansammlung
Theaterplatz 1, 01067 Dresden
Albertinum Lichthof
Eingang Georg-Treu-Platz
Tzschirnerplatz 2, 01067 Dresden
Hofkirche
Schloßstraße 24, 01067 Dresden
Dreikönigskirche
Hauptstraße 23, 01097 Dresden
Bildnachweise: Schlosskapelle im Residenzschloss © SKD, Foto: David Brandt; Gabriel Schwabe, Foto: Detlef Eden; Kaushiki Chakraborty
© Wikimedia Commons, Foto: Coolgama; La Folia Barockorchester © eigene PR, Foto: Percy Chan; Zhang Jun © Kunqu Art Center Shanghai;
Isabel Karajan © eigene PR, Foto: Elia Roman; Arcangelo © eigene PR, Foto: Adam Swann; Pavol Breslik © eigene PR, Foto: Neda Navaee; Dresdner
Kammerchor © Musikforum Dresden, Foto: Alexander Bischoff; Hans-Christoph Rademann © Internationale Bachakademie Stuttgart, Foto: Holger
Schneider; Tomasz Koniecny © eigene PR, Foto: Claudia Today; Pianoduo GrauSchumacher © eigene PR, Foto: Dietmar Scholz; Corul Madrigal
© eigene PR; Daniel Behle © eigene PR, Foto: Marco Borggreve; Mahan Esfahani © Deutsche Grammophon, Foto: Bernhard Musil; Dorothee
Oberlinger © eigene PR; Agneta Eichenholz © eigene PR, Foto: Per Frieberg; Profeti della quinta © af-osterfestival-tirol, Foto: Arturo Fuentes
Das Dresdner Kunstfest verschmilzt herausragende Exponate und
Museumsräume mit Klängen, Melodien und Rhythmen der Musikge­
schichte – so entstehen neue Erfahrungsweisen von Kunst und Musik.
Und die interkulturellen Wurzeln der sächsischen Kultur, die Neugier,
Offenheit und der Respekt von Sammlern und Künstlern, werden auf
einzigartige Weise erfahrbar.
Zur Einstimmung auf diese umfassenden und bewegenden Konzert­
erlebnisse sind Sie eingeladen, in zahlreichen Sonderführungen
vertraute Werke in neuem Licht zu sehen oder auch zum ersten Mal
einzutauchen in Museen und Sammlungen voller grenzübergreifen­
der Welterfahrungen.
05. und 06. September 2015, ganztägig in den Räumen der
Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Die einzelnen Termine finden Sie unter „Begleitprogramm/Führungen“
total pretiös
Das Historische Grüne Gewölbe als barockes Gesamtkunstwerk ist
gleichzeitig Ausdruck von Neugier auf ferne, fremde Länder, Zur­
schaustellung von Reichtum, weltumspannendem absolutistischen
Machtideal sowie unermesslicher Pracht und Bekenntnis zu einem
unbedingten Vorrang der Kunst in der letztlich alles zusammen­
kommt. An diesem gleichsam mythisch-auratischen Ort, der Jahr­
hunderte, Weltanschauungen und politische Systeme überdauert
hat, setzt der vierte Teil von Karlheinz Stockhausens epochalem, die
Welt musikalisch umfassenden Klangkunstwerk „Hymnen“ einen
wortwörtlich bemerkenswerten Kontrapunkt.
05. und 06. September 2015 während der Öffnungszeiten,
Pretiosensaal im Historischen Grünen Gewölbe
Karlheinz Stokhausen (1928-2007): Hymnen (Auszug)
Simon Stockhausen (Klangregie und -installation)
Narbenlandschaften.
Oder: Die Ödnis des Krieges
Die Schreckenserfahrung von Gewalt und Krieg –
das Gegenteil des Ideals von Toleranz, Offenheit
und Kunstsinnigkeit – haben Dresdens Gesicht
nicht nur im 20. Jahrhundert geprägt. Bereits
Heinrich Schütz litt unter den militärischen und
auch kulturellen Folgen des Krieges. Die Gemäl­ Gabriel Schwabe
desammlungen der SKD halten weltberühmte
Exponate zu diesem Thema bereit, die durch ein Wandelkonzert
mit korrespondierender Musik auch hörbar gemacht werden.
07. September 2015, 19 Uhr Galerie Alte Meister und Albertinum
Ein Wandelkonzert zwischen Bildbetrachtung und Klangreflexion mit
Werken von Sofia Gubaidulina, Alfred Schnittke, Modest Mussorgsky,
Arnold Schönberg, Richard Strauss und Zoltán Kodály.
Mitwirkende sind u.a. Claudia Barainsky, AuditivVokal Dresden, Alban
Gerhardt, Gabriel Schwabe, Lena Belkina und Ohad Ben-Ari
Klangpaare: Oud and Lute
Schon die Wortgeschichte zeigt es uns: die europäische Laute, seit der
edlen Kunst des Minnesangs Inbegriff ritterlich-höfischer Kultur, ist
ein Instrument mit Migrationshintergrund. Durch Kreuzfahrer, über
das maurische Spanien und über das an Persien grenzende byzantini­
sche Reich kam dieses klingende Holz (so die Bedeutung von „oud“)
nach Europa. Mehmet C. Yeşilçay beschäftigt sich seit Jahren damit,
Instrumente, Klänge und die damit verbundenen Welten miteinander
ins Gespräch zu bringen. Freuen Sie sich auf einen Abend, bei dem
osmanische Klänge und europäische Barockmusik Hochzeit halten –
ganz im Sinne von August dem Starken!
8. September 2015, 18 Uhr Türckische Cammer
Mehmet C. Yeşilçay (türkische Oud), Serkan Halili (Qanun), Christoph
Sommer (Laute), Sarah Perl (Viola da Gamba)
MogulMusik
Lied und Diplomatie: Pavol Breslik
Quadrophon: Psalmen
Cembalo und Diplomatie: Mahan Esfahani
Kaushiki Chakraborty ist eine
der bedeutendsten indischen
Sängerinnen der Gegen­
wart. Sie stammt aus einer
berühmten Musikerfamilie
und wurde von den führen­
den indischen Lehrmeistern
traditionellen Gesangs aus­ Kaushiki Chakraborty
gebildet. Weltweit wird sie für
ihre Stimmkunst und berührende Ausstrahlung gefeiert. Sie zelebriert
im „Neuen Grünen Gewölbe“ einen Abend mit traditioneller indischer
Musik aus dem Herrschaftsgebiet des Großmoguls Aureng-Zeb.
08. September 2015, 20 Uhr Neues Grünes Gewölbe
Der gefeierte slowakische Tenor Pavol Breslik hat speziell für das
Dresdner Kunstfest einen Liederabend entworfen. Im Zentrum steht
der Zyklus „Tagebuch eines Verschollenen“, den Leoš Janáček 1919
nach einer wahren Begebenheit schuf: In einem Dorf in Janáčeks Hei­
mat Mähren verliebte sich ein junger Mann
Pavol Breslik
(Janek) in das Zigeunermädchen Zefka, die
von ihm schwanger wurde, worauf er sein
Elternhaus verließ und der Liebe folgte. In
seinem Zimmer fand man später, gleichsam
als Abschiedsbrief, eine Art Gedicht über
seine Liebe zu Zefka, seine Verzweiflung
und den Entschluss zur Flucht, das auch in
der Lokalzeitung veröffentlicht wurde und
Janáček als Libretto für das zweiundzwanzig
Sätze umfassende Werk diente. Hinzu kom­
men Werke aus Böhmen, Mähren, Polen
und der Slowakei, die nicht nur höchsten Kunstgenuss versprechen,
sondern auch Inbegriff der vielstimmigen mitteleuropäischen Atmo­
sphäre in der Geschichte der sächsischen Diplomatie sind.
14. September 2015, 19 Uhr Riesensaal
Die russisch-orthodoxe Musik vermag es auf besondere Weise, mittels
Klang und Atmosphären religiöse Inhalte zu transportieren. Im zwei­
ten Konzert der Reihe „Quadrophon“ über Vertonungen der Psalmen
Davids geht der Blick Richtung Russ­land und zu Psalmvertonungen
des 18. bis 20. Jahrhunderts.
Der Kammerchor Intrada aus Moskau hat sich in kürzester Zeit zu
einem der besten russischen Chöre entwickelt. Unter der Leitung
der jungen Dirigentin Ekaterina Antonenko erweist sich der Chor
als exzellenter Interpret mit einer stilistischen Bandbreite von der
Renaissance bis zur Moderne.
18. September 2015, 20 Uhr Schlosskapelle
Von 1733 bis 1749 weilte Hermann Graf von Keyserlingk als russi­
scher Gesandter am Dresdner Hof. Es war offensichtlich ein stressiger
Posten: Der Diplomat litt unter Schlafstörungen. Gleichwohl glaubte
der Förderer von Johann Sebastian Bach an die heilsamen Kräfte
der Musik. Denn, so eine wirkmächtige und von der Bach-Forschung
anerkannte Anekdote, der Graf orderte bei Bach eine Musik, die ihm
sein junger Kammermusicus Johann Gottlieb Goldberg in der Nacht
vorspielen sollte, um die
schlaflosen Stunden zu ver­
kürzen. Wie es sich nun genau
verhielt mit jenen „GoldbergVariationen“, verbleibt im
Nebel der Geschichte. Sicher
ist, dass Graf von Keyserlingk
ein beredtes Beispiel ist für
eine starke, produktive Ver­
bindung von Musik und Diplo­
Mahan Esfahani
matie bis hin zur persönlichen
Freundschaft. Schließlich behebergte Graf von Keyserlingk Bach bei
dessen Aufenthalt 1742 in Dresden in seinem eigenen Haus und war
später Taufpate des Sohnes von Carl Philipp Emanuel Bach.
27. September 2015, 19 Uhr Fürstengalerie
Kaushiki Chakraborty und Ensemble
MogulMusik
Vielleicht liegt es an Venedig, aber bei einigen seiner Werke wagt
Antonio Vivaldi eine geradezu abenteuerliche Fahrt ins Offene. Bei
ihm avanciert der „Großmogul“ zu einer Möglichkeit, im Gewand des
Exotismus künstlerische Freiräume
auszuloten, die ihm sonst vielleicht
verborgen geblieben wären. Das Vio­
linkonzert „Il grosso mogul“ ist das
Herzstück eines Abends mit dem La
Folia Barockorchester voll mitreißen­
der, extravaganter Barockmusik von
Vivaldi und den Dresdner Stargeigern
Farina und Pisendel – mit dem Höhe­
La Folia Barockorchester
punkt, dass die Sängerin Kaushiki
Chakraborty gemeinsam mit dem La Folia Barockorchester Vivaldis
„Grosso mogul“ auf faszinierende Weise neu hörbar machen wird.
09. September 2015, 20 Uhr Fürstengalerie
Antonio Vivaldi (1679-1741): Il grosso mogul und weitere Barockwerke
Kaushiki Chakraborty (Gesang), Mehmet C. Yeşilçay (türkische Oud),
La Folia Barockorchester, Robin Peter Müller (Violine & Leitung)
Kunqu und Porzellan
Wenn ein Zittern des kleinen Fingers der
linken Hand zum bedeutsamen, atembe­
raubenden Theaterereignis wird, dann
befinden wir uns in der Welt des Kunqu. Die
Kun-Oper stammt aus China und ist eine der
ältesten Bühnenkunstformen der Welt. Im
14. Jahrhundert entstanden, erlebte diese
geradezu porzellanhaft fragile Theatertech­
nik vor allem im 17. und 18. Jahrhundert
Zhang Jun
ihre entscheidende Ausprägung.
Die drei Aufführungen von einer der bedeutendsten Kun-Opern, „Der
Päonien Pavillon“ von 1597, in der Porzellansammlung verbindet
diese hochkonzentrierte und höchst wirkungsvolle Kunstform mit
dem chinesischen Erbe Dresdens.
Für die Aufführungen konnten der berühmte und charismatische
Nationalkünstler der Volksrepublik China Zhang Jun und sein Thea­
terensemble gewonnen werden.
10. September 2015, 17 Uhr // 11. September 2015, 17 Uhr //
12. September 2015, 19 Uhr Porzellansammlung (Bogengalerie)
Der Päonien Pavillon
Zhang Jun, Ensemble des Kunqu Art Center Shanghai
Diagnose: Kunstsucht
August der Starke liebte schöne Dinge, er liebte sie sehr, er war süch­
tig nach ihnen. In dieser „maladie“ fanden naturwissenschaftliche
Neugier, Kunstsinn und Geltungsbedürfnis einen besonderen, kon­
zentrierten Ausdruck. An seinem Hof war man
fasziniert von exotischen Kulturen, von Kunst und
Musik, von Edelsteinen aus fernen Ländern, Sil­
ber und Gold und von neuartigen mechanischen
Erfindungen – Automaten, die Zeit und Gestirne
vermaßen oder einfach nur schmückten und
erfreuten. In „Eight Songs for a Mad King“ treibt
Peter Maxwell Davies (*1934) das Verhältnis von
Kunst, Herrschaft und Wahn auf die Spitze.
Isabel Karajan
Das Werk – eine Verbindung aus Instrumental­
musik, Schauspiel und Gesang – wird von Isabel Karajan und einem
Ensemble von Musikern aus Europa und Israel um Guy Braunstein
unter Regie von Klaus Ortner aufgeführt.
10. September 2015, 20 Uhr, Eckparadesaal
Peter Maxwell Davies (*1934): Eight songs for a mad king
Mitwirkende sind u.a. Isabel Karajan (Schauspiel), Susanne Barner
(Flöte), Ohad Ben-Ari (Klavier), Zvi Plesser (Cello), Guy Braunstein
(Violine), Klaus Ortner (Regie)
Original, Kopie oder zweites Original.
Wie entsteht Kultur?
Der Konzertabend versammelt zwei der herausra­
gendsten Werke der Kirchenmusik und verbindet
sie zu einem eindrucksvollen Plädoyer für kultu­
relle Neugier. Es ist ein faszinierender Vorgang und Arcangelo
zugleich ein Sinnbild gelebter Religionstoleranz:
Johann Sebastian Bach bearbeitete das ergreifende „Stabat mater“
von Pergolesi und formte aus dem katholisch-italienischen Werk eine
protestantische Kirchenmusik mit dem Luther-Text des 51. Psalms.
So schön kann kulturelle Verschmelzung klingen!
11. September 2015, 20 Uhr Hofkirche und 21.30 Uhr
Dreikönigskirche
Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736): Stabat mater
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Tilge, Höchster, meine Sünden
Ensemble Arcangelo, Jonathan Cohen (Dirigent)
Klangpaare: Oud²
Die Oud ist eines der ältesten Instrumente der Menschheit. Spuren
und Abbildungen führen bis in das Jahr 2000 v. Chr. zurück. Und so
wechselvoll wie die Menschheitsgeschichte in den Jahrtausenden
selbst ist auch die Geschichte der Oud: verschiedenste Stile, Schu­
len und Techniken haben sich ausgebildet und eine weit verzweigte
Instrumentenfamilie entstehen lassen.
Grund genug, zum Kunstfest Dresden zwei Verwandte zu einem
Wiedersehen einzuladen: die arabische und die türkische Oud, mei­
sterhaft gespielt von Bilen Işıktaş (Istanbul) und Mohannad Nasser
(Beirut).
12. September 2015, 16 Uhr, Türckische Cammer
Bilen Işıktaş (türkische Oud), Mohannad Nasser (arabische Oud)
Leoš Janáček (1854-1928): Tagebuch eines Verschollenen
Pavol Breslik (Tenor) , Robert Pechanec (Klavier)
Quadrophon: Psalmen
Am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges
erschallte in der Dresdner Schlosskapelle
ein klanggewaltiges fünfchöriges „Herr,
unser Herrscher“. Schließlich galt es im
Oktober 1617, 100 Jahre Reformation zu
feiern. Mit der musikalischen Ausgestaltung
des Reformationsfestes war der neue Kapell­
Dresdner Kammerchor
meister Heinrich Schütz betraut. Das Fest ist
die Keimzelle für jene epochemachende Werksammlung, die dann
1619 unter dem Titel „Psalmen Davids“ erschien. Für Schütz war die
Veröffentlichung eine persönliche Liebeserklärung an seine Frau und
eine selbstbewusst der Musikwelt überreichte Visitenkarte. Und für
die Musikgeschichte schuf er das Gründungsdokument einer neuen
Kunst, in der Raum, Musik und Sprache aufs Engste zueinander in
Beziehung stehen.
15. September 2015, 19 Uhr Schlosskapelle
Heinrich Schütz (1585-1672): Psalmen Davids
Dresdner Kammerchor, Hans-Christoph Rademann (Dirigent)
Fundamente der Kultur: Bachs „Dresdner Missa“
Die „h-Moll-Messe“ von Johann Sebastian Bach wurde im 19. Jahr­
hundert anlässlich einer Notenedition werbewirksam als das „größte
Kunstwerk aller Zeiten und Völker“ angepriesen. Womöglich würden
die Fans von Mozart, Beethoven oder Brahms zu anderen Schlüssen
kommen und vielleicht würde man mit einer globaleren Perspek­
tive dies in der Gegenwart nicht ganz so forsch formulieren. Sicher
ist aber, dass Bach ein Schlüs­
selwerk der Musikgeschichte
geschaffen hat, das heute als
ein wichtiger Bestandteil der
kulturellen Identität Euro­
pas begriffen werden kann.
Ihre Wurzeln hat die Messe in
Dresden: Bach schuf 1733 eine
„Dresdner Missa“, mit der er
sich nach dem Tod Augusts des
Hans-Christoph Rademann Starken um den Titel des „Hof­
compositeurs“ bewarb.
Als Interpreten für eine Aufführung dieser „Dresdner Missa“ sind die
Ensembles der Internationalen Bachakademie Stuttgart eingeladen,
die seit 2013 unter der Leitung des Dresdner Dirigenten und Kunst­
preisträgers Hans-Christoph Rademann stehen.
15. September 2015, 20.30 Uhr Kleiner Schlosshof
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Dresdner Missa
Solisten, Gächinger Kantorei & Orchester, Hans-Christoph Rademann
(Dirigent)
Lied und Diplomatie: Tomasz Konieczny
Sachsen und Polen verbindet eine lange,
wechselvolle Geschichte, in der es auch
eine große Anzahl schmerzvolle Erinne­
rungen gibt. Umso bemerkenswerter ist der
intensive und erfolgreiche Versöhnungspro­
zess, aus dem eine gemeinsame mitteleu­
ropäische Kultur neu erstarkt hervorgehen
konnte. 70 Jahre nach dem Ende des Zwei­
Tomasz Konieczny
ten Weltkrieges ist der Liederabend mit
dem bedeutenden polnischen Bassbariton Tomasz Konieczny daher
mehr als ein Musikereignis: Sein Auftritt führt eindrucksvoll vor Augen,
welche verbindende Kraft Kultur innewohnen kann.
16. September 2015, 19 Uhr Riesensaal
Liederabend mit Werken polnischer Komponisten
Tomasz Konieczny (Bassbariton) , Lech Napierała (Klavier)
Zeit.Raum.Schichten: Nachklänge
Um 1645 erklang in der Dresdner Schlosskapelle erstmals die Ver­
tonung der „Sieben Worte Jesu“ von Heinrich Schütz. Die Sinnlich­
keit eines Gambenconsorts traf hierbei auf eine Expressivität des
Ausdrucks, die vor allem aus der Reduktion und Verdichtung der
Jesusworte basierte. Diese Pas­
sionsmusik gehört heute zu den
absoluten Meisterwerken des
europäischen Frühbarock. Der
ungarische Komponist György
Kurtág (*1926) hat dieses Werk
im 20. Jahrhundert für zwei Kla­
viere bearbeitet und in eine kri­
stalline Klanglichkeit überführt,
die Schütz’ Werk auf einzigartige
Weise ausdeutet und zum Leuch­
GrauSchumacher ten bringt. Das gefeierte Klavier­
duo GrauSchumacher spielt
Kurtágs Adaptionen von Heinrich Schütz, Henry Purcell und Johann
Sebastian Bach und konfrontiert diese fragilen Klänge mit dem
scharfkantigen Pulsieren in Strawinskys „Le sacre du printemps“.
17. September 2015, 20 Uhr Schlosskapelle
György Kurtág (*1926): Transkriptionen für Klavier zu vier Händen
Igor Strawinsky (1882-1971): Le sacre du printemps
Klavierduo GrauSchumacher
Russische Psalmvertonungen des 18.-20. Jahrhunderts
Kammerchor Intrada, Ekaterina Antonenko (Dirigentin)
Quadrophon: Psalmen
Die dritte künstlerische Auseinan­
dersetzung mit Psalmvertonungen
kommt von dem rumänischen Chor
„Madrigal“, der seit Jahrzehnten
ein herausragender Botschafter der
rumänischen und byzantinischen
Gesangstraditionen ist. Die Besu­ Corul Madrigal
cher erwarten archaische Klänge
byzantinischer Monodie, die Klangpracht rumänischer Kirchenmusik
und insgesamt Einblicke in eine musikalische Tradition, die eine ganz
andere Entwicklung genommen hat, als jene, die Heinrich Schütz in
Mitteldeutschland angestoßen hat.
20. September 2015, 20 Uhr Schlosskapelle
Rumänisch-byzantinische Psalmen
Corul Madrigal, Anna Ungureanu (Dirigentin)
Lied und Diplomatie: Daniel Behle
„Die schöne Magelone“ ist heute der Inbegriff der deutschen Liedtra­
dition – in den Worten Ludwig Tiecks und der Vertonung durch Johan­
nes Brahms. In seiner Herkunft und im Sujet selbst ist es aber eine
länderübergreifende europäisch-osmanische Erzählung. Magelone,
die Tochter des Königs von Nea­
pel und ein Graf Peter von Pro­
vence verlieben sich ineinander,
obwohl Magelone einem ande­
ren versprochen ist, und fliehen
gemeinsam vom Hof. Als ein
Vogel den Ring der Magelone
raubt und Peter ihn verfolgt,
gerät er in türkische Sklaverei.
Er kann zwar entkommen, aber
erst nach jahrelanger Irrfahrt
wieder seine Magelone in die
Daniel Behle
Arme schließen, die inzwischen
ein Armenspital gegründet hat. Ihre Wurzeln hat die Geschichte in
den Erzählungen aus „1001 Nacht“ und wurde im Frankreich des
15. Jahrhunderts erschaffen. Beste Voraussetzung also, um mittels
Kunst und ganz im Geiste europäischer Diplomatie über die großen
Zusammenhänge nachzudenken.
21. September 2015, 19 Uhr Riesensaal
Johannes Brahms (1833-1897): Die schöne Magelone
Daniel Behle (Tenor), Hans-Jürgen Schatz (Rezitation) ,
Sveinung Bjelland (Klavier)
Lied und Diplomatie: Akademie des Mariinsky-Theaters
Das Mariinsky-Theater ist legendär. Von einem Italiener erbaut, ist es
in seiner nunmehr 233. Spielzeit der Inbegriff russischer Tanz- und
Gesangskunst: Unzählige ‘Jahrhundertstimmen’ haben hier gewirkt
oder sind aus der eigenen Theaterakademie hervorgegangen. Zwei
der vielversprechendsten jungen Talente der Gegenwart sind mit
einem Liederabend in Dresden zu erleben – einem Ort, an dem Russ­
land politisch und kulturell seit Jahrhunderten immer auch eine wich­
tige Rolle gespielt hat.
22. September 2015, 19 Uhr Riesensaal
Liederabend mit Werken von Rachmaninow, Rimsky-Korsakow
und Tschaikowski
Natalia Pavlova (Sopran), Grigory Chernetsov (Bariton),
Anatoly Kuznetsov (Klavier)
Zeit.Raum.Schichten: In Bearbeitung
Bach ist keineswegs so voraussetzungslos, wie es uns der Ausspruch,
er sei „Anfang und Ende aller Musik“ (Max Reger) suggerieren möchte.
Auch seine Musik ist mehr Evolution denn Revolution. Immer wie­
der hat er sich mit italienischer Musik beschäftigt, diese studiert und
auch bearbeitet. Mit dem Programm „In Bearbeitung“ bekommen wir
einen faszinierenden Einblick in die Arbeitsstube Bachs und können
ihm gewissermaßen über die Schulter schauen. Dabei erblicken und
hören wir italienische Werke, in die sich unverkennbar ein sächsischmitteldeutscher Zungenschlag einmischt.
23. September 2015, 20 Uhr Schlosskapelle
Kompositionen von Marco Gioseppe Peranda, Francesco Durante,
Franceso Gasparini und Francesco Bartolomeo Conti in der Bearbeitung
durch Johann Sebastian Bach
ensemble polyharmonique, La Folia Barockorchester
Klang.Körper.Container
Die Gipsabgusssammlung der SKD, die an die 5.000 Stücke umfasst,
ergänzt die weltberühmte Skulpturensammlung auf besondere
Weise. Im Spannungsverhältnis zwischen Original und Kopie wird die
ganze Komplexität des Kunstbegriffes offenbar, der den Ruf Dresdens
als Elbflorenz bis heute ausmacht. Gleichzeitig wird in der Abguss­
sammlung das Streben des sächsischen Hofs offenbar, die ganze Welt
zu inkorporieren. Beide Aspekte sind der Resonanzraum, in dem sich
ein Schlüsselwerk der Neuen Musik entfalten soll – Berios „Recital I“
für Mezzosopran und Instrumente.
In der Komposition setzt sich Luciano Berio mit der Musikgeschichte
selbst auseinander und kreiert die Komposition als eine Art Contai­
ner, der mit Versatzstücken anderer Werke angefüllt ist: Insgesamt
44 Zitate von Monteverdi über Bach, Schubert und Strawinsky bis zu
Marlene Dietrich lassen dieses Kunstwerk selbst als (Gips-)Abdruck
der Musikgeschichte und Kaleidoskop europäischer Kultur erschei­
nen – als ein Original, dessen Originalität gerade auch darin besteht,
zu kopieren.
25. September 2015, 20 Uhr // 26. September 2015, 20 Uhr
Albertinum
Luciano Berio (1925-2003): Recital I (for Cathy)
Léa Trommenschlager (Mezzosopran), Zafraan Ensemble,
Johannes Zurl (Dirigent), Michael Höppner (Regie)
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Goldberg-Variationen
Mahan Esfahani (Cembalo)
Klangpaare: Psalterium, Harfe, Blockflöte, Qanun, Çeng, Ney
Zum Finale der Klangpaar-Konzerte feiern gleich sechs europäische
und osmanische Instrumente ein gemeinsames Fest: Herausragende
Musikerinnen und Musiker aus Deutschland, Italien und der Türkei las­
sen eine sinnliche, bewegende und nicht selten verblüffende Klang­
welt entstehen, wenn die Rohrflöte
Ney der Blockflöte begeg­net, wenn
die Harfenarten Çeng und arpa
dopia gemeinsam gezupft werden
oder das europäische Psalterium
mit der Qanun zusammentrifft. Das
ist Klangfarbenpracht pur!
28. September 2015, 20 Uhr
Türckische Cammer
Dorothee Oberlinger
Elisabeth Seitz (Psalterium), Johanna
Seitz (arpa dopia), Şehvar Beşiroğlu
(Çeng und Qanun), Dorothee
Oberlinger (Blockflöte), Vittoria
Ghielmi (Viola da Gamba), Luca
Bianca (Laute), Volkan Yilmaz (Ney)
Lied und Diplomatie: Agneta Eichenholz
Das politische Verhältnis Sachsens zu
Schweden war in der Geschichte äußerst
spannungsreich und nicht selten dissonant.
Ungleich harmonischer wird es zugehen,
wenn die schwedische Sopranistin Agneta
Eichenholz im Riesensaal einen Liederabend
gestaltet und somit eindrucksvoll belegt,
dass Musik ein wohltuendes Gegenmittel zu
politischen Kämpfen ist.
29. September 2015, 18 Uhr Riesensaal
Liederabend mit Werken schwedischer
Agneta Eichenholz
Komponisten
Agneta Eichenholz (Sopran), Matti Hirvonen (Klavier)
Fundamente der Kultur: Schütz’ Geistliche Chor-Music 1648
Der Dreißigjährige Krieg 1618-1648 ist eine Bewusstseinszäsur: Ein
allumfassender Flächenbrand hatte Europa verwüstet und als eine
Narbenlandschaft mit unzähligen Toten zurückgelassen. Und auch
die Kultur erlebte ihren Niedergang. Heinrich Schütz sprach von dem
„erstickten und in den Koth getrettenen Künsten.“ Umso strahlender
erscheinen vor diesem Hintergrund die Motetten der „Geistlichen
Chor-Music 1648“. Inmitten allgemeiner Zerrüttung geht von den
Werke eine Zuversicht aus, die ihresgleichen sucht. Heinrich Schütz
hat nach dem Krieg die Welt mit den Mitteln der Kunst neu geordnet.
Zugleich formulierte er mit den Kompositionen ein künstlerisches
Vermächtnis, dessen Wirkung bei Bach bis hin zu Mendelssohn und
Brahms aufgespürt werden kann: Er spricht von der Kompositions­
technik des Kontrapunkts als der „teutschen gravitet“, von der aus
die Werke dann kunstvoll-italienisch ranken können.
29. September 2015, 20 Uhr Schlosskapelle
Heinrich Schütz (1585-1672): Geistliche Chor-Music 1648 (Auswahl)
Dresdner Kammerchor, Hans-Christoph Rademann (Dirigent)
Quadrophon: Psalmen (Abschlusskonzert)
Mit dem Abschluss des Dresdner Kunstfestes begeben wir uns an
einen Anfang. Um 1600 lebte und wirkte der jüdische Geiger und
Komponist Salomone Rossi. Er war ein hochgelobter Geigenvirtuose,
Schöpfer kunstvoller Instrumentalwerke und Madrigale und bestens
vernetzt in der höfischen Kultur der mächtigen Gonzagas in Mantua.
Auch seine Schwester ist Sinnbild einer kulturellen Atmosphäre der
Offenheit und Toleranz: Sie sang bei der
Uraufführung der Oper „L’arianna“ von
Monteverdi 1608 eine der Hauptpartien.
In die Musikgeschichte ist Salomone
Rossi dann vor allem durch eine wort­
wörtlich epochemachende Leistung
eingegangen. Rossi schuf in den 1620er
Profeti della quinta Jahren die erste mehrstimmige hebrä­
ische Musik überhaupt. Seine „Psalmen
Davids“ sind das Gründungsdokument einer jüdischen Musikkultur,
die stets mit der christlichen Kultur verschmolzen war.
Aber Rossi ist auch Beispiel für jene Momente, in denen eine Atmo­
sphäre der geistig-geistlichen und kulturellen Offenheit in Hass und
Mordlust umschlägt: 1628 verliert sich seine Spur – er wurde höchst­
wahrscheinlich Opfer eines Pogroms infolge der österreichischen
Invasion beim Mantuanischen Erbfolgekrieg.
Das gefeierte israelisch-schweizerische Vokalensemble „Profeti della
Quinta“ hat mit seinen maßstabsetzenden Interpretationen Salo­
mone Rossi dem Vergessen entrissen und wird in der Schlosskapelle
Dresden diese kunstvollen Werke neu beleben.
30. September 2015, 20 Uhr Schlosskapelle
Salomone Rossi (ca. 1570-ca.1630): Ha-Shirim asher li-Shelomoh
Profeti della quinta
Einlass zu den Konzerten ist jeweils 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn
Schlosskapelle im Residenzschloss
Auftakt
Von Meisterwerken des Barock mit Dresdner Zungenschlag über Lie­
der der europäische Romantik, die uns an die slawischen Wurzeln
Dresdens erinnern bis zu einem eindringlichen zeitgenössischen
Werk mit einer starken Friedensbotschaft – zum Auftakt des Dresdner
Kunstfestes wird eine klingende Überschrift kreiert, die einstimmt auf
die kommenden Wochen. Und die sich wie das imposante Schlingrip­
pengewölbe mit seinen kunstvollen Verzweigungen und Kreuzungs­
punkten über die insgesamt 30 Veranstaltungen spannt.
Antonio Vivaldi (1678-1741): Violin-Sonaten, Antonin Dvořák (1841-1904):
Biblische Lieder, Ohad Ben-Ari (*1974): violins of hope
Rosanne Philippens (Violine), Ohad Ben-Ari (Klavier), Michaela Šebastová
(Sopran), Torleif Thedeen (Cello), David Orlowsky (Klarinette)
und:
Zeit.Raum.Schichten: Weltgesellschaft
Die venezianischen Mehrchörigkeit ist so etwas wie der surround
sound der Barockzeit. Heinrich Schütz importierte dieses Konzept
der „cori spezzati“, der im Raum verteilten Musiker, nach Dresden
und stellte mit diesem Kulturtransfer entscheidende Weichen für die
mitteleuropäische Musikgeschichte.
Mit der Gesamtaufführung von Karlheinz Stockhausens „Hymnen“,
einem zentralen Werk der europäischen Postmoderne, in einer spe­
ziellen Klangregie seines Sohnes Simon Stockhausen wird die Idee
„Raummusik“ in der Gegenwart neu und wirkmächtig ausgedeutet.
Zumal der globale Raum auch inhaltlich das Werk grundiert: Stock­
hausen schuf ein musikalisches Ereignis, das insgesamt 40 National­
hymnen und die „Internationale“ als Klangobjekte begreift, die dann
elektronisch moduliert, transformiert und zu einem Gesamtklang
gefügt und geformt werden.
Karlheinz Stockhausen (1928-2007): Hymnen
Simon Stockhausen (Klangregie und -installation)
04. September 2015, 19.00 Uhr Schlosskapelle
Ohr.Auf.Führungen
Begleitprogramm und Führungen
SONDERFÜHRUNGEN
Anmeldung unter
Tel. (0351) 49142000
Eintritt Museum zzgl. 3 €
Sonderführungsgebühr
Treff: jeweils Kasse/Info der
jeweiligen Sammlung
05. September
10:00 Albertinum/
Galerie Neue Meister:
Endzeitstimmungen
11:00 Türckische
Cammer: Alles getürkt –
Die große Hochzeit
von 1719
14:00 Riesensaal:
Die Rüstkammer der
sächsischen Kurfür­
sten – ein Zeugnis euro­
päischer Geisteshaltung
16:00 Porzellansamm­
lung: Päonien in Por­
zellan – chinesische
Symbolik
06. September
10:30 Fürstengalerie/
Neues Grünes Gewölbe:
Diagnose: Kunstsucht
14:00 Gemäldegalerie
Alte Meister: Martyrien
und die Apokalypse
16:00 Schlosskapelle:
Die Dresdner Schloss­
kapelle – der Petersdom
der Reformation
12. September
14:00 Türckische Cam­
mer: Fürstliche Leiden­
schaft für den Orient
15:00 Porzellansamm­
lung: Die Porzellan­
sammlung Augusts des
Starken – ein Ausdruck
der Chinamode in
Sachsen
13. September
16:00 Riesensaal: Die
Rüstkammer der säch­
sischen Kurfürsten – ein
Zeugnis europäischer
Geisteshaltung
15. September
15:00 Schlosskapelle:
Die Dresdner Schloss­
kapelle – der Petersdom
der Reformation
18. September
15:00 Gemäldegalerie
Alte Meister: Die Alten
Meister – Einflüsse aus
aller Welt
25. September
15:00 Riesensaal: Die
Rüstkammer der säch­
sischen Kurfürsten – ein
Zeugnis europäischer
Geisteshaltung
28. September
16:00 Türckische Cam­
mer: Fürstliche Leiden­
schaft für den Orient
29. September
15:00 Riesensaal: Die
Rüstkammer der säch­
sischen Kurfürsten – ein
Zeugnis europäischer
Geisteshaltung
EINFÜHRUNGEN VOR
DEN KONZERTEN
im Eintrittspreis zum
Konzert enthalten
08. September
17:30 Führung vor
der Aufführung
Klangpaare: Oud and
Lute in der Türckischen
Cammer
08. September
19:30 Führung vor
der Aufführung
Faszina­tionsraum Asien:
MogulMusik
Neues Grünes Gewölbe
10. September
16:30 Führung vor
der Aufführung
Kunqu und Porzellan
in der Porzellansamm­
lung
Besucherinformationen
Veranstaltungsorte
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
www.skd.museum
Residenzschloss Dresden
Schlosskapelle | Türckische Cammer | Neues
Grünes Gewölbe | Fürstengalerie | Kleiner
Schlosshof | Riesensaal |
Eckparadesaal
Taschenberg 2, 01067 Dresden
Ticket
17 € pro Person
keine Ermäßigung
Tickets unter
www.skd.museum
Tel. (0351) 49142000
in allen Museen der Staatlichen
Kunstsammlungen Dresden sowie
beim SZ-Ticketservice und in der
Schinkelwache
Zwinger Porzellansammlung
Theaterplatz 1, 01067 Dresden
Albertinum Lichthof
Eingang Georg-Treu-Platz
Tzschirnerplatz 2, 01067 Dresden
Hofkirche
Schloßstraße 24, 01067 Dresden
Dreikönigskirche
Hauptstraße 23, 01097 Dresden
Bildnachweise: Schlosskapelle im Residenzschloss © SKD, Foto: David Brandt; Gabriel Schwabe, Foto: Detlef Eden; Kaushiki Chakraborty
© Wikimedia Commons, Foto: Coolgama; La Folia Barockorchester © eigene PR, Foto: Percy Chan; Zhang Jun © Kunqu Art Center Shanghai;
Isabel Karajan © eigene PR, Foto: Elia Roman; Arcangelo © eigene PR, Foto: Adam Swann; Pavol Breslik © eigene PR, Foto: Neda Navaee; Dresdner
Kammerchor © Musikforum Dresden, Foto: Alexander Bischoff; Hans-Christoph Rademann © Internationale Bachakademie Stuttgart, Foto: Holger
Schneider; Tomasz Koniecny © eigene PR, Foto: Claudia Today; Pianoduo GrauSchumacher © eigene PR, Foto: Dietmar Scholz; Corul Madrigal
© eigene PR; Daniel Behle © eigene PR, Foto: Marco Borggreve; Mahan Esfahani © Deutsche Grammophon, Foto: Bernhard Musil; Dorothee
Oberlinger © eigene PR; Agneta Eichenholz © eigene PR, Foto: Per Frieberg; Profeti della quinta © af-osterfestival-tirol, Foto: Arturo Fuentes
Das Dresdner Kunstfest verschmilzt herausragende Exponate und
Museumsräume mit Klängen, Melodien und Rhythmen der Musikge­
schichte – so entstehen neue Erfahrungsweisen von Kunst und Musik.
Und die interkulturellen Wurzeln der sächsischen Kultur, die Neugier,
Offenheit und der Respekt von Sammlern und Künstlern, werden auf
einzigartige Weise erfahrbar.
Zur Einstimmung auf diese umfassenden und bewegenden Konzert­
erlebnisse sind Sie eingeladen, in zahlreichen Sonderführungen
vertraute Werke in neuem Licht zu sehen oder auch zum ersten Mal
einzutauchen in Museen und Sammlungen voller grenzübergreifen­
der Welterfahrungen.
05. und 06. September 2015, ganztägig in den Räumen der
Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Die einzelnen Termine finden Sie unter „Begleitprogramm/Führungen“
total pretiös
Das Historische Grüne Gewölbe als barockes Gesamtkunstwerk ist
gleichzeitig Ausdruck von Neugier auf ferne, fremde Länder, Zur­
schaustellung von Reichtum, weltumspannendem absolutistischen
Machtideal sowie unermesslicher Pracht und Bekenntnis zu einem
unbedingten Vorrang der Kunst in der letztlich alles zusammen­
kommt. An diesem gleichsam mythisch-auratischen Ort, der Jahr­
hunderte, Weltanschauungen und politische Systeme überdauert
hat, setzt der vierte Teil von Karlheinz Stockhausens epochalem, die
Welt musikalisch umfassenden Klangkunstwerk „Hymnen“ einen
wortwörtlich bemerkenswerten Kontrapunkt.
05. und 06. September 2015 während der Öffnungszeiten,
Pretiosensaal im Historischen Grünen Gewölbe
Karlheinz Stokhausen (1928-2007): Hymnen (Auszug)
Simon Stockhausen (Klangregie und -installation)
Narbenlandschaften.
Oder: Die Ödnis des Krieges
Die Schreckenserfahrung von Gewalt und Krieg –
das Gegenteil des Ideals von Toleranz, Offenheit
und Kunstsinnigkeit – haben Dresdens Gesicht
nicht nur im 20. Jahrhundert geprägt. Bereits
Heinrich Schütz litt unter den militärischen und
auch kulturellen Folgen des Krieges. Die Gemäl­ Gabriel Schwabe
desammlungen der SKD halten weltberühmte
Exponate zu diesem Thema bereit, die durch ein Wandelkonzert
mit korrespondierender Musik auch hörbar gemacht werden.
07. September 2015, 19 Uhr Galerie Alte Meister und Albertinum
Ein Wandelkonzert zwischen Bildbetrachtung und Klangreflexion mit
Werken von Sofia Gubaidulina, Alfred Schnittke, Modest Mussorgsky,
Arnold Schönberg, Richard Strauss und Zoltán Kodály.
Mitwirkende sind u.a. Claudia Barainsky, AuditivVokal Dresden, Alban
Gerhardt, Gabriel Schwabe, Lena Belkina und Ohad Ben-Ari
Klangpaare: Oud and Lute
Schon die Wortgeschichte zeigt es uns: die europäische Laute, seit der
edlen Kunst des Minnesangs Inbegriff ritterlich-höfischer Kultur, ist
ein Instrument mit Migrationshintergrund. Durch Kreuzfahrer, über
das maurische Spanien und über das an Persien grenzende byzantini­
sche Reich kam dieses klingende Holz (so die Bedeutung von „oud“)
nach Europa. Mehmet C. Yeşilçay beschäftigt sich seit Jahren damit,
Instrumente, Klänge und die damit verbundenen Welten miteinander
ins Gespräch zu bringen. Freuen Sie sich auf einen Abend, bei dem
osmanische Klänge und europäische Barockmusik Hochzeit halten –
ganz im Sinne von August dem Starken!
8. September 2015, 18 Uhr Türckische Cammer
Mehmet C. Yeşilçay (türkische Oud), Serkan Halili (Qanun), Christoph
Sommer (Laute), Sarah Perl (Viola da Gamba)
MogulMusik
Lied und Diplomatie: Pavol Breslik
Quadrophon: Psalmen
Cembalo und Diplomatie: Mahan Esfahani
Kaushiki Chakraborty ist eine
der bedeutendsten indischen
Sängerinnen der Gegen­
wart. Sie stammt aus einer
berühmten Musikerfamilie
und wurde von den führen­
den indischen Lehrmeistern
traditionellen Gesangs aus­ Kaushiki Chakraborty
gebildet. Weltweit wird sie für
ihre Stimmkunst und berührende Ausstrahlung gefeiert. Sie zelebriert
im „Neuen Grünen Gewölbe“ einen Abend mit traditioneller indischer
Musik aus dem Herrschaftsgebiet des Großmoguls Aureng-Zeb.
08. September 2015, 20 Uhr Neues Grünes Gewölbe
Der gefeierte slowakische Tenor Pavol Breslik hat speziell für das
Dresdner Kunstfest einen Liederabend entworfen. Im Zentrum steht
der Zyklus „Tagebuch eines Verschollenen“, den Leoš Janáček 1919
nach einer wahren Begebenheit schuf: In einem Dorf in Janáčeks Hei­
mat Mähren verliebte sich ein junger Mann
Pavol Breslik
(Janek) in das Zigeunermädchen Zefka, die
von ihm schwanger wurde, worauf er sein
Elternhaus verließ und der Liebe folgte. In
seinem Zimmer fand man später, gleichsam
als Abschiedsbrief, eine Art Gedicht über
seine Liebe zu Zefka, seine Verzweiflung
und den Entschluss zur Flucht, das auch in
der Lokalzeitung veröffentlicht wurde und
Janáček als Libretto für das zweiundzwanzig
Sätze umfassende Werk diente. Hinzu kom­
men Werke aus Böhmen, Mähren, Polen
und der Slowakei, die nicht nur höchsten Kunstgenuss versprechen,
sondern auch Inbegriff der vielstimmigen mitteleuropäischen Atmo­
sphäre in der Geschichte der sächsischen Diplomatie sind.
14. September 2015, 19 Uhr Riesensaal
Die russisch-orthodoxe Musik vermag es auf besondere Weise, mittels
Klang und Atmosphären religiöse Inhalte zu transportieren. Im zwei­
ten Konzert der Reihe „Quadrophon“ über Vertonungen der Psalmen
Davids geht der Blick Richtung Russ­land und zu Psalmvertonungen
des 18. bis 20. Jahrhunderts.
Der Kammerchor Intrada aus Moskau hat sich in kürzester Zeit zu
einem der besten russischen Chöre entwickelt. Unter der Leitung
der jungen Dirigentin Ekaterina Antonenko erweist sich der Chor
als exzellenter Interpret mit einer stilistischen Bandbreite von der
Renaissance bis zur Moderne.
18. September 2015, 20 Uhr Schlosskapelle
Von 1733 bis 1749 weilte Hermann Graf von Keyserlingk als russi­
scher Gesandter am Dresdner Hof. Es war offensichtlich ein stressiger
Posten: Der Diplomat litt unter Schlafstörungen. Gleichwohl glaubte
der Förderer von Johann Sebastian Bach an die heilsamen Kräfte
der Musik. Denn, so eine wirkmächtige und von der Bach-Forschung
anerkannte Anekdote, der Graf orderte bei Bach eine Musik, die ihm
sein junger Kammermusicus Johann Gottlieb Goldberg in der Nacht
vorspielen sollte, um die
schlaflosen Stunden zu ver­
kürzen. Wie es sich nun genau
verhielt mit jenen „GoldbergVariationen“, verbleibt im
Nebel der Geschichte. Sicher
ist, dass Graf von Keyserlingk
ein beredtes Beispiel ist für
eine starke, produktive Ver­
bindung von Musik und Diplo­
Mahan Esfahani
matie bis hin zur persönlichen
Freundschaft. Schließlich behebergte Graf von Keyserlingk Bach bei
dessen Aufenthalt 1742 in Dresden in seinem eigenen Haus und war
später Taufpate des Sohnes von Carl Philipp Emanuel Bach.
27. September 2015, 19 Uhr Fürstengalerie
Kaushiki Chakraborty und Ensemble
MogulMusik
Vielleicht liegt es an Venedig, aber bei einigen seiner Werke wagt
Antonio Vivaldi eine geradezu abenteuerliche Fahrt ins Offene. Bei
ihm avanciert der „Großmogul“ zu einer Möglichkeit, im Gewand des
Exotismus künstlerische Freiräume
auszuloten, die ihm sonst vielleicht
verborgen geblieben wären. Das Vio­
linkonzert „Il grosso mogul“ ist das
Herzstück eines Abends mit dem La
Folia Barockorchester voll mitreißen­
der, extravaganter Barockmusik von
Vivaldi und den Dresdner Stargeigern
Farina und Pisendel – mit dem Höhe­
La Folia Barockorchester
punkt, dass die Sängerin Kaushiki
Chakraborty gemeinsam mit dem La Folia Barockorchester Vivaldis
„Grosso mogul“ auf faszinierende Weise neu hörbar machen wird.
09. September 2015, 20 Uhr Fürstengalerie
Antonio Vivaldi (1679-1741): Il grosso mogul und weitere Barockwerke
Kaushiki Chakraborty (Gesang), Mehmet C. Yeşilçay (türkische Oud),
La Folia Barockorchester, Robin Peter Müller (Violine & Leitung)
Kunqu und Porzellan
Wenn ein Zittern des kleinen Fingers der
linken Hand zum bedeutsamen, atembe­
raubenden Theaterereignis wird, dann
befinden wir uns in der Welt des Kunqu. Die
Kun-Oper stammt aus China und ist eine der
ältesten Bühnenkunstformen der Welt. Im
14. Jahrhundert entstanden, erlebte diese
geradezu porzellanhaft fragile Theatertech­
nik vor allem im 17. und 18. Jahrhundert
Zhang Jun
ihre entscheidende Ausprägung.
Die drei Aufführungen von einer der bedeutendsten Kun-Opern, „Der
Päonien Pavillon“ von 1597, in der Porzellansammlung verbindet
diese hochkonzentrierte und höchst wirkungsvolle Kunstform mit
dem chinesischen Erbe Dresdens.
Für die Aufführungen konnten der berühmte und charismatische
Nationalkünstler der Volksrepublik China Zhang Jun und sein Thea­
terensemble gewonnen werden.
10. September 2015, 17 Uhr // 11. September 2015, 17 Uhr //
12. September 2015, 19 Uhr Porzellansammlung (Bogengalerie)
Der Päonien Pavillon
Zhang Jun, Ensemble des Kunqu Art Center Shanghai
Diagnose: Kunstsucht
August der Starke liebte schöne Dinge, er liebte sie sehr, er war süch­
tig nach ihnen. In dieser „maladie“ fanden naturwissenschaftliche
Neugier, Kunstsinn und Geltungsbedürfnis einen besonderen, kon­
zentrierten Ausdruck. An seinem Hof war man
fasziniert von exotischen Kulturen, von Kunst und
Musik, von Edelsteinen aus fernen Ländern, Sil­
ber und Gold und von neuartigen mechanischen
Erfindungen – Automaten, die Zeit und Gestirne
vermaßen oder einfach nur schmückten und
erfreuten. In „Eight Songs for a Mad King“ treibt
Peter Maxwell Davies (*1934) das Verhältnis von
Kunst, Herrschaft und Wahn auf die Spitze.
Isabel Karajan
Das Werk – eine Verbindung aus Instrumental­
musik, Schauspiel und Gesang – wird von Isabel Karajan und einem
Ensemble von Musikern aus Europa und Israel um Guy Braunstein
unter Regie von Klaus Ortner aufgeführt.
10. September 2015, 20 Uhr, Eckparadesaal
Peter Maxwell Davies (*1934): Eight songs for a mad king
Mitwirkende sind u.a. Isabel Karajan (Schauspiel), Susanne Barner
(Flöte), Ohad Ben-Ari (Klavier), Zvi Plesser (Cello), Guy Braunstein
(Violine), Klaus Ortner (Regie)
Original, Kopie oder zweites Original.
Wie entsteht Kultur?
Der Konzertabend versammelt zwei der herausra­
gendsten Werke der Kirchenmusik und verbindet
sie zu einem eindrucksvollen Plädoyer für kultu­
relle Neugier. Es ist ein faszinierender Vorgang und Arcangelo
zugleich ein Sinnbild gelebter Religionstoleranz:
Johann Sebastian Bach bearbeitete das ergreifende „Stabat mater“
von Pergolesi und formte aus dem katholisch-italienischen Werk eine
protestantische Kirchenmusik mit dem Luther-Text des 51. Psalms.
So schön kann kulturelle Verschmelzung klingen!
11. September 2015, 20 Uhr Hofkirche und 21.30 Uhr
Dreikönigskirche
Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736): Stabat mater
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Tilge, Höchster, meine Sünden
Ensemble Arcangelo, Jonathan Cohen (Dirigent)
Klangpaare: Oud²
Die Oud ist eines der ältesten Instrumente der Menschheit. Spuren
und Abbildungen führen bis in das Jahr 2000 v. Chr. zurück. Und so
wechselvoll wie die Menschheitsgeschichte in den Jahrtausenden
selbst ist auch die Geschichte der Oud: verschiedenste Stile, Schu­
len und Techniken haben sich ausgebildet und eine weit verzweigte
Instrumentenfamilie entstehen lassen.
Grund genug, zum Kunstfest Dresden zwei Verwandte zu einem
Wiedersehen einzuladen: die arabische und die türkische Oud, mei­
sterhaft gespielt von Bilen Işıktaş (Istanbul) und Mohannad Nasser
(Beirut).
12. September 2015, 16 Uhr, Türckische Cammer
Bilen Işıktaş (türkische Oud), Mohannad Nasser (arabische Oud)
Leoš Janáček (1854-1928): Tagebuch eines Verschollenen
Pavol Breslik (Tenor) , Robert Pechanec (Klavier)
Quadrophon: Psalmen
Am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges
erschallte in der Dresdner Schlosskapelle
ein klanggewaltiges fünfchöriges „Herr,
unser Herrscher“. Schließlich galt es im
Oktober 1617, 100 Jahre Reformation zu
feiern. Mit der musikalischen Ausgestaltung
des Reformationsfestes war der neue Kapell­
Dresdner Kammerchor
meister Heinrich Schütz betraut. Das Fest ist
die Keimzelle für jene epochemachende Werksammlung, die dann
1619 unter dem Titel „Psalmen Davids“ erschien. Für Schütz war die
Veröffentlichung eine persönliche Liebeserklärung an seine Frau und
eine selbstbewusst der Musikwelt überreichte Visitenkarte. Und für
die Musikgeschichte schuf er das Gründungsdokument einer neuen
Kunst, in der Raum, Musik und Sprache aufs Engste zueinander in
Beziehung stehen.
15. September 2015, 19 Uhr Schlosskapelle
Heinrich Schütz (1585-1672): Psalmen Davids
Dresdner Kammerchor, Hans-Christoph Rademann (Dirigent)
Fundamente der Kultur: Bachs „Dresdner Missa“
Die „h-Moll-Messe“ von Johann Sebastian Bach wurde im 19. Jahr­
hundert anlässlich einer Notenedition werbewirksam als das „größte
Kunstwerk aller Zeiten und Völker“ angepriesen. Womöglich würden
die Fans von Mozart, Beethoven oder Brahms zu anderen Schlüssen
kommen und vielleicht würde man mit einer globaleren Perspek­
tive dies in der Gegenwart nicht ganz so forsch formulieren. Sicher
ist aber, dass Bach ein Schlüs­
selwerk der Musikgeschichte
geschaffen hat, das heute als
ein wichtiger Bestandteil der
kulturellen Identität Euro­
pas begriffen werden kann.
Ihre Wurzeln hat die Messe in
Dresden: Bach schuf 1733 eine
„Dresdner Missa“, mit der er
sich nach dem Tod Augusts des
Hans-Christoph Rademann Starken um den Titel des „Hof­
compositeurs“ bewarb.
Als Interpreten für eine Aufführung dieser „Dresdner Missa“ sind die
Ensembles der Internationalen Bachakademie Stuttgart eingeladen,
die seit 2013 unter der Leitung des Dresdner Dirigenten und Kunst­
preisträgers Hans-Christoph Rademann stehen.
15. September 2015, 20.30 Uhr Kleiner Schlosshof
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Dresdner Missa
Solisten, Gächinger Kantorei & Orchester, Hans-Christoph Rademann
(Dirigent)
Lied und Diplomatie: Tomasz Konieczny
Sachsen und Polen verbindet eine lange,
wechselvolle Geschichte, in der es auch
eine große Anzahl schmerzvolle Erinne­
rungen gibt. Umso bemerkenswerter ist der
intensive und erfolgreiche Versöhnungspro­
zess, aus dem eine gemeinsame mitteleu­
ropäische Kultur neu erstarkt hervorgehen
konnte. 70 Jahre nach dem Ende des Zwei­
Tomasz Konieczny
ten Weltkrieges ist der Liederabend mit
dem bedeutenden polnischen Bassbariton Tomasz Konieczny daher
mehr als ein Musikereignis: Sein Auftritt führt eindrucksvoll vor Augen,
welche verbindende Kraft Kultur innewohnen kann.
16. September 2015, 19 Uhr Riesensaal
Liederabend mit Werken polnischer Komponisten
Tomasz Konieczny (Bassbariton) , Lech Napierała (Klavier)
Zeit.Raum.Schichten: Nachklänge
Um 1645 erklang in der Dresdner Schlosskapelle erstmals die Ver­
tonung der „Sieben Worte Jesu“ von Heinrich Schütz. Die Sinnlich­
keit eines Gambenconsorts traf hierbei auf eine Expressivität des
Ausdrucks, die vor allem aus der Reduktion und Verdichtung der
Jesusworte basierte. Diese Pas­
sionsmusik gehört heute zu den
absoluten Meisterwerken des
europäischen Frühbarock. Der
ungarische Komponist György
Kurtág (*1926) hat dieses Werk
im 20. Jahrhundert für zwei Kla­
viere bearbeitet und in eine kri­
stalline Klanglichkeit überführt,
die Schütz’ Werk auf einzigartige
Weise ausdeutet und zum Leuch­
GrauSchumacher ten bringt. Das gefeierte Klavier­
duo GrauSchumacher spielt
Kurtágs Adaptionen von Heinrich Schütz, Henry Purcell und Johann
Sebastian Bach und konfrontiert diese fragilen Klänge mit dem
scharfkantigen Pulsieren in Strawinskys „Le sacre du printemps“.
17. September 2015, 20 Uhr Schlosskapelle
György Kurtág (*1926): Transkriptionen für Klavier zu vier Händen
Igor Strawinsky (1882-1971): Le sacre du printemps
Klavierduo GrauSchumacher
Russische Psalmvertonungen des 18.-20. Jahrhunderts
Kammerchor Intrada, Ekaterina Antonenko (Dirigentin)
Quadrophon: Psalmen
Die dritte künstlerische Auseinan­
dersetzung mit Psalmvertonungen
kommt von dem rumänischen Chor
„Madrigal“, der seit Jahrzehnten
ein herausragender Botschafter der
rumänischen und byzantinischen
Gesangstraditionen ist. Die Besu­ Corul Madrigal
cher erwarten archaische Klänge
byzantinischer Monodie, die Klangpracht rumänischer Kirchenmusik
und insgesamt Einblicke in eine musikalische Tradition, die eine ganz
andere Entwicklung genommen hat, als jene, die Heinrich Schütz in
Mitteldeutschland angestoßen hat.
20. September 2015, 20 Uhr Schlosskapelle
Rumänisch-byzantinische Psalmen
Corul Madrigal, Anna Ungureanu (Dirigentin)
Lied und Diplomatie: Daniel Behle
„Die schöne Magelone“ ist heute der Inbegriff der deutschen Liedtra­
dition – in den Worten Ludwig Tiecks und der Vertonung durch Johan­
nes Brahms. In seiner Herkunft und im Sujet selbst ist es aber eine
länderübergreifende europäisch-osmanische Erzählung. Magelone,
die Tochter des Königs von Nea­
pel und ein Graf Peter von Pro­
vence verlieben sich ineinander,
obwohl Magelone einem ande­
ren versprochen ist, und fliehen
gemeinsam vom Hof. Als ein
Vogel den Ring der Magelone
raubt und Peter ihn verfolgt,
gerät er in türkische Sklaverei.
Er kann zwar entkommen, aber
erst nach jahrelanger Irrfahrt
wieder seine Magelone in die
Daniel Behle
Arme schließen, die inzwischen
ein Armenspital gegründet hat. Ihre Wurzeln hat die Geschichte in
den Erzählungen aus „1001 Nacht“ und wurde im Frankreich des
15. Jahrhunderts erschaffen. Beste Voraussetzung also, um mittels
Kunst und ganz im Geiste europäischer Diplomatie über die großen
Zusammenhänge nachzudenken.
21. September 2015, 19 Uhr Riesensaal
Johannes Brahms (1833-1897): Die schöne Magelone
Daniel Behle (Tenor), Hans-Jürgen Schatz (Rezitation) ,
Sveinung Bjelland (Klavier)
Lied und Diplomatie: Akademie des Mariinsky-Theaters
Das Mariinsky-Theater ist legendär. Von einem Italiener erbaut, ist es
in seiner nunmehr 233. Spielzeit der Inbegriff russischer Tanz- und
Gesangskunst: Unzählige ‘Jahrhundertstimmen’ haben hier gewirkt
oder sind aus der eigenen Theaterakademie hervorgegangen. Zwei
der vielversprechendsten jungen Talente der Gegenwart sind mit
einem Liederabend in Dresden zu erleben – einem Ort, an dem Russ­
land politisch und kulturell seit Jahrhunderten immer auch eine wich­
tige Rolle gespielt hat.
22. September 2015, 19 Uhr Riesensaal
Liederabend mit Werken von Rachmaninow, Rimsky-Korsakow
und Tschaikowski
Natalia Pavlova (Sopran), Grigory Chernetsov (Bariton),
Anatoly Kuznetsov (Klavier)
Zeit.Raum.Schichten: In Bearbeitung
Bach ist keineswegs so voraussetzungslos, wie es uns der Ausspruch,
er sei „Anfang und Ende aller Musik“ (Max Reger) suggerieren möchte.
Auch seine Musik ist mehr Evolution denn Revolution. Immer wie­
der hat er sich mit italienischer Musik beschäftigt, diese studiert und
auch bearbeitet. Mit dem Programm „In Bearbeitung“ bekommen wir
einen faszinierenden Einblick in die Arbeitsstube Bachs und können
ihm gewissermaßen über die Schulter schauen. Dabei erblicken und
hören wir italienische Werke, in die sich unverkennbar ein sächsischmitteldeutscher Zungenschlag einmischt.
23. September 2015, 20 Uhr Schlosskapelle
Kompositionen von Marco Gioseppe Peranda, Francesco Durante,
Franceso Gasparini und Francesco Bartolomeo Conti in der Bearbeitung
durch Johann Sebastian Bach
ensemble polyharmonique, La Folia Barockorchester
Klang.Körper.Container
Die Gipsabgusssammlung der SKD, die an die 5.000 Stücke umfasst,
ergänzt die weltberühmte Skulpturensammlung auf besondere
Weise. Im Spannungsverhältnis zwischen Original und Kopie wird die
ganze Komplexität des Kunstbegriffes offenbar, der den Ruf Dresdens
als Elbflorenz bis heute ausmacht. Gleichzeitig wird in der Abguss­
sammlung das Streben des sächsischen Hofs offenbar, die ganze Welt
zu inkorporieren. Beide Aspekte sind der Resonanzraum, in dem sich
ein Schlüsselwerk der Neuen Musik entfalten soll – Berios „Recital I“
für Mezzosopran und Instrumente.
In der Komposition setzt sich Luciano Berio mit der Musikgeschichte
selbst auseinander und kreiert die Komposition als eine Art Contai­
ner, der mit Versatzstücken anderer Werke angefüllt ist: Insgesamt
44 Zitate von Monteverdi über Bach, Schubert und Strawinsky bis zu
Marlene Dietrich lassen dieses Kunstwerk selbst als (Gips-)Abdruck
der Musikgeschichte und Kaleidoskop europäischer Kultur erschei­
nen – als ein Original, dessen Originalität gerade auch darin besteht,
zu kopieren.
25. September 2015, 20 Uhr // 26. September 2015, 20 Uhr
Albertinum
Luciano Berio (1925-2003): Recital I (for Cathy)
Léa Trommenschlager (Mezzosopran), Zafraan Ensemble,
Johannes Zurl (Dirigent), Michael Höppner (Regie)
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Goldberg-Variationen
Mahan Esfahani (Cembalo)
Klangpaare: Psalterium, Harfe, Blockflöte, Qanun, Çeng, Ney
Zum Finale der Klangpaar-Konzerte feiern gleich sechs europäische
und osmanische Instrumente ein gemeinsames Fest: Herausragende
Musikerinnen und Musiker aus Deutschland, Italien und der Türkei las­
sen eine sinnliche, bewegende und nicht selten verblüffende Klang­
welt entstehen, wenn die Rohrflöte
Ney der Blockflöte begeg­net, wenn
die Harfenarten Çeng und arpa
dopia gemeinsam gezupft werden
oder das europäische Psalterium
mit der Qanun zusammentrifft. Das
ist Klangfarbenpracht pur!
28. September 2015, 20 Uhr
Türckische Cammer
Dorothee Oberlinger
Elisabeth Seitz (Psalterium), Johanna
Seitz (arpa dopia), Şehvar Beşiroğlu
(Çeng und Qanun), Dorothee
Oberlinger (Blockflöte), Vittoria
Ghielmi (Viola da Gamba), Luca
Bianca (Laute), Volkan Yilmaz (Ney)
Lied und Diplomatie: Agneta Eichenholz
Das politische Verhältnis Sachsens zu
Schweden war in der Geschichte äußerst
spannungsreich und nicht selten dissonant.
Ungleich harmonischer wird es zugehen,
wenn die schwedische Sopranistin Agneta
Eichenholz im Riesensaal einen Liederabend
gestaltet und somit eindrucksvoll belegt,
dass Musik ein wohltuendes Gegenmittel zu
politischen Kämpfen ist.
29. September 2015, 18 Uhr Riesensaal
Liederabend mit Werken schwedischer
Agneta Eichenholz
Komponisten
Agneta Eichenholz (Sopran), Matti Hirvonen (Klavier)
Fundamente der Kultur: Schütz’ Geistliche Chor-Music 1648
Der Dreißigjährige Krieg 1618-1648 ist eine Bewusstseinszäsur: Ein
allumfassender Flächenbrand hatte Europa verwüstet und als eine
Narbenlandschaft mit unzähligen Toten zurückgelassen. Und auch
die Kultur erlebte ihren Niedergang. Heinrich Schütz sprach von dem
„erstickten und in den Koth getrettenen Künsten.“ Umso strahlender
erscheinen vor diesem Hintergrund die Motetten der „Geistlichen
Chor-Music 1648“. Inmitten allgemeiner Zerrüttung geht von den
Werke eine Zuversicht aus, die ihresgleichen sucht. Heinrich Schütz
hat nach dem Krieg die Welt mit den Mitteln der Kunst neu geordnet.
Zugleich formulierte er mit den Kompositionen ein künstlerisches
Vermächtnis, dessen Wirkung bei Bach bis hin zu Mendelssohn und
Brahms aufgespürt werden kann: Er spricht von der Kompositions­
technik des Kontrapunkts als der „teutschen gravitet“, von der aus
die Werke dann kunstvoll-italienisch ranken können.
29. September 2015, 20 Uhr Schlosskapelle
Heinrich Schütz (1585-1672): Geistliche Chor-Music 1648 (Auswahl)
Dresdner Kammerchor, Hans-Christoph Rademann (Dirigent)
Quadrophon: Psalmen (Abschlusskonzert)
Mit dem Abschluss des Dresdner Kunstfestes begeben wir uns an
einen Anfang. Um 1600 lebte und wirkte der jüdische Geiger und
Komponist Salomone Rossi. Er war ein hochgelobter Geigenvirtuose,
Schöpfer kunstvoller Instrumentalwerke und Madrigale und bestens
vernetzt in der höfischen Kultur der mächtigen Gonzagas in Mantua.
Auch seine Schwester ist Sinnbild einer kulturellen Atmosphäre der
Offenheit und Toleranz: Sie sang bei der
Uraufführung der Oper „L’arianna“ von
Monteverdi 1608 eine der Hauptpartien.
In die Musikgeschichte ist Salomone
Rossi dann vor allem durch eine wort­
wörtlich epochemachende Leistung
eingegangen. Rossi schuf in den 1620er
Profeti della quinta Jahren die erste mehrstimmige hebrä­
ische Musik überhaupt. Seine „Psalmen
Davids“ sind das Gründungsdokument einer jüdischen Musikkultur,
die stets mit der christlichen Kultur verschmolzen war.
Aber Rossi ist auch Beispiel für jene Momente, in denen eine Atmo­
sphäre der geistig-geistlichen und kulturellen Offenheit in Hass und
Mordlust umschlägt: 1628 verliert sich seine Spur – er wurde höchst­
wahrscheinlich Opfer eines Pogroms infolge der österreichischen
Invasion beim Mantuanischen Erbfolgekrieg.
Das gefeierte israelisch-schweizerische Vokalensemble „Profeti della
Quinta“ hat mit seinen maßstabsetzenden Interpretationen Salo­
mone Rossi dem Vergessen entrissen und wird in der Schlosskapelle
Dresden diese kunstvollen Werke neu beleben.
30. September 2015, 20 Uhr Schlosskapelle
Salomone Rossi (ca. 1570-ca.1630): Ha-Shirim asher li-Shelomoh
Profeti della quinta
Einlass zu den Konzerten ist jeweils 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn
26. September 2015, 20 Uhr
Albertinum
04. September 2015, 19 Uhr
Schlosskapelle
KLANG.KÖRPER.
CONTAINER
AUFTAKT
Luciano Berio: Recital I (for Cathy)
Antonio Vivaldi: Violin-Sonaten,
Antonin Dvořák: Biblische Lieder,
Ohad Ben-Ari: violins of hope
Lea Trommenschlager (Mezzosopran),
Zafraan Ensemble, Johannes Zurl
(Dirigent), Michael Höppner (Regie)
Rosanne Philippens (Violine), Ohad
Ben-Ari (Klavier), Michaela Šebastová
(Sopran), Torleif Thedeen (Cello)
27. September 2015, 19 Uhr
Fürstengalerie
ZEIT.RAUM.SCHICHTEN
Karlheinz Stockhausen: Hymnen
17. September 2015, 20 Uhr
Schlosskapelle
Simon Stockhausen (Klangregie
und -installation)
ZEIT.RAUM.SCHICHTEN
György Kurtág: Transkriptionen für
Klavier zu vier Händen
Igor Strawinsky:
Le sacre du printemps
05. und 06. September 2015,
Staatliche Kunstsammlungen
Dresden
OHR.AUF.FÜHRUNGEN
Führungen durch die
Sammlungen zur Einstimmung
auf das Dresdner Kunstfest.
Führungsangebote und Preise
unter www.skd.museum
Klavierduo GrauSchumacher
07. September 2015, 19 Uhr
Gemäldegalerie Alte Meister
und Albertinum
Kammerchor Intrada,
Ekaterina Antonenko (Dirigentin)
18. September 2015, 20 Uhr
Schlosskapelle
QUADROPHON: PSALMEN
Russisch-orthodoxe Psalmen
20. September 2015, 20 Uhr
Schlosskapelle
NARBENLANDSCHAFT.
ODER: DIE ÖDNIS DES
KRIEGES
QUADROPHON: PSALMEN
Rumänisch-byzantinische
Psalmen
Ein Wandelkonzert zwischen
Bildbetrachtung und
Klangreflexion mit Werken
von Sofia Gubaidulina, Alfred
Schnittke, Modest Mussorgsky,
Arnold Schönberg, Richard
Strauss und Zoltán Kodály
Mitwirkende sind u.a. Claudia Barainsky,
Alban Gerhardt, Gabriel Schwabe,
AuditivVokal Dresden, Lena Belkina und
Ohad Ben-Ari
08. September 2015, 18 Uhr
Türckische Cammer
KLANGPAARE:
OUD AND LUTE
Europäische Barockmusik trifft
traditionelle osmanische Musik
Mehmet C. Yeşilçay (türkische Oud),
Serkan Halili (Qanun), Christoph Sommer
(Laute), Sarah Perl (Viola da Gamba)
08. September 2015, 20 Uhr
Neues Grünes Gewölbe
MOGULMUSIK
Traditioneller indischer Gesang
Corul Madrigal, Anna Ungureanu
(Dirigentin)
21. September 2015, 19 Uhr
Riesensaal
11. September 2015, 20 Uhr
Hofkirche und 21.30 Uhr
Dreikönigskirche
ORIGINAL, KOPIE,
ZWEITES ORIGINAL.
ODER: WIE ENTSTEHT
KULTUR?
Giovanni Battista Pergolesi:
Stabat mater
Johann Sebastian Bach:
Tilge, Höchster, meine Sünden
KUNQU UND PORZELLAN
Aufführung der Kun-Oper
„Der Päonien Pavillon“
Zhang Jun, Ensemble des
Kunqu Art Center Shanghai
10. September 2015, 20 Uhr
Residenzschloss
DIAGNOSE: KUNSTSUCHT
Peter Maxwell Davies:
Eight songs for a mad king
u.a. Isabel Karajan (Schauspiel), Susanne
Barner (Flöte), Ohad Ben-Ari (Klavier), Zvi
Plesser (Cello), Guy Braunstein (Violine),
Klaus Ortner (Regie)
11. September 2015, 17 Uhr
Porzellansammlung
KUNQU UND PORZELLAN
Aufführung der Kun-Oper
„Der Päonien Pavillon“
Zhang Jun, Ensemble des
Kunqu Art Center Shanghai
LIED UND DIPLOMATIE
Liederabend mit Werken
russischer Komponisten
23. September 2015, 20 Uhr
Schlosskapelle
KLANGPAARE: OUD²
12. September 2015, 19 Uhr
Porzellansammlung
10. September 2015, 17 Uhr
Porzellansammlung
22. September 2015, 19 Uhr
Riesensaal
12. September 2015, 16 Uhr
Türckische Cammer
09. September 2015, 20 Uhr
Fürstengalerie
La Folia Barockorchester,
Kaushiki Chakraborty (Gesang),
Mehmet C. Yeşilçay (Oud),
Robin Peter Müller (Violine und Leitung)
Daniel Behle (Tenor), Hans-Jürgen Schatz
(Rezitation), Sveinung Bjelland (Klavier)
Ensemble Arcangelo,
Jonathan Cohen (Dirigent)
Kaushiki Chakraborty und Ensemble
Antonio Vivaldi: Il grosso mogul
Johannes Brahms:
Die schöne Magelone
Akademie des Mariinsky-Theaters
Natalia Pavlova (Sopran),
Grigory Chernetsov (Bariton),
Anatoly Kuznetsov (Klavier)
Bilen Işıktaş (türkische Oud),
Mohannad Nasser (arabische Oud)
MOGULMUSIK
LIED UND DIPLOMATIE
KUNQU UND PORZELLAN
Aufführung der Kun-Oper
„Der Päonien Pavillon“
Zhang Jun, Ensemble des
Kunqu Art Center Shanghai
14. September 2015, 19 Uhr
Riesensaal
LIED UND DIPLOMATIE
Leoš Janáček:
Tagebuch eines Verschollenen
und slowakische Lieder
ZEIT.RAUM.SCHICHTEN
In Bearbeitung. Werke des
italienischen Barock, adaptiert
von Johann Sebastian Bach
CEMBALO UND
DIPLOMATIE
Johann Sebastian Bach:
Goldberg-Variationen
Mahan Esfahani (Cembalo)
28. September 2015, 20 Uhr
Türckische Cammer
KLANGPAARE:
PSALTERIUM, HARFE,
BLOCKFLÖTE, QANUN,
ÇENG, NEY
Werke des europäischen Barock
und der osmanischen Kultur
Elisabeth Seitz (Psalterium), Johanna
Seitz (arpa dopia), Şehvar Beşiroğlu
(Çeng und Qanun), Dorothee Oberlinger
(Blockflöte), Vittoria Ghielmi (Viola da
Gamba), Luca Bianca (Laute), Volkan
Yilmaz (Ney)
29. September 2015, 18 Uhr
Riesensaal
LIED UND DIPLOMATIE
Liederabend mit Werken
schwedischer Komponisten
Agneta Eichenholz (Sopran),
Matti Hirvonen (Klavier)
29. September 2015, 20 Uhr
Schlosskapelle
FUNDAMENTE
DER KULTUR
Heinrich Schütz:
Geistliche Chor-Music 1648
Dresdner Kammerchor,
Hans-Christoph Rademann (Dirigent)
30. September 2015, 20 Uhr
Schlosskapelle
QUADROPHON: PSALMEN
Salomone Rossi:
Ha-Shirim asher li-Shelomoh
Profeti della quinta
Aktuelles Programm unter
www.skd.museum
Änderungen vorbehalten
Stand: 10. August 2015
ensemble polyharmonique, La Folia
Barockorchester
25. September 2015, 20 Uhr,
Albertinum
KLANG.KÖRPER.
CONTAINER
Luciano Berio: Recital I (for Cathy)
Lea Trommenschlager (Mezzosopran),
Zafraan Ensemble, Johannes Zurl
(Dirigent), Michael Höppner (Regie)
Pavol Breslik (Tenor),
Robert Pechanec (Klavier)
15. September 2015, 19 Uhr
Schlosskapelle
QUADROPHON: PSALMEN
Heinrich Schütz: Psalmen Davids
Dresdner Kammerchor,
Hans-Christoph Rademann (Dirigent)
15. September 2015, 20.30 Uhr
Kleiner Schlosshof
FUNDAMENTE DER
KULTUR
w w w.sk d.museum
Johann Sebastian Bach:
Dresdner Missa
Solisten, Gächinger Kantorei und Orchester,
Hans-Christoph Rademann (Dirigent)
16. September 2015, 19 Uhr
Riesensaal
LIED UND DIPLOMATIE
Liederabend mit Werken
polnischer Komponisten
schech.net
Tomasz Konieczny (Bassbariton),
Lech Napierała (Klavier)
USEEN BEIM
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