Interaktive Sage - Goldener Steig CZ

Transkript

Interaktive Sage - Goldener Steig CZ
Interaktivní pověst - Zlatá stezka
Cesta po Zlaté stezce z Bavorska do Čech nebyla nikdy klidnou procházkou. Kupci, kteří po této
soumarské stezce putovali, museli překonat nejen vysoké hory, ale také vlastní strach a vlkodlaky.
Na české straně hor začali od jisté doby hynout soumaři. Kupci si nevěděli rady. Smrt u soumarů
přicházela náhle. Až se jednoho dne rozhodl Michael, syn pasovského kupce, že celé této záhadné
záležitosti přijde na kloub.
Jednou byl zase na cestě se svým otcem s nákladem soli přes hory do Čech. Výstup do šumavských
hor kupce i soumary unavil. Jakmile odpoledne překonali nejvyšší bod hor, hnali se soumaři dolů ze
svahu, kde byla voda. Zde se zastavili a začali lačně pít. Pod majestátním smrkem vedle vody seděla
stará shrbená žebračka.
Potom co soumaři utišili žízeň, se opět vydali na cestu. Rychlým krokem procházeli kupci setmělé
hory. Postupně utichl zpěv ptáků i zurčení vody. Náhle proniklo tichem hrůzostrašně zaržání. Jeden ze
soumarů kolem sebe kopal kopyty. Kupci se k němů rozběhli. Soumar se třásl po celém těle a pak
padl mrtvý k zemi.
Pak kupci začali konat. Dovedli soumary za hory a sami se schovali do křoví vedle uhynulého koně.
Náhle se zvedla silná bouře, na zem dopadaly proudy vody. Na obloze se objevili dva obrovští
vlkodlaci. Za sebou táhli vůz se stařenou, která předtím seděla u vody. Vlkodlaci dosedli vedle
mrtvého soumara.
„Tak to jsi ty, kdo otrávil vodu!“, křičeli kupci, načež vypukl lítý boj se stařenou a vlkodlaky. Kupec
zápasil s vlkodlaky a jeho syn se pustil do čarodejnice. Když byli vlkodlaci mrtví, bylo kouzlo zlomeno.
Zazněl hrom a větrný vír odnesl zlou stařenu i s jejími vlkodlaky za hory.
Oba kupci pak ve zdraví dorazili se svými soumary do Volar.
soumar
hory
voda
kupci
vlkodlaci
Volně podle: „Von Gefahren und Grauen am Goldenen Steig. In: Roman Kozák: Das Moldauherz und
andere Sagen und Geschichten aus dem Böhmerwald. Passau 2006, S. 29-36.
soumar – Saumtier
hory – Berge
voda – Wasser
kupec – Kaufmann
vlkodlak – Werwolf
Nach: „Von Gefahren und Grauen am Goldenen Steig. In: Roman Kozák: Das Moldauherz und andere
Sagen und Geschichten aus dem Böhmerwald. Passau 2006, S. 29-36:
Roman Kozák: Von Gefahren und Grauen am Goldenen Steig
Das Begehen des Goldenen Steiges von Bayern nach Böhmen war nie ein Spaziergang. Kaufmänner,
die auf diesem alten Saumpfad dahinzogen, mussten nicht nur die Tücken der Natur überwinden,
sondern zudem die eigene Angst.
Auf der böhmischen Seite der Berge begannen von einem bestimmten Zeitpunkt an verdächtig oft
Saumtiere umzukommen. Besonders der Bereich zwischen der Landesgrenze und dem Städtchen
Wallern war von den Säumerzügen gefürchtet. Die Kaufleute waren ratlos. Der Tod der Tiere trat
überraschend ein. Bis eines Tages Michael, der Sohn eines Passauer Kaufmannes, den Entschluss
fasste, diesen mysteriösen Vorfällen auf den Grund zu gehen.
Als sie das nächste Mal mit einer Ladung Salz durch die Berge nach Böhmen unterwegs waren,
schritten Vater und Sohn wie gewöhnlich dahin. Der Anstieg hinauf in die Berge des Böhmerwaldes
zehrte an den Kräften der Männer und der Saumtiere und machte sie müde. Sobald sie am
Nachmittag den höchsten Punkt des Geländes überwunden hatten, strebten die Saumpferde
hangabwärts dem Wasser zu. Sie blieben von selbst stehen und fingen an, gierig zu trinken. Unter
einer mächtigen Fichte neben dem Wasser hockte wie immer eine alte, buckelige Bettlerin.
Die Saumtiere hatten ihren Durst gelöscht und ruhten sich aus. Bald brach der Handelszug wieder
auf. Schnellen Schrittes zogen sie durch das Halbdunkel der Berge. Die Vogelstimmen verstummten,
auch die Baumwipfel rauschten nicht mehr. Mit einem Mal zerriss ein schauderhaftes Wiehern die
Stille. Eins von den Saumpferden bäumte sich auf und schlug mit den Hufen um sich. Die Kaufmänner
rannten zu ihm. Das Pferd zitterte am ganzen Leib und stürzte tot zu Boden.
Nun handelten die Kaufmänner wie sie vor der Überquerung der Berge vereinbart hatten. Sie führten
die Pferde hinter die Wegbiegung, sie selbst versteckten sich im Gebüsch neben dem verendeten
Saumpferd.
Lange brauchten sie nicht zu warten. Es erhob sich ein heftiger Sturm, ein dunkler Wirbel zeigte sich
am Himmel. Plötzlich wurde die finstere Säule hell und über den Wipfeln erschien ein
furchterregendes Gespann: jenes hässliche alte Weib, das neben dem Wasser gesessen hatte. Es
stand auf einem Wagen, der von zwei riesigen Werwölfen gezogen wurde. In ihren Haaren wand sich
eine Viper. Das Gespann setze sich neben dem toten Saumtier auf den Boden.
Der Kaufmann und sein Sohn sprangen aus der Deckung auf den Weg und schrien „Du bist es, die das
Wasser in den Trögen vergiftet!“ Nun entbrannte einer wilder Kampf. Der Vater rang mit einem der
Werwölfe. Sein Sohn Michael ging auf die Hexe los: Er zog ihr mit einem Stock die Beine weg, sie
stürzte zu Boden und die Viper glitt ihr aus den Haaren. Doch Michael zertrat ihr geistesgegenwärtig
den Kopf. In diesem Augenblick war der Zauber gebrochen. Ein Donnerschlag krachte, ein Wirbelwind
begann wie rasend zu kreisen. Der Sturm erfasste die böse Alte samt den Bestien, hob sie empor und
trug sie über die Berge fort.
Die beiden Kaufmänner schleppten sich mit letzter Kraft zu ihren verbliebenen Saumpferden zurück.
In Wallern war inzwischen eine gewisse Unruhe entstanden, die Kaufmänner waren schon längst aus
den Bergen erwartet worden. Der Pfarrer ließ die Glocke läuten. Dieses Glockenläuten wies den
verirrten Kaufmännern den Weg aus den Bergen hinaus und sie gelangten mit ihren Saumpferden
heile nach Wallern.