Bericht Final 140417 - OHK

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Bericht Final 140417 - OHK
 Bergbaufolgelandschaften und ihre Nachnutzung
Grenzübergreifenden Bewertung von best-practise Beispielen
Vysoká škola báňská - Technická univerzita Ostrava
Hornicko-geologická fakulta
17. listopadu 15/2172, CZ- 708 33 Ostrava - Poruba Ansprechpartner: Ing. Markéta Rolčíková, Ph.D.
Tel.: +420 597 325 705, Email: [email protected]
Geokompetenzzentrum Freiberg e.V.
Burgstr. 19, D-09599 Freiberg
Ansprechpartner: Dr. Wolfgang Reimer
Tel.: +49 3731 773715, Email: [email protected]
Kooperationspartner: Okresní hospodářská komora Most
Višňová 666, CZ - 434 01 Most
Ansprechpartner: Ing. Karel Bořecký
Tel.: +420 417 637 401, Email: [email protected]
2 Einführung
Das sächsisch-böhmische Grenzgebiet blickt auf einen vielfältigen, jahrhunderte alten
Bergbau zurück. Die Gewinnung und Verhüttung von Spaten und Erzen, die Förderung von
Stein- und Braunkohle oder auch die mit dem Bergbau einhergehenden
Verarbeitungsstätten hinterließen Folgelandschaften. Ihre Rekultivierung und Revitalisierung
waren, wie das Beispiel vieler umgesetzter Projekte zeigt, nicht nur aus ökologischer Sicht
wichtig, sondern stellten zugleich die Grundlage für neue Standortentwicklungen und
innovative Umnutzung.
Heute bestimmen moderne Industrieparks, Ausbildungsstätten, aber auch eine attraktive
touristische Erlebniskultur das Bild des historischen Bergbaus.
Vor dem Hintergrund zunehmend angespannter Rohstoff- und Energiemärkte gewinnen
auch alte Bergbaustätten für die Wiederaufnahme des Bergbaus, aber auch zur
Energiegewinnung an Bedeutung. Damit bilden sich Nutzungskonflikte nicht nur in der
Regionalplanung, sondern auch in der Priorisierung innerhalb der Gesellschaft heraus.
Mittlerweile blicken wir auf mehr als 25 Jahre an Erfahrungen zurück, die Erfolge, aber auch
Fehlentwicklungen zeigen. Zeit für eine Bestandsaufnahme und kritische Bewertung für die
zukünftige Entwicklung.
Das Projekt stellt exemplarisch aus dem Umfeld der Euroregion Erzgebirge verschiedene
Bergbaufolgelandschaften und Umnutzungen vor. Schwerpunkte sind:
1. Rekultivierung
2. Revitalisierung im Sinne von Standortentwicklung
3. Revitalisierung im Sinne von energetischer Nachfolgenutzung
4. Nachfolgenutzung von Grubengebäuden für Forschung und Lehre
5. Nachfolgenutzung
durch
Wiederaufwältigung
alter
Grubengebäude
und
Wiederbelebung des Bergbaus
Über drei Workshops in Most (CZ) und Freiberg (SN) im Jahr 2013 wurden best-practise
Beispiele von reproduzierbarem Wert im Austausch gegenseitiger Erfahrungen eroiert und in
dieser Veröffentlichung aufbereitet.
Denn neue Folgelandschaften entstehen immer wieder, und alte unterliegen einer steten
Fortentwicklung im Zuge sich verändernder wirtschaftspolitischer, aber auch
regionalplanerischer Anforderungen.
Das Projektteam,
Most und Freiberg, im März 2014
3 Perspektivy využití lokalit po těžbě surovin
Přeshraniční zhodnocení a příklady best-practise
Vysoká škola báňská - Technická univerzita Ostrava
Hornicko-geologická fakulta
17. listopadu 15/2172, CZ- 708 33 Ostrava - Poruba Ansprechpartner: Ing. Markéta Rolčíková, Ph.D.
Tel.: +420 597 325 705, Email: [email protected]
Geokompetenzzentrum Freiberg e.V.
Burgstr. 19, D-09599 Freiberg
Ansprechpartner: Dr. Wolfgang Reimer
Tel.: +49 3731 773715, Email: [email protected]
Kooperationspartner: Okresní hospodářská komora Most
Višňová 666, CZ - 434 01 Most
Ansprechpartner: Ing. Karel Bořecký
Tel.: +420 417 637 401, Email: [email protected]
4 Úvod
Česko – saské příhraničí se může ohlédnout za mnohostranným staletým hornictvím.
Dobývání rud, dobývání černého a hnědého uhlí či s hornictvím souvisejícími
zpracovatelskými provozy zanechaly následně postiženou krajinu. Její rekultivace a
revitalizace byly, jak to ukazují mnohé realizované projekty, důležité nejen z hlediska
ekologie, nýbrž jsou i základnou pro nový rozvoj lokalit a jejich inovativní přestavbu. Dnes
jsou to moderní průmyslové zóny, vzdělávací zařízení, ale i atraktivní turistické zážitky, které
dotvářejí obraz někdejšího historického hornictví.
Na pozadí stále se zvyšujícího nároku na trh se surovinami a energií získávají stará hornická
díla učená ke znovu otevření na významu i pro získávání energie. Tím se vytváří konflikty
v jejich využití nejen v regionálním plánování, nýbrž i ve stanovení priorit ve společnosti.
Prozatím se ohlížíme navíce než 25 let zkušeností, které vykazují úspěchy, ale i chybně
pojatý vývoj. Čas pro inventarizaci a pro kritické zhodnocení budoucího vývoje.
Projekt exemplárně představuje v Euroregionu Krušnohoří různé hornické revíry a jejich
změnu využití. Jejich hlavní body jsou:
1. rekultivace
2. revitalizace ve smyslu místního rozvoje lokalit
3. revitalizace ve smyslu následného energetického využívání
4. následné využívání hornických budov pro výzkum a výuku
5. následné využívání pomocí obnovy starých šachetních budov a znovuoživení
hornictví
Na třech workshopech v Mostě a ve Freibergu v roce 2013 byly přestaveny příklady dobré
praxe a zpracovány pro zveřejnění.
Vždyť následně stále vznikají nová území a stará podléhají nejen stálému progresivnímu
rozvoji v důsledku změněných hospodářských a politických požadavků, ale i požadavkům
regionálního plánování.
Projektový tým
Freiberg a Most v březnu 2014
5 Sächsisches Landesamt für Umwelt,
Landwirtschaft und Geologie
Referat Bergbaufolgen
August-Böckstiegel-Straße 1
D-01326 Dresden
Tel. 0351/8928-4600
Email: [email protected]
Sanierung von Bergbaufolgelandschaften der Braunkohle in Sachsen:
Rechtliche, technologische, konzeptionelle und finanzielle Parameter
Fank Sander, Referatsleiter 1.Rechtliche Rahmenbedingungen bei der Wiedernutzbarmachung-und
Eigentumsübergang
Wer war Eigentümer des Braunkohlenabbau- Landes bis zum 3. Oktober 1990?
Die Liegenschaften waren bis zum 30. Juni 1990 Eigentum des Volkes. Rechtsträger waren die
ehemaligen Braunkohlenbergbaubetriebe, die die Flächen als Abbauland bzw. als
Betriebsflächen nutzten. Gemäß § 11 Abs. 2 Satz 2 Treuhandgesetz wurden die zum 1. Juli 1990
aus den ehemaligen volkseigenen Braunkohlenkombinaten gegründeten Aktiengesellschaften
LAUBAG und MIBRAG Eigentümer des Grund und Bodens. Im Ergebnis der Aufspaltung dieser
Kapitalgesellschaften wurde die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft
mbH (LMBV) Eigentümerin der Flächen, die nicht den privatisierten Unternehmen zugeordnet
wurden und die größtenteils zu sanieren waren.
(Quelle: Deutscher Bundestag: Drucksache 14/779 vom 12.04.1999)
Bewertung der Markwirtschaftlichen Anpassungen
Die marktwirtschaftliche Anpassung der Tagebaue und Veredlungsbetriebe hatte nur deshalb
Aussicht auf Erfolg, weil unter anderem die ökologischen Altlasten der Braunkohlenindustrie (z.B.
nicht wiedernutzbar gemachte Tagebau- und Kippenflächen, Standorte von stillgelegten
Tagebauen und Fabrikanlagen, Deponien) in allen Belangen von den wettbewerbsfähigen
Betriebsteilen abgegrenzt werden konnten. Dieser Prozess wurde mit den Privatisierungen im
Jahre 1994 zum vorläufigen Abschluss gebracht.
Die bergrechtliche Sanierung der Braunkohletagebaue aus DDR-Zeiten obliegt der LMBV
Grundlage bilden Sanierungsrahmenpläne der zuständigen Planungsverbände bzw. darauf
aufbauend/folgend die genehmigten Betriebspläne des Sächsischen Oberbergamtes unter
Beteiligung der Wasserbehörden
Wesentliche Aufgaben der LMBV sind:
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Herstellung der geotechnischen und öffentlichen Sicherheit,
der Rückbau der nicht mehr benötigten Anlagen und Ausrüstungen,
die Sicherung/Beseitigung von ökologischen Altlasten,
die Herstellung eines sich weitestgehend selbst regulierenden Wasserhaushaltes,
die Rekultivierung der in Anspruch genommenen Flächen und
die Schaffung von Voraussetzungen für eine in der Regionalplanung festgeschriebene
Folgenutzung.
6 Organisationsstruktur und Finanzierung der Sanierung – siehe Abbildung 1
Abb.1 2.Planungsgrundlagen
Die Planung der Wiedernutzbarmachung ist im Bundes- bzw. Landesplanungsrecht, im
Bergrecht sowie im speziellen Umweltrecht geregelt( siehe Abbildung 2)
Abb.2 Nach § 4 (4) SächsLPlG sind die Regionalen Planungsverbände (Ostsachsen und
Westsachsen) verpflichtet, für jeden Tagebau in ihrem Zuständigkeitsbereich einen
Braunkohlenplan als Teilregionalplan aufzustellen, der für stillgelegte oder stillzulegende
Tagebaue als Sanierungsrahmenplan vorzulegen ist. Braunkohlenpläne basieren auf
langfristigen energiepolitischen Vorgaben der Staatsregierung.
7 Darin enthalten sind Angaben und Festlegungen in beschreibender oder zeichnerischer
Form zu folgenden Problemkreisen:
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Abbaugrenzen und Sicherheitslinien des Abbaus,
Grenzen der Grundwasserbeeinflussung,
Haldenflächen und deren Sicherheitslinien,
fachliche, räumliche und zeitliche Vorgaben,
Grundzüge zur Oberflächengestaltung und Wiedernutzbarmachung,
Anzustrebende Landschaftsentwicklung im Rahmen der Rekultivierung,
Wiederaufbau von Siedlungen
Nach Bundesberggesetz ist unter Wiedernutzbarmachung dabei die ordnungsgemäße
Gestaltung der vom Bergbau in Anspruch genommenen Oberfläche unter Beachtung des
öffentlichen Interesses zu verstehen (§ 4 Abs. 4 BBergG).
Die Wiedernutzbarmachung gewinnt daher für ehemalige Tagebaue ein besonderes
Gewicht. Die darin liegende Pflicht zu einer vorsorgenden Nachsorge begleitet den Bergbau
grundsätzlich von der Aufsuchung über die Gewinnung und Aufbereitung der bergfreien und
grundeigenen Bodenschätze in dem jeweils gebotenen Ausmaß an, erhält allerdings gegen
Ende der bergbaulichen Betätigung eine besondere Bedeutung. Auch hier ist ihr
Prozesscharakter zu betonen.( TU Bergakademie Freiberg, Klapperich, Wolf 2002)
Übergang Bergbauliche Nutzung in die Nachnutzung
Der Zeitpunkt des Überganges von Bergbauflächen in neue Nutzungen ist die "Entlassung
aus der Bergaufsicht" In § 69 Abs. 2 BBergG heißt es dazu: "Die Bergaufsicht endet nach
der Durchführung des Abschlussbetriebsplanes (§ 53) oder entsprechend den Anordnungen
der zuständigen Behörde (§ 71 Abs. 3) zu dem Zeitpunkt, in dem nach allgemeiner
Erfahrung nicht mehr damit zu rechnen ist, dass durch den Betrieb:
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Gefahren für Leben und Gesundheit Dritter,
für andere Bergbaubetriebe und für Lagerstätten, deren Schutz im öffentlichen
Interesse liegt,
oder gemeinschädliche Einwirkungen eintreten werden.
Dazu gehört auch die Sanierung belasteter Böden.
Die Entlassung aus der Bergaufsicht ist insofern kein punktuelles Ereignis, sondern sie setzt
einen langwierigen und komplexen Prozess der Vorsorge voraus. Ihn zu organisieren, ist
Aufgabe des Abschlussbetriebsplanes.
Mit der Entlassung aus der Bergaufsicht endet das besondere bergrechtliche Regime.
Nach Wasserrahmenrichtlinie der EU(2000) wird ein guter ökologischer und guter
chemischer Zustand aller Oberflächengewässer angestrebt bzw. für künstliche
Gewässer(also in der Regel die bergbaubeeinflussten Gewässer) ein gutes ökologisches
Potential und ein guter chemischer Zustand (vgl Abbildung 3).
8 2.Finanzierung der Braunkohlesanierung (Quelle:
http://www.lmbv.de/index.php/Finanzierung.html)
Abb.3 Die Sanierungsaufgaben werden vorwiegend aus den Mitteln von Bund und Ländern sowie
der Bundesanstalt für Arbeit finanziert. Bis Ende des Jahres 2012 wurden insgesamt rund
9,4 Milliarden Euro für die Grundsanierung auf der Grundlage des Bund-Länder„Verwaltungsabkommens über die Finanzierung ökologischer Altlasten“ eingesetzt. Für den
Zeitraum 2013 - 2017 (VA V) stehen insgesamt noch einmal rund 1,23 Milliarden Euro zur
Finanzierung der Projekte der Braunkohlesanierung zur Verfügung. Beiliegend noch einmal
eine Übersicht aller Verwaltungsabkommen.
01.12.1992 Verwaltungsabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland sowie den
neuen Bundesländern über die Regelung der Finanzierung ökologischer Altlasten (VA
Altlastenfinanzierung) 1993-1997 über jährlich 1,5 Mrd. DM
08.07.1997, 1. Ergänzendes Verwaltungsabkommen zum VA Altlastenfinanzierung über die
Finanzierung der Braunkohlesanierung 1998–2002 (VA II Braunkohlesanierung)
26.06.2002, 2. Ergänzendes Verwaltungsabkommen zum Verwaltungsabkommen über die
Regelung der Finanzierung der ökologischen Altlasten über die Finanzierung der
Braunkohlesanierung in den Jahren 2003 bis 2007 (VA III Braunkohlesanierung) über 1,771
Mrd. €
02.07.2007, 3. Ergänzendes Verwaltungsabkommen zum Verwaltungsabkommen über die
Regelung der Finanzierung der ökologischen Altlasten über die Finanzierung der
Braunkohlesanierung in den Jahren 2008 bis 2012 (VA IV Braunkohlesanierung) über
insgesamt 1,025 Mrd. €
09.10.2012, 4. Ergänzendes Verwaltungsabkommen zum Verwaltungsabkommen über die
Regelung der Finanzierung der ökologischen Altlasten über die Finanzierung der
Braunkohlesanierung in den Jahren 2013 bis 2017 (VA V Braunkohlesanierung) über
insgesamt 1,230 Mrd. €
Die bisher erreichten Sanierungsergebnisse sowie die noch zu leistenden Aufgaben
entnehmen Sie bitte Abbildung 4.
9 Abb.4 3.Technologische Verfahren der Braunkohlesanierung
3.1.Maßnahmen zur Verhinderung oder Kompensation der Grundwasserabsenkung
A Maßnahmenkomplexe zur vorsorglichen Verhinderung bzw. Minderung der
Grundwasserabsenkung im Tagebau und im Umfeld
1. Berücksichtigung der Beeinflussung des Grundwasserhaushalts bei der Festlegung
der Abbaugrenzen
2. Minimierung der Sümpfungswassermengen
3. Dichtwände zur Begrenzung des Grundwasserabsenkungstrichters
B Maßnahmenkomplexe zur tagebaubegleitenden Kompensation der
Grundwasserabsenkung
4. Grundwasseranreicherung durch Reinfiltration von Sümpfungswasser
5. Lokale Grundwasserstützung
6. Ersatzwasserbereitstellung
7. Beschleunigter Grundwasserwiederanstieg durch Fremdflutung (einschließlich
gezielter Nachnutzung des Sümpfungswassers)
C Monitoring und Evaluation der Maßnahmenkomplexe (Beobachtung)
8. Monitoring des Grundwasserstandes
9. Modellierung und Prognosen (der Grundwasserabsenkung und des
Grundwasserwiederanstiegs)
3.2. Maßnahmen zur Verbesserung der Grundwasserbeschaffenheit
Elektrochemische Sulfatabtrennung
durch Injektion von Kohlendioxid in den Katolyten (Katodenraum) mit Sulfatabtrennraten von
40 % bis 50 %. Vollständige Ausfällung der hydrolytischen Metalle Eisen und Aluminium,
10 Neutralisation des Wassers und zum Aufbau einer vergleichsweise hohen Pufferung als
Säurekapazität KS4,3
Fällung von Sulfat
als Bariumsulfat oder als Ettringit (Calcium-Aluminium-hydroxosulfat)
Ettringit kann in der Baustoffindustrie bei der Herstellung von Zementen verwendet werden.
Die Anwendbarkeit dieser chemischen Verfahren wurde bereits in den 1990er Jahren geprüft
und aus wirtschaftlichen Gründen verworfen.
Sulfatabreicherung durch Ultra- und Membranfiltration
Diese Verfahren sind gut geeignet, ein Reinwasser in geringen Volumenströmen mit hohen
Ansprüchen für eine unmittelbare wirtschaftliche Nutzung als Trinkwasser oder als
Reinwasser in der Industrie zu erzeugen.
Die Verfahren sind jedoch bei einer Anwendung im Naturraum zur Verringerung der
Sulfatkonzentration im Grundwasser, in Fließgewässern und Bergbaufolgeseen im hohen
Maße unwirtschaftlich
Sulfatreduktion und Alkalinisierung schwefelsaurer Grundwässer in so genannten
„Gate-Reaktoren“ oder reaktiven Reinigungswänden
Sulfatreduktion und der anschließenden Schwefel- und Eisenabreicherung des
Grund-wassers durch Fällung von Eisenmonosulfiden im stark reduzierten Milieu.
Heterotrophe Sulfatreduktion
Sulfatreduzierende Bakterien sind praktisch überall vorhanden. Die limitierenden Faktoren
sind die Redoxbedingungen, d.h. das Vorhandensein leichter reduzierbarer Verbindungen
wie Nitrat und Eisen(III) sowie die Verfügbarkeit leicht abbaubarer organischer
Verbindungen.
Falls alle geeigneten Best-Praxis-Maßnahmen nicht zum Ziel führen, ist es möglich, weniger
strenge Umweltziele für bestimmte Gewässerkörper festzulegen(siehe Abbildung 5)
Abb.5 11 Sächsisches Landesamt für Umwelt,
Landwirtschaft und Geologie
Referat Bergbaufolgen
August-Böckstiegel-Straße 1
D-01326 Dresden
Tel. 0351/8928-4600
Email: [email protected]
Sanace krajiny po těžbě hnědého uhlí v Sasku:
právní, technologické, koncepční a finanční parametry
Fank Sander, vedoucí referátu
1. Právní rámcové podmínky při opětovném využívání krajiny – a převod vlastnictví
Kdo byl vlastníkem hnědouhelné těžby-země do 3. října 1990?
Pozemky byly až do 30. června 1990 majetkem lidu. Nositeli práva byly tehdejší hnědouhelné
podniky, které využívaly tyto plochy jako těžební území, popř. jako podnikové plochy. Podle § 11
odst. 2 čl. 2 zákona o poručnické správě se staly majiteli pozemků a půdy nově založené akciové
společnosti LAUBAG a MIBRAG, které vznikly z původních národních podniků, hnědouhelných
kombinátů. Výsledkem rozštěpení těchto kapitálových společností bylo to, že se stala majitelem
ploch lužická a středoněmecká Hornická a správní společnost mbH (LMBV) (Zdroj: Deutscher
Bundestag: Drucksache/tisk 14/779 z 12.04.1999)
Hodnocení adaptace na tržní hospodářství
Adaptace na tržní hospodářství povrchových dolů a zpracovatelských podniků mělo jen tehdy
naději na úspěch, když mohly být ohraničeny a odděleny kromě od jiného ekologické staré
zátěže z hnědouhelného průmyslu (např. neobnovitelné povrchové doly a výsypky, lokality
odstavených povrchových dolů a výrobních zařízení, skládky) ve všech ohledech od konkurence
schopných podnikových provozů. Tento proces byl předběžně ukončen privatizací v roce 1994.
Z právního hlediska sanace povrchových hnědouhelných dolů z doby NDR náleží společnosti
LMBV základna pro vytvoření sanačních plánů příslušných plánovacích svazů, popř. na to
navazující a rozšiřující schvalování podnikových plánů saského vrchního báňského úřadu za
účasti úřadů vodního hospodářství.
Zásadní úkoly LMBC
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Vytváření geotechnické a veřejné jistoty
Likvidace nepotřebných provozů a vybavení
Zajištění a odstraňování ekologických starých zátěží
Rekultivace zbývajících ploch
Vytváření předpokladů pro regionální plánování stanovených opatření následného využití
12 Organizační struktura a financování sanací – viz obr. 1
2. Právní základ
Plánování opatření na opětovnou využitelnost je stanoveno spolkovou a zemskou
legislativou, v horním zákonu a rovněž ve speciální legislativě v životním prostředí (viz
obr. 2)
Podle § 4 (4) saského zákona o plánování jsou regionální plánovací svazy (Východní Sasko
a Západní Sasko) povinny stanovit pro každý povrchový důl v okruhu své působnosti plán
pro problematiku hnědého uhlí jako územní plán, který bude předložen pro uzavřené a
uzavírané povrchové doly jako sanační rámcový plán. Plány ohledně hnědouhelné
problematiky jsou založeny na dlouhodobě zadaných energeticko-politických úkolech vlády.
13 V tom jsou zahrnuty údaje a ustanovení písemné či v grafické formě k následujícím
problémovým oblastem:
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hranice těžby a zajištění dobývacích linií
plochy výsypek a vliv spodních vod
oborové, prostorové a časové úkoly
základy vytváření povrchové podoby a postup opětovného využití
úsilí o krajinotvorbu v rámci rekultivace
obnovení výstavby sídel
Podle spolkového zákona o hornictví je pod opětovnou využitelností rozuměno řádné
vytváření povrchu po hornické činnosti při sledování veřejného zájmu (§ 4 odstavce
spolkového hornického zákona).
Uvedení do opětného využití má přitom pro někdejší povrchové doly zvláštní váhu. Povinnost
spočívající v tom, že průběžná a následná péče doprovází hornictví v zásadě od průzkumu
ložiska přes těžbu a úpravu dobývaných pokladů země ve stávající době v takovém rozsahu
ztak, aby na konci hornické činnosti nabyla zvláštního významu. Také zde je třeba zdůraznit
procesní charakter. (TU Bergakademie Freiberg, Klapperich, Wolf 2002)
Přechod od hornické těžby k následnému využití
Doba přechodu hornických území do nového způsobu využití je vlastně „propuštění
z hornického dozoru“. V § 69 odstavce 2 spolkového zákona o hornictví se k tomu uvádí:
Hornický dozor končí po provedení plánu na uzavření podniku (§53) či odpovídajícím
nařízením příslušných úřadů (§71 odst. 3) do toho okamžiku, kdy podle všeobecné
zkušenosti se již nedá počítat s tím, že tímto podnikem nedojde k
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nebezpečí pro život a zdraví třetích osob
pro jiné důlní podniky a pro ložiska, jejichž ochrana je ve veřejném zájmu
nebo nastane všeobecně škodlivé působení.
K tomu patří také sanace kontaminované půdy.
Propuštění z hornického dozoru není vlastně žádná okamžitá událost, nýbrž předpokládá
postupný a komplexní proces příslušných opatření. Jejich organizace je úkolem plánu na
uzavření podniku.
S uvolněním z hornického dozoru končí zvláštní právní hornický režim.
Podle vodní rámcové směrnice EU (2000) je usilováno o dobrý ekologický a chemický stav
veškerých povrchových vod, popř. pro umělé vody (jde tedy zpravidla o vody ovlivněné důlní
činností). Je usilováno o dobrý ekologický potenciál a o dobrý chemický stav (srovnej obr. 3)
14 1. Financování hnědouhelných sanací
(zdroj: http://www.lmbv.de/index.php/Finanzierung.html
Sanační práce jsou financovány převážně z prostředků spolkové vlády, zemských vlád a
rovněž z prostředků spolkového úřadu práce. Do konce roku 2012 byly vynaloženy celkem
9,4 miliardy EUR na základní sanaci na základě dohody spolkové vlády se zemskými
vládami o financování ekologických starých zátěžích. V období 2013 – 2017 (smlouvy) je
k dispozici ještě kolem 1,23 miliard na financování projektů sanací po hnědouhelné těžbě.
V příloze ještě jednou přehled všech správních dohod
1.12.1992 správní dohoda mezi Spolkovou republikou Německo s novými spolkovými
zeměmi o úpravě financování ekologických starých zátěží (smlouva o financování starých
zátěží) 1993 1997 ročně přes 1,5 miliard DM
8.7. 1997, 1. doplňující správní dohoda o financování starých zátěží a o financování sanace
po těžbě hnědého uhlí 1998 – 2002 (smlouva II - sanace po těžbě hnědého uhlí)
26.6.2002 – 2. doplňující správní dohoda o dohodě k úpravě financování ekologických
starých zátěží o financování sanace po těžbě hnědého uhlí v letech 2003 – 2007 (smlouva III
- hnědouhelná sanace) přes 1, 771 miliard EUR.
2.7.2007 – 3.doplňující správní dohoda o dohodě k úpravě financování ekologických starých
zátěží o financování sanace po těžbě hnědého uhlí v letech 2008 do 2012 (smlouva IV hnědouhelná sanace) přes 1, 025 miliard EUR.
15 9.10.2012 – 4. doplňující správní dohoda o dohodě k úpravě financování ekologických
starých zátěží o financování sanace po těžbě hnědého uhlí v letech 2013 do 2017
(smlouva V ) hnědouhelná sanace) přes 1, 230 miliard EUR.
Dosavadní dosažené výsledky sanací a rovněž zbývající úkoly sledujte na obr. 4
Abb.4 16 3.1 Opatření na zamezení či na kompenzaci snížení spodních vod
A Komplexní opatření na preventivní zamezení popř. zmírnění poklesu spodních vod
v povrchových dolech a jejich okolí
1. Zohlednění vlivu na stav spodních vod při stanovení hranic těžby
2. Minimalizace množství bahnité vody
3. Těsnící stěny ochranného trychtýře poklesu spodní vody
B Komplexní opatření doprovodné kompenzace v povrchových dolech na
kompenzaci poklesu spodních vod
4.
5.
6.
7.
C
obohacení spodních vod prostřednictvím čistící filtrace bahnitých vod
místní ochrana spodních vod
příprava náhradních zdrojů vod
urychlený vzestup spodních vod pomocí přítoku z jiných zdrojů (včetně cíleného
opakovaného využívání bahnitých vod
Monitoring a evaluace komplexu opatření (pozorování)
8. Monitoring stavu spodních vod
9. modelace a prognózy (poklesu hladiny spodních vod a vzestupu hladiny spodních
vod)
17 SAXONIA Standortentwicklungsund -verwaltungsgesellschaft mbH
Halsbrücker Straße 34
D-09599 Freiberg
Tel. 03731 / 39 50 26
Email:[email protected]
Standortentwicklung Saxonia-Areal Freiberg
Dr. Christin Fritze, Projektmanagerin
Abbildung 1: Saxonia-­‐Areal 1989 Abbildung 2: Saxonia-­‐Areal 2012 18 Seit der Entdeckung der Silbervorkommen im Jahre 1168 wurde in der Freiberger Region
Erz abgebaut und verhüttet. Die Hüttenbetriebe befanden sich bis 1945 im Eigentum des
Freistaates Sachsen. 1961 erfolgte die Gründung des ehemaligen Bergbau- und
Hüttenunternehmens, dem größten Arbeitgeber der Region. Auf Grund nicht mehr
gegebener Effektivität wurde die Produktion der Freiberger Gruben 1969 eingestellt.
Nach der Öffnung des Marktes 1990 und der Umwandlung des Unternehmens in eine
Kapitalgesellschaft, wurden Produktionsbereiche entflochten und teilweise privatisiert bzw.
verkauft. Aufgrund mangelnder Marktfähigkeit und Wirtschaftlichkeit kam es zu Schließungen
von Produktionseinheiten.
Die Zukunft der Standorte wurde somit abhängig von der Ansiedlung neuer Industrie- und
Gewerbeunternehmen. Voraussetzung hierfür waren einerseits die Nachnutzung
vorhandener Produktionsanlagen und Gebäude, andererseits aber auch die Umwandlung
der Industriebrachen.
Exemplarisch für diese Entwicklung kann die ehemalige Hütte Freiberg, das heutige
Saxonia-Areal, betrachtet werden. Sie entstand Anfang der 50er Jahre im Zuge der
Entwicklung und Komplettierung einer Schwerindustrie und wurde bis 1990 schrittweise aufund ausgebaut.
Die Hütte Freiberg bestand aus einer Schwefelsäurefabrik (1959), einer nassmetallurgischen
Zinkproduktion (1960), einem Heizkraftwerk (1959), einer Rückständeanlage für die
Aufarbeitung zinkhaltiger Abprodukte (1964), einer Zinnhütte (1976) und verschiedenen
Nebenbetrieben
wie
Werkstätten,
Anschlussbahn,
Wasseraufbereitung
und
Neutralisationsanlage.
Der Standort weist eine Fläche von ca. 50 ha auf, wovon ca. 30 ha die Industriefläche im
engeren Sinne darstellten, das heißt, sie war mit industriellen Anlagen bebaut oder stellte
produktionswichtige Nebenflächen dar, z.B. für Umschlag, Transport oder Lagerung. 20 ha
dienten der Ablagerung von Produktionsreststoffen, dazu gehörten das Absetzbecken, die
Haldenkomplexe und Nebenflächen.
Im Jahre 1991 wurde der Hüttenbetrieb eingestellt. Die weitere Produktion von
Schwefelsäure, Zink und Zinn war wirtschaftlich nicht mehr zu realisieren und die
vorhandenen Produktionsanlagen zu erheblichen Teilen verschlissen. Eine Nachnutzung der
vorhandene Gebäude und Anlagen war aufgrund ihrer Spezifik, ihrer Größe und des
technischen Zustandes nicht oder nur zu einem geringen Teil möglich.
Um den Standort wieder ansiedlungsfähig zu machen, wurden folgende Schritte erforderlich:
• Abriss der Altanlagen
• Sicherung der Altlasten bzw.
• Beseitigung oder Einschränkung ökologischer Schäden aus der Hüttenindustrie
• Neuerschließung des Standortes
• Ansiedlung von Investoren.
Diese Aufgaben waren nacheinander, bzw. miteinander zu bearbeiten. Ein neuer, industriell
genutzter Standort wurde entwickelt. Die Gestaltung des Saxonia-Areals hat ca. 30 Mio.
EUR gekostet, wobei ca. jeweils ein Drittel auf den Abriss, die Sicherung der Altlasten und
die Erschließung entfallen.
Abriss der Altanlagen
Um für nachfolgende Industrien nutzbare Flächen zur Verfügung stellen zu können, wurden
diese von ihrer alten Bebauung befreit, da die Mehrzahl der Gebäude und Anlagen nicht
nachgenutzt werden konnten. Dieser Prozess begann 1992 und wurde 1995 abgeschlossen.
19 Die Sanierungsarbeiten erfolgten über zwei Beschäftigungsprojekte. Der Prozess wurde
hauptsächlich unter Nutzung der ehemaligen Mitarbeiter durchgeführt. Zeitweise wurden in
den Maßnahmen bis zu 750 Arbeitnehmer beschäftigt.
Aus der alten Industrieanlage konnte allein durch Abriss ein dem unberührten Boden gleicher
Standort nicht hergestellt werden. Der Altstandort war einer noch nicht genutzten Fläche in
einigen Fragen unterlegen, nämlich was die Belastung mit Schadstoffen oder das verbleiben
von Bauresten im Boden anbelangt. Bei der Nachnutzung selbst mussten zwischen
Flächenaufarbeitung und Flächennutzung Kompromisse gefunden werden.
Altlastensicherung
Altlasten sind Alt-Standorte oder Alt-Ablagerungen aus der vergangenen (industriellen)
Nutzung eines Standortes, von denen aufgrund der Schadstoffanreicherung eine Gefahr für
die Schutzgüter ausgeht. Für die Ansiedlung von Unternehmen sind klare Aussagen über die
vorhandene Altlasten und die von ihnen ausgehenden Gefahren von enormer Wichtigkeit.
Auf dem Saxonia-Areal gab es beide der genannten Typen Altlasten, so das Absetzbecken
und die Halden als Altablagerungen und die durch Abriss der Industrieanlagen entsiegelten
Standorte.
In einem ersten Schritt galt es, die Altlasten zu erkunden, um Aussagen über ihre
Gefährlichkeit machen zu können. Das ist bereits 1992/93 für das Saxonia-Areal allgemein
getan und an speziellen Objekten in den folgenden Jahren fortgesetzt worden. Auf dieser
Fläche wurden über 400 Rammkernsondierungen abgeteuft und über 1.300 Analysen zu
Bodenproben angefertigt.
Auf den Grundlagen der Erkundung und der historischen Nutzung wurden einzelne
Altlastenbereiche ausgewiesen. Dabei gibt es Teilflächen, die als nicht gefährlich
einzuschätzen sind und solche, bei denen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr erfolgen
mussten bzw. noch müssen.
Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass Altlasten, wie sie in der Dimension eines alten
Hüttenstandortes auftreten, nicht wirklich saniert, sondern nur gesichert werden können.
Sanieren würde bedeuten, dass der Schadstoff vom Ort völlig entfernt werden würde. Das ist
bei Maßnahmen kleinerer Dimension durchaus möglich. Der Haldenkomplex im SaxoniaAreal hat aber beispielsweise ein Volumen von ca. 550.000 m³, das man nicht entfernen
kann.
Unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit der aufzuwendenden Kosten kann man diese
Altlasten nur sichern, d.h. das der Schadstoff nicht aus dem Boden entfernt, sondern nur
verhindert wird, dass er sich ausbreitet. Um dieses Ziel zu erreichen, genügt es, wenn der
Boden versiegelt wird.
Bei Altablagerungen, die im Normalfall für Investoren nicht zu nutzen sind, wird nach der
Gefährlichkeit und der aus der Altablagerung ausgetragenen Schadstofffracht gestaffelt eine
Abdeckung bzw. Abdichtung gewählt. Bei Altlasten höherer Gefährlichkeitsstufe sind
entsprechend vollkommenere Systeme zu wählen, so z.B. eine Abdichtung mit einer
Kunststoffdichtungsbahn. Das ist in der Hütte Freiberg mit dem Absetzbecken für
Neutralisationsschlämme und bei hochbelasteten Schlämmen aus einem Speicherbecken für
industrielle Abwässer praktiziert worden.
Ein besonderes Problem stellen Altstandorte dar, die wieder besiedelt werden sollen. Eine
vollständige Sanierung der Altstandorte würde eine komplette Tiefenenttrümmerung
bedeuten und einen damit verbundenen Austausch der belasteten gegen nicht belastete
Böden. Das sind Maßnahmen, die kaum zu realisieren sind. Den gleichen Effekt erzielt man
auch mit einer Bebauung der Fläche. Durch den Bau von Hallen und Gebäuden, durch die
Anlage von Straßen und Parkplätzen erfolgten eine Versiegelung der Bodenoberfläche und
20 eine Unterbrechung der Schadstoffausbreitung. Die Sicherung der Altlast besteht dann in der
Bebauung und der Nutzung einer Fläche.
Neuerschließung
Wesentliche Voraussetzung für die erneute Nutzung eines alten Standortes ist dessen
Neuerschließung. Das Saxonia-Areal hatte seine eigene Infrastruktur, Anbindungen an alle
Versorgungs- und Entsorgungsnetze, eigene Straßen und eine Betriebsbahnanlage. Alle
diese Netze waren auf die ehemalige Produktion zugeschnitten. Jetzt war es nötig, das
gesamte Territorium in mehrere kleinere Flächen aufzuteilen, die für sich vollständig nutzbar
sein müssen. Eine Erschließung ist immer standortindividuell, kann aber vorhandene
Elemente der alten Erschließung nutzen. Der Beginn der Neuerschließung des SaxoniaAreals erfolgte mit dem Auftrag zur Erarbeitung eines Bebauungsplanes durch die Stadt
Freiberg im Jahre 1994.
Parallel dazu begannen die Arbeiten an der Erschließungsplanung. 1998 begannen die
Erschließungsarbeiten. In den Jahren bis 2001 wurden neue Straßen gebaut und sämtliche
Medien neu verlegt.
Alle Baufelder konnten an die öffentlichen Netze angeschlossen werden und sind somit
einzeln nutzbar. Eingeschlossen in die Baumaßnahmen wurde auch die äußere
infrastrukturelle Anbindung des Industriegebietes.
Neubesiedlung und Perspektiven
Erfolgreiches und nachhaltiges Flächenrecycling im Sinne der Wiedernutzbarkeit
verbrauchter Industrieflächen lässt sich sehr deutlich am Beispiel des Saxonia-Areals
nachvollziehen. Hier wurden auf den sanierten Flächen seit 1990 Gesamtinvestitionen in
Höhe von 410 Mio. EUR verwirklicht. Neue innovative Produkte und Dienstleistungen lösten
die nicht wettbewerbsfähigen und umweltbelastenden ab und mehr als 800 Arbeitsplätze
geschaffen bzw. erhalten.
Der aus der alten „Hütte Freiberg“ neu entstandene Industriestandort „Saxonia-Areal“ konnte
erfolgreich vermarktet werden. Umfangreiche Vorarbeiten wurden dazu geleistet und
Grundlagen dafür geschaffen, dass der Verbrauch neuer Flächen zu Gunsten der
Revitalisierung alter Standorte vermindert wird.
21 SAXONIA Standortentwicklungsund -verwaltungsgesellschaft mbH
Halsbrücker Straße 34
D-09599 Freiberg
Tel. 03731 / 39 50 26
Email:[email protected]
Standortentwicklung Saxonia-Areal Freiberg
Dr. Christin Fritze, Projektmanagerin
Obrázek 1: Saxonia-Areal 1989
Obrázek 2: Saxonia-Areal 2012
22 Od objevení ložisek stříbra v roce 1168 byla ve freiberském regionu dobývána ruda a
rozvíjelo se hutnictví. Hutnické podniky patřily až do roku 1945 do vlastnictví Svobodného
státu Sasko. V roce 1961 následovalo založení tehdejšího podniku Doly a hutě, největšího
zaměstnavatele v regionu. Na základě již neodpovídající efektivity byla produkce
Freiberského dolu v roce 1969 zastavena.
Po otevření trhu v roce 1990 a po přeměně podniku na kapitálovou společnost byly výrobní
obory rozpuštěny a částečně privatizovány, popř. prodány. Na základě nedostatečné
schopnosti prosadit se na trhu a pro chybějící ekonomičnost došlo k uzavření výrobních
jednotek.
Budoucnost této lokality se stala závislou na usazení nových průmyslových
podniků a živnostníků. Předpokladem zde bylo jednak další využití stávajících výrobních
zařízení a jednak také transformace průmyslových odvětví.
Exemplárním příkladem tohoto vývoje může být někdejší freiberská huť, která je dnes
vnímána jako areál Saxonia. Vznikla na počátku padesátých let v procesu komplexního
rozvoje těžkého průmyslu a do roku 1990 byla postupně budována a dostavována.
Freiberská huť sestávala z výrobny kyseliny sírové (1959) metalurgické výroby zinku
mokrou cestou (1960), byla zde tepelná elektrárna (1959), sběrné zařízení pro zpracování
odpadu obsahujícího zinek (1964) cínová huť (1976) a různé doprovodné provozy, jako byly
dílny, vlečka, úpravna vody a neutralizační zařízení.
Tato lokalita vykazuje plochu cca 50 ha, z toho průmyslová plocha představuje cca 30 ha
v užším smyslu, což znamená, že byla zastavěna průmyslovými zařízeními či představuje
vedlejší plochy důležité pro výrobu, např. překládku, dopravu či skladovací prostory. 20 ha
sloužilo na uskladnění zbytkového materiálu z výroby, k čemuž patřily nádrže, výsypky a
vedlejší plochy.
V roce 1991 byl provoz hutě ukončen. Další výroba kyseliny sírové, zinku a cínu již nebyla
hospodářsky rentabilní a stávající výrobní provozy byly z podstatné části uzavřeny. Další
využití stávajících budov a zařízení bylo na základě jejich specifik, jejich velkosti a
technického stavu nemožné, či jen využitelné v malé míře.
Aby bylo tuto lokalitu možné využít opět pro usídlení podniků, bylo nutné učinit tyto
následující kroky:
•
•
•
•
•
demolice starých zařízení
zajištění starých zátěží
odstranění či omezení ekologických škod vzešlých z hutnického průmyslu
nové zpřístupnění lokality
usídlení investorů
Tyto úkoly byly postupně, popř. společně, zpracovány. Vyvíjela se nová, průmyslově
využitelná lokalita. Vytvoření areálu Saxonia stálo 30 milionů EUR, přičemž asi jedna třetina
připadla na demolice, zajištění starých zátěží a na jeho zpřístupnění
Demolice starých zařízení
Aby mohly být dány průmyslu k dispozici využitelné plochy, byly tyto plochy zbaveny staré
zástavby, protože množství budov a provozů nebylo možné následně využít. Tento proces
započal v roce 1992 a ukončen byl v roce 1995.
23 Sanační práce probíhaly prostřednictví dvou projektů. Celý proces byl realizován s využitím
původních zaměstnanců. Dočasně zde bylo v těchto opatřeních zaměstnáno na 750
zaměstnanců.
Ze starého průmyslového areálu nemohla být vytvořena kvůli demolici stejná lokalita na
nedotčené ploše. Stará lokalita nemohla být využita jako vhodná plocha v mnoha ohledech,
totiž co se týče zatížení škodlivinami či zatížení zbytky sutě v půdě. Při pozdějším samotném
využití areálu muselo dojít ke kompromisu mezi úpravou plochy a jejímu využití.
Zajištění starých zátěží
Staré zátěže jsou staré lokality či staré skládky vzniklé z původního využívání (průmyslové)
lokality, ze kterých vzniká na základě zvýšeného obsahu škodlivin nebezpečí pro ochranu
území. Pro usazení podniků jsou jasné údaje o existujících starých zátěžích a z nich
vyplývajícího nebezpečí enormně důležité.
V areálu Saxonia byly oba typy jmenovaných starých zátěží, jak usazeniny, tak i výsypky,
jako staré skládky. Demolicí průmyslových zařízení byly tyto lokality poznamenané.
Prvním krokem bylo zjistit informace o starých zátěžích, aby se mohlo určit její nebezpečí. To
se již v letech 1992 – 93 celkově v areálu Saxonia uskutečnilo a pokračovalo se u dalších
vybraných objektů v následujících letech. Na této ploše bylo provedeno více než 400
průrazných hlubinných sond a provedeno přes 1300 analýz půdních vzorků.
Na základě zjištění historického využívání jednotlivých oblastí starých zátěží byly zjištěny
jednotlivé druhy škodlivin. Byly zde zjištěny takové územní celky, které nejsou vyhodnoceny
jako nebezpečné a takové, na kterých opatření musela být k odvrácení nebezpečí
provedena, popř. taková opatření ještě musí následovat.
V zásadě vycházíme z toho, že staré zátěže v takovémto rozsahu jako je areál starých hutí,
se ve skutečnosti nedá sanovat, nýbrž může být jen zajištěn. Sanace by znamenala, ž e
škodliviny by z tohoto místa musely být plně odstraněny. To je zcela možné u opatření
malého rozměru. Komplex výsypek v areálu Saxonia má např. objem 555000 m³, které není
možné odvézt.
Při zohlednění vynaložených nákladů se dají staré zátěže jen zajistit, tzn., že škodliviny
nebudou z půdy sice odstraněny, ale bude zamezeno, aby se dále šířily. Aby bylo tohoto cíle
dosaženo, bude dostačující, když bude půda zabezpečena.
Na starých skládkách, které pro investory nejsou normálně využitelné, je zvoleno podle
nebezpečnosti a podle šíření obsahu škodlivin jejich zakrytí, popř. utěsnění. U starých zátěží
s vysokým stupněm nebezpečí je možné zvolit odpovídající doplňující systémy, jako např.
utěsnění plastovou izolací. To se také uplatňuje ve freiberských hutích u sedimentačních
nádrží pro neutralizaci kalů a u vysoce zatížených kalů v kanalizaci a ze zásobníků
průmyslových vod.
Zvláštní problém představují staré lokality, které jsou opět osídleny. Úplná sanace starých
lokalit by znamenala kompletní hloubkové odstranění zbytků a s tím spojenou výměnu
kontaminované zeminy zeminou nekontaminovanou. To jsou ovšem opatření, která jsou
sotva realizovatelná. Stejného efektu lze dosáhnout zástavbou takové plochy. Výstavbou hal
a budov, výstavbou silnic a parkovišť je dosažena izolace půdní plochy a tím jen zamezeno
šíření škodlivin. Zajištění staré zátěže spočívá pak v zástavbě a ve využití takové plochy.
24 Nové napojení
Podstatným požadavkem pro obnovené využívání staré lokality je její nové napojení. Areál
Saxonia měl svou vlastní infrastrukturu, napojenou na všechny zásobovací sítě a na likvidaci
odpadů, vlastní silnice a podnikovou vlečku. Všechny tyto sítě byly přizpůsobeny tehdejší
výrobě. Pak bylo nutné celé území rozdělit na menší plochy, které samy o sobě musely být
využitelné. Rozvoj je vždy individuální pro jednotlivé lokality, může ale využít prvky starého
rozvoje. Počátek nového rozvoje areálu Saxonia následoval po veřejné zakázce na
zpracování plánu zástavby, podané městem Freiberg v roce 1994.
Paralelně k tomu započaly práce na plánu napojení. V roce 1998 bylo s těmito pracemi
započato. V letech do roku 2001 byly vybudovány nové silnice a nově položeny veškeré sítě.
Všechny stavební části mohly být napojeny na veřejné sítě a stavební práce navázaly na
vnější infrastrukturu této průmyslové zóny.
Nové usídlení a perspektivy
Na příkladu areálu Saxonia se dá zřetelně dokladovat úspěšná a udržitelná recyklace ploch
ve smyslu opětného využívání bývalého průmyslového území. Na sanované plochy byla od
roku 1990 vynaložena celková investice ve výši 410 milionů EUR. Nové inovativní produkty
a nové služby nahradily nekonkurenční a životní prostředí ničící výrobu a vytvořily více než
800 pracovních míst, popř. je uchovaly.
Nová průmyslová zóna, areál Saxonia, vzniklá na místě staré freiberské hutě, se úspěšně
prosazuje na trhu. Rozsáhlé přípravné práce k tomu přispěly a vytvořily základ pro využití
nových ploch ve prospěch revitalizace starých lokalit a ke zmírnění jejich zátěže.
25 Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und
Baumanagement Zentrale I
Fachbereich Technik und Ingenieurbau
Wilhelm-Buck-Straße 4
01097 Dresden
Tel.: +49 351 564 9746
Email: [email protected]
Energetische Nutzung von Grubenwässern des Steinkohlealtbergbaus
im Revier Zwickau-Oelsnitz und des Freiberger Altbergbaus am
Standort „Reiche Zeche“
Dipl.-Ing. (FH) Stefan Pehl
Im Freistaat Sachsen hat die Geothermie als Teil einer nachhaltigen Energieversorgung einen
hohen Stellenwert. Dies zeigt sich u.a. in der Regierungserklärung des Ministerpräsidenten vom
25. Mai 2011, dem Energie- und Klimaprogramm Sachsen 2012 und in der Preisverleihung
„Aufsteiger des Jahres 2013“ der „erdwärmeLIGA“ am 12. November 2013 auf dem
Geothermiekongress in Essen.
Der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) prüft bei allen staatlichen
Baumaßnahmen den Einsatz von Erneuerbaren Energien und konnte im Rahmen von zwei Pilotund Forschungsprojekten die Nutzung von Grubenwässern planen und realisieren.
An der Technischen Universität Bergakademie Freiberg (TUBAF) wurde eine geothermische
Anlage errichtet. Erklärtes Ziel war es, dass Energiepotenzial aus dem Schacht des Lehr- und
Forschungsbergwerks „Reiche Zeche“ und des „Rothschönberger Stolln“ zur Versorgung des
Neubaus für das Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) auf der
Liegenschaft „Reiche Zeche“ mit Heiz- und Kühlenergie sicherzustellen.
Der Schacht „Reiche Zeche“ wurde bis auf 724 m abgeteuft. Nach Einstellung des Bergbaus
wurde er bis auf das Niveau des „Rothschönberger Stolln“ geflutet, der das gesamte Freiberger
Revier zum Vorfluter, der Triebisch, entwässert.
Das im Schacht „Reiche Zeche“ aufsteigende ca. 18 oC warme Wasser wird zur Heizung und das
ca. 14 oC kalte Wasser zur Kühlung genutzt. Im IEC wird das warme Wasser mittels
Wärmepumpen auf ein höheres Temperaturniveau gehoben bzw. das kalte Wasser direkt zur
Kühlung verwendet.
Mit dieser Versorgungsstufe für das IEC wurde ein erster Zwischenstand hergestellt. In
absehbarer Zukunft kann der Anschluss weiterer Verbraucher erfolgen, so dass perspektivisch
ein Großteil der Versorgung der Liegenschaft „Reiche Zeche“ mit geothermischer Heiz- und
Kühlenergie erfolgen kann.
Im Endausbau stehen dann ca. 800 kW Heiz- und 200 kW Kühlleistung bei einer maximalen
geförderten Wassermenge von 144 m³/h „aus dem Berg“ zur Verfügung. Damit wurde eine über
30jährige Idee verwirklicht – die thermische Nutzung der Freiberger Grubenwässer.
26 Abbildungen oben: Förderturm des Reiche Zeche Schachtes in Freiberg (links) und
Grubenwasser des Altbergbaus (rechts).
Abbildungen unten: Grubenwasserzufuhr zu den Wärmetauschern (Abbildung rechts).
27 Ein Forschungsvorhaben der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), der Stadt
Zwickau und des SIB dient der Erkundung und eventuellen Nutzung geothermischer
Grubenwässer aus dem ehem. Zwickauer Steinkohlerevier.
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderte Projekt trägt
Pilotcharakter und verfolgt das Ziel, neue Konzepte für eine Wärmeversorgung aufzuzeigen,
die an anderen Altbergbaustandorten Anwendung finden könnten.
Nach der Einstellung der Steinkohleförderung im Zwickauer Revier 1978 erfolgte bis ca.
1995 die Flutung des bis zu 1.200 m tiefen Grubengebäudes. Mit dem Projekt sollen die
weitgehend unbekannten Eigenschaften noch vorhandener Hohlräume erforscht werden. Sie
bilden die Grundlage für eine Nutzung des geothermischen Potenzials und sollen für weitere
Gebäude der WHZ Wärme und Kälte bereitstellen.
Die Maßnahme umfasst das Abteufen einer 625 m tiefen Bohrung und hydrologische Tests.
Bei ausreichend nutzbarem Wasser erfolgt die Errichtung eines Wärmetauschers für
salinares Wasser, einer Wasseraufbereitung sowie einer „kalten Fernwärmeleitung“ zur
Beheizung und auch Kühlung eines Lehrgebäudes der WHZ mittels lokaler Wärmepumpen.
Im Endausbau wird bei einer angenommenen Wassertemperatur von ca. 27 oC mit einer
erzielbaren Wärmeleistung von rd. 1.000 kW gerechnet.
28 Standort
Abbauhohlräume in 525 m - 625 m
Tiefe
abgebaute Flözmächtigkeit: 13 m
Resthohlraumvolumen ca. 10 %
>> 1,3 m
konkrete Hohlräume:
Blindschacht 155
29 Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und
Baumanagement Zentrale I
Fachbereich Technik und Ingenieurbau
Wilhelm-Buck-Straße 4
01097 Dresden
Tel.: +49 351 564 9746
Email: [email protected]
Energetické využívání šachetních vod z černouhelných dolů v revíru
Zwickau-Oelsnitz a freiberské staré šachty v lokalitě „Reiche Zeche
Dipl.-Ing. (FH) Stefan Pehl
Ve Svobodném státu Sasko má geotermální energie jako součást udržitelného zásobování
energiemi vysokou prioritu. To dokazuje kromě jiného i vládní prohlášení ministerského předsedy
z 25. května 2011, dále v energetickém a klimatickém programu Sasko 2012, a je to také vysoké
ocenění Cenou roku 2013“, udělené tzv. Ligou pro zemské teplo - „erdwärmeLIGA“ dne 12.
listopadu 2013 na geotermickém kongrese v Essenu.
Státní podnik Saské nemovitosti a management staveb - Staatsbetrieb Sächsisches Immobilienund Baumanagement (SIB) prověřuje u všech státních stavebních opatření, jak se na nich
uplatňují obnovitelné energie, a proto mohl v rámci dvou pilotních a výzkumných projektů
naplánovat a realizovat také využití vod z dolů.
Jedno takové geotermální zařízení bylo zřízeno na Technické univerzitě Bergakademie Freiberg
(TUBAF). Stanoveným cílem při tom bylo zajistit zásobování teplem i klimatizaci novostavby
Institutu pro metody energetické techniky a chemického inženýrství (IEC) na pozemcích areálu
Reiche Zeche s využitím energetického potenciálu ze šachty, která je současně výukovým a
výzkumným centrem a ze štoly „Rothschönberger Stolln“.
Šachta „Reiche Zeche“ byla vytěžena do hloubky 724 m. Po zastavení těžby byla zatopena do
úrovně štoly „Rothschönberger Stolln“, kterou odvodňuje stoka ústící do potoka Triebisch, který
odvodňuje celý freiberský revír. Teplota vody, která vystupuje v šachtě „Reiche Zeche“ až na cca
18 o C, je využívána k vyhřívání a studená voda cca 14 o C je využívána k chlazení. V objektu IEC
je teplá voda prostřednictvím tepelného čerpadla ohřáta na vyšší teplotu a studená voda je
využita přímo k chlazení.
Ve výsledném stavu bude pak k dispozici cca 800 kW tepelné kapacity a 200 kW pro chlazení při
maximálním příkonu množství vody 144 m³/h z dolu. A tak se konečně mohla uskutečnit více než
30 let stará myšlenka, jak vodu z freiberské šachty termálně využít.
30 Vyobrazení nahoře: Těžní věž dolu Reiche Zeche ve Freibergu (vlevo)
Vyobrazení dole: Přítok vody z dolu k tepelným výměníkům (obr. vpravo).
Výzkumný záměr Západosaské vysoké školy Zwickau (WHZ), města Zwickau a podniku SIB
slouží osvětě a event. i výzkumu geotermálního využívání š achetních vod z někdejšího
Zwickauského černouhelného revíru.
31 Projekt dotovaný spolkovým ministerstvem pro vědu a technologie (BMWi) má pilotní
charakter a sleduje cíl, jak představit nové koncepce v zásobování teplem, které mohou
nalézt uplatnění v dalších lokalitách starých dolů.
Po zastavení těžby černého uhlí v revíru u Zwickau v roce 1978 došlo asi do roku 1995
k zatopení těžní jámy, která dosahovala hloubky 1200 m. Pomocí projektu by měly být
podrobně prozkoumány zatím neznámé vlastnosti zdejších vytěžených prostor. Tvoří
základnu pro využití geotermálního potenciálu a mají poskytnout teplo i klimatizaci dalším
budovám vysoké školy WHZ.
Toto opatření obsahuje vrt, vyhloubený do 625 m a hydrologické testy. Při dostatečném
množství využitelné vody bude následovat výstavba tepelného výměníku pro vodu
s obsahem soli, úpravna vody a rovněž dálkové „chladné vedení teplé vody“ k vytápění a
také ke klimatizaci jedné ze studijních budov WHZ za pomoci místních tepelných čerpadel.
V závěrečné etapě výstavby se počítá při předpokládané teplotě vody cca 27 oC s cílovým
tepelným výkonem kolem 1000 kW.
Obr.:
Lokalita
Odtěžené prostory v hloubce 525 m
– 625 m hloubky
Odtěžená mocnost sloje: 13 m
Zbytkový obsah sloje cca 10% cca
1,3 m
konkrétní sloj:
zaslepená šachta 155
32 33 TU Bergakademie Freiberg
Forschungs- und Lehrbergwerk Reiche Zeche
Fuchsmühlenweg 9
D-09599 Freiberg
Tel: 03731 / 39-2060
Email: [email protected]
Forschung, Lehre und Ausbildung in einem europäischen Umfeld
Das Forschungs- und Lehrbergwerk als zentraler Forschungs- und
Entwicklungsstandort für Deutschland
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Helmut Mischo, Pr. Eng., Wissenschaftlicher Direktor
des Forschungs- und Lehrbergwerkes Reiche Zeche
Die Nachfolgenutzung von Bergbaustandorten ist kein neuzeitliches Anliegen. Bereits schon in
früherer Zeit wurden durch die Erschöpfung der Lagerstätten oder durch die Unrentabilität der
Lagerstätten geschlossene Bergwerke einer Umnutzung im Sinne des Strukturwandels zugeführt.
Das Bergwerk Reiche Zeche ist eine Schachtanlage der Himmelfahrt-Fundgrube, ein seit dem
Hochmittelalter in Produktion stehendes Grubenfeld. Mit Einführung der Goldwährung 1873 und
einer weltweiten Überproduktion gegen Ende 19. Jahrhunderts begann der Niedergang des
Freiberger Silberbergbaus. Auch die Preise für die Nebenprodukte Blei und Zink nahmen massiv
ab und führten zu einer gravierenden Liquiditätskrise. Dem bevorstehenden Zusammenbruch des
Freiberger Bergbaus kam das Königreich Sachsen 1886 mit der Verstaatlichung der fünf
wichtigsten Gruben, darunter auch die „Himmelfahrt Fundgrube“, zuvor. Die Gruben wurden
technisch modernisiert, doch konnten auch die dadurch gesenkten Gestehungskosten mit dem
Verfall der Silberpreise nicht Schritt halten. Aufgrund der mangelhaften Rentabilität wurde der
Betrieb bis 1913 planmäßig stillgelegt (wikipedia).
Bereits 1905 fasste die Bergakademie den Beschluss zur wissenschaftlichen Nachnutzung der
Schachtanlagen „Reiche Zeche“ und „Alte Elisabeth“. Die Übergabe für Lehrzwecke erfolgte
verzögert durch den Ersten Weltkrieg aber erst 1919. Die Nutzung umfasste die Lehrausbildung
in den Bereichen Maschinentechnik, Bergtechnik und Markscheidewesen im Schacht „Reiche
Zeche“ und war mit dem Erhalt und der Pflege der historischen Anlagen um den Schacht „Alte
Elisabeth“ verbunden. Nach einem kurzen Intermezzo in den Kriegs- und Nachkriegsjahren zur
Erschließuing kriegswichtiger Rohstoffe und der durch den Reparationsbergbau der Wismut AG
forcierten Uranförderung wurde der Abbau noch bis 1969 fortgeführt. Der Lehrbetrieb wurde
bereits unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges im Juli 1945 wieder aufgenommen. In
den 1980er Jahren erfolgten dafür umfangreiche Modernisierungsarbeiten. Dabei wurden auch
Zugänge zu historischen Grubenbauen ermöglicht. Das Lehrbergwerk ist in seiner Art einzigartig
in Deutschland, es ist das einzige Bergwerk, welches zum Zwecke von Lehre, Forschung und
Bildung von einer Universität betrieben wird. Schwerpunkt der Lehre ist die studentische
Ausbildung in geowissenschaftlichen und geotechnischen Studiengängen (wikipedia).
34 Abbildung 1: Blockdiagramm der Himmelfahrt Fundgrube mit den Schachtanlage Reiche
Zeche (links) und „Alte Elisabeth“ (rechts).
Mit der Verlautbarung der Sächsischen Rohstoffstrategie ist es Ziel, die am Standort
Freiberg befindlichen Einrichtungen aus Forschung/Lehre, Administration und Wirtschaft zu
einem „Montanstandort Freiberg“ auszubauen.
Im Zuge dieser Entwicklung erfährt auch die Reiche Zeche eine neue Aufgabe im Hinblick
auf die Nutzung als zentraler Entwicklungs-­‐ und Forschungsstandort für die Industrie und zur Umsetzung eines neuen Lehrkonzeptes zum Aufbau einer bergmännischen Berufsausbildung
in allen Fachbereichen des
•
Bergmannsberufes (Bohren, Sprengen,
Vermessung unter Tage etc.) sowie:
•
Enge Kooperation mit dem beruflichen Schulzentrum „Julius Weisbach“ und der IHK
für eine regelkonforme qualifizierende Berufsausbildung
•
Angebote von Kurzkursen und Modulen für regional und überregional/international
tätige Bergbaufirmen, mit hochspezifisch ausgewählten und zusammengestellten
Kursinhalten
•
Möglichkeit der Bereitstellung der ersten praktischen Elemente der Berufsausbildung
zum kommenden Ausbildungsjahr
Laden
und
Fördern,
Grubenausbau,
Der Fokus liegt dabei auf der deutschen Bergbau- und Bergbauzulieferindustrie sowie auf
Industriezweigen, die die besonderen Labor- und Testbedingungen auf dem Bergwerk
benötigen
(Reinraumbedingungen,
Luftfeuchtigkeit,
Korrosionstests
in
den
Altbergbaubereichen etc.).
Das Bergwerk erfährt hierbei einen kontinuierlichen Ausbau zur Bereitstellung von
Testarealen und Testmöglichkeiten unter Realbedingungen im Berg ohne das
Konfliktpotential eines laufenden Gewinnungsbetriebes sowie zur Bereitstellung von
35 Weiterbildungs- und Lehrangeboten und den dazugehörigen Infrastrukturen direkt am
Testareal.
Die Forschungs- und Entwicklungsbedingungen sind optimal, nämlich:
- Konstante Temperatur
- Konstante Luftfeuchtigkeit
- Reinluftbedingungen / Staubfrei und Pollenfrei
- Hohe Standards bezüglich Zugangssicherheit und -beschränkungen
- Erschütterungs- und Störungssicherheit
- Datennutzer und Medien auf höchstem Standard
- Kosten für Erstellung von Laborräumen und Betriebskosten unter Tage nur circa 1/3 der
vergleichbaren Kosten über Tage
Abbildung 2:
Lehrausbildung
Tage
unter
Ferner besteht das Ziel, die bestehenden Module der bergmännischen Ausbildung weiter
auszubauen, durch den:
• Ausbau der Nutzung des FLB neben der akademische Ausbildung von Geoingenieuren und
Geowissenschaftlern auch für dieBerufsausbildung
• Ausbau der Nutzung des FLB für die praktische Ausbildungsinhalte und Module
(Betriebspraktika,
Berufsausbildung,
Bedienernachweise
für
Bergbaumaschinen,
Grubenwehrübungen etc.)
Das technische Nutzungskonzept sieht einen weiteren Ausbau der untertägigen Areale vor,
u.a. mit der Anschaffung neuer Bohr- und Sprengtechnik, die auch mit Möglichkeiten zur
Spitzenforschung eröffnet, wie der:
−
−
−
−
Realisierung von Großforschung im Industriemaßstab
Entwicklung und Erprobung neuester bergbaulicher Methoden und Verfahren unter
In-Situ-Bedingungen,
Entwicklung und Demonstration von effektiven, sicheren und umweltgerechten
„Green Mining“ Technologien
Internationale Reputation der fachübergreifenden Forschung durch Hochschulen,
Forschungseinrichtungen und Industrie
Hierzu gehört auch die Überarbeitung des Sicherheits- und Rettungskonzeptes.
36 TU Bergakademie Freiberg
Forschungs- und Lehrbergwerk Reiche Zeche
Fuchsmühlenweg 9
D-09599 Freiberg
Tel: 03731 / 39-2060
Email: [email protected]
Výzkum, výuka a vzdělávání v zázemí evropského výzkumného a
vzdělávacího zařízení jak ústřední výzkumná a rozvojová lokalita pro
Německo.
Univ. Prof. Dr. Ing. Helmut Mischo, Pr. Eng, vědecký ředitel vědeckovýzkumného ústavu Reiche Zeche.
Další využívání starých hornických děl není záležitost nejnovější doby. Již v dřívějších dobách
vedlo vytěžení ložisek či malá rentabilita ložisek k uzavírání hornických lokalit a docházelo k
jejich jinému využití ve smyslu strukturálních změn.
Šachta Reich Zeche je šachetní zařízení v jámě Himmelfahrt-Fundgrube, tato hlubinná šachta
byla uvedená do provozu již ve vrcholném středověku. Zavedením zlaté měny v roce 1873 a kvůli
světové nadprodukci stříbra koncem 19. století začíná pokles těžby stříbra ve freiberském revíru.
Masivně také poklesla těžba vedlejších produktů, olova a cínu, a to vedlo k zesilující se krizi a
likviditě. Nadcházejícímu zhroucení freiberskému hornictví předešlo Saské království v roce 1886
zestátněním pěti důležitých šachet, mezi kterými byl i důl Himmelfahrt-Fundgrube. Doly byly sice
vybaveny moderní technikou, ale stejně nemohly držet krok s vlastními výrobními náklady a
prudce klesajícími cenami stříbra. Na základě nedostatečné rentability byl provoz plánovitě do
roku 1913 zastaven (wikipedia).
Již v roce 1905 získala hornická akademie Bergakademie usnesení o dalším vědeckém využití
šachetního zařízení dolů Reiche Zeche a Alte Elisabeth. K jejich předání pro výuku došlo se
zpožděním, vzhledem k První světové válce, až v roce 1919. Jejich využití spočívalo ve výuce v
oborech strojní technika, hornická technika a důlním měřictví na šachtě Reiche Zeche a výuka
byla spojena se zachováním a péčí o historická zařízení šachty Alter Elisabeth. Po krátkém
intermezzu během války a poválečných letech došlo k odkrytí ložisek vojensky důležitých surovin
a k těžbě uranu pro válečné reparace akciovou společností Wismut AG a stoupající těžba uranu
pokračovala až do roku 1969. Vzdělávací zařízení bylo obnoveno již bezprostředně po 2. světové
válce v červenci 1945. V osmdesátých letech došlo k rozsáhlé modernizaci.
Přitom byl umožněn i přístup do historických hlubinných šachet. Toto vzdělávací zařízení se tak
stává jedinečným v Německu, je to jediná š achta, která je provozována univerzitou pro výuku,
výzkum a vzdělávání. Hlavní bodem studia je vzdělávání studentů v geologických vědách a
geotechnických studijních oborech (wikipedia).
37 Obrázek 1: blokový diagram jámy Himmelfahrt Fundgrube s šachetním vybavením Reiche
Zeche (vlevo) a Alte Elisabeth (vpravo).
Vyhlášením saské surovinové strategie se lokalita Freiberg stala svým existujícím vědeckým
a vzdělávacím zařízením cílem administrace a hospodářského rozvoje a bylo zde
dobudováno tzv. Montánní centrum Freiberg.
Během vývoje dostala i šachta Reiche Zeche nový úkol s ohledem na využití tohoto
centrálního rozvojového a výzkumného ústavu pro průmysl a pro realizaci nového studijního
konceptu pro založení hornického profesního vzdělávání ve všech jeho oborech:
-
-
Hornické obory (vrtání, trhací práce, skladování a těžba, důlní práce, měřičství pod
povrchem atd.)
Úzká kooperace se vzdělávacím školským střediskem „Julius Weisbach“ a
hospodářskou komorou pro získání řádné kvalifikace.
Nabídky krátkých kurzů a modulů pro regionální, nadregionální i mezinárodní firmy,
činné s oblasti hornictví, s vysoce specializovanými výběrovými kurzy a obsahově
sdruženým obsahem.
Možnosti poskytování prvních praktických prvků pro profesní vzdělávání v příštím
školním roce.
Zaměřeno je při tom na německé hornictví a na subdodavatelský průmysl zaměřený na
hornictví, a rovněž na taková průmyslová odvětví, která vyžadují zvláštní laboratorní a
testovací podmínky (podmínky na čistotu prostoru, vlhkost vzduchu, korozní testy v
podmínkách starých šachet.
Hornictví tím získává kontinuální dostavbu stávajících testovacích areálů, kde je možné za
reálných podmínek v š achtě testovat, aniž by docházelo ke konfliktním situacím během
provozu rubání. Jsou tak k dispozici nabídky pro další vzdělávání a výuku v příslušných
testovacích areálech.
38 Jsou zde optimální výzkumné podmínky a podmínky pro vývoj:
-
konstantní teplota
konstantní vlhkost
podmínky na čistotu ovzduší / bezprašnost, bez pylu
vysoký standard ohledně zajištění přístupu a jeho omezení
jistota bez otřesů a rušení
uživatelé dat a médií na nejvyšším standardu
náklady na zhotovení laboratorních prostor a provozní náklady pod zemí jsou jen
zhruba třetinové ve srovnání s náklady na povrchu.
Obrázek 2
Výuka pod zemí
Dalším cílem je další rozvoj stávajících modulů hornického vzdělávání pomocí:
další využití FLB kromě akademického vzdělávání inženýrů a geologie a
geologických vědců i pro profesní vzdělávání
další využití FLB pro praktické obory a moduly (podniková praxe, profesní
vzdělávání, obsluha hornického strojního vybavení, výcvik hornické záchranné
služby atd.)
Koncepce využitelnosti z technické stránky počítá s další dostavbou podzemních areálů,
mimo jiné s pořízením vrtné a trhací techniky, což otevírá další možnosti pro špičkový
výzkum, jako jsou:
realizace velkého výzkumu v průmyslovém měřítku
vývoj a prověření nejnovějších hornických metod a postupů podmínek In-Situ
vývoj a předvádění efektivních, bezpečných a k životnímu prostředí šetrných
technologií „Green mining“
mezinárodní vážnost mezioborového výzkumu prostřednictvím vysokých škol,
výzkumných ústavů a promyslu.
K tomu patří také přepracování bezpečnostní a záchranářské koncepce.
39 Geokompetenzzentrum Freiberg e.V. (GKZ)
Burgstr. 19
D-09599 Freiberg
Tel: 03731 / 773715
Email: [email protected]
Wiedereröffnung von Bergbaustandorten zum Rohstoffabbau in der
Euroregion Erzgebirge – eine europäische Aufgaben
Dr. Wolfgang Reimer, Geschäftsführer GKZ
Bergbau ist kein statisches Geschäft, sondern unterliegt – meist zyklisch – Auf- und
Abbewegungen hinsichtlich des operativen Betriebes, der Schließung und Wiedereröffnung von
Bergwerken. Die Verwahrung oder Überprägung eines Bergbaustandortes erfordert daher ein
vielseitiges Abwägen der nachhaltiger Gesamtinteressen der Bevölkerung nach Umweltschutz,
Sicherheit und wirtschaftlichem Wohlergehen.
Vor dem Hintergrund wirtschaftspolitisch relevanter, globaler Entwicklungen auf den
internationalen Rohstoffmärkten und einer hohen Abhängigkeit von Rohstoffimporten stehen die
einheimischen, europäischen Ressourcen unter einer verstärkten Neubewertung. Ziel ist die
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie durch eine eigene Rohstoffbasis und durch
einen umweltschonenden Bergbau. Alte Lagerstätten werden ob ihrer früher genutzten Rohstoffe
nach marktwirtschaftlichen Bedingungen neu bewertet, andere ob ihrer noch ungenutzten
Rohstoffinhalte oder Beiprodukte analysiert und einer weiteren Erschließung unterworfen.
Wirtschaftspolitisch gründet sich diese Bilanzierung auf den nationalen Rohstoffstrategien, wie
sie die Bundesrepublik Deutschland und die Tschechische Republik bereits früh entwickelten,
und die auf Länderebene zum Teil untersetzt sind (Beispiel Rohstoffstrategie für Sachsen (2012).
2008 reifte bei der EU die Erkenntnis, dass „Die dauerhafte Versorgung mit Rohstoffen aus
europäischen Quellen mehr Wissen über die in der EU vorhandenen Lagerstätten voraussetzt.
Die Möglichkeit des Zugangs zu ihnen sollte bei der Raumplanung offen gehalten werden.“ - Aus:
Die Rohstoffinitiative – Sicherung der Versorgung Europas mit den für Wachstum und
Beschäftigung notwendigen Gütern“ Mitteilungen der Kommission an das Europäische
Parlament und den Rat KOM (2008) 699 , 4.11.2008
Dies war die Geburtsstunde des Projektes „ROHSAB - Bewertung des Rohstofflagerpotentials im
sächsisch-tschechischen Grenzgebiet – Grenzübergreifendes Rohstoffkataster“, das von 20102012 im Rahmen des ZIEL3-Programms umgesetzt wurde (www.rohsab.eu). Es fußte auf einem
vom GKZ erarbeiteten und 2008 abgeschlossenen Rohstoffkataster aus 139 Erz- und Spatlagerstätten des Freistaates Sachsen mit dem Projektnamen ROHSA, das 2008 publiziert wurde.
40 Abbildung
1:
Zinnwald/Cinovec
Abbauräume
des
grenzübergreifenden
Rohstoffvorkommens
Gemeinsam mit dem Sächsischen Landesamt für Landwirtschaft und Geologie (LfULG),
dem Tschechischen Geologischen Dienst (CGS) und der Regionalen Entwicklungsagentur
Usti nad Labem (RRA) wurden die Datenbasen von acht Auswahlgebieten zusammengeführt
und der Kenntnisstand damit umfassend erweitert. Parallel dazu wurden in einer
Wanderaus-stellung und in Schulen Maßnahmen zur Rohstoffbewußtseinsbildung ergriffen
und die grenznahe Bevölkerung beider Seiten hinsichtlich der Bedeutung von Rohstoffen für
die Gesellschaft, ihre Abbaugeschichte und gemeinsame Verantwortung in der Zukunft
sensibilisiert.
Die Europäische Rohstoffinitiative wurde 2011 präzisiert und in Vorbereitung des achten
Forschungsrahmenprogramms (Horizont 2020) für den Förderzeitraum 2014-2020 im
Rahmen einer Europäischen Innovationsplattform für Rohstoffe (EIP RM) in einen
Strategischen Entwicklungsplan (SIP) umgesetzt. Dieser formuliert wiederum Eckpunkte
auch für die Strukturfonds (EFRE) der Europäischen Union. Im Rahmen der nationalen,
bilateralen Kooperation und der Definition von Handlungsschwerpunkten auf EU-Ebene ist
damit die Euroregion Erzgebirge gut aufgestellt und trug ihrerseits zur Wiedereröffnung von
Bergbaustandorten zum Rohstoffabbau auf staatliche und private Initiative maßgeblich bei.
Gegenstand des privatwirtschaftlichen Engagements im betrachteten Raum sind die
Erschließung von kritischen Rohstoffen mit hohem, stabilem Preispotenzial, wie Wolfram,
Zinn, Lithium, Flußspat und Beiprodukten wie Ga, In, REE.
Am Standort Niederschlag / Kovarska bei Oberwiesenthal konnte bereits 2013 mit der
Aufwältigung eines alten Wismutbergwerks ein moderner Abbau auf Fluß- und Schwerspat in
Produktion gehen. Nach über 20 Jahren wurde erstmals im Erzgebirge wieder ein Bergwerk
eröffnet. Möglich machte es die politisch bedingte Verknappung des Weltmarktangebots
41 besonders an Flußspat und damit der hohe Handlungsdruck auf die deutsche Politik und
Wirtschaft. Bemerkenswert ist, dass das Bergwerk von einem mittelständischen Konsortium
entwickelt und im Eigentum betrieben wird. Die grenzübergreifende Abbauentwicklung in den
tschechischen Lagerstättenteil wird gegenwärtig geprüft und durch die Beantragung einer
Lizenz untermauert.
Ein weiteres Beispiel dieses privatwirtschaftlichen
Engagements
in
der
Neuerschließung alter Bergbaustandorte ist
das Beispiel des Sn-W-Li Vorkommens
Cinovec – Zinnwald durch ein deutschtschechisches Konsortium. Häufig liegt die
Rentabilität in der Ausnutzung beider
Lagerstättenteile und/oder in der logistischen
Anbindung von der Nachbarseite aus.
Ende der 1980er Jahre fielen die
Rohstoffpreise dramatisch. Dies brachte
auch den jahrhundertealten Zinnbergbau im
Ostergebirge das Ende. Mit dem Rückbau
der seinerseits hochmodernen Zinnaufbereitungs-anlage in Altenberg ab 1991 verlor die
sächsische Erzgebirgsgemeinde einen wichtigen Standortvorteil. Ein auf dem alten
Bergbaugelände entwickelter Gewerbepark konnte in der nunmehr strukturschwachen
Gemeinde nicht den gewünschten Aufschwung bringen.
Abbildung 2 (oben) und 3 (unten): Li-Glimmer in der Lagerstätte Zinnwald/Cinovec.
Querschnitt über den grenzüberschreitenden Verlauf der Lagerstätte
Es ist die Ironie der Geschichte, dass auf diesem Gelände nunmehr eine
Aufbereitungsanlage für die Lithiumerze aus der nahen Lagerstätte geplant wird.
Dank der Preisentwicklung bei Zinn ist davon auszugehen, dass auch die Zinnerze wieder
einen Abbau lohnen. Gleichwohl sind beim Lithium wie beim Zinn-Wolfram Forschungen
nötig, um den gestiegenen Ansprüchen des Weltmarktes nach Reinheit des Konzentrates
Rechnung zu tragen.
42 Geokompetenzzentrum Freiberg e.V. (GKZ)
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Opětovné otevření hornických děl pro dobývání surovin v Euroregionu
Krušnohoří – jeden z evropských úkolů
Dr. Wolfgang Reimer, jednatel GKZ
Hornictví není statická záležitost, nýbrž podléhá výkyvům, nejčastěji cyklickým, s ohledem na
operativnost podniku a s ohledem na uzavírání a znovuotevírání dolů. Zachování těžby či
obnovená těžba v hornické lokalitě proto vyžaduje mnohostranné zvažování, jaký by měl být
udržitelný
a společný zájem obyvatel z pohledu ochrany životního prostředí, bezpečnosti a
hospodářského růstu.
Na pozadí hospodářsky relevantního globálního vývoje z pohledu mezinárodního trhu se
surovinami a z pohledu vysoké závislosti na dovozu surovin jsou nyní podrobovány domácí i
evropské zdroje stále silnějšímu a novému hodnocení. Cílem je posílení konkurenceschopnosti
průmyslu pomocí vlastní surovinové základny s ekologicky šetrnou těžbou. Stará ložiska se nově
zkoumají, zda jejich suroviny, využívané v dřívější době, je možné využít v souladu s tržními
podmínkami, jiná se analyzují podle toho, jak se jejich dosud nevyužívaný obsah zhodnotí, či zda
se dají využít jejich vedlejší produkty a zda se vyplatí jejich těžba při opětovném otevření dolu.
Hospodářsky a politicky spočívá toto bilancování na národních surovinových strategiích, které již
byly dříve vypracovány jak ve Spolkové republice Německo, tak v České republice. Na zemské
úrovni jsou částečně hotovy (příklad - Surovinová strategie pro Sasko (2012).
V roce 2008 uzrálo v EU poznání, že „Trvalé zásobování surovinami z evropských zdrojů
předpokládá více znalostí o existujících ložiscích v EU. Měla by být otevřena možnost k jejich
přístupu v územním plánování.“ Citace je ze sdělení Komise Evropského parlamentu a Rady
Komise (2008) 699, 4. 11. 2008: Surovinová iniciativa – Zajištění zásobování Evropy potřebnými
surovinami pro hospodářský růst a zaměstnanost.
Tak došlo k zrození projektu „ROHSAB – zhodnocení surovinového potenciálu v česko-saském
příhraničí – přeshraniční katastr surovin“, který byl realizován v letech 2010 – 2012 v rámci
programu Cíl3 (www.rohsab.eu). Navazuje na přehled surovin, který zpracovalo GKZ, ve
vymezeném katastru a týká se 139 rudných a živcových surovin na lokalitách Svobodného státu
Sasko, s projektovým názvem ROHSA, publikovaným v roce 2008.
43 Obr. 1 Vyrubané prostory přeshraničního naleziště surovin v Zinnwaldu/Cínovci
Spolu se saským zemským úřadem pro zemědělství a geologii (LfULG), Českou geologickou
službou (CGS) a Regionální rozvojovou agenturou Ústeckého kraje (RRA) byly vytvořeny
databáze osmi vybraných území s následným propojením. Tím se komplexně rozšířil stav
dosavadních znalostí. Paralelně k tomu byly vytvořeny putovní výstavy a ve školách
proběhly akce pro uvědomění si významu surovin. Obyvatelstvo v blízkém příhraničí na obou
stranách bylo vedeno k pochopení významu surovin a ke společné odpovědnosti v
budoucnosti.
Evropská surovinová iniciativa byla v roce 2011 upřesněna v přípravě osmého výzkumného
rámcového programu (Horizont 2020) a realizována pro programové období 2014 – 2020 v
rámci evropské inovační platformy pro suroviny (EIP RM) v strategickém rozvojovém plánu
(SIP). Ten formuluje opět důležité body také pro strukturální fondy (EFRE) Evropské unie. V
rámci národních, bilaterálních kooperací a také definováním nejdůležitějších bodů postupu
na úrovni EU je tím Euroregion Krušnohoří dobře připraven a přispěl sám k opětovnému
otevření hornických lokalit pro těžbu surovin z iniciativy státu i soukromých subjektů.
Soukromí podnikatelé v současné době projevují zájem a vyvíjí úsilí na znovuotevření
ložisek těžby rud, u kterých se předpokládá rentabilita těžby. Jedná se o ložiska wolframu,
cínu, lithia, fluoritu a vedlejších produktů, jako je galium, indium a vzácné prvky.
V roce 2013 v lokalitě Niederschlag/Kovářská u Oberweisenthalu mohla být zahájena
moderní těžba navazující na těžbu ve starém vizmutovém dole, kde se těží fluorit a baryt.
Vytěžený materiál je předáván ke zpracování.
A tak po více než 20 letech byl v Krušnohoří opět otevřen důl. Je to způsobeno politickými
podmínkami a nedostatkem surovin na světových trzích, což se projevuje zejména u fluoritu.
Tato situace způsobuje větší tlak na německou politickou sféru a národní hospodářství.
Pozoruhodné je, že tento důl byl zprovozněn konsorciem středně velkých firem, které tento
44 důl také financuje z vlastních peněžních prostředků. Přeshraniční příprava těžby v české
části ložiska se v současné době prověřuje a připravuje se podání žádosti o licenci.
Dalším
příkladem
angažovanosti
soukromých podnikatelů (česko-německým
konsorciem) v oblasti nového otvírání
starých hornických lokalit je naleziště
výskytu Sn-W-Li v Cínovci – Zinnwald.
Rentabilita těžby je mnohdy možná při
využívání ložiska na obou stranách hranice,
anebo při logistickém dopravním napojení ze
sousední země.
Koncem osmdesátých let dramaticky klesaly
ceny surovin. To způsobilo konec staleté
těžby cínu ve východní části Krušných hor.
Likvidací nejmodernějšího zařízení na těžbu
cínu v Altenbergu od roku 1991 ztratila tato krušnohorská obec důležitou územní výhodu.
Průmyslová zóna, která byla vytvořena ve starém šachetním areálu, nemůže už této obci,
slabě strukturálně vybavené, přinést takový rozvoj, jaký by si přála..
: Li – slída v ložisku Zinnwald/Cínovec.
Řez přeshraničním profilem ložiska
Je ironií dějin, že na tomto území se plánuje vybudovat zpracovatelsko-úpravárenský závod
na zpracování lithiové rudy z blízkého naleziště. Díky vývoji cen cínu se dá vycházet z toho,
že se vyplatí těžit také cínovou rudu. Stejně tak je to u lithia a cín-wolframu. Pro získání
podkladů pro výpočet ekonomické efektivnosti je nutné provést výzkum těchto surovin,
týkající se požadavků světového trhu na čistotu koncentrátu.
45 Ministerstvo průmyslu a obchodu
Na Františku 32
110 15 Praha 1
Tel: +420 224 851 111
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Obnova krajiny – možnosti a perspektivy
Ing Barbora Forstová – pracovník odboru hornictví Ministerstva průmyslu a
obchodu ČR
Rekultivace území zasaženého následky hornické činnosti je složitý proces zohledňující široké
faktorů. Od citlivého navržení způsobu rekultivace, přes legislativní podmínky, po
zajištění finančních prostředků určených k realizaci záměru.
spektrum
Již v 19. století se objevuje v tehdejších právních předpisech ustanovení ukládající báňským
podnikatelům povinnost navrátit pozemky dotčené hornickou činností do původního stavu. V
obdobném duchu je tato myšlenka zakotvena i v soudobých právních předpisech, byť před
přijetím zákona č. 44/1988 Sb., horní zákon (ve znění pozdějších novel), byla rekultivace
víceméně dobrovolným krokem organizace. V současnosti však legislativa ukládá těžební
organizaci povinnost provést na území zasažených hornickou činností rekultivaci a dále pak
povinnost vytvářet si na realizaci projektu finanční rezervu.
Těžkosti při realizaci rekultivací nezpůsobuje pouze nedostatek financí, ale také nedostatek
relevantních informací dostupných široké veřejnosti, která se následně k projektům staví
negativně. Snad nejrozšířenějším mýtem je tvrzení, že na rekultivace území zasažených
hornickou činností jsou čerpány peníze z veřejných prostředků a těžební společnosti tak
každoročně odvádějí nemalé prostředky ze státního rozpočtu. Jak je popsáno výše, každá
těžební organizace je ze zákona povinna utvářet a držet si finanční rezervy určené na
zahlazování následků vzniklých při těžbě nerostných č i jiných surovin. Jistou výjimkou jsou
lokality, které těžební společnosti převzaly od státu v rámci privatizace a u kterých nebylo
odpovídajícím způsobem dořešeno finanční vypořádání. Řešení této situace přineslo až usnesení
vlády č. 50/2002, kterým bylo vyčleněno z výnosů privatizace hnědouhelných podniků 15 miliard
Kč pro účast státu na nákladech revitalizace krajiny narušené těžební činností. Z tohoto
programu je možné čerpat prostředky pouze pro nápravu ekologických škod vzniklých před
rokem 1993.
46 Obrázek 1
Území v
Karlovarském a
Ústeckém kraji
vymezené
usnesením vlády
zdroj:
http://15miliard.cz/
Vžité jsou též domněnky, že po těžbě vzniká tzv. „měsíční krajina“ neschopná obnovy, či
rekultivované pozemky nemají další uplatnění nebo, že rekultivace vracejí území do
původního stavu. Zkušenosti ukázaly, že každá lokalita a každá činnost má svá specifika,
která je nutno při návrhu rekultivací respektovat. Z logiky věci není možné vrátit do
původního stavu lokality, kde jsou umístěny odvaly či výsypky nebo kde došlo vlivem
hornické činnosti k poklesům terénu, avšak je možné takto zasažená území citlivě
přizpůsobit nově vzniklým podmínkám, začlenit je do krajinného rázu lokality a co možno
nejvíce je tak navrátit jejich předchozímu účelu. Na nově vzniklých plochách je možné
pěstovat zemědělské plodiny či vybudovat prostory sloužící k rekreaci.
Zatopením
vytěžených povrchových lomů lze vytvořit nové vodní plochy, které mohou posloužit jako
základ pro vznik nových ekosystémů.
Obrázek 2
Rekultivovaná
výsypka Sylvestr
(srpen 2008)
47 Obrázek 3
Areál hipodromu Most
Nikoli posledním mýtem je pak tvrzení, že těžební organizace působí v dané lokalitě pouze
negativně. Pokud pomineme okamžité projevy těžby, které mohou dočasně negativně
ovlivňovat určité krajinné prvky a které musí být následně předmětem rekultivací, přináší
působení těžební společnosti v dané oblasti předně vznik pracovních míst, a to nejen v rámci
organizace samé, neboť s těmito pracovními místy je úzce provázán i vznik podpůrného
systému služeb. Těžební organizace zpravidla podporují vznik a č innost komunity
pracovníků a jejich rodinných příslušníků. Rovněž finanční příspěvek plynoucí dotčeným
obcím přispívá k rozvoji občanské vybavenosti a ekonomické stabilitě lokality.
Obrázek 4
Porovnání stavu během těžby a stavu začínající rekultivace Radovesické výsypky
Dosavadní zkušenosti v oblasti rekultivací tak prokázaly, že je třeba se zaměřit nejen na
projekt v určité lokalitě, ale i na jeho vazbu v širších souvislostech území kraje případně
krajů. V rámci těchto snah je třeba zohlednit nejen samotný cílový stav území z hlediska
obnovy krajiny či vytvoření nových krajinných prvků, ale také zdůraznit nezbytnost
spolupráce v rámci obcí, měst, krajů č i států na vytváření těchto významných krajinných
prvků. K jednotlivým projektům je potřeba přistupovat s ohledem na celkovou koncepci
vycházející z této spolupráce a v rámci takové koncepce pak jednotlivé projekty zpřesňovat a
blíže specifikovat, tak aby mohly sloužit co nejvíce účelům v rámci svých širších vazeb.
48 Ministerium für Industrie und Handel
Na Františku 32
110 15 Praha 1
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Erneuerung der Landschaft – Möglichkeiten und Perspektiven
Ing Barbora Forstová
Mitarbeiterin der Abteilung Bergbauwesen des Ministeriums für Industrie
und Handel der Tschechischen Republik
Die Rekultivierung des mit den Folgen der Bergbautätigkeit betroffenen Gebietes ist ein
komplizierter Prozess, der ein breites Spektrum berücksichtigt, wie die Rekultivierungsweise,
gesetzgeberische Bedingungen bis hin zur Sicherstellung der Finanzmittel zur Umsetzung des
Rekutlivierungsvorhabens.
Schon im 19. Jahrhundert erschienen in damaligen Rechtsvorschriften Bestimmungen, die die
Bergbauunternehmen verpflichteten, die von der Bergbautätigkeit betroffenen Grundstücke nach
Abschluss der Bergbautätigkeit in den ursprünglichen Zustand zurückzusetzen. In diesem Sinn
ist die Rekultivuerung auch in den gegenwärtigen (tschechischen) Vorschriften verankert. Vor
der Verabschiedung des Gesetzes Nr. 44/1988 Slg. Bergbaugesetzt (in Fassung späteren
Novellen) war die Rekultivierung mehr oder weniger ein freiwilliger Schritt der Bergbaubetriebe.
Nun wurde von der Legislative der Bergbaugesellschaft die Pflicht auferlegt, auf dem betroffenen
Gebiet die Rekultivierung durchzuführen sowie die Pflicht, für die Umsetzung des Projektes eine
Finanzreserve zu bilden.
Die Schwierigkeiten bei der Realisierung der Rekultivierung bestehen nicht nur im Mangel an
Geld, aber auch im Mangel an relevanten Informationen für die breite Öffentlichkeit, was
Akzeptanzprobleme mit sich bringt. Das führt auch zu Fehleinschätzungen in der Öffentlichkeit.
Ein vielleicht am meisten verbreiteter Mythus ist die Vorstellung, dass die Rekultivierung des
Gebietes aus den öffentlichen Finanzmitteln bezahlt wird, und dass die Bergbaugesellschaften
so jährlich aus dem Staatsbudget wesentliche Mittel ausschöpfen. Wie bereits erwähnt: jede
Bergbauorganisation ist laut Gesetzt verpflichtet, eigene Finanzreserve zu schaffen und für die
Beseitigung der Folgen der Rohstoffförderung vorzuhalten.
Eine Ausnahme sind jene Standorte, die die Bergbaubetriebe vom Staat im Rahmen der
Privatisierung übernommen hatten und wo der finanzielle Ausgleich des Vermögens nicht
genügend stattfand. Die Lösung solcher Situationen brachte erst der Regierungsbeschluss Nr.
50/2002. Es wurde aus der Privatisierung der Braunkohlebetriebe ein Ertrag von 15 Milliarden
Kronen ausgegliedert und als Beteiligung des Staates an den Kosten der Revitalisierung der
betroffenen Landschaft bereitgestellt. Aus diesem Fundus kann man Finanzmittel für die
Beseitigung der vor 1993 entstandenen ökologischen Schäden schöpfen.
49 Bild 2
Die von der Regierung abgemessenen Gebiete in den Bezirken Karlovarský a Ústecký. zdroj:
http://15miliard.cz/
Häufig besteht die Ein weiterer Mythos ist die Annahme, dass die sog. „Mondlandschaften“ nach der Einstellung
der Braunkohleförderung nicht einer erneuten Nutzung unterworfen werden können oder
dass die rekultivierten Flächen keine Chance für Verwertungen haben geschweige denn den
ursprünglichen Zustand gleichwertig sind. Erfahrungen haben gezeigt, dass jeder Standort
seine Spezifizierung hat, die man bei dem Vorschlag der Rekultivierung akzeptieren soll. Es
ist logisch, dass es nicht möglich ist Standorte in den naturnahen früheren Zustand
zurückzuversetzen, wo größflächig Kippen platziert wurden, oder wo es durch die
Bergbautätigkeit zum Sinken des Terrains kam. Aber es ist möglich, die betroffenen Gebiete
sensibel den neuen Bedingungen anzupassen und in die gesamte Landschaft einzugliedern.
Auf den neu entstandenen Flächen ist es möglich landwirtschaftliche Produkte zu kultivieren
oder die Räume zur Erholung zu nutzen. Durch die Flutung der Tagebaue ist es möglich,
neue Wasserflächen zu gestalten, die als Grundlage für
die Entstehungen neuer
Ökosysteme betrachtet werden können.
Bild 2
Rekultivierte Kippe
Sylvestr (August
2008)
50 Bild 3
Areal des Hippodroms Most
Erneuerung der Landschaft – Perspektiven und Möglichkeiten Ein weiterer und nicht
der letzte Mythus ist,
dass der Bergbau am
Standort nur negative
Auswirkungen hätte. Den zeitweiligen Eingriffen in die Landschaft und den Aufwändungen
zur Rekultivierung stehen durch die Tätigkeit der Bergbaugesellschaften vor allem die
Schaffung neuer Arbeitskräfte gegenüber und dies nicht nur im Rahmen der Gewinnung
selbst, sondern auch im Bereich der dazu gehörigen Fremdleistungen, die die Entstehung
eines Gemeinwesens unterstützen. Auch der finanzielle Beitrag für die betroffenen
Gemeinden trägt zur Entwicklung der Infrastruktur und zu einer wirtschaftlichen Stabilität des
Standortes bei.
Bild 4
Vergleich der
Zustände
zwischen
Förderung und
Kippenentstehung
bei Radovesice
Die bisherigen Erfahrungen im Bereich der Rekultivierung haben gezeigt, dass es notwendig
ist, den Bergbau komplex zu begreifen und nicht nur an einem Projekt mit einem bestimmten
Standort zur Bewertung heranzuziehen, sondern auch in einem weiteren Zusammenhang im
Kontext der Entwicklung eines ganzen Gebietes eines Bezirks, ev. mehrerer Bezirke zu
sehen. Dabei ist es auch wichtig eine Sichtweise zur Landschaftserneuerung zu entwickeln
mit der Schaffung neuer Landschaftselemente. Wichtig ist die notwendige Zusammenarbeit
im Rahmen der Gebietsorganisationen, wie Städte, Gemeinden, Bezirke oder Staaten bei
der Gestaltung dieser bedeutenden Landschaftselemente zur Erzielung von mehr Akzeptanz
in der Bevölkerung und betreffend der Regionalplanung. Dabei muss man einzelne Projekte
unter Berücksichtigung des Gesamtkonzeptes bewerten und im Rahmen eines Konzeptes
dann einzelne Projekte präzisieren und näher spezifizieren um sie möglichst zweckdienlich
zu machen.
51 Vysoká škola báňská – Technická univerzita Ostrava
Hornicko-geologická fakulta
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Jezero Matylda
Ing. Iva Mazurová, Ing. Miroslav Seidl
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Město Most leží v mostecko-komořanské oblasti, což je centrální částí severočeské
hnědouhelné pánve. Ta zasahuje do území tří měst (Most, Litvínov a Lom), dalších třinácti
obcí,
jejichž
katastrální
území
bylo,
je
nebo
bude
dotčeno báňskou činností.
Důlní
činností
bylo
v mostecko-komořanské
oblasti
přímo
zasaženo
území o rozloze 103 km2
Obrázek 3 - Těžba surovin v okolí města Most
Město
je
téměř
celé
„obklíčeno
hornickou
činností, a to jak samotných
velkolomových provozů, tak i
výsypek, které jsou nedílnou
součástí povrchové těžby.
Těžba
hnědého
uhlí
probíhala v bezprostřední
blízkosti města. Po roce
1989 došlo republikově k
útlumu hornické činnosti, což
se projevilo i v bezprostřední
blízkosti města.
Jiný začal být po roce 1989 i přístup k rekultivacím a začíná se projevovat názor na
změnu jejich charakteru a provedení následné revitalizace, tj. oživení území.
Území po těžbě hnědého uhlí
Při řešení problematiky využití území po těžbě je nutné řešit problematiku zbytkových jam po
těžbě a výsypek, a to v prvé řadě v kontextu řešením problematiky spodních a povrchových
vod. Původní (přírodní) režim podzemních vod zájmového území byl od poloviny 19. století
52 postupně měněn nejprve hlubinnou těžbou uhlí. Ta pokryla již koncem 19. století prakticky
celou plochu zájmového území. V uhelné sloji vytvořila spojitý systém důlních děl, který snížil
hladinu slojových podzemních vod v celém zájmovém území (včetně jeho okolí), umožnil
rychlý oběh slojových vod a výrazně zvětšil jejich množství. Hlubinná těžba uhlí měla výrazný
vliv také na podzemní vody kvartéru. V důsledku poklesů povrchu terénu nad hlubinnou
těžbou došlo k vzestupu hladiny mělkých podzemních vod a ke vzniku rozsáhlých
podmáčených ploch. V partiích, kde se těžilo jen několik desítek metrů pod povrchem, se
nad zavalenými komorami vytvářely propadliny - pinky. Hlavní vliv lomové těžby uhlí na
podzemní vody spočíval v odtěžení propustného prostředí hlubině přerubané uhelné sloje a
kvartérních š těrkopísků. Vytěžený prostor je s velkým časovým odstupem zaplňován vnitřní
výsypkou;
Tělesa výsypek jsou převážně tvořena jílovým a jílovcovým materiálem. Po jejich konsolidaci
v nich nedochází ke vzniku spojitého zvodněného prostředí. Výjimku tvoří báze vnitřních
výsypek na zbytkovém uhlí a báze vnějších výsypek na většinou hlubině podrubaných
kvartérních š těrkopíscích. Místní, izolované zvodnění uvnitř výsypkových těles může
vzniknout pouze v partiích tvořených propustným materiálem (štěrkopísky, písky apod.).
Pozornost je třeba zaměřit na technickou stránku realizace „důlních jezer“, na zajištění
dostatku ekonomicky dostupné vody, na její čistotu, na stabilitu bezprostředního okolí jezer a
na problematiku kombinace jejich napouštění povrchovými, důlními a podzemními vodami.
Po ukončení těžby na dané lokalitě je možné problematiku zbytkových jam řešit několika
způsoby, např.:
•
•
•
•
Vzájemným přesunem zemin mezi jednotlivými lomy navzájem, což je téměř
nereálné, realizace tohoto záměru by vyvolala jen těžko řešitelné finanční problémy
v rámci různých vlastníků.
Řešení situace nedostatku zemin pro zasypání zbytkových jam lomů opětným
odtěžením již rekultivovaných výsypek by celkovou devastaci v regionu jen dále
prohloubilo.
Ponechání zbytkové jámy ve stavu po ukončení těžby by přineslo budoucí problémy
se stoupající hladinou spodních vod do původního stavu před zahájením důlní
činnosti v rámci území jako celku.
Použití hydrické rekultivace zatopením zbytkové jámy, což je z tohoto pohledu
prakticky jediným uskutečnitelným způsobem, jak zahladit negativní důsledky
lomového dobývání. Tento základní způsob rekultivace je nutné doplnit zejména
parkovými a lesoparkovými úpravami, lesnickou rekultivací, dopravním napojením a
vhodně volenými revitalizačními opatřeními tak, aby byl vytvořen základ pro jejich
budoucí sportovně-rekreační využití a to plně na komerční bázi, čímž dojde k opětné
resocializaci území zasažených v minulosti důlní činností.
53 Zbytková jáma lomu Vrbenský
Vodní nádrž o výměře 38,7 ha
vznikla na území povrchového dolu
Vrbenský a byla napuštěna v r.
1992 z průmyslového vodovodu
Nechranické vodní nádrže. Na
území původně bylo těženo hlubině,
a to od roku 1886 dolem Matylda.
Způsobem, kterým se zde těžilo,
bylo komorování. To po sobě
zanechává
stopy
v
podobě
trychtýřovitých propadlin. Po roce
Obrázek 4 - Důl Vrbenský
1945 dochází ke změně způsobu
dobývání a uhelná sloj je těžena
povrchovým způsobem. Po vyuhlení je
část prostor využit pro ukládání
skrývkových
hmot
z
vedlejších
povrchových dolů.
V období povrchové těžby se v této
oblasti značně zhoršila kvalita ovzduší.
Hlavní příčinou byly důlní exhalace z
otevřeného lomu, svůj podíl měly i
parní lokomotivy pro transport uhlí a
zeminy.
Obrázek 5 - Doprava z dolu Vrbenský
Etapy vývoje rekultivace území
Vnitřní výsypka lomu Vrbenský se nacházela východně od města Most pod severní patou
vrchu Ressl, na území bývalých obci
Třebušice a Souš. Soušská část se
nazývá Matylda, třebušicka potom
Saxonia. Celá výsypka má rozlohu 500
ha. Z historických pramenů bylo zjištěno,
že území bylo před zahájením těžby
využíváno jako ovocné sady, pro jeho
svahující se terén, což vedlo v
šedesátých letech minulého století k
návrhu, že by jako rekultivace mohla
vzniknout kombinace ovocných sadů a
lesa. Později byla tato představa
upřesněna a sady měl nahradit
Obrázek 6 - Jezero Matylda a přilehlé okolí
multifunkční sportovně – branný areál.
54 Rekultivace byly zahajeny v roce 1970.
•
•
•
Na soušske časti je od roku 1983 v provozu Autodrom Most.
V roce 1992 zde také vznikla v rámci příměstských rekultivaci vodní plocha Vrbenský
(Matylda) využívaná pro rekreační účely.
V třebušicke časti v oblasti zbytkové jamy vzniklo odkaliště úpravny uhlí, které by mělo
byt v provozu do roku 2020. V blízkosti tohoto odkaliště se dosud nachází
nerekultivované plochy.
Provedly se zde rozsáhlé terénní úpravy, hydrotechnické práce. Část výsypky byla pokryta
vrstvou ornice a následně zde byla vysazena tráva a ozeleněna stromy a keři. Rekultivací v
pojetí před rokem 1989 však bylo dosaženo pouze odstranění negativních zásahů a
obnovení biologických funkcí krajiny. Právní předpisy týkající se odstraňování ekologických
škod vzniklých však nebyly
před rokem 1989 dostatečně
dodržovány a jejich porušování
uspokojivě
vymáháno.
Rekultivace
neprobíhaly
kontinuálně s postupem těžby,
jejich zaměření bylo zaměřené
na tvorbu zemědělských ploch
a lesních porostů
Časem se však ukázalo, že
provedená rekultivace nebyla
nejvhodnější z pohledu využití
území na rozvoj rekreační
infrastruktury a na rozšiřování
kvantitativní a kvalitativních
nároků rekreace a cestovního
Obrázek 7 - Letecký pohled na Autodrom a jezero Matyldu
ruchu. Pro rozvoj území z
pohledu města bylo nutné
řešení následujících problematických částí:
•
•
•
•
Pro rozvoj rekreačního a sportovního využití stávající vodní nádrže Matylda bylo třeba
řešit přeložku vedení vysokého napětí přes vodní hladinu v západní polovině nádrže.
Byla nutná rekonstrukce stávajícího nevhodného kamenného opevnění břehu jezera v
délce cca 3,5 km, které bylo nevhodné jak pro vývoj břehových porostů v litorálním
pásmu jezera a pro celkové oživení vodní plochy, tak pro využívání jezera ke koupání.
Nebyl řešen přívod inženýrských sítí.
Součástí revitalizace by mělo být dále oživení břehu vhodnou výsadbou dřevin a
doprovodná výsadba dřevin podél okružní komunikace.
Částečnou nápravu provedlo město samotné, a to ve výši 17,5 mil Kč, na velké investiční
záměry, které napravují nedostatky z let minulých, požádalo město o finanční spoluúčast
státu.
55 Jezero Matylda dnes
Zejména v letních měsících je oblíbeným odpočinkovým a rekreačním místem vodní nádrž
Matylda, nalézající se na severním okraji města Mostu. K vodní nádrži vedou tři přístupové
cesty: pěsky z jižní strany od mostecké č tvrti Zahražany, autobusem se zastávkou na
konečné stanici v Souši nebo autem odbočkou ze silnice Most - Chomutov. Břeh vodní
plochy lemuje okruh upravený pro cyklistiku, rekreační běh i jízdu na in-line bruslích. In-line
dráha má délku 4 km, šířku 5 m. Nejsou na ní
zatím stanovena žádná pravidla, takže můžete
potkat psi, děti, cyklisty, kočárky apod.
Vzhledem k téměř nulovému přetížení je však
dráha vhodná i pro méně zkušené bruslaře.
Pro odkládání věcí jsou umístěny skříňky na
začátku dráhy. Příznivci slunění a koupání
naleznou na východních březích nádrže
písčitou pláž i travnaté plochy
Samotná vodní nádrž je zhruba 2 km dlouhá,
300 m široká a nejhlubší místo se nachází 4 m
pod hladinou. Díky spodnímu proudu a
častému pohybu plavidel je voda č istá a
hygieniky
Obrázek 8 - Podvodní svět jezera Matylda
dobře hodnocena každý rok. Jako mělká vodní nádrž je přes sezónu příjemně teplá, voda
má v létě v některém období i 27°C.
56 Datum
měření
a
07.09.2013
00:45
17.07.2013
15:00
07.07.2013
17:00
27.04.2013
01:31
18.09.2012
17:30
čas
Hloubka
[m]
4
Teplota [°C]
Vzduch Voda
max.
23
22
Voda
min.
20
3,3
42
25
4
25
2,9
4
Viditelnost [m]
U hladiny
U dna
1
0
22
5
3
17
14
3
3
12
17
15
2
2
23
18
14
4
3
Záměr města vybudovat plnohodnotné volnočasové území a jeho prvotní investice přilákaly
následně i investory soukromého sektoru v oblasti vodních sportů a občerstvení či spolek pro
další volnočasovou aktivitu kynologický spolek. Zvláště vodní
sporty jsou v letních měsících
hojně využívány, a to jak vodními
lyžaři,
wakeboardisty,
wakeskatisty a surfaři. Vodní
nádrž Matylda jako jedna ze 2
vodních drah v republice, má
celoroční povolení pro provoz
vodních skůtrů.
I mimo letní sezonu je vodní
nádrž Matylda a její břehy
místem, kde lze prožít příjemné
chvíle
procházek
ve
zrekultivované krajině nedaleko
od města. V lovné sezoně jsou
zalesněné
západní
břehy
Matyldy cílem rybářů z širokého
okolí.
Město Most se snaží dále rozvíjet aktivity v tomto území, ale současně se stará i o údržbu a
čistotu areálu, což zajišťuje městem zřízená organizace Technické služby Most a.s. Tato
společnost v době konání automobilových závodů na nedalekém autodromu provozuje
autokemp. Stanování je možné ve volně přístupném areálu s možností využívání veškerých
radovánek, které Matylda nabízí.
Již tradiční se stala každoročně pořádaná soutěž dračích lodí, která přiláká nejen velký počet
soutěžících, ale i o mnoho větší počet diváků.
Závěr
O využití území po těžbě by se dalo psát ještě dlouho. Těžba uhlí a následné rekultivace
stojí mnoho úsilí, č asu a práce, která je ale následně vidět a je také mnohými lidmi
57 uznávána. Rekultivace jsou snahou lidí, o zahlazení stop své činnosti. Rekultivace v okolí
města Mostu jsou ukázkou toho, že těžba může přinést i nové možnosti využití krajiny.
Vodní nádrž Matylda je v současnosti je významným střediskem pro rekreaci obyvatel
Mostecka. Jsou zde upravené úseky pro koupání, rybaření i vodní sporty. Každá další
generace již bude brát území jako součást svého života a to, že zde se těžilo uhlí, to již
připomene. Jak ukazuje závěrečná dvojice snímků, je možné po ukončení hornické činnosti
vytvořit krajinu
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Die Stadt Most liegt im Revier Most-Komořaní, dem zentralen Teil des nordböhmischen
Braunkohlebeckens. Dieses umfaßt das Gebiet von drei Städten (Most, Litvínov a Lom),
weiteren dreizehn Gemeinden, deren Katastergebiet Bergbautätigkeit betraf, betrifft oder
betreffen wird. Die Tagebautätigkeit im Revier Most-Komořaní betraf unmittelbar ein
Ausdehnungsgebiet
von 103 km2 .
Die Stadt ist fast völlig vom Bergbau „umzingelt“, und das sowohl von einzelnen
Großtagebauen als auch von Abraumhalden, die unteilbarer Bestandteil der
Tagebauförderung sind. Die Braunkohleförderung erfolgte in unmittelbarer Stadtnähe.
Nach 1989 kam es republikweit zur Reduzierung des Bergbaus, der noch dazu in
unmittelbarer
Stadtnähe
erfolgte.
Es begann sich auch die
Einstellung zur Rekultivierung
nach 1989 zu ändern und die
es begann sich auch die
Theorie zur Veränderung ihres
Charakters
und
zur
Durchführung
der
anschließenden
Revitalisierung,
d.h.
der
Wiederbelebung des Terrains,
zu wandeln.
Das
Gelände
nach
Braunkohleförderung
Obrázek 9 - Těžba surovin v okolí města Most
der
Zur Lösung der Problematik,
das
Gelände
nach
der
Kohleförderung zu nutzen, ist
es erforderlich, die Problematik
59 der Tagebaurestlöcher und der Abraumhalden zu lösen, und das in erster Linie im Kontext
mit der Lösung von Grund- und Oberflächenwasser. Das ursprüngliche (natürliche)
Grundwassersystem des untersuchten Gebietes wurde von Mitte des 19. Jahrhunderts
schrittweise verändert zunächst durch den Abbau in Kohlegruben. Dieser durchzog schon
Ende des 19. Jahrhunderts praktisch die gesamte Fläche des zu untersuchenden Gebietes.
Im Kohleflöz entstand ein Verbundsystem von Grubenbauen, das den Pegelstand des
Grundwassers im Flöz im gesamten untersuchten Gebiet (einschließlich seiner Umgebung)
veränderte, einen schnelle Wasserzirkulation im Flöz ermöglichte und deren Menge
wesentlich erhöhte. Die Kohleförderung untertage hatte auch einen wesentlichen Einfluß
auch auf das quartiäre Grundwasser. Infolge des ansteigenden Geländes über den Gruben
untertage kam es zum Anstieg des seichten Grundwasserspiegels und zur Entstehung
weiträumiger Vernässungsgebiete. Auf den Abschnitten, wo nur wenige zig Meter unter der
Oberfläche abgebaut wurde, bildeten sich über den eingestürzten Kammern Versenkungen Pingen. Der Haupteinfluß der Bruchförderung auf das Grundwasser beruhte auf dem Abbau
der durchlässigen Umgebung unterirdisch entstandender Kohleflöze und quartiärer
Kiessande. Der Raum in der Grube wird mit großem zeitlichen Abstand von einer
unterirdischen Schutthalde angefüllt;
Die Haldenkörper bestehen vorwiegend aus lehmigen und tonigen Materialien. Nach ihrer
Verfestigung kommt es bei ihnen nicht zur Entstehung einer kontinuierlich wasserableitenden
Umgebung. Eine Ausnahme bildet der Untergrund unterirdischer Abraumhalden mit
Restkohle und der Untergrund oberirdischer Halden auf der Mehrzahl der untertage
geförderten quartiären Kiessande. Örtliche, isolierte Entwässerungen im Inneren von
Siebkörpern können nur auf den Abschnitten entstehen, die von wasserdurchlässigem
Material gebildet werden (Kiessande, Sande usw.).
Es ist nötig, die Aufmerksamkeit auf die technische Seite der Realisierung von
„Bergbauseen“ zu lenken, auf die Bereitstellung von ausreichend wirtschaftlich
erschwinglichen Wasservorräten, deren Reinheit, auf die Stabilität der unmittelbaren
Umgebung der Seen und der Problematik einer Kombination deren Flutung mit Oberflächen-,
Gruben- und Grundwasser.
Nach dem Ende der Förderung auf der angegebenen Lokalität ist es möglich, die
Problematik der Restmulden auf verschiedene Weise zu lösen, z.B.:
•
•
•
•
ein gegenseitiger Austausch von Böden zwischen einzelnen Brüchen, was beinahe
unreal ist, die Realisierung dieses Zieles würde nur schwer lösbare finanzielle
Probleme unter den verschiedenen Eigentümern hervorrufen.
eine Entschärfung der Mangelsituation an Erden zum Befüllen von
Tagebaurestlöchern mit erneutem Abbau bereits rekultivierter Halden, was die ganze
Zerstörung der Region nur noch weiter vertiefen würde.
eine Selbstüberlassung der Restlöcher in dem Zustand wie nach Förderende würde
in Zukunft Probleme durch steigenden Grundwasserspiegel schaffen, der bis zum
ursprünglichen Zustand vor Beginn der Tagebautätigkeit im Gesamtgebiet wieder
ansteigen würde.
ein Einsatz einer Hydrorekultivierung durch Flutung der Restgruben, was aus dieser
Sicht praktisch die einzige umsetzbare Variante ist, wie man die negativen Folgen der
Tagebautätigkeit ausgleichen könnte. Diese grundlegende Art der Rekultivierung ist
notwendigerweise mit park- und parkwaldähnlichen Maßnahmen zu ergänzen, mit
Forstrekultivierung, Verkehrsanbindungen und somit einer geeigneten Auswahl von
Rekultuvierungsmaßnahmen, dass die Grundlage ihrer zukünftigen Nutzung für Sport
und Erholung geschaffen wird und das auf völlig kommerzieller Basis, wodurch es zur
60 erneuten Resozalisieung der Gebiete kommt, die in der Vergangenheit vom Bergbau
betroffen waren.
Tagebaurestloch „Vrbenský“
Das Wasserrückhaltebecken im
Ausmaß von 38,7 ha entstand auf
dem Gelände des Tagebaus
„Vrbenský“ und wurde im Jahre
1992 von der Industriewasserleitung
der Talsperre „Nechranice“ geflutet.
Auf dem Gebiet wurde ursprünglich
untertage gefördert, und das seit
1886 im Schacht „Matylda“. Diese
Art, wie hier abgebaut wurde,
Obrázek 11 - Důl Vrbenský
nannte man Kammerförderung. Sie
hinterläßt Spuren in Form von
trichterartigen Einstürzen. Nach 1945
kommt
es
zum
Wechsel
der
Abbauverfahren und das Kohleflöz wird
von der Oberfläche aus abgetragen.
Nach Entnahme der Kohle wird ein Teil
des Raumes zur Ablagerung der
Deckschichten
aus
benachbarten
Tagebauen genutzt.
Obrázek 10 - Doprava z dolu Vrbenský
In der Phase der Tagebauförderung beginnt sich in diesem Gebiet die Luftqualität zu
verschlechtern. Hauptursache waren Imissionen aus den Tagebauen, ihren Anteil daran
hatten auch Dampflokomotiven zum Transport von Kohle und Erdmassen.
Entwicklungsabschnitte zur Rekultivierung des Gebietes
Die Schütthalde auf dem Gelände des Tagebaus „Vrbenský“ befand sich östlich von der
Stadt Most unterhalb des westlichen
Fußes der Anhöhe Ressl, auf dem
Gelände der ehemaligen Orte Třebušice
und Souš. Der Teil von Souš heißt
Matylda, der von Třebušice - Saxonia.
Die
gesamte
Halde
hat
eine
Ausdehnung
von
500
ha.
Aus
historischen Quellen ging hervor, dass
das Gebiet vor Beginn der Förderung
wegen seines geneigten Terrains für
Obstgärten genutzt wurde, was in den
sechziger
Jahren
des
vorigen
Obrázek 12 - Jezero Matylda a přilehlé okolí
61 Jahrhunderts zu dem Vorschlag führte, dass sich zur Rekultivierung eine Kombination von
Obstgärten und Wald eignen könnte. Später wurde diese Vorstellung präzisiert und die
Gärten sollte ein multifunktionales Armeesportareal ersetzen. Die Rekultivierungen
begannen im Jahr 1970.
•
•
•
Auf dem Gebiet von Souš ist sei dem Jahr 1983 der Autodrom Most in Betrieb.
Im Jahr 1992 entstand hier auch im Rahmen der stadtnahen Rekultivierungen die
Wasserfläche Vrbenský (Matylda), die zu Erholungszwecken genutzt wird.
Auf dem Gebiet von Třebušice im Bereich des Restloches entstand eine
Kohleaufbereitungsanlage, die bis zum Jahr 2020 in Betrieb bleiben sollte. In der Nähe
dieser Aufbereitungsanlage befinden sich noch immer nicht rekultivierte Flächen.
Es wurden hier umfangreiche Maßnamen zur Aufwertung des Terrains durchgeführt,
hydrotechnische Arbeiten. Ein Teil der Halde wurde mit einer Ackerbodenschicht bedeckt
und im Anschluss wurde hier Gras ausgesät, Bäume und Sträucher wurden zur Begrünung
angepflanzt. Die Rekultivierungsverfahren vor dem Jahr 1989 wurde aber nur durchgeführt,
um die negativen Einflüsse zu
mindern und die biologischen
Aufgaben der Landschaft zu
reaktivieren.
Die
Gesetzesvorgaben, die die
Beseitigung der entstandenen
ökologischen
Schäden
betrafen, wurden aber vor dem
Jahr 1989 nicht ausreichend
eingehalten
und
Verstöße
dagegen großzügig geduldet.
Die Rekultivierungen verliefen
nicht kontinuierlich mit dem
Fortgang des Abbaus, ihre
Ausrichtung zielte auf die
Gestaltung landwirtschaftlicher
Flächen
und
auf
Obrázek 13 - Letecký pohled na Autodrom a jezero Matyldu
Wiederaufforstungen.
Mit der Zeit zeigte sich aber, dass die durchgeführte Rekultivierung aus Sicht der
Gebietsnutzung für die Entwicklung einer Infrastruktur zur Erhohlung und zur Verbreitung
quantitativer und qualitativer Ansprüche an Erholung und Tourismus nicht geeignet war. Für
die Gebietsentwicklung aus städtischer Sicht war es nötig, folgende Problemfelder zu
bearbeiten:
•
•
•
•
Für die Entstehung von Sport- und Erholungsmöglichkeiten am bestehenden Stausee
„Matylda“ war es erforderlich, auf der westlichen Seehälfte eine Aufschüttung wegen der
starken Einwirkung des Wasseroberfläche vorzunehmen.
Die Verbauung zur bestehenden ungeeigneten steinernen Uferbefestigung des Sees auf
einer Länge von ca 3,5 km mußte erneuert werden. Dies war ungeeignet sowohl für die
Entwicklung des Uferbewuchses in der litoralen Zone des Sees, als auch für die gesamte
Vitalisierung der Wasserfläche, so auch für die Nutzung als Badesee.
Der Anschluß an die öffentlichen Netze war nicht gelöst.
Bestandteil der Revitalisierung sollte ferner die Uferbegrünung durch geeignete
Gehölzanspflanzungen entlang der Uferwege sein.
62 Die teilweise Verbesserung führte die Stadt selbst durch und das in Höhe von 17,5 Mill. Kč.
Für die großen Investitionsvorhaben, die die Mängel aus den vergangenen Jahren beheben,
forderte die Stadt finanzielle Beteiligung des Staates.
Der Matylda-See heute
Speziell in den Sommermonaten ist der Stausee „Matylda“ einbeliebter Ort zur Ruhe und
Erholung.Er liegt im nördlichen Umfeld der Stadt Most. Zum Stausee führen 3 begehbare
Wege: zu Fuß von der Südseite vom Moster Stadtteil Zahražany, mit dem Bus von der
Endhaltestelle in Souš oder mit dem Auto von einer Abfahrt der Straße Most - Chomutov. Am
Ufer der Wasserfläche entlang führt ein Rundweg für Radfahrer, Läufer und Inline-Skater.
Die Skaterbahn ist 4 km lang und 5 m breit.
Sie ist noch ganz ohne Verkehrsvorschriften,
so können Sie dort auch Hunde, Kinder,
Radfahrer,
Personen
mit
Kinderwagen
antreffen. Da es fast null Schwierigkeitsgrade
gibt, ist der Weg auch für weniger erfahrene
Inlineskater geeigent. Zur Aufbewahrung von
Sachen sind am Anfang der Bahn Schränke
aufgestellt. Für die Fans vom Sonnenbaden
und und Baden gibt es erschlossene
Uferbereiche am Stausee mit Sandstrand und
Liegewiesen.
Obrázek 14 - Podvodní svět jezera Matylda
Datum
und
Uhrzeit
der
Messung
07.09.2013 00:45
17.07.2013 15:00
07.07.2013 17:00
27.04.2013 01:31
18.09.2012 17:30
Tiefe
[m]
4
3,3
4
2,9
4
Temperatur [°C]
Luft
Wasser
max.
23
22
42
25
25
17
12
17
23
18
Wasser
min.
20
22
14
15
14
Viditelnost [m]
an
der am Boden
Oberfläche
1
0
5
3
3
3
2
2
4
3
63 Das Anliegen der Stadt, ein lukratives Freizeitgelände zu bauen und dessen Erstinvestition
lockte nachfolgend auch Investoren des privaten Sektors aus den Bereichen Wassersport
und Imbissbetrieb oder ein
Verein
für
weitere
Freizeitaktivitäten – der Verein
für Kynologie. Besonders die
Wassersportarten werden in den
Sommermonaten
reichlich
betrieben,
dazu
zählen
Wasserski,
Wakeboarden
Wakeskaten und Surfen. Der
Stausee „Matylda“ hat als einer
von zwei Wasserwegen der
Republik mit einer ganzjährigen
Genehmigung für den Betrieb
von Motorbooten.
Auch
außerhalb
der
Sommersaison sind der Stausee
„Matylda“ und seine Uferbereiche
ein Ort, wo man angenehme
Zeiten mit Spaziergängen in
rekultivierter Landschaft direkt in Stadtnähe verbringen kann. Während der Fangzeit ist das
bewaldete Westufer von „Matylda“ ein Ziel für die Angler aus nah und fern.
Die Stadt Most ist bemüht, weitere Aktivitäten auf diesem Gelände zu entwickeln, aber
gegenwärtig kümmert sie sich auch um die Unterhaltung und die Sauberkeit des Geländes,
was die von der Stadt beauftragte Firma „Technische Dienste Most GmbH“ ausführt. Diese
Gesellschaft betreibt zu Zeiten von Autorennen auf dem nahe gelegenen Autodrom das
Autocamp. Zelten ist auf frei zugänglichem Gelände mit der Nutzung aller Vergnügen
möglich, die „Matylda“ zu bieten hat. Schon zur Tradition sind die jährlichen
Drachenbootsrennen geworden, die nicht nur eine große Anzahl von Teilnehmern, sondern
auch eine noch größere Anzahl von Zuschauern anlocken.
Schlusswort
Über die Nutzung des Geländes nach dem Abbau könnte noch lange geschrieben werden.
Die Kohlegewinnung und die nachfolgende Rekultivierung kosten viel Mühe, Zeit und Arbeit,
die aber anschließend sichtbar und auch von vielen Menschen gewürdigt wird. Die
Rekultivierung ist das Bemühen der Menschen, die Spuren seines Wirkens wieder zu
glätten. Die Rekultivierungen in der Umgebung der Stadt Most sind Beispiele, dass der
Abbau auch neue Möglichkeiten zur Landschaftsnutzung bringen kann.
64 Der Stausee „Matylda“ ist in der Gegenwart ein bedeutsames Naherholungszentrum für die
Einwohner von Most und Umgebung. Es gibt hier gepflegte Bereiche zum Baden, Angeln
und für den Wassersport. Jede weitere Generation wird die Gegend bereits als Teil ihres
Lebens annehmen und schon vergessen haben, dass hier Kohle gefördert wurde. Wie die
abschließende Doppelaufnahme zeigt, ist es möglich, nach Beendigung des
Bergbaugeschehens die Landschaft zu gestalten.
65 Vysoká
škola báňská – Technická univerzita Ostrava
Hornicko-geologická fakulta
Institut kombinovaného studia Most
Dělnická 21
434 01 Most
Tel: +420 597 325 752
Email: [email protected]
Revitalizace území bývalého hlubinného dolu Julius III
Ing. Nikola Smatanová, Ph.D. – odborný asistent HGF VŠB –TUO, Institut
kombinovaného studia Most
Ing. Markéta Rolčíková, Ph.D. – odborný asistent HGF VŠB –TUO, Institut
kombinovaného studia Most
Historie a vznik Podkrušnohorského technického muzea
Severočeská hnědouhelná pánev situovaná v hlubokém podkrušnohorském úvalu SZ Čech patří
k nejvýznamnějším hnědouhelným ložiskům ČR. V důsledku útlumu, který nastal zejména po
roce 1991 díky stanovení územně ekologických limitů, se těžba hnědého uhlí trvale snižuje. V
provozu zůstaly pouze 4 velkolomy, jejichž těžba bude ukončena v roce 2054.
Hornictví je pro tento region charakteristické po více než 150 let, a proto by byla velká škoda,
kdyby upadlo v úplné zapomnění.
Ačkoliv hornictví má zde velkou tradici, do roku 2003 zde nebylo vybudováno žádné hornické
muzeum či skanzen. Z těchto důvodu se zrodila myšlenka vybudovat hornický skanzen.
Založení muzea předcházelo vytvoření několika studií:
• Strategie prezentace hornictví na Mostecku (2000, VÚHU)
• Koncepce a návazná Studie proveditelnosti (2002, VÚHU)
V roce 2002 byla založena obecně prospěšná společnost Podkrušnohorské technické muzeum,
zakládajícími členy byly:
• Spolek severočeských havířů
• Hospodářská a sociální rada kraje
• Hospodářská a sociální rada Mostecka
• město Litvínov
• Ing. Jiří Syrovátka
Dne 16.4 2003 vzniklo v areálu bývalého hlubinného dolu Julius III Podkrušnohorské technické
muzeum, o.p.s.
Výběr lokality a současnost
Pro vybudování muzea byl na základě studií vybrán areál bývalého dolu Julius III v Kopistech
na Mostecku. V úvahu byly brány i jiné lokality (areál dolů Centrum, Kohinoor, bývalé sídliště
ČSD a objekty v areálu Nového závodu Kopisty). 66 Proč právě Mostecko? Jedna z prvních zmínek o těžbě uhlí v severozápadních Čechách se
váže k Mostecku. V období po 2. světové válce, se tato oblast podílela téměř 50 % na
celostátní těžbě hnědého uhlí a rovněž zde byl zahájen přechod od malolomového
k velkolomovému způsobu dobývání. Na Mostecku byly vybudovány první centrální úpravny
uhlí (Komořany, Herkules), opravárenský závod velkolomové techniky (Ústřední dílny
Komořany – Krušnohorské strojírny, a.s.) a celá léta zde sídlila řídící organizace těžby uhlí v
SHP. Dnes je zde výzkumná základna hnědouhelného průmyslu (VÚHU a.s.), Státní báňská
správa (OBÚ Most) a centrum vysokoškolského báňského vzdělávání (VŠB-TUO). V roce
1978 byl na Mostecku otevřen zřejmě poslední český hnědouhelný velkolom Vršany, který s
největší pravděpodobností definitivně ukončí těžbu hnědého uhlí v ČR.
Témata expozic jsou z oblasti hornictví, energetiky, chemie, úpravnictví a teplárenství.
Muzejní exponáty jsou získávány ve spolupráci s okolními podniky ve formě sponzorského
daru a od soukromých sběratelů. V areálu bývalého hlubinného dolu Julius III se nacházejí
chráněné kulturní památky:
• jámová budova s těžní věží vtažné jámy a oběhem vozů,
• strojovna těžní jámy,
• původní kotelna,
• jámová budova s těžní věží vodní jámy a strojovnou, kde se nacházejí Thomsonovy
výtahy,
• torzo komína,
• dva přízemní obytné domky dělnické kolonie,
• parní těžní stroj.
Vzhledem k finanční náročnosti a nereálnosti získání některých exponátů byl původní záměr
muzea přehodnocen a z původních sedmi etap zůstaly pouze čtyři:
• hlubinné dobývání,
• zvyky, tradice a obyčeje spojené s hornickou činností,
• povrchové dobývání a užití uhlí a chemická expozice,
67 • devastace a obnova krajiny.
Co lze v muzeu zajímavého vidět? Simulovanou štolu Julius, jejíž součástí je pásový,
žlabový nátřasný a hřeblový dopravník, přibírkový stroj a razící kombajn PK 3 R. Expozici
„Od uhlí k ropě“, která popisuje zpracování uhlí v chemickém průmyslu. Historické nástroje a
nářadí, expozici důlních lamp a geologie, důlního měřičství, báňské záchranné služby a
expozici techniky pro kontrolu důlního větrání. Součástí muzea je také Pietní místnost se
jmény všech, kteří zahynuli v šachtách SHP při důlních neštěstích.
Návštěvnost a propagace
Návštěvnost se pohybuje kolem 8 tisíc osob za rok – patří mezi nejvíce navštěvovaná muzea
v Ústeckém kraji. Po dokončení rekonstrukce je návštěvnost odhadována na 15 tis. osob za
rok. K dispozici jsou webové stránky PTM a informace v místním tisku. Doplňková činnost,
jako jsou dárkové a upomínkové předměty a poskytování malého občerstvení, zde zatím
schází.
Muzeum zcela nepochybně přispívá ke zvýšení atraktivnosti severních Čech. Tuto snahu je
však nezbytné podpořit vytvořením kvalitní turistické infrastruktury (ubytování, doprava,
informační systémy apod.) a zajištěním kvalitní a propracované nabídky turistických balíčků.
68 Vysoká škola báňská – Technická univerzita Ostrava
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Revitalisierung auf dem Gelände des ehemaligen Schachtes Julius III
Ing. Nikola Smatanová, Ph.D. , Ing. Markéta Rolčíková, Ph.D.– odborný
asistent HGF VŠB –TUO, Institut kombinovaného studia Most
Eine mehr als 150 Jahre dauernde industrielle Braunkohleförderung in Nordböhmen
zusammen mit den daran anknüpfenden Industriezweigen, speziell die Elektroenergetik und
die chemische Industrie haben auf entscheidende Weise das Leben der Menschen und den
Charakter der Natur in diesem größten Bergbaugebiet der Republik beeinflußt. Trotzdem
existiert hier im Unterschied zu den anderen auch weit weniger bedeutenden
Bergbauregionen hier keine Exposition musealen Charakters, die nicht nur die Geschichte
dokumentiert, sondern auch die Gegenwart und die zukünftige Entwicklung der
Bergbaubranche.
Der Gedanke an die Realisierung des Bergaumuseums datiert bereits ins Jahr 2000, als mit
Unterstützung des Wirtschafts- und Sozialrates des Kreises Most, der Stadt Most und der
Stadt Litvínov eine „Strategie zur Präsentation des Bergbaus im Moster Revier“ erarbeitet
wurde, die den Ausbau von Denkmalzonen aus Industrie und Technik mit Bezug zur
Bergbautätigkeit vorschlug. Im Jahr 2003 entstand mit Unterstützung weiterer Subjekte das
Technische Museum des Vorerzgebirgslandes e.V. (Podkrušnohorské technické muzeum,
o.p.s.). Einen wichtigen Beitrag bei der Museumsrealisierung leistete die ethnografischdemografische Ausstellung, die die Entwicklung der Lebens- und Denkweise der
Bevölkerung in den nordböhmischen Kreisen charakterisiert, einer Bevölkerung, die von der
Entwicklung des augenblicklichen Niveaus der Kohleförderung stark abhänig ist.
Geschichte und Entstehung des Vorerzgebirgischen Museums
In der Tschechischen Republik wurden insgesamt acht Braunkohlelagerstätten erfaßt. Zu
den bedeutsameren gehört das nordböhmische Braunkohlebecken, das sich im tief
gelegenen Tal des nordböhmischen Erzgebirgsvorlandes befindet und seine Fortsetzung im
Sokolover Becken findet, dem westlichen Teil des Erzgebirgsvorlandes. Beide leisteten in
der Vergangenheit etwa 80 % der Braunkohleförderung der tschechischen Länder.
Infolge der Reduzierung, die nach dem Jahr 1991 stattgefunden hat und aufgrund der
Festsetzung regionaler ökologischer Limits wurde die Braunkohleförderung dauerhaft
reduziert. Von den herkömmlichen 55 Braunkohlegruben, die Mitte der 50er Jahre in Betrieb
waren, sind nur 4 Großtagebaue geblieben, deren Lebensdauer auf maximal 15 – 30 Jahre
69 geschätzt wird. In dem Falle, dass es nicht zur Lockerung der ökologisch festgelegten Limits
kommt, wird die Braunkohleförderung in der ČR im Jahr 2054 beendet, wenn die Förderung
im letzten Tagebau Vršany zu Ende ist. Man kann sich nur schwer vorstellen, dass ein
gesamter einstiger Zweig menschlichen Wirkens – der Bergbau, der schicksalhaft nicht nur
den Charakter der Region Nordböhmen, sondern auch das Leben einiger Generationen von
Einwohnern unterhalb des Erzgebirges geprägt hat, in Vergessenheit gerät.
Eine
Nutzungsart
für
technische Denkmale ist ihre
Umgestaltung
zum
Besucherbergwerk und eine
Verbindung mit ihrer früheren
Produktionsfunktion.
Sehr
häufig ist es jedoch nicht
möglich,
die
Denkmale
aufgrund von Liquidationen
der Einrichtungen untertage
und der Fördertechnik nach
Ende des Förderbetriebes zu
erhalten, da sie oftmals
mithilfe von Sprengungen
beseitigt werden. Gerade die
Abbildung 1: Grube Julius III
Suche
nach
Dokumentationen
untertage ist oft sehr beschwerlich.
Der Bergbau ist für diese Region über mehr als 150 Jahre charakteristisch, und deshalb
wäres es sehr schade, wenn er ganz in Vergessenheit geraten würde. Aus diesem Grund
entstand der Gedanke, eine Art Bergbaumuseum zu errichten.
Das Technische Museum des Vorerzgebirgslandes e.V. entstand am 16.4 2003 auf dem
Gebiet des ehemaligen Schachtes „Julius III“. Die Projektidee initiierte der „Verein
Nordböhmischer Bergleute“ als sie gemeinsam mit dem Wirtschafts- und Sozialrat des
Bezirkes, dem Wirtschafts- und Sozialrat des Kreises Most, der Stadt Litvínov und Herrn Ing.
Jiří Syrovátká am 5. 9. 2002 den Verein „Technisches Museum des Vorerzgebirgslandes“
gründeten. Der Gründung ging die Anfertigung einiger Studien voraus, die die Konzeption
des gesamten Projektes beinhalteten. Im Dezember des Jahres 2000 wurde vom
Forschungsinstitut für Braunkohle eine „Strategie zur Präsentation des Bergbaus im Moster
Gebiet erarbeitet“. Im Jahr 2002 wurde die Dokumentation zur Realisierung eines Museums
für technische Denkmale um weitere Teile erweitert und in der Endphase dann beinhalteten
die Konzeption und die anschließende Machbarkeitsstudie sieben thematisch aufeinander
folgende Etappen zum Ausbau des Technischen Museums des Erzgebirgsvorlandes
(tschechisch PTM).
1.
Etappe – Grubenförderung der Braunkohle einschließlich der Eröffungsausstellung,
die die allgemeinen natürlichen geologischen und bergbaulich technischen
Förderbedingungen und Wandlungen der Region Nordböhmen bezüglich der sich
entwickelnden Förderung charakterisiert
2.
Etappe – Sitten, Bräuche und Traditionen des bergmännischen Status und
Entwicklung des Lebensstils im Bereich des Erzgebirgsvorlandes
3.
Etappe – Erzbergbau im Erzgebirge
70 4.
Etappe – Braunkohletagebau in den vorerzgebirgischen Becken einschließlich der
Kohleaufbereitung durch Trennung, Wässerung, Zerkleinerung und Brikettierung und deren
Nutzung (Chemie, kommunaler Bereich, Elektroenergetik und Heizkraftwerksanlagen)
5.
Etappe – Zerstörung der Landschaft durch den Bergbau und Erneuerung durch
Rekultivierung einschließlich Sanierung der Restlöcher von Großtagebauen und technische
Nutzung rekultivierter Flächen
6.
Etappe – chemische Verarbeitung von Kohle und Erdöl
7.
Etappe – Entwicklung der Landwirtschaft im Vorerzgebirgsland
Hauptaufgabe des Museums ist die Erweiterung touristischer Möglichkeiten um ein
einzigartiges Objekt in historischer Umgebung, die Ausrichtung kultureller Aktivitäten und die
Bereicherung des gesellschaftlichen Lebens der Region.
Gründe für die Entstehung des PTM
Angesichts des Rückgangs der Kohleförderung war es für das nordböhmische Gebiet
erforderlich, eine Neuausrichtung zu suchen, die die touristische Anziehungskraft der Region
erhöht und gerade auch an die langjährige Bergbautradition anknüpft. Eines der geplanten
Ziele war die Globale Revitalisierung (GPR), die als erstes offizielles Dokument für eine
erfolgreiche Entwicklung und Restrukturierung Nordböhmens, unter anderem ein Vorschlag
zur Projekterarbeitung zur Schaffung einer Zone industrie-technischer Denkmale ist
(Begehbarmachung historischer Grubenobjekte, Ausstellung von Schacht- und
Tagebautechnik, geologische Sammlungen, Umsiedlung von Gemeinden usw.). Zusammen
mit weiteren sich anschließenden Bereichen lassen sich so neue Arbeitsplätze schaffen für
einige zig Leute und noch dazu die hiesigen Traditionen erhalten.
In Einklang mit der GPR wurde das Projekt des Technischen Museums des
Erzgebirgsvorlandes realisiert. Es bietet in rekultivierter Landschaft technische Denkmale
aus den Bereichen Bergbau und Chemie. Es ist notwendig, auch hinzuzufügen, dass das
PTM das einzige Technische Museum dieser Art in Nordböhmen ist. Projektanliegen des
Museums ist, die Gestaltung eines industrie-technischen Denkmalkomplexes der
Vorerzgebirgsregion, der konkret die Bereiche der Förderung in den nordböhmischen
Braunkohlebecken unter- und übertage, die Aufbereitung und weitere Kohlenutzung und die
chemische Industrie betrifft.
Die Ausstellungen sollen die Sitten, Gebräuche und Traditionen näher bringen, die mit dem
Leben im Bergbau verbunden sind und die Erneuerung einer Landschaft dokumentieren, die
durch den Bergbau zerstört worden ist. Nicht nur der Bergbau und die Chemieindustrie
beteiligten sich an der Charakterausprägung des Erzgebirgsvorlandes. Nicht zu vergessen
sind weitere Bereiche menschlichen Wirkens. Die Glas- und die Textilindustrie, die
Herstellung von Holzspielzeug und nicht zuletzt gehört auch z.B. die Forstwirtschaft
untrennbar zum spezifischen Charakter dieser Region, genauso wie die Landwirtschaft.
71 Standortwahl und Realisierung des PTM
Zur Errichtung des Museums wurde wie in der Studie vorgeschlagen, das ehemalige
Grubengelände Julius III in Kopisty im Moster Revier ausgewählt. Die ausgewählte Lokalität
mit einer Fläche von 8 ha befindet sich in der Nähe des westlichen Ufers vom „Moster See“
ca. 4 km von der Stadt Most entfernt. Gründe für die Standortwahl im zentralen Teil des
nordböhmischen Kohlebeckens gab es einige. Zur Gegend um Most gibt es die erste
schriftliche Erwähnung über Kohleförderung in Nordböhmen. In der Zeit nach dem 2.
Weltkrieg beteiligte sich dieses Gebiet mit fast 50 % an der gesamtstaatlichen
Braunkohleförderung und gerade hier wurde der Übergang vom Kleingruben- zum
Großraumabbau
vollzogen. Im Moster Revier wurden die ersten zentralen
Kohleaufbereitungsanlagen errichtet (Komořany, Herkules), ein Instandsetzungsbetrieb für
Großraumtechnik (Zentrale Werkstätten Komořany – Erzgebirgischer Maschinenfabrik A.G.)
und über viele Jahre hatte die staatliche Leitung für Kohleförderung SHP hier ihren
Geschäftssitz. Heute befindet sich hier das Institut für Grundlagenforschung der
Braunkohleindustrie (VÚHU a.s.), das staatliche Bergamt (OBÚ Most) und das
Hochschulzentrum für Bergbau (VŠB-TUO). Im Jahr 1978 wurde im Moster Revier der
wahrscheinlich letzte tschechische Großraumtagebau „Vršany“ eröffnet, der mit größter
Wahrscheinlichkeit die Braunkohleförderung in der ČR zum Abschluss bringen wird. Es
wurden auch andere Lokalitäten in
Erwägung gezogen – wie z.B. das
Areal der Tagebaue „Centrum“ oder
„Koh-i-noor“, das Gelände der
früheren
Eisenbahnersiedlung
(ČSD), oder zumindest teilweise die
Nutzung von Objekten auf dem
Gelände des „Neuen Werkes
Kopisty“. Nach Auswertung des Für
und Wider zu diesen Varianten ging
daraus
immer
eindeutig
die
Anordung des PTM Hauptgeländes
gerade auf der Fläche des
ehemaligen Schachtes „Julius III“
hervor. Einige Teilausstellungen
werden dann außerhalb von diesem
Gelände platziert, so auf dem
Schloss
„Jezeří“,
im
Regionalmuseum Most und auf
Abbildung 2: Umgebung des Museums
Schloss „Chrámce“. Die wichtigsten
Vorteile dieser Lokalität sind
insbesondere die Nutzung eines richtigen Schachtes und die Möglichkeit, untertage
einfahren zu können, die Anbindung an Wasser, Fernwärme, Strom und Kanalisation und die
direkte Bahnanbindung des Geländes der zukünftigen Museumsanlage.
Das Gebiet der ehemaligen Fördergrube „Julius III“ umfaßte insgesamt 80 Bauobjekte. Zu
deren Abriß wurden daher 32 Objekte vorgeschlagen, sodaß die verbleibenden 48 Objekte
rekonstruiert werden, davon 38 für Ausstellungszwecke untertage, 9 zur einleitenden
Ausstellung und ein Objekt zum Erzbergbau. Ferner wurde die Erneuerung der bestehenden
Grünflächen, der befestigten Flächen und der Verkehrswege vorgeschlagen sowie neue
72 Umzäunungen, Erneuerung der Anbindungen mit Gas, Wasser, Strom, Errichtung einer
Gedenkhalle und Errichtung eines neuen Pavillons für die Begrüßungsausstellung.
Gegenwärtig verläuft die Rekonstruktion des PTM, die aus dem Programm zur Förderung
der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von 2007 – 2013 zwischen der Tschechischen
Republik und den Freistaat Sachsen Cíl 3/ Ziel 3 mitfinanziert wird. Die Aktivitäten werden
gemeinsam mit dem Projektpartner Lengefeld – Kalkwerk Museum (Bergbaumuseum) unter
der Projektnummer 100115239 realisiert. Die Rekonstruktion betrifft hauptsächlich die
Errichtung eines neuen Kesselhauses zur Beheizung der Museumsräume und die
Rekonstruktion des Gebäudes, wo die Büroräume und die Ausstellungsräume zum
Erzbergbau eingerichet werden sollen.
Ausstellungen des PTM
Das Museum ist seinem Charakter nach für alle Bevölkerungsschichten geeignet ohne
Rücksicht auf deren Alter, Bildung oder körperliche Verfassung. Die Ausstellung ist ihrem
Charakter nach für die Besucher bestimmt, die mehr über die Geschichte des Bergbaus und
der daran anknüpfenden Branchen wie Wärmekraftwerke, Chemie, Aufbereitung u.ä.
Die Gesellschaft PTM ist Eigentümer von sieben technischen Denkmalen, dazu gehören:
•
Schachtgebäude mit Förderturm, Einfallschacht und Wagenumlauf,
•
Maschinenraum des Aufzugsschachtes,
•
Ursprüngliches Heizhaus,
•
Schachtgebäude mit Förderturm des Wasserschachtes und Maschinenraum, wo sich
der Thomson Aufzug befindet,
•
Schornstein-Torso,
•
Zwei einstöckige Wohnhäuser der Arbeiterkolonie,
•
Dampfmaschine zur Förderung.
Gerade das zuletzt erwähnte technische Denkmal, eine Dampfmaschine zur Förderung - ein
Unikat aus dem Jahr 1891, ist das Trägerexponat. Die Dampfmaschine zur Förderung
kommt aus der Werkstatt der Böhmisch-mährischen Maschinenwerke und ihre Aufgabe
besteht darin, Förderkäfige bis in 188 m Tiefe zu bewegen. In Betrieb war sie bis zum Jahr
1992, als der Schacht geschlossen wurde.
Nach einer wirtschaftlich schweren Phase und personellen Veränderungen wurde 2007 der
Abbildung 3: Gegenwärtiger Zustand und Vorschlag des Areals
73 „Stollen Julius“ feierlich eröffnet. Er wurde in den ehemaligen mechanischen Werkstätten
untergebracht. Bestandteil des simulierten Stollens ist ein Großgerät PK 3 R als MuldenRüttel- und Vorladekratzbandförderer, Nachrißbohrer und Vortriebskombine. In weiteren
begehbaren Expositionen werden Überblicke zu historischen Geräten und Ersatzteilen, eine
Ausstellung zu Grubenlampen und zur Geologie, zum Schachtvermessungswesen, zu
Bergbaurettungsdiensten und eine Technikschau zur Kontrolle der Schachtbelüftung gezeigt.
Teil des Museums ist auch eine Gedenkhalle, wo auf Tafeln die Namen aller angebracht
sind, die in den Schächten der SHP bei Grubenunglücken ums Leben gekommen sind. In
den Folgejahren wurde das Gebäude „Vila II“ renoviert, wo eine Ausstellung zum Thema
„Von der Kohle zum Erdöl“ eingerichet worden ist. Diese Exposition beinhaltet Beispiele der
chemischen Fertigung und in der chemischen Industrie weiterverarbeitete Kohle. Außer der
Technologie selbst sind auch historische Fotos und Dokumente Bestandteile der
Ausstellung. Ein Teil der Ausstellung ist den Bombenangriffen in den letzten Kriegsjahren auf
das hiesige Chemiewerk gewidmet, dass dann nicht mehr produktionsfähig war. Dieses
aufwendige Projekt wurde aus dem europäischen Fonds Cíl 3/Ziel 3 finanziert. Bei den
neuen Expositionen wäre auch eine einzigartige Technik zur Bergung verschütteter
Bermänner aus einer Einsturzkammer oder dem Lampenraum zu erwähnen, einem Raum,
der zur Unterbringung der persönlichen Ausrüstung an Lampen und Selbstschutz dient und
aus sogenannten Bergbaukettenbädern, wo die Bergmänner ihre Bekleidung auf sogenannte
Haken hängen. Der gegenwärtige Stand zum Areal und die ursprünglichen
Projektvorschläge sind auf Abbildung 2 dargestellt.
Die musealen Exponate wurden in Zuammenarbeit mit von Betrieben aus der Umgebung
(Czech Coal a.s., Severočeské doly a.s., Česká rafinérská a.s. und weitere) oder von
privaten Sammlern gespendet.
Eingliederung des PTM in die Konzeption zur Tourismusentwicklung
Im Rahmen des Kreises Most und des zentralen Teils des Erzgebirgsvorlandes lassen sich
je nach Interesse der Besucher Bergbauexkursionen durchführen. Die benachbarten
Interessensgebiete lassen sich in innere und äußere einteilen. Innere Exkursionsgebiete von
Interesse bieten Besichtigungen sowohl historischer Objekte, als auch wichtiger technischer
Rekultivierungen.
Zu den herausragenden und besuchenswerten Objekten gehören:
•
Das Areal der verschobenen Dekanatskirche der „Heiligen Mutter Gottes“ mit dem
Barockspital, der erneuerten Kirche des „Heiligen Geistes“, der vorbereiteten Ausstellung
„Mini Most“ und des hölzernen Orthodoxen Klosters,
•
Die Burg Hněvín mit Ausblick auf die Industrielandschaft der Moster Region,
•
Der Flugplatz auf der Abraumfläche „Střimická výsypka“ mit Option zu PanoramaRundflügen,
•
Der Autodrom auf der Abraumflächen „Vrbenský“ mit Option zu Fahrten auf der
Rennstrecke mit dem benachbarten See Matylda,
•
Das Areal des Moster Sees,
•
Der Hippodrom auf der Haldenfläche „Velebudická výsypka“ mit Option zu Reittouren
und einem Golfplatz
Den Besuchern des PTM kann so ein mehrtägiges Programm angeboten werden je nach
Gestaltung und Interesse für die Besichtigungs-, Rad- oder PKW-Touren.
An diese inneren Zonen von Interesse schließen sich äußere Besichtigungstouren
unmittelbar an. Äußere interessierende Gebiete betreffen dann den mittleren Teil des
74 Erzgebirges
und
des
Erzgebirgsvorlandes von Ústí nad
Osten bis nach Sokolov im Westen mit
seinen
Burgen,
Labem
im
Schlössern,
Abbildung 4: Besucherorte außerhalb des Museums
städtischen Denkmalzonen, mittelalterlichen Bergstädten, Bädern und technischen
Denkmalen von gesamtstaatlicher Bedeutung. Dank dieses großen Potenzials kann das
Moster Gebiet ein wichtiges touristisches Zentrum werden und so markant zur
Neuausrichtung wirtschaftlicher Tätigkeit der Region beitragen.
Ökonomische Bewertung und mögliche Entwicklung des PTM
Gemäß der anfänglichen Schätzungen aus den Jahren 2000 und 2002 in der Konzeption
und anschließenden Machbarkeitsstudie wurden die Gesamtausgaben für den Bau auf 401,2
Mil. Kč. geschätzt. Nach Abzug der Ausgaben für das PTM von der präzisierten Konzeption
zur Schadensregulierung aus der Vergangenheit (09/2006) in Höhe von 56 Mil. Kč. basiert
die Gesamtrealisierung weiterhin auf dem ursprünglich vorgeschlagenen Umfang von 345,2
Mil. Kč aus anderen Mitteln. Die Gesamtausgaben für den Museumsbetrieb betragen etwa
2,5 Mil. Kč. pro Jahr. Diese Ausgaben sind jedoch aus den eigenen Einnahmen nicht
finanzierbar, die nur aus der Erhebung von Eintritten gebildet werden. Bei den
gegenwärtigen Preisen müßte sich die Besucherzahl um 50.000 zahlender Besucher pro
Jahr bewegen, was mehr als unrealistisch ist. Deshalb ist es erforderlich, den regulären
Förderungsrahmen zu ermitteln, durch den die jährlichen Verluste ersetzt werden, die mit
dem Betrieb verbunden sind. Anderenfalls ließe sich die Haushaltsbilanz des PTM nicht
ausgleichen.
Angesichts des
Exponate wurde
Vorstellungen zu
Etappen sind so
o.g. finanziellen Aufwandes und der unrealistischen Akquise einiger
das ursprüngliche Vorhaben überbewertet und die Charakteristiken und
einzelnen Etappen sollten geändert werden. Von den ursprünglich sieben
vier geblieben – Förderung untertage; Sitten, Traditionen und Bräuche in
75 Verbindung mit dem Bergbau; Förderung übertage und Kohlenutzung und eine Ausstellung
zur Chemie; Zerstörung und Erneuerung der Landschaft. Für die Zukunft wird geplant, die
Exposition zum Untertagebau zu beenden, den Förderturm zu rekonstruieren, die
Ausstellung zur Tagebauförderung zu ergänzen und neue Exponate im Bereich Erzbergbau
und Heizkraftwerke umzusetzen.
Besucherzahl und Werbung
Die Besucherzahl vom Technischen Museum des Erzgebirgsvorlandes bewegt sich bei etwa
8.000 Besuchern pro Jahr, womit es zu den meistbesuchten Museen des Bezirkes Ústí
gehört. Nach Ende der Rekonstruktion wird die Besucherzahl auf 15.000 Personen pro Jahr
geschätzt. Ein erhöhtes Interesse in der Öffentlichkeit könnte auch eine umfangreichere
Bewerbung verstärken, die jedoch mit größeren finanziellen Ausgaben verbunden ist. Bisher
stehen die Webseiten der TMV zur Verfügung (www.ptm.cz) und Informationen in der lokalen
Presse. Gerade an schmückendem Beiwerk wie Geschenkartikeln und Souvenirs, am
Imbissangebot mangelt es hier noch. Die finanzielle Seite des PTM ist der kritischste Punkt
des ganzen Projektes. Obwohl Eintritte erhoben werden, ist der Museumsbetrieb völlig
abhängig von bewilligten Fördermitteln und seine weitere Entwicklung ist nur aufgrund eines
Fördermitteleinsatzes möglich.
Möglichkeiten zur weiteren Entwicklung
Das Technische Museum des Erzgebirgsvorlandes trägt mit einigen weiteren
Interessensgebieten in großem Maße zur Erzielung eine neuen Images dieser Region bei.
Das Bewußtsein der Mehrzahl der Einwohner Tschechiens über das Erzgebirgsvorland ist
bis jetzt leider nur mit den negativen Einflüssen der Braunkohleförderung und –nutzung
verbunden. Eine intensivere Propagierung und Popularisierung des PTM könnte diese
Dogmen zurückdrängen und die touristische Erschließung in Nordböhmen voranbringen. Die
gegenwärtige wirtschaftliche und politische Situation läßt jedoch solche ähnlichen Ansinnen
nicht zu. Der Museumsbetrieb ist leider größtenteils von gewährten Fördermitteln oder
Beiträgen nahestehender Organisationen abhängig. Die finanzielle Unsicherheit zwang die
Geschäftsleitung zu Einschränkungen einzelnet ursprünglich geplanter Etappen. Ein
möglicher Ausweg aus der langanhaltenden ungewissen Situation könnte die Umfirmierung
des PTM in eine gGmbH sein, deren Eigentum dann verstaatlicht würde und die dann zum
Bezirk Ústí oder einer anderen Gebietsverwaltungseinheit als Ganzes gehören würde. Mit
diesem Wechsel könnte die finananzielle Lage des Museums stabilisiert werden und es
würde auch für die weitere Entwicklung des Technischen Museums des Erzgebirgsvorlandes
nützlich sein, da es ein bedeutsames technisches Denkmal ist.
Schlußwort
Die Entfaltung des Tourismus in der Tschechischen Republik und besonders in ihren
Regionen wurde eindeutig durch den Beitritt der Tschechischen Republick zur Europäischen
Union gefördert. Außer den traditionellen touristischen Zielen ist auch real eine verstärkte
Sichtbarmachung der anderen touristischen Regionen zu erwarten. Nordböhmen bzw. der
Bezirk Ústí bemühen sich fortwährend darum, ein neues Image zu erzielen, das in der
Vergangenheit stark unter der langanhaltenden Umweltzerstörung gelitten hat.
Das Technische Museum des Erzgebirgsvorlandes gehört seinem Charakter nach zu den
einzigartigen Bergbaumuseen nicht nur in der Tschechischen Republik, sondern auch im
Ausland. In der Gegenwart ist es das einzige Museum zum Bergbau der nordwestlichen
Gebiete der ČR. Die Exposition des Museums zielt auf die vergangene, gegenwärtige und
76 auch die zukünftige Situation des Bergbaus und die sich daran anschließenden
Produktionszweige hin, sie gewährt den Besuchern eine komplexe Sicht auf den Charakter
der nordböhmischen Region. Das Museum trägt so ganz ohne Zweifel zur höheren
Attraktivität Nordböhmens bei. Dieses Bemühen ist jedoch unerläßlich durch Schaffung einer
qualitativ guten touristischen Infrastruktur zu unterstützen (Unterkünfte, Verkehr,
Informationssysteme usw.) und durch Gewährleistung qualitativer und überarbeiteter
Angebote für touristische Gesamtpakete.