Vergleichende Rechtsanalyse betreffend die

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Vergleichende Rechtsanalyse betreffend die
Kreisamt des Kreises Südmähren
Österreichisches Rotes Kreuz
Vergleichende Rechtsanalyse betreffend die
grenzüberschreitende Katastrophenhilfe
in Österreich und Tschechien
30.9.2011
Inhaltsverzeichnis
Einleitendes ............................................................................................................................................. 4
Projekthintergrund ............................................................................................................................... 4
Relevanz des Themenbereichs ........................................................................................................... 4
Methodologie ....................................................................................................................................... 5
Österreich und Tschechien: Länderprofil und wahrscheinliche Katastrophenszenarien ........................ 6
Österreichische Rechtslage im Bereich Katastrophenhilfe ..................................................................... 7
Kompetenzen ...................................................................................................................................... 7
Rechtslage im Bereich Katastrophen-hilfe in der Tschechischen Republik ............................................ 8
Das Katastrophenhilferecht im Einzelnen ............................................................................................... 9
Zentrale Ansprechstelle der Regierung: .............................................................................................. 9
Koordination der Hilfeleistung und Informationsaustausch: .............................................................. 11
Rolle der Österreichischen Roten Kreuzes bei der Katastrophenhilfe: ............................................. 13
Rolle des Südmährischen Kreises, seiner Organe und Behörden bei der Katastrophenhilfe .......... 13
Internationale Frühwarnung............................................................................................................... 15
Hilfeersuchen ..................................................................................................................................... 19
Privilegien und Immunitäten .............................................................................................................. 24
Registrierung ..................................................................................................................................... 25
Anerkennung beruflicher Qualifikationen: ......................................................................................... 25
Andere Verfügungen über unverbrauchte Hilfsgüter ......................................................................... 26
Innerstaatliche Rechtsstellung ausländischer humanitärer Organisationen ..................................... 28
Private und individuelle ausländische Hilfe ....................................................................................... 28
Versicherung ..................................................................................................................................... 29
Fremdwährung .................................................................................................................................. 29
Transport ........................................................................................................................................... 30
Steuern .............................................................................................................................................. 32
Verantwortlichkeit des betroffenen Staates ....................................................................................... 33
Verantwortlichkeit der Hilfeleister ...................................................................................................... 34
Sicherheit ........................................................................................................................................... 35
Verlängerte Dienstzeit ....................................................................................................................... 35
Andere Begünstigungen für internationale Hilfeleister ...................................................................... 36
Beendigung ....................................................................................................................................... 36
Hilfe an das Ausland .......................................................................................................................... 36
Grenzübertritt ..................................................................................................................................... 37
Ausnahmen von Begünstigungen ..................................................................................................... 38
Die Rolle von Freiwilligen bei der Katastrophenhilfe in Österreich ....................................................... 39
Begriffsbestimmung ........................................................................................................................... 39
Freiwillige im Katastrophenhilfsdienst ............................................................................................... 40
Versicherung.................................................................................................................................. 40
2
Auslandseinsätze .......................................................................................................................... 40
Die Position der Freiwilligen in der tschechischen Rechtsordnung ...................................................... 42
Vertrag zwischen dem Volontär und der entsendenden Organisation .............................................. 42
Versicherung für Volontäre und Verantwortung der entsendenden Organisation ............................ 43
Zusammenfassende Bemerkungen ...................................................................................................... 44
Möglicher Regelungsbedarf und Handlungsempfehlungen an politische Entscheidungsträger ....... 44
Informationsaustausch .................................................................................................................. 44
Kriterien für ein Ersuchen um internationale Hilfe ......................................................................... 44
Gleichstellung von NGOs im tschechischen Recht ....................................................................... 44
Abkommen für grenzüberschreitende Regeleinsätze ................................................................... 44
Anhang I: Bi- und multilaterale Abkommen im Bereich des Zivilschutzes ............................................ 45
ALLGEMEINE KATASTROPHENHILFEABKOMMEN ...................................................................... 45
SPEZIALABKOMMEN FÜR DEN BEREICH "NUKLEARE SICHERHEIT"....................................... 47
SPEZIALABKOMMEN FÜR DEN BEREICH "UMWELTSCHUTZ" ................................................... 48
REGIONALE ABKOMMEN................................................................................................................ 49
3
Einleitendes
Projekthintergrund
Im Rahmen des Projektes save.regions - "Grenzüberschreitende Katastropheneinsätze
zwischen Einsatzeinheiten aus Südmähren und Niederösterreich“ wird das Ziel verfolgt, die
grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Einsatzorganisationen und Behörden der
beiden Ländern im Bereich der Katastrophenhilfe zu fördern. Im Mittelpunkt steht dabei die
Stärkung und grenzüberschreitende Vernetzung des Freiwilligenwesens, das eine wichtige
Stütze im Falle von Katastrophen sein kann. Die Erfahrungen, die in Österreich bei der
Gewinnung und Koordination von spontanen Freiwilligen zur Unterstützung von
Einsatzorganisationen für den Katastrophenhilfseinsatz gesammelt wurden, dienten als
Grundlage für das „Team Morava“. Dieses Team, das nach dem Vorbild von „Team
Österreich“ mittels einer Medienkampagne sowie begleitenden Maßnahmen in Südmähren
geschaffen wurde, lockte mehrere hundert Interessierte an, die Mitglied des Teams wurden
und eine Basisausbildung für den unterstützenden Einsatz bei Großschadensereignissen
erhielten.
Neben diesem umsetzungsorientierten Element galt es auch, die rechtliche Ist-Situation in
beiden Ländern in Bezug auf die grenzüberschreitende Katastrophenhilfe zu erheben, um im
Falle von rechtlichen Barrieren oder offenem Regelungsbedarf konkrete Empfehlungen an
politische Entscheidungsträger zu formulieren.
Relevanz des Themenbereichs
Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte haben in immer stärker zunehmendem Maße gezeigt,
dass die Katastrophenhilfe immer mehr zu einer überregionalen und internationalen
Angelegenheit wird.
Dafür verantwortlich sind mehrere Faktoren, so zum Beispiel die zunehmende Anzahl und
Leistungsfähigkeit international tätiger Hilfsorganisationen, die vor allem auf Grund des
Klimawandels oder bewaffneter Konflikte zunehmende Anzahl und Intensität von
Katastrophen, die wirtschaftliche und politische europäische Integration , sowie der Umstand,
dass es den meisten betroffenen Gemeinden, Provinzen oder Staaten heute aus politischen
Gründen leichter fällt, um internationale Hilfe zu ersuchen.
Das Gesagte gilt für Katastrophen, die ohne menschliches Zutun eintreten ebenso wie für
Katastrophen, deren Eintritt durch menschliche Einwirkungen gefördert oder hervorgerufen
worden ist, wie zum Beispiel alle Katastrophen, die als Folge der vom Menschen verursachten
Erderwärmung verstanden werden können. Solche Katastrophen werden wahrscheinlich in
absehbarer Zukunft nicht nur vermehrt auftreten, sondern möglicherweise auch Gebiete und
Länder heimsuchen, die – wie etwa Österreich – bisher davon weitestgehend verschont
geblieben sind. Auch dieser Umstand macht ein reibungsloses und gut koordiniertes
internationales Zusammenwirken bei der Katastrophenhilfe umso wichtiger.
Erfahrungen aus den letzten Jahren und Jahrzehnten zeigen ebenfalls deutlich, dass die
Effizienz und Wirksamkeit der internationalen Katastrophenhilfe leider dadurch beschränkt ist,
dass es dafür bis heute keine einheitlichen rechtlichen Rahmenbedingungen gibt. Eben auf
diesem Gebiet, wo die Zeit in der Regel eine große Rolle spielt und die Hilfe nur in dem Fall
sinnvoll ist, dass sie – wie bei der Bergung von Verschütteten im Erdbebenfall – in einigen
Stunden oder einigen wenigen Tagen eingesetzt wird, sind administrative Hindernisse und
Beschränkungen wie etwa Zoll- und Visaerfordernisse der von der Katastrophe überlasteten
Behörden des betroffenen Staates für viele Katastrophenopfer leider verhängnisvoll.
4
Dasselbe gilt auch für die Qualität der Hilfeleistung. Es zeigt sich leider immer wieder, dass
nicht alle Organisationen und Akteure im Bereich der internationalen Katastrophenhilfe ihre
Tätigkeit auf das höchstmögliche Nutzen für die Katastrophenopfer richten. Häufig stehen
andere Kriterien im Vordergrund, wie z.B. Medienwirkung, Spendenmarketing oder sogar
diverse wirtschaftliche, politische oder Weltanschauungsinteressen. Auch das kann im
Katastrophenfall zu großen Problemen samt Personenverlusten führen.
Es zeigt sich deshalb deutlich, dass es neben der bereits in vielen Bereichen etablierten
organisatorischen Katastrophenvorsorge auch einer rechtlichen Katastrophenvorsorge bedarf,
damit im Katastrophenfall bereits die geeigneten juristischen Rahmenbedingungen vorliegen,
um Katastrophenhilfe von außen bei Bedarf möglichst rasch, effizient und wirkungsvoll zum
Einsatz bringen und so Gesundheitsschäden und den Verlust von Leben auf Seiten der von
der Katastrophe betroffenen Menschen so weit wie möglich minimieren zu können. Dies alles
natürlich unter Wahrung der Souveränität des Empfangsstaats.
Methodologie
Die vorliegende Analyse basiert auf dem Länderbericht Österreich, der von Dr. Georg Potyka
im Rahmen eines von der EU, DG Environment, geförderten Projektes erstellt wurde. Diese
Studie wurde anhand eines auf den IDRL-Richtlinien basierenden Fragenkatalogs der
Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften vom
Österreichischen Roten Kreuz und dem Kreis Südmähren verfasst. Der besseren
Übersichtlichkeit, Vergleichbarkeit und Nachvollziehbarkeit halber folgt auch der tschechische
Part der Struktur des IDRL Fragenkatalogs.
Ziel dieser Studie ist eine Bestandsaufnahme der Gesetze, Regelungen, Abkommen und
Vereinbarungen im Zusammenhang mit der grenzüberschreitenden Katastrophenhilfe in
Österreich und Tschechien. Es wird analysiert, inwieweit die in den IDRL-Richtlinien
enthaltenen Empfehlungen und Bestimmungen im österreichischen und tschechischen Recht
bereits umgesetzt sind. Auf Grundlage des Ist-Zustandes erfolgt eine abschließende
Beurteilung hinsichtlich offenem Regelungs- und Anpassungsbedarf, der in Form von
Handlungsempfehlungen an politische Entscheidungsträger formalisiert wird.
5
Österreich
und
Tschechien:
Länderprofil und wahrscheinliche
Katastrophenszenarien
Die Republik Österreich ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa. Es grenzt im Westen an die
Schweiz, Deutschland und Liechtenstein, im Norden an Deutschland und die Tschechische
Republik, im Osten an die Slowakei und Ungarn und im Süden an Italien und Slowenien.
Österreich hat eine Fläche von rund 84.000 km² und 8,2 Mio. Einwohner.
Zu den schwersten Naturkatastrophen der letzten Jahre gehörten vor allem folgende:
-
Hitzewellen (Juli 2003, Juli 2007)
-
Murenabgänge / Lawinenabgänge (Februar 1999, März 2000)
-
Überflutungen (August 1991, Juli 1997, Mai 1999, August 2002, Juli 2005, März 2006)
-
Stürme (November 2002, Februar 2008)
Die größten technischen Katastrophen passierten in den letzten Jahren:
-
Verkehr (z.B. Seilbahnunglück Kaprun November 2000)
-
Industrieunfall (Juli 1998)
Rund 60% der in Österreich produzierten elektrischen Energie entfällt auf Wasserkraft, der
Rest vor allem auf kalorische Kraftwerke. Österreich verfügt aufgrund des Atomsperrgesetzes
aus dem Jahr 1978 über keine Kernkraftwerke.
Die Tschechische Republik ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa. Sie grenzt im Westen an
Deutschland, im Norden an Polen, im Osten an die Slowakei und im Süden an Österreich.
Die Tschechische Republik hat eine Fläche von ca. 78 867 km² und 10,5 Mio. Einwohner.
Die größten Naturkatastrophen nach Aufzeichnungen aus den letzten Jahren:
-
natürliche Hochwasserereignisse – Juni 1997, August 2002, März/April 2006, Mai/Juni
2010
-
Orkan Kyrill – Januar 2007, Sturm – Juli 2010 (Umgebung von Jedovnice)
-
Erdrutsch infolge des Hochwassers – Juni 2010
Die größten technischen Katastrophen in den letzten Jahren:
-
Brand der Schaumstofffabrik in Brumovice – Oktober 2009
Etwa 66 % der Stromherstellung wird in Tschechien von Wärmekraftanlagen, 30 % von
Kernkraftwerken und 3,7 % von Wasserkraftwerken gedeckt.
6
Österreichische Rechtslage im Bereich
Katastrophenhilfe
Kompetenzen
Katastrophenhilfe ist Ländersache
Österreich ist ein Bundesstaat, bestehend aus den neun selbständigen Ländern Burgenland,
Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich Salzburg, Steiermark, Tirol, Vorarlberg und Wien.
Angelegenheiten, die in der österreichischen Bundesverfassung nicht ausdrücklich dem Bund
zugewiesen sind, fallen gemäß Artikel 15 des Bundes-Verfassungsgesetzes (B-VG)1 in
Gesetzgebung und Vollziehung in die Zuständigkeit der Länder.
Die Katastrophenhilfe ist in der Bundesverfassung nicht ausdrücklich erwähnt, daher bleibt sie
in der Gesetzgebungs- und Vollziehungskompetenz der Länder. Aus diesem Grund hat jedes
österreichische Bundesland sein eigenes Katastrophenhilfegesetz erlassen.
Für das Projekt save.regions ist das niederösterreichische Katastrophenhilfegesetz (NÖ KHG)
von 1973 von besonderer Bedeutung.
Koordinierungskompetenz durch den Bund
Da jedoch Katastrophen die Grenzen eines Bundeslandes oder gar des Gesamtstaates
überschreiten oder internationale Maßnahmen nötig machen können, übt der Bund in Sachen
der Katastrophenhilfe eine Koordinationskompetenz aus. Er tut dies unter dem allgemeinen
Titel der „Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit“ sowie der „Äußeren Angelegenheiten“,
zwei Bereiche, die laut Artikel 10 des Bundes-Verfassungsgesetzes in seiner Zuständigkeit
liegen. Zuständig für die Ausübung der Koordinationsfunktion ist laut Bundesministeriengesetz
das Bundesministerium für Inneres, bei dem als Kontaktstelle die Bundeswarnzentrale
eingerichtet ist.
Der Bund hat somit in Österreich im Bereich der Katastrophenhilfe grundsätzlich keine
inhaltliche Regelungs- und Vollzugskompetenz und kann den Landesbehörden diesbezüglich
auch keine Weisungen erteilen. Die Koordinationstätigkeit des Bundes trägt hier somit eher
den Charakter einer Dienstleistung für die Bundesländer.
1
BGBl. 1/1930 in der Fassung BGBl. I 47/2009
7
Rechtslage im Bereich Katastrophenhilfe in der Tschechischen Republik
Die Tschechische Republik ist ein Einheitsstaat, in seinem Rahmen sind 14 höhere
Selbstverwaltungseinheiten – Kreise – errichtet. Die Gesetzgebung ist auf der zentralen
Ebene konzentriert, die Kreisorgane können nur untergeordnete Vorschriften verabschieden,
die im Einklang mit Gesetzen sein müssen.
Die Problematik von Krisensituationen und deren Bewältigung sowie weitere
zusammenhängende Probleme sind auf der nationalen Ebene relativ umfassend geregelt, und
zwar samt den Fällen mit grenzüberschreitenden Auswirkungen. Die gesetzlichen
Bestimmungen legen auch Befugnisse des Staates und seiner Organe sowie der Organe der
Gebietskörperschaften in solchen Situationen fest.
8
Das
Katastrophenhilferecht
Einzelnen
im
Zentrale Ansprechstelle der Regierung:
1.
Besteht eine gesetzlich festgesetzte zentrale Regierungsstelle für die Anforderung
internationaler Hilfe bzw. für die Aufnahme von Verbindung mit internationalen
Hilfsorganisationen (einschließlich nichtstaatlicher Stellen)?
Republik Österreich
Österreich ist ein Bundesstaat, der sich aus neun selbständigen Ländern zusammensetzt:
Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol,
Vorarlberg und Wien. Angelegenheiten, die nicht nach der Bundesverfassung dem Bund zur
Gesetzgebung und Vollziehung zugewiesen sind, fallen in die Zuständigkeit der Länder. Die
Katastrophenhilfe ist im Bundes-Verfassungsgesetz nicht erwähnt, weswegen sie in die
Zuständigkeit der Länder fällt. Allerdings ergibt sich in der Praxis die Notwendigkeit des
koordinierenden Einschreitens von Bundesbehörden, wenn eine Katastrophe die Grenzen
mehrerer Bundesländer oder gar die Grenzen der Republik Österreich überschreitet. Dieses
Einschreiten wird dadurch ermöglich, dass die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe,
Ordnung und Sicherheit sowie äußere Angelegenheiten der Zuständigkeit des Bundes
vorbehalten sind (Art. 10 (1) Z. 2 und 7 B-VG).
Das Bundesministerium für Inneres ist nach dem Bundesministeriengesetz 1986, BGBl.
Nr. 76/86, in der Fassung von BGBl. I Nr. 4/2008, Anlage zu §2 lit. E, Z.1, zur Koordination
der Katastrophenhilfe zuständig. Es kann dazu alle notwendigen nationalen und
internationalen Kontakte herstellen. Es wird dabei von dem unter seinem Vorsitz arbeitenden
„Staatlichen Krisen- und Katastrophenschutzmanagement“ (SKKM) unterstützt.
Tschechische Republik
Im tschechischen Recht wird diese Problematik im Gesetz Nr. 239/2000 Slg., über das
Integrierte Rettungssystem und über Änderung einiger Gesetze, in der Fassung späterer
Vorschriften (nachstehend „IZS-Gesetz“) geregelt. Was die Zentralorgane der staatlichen
Verwaltung betrifft, im § 7 Abs. 4 des Gesetzes steht, dass das Innenministerium
a) die Rettungs- und materielle Hilfe für Ausland in Zusammenarbeit mit dem
Außenministerium, den Einsatzkräften des Integrierten Rettungssystems und zentralen
Verwaltungsbehörden organisiert,
b) die Funktion einer Kontaktstelle für die Anforderung der internationalen Humanitärhilfe
vom betroffenen Land oder von einer internationalen Organisation durchlaufend erfüllt,
und zwar in Übereinstimmung mit internationalen Verträgen, mit welchen die
Tschechische Republik gebunden ist, wodurch die Möglichkeit nicht beschränkt ist, eine
Humanitärhilfe ins Ausland auf dem diplomatischen Weg anzufordern; sowie für die
Mitteilung über Entstehung eines ernsthaften außerordentlichen Ereignisses im Ausland,
das auch das Gebiet der Tschechischen Republik gefährden kann,
c)
zuständige internationale Organisationen über Kräfte und Mittel der Tschechischen
Republik für die internationale Humanitärhilfe informieren.
Die vorgenannten Aufgaben des Innenministeriums wurden mit einem Gesetz der
Generaldirektion des Feuerwehr-Rettungskörpers delegiert.
2.
Welche gesetzlichen Zuständigkeiten hat die Zentralstelle?
9
Republik Österreich
Die Zentralstelle hat nur Koordinationsaufgaben aber keine Entscheidungsbefugnisse.
Tschechische Republik
Gemäß § 7 Gesetz Nr. 239/2000 Slg., über das Integrierte Rettungssystem und über
Änderung einiger Gesetze, in der Fassung späterer Vorschriften, koordiniert das
Innenministerium (bzw. die Generaldirektion des Feuerwehr-Rettungskörpers) u.a. auch
bei internationalen Rettungsoperationen das Vorgehen von Ministerien, Kreis- und
Gemeindeämtern sowie juristischer und natürlicher Personen, die eine unternehmerische
Tätigkeit ausüben.
Weiter koordiniert es zentral die Rettungs- und Räumungsarbeiten, wenn das
außerordentliche Ereignis die Staatsgrenze der Tschechischen Republik überschreitet und
eine Koordination der Rettungs- und Räumungsarbeiten über dem Rahmen der
grenzüberschreitenden Beziehungen notwendig ist,
In Zusammenarbeit mit dem, Außenministerium, den Einsatzkräften des Integrierten
Rettungssystems und zentralen Verwaltungsbehörden organisiert es die Rettungs- und
materielle internationale Humanitärhilfe.
Nicht zuletzt ist es ebenfalls berechtigt, Beteiligung von Vertretern anderer Ministerien und
Einsatzkräfte des Integrierten Rettungssystems bzw. andere Experten an der Vorbereitung für
außerordentliche Ereignisse und an der Durchführung der Rettungs- und Räumungsarbeiten
zu fordern.
Zu den vorgenannten Einsatzkräften gehören laut dem Gesetz abgesonderte Kräfte und Mittel
der Streitkräfte, andere bewaffnete Sicherheitskräfte, andere Rettungskräfte, Organe zum
Schutz der öffentlichen Gesundheit, Unfall-, Bereitschafts-, Fach- und andere Dienste,
Zivilschutzeinrichtungen, gemeinnützige Organisationen und Bürgerverbände, die zu
Rettungs- und Räumungsarbeiten eingesetzt werden können.
3.
Kann sie Verfahrensvorschriften für die internationale Hilfe erlassen?
Republik Österreich
Soweit der Begriff des „Verfahrens“ im streng juristischen Sinne verstanden wird, steht es der
Bundeswarnzentrale frei, ihr Verfahren im Rahmen der allgemeinen Verwaltungsgesetze
selbst zu regeln, das heißt vor allem, dass sie wenn nötig mit allen Behörden in Kontakt treten
kann. Wird unter „Verfahren“ jedoch das Vorgehen bei der tatsächlichen Hilfeleistung am Ort
der Katastrophe verstanden, so gelten primär die Regelungen der von den zuständigen
Landesgesetzgebern erlassenen Katastrophenhilfegesetze sowie die in der Folge angeführten
Sicherheits-, Verkehrs-, Zoll- und Gesundheitsvorschriften und die für den Katastrophenfall
verfügten Ausnahmen von diesen.
Tschechische Republik
Sie kann mit allen Organen und Behörden in Kontakt treten.
4.
Kann sie in Angelegenheiten internationaler Hilfe auf andere Ministerien, Landesoder Ortsbehörden Einfluss ausüben?
Republik Österreich
Dies ist grundsätzlich möglich, allerdings wie bereits erwähnt nur im Rahmen der dem
Bundesministerium
für
Inneres
im
Bundesministeriengesetz
übertragenen
Koordinationskompetenz.
Tschechische Republik
10
Wie bereits gesagt, die Generaldirektion des Feuerwehr-Rettungskörpers koordiniert gemäß
dem IZS-Gesetz das Vorgehen von Ministerien, Kreis- und Gemeindeämtern sowie
juristischer und natürlicher Personen, die eine unternehmerische Tätigkeit ausüben. Sie ist
ebenfalls berechtigt, Beteiligung von Vertretern anderer Ministerien und Einsatzkräfte des
Integrierten Rettungssystems bzw. andere Experten an der Vorbereitung für außerordentliche
Ereignisse und an der Durchführung der Rettungs- und Räumungsarbeiten zu fordern.
5.
Kann sie auf private Organisationen Einfluss ausüben, die für die Regulierung
internationaler Hilfe von Bedeutung sind (z.B. medizinische Vereinigungen mit
Befugnis zur Erteilung von Genehmigungen)?
In Österreich ist dies im Rahmen der Koordinationsbefugnis ebenfalls möglich. In Tschechien
ist die Situation analog.
Koordination der Hilfeleistung und Informationsaustausch:
6.
Ist die oben erwähnte Zentralstelle für die Koordinierung internationaler und
innerstaatlicher Hilfe zuständig?
Republik Österreich
Es gilt der Grundsatz der Subsidiarität: Zunächst hilft sich der Betroffene selbst, erst wenn
dieser überfordert ist, hat die zuständige übergeordnete Behörde einzuschreiten.
In Niederösterreich wird unmittelbar die örtlich zuständige Bezirksverwaltungsbehörde tätig. In
allen Fällen übernimmt die Landesregierung die Koordination innerhalb des Landes. Auf
gesamtstaatlicher Ebene wird das SKKM tätig.
Tschechische Republik
Gemäß § 7 Abs. 3 Gesetz Nr. 239/2000 Slg., über das Integrierte Rettungssystem und über
Änderung einiger Gesetze, in der Fassung späterer Vorschriften, koordiniert das
Innenministerium zentral die Rettungs- und Räumungsarbeiten, wenn das außerordentliche
Ereignis die Staatsgrenze der Tschechischen Republik überschreitet und eine Koordination
der Rettungs- und Räumungsarbeiten über dem Rahmen der grenzüberschreitenden
Beziehungen notwendig ist.
7.
Gibt es geeignete Verfahren, um die Koordinierung internationaler Hilfeleistungen
mit denen auf nationaler, Landes- oder Gemeindeebene zu gewährleisten?
Republik Österreich
Hier gilt das oben über die Erlassung von Verfahrensvorschriften für die internationale Hilfe
Gesagte. Es bestehen keine Vorschriften, die die Kontaktaufnahme von Behörden
untereinander im Katastrophenfall behindern würden. Hingegen bestimmt § 4 (3) des
Allgemeinen Verwaltungsverfahrensgesetzes (AVG)2 für den Fall der gleichzeitigen örtlichen
Zuständigkeit mehrerer Behörden:
„Bei Gefahr im Verzug hat jede der (örtlich zuständigen) Behörden in ihrem Amtsbereich die
notwendigen Amtshandlungen unter gleichzeitiger Verständigung der anderen Behörden
vorzunehmen.“
Dadurch scheint die Gefahr des Unterbleibens von Hilfsmaßnahmen aufgrund von
Kompetenzkonflikten abgewendet.
2
BGBl. 51/1991 in der Fassung BGBl. I 20/2009
11
Allerdings ist die konkrete Vorgehensweise bei der Koordinierung internationaler Hilfe mit der
nationalen österreichischen Hilfe nicht ausdrücklich gesetzlich geregelt. Hier besteht
möglicherweise noch Regelungsbedarf.
Der Vertrag zwischen der Republik Österreich und der Tschechischen Republik über die
gegenseitige Hilfeleistung bei Katastrophen oder schweren Unglücksfällen BGBl III Nr.
215/2000 vom 19. Dezember 2000 regelt die Bedingungen für freiwillige Hilfeleistungen bei
Katastrophen und schweren Unfällen.
Die in diesen Vertrag enthaltenen Bestimmungen über die Kommunikation der zuständigen
Behörden
untereinander
und
Koordinierung
entsprechen
den
allgemeinen
Zuständigkeitsbestimmungen des österreichischen Rechts.
Für die Stellung und Entgegennahme von Hilfeersuchen zuständig
Niederösterreichische Landesregierung, das Bundesministerium für Inneres.
sind
die
Tschechische Republik
Zwischen Österreich und Tschechien wurde ein bilaterales Abkommen über Katastrophenhilfe
abgeschlossen (Vertrag zwischen der Republik Österreich und der Tschechischen Republik
über die gegenseitige Hilfeleistung bei Katastrophen oder schweren Unglücksfällen, Nr.
139/2000 Slg.Int.Vertr., wirksam seit 1. 11. 2000).
Die in diesen Abkommen enthaltenen Bestimmungen über die Kommunikation der
zuständigen Behörden untereinander und Koordinierung entsprechen den allgemeinen
Zuständigkeitsbestimmungen des tschechischen Rechts.
Das Kreisamt ist gemäß § 10 Abs. 2 lit. g) IZS-Gesetz berechtigt, zwecks Vorbereitung für
außerordentliche
Ereignisse,
Rettungsund
Räumungsarbeiten
sowie
den
Bevölkerungsschutz
Abkommen
mit
entsprechenden
Gebietskörperschaften
der
Nachbarstaaten abzuschließen, solange ein vom Parlament der Tschechischen Republik
bestätigter und in Sammlung internationaler Verträge kundgemachter völkerrechtlicher
Vertrag nicht anders bestimmt.
8.
Gibt es geeignete Verfahren zur Gewährleistung des Informationsflusses und
umfassender Verarbeitung (consolidated approaches) von Lageberichten und
Bedarfseinschätzungen auf allen Ebenen der staatlichen Verwaltung?
Republik Österreich
Da die Kontaktaufnahme zwischen österreichischen Behörden und der Informationsaustausch
zwischen diesen keinen gesetzlichen Beschränkungen unterliegen, bestehen auch keine
Beschränkungen des Informationsflusses und der Informationsverarbeitung.
Tschechische Republik
Kontaktaufnahme und Erfahrungsaustausch zwischen tschechischen Behörden unterliegen
keinen gesetzlichen Beschränkungen, es gibt auch keine Beschränkungen für
Informationsfluss und -bearbeitung.
9.
Bestehen Vorschriften über das Ausmaß der Information, die internationale
Hilfeleister zur Verfügung stellen müssen? Sind sie angemessen? Wie können sie
durchgesetzt werden?
Weder in Tschechien noch Österreich bestehen derartige Vorschriften. Hier besteht
möglicherweise noch Regelungsbedarf.
12
Rolle der Österreichischen
Katastrophenhilfe:
10.
Roten
Kreuzes
bei
der
Ist die Rolle der nationalen Rotkreuzgesellschaft bei der Katastrophenhilfe und im
Rettungswesen im Gesetz über ihre Errichtung festgelegt?
Ja, im Rotkreuzgesetz, „Bundesgesetz über die Anerkennung des Österreichischen Roten
Kreuzes und den Schutz des Zeichens des Roten Kreuzes“, BGBl. I Nr. 33/2008, § 2 (1) und
(2). Dort wird bezüglich der Aufgaben des Österreichischen Roten Kreuzes unter anderem auf
die Beschlüsse der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondkonferenzen verwiesen. Die
Aufgaben der Nationalen Gesellschaften im Bereich der Katastrophenhilfe wurden bei vielen
solchen Konferenzen diskutiert und in zahlreichen Beschlüssen und Resolutionen bekräftigt.
11.
Ist die nationale Rotkreuzgesellschaft im Gesetz über Katastrophenhilfe und
Rettungswesen ausdrücklich erwähnt?
Katastrophenhilfe und Rettungswesen sind in den österreichischen Landesgesetzen geregelt.
Das niederösterreichische Katastrophenhilfsgesetz regelt die Mitwirkung Freiwilliger bei
der Katastrophenhilfe, wodurch das Rote Kreuz indirekt einbezogen ist.
12.
Ist die nationale Rotkreuzgesellschaft in einem hochrangigen Planungs- oder
Operationskomitee vertreten?
Das Österreichische Rote Kreuz nimmt am SKKM teil.
13.
Wirkt die nationale Rotkreuzgesellschaft in gleichartigen Komitees auf Landesoder Ortsebene mit?
Die Landesgesetze (außer in Kärnten) sehen die Erstellung von Katastrophenschutzplänen
vor.
14.
Sind bestimmte Tätigkeiten der nationalen Rotkreuzgesellschaft
Katastrophenhilfepolitik oder im Katastrophenhilfeplan vorgesehen?
in
der
In der jüngst verabschiedeten „SKKM-Strategie 2020“ ist das Österreichische Rote Kreuz als
Teilnehmer am SKKM in alle Tätigkeiten desselben einbezogen.
Dem ÖRK Bundesrettungskommando wird durch das Strategiepapier die bundesweiter
Führung der Sanitäts- und Betreuungslage im Rahmen der Koordinierungstätigkeiten des
SKKM überantwortet.
15.
Nimmt die nationale Rotkreuzgesellschaft an Koordinationsmechanismen für
internationale Hilfeleistung teil?
Ja, als Teilnehmer am SKKM.
Rolle des Südmährischen Kreises, seiner Organe und Behörden
bei der Katastrophenhilfe
Das IZS-Gesetz legt im § 10 fest, dass die Kreisorgane für die Vorbereitung für
außerordentliche
Ereignisse,
Rettungsund
Räumungsarbeiten
sowie
den
Bevölkerungsschutz verantwortlich sind.
13
Das Kreisamt ist für die vorgenannte Zwecke berechtigt, Abkommen mit entsprechenden
Gebietskörperschaften der Nachbarstaaten abzuschließen, solange ein vom Parlament der
Tschechischen Republik bestätigter und in Sammlung internationaler Verträge
kundgemachter völkerrechtlicher Vertrag nicht anders bestimmt.
Was die Position des Kreishauptmanns betrifft, § 20 Abs. 2 IZS-Gesetz legt sein Befugnis
fest, Hilfe bei Rettungs- und Räumungsarbeiten zu beantragen: Kreishauptmann und
Bürgermeister der Gemeinden mit erweitertem Wirkungsbereich fordern die Hilfe nach einem
entsprechenden Alarmierungsplan des Integrierten Rettungssystems ab. Diese und andere
Hilfe beantragen sie durch die kreiseigene Informations- und Leitstelle des Integrierten
Rettungssystems.
Außerdem sagt eine Sonderbestimmung des IZS-Gesetzes (§ 20 Abs. 5), dass der
Kreishauptmann berechtigt ist, Hilfe von einer Gebietskörperschaft des Nachbarstaates zu
fordern und ihren Einsatz bei Rettungs- und Räumungsarbeiten vorzubereiten, solange ein
vom Parlament der Tschechischen Republik bestätigter und in Gesetzsammlung oder
Sammlung internationaler Verträge kundgemachter völkerrechtlicher Vertrag nicht anders
bestimmt.
Befugnisse des Kreishauptmanns in Krisensituationen
Der Kreishauptmann sorgt für die Vorbereitung des Kreises für die Lösung von
Krisensituationen. Dabei leitet und kontrolliert der Kreishauptmann insbesondere die
Vorbereitungsmaßnahmen und Tätigkeiten zur Lösung von Krisensituationen sowie
Tätigkeiten zur Linderung derer Auswirkungen, die von Gebietsbehörden auf dem Gebiet des
Kreises, von Organen der Gemeinden mit erweitertem Wirkungsbereich, Gemeindeorganen
oder juristischen und natürlichen Personen geleistet werden.
Über konkrete Befugnisse verfügt der Kreishauptmann insbesondere während eines
bekanntgemachten Krisenzustands. Im Krisenzustand übt der Kreishauptmann insbesondere
folgende Tätigkeiten aus:
 Rettungs- und Räumungsarbeiten sowie Sanitätshilfe koordinieren, Maßnahmen zum
öffentlichen Gesundheitsschutz und zur Bereitstellung unverzüglicher Beerdigungen
einleiten,
 Notunterkunft sowie Notversorgung mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und anderen
notwendigen Überlebungsmitteln für die Bevölkerung,
 Vermögensschutz auf dem evakuierten Gebiet koordinieren.
Der Kreishauptmann ist direkt befugt, den Gefahrenzustand für das gesamte oder Teilgebiet
des Kreises unter gesetzlichen Bedingungen zu verhängen. Andere Krisenzustände werden
von Organen mit der landesweiten Zuständigkeit verhängt, aber auch in diesen Fällen verfügt
der Kreishauptmann über analoge Befugnisse wie bei dem von ihm verhängten
Gefahrenzustand.
Die relativ stärkste Zuständigkeit des Kreishauptmanns ist die Befugnis, eine Arbeitspflicht,
Arbeits- oder Sachunterstützung für die Lösung der Krisensituation während der Dauer des
Krisenzustands anzuordnen. Der Kreishauptmann ist ebenfalls befugt, unverzügliche
Durchführung von Bauten, Bauarbeiten, Geländegestaltungen und anderen ähnlichen
Maßnahmen zur Linderung oder Abwendung der Gefahr anzuordnen. Über weitere
Befugnisse verfügt der Kreishauptmann im Bereich Versorgung, wo er die Vorzugsversorgung
von Kinder-, Gesundheits- und Sozialanstalten sowie der Streitkräfte, Sicherheitskörper oder
Einsatzkräfte des integrierten Rettungssystems anordnen kann. Eine der wichtigsten
Befugnisse ist auch die Möglichkeit, die Evakuierung der gefährdeten Bevölkerung
anzuordnen. Wenn eine solche Maßnahme während des Krisenzustands notwendig ist,
entscheidet der Kreishauptmann auch vom Eintritts-, Aufenthalts- und Bewegungsverbot von
Personen auf einem abgegrenzten Ort oder Gebiet.
14
Im Bereich Krisenmanagement und Katastrophenhilfe sind neben dem Kreishauptmann auch
das Kreisamt und seine Facharbeiter tätig. Das Gesetz sieht vor, dass der Kreishauptmann
einen Kreis-Sicherheitsrat zwecks Krisenmanagements errichtet und leitet. Der KreisSicherheitsrat ist ein Koordinationsorgan für die Vorbereitung für Krisensituationen mit
regelmäßigen Tagungen. Der Kreishauptmann errichtet und leitet außerdem laut dem Gesetz
den Krisenstab des Kreises, ein Arbeitsorgan des Kreishauptmanns und des Kreises zur
Lösung von Krisensituationen und zur Koordination sowie Durchführung von Rettungs- und
Räumungsarbeiten bei der Lösung von außerordentlichen Ereignissen. Es handelt sich also
um ein Organ, das nach dem aktuellen Bedarf an der Lösung einer konkreten Situation
arbeitet.
Internationale Frühwarnung
16.
Legt das Gesetz oder die Behördenübung ein Verfahren zur Verständigung
anderer Regierungen oder der Vereinten Nationen über Katastrophen sowie über
Katastrophenrisiken fest?
Republik Österreich
Zuständig ist die Bundeswarnzentrale beim Bundesministerium für Inneres. Grundsätzlich
gelten die allgemeinen Verfahrensvorschriften.
In Österreich gelten drei Vorschriften über die Benachrichtigung anderer Regierungen im
Katastrophenfall:
1. Innerhalb der EU und des EWR gilt 2007/779/EG, EURATOM: Entscheidung des
Rates vom 8. November 2007 über ein Gemeinschaftsverfahren für den
Katastrophenschutz (Neufassung).
Diese Entscheidung sieht die „Schaffung und Verwaltung eines rund um die Uhr erreichbaren
und unmittelbar reaktionsfähigen Beobachtungs- und Informationssystems (Monitoring and
Information Centre, MIC) vor, das den Mitgliedstaaten und der Kommission für die Zwecke
des Verfahrens zur Verfügung steht“ (Art. 2 Z.5), sowie die „Einrichtung und Verwaltung eines
Gemeinsamen Kommunikations- und Informationssystems für Notfälle (CECIS), das eine
wirksame Kommunikation und den Informationsaustausch zwischen dem MIC und den
Kontaktstellen der Mitgliedstaaten ermöglicht“ (Art. 2 Z. 6).
Ferner sind „Beiträge zur Entwicklung von Detektions- und Frühwarnsystemen für
Katastrophen, die das Hoheitsgebiet der Mitgliedstaaten treffen könnten“, sowie die
Vernetzung dieser Systeme untereinander und mit dem MIC und dem CECIS vorgesehen
(Art. 2 Z. 7). MIC und CECIS werden von der Kommission eingerichtet (Art. 5). Diese
Einrichtungen und Systeme werden in jedem „schweren Notfall“ tätig, das ist „jede Situation,
die schädliche Auswirkungen auf Menschen, die Umwelt oder Vermögenswerte hat oder
haben kann und Anlass zu einem Hilfeersuchen im Rahmen des Verfahrens geben kann“
(Art. 3 Abs. 1).
Die Entscheidung sieht zweierlei Verfahren vor:
„Bei schweren Notfällen in der Gemeinschaft oder unmittelbar drohenden schweren Notfällen,
die grenzüberschreitende Auswirkungen haben bzw. haben können, unterrichtet der
Mitgliedstaat, in dem der Notfall eingetreten ist, unverzüglich die Kommission und die
Mitgliedstaaten, auf die der Notfall möglicherweise Auswirkungen hat.“ (Art. 6 Abs. 1)
„Bei einem schweren Notfall in der Gemeinschaft kann ein Mitgliedstaat ein Hilfeersuchen an
das MIC oder unmittelbar an die anderen Mitgliedstaaten richten.“ (Art. 7 Abs. 1). Somit
entfällt die Pflicht zur Verständigung der Kommission und allenfalls betroffener
Mitgliedstaaten, wenn grenzüberschreitende Auswirkungen nicht befürchtet werden.
15
Zuständig für die Beurteilung, ob ein schwerer Notfall vorliegt, ist die Regierung des
österreichischen Bundeslandes, in dem er sich ereignet, sofern nicht eine andere Behörde
zuständig ist (siehe unten, § 84e der Gewerbeordnung). Diese kann die Verständigungen
selbst vornehmen, wird sich aber zweckmäßigerweise auch an die Bundeswarnzentrale
wenden, die hier konkurrierend zuständig ist.
2. Österreich ist Vertragspartei des Übereinkommens über die grenzüberschreitenden
Auswirkungen von Industrieunfällen (BGBl. II, Nr. 19/2000), das die Vertragsparteien
in Artikel 10 Abs. 1 verpflichtet, „auf geeigneten Ebenen die Einrichtung und den
Betrieb kompatibler und wirksamer Benachrichtigungssysteme bei Industrieunfällen“
zu veranlassen, „mit dem Ziel, Benachrichtigungen über Industrieunfälle mit den zur
Bekämpfung grenzüberschreitender Auswirkungen erforderlichen Informationen zu
empfangen und zu übermitteln.“
3. Da die zitierte Bestimmung nicht unmittelbar anwendbar ist (siehe hierzu auch Art. 3
Abs. 4 des Übereinkommens), ist nach § 84e der Gewerbeordnung 1994 in der
geltenden Fassung vorzugehen (zuletzt geändert durch Bundesgesetz BGBl. I
Nr. 68/2008):
„Die Bundeswarnzentrale beim Bundesministerium für Inneres unterrichtet andere EUMitgliedstaaten oder Helsinki-Vertragsstaaten über im Bundesgebiet eingetretene schwere
Unfälle mit möglicherweise grenzüberschreitenden Folgen und hat die Entgegennahme oder
Weiterleitung von Ersuchen um internationale Hilfeleistung wahrzunehmen. Die Behörde hat
die Bundeswarnzentrale unverzüglich über eingetretene schwere Unfälle in Kenntnis zu
setzen und die Möglichkeit und das Ausmaß grenzüberschreitender Auswirkungen
abzuschätzen. Die Bundeswarnzentrale hat unbeschadet bilateraler Abkommen einzelner
Bundesländer die Benachrichtigung der Rettungs- und Notfalldienste möglicherweise
betroffener Staaten in die Wege zu leiten.“
Unter „Behörde“ ist die zuständige Behörde erster Instanz zu verstehen. Die Zuständigkeiten
ergeben sich aus § 381 der Gewerbeordnung. Wie dort ersichtlich, sind für die verschiedenen
Wirtschaftsbereiche je nach Art der Betätigung und des Erzeugnisses verschiedene
Bundesministerien vorgesehen.
Tschechische Republik
Auch für die Tschechische Republik als Mitgliedsstaat der Europäischen Union gilt
2007/779/EG, EURATOM: Entscheidung des Rates vom 8. November 2007 über ein
Gemeinschaftsverfahren für den Katastrophenschutz (Neufassung).
Die Tschechischen Republik ist ebenfalls Vertragspartei des Übereinkommens über die
grenzüberschreitenden Auswirkungen von Industrieunfällen (Nr. 58/2002 Slg. Int.Vertr.).
Außerdem gilt in Tschechien das Gesetz Nr. 59/2006 Slg., über Prävention ernster Unfälle, in
der Fassung späterer Vorschriften, das im § 26 Abs. 5 und 6 festlegt, dass das
Innenministerium zur Prävention und Minderung der Folgen von ernsten Unfällen die
Kommission möglichst bald über ernste Unfälle informiert, und zwar im Umfang und auf die
Weise, die in einer Entscheidung der Kommission festgelegt sind, die das Formular für die
Berichterstattung über ernste Unfälle gemäß der Richtlinie 96/82/EG definiert. Das
Ministerium legt mit einer Ausführungsvorschrift den Umfang und die Bearbeitungsweise des
Berichtes von einem ernsten Unfall sowie des schriftlichen Endberichtes über Entstehung und
Folgen des ernsten Unfalls fest.
17.
Wenn das Gesetz den Katastrophenfall definiert, ist die Definition weit genug, um
Frühwarnung in einem breiten Spektrum von Fällen vorzusehen?
Republik Österreich
16
Es gelten die Definitionen des „schweren Notfalls“ nach der Ratsentscheidung 2007/779 EG,
EURATOM, des „Industrieunfalls“ nach Artikel 1 lit. a des oben zitierten Übereinkommens
sowie der Begriff des „schweren Unfalls“ im oben zitierten § 84e der Gewerbeordnung 1994.
Darüber hinaus enthält das niederösterreichische Katastrophenhilfegesetz eine eigene
Definition:
„Eine Katastrophe liegt vor, wenn durch ein Naturereignis oder ein sonstiges Ereignis dem
Umfang nach eine außergewöhnliche Schädigung von Menschen oder Sachen eingetreten ist
oder unmittelbar bevorsteht.“
Tschechische Republik
Das IZS-Gesetz definiert im § 2 lit. b) den Begriff außerordentliches Ereignis so, dass es eine
schädliche Wirkung von Kräften und Erscheinungen ist, die von Tätigkeiten des Menschen
oder Natureinflüssen verursacht sind, sowie Unfälle, welche Leben, Gesundheit, Vermögen
oder Umwelt gefährden und Durchführung von Rettungs- und Räumungsarbeiten erfordern.
Das Gesetz Nr. 240/2000 Slg. über Krisenmanagement und über Änderung einiger Gesetze
(Krisengesetz), in der Fassung späterer Vorschriften, verwendet im § 2 lit. b) auch den Begriff
Krisensituation, d.h. ein außerordentliches Ereignis gemäß dem IZS-Gesetz, Beeinträchtigung
einer kritischen Infrastruktur oder eine andere Gefahr, bei denen der Gefahrzustand,
Notstand oder Gefährdung des Staates (krizový stav) erklärt wird.
Laut dem Abkommen über Katastrophenhilfe abgeschlossen (Vertrag zwischen der
Tschechischen Republik und der Republik Österreich über gegenseitige Hilfe bei
Katastrophen und Großunfällen, Nr. 139/2000 Slg.Int.Vertr.) wird ein bereits entstandenes
oder unmittelbar drohendes, teilweise oder völlig unbeherrschbares, zeitlich und räumlich
begrenztes außerordentliches Ereignis als Katastrophe oder Großunfall bezeichnet, das im
Zusammenhang mit dem Betrieb von technischen Einrichtungen, vernichtenden Einflüssen
der Elementarkräfte, Umgang mit gefährlichen Stoffen und ihrem Transport entsteht und zur
Gefährdung von Leben oder Gesundheit von Menschen und Tieren, Bedrohung der Umwelt
und des Vermögens, zu erheblichen Wirtschaftsverlusten oder Umweltschäden führen kann
und auf dessen Bewältigung eigene Kräfte der betroffenen Vertragspartei nicht ausreichen.
18.
Bestehen besondere Bestimmungen über die Verständigung der WHO innerhalb
von 24 Stunden ab dem Ausbruch einer Epidemie?
Republik Österreich
Dies ist der Fall. Es gelten die Bestimmungen der International Health Regulations (IHR).
Hierzu gibt es eine Kundmachung des Bundeskanzlers betreffend Annahme internationaler
Gesundheitsvorschriften (2005), BGBl. III Nr. 98/2008.
In Österreich ist das Bundesministerium für Gesundheit die Kontaktstelle für die Meldung von
Gesundheitsbedrohungen gemäß den Bestimmungen der IHR der WHO. Zudem ist das
Bundesministerium
für
Gesundheit
die
Anlaufstelle
für
Meldungen
über
Gesundheitsbedrohungen im Rahmen der Frühwarnsysteme der Europäischen Union (z.B.
EWRS).
Tschechische Republik
Auf dem Gebiet der Tschechischen Republik gelten ebenfalls die Bestimmungen der
International Health Regulations (IHR). In Tschechien ist das Innenministerium die
Kontaktstelle für die Meldung von Gesundheitsbedrohungen gemäß den Bestimmungen der
IHR der WHO.
19.
Bestehen besondere Bestimmungen über die Benachrichtigung der IAEO bei
nuklearen Unfällen?
17
Republik Österreich
Österreich gehört dem Übereinkommen über die frühzeitige Benachrichtigung bei nuklearen
Unfällen3 an (für Österreich in Kraft seit 20.3.1988).
Tschechische Republik
Die Tschechoslowakische Sozialistische Republik unterzeichnete das Übereinkommen über
die frühzeitige Benachrichtigung bei nuklearen Unfällen. Aufgrund des Artikels 12 Abs. 3 trat
das Übereinkommen am 27. Oktober 1986 in Kraft, und seit dem Tag war sie auch für die
Tschechoslowakische Sozialistische Republik wirksam.
Am 24. März 1993 teilte die Tschechische Republik dem Generaldirektor der Internationale
Atomenergie-Agentur als Depositar des Übereinkommens mit, dass sie als Nachfolgestaat der
Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik sich mit Wirksamkeit seit 1. Januar
1993 für mit dem Übereinkommen über die frühzeitige Benachrichtigung bei nuklearen
Unfällen vom 26. September 1986 gebunden hält.
Für die beiden Staaten gilt also die in den Artikeln 1 und 2 des Übereinkommens vereinbarte
Benachrichtigungspflicht:
Art. 1 Anwendungsbereich:
(1) Dieses Übereinkommen findet auf jeden Unfall Anwendung, der die in Absatz 2 genannten
Anlagen oder Tätigkeiten eines Vertragsstaats oder seiner Hoheitsgewalt oder Kontrolle
unterstehender natürlicher Personen oder anderer Rechtsträger betrifft, bei dem radioaktive
Stoffe freigesetzt werden oder werden können und der zu einer internationalen
grenzüberschreitenden Freisetzung geführt hat oder führen kann, die für die Sicherheit eines
anderen Staates vor Strahlungsfolgen von Bedeutung sein könnte.
(2) Die in Absatz 1 genannten Anlagen und Tätigkeiten sind folgende:
a) jeder Kernreaktor, unabhängig von seinem Standort;
b) jede Anlage des Kernbrennstoffkreislaufs;
c) jede Anlage zur Behandlung radioaktiver Abfälle;
d) die Beförderung und Lagerung von Kernbrennstoffen oder radioaktiven Abfällen;
e) die Herstellung, Verwendung, Lagerung, Beseitigung und Beförderung von Radioisotopen
für landwirtschaftliche, industrielle, medizinische sowie damit zusammenhängende
wissenschaftliche Zwecke und Forschungszwecke und
f) die Verwendung von Radioisotopen für die Energiegewinnung in Weltraumgegenständen.
Art. 2 Benachrichtigung und Informationen:
Im Fall eines Unfalls nach Artikel 1 (im folgenden «nuklearer Unfall» genannt) wird der in
jenem Artikel bezeichnete Vertragsstaat
a) sofort unmittelbar oder über die Internationale Atomenergie-Organisation (im folgenden
«Organisation» genannt) die Staaten, die, wie in Artikel 1 ausgeführt, physisch betroffen sind
oder sein können, sowie die Organisation von dem nuklearen Unfall, seiner Art, dem Zeitpunkt
seines Eintretens und gegebenenfalls dem genauen Unfallort benachrichtigen und
b) umgehend den unter Buchstabe a bezeichneten Staaten unmittelbar oder über die
Organisation sowie der Organisation die verfügbaren sachdienlichen Informationen nach
Artikel 5 übermitteln, damit Strahlungsfolgen in diesen Staaten auf ein Mindestmaß
beschränkt werden.
3
BGBl. 186/1988
18
20.
Ist der Fall, der eine solche Verständigung auslöst, klar beschrieben? Wie hat die
Verständigung zu erfolgen? Ist dafür eine Frist gesetzt?
Der Verständigungsfall ist in Artikel 1 des Übereinkommens beschrieben.
Die Verständigungsfrist ist in Artikel 2 festgesetzt (siehe oben).
21.
Sind bestimmte Ministerien für die Anordnung einer Verständigung und ihrer
Abfassung zuständig? Sind so viele Dienststellen zuständig, dass Verzögerungen
wahrscheinlich sind?
Republik Österreich
Wenn nicht nach einem Sondergesetz (lex specialis) ein Bundesministerium zuständig ist,
(s.o. etwa im Fall der Gewerbeordnung), so hat die Verständigung auf Ersuchen der für die
Katastrophe zuständigen Landesregierung durch die Bundeswarnzentrale zu erfolgen. Wenn
mehrere Behörden zuständig sind, handelt jede selbstständig. Daher ist in diesem Fall nicht
mit Verzögerungen zu rechnen.
Hilfeersuchen
22.
Welche Kriterien bestehen für ein Ersuchen um internationale Hilfe?
Republik Österreich
Die Gesetze legen keine besonderen Kriterien fest. Die Entscheidung obliegt daher in aller
Regel den jeweils zuständigen nationalen Behörden.
Es ist auch soweit ersichtlich in den letzten Jahrzehnten nie zu einem solchen Ersuchen
gekommen, da durchwegs mit nationalen Mitteln das Auslangen gefunden wurde.
Im Hinblick auf die Möglichkeit, dass aufgrund menschlicher Einflüsse auf die Natur künftig die
Häufigkeit und Schwere von Katastrophen zunehmen könnte, scheint in diesem Punkt auch
für Österreich Regelungsbedarf zu bestehen.
Tschechische Republik
Die Gesetze legen keine besonderen Kriterien fest. Die Entscheidung obliegt daher in aller
Regel den jeweils zuständigen staatlichen Behörden.
23.
Legen das Gesetz oder die Behördenübung eine Frist für solche Ersuchen fest?
Dies ist weder in Österreich noch in Tschechien der Fall.
24.
Gibt es Vorschriften über die Annahme ausländischer Angebote?
Republik Österreich
Nein. Auch dies liegt derzeit im Ermessen der jeweils zuständigen Behörden.
Tschechische Republik
Nein.
25.
Legt das Gesetz, die Behördenübung oder ein Plan den Grad der Ausführlichkeit
der Sachverhaltsdarstellung in einem solchen Ersuchen fest:
Republik Österreich
Hierzu gibt es derzeit keine besonderen Vorschriften. Auch hier wäre zu überlegen, ob
allenfalls Regelungsbedarf besteht.
Tschechische Republik
19
Nein.
26.
Muss vor einem offiziellen Hilfeersuchen der Notstand ausgerufen werden?
Republik Österreich
Dies ist juristisch gesehen nicht erforderlich, würde jedoch in der Praxis in aller Regel der Fall
sein.
Tschechische Republik
Dies ist juristisch gesehen nicht erforderlich.
27.
Bestehen ausdrückliche Bestimmungen über die Benachrichtigung des UN Office
for Coordination of Humantarian Affairs/ Emergency Relief Coordination
(UNOCHA/ERC) oder nichtstaatlicher Hilfsorganisationen (Rotes Kreuz, NGOs)?
Republik Österreich
Der Verkehr mit UNOCHA/ERC ist durch interne Dienstvorschriften des Bundesministeriums
für Inneres geregelt. Für den Verkehr mit nichtstaatlichen Hilfsorganisationen bestehen keine
besonderen Bestimmungen. Da das Österreichische Rote Kreuz und andere wichtige nicht
staatliche Hilfsorganisationen im SKKM vertreten sind, erfolgt deren Information direkt auf
diesem Wege.
Tschechische Republik
Nicht geregelt.
28.
Bestehen besondere Bestimmungen über die Benachrichtigung einer geeigneten
regionalen Organisation (z.B. CDERA, DU, Civ Pro, ASEAN)?
Republik Österreich
Es gibt keine gesetzlichen Bestimmungen, aber interne Regelungen, wie im Anlassfall
vorgegangen wird.
Österreich ist durch das Bundesministerium für Inneres (BM.I) in die Informations- und
Hilfeleistungssysteme
-
auf bilateraler Ebene mit Nachbarstaaten
-
der Europäischen Union
-
der NATO/PfP4 und
-
der Vereinten Nationen
eingebunden.
Das Bundesministerium für Inneres (und dabei konkret die Abteilung II/4) koordiniert in
diesem Zusammenhang daher Österreichs Beiträge zur internationalen Katastrophenhilfe
entweder
4
-
auf Ersuchen
Organisationen
eines
Staates
oder
einer
dieser
erwähnten
internationalen
-
in Zusammenarbeit mit allen Ministerien, Bundesländern, den Einsatzorganisationen
und
-
unter Nutzung nationaler Ressourcen des Katastrophenschutzes,
Partnership for Peace
20
wodurch beispielsweise eine kostenintensive Vorhaltung oder Duplizierung von
Einsatzmitteln/Ressourcen ausschließlich für internationale Einsätze vermieden werden kann.
Da derartige Hilfsersuchen oftmals über mehrere Schienen annähernd zeitgleich einlangen,
wird hier von der Abteilung II/4 in der Reaktion darauf bzw. bei der Entscheidung/Bewertung,
ob aktiv geholfen werden kann, prinzipiell nach dem Grundsatz „first come first serve“
vorgegangen.
Das heißt, mit jener Organisation (EU, NATO, UN), die das Ersuchen zuerst
aussendet/übermittelt, wird umgehend Kontakt aufgenommen, um die weitere Vorgangsweise
abzuklären und Hilfsmaßnahmen abzustimmen.
Unabhängig davon bindet das Bundesministerium für Inneres - soweit möglich und
zweckmäßig - aber auch im weiteren Verlauf die anderen „Mitspieler“ auf internationaler
Ebene hier ein, um weitgehende Transparenz und Abstimmung zu gewährleisten.
Zum Ablauf von Hilfsaktionen selbst ist auszuführen, dass, sobald Hilfsersuchen in der
Bundeswarnzentrale
im
Einsatzund
Krisenkoordinationscenter
(EKC)
des
Bundesministeriums für Inneres einlangen, nach einer ersten Bewertung der Lage durch die
zuständige Fachabteilung des Ressorts alle in Betracht kommenden Ministerien,
Bundesländer und Einsatzorganisationen von der Abteilung II/4 darüber informiert werden.
Anzumerken ist, dass die Art bzw. der Umfang der Katastrophe auf die vorgegebenen Abläufe
in der Alarmierung und Vorbereitung eines österreichischen Beitrages keinen Einfluss hat
(keine unterschiedliche Herangehensweise beispielsweise bei einem „Tsunami“ in Indonesien,
oder bei einem Erdbeben in Italien), sondern die entwickelten Schemata bezüglich
Aussendung der Erstinformationen, Erfassung möglicher Beiträge und letztlich Vorbereitung
und Übermittlung des Hilfsangebotes sind im Wesentlichen immer gleich.
Die involvierten Stellen teilen daher der Abteilung II/4 allfällige Unterstützungsmöglichkeiten
mit und nach einer ressortinternen Prüfung und Entscheidung sowie einer Abstimmung mit
den betroffenen Organisationen ergeht durch die Abteilung II/4 ein koordiniertes
österreichisches Hilfsangebot an den Anforderer bzw. Übermittler des Hilfsersuchens.
Wie ebenfalls schon ausgeführt, organisiert die Abteilung II/4 dabei dann
-
die operative Abwicklung dieser Hilfseinsätze und bereitet deren Durchführung vor,
-
klärt Fragen des Transports, Grenzübertritts, von Maut- und Zollangelegenheiten,
-
hält dann laufend Kontakt mit den oben erwähnten Kontaktstellen der Einsatzkräfte,
NATO, UN und dem betroffenen Land,
-
informiert die Medien,
-
erstellt einen Bericht an die Bundesregierung in Form eines Ministerratsvortrages und
-
wickelt letztlich auch die Finanzierung des Einsatzes ab.
Tschechische Republik
Nein.
29.
Bestehen besondere Bestimmungen über die Benachrichtigung der IAEA bei
Bedürfnis nach Hilfe bei einer radiologischen Gefahr?
Republik Österreich
Das Übereinkommen über Hilfeleistung bei nuklearen Unfällen oder strahlungsbedingten
Notfällen (IAEO-Abkommen, BGBl Nr. 87/1990 vom 9. Februar 1990) wurde am 26.
September 1986 von der IAEO angenommen und ist für Österreich mit 22. Dezember 1989 in
Kraft getreten.
21
Im Artikel 2 des Abkommens ist unter anderem festgelegt, dass ein Vertragsstaat bei einem
nuklearen Unfall oder strahlungsbedingten Notfall jeden anderen Vertragsstaat unmittelbar
oder über die IAEO um Hilfeleistung ersuchen kann.
Die Vertragsstaaten haben weiters im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Fachleute,
Ausrüstungen und Materialien, die zur Hilfeleistung anderen Vertragsstaaten bei einem
nuklearen Unfall oder strahlungsbedingten Notfall zur Verfügung gestellt werden könnten, zu
bestimmen.
Zur Anforderung dieser Hilfe sind in den Vertragsstaaten permanent besetzte Kontaktstellen
vorzuhalten; in Österreich fungiert die Bundeswarnzentrale im EKC des BM.I im Rahmen des
erwähnten Abkommens als rund um die Uhr besetzte und erreichbare Kontaktstelle.
Tschechische Republik
In der Tschechischen Republik fungiert als Kontaktstelle im Rahmen des erwähnten
Abkommens das Staatliche Institut für die atomare Sicherheit (Státní úřad pro jadernou
bezpečnost).
Zur Erfassung und Einmeldung der erwähnten Fachleute, Ausrüstungen und Materialien, die
zur Hilfeleistung anderen Vertragsstaaten zur Verfügung gestellt werden könnten, wurden
seitens der IAEO im Rahmen des „Response Assistance Networks“ (RANET) ein „Assistance
Action Plan” erarbeitet, der von den nationalen Behörden der Vertragsstaaten (in Österreich
das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft,
BMLFUW) entsprechend umzusetzen bzw. zu implementieren ist.
Weiters wurde durch die IAEO ein Formblatt zur Erfassung der „NATIONAL ASSISTANCE
CAPABILITIES“ (NAC) erstellt, auf dessen Grundlage die Erfassung und Einmeldung von
nationalen Ressourcen in folgenden Kategorien möglich ist:












Aerial survey
Assessment and advice
Internal dose assessment
Radiation monitoring
Medical support
Bioassay
Environmental measurements
Public health protection
Histopathology
Source search/recovery
Biodosimetry und
Dose reconstruction
Anzumerken ist, dass bei dieser Einmeldung kein weiterer Hinweis auf den Ursprung der
Ressource (Organisation, Behörde etc.) oder auf den genauen Umfang oder die Stärke des
Teams vorgesehen bzw. gefordert ist.
Darüber hinaus ist mit der Einmeldung auch keine konkrete Verpflichtung zur permanenten
Bereitstellung/Vorhaltung von Ressourcen verbunden, sondern es wird auch beim Response
Assistance Network der IAEO am Prinzip der Freiwilligkeit sowie einer „case by case“
Entscheidung im Anlassfall festgehalten.
Tschechische Republik
In der Tschechischen Republik fungiert als Kontaktstelle im Rahmen des erwähnten
Abkommens das Staatliche Institut für die atomare Sicherheit (Státní úřad pro jadernou
bezpečnost).
22
30.
Bestehen besondere Bestimmungen über die Verständigung der Organisation for
the Prohibition of Chemical Weapons (OPCW) über die Hilfebedürftigkeit bei einem
Angriff mit chemischen Waffen?
Republik Österreich
Laut Auskunft des BMI ist dies nicht der Fall.
Tschechische Republik
Auch in der Tschechischen Republik gibt es wohl keine.
31.
Haben sich in früheren Operationen
internationalen Hilfe ergeben?
Probleme
bei
dem
Anlaufen
der
Dies war bisher weder in Tschechien noch Österreich der Fall.
32.
Haben internationale Einschreiter leichten Zugang zu den für Katastrophenhilfe
maßgeblichen innerstaatlichen Gesetzen?
Republik Österreich
In Österreich kann die Information vom Bundesministerium für Inneres oder von der
zuständigen Landesregierung angefordert werden. Zudem sind alle österreichischen Gesetze
online über die Internet-Plattform http://www.ris.bka.gv.at abrufbar. Allerdings sind die
Gesetzestexte soweit feststellbar nur in deutscher Sprache verfügbar.
Tschechische Republik
In Tschechien kann die Information vom Innenministerium angefordert werden und zudem
sind
alle
tschechischen
Gesetze
online
über
die
Internet-Plattform
http://portal.gov.cz/wps/portal/_s.155/699/_s.155/699/place abrufbar. Allerdings sind die
Gesetzestexte soweit feststellbar jeweils nur in der Landessprache verfügbar.
33.
Ist es innerstaatlichen Einschreitern (wie den nationalen Rotkreuzgesellschaften)
untersagt, für ihre Hilfstätigkeit außerhalb eines offiziell ausgerufenen Notstandes
um ausländische Hilfe zu ersuchen?
Republik Österreich
Grundsätzlich nicht. Allerdings kann es im Falle der Hilfeleistung durch ausländische Kräfte zu
Problemen bei der Anerkennung von persönlichen Qualifikationen (z.B. als Sanitäter oder
Arzt) oder bei der Verwendung von im Ausland erworbenen und genehmigten bzw. typisierten
Anlagen (z.B. Trinkwasseraufbereitungsanlagen etc) kommen.
Dort wo – wie im Tätigkeitsbereich der Feuerwehren – die Hilfeleistungstätigkeit eine
hoheitliche Aufgabe ist, auch wenn sie von einer Einsatzorganisation relativ selbständig
durchgeführt wird, werden diese im Einsatzfall als Hilfsorgane der jeweils zuständigen
Behörde tätig. Die Ersuchen um Hilfeleistung an ausländische Stellen obliegen daher den
staatlichen Behörden.
Tschechische Republik
In Tschechien ist die Situation analog.
23
Privilegien und Immunitäten
34.
Sind besondere Verfahren für die Anerkennung internationaler Privilegien und
Immunitäten diplomatischer und konsularischer Funktionäre vorgesehen? Wie sind
diese Kategorien definiert und umschrieben? Entsprechen die Privilegien und
Immunitäten den Wiener Übereinkommen?
Republik Österreich
Die Wiener Übereinkommen über diplomatische und über konsularische Beziehungen gelten
in Österreich unmittelbar als innerstaatliches Recht.
Tschechische Republik
Auch die Tschechische Republik ist Vertragsstaat der Wiener Übereinkommen über
diplomatische und über konsularische Beziehungen. Diese Übereinkommen wurden in der
Sammlung internationaler Verträge durch die Verordnung des Ministers für Äußere
Angelegenheiten Nr. 157/1964 Slg. über Wiener Übereinkommen über diplomatische
Beziehungen sowie die Verordnung des Ministers für Äußere Angelegenheiten Nr. 32/1969
Slg. über Wiener Übereinkommen über konsularische Beziehungen, kundgemacht.
35.
Sieht das Recht besondere Verfahren für die Anerkennung der Privilegien und
Immunitäten internationaler und regionaler Organisationen vor? Entsprechen die
Privilegien und Immunitäten denen der UN-Übereinkommen? Wie ist der Begriff
definiert? Welche Organisationen wurden anerkannt?
Republik Österreich
Die Privilegien und Immunitäten einer internationalen Organisation sind im jeweiligen
Gründungsvertrag vereinbart. Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und
Rothalbmondgesellschaften ist in Österreich bisher nicht als internationale Organisation
anerkannt worden.
Tschechische Republik
In Tschechien ist die Situation analog.
36.
Sieht das Katastrophenhilferecht Haftungsbeschränkungen für ausländisches
staatliches Hilfspersonal im Falle der Katastrophenhilfe vor?
Republik Österreich
Nach Völkerrecht genießt ein fremder Staat samt seinen Funktionären Immunität, wenn er
iure imperii, tätig ist, das heißt in Angelegenheiten, in denen er seine Vollzugsgewalt von
Rechts wegen ausübt, jedoch nicht, wenn er iure gestionis handelt, das heißt in seinen
sonstigen Geschäften. Das Einschreiten im Rahmen der Katastrophenhilfe geschieht iure
gestionis, weswegen eine Immunität nach allgemeinem Völkerrecht nicht in Frage kommt.
Abkommen über Ausnahmen von dieser Regel hat Österreich nach derzeitigem Stand soweit
ersichtlich nicht abgeschlossen.
Von Österreich angefordertes ausländisches staatliches Hilfspersonal würde wohl für die
jeweils zuständige österreichische Behörde tätig. Für das Handeln des Hilfspersonals wäre
daher aller Wahrscheinlichkeit nach die Behörde bzw. der hinter ihr stehende Rechtsträger
(Bund, Land, Gemeinde) verantwortlich und haftbar.
Tschechische Republik
In Tschechien ist die Situation analog.
24
Registrierung
37.
Sieht das Gesetz oder die Behördenübung ein besonderes System für die
Registrierung internationaler Katastrophenhilfeorganisationen vor?
Dies ist in keinem der beiden Länder derzeit der Fall. Hier besteht möglicherweise
Regelungsbedarf.
38.
Setzt das Gesetz oder die Behördenübung fest, was für gesetzliche
Begünstigungen solchen Organisationen zur Ausübung ihrer Hilfeleistung
zukommen?
Nein. Hier besteht möglicherweise Regelungsbedarf.
Anerkennung beruflicher Qualifikationen:
39.
Auf welcher Ebene (Bund, Land oder Gemeinde) ist die Berufszulassung von
Ärzten, Krankenpflegepersonal und Sanitätern geregelt (Bund, Länder)?
Republik Österreich
Die Berufszulassung in Gesundheitsberufen fällt in die Zuständigkeit des Bundes und ist
bundesgesetzlich geregelt. Spezielle Informationen sind auf der Homepage des
Bundesministeriums für Gesundheit ersichtlich (http:// www.bmg.gv.at, Stichwörter
„Fachbereiche“
und
„Gesundheitsberufe,
sowie
http.//www
bmg.gv.at/cms/site
thema.html?channel=CH0698).
Tschechische Republik
Die Problematik wird durch Vorschriften zur Umsetzung der Verordnung des Einrichtungen
Parlaments und des Rates 2005/36/EG vom 7. September 2005 über Anerkennung von
Berufsqualifikationen geregelt.
Bei Ärzten handelt es ich um das Gesetz Nr. 95/2004 Slg. über Bedingungen des Erlangens
und der Anerkennung der Berufsqualifikation und der spezialisierten Befähigung zur
Ausübung des Gesundheitsberufes Arzt, Zahnarzt und Pharmazeut, insbesondere §§ 26a bis
27b.
Bei anderen Gesundheitsmitarbeitern handelt es sich insbesondere um die Bestimmungen §§
76 bis 78a, Gesetz 96/2004 Slg. über Bedingungen der des Erlangens und der Anerkennung
der Berufsqualifikation zur Ausübung der nichtärztlichen Gesundheitsberufe und zur
Ausübung von zusammenhängenden Tätigkeiten sowie über Änderung einiger
zusammenhängender Gesetze (Gesetz über nichtärztliche Gesundheitsberufe).
Ausführlichere Informationen sind online über die Internet-Plattform des tschechischen
Gesundheitsministeriums
abrufbar:
http://www.mzcr.cz/Odbornik/obsah/uznavanikvalifikaci_950_3.html.
40.
Sehen die geltenden Gesetze die Anerkennung von beruflicher Qualifikation (z.B.
von Architekten und Ingenieuren) im Dringlichkeitsfall vor?
Österreich und Tschechien
Dies ist nicht der Fall.
25
41.
Sind in früheren Katastrophenhilfeoperationen
gemacht worden, und wenn ja, dann welche?
diesbezügliche
Ausnahmen
Republik Österreich
Der Fall hat sich bisher nicht ergeben.
Ausnahmen bedürften einer gesetzlichen Grundlage. Zuletzt wurde in Österreich eine solche
für Sanitäter aus einigen europäischen Nachbarländern für die Unterstützung der
Sanitätsdienste anlässlich der EURO 2008 geschaffen (vgl. § 26a Sanitätergesetz).
Tschechische Republik
Der Fall hat sich bisher nicht ergeben.
Andere Verfügungen über unverbrauchte Hilfsgüter
42.
Enthält das Katastrophenhilferecht oder das Fernmelderecht Ausnahmen von
Einfuhr- oder Ausfuhrbeschränkungen? Lässt es beschleunigte Zulassung oder
Verzicht auf Zulassungserfordernisse im Katastrophenfall zu?
Begünstigte Ein- und Ausfuhr und Genehmigung von Fernmeldegeräten:
§ 82 Abs. 2 Telekommunikationsgesetz (TKG 2003) bestimmt, dass für Dienste der Behörden
und Organisationen, die mit Rettungsaufgaben oder mit der Aufgabe der Aufrechterhaltung
der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit betraut sind, für die Bewilligung zur Errichtung
und zum Betrieb von Funkanlagen, die zum Zweck der Erfüllung dieser Aufgaben bestimmt
sind, keine Gebühren zu entrichten sind.
43.
Enthält das Lebensmittelgesetz besondere
Lebensmittelimporte im Katastrophenfall?
Verfahrensbestimmungen
für
In den beiden Ländern ist dies nicht der Fall.
44.
Enthält das Arzneimittelgesetz Bestimmungen über die Ein- oder Ausfuhr von
Medikamenten zur Katastrophenhilfe?
Republik Österreich
Das Arzneiwareneinfuhrgesetz legt in seinem § 7 (1a) fest, dass Blutprodukte zur direkten
Transfusion (darunter fallen jedenfalls auch die im Katastrophenfall wichtigen
Erythrozytenkonzentrate), die von bezahlten Blutspendern stammen, nur dann nach
Österreich eingeführt werden dürfen, wenn ein unmittelbarer Bedarf aufgrund einer akuten
Notsituation besteht.
Tschechische Republik
Das Gesetz Nr. 378/2007 Slg. über Arzneimittel, in der Fassung späterer Vorschriften, regelt
im § 75 im Allgemeinen den Vertrieb von Arzneimitteln. Die Verordnung Nr. 229/2008 Slg.
über Produktion und Vertrieb von Arzneimitteln legt in §§ 35 und 39 die Grundsätze für den
Vertrieb von Humanitärmitteln. Es werden hier Bedingungen für die Lagerung, Beförderung
und Sicherheit sowie die erforderliche Dokumentation definiert. Der Transport von
Arzneimitteln ist so zu organisieren, dass die auf der Verpackung angegebenen
Lagerungsbedingungen eingehalten werden und die Arzneimittel keinen negativen Einflüssen
ausgesetzt und vor Kontamination, Beschädigung, Entwendung, Entwertung oder
Verwechslung geschützt sind.
26
45.
Enthält die Straßenverkehrsordnung besondere Bestimmungen über die Einfuhr
und die Registrierung ausländischer Fahrzeuge für Hilfs- und Rettungsarbeit?
Republik Österreich
An Samstagen von 15 Uhr bis 24 Uhr und an Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen von 00
Uhr bis 22 Uhr gilt ein Fahrverbot für Lastkraftwagen mit Anhänger, wenn das höchste
zulässige Gesamtgewicht des Lastkraftwagens oder des Anhängers 3,5 t überschreitet.
Dieses Fahrverbot gilt ebenfalls für alle Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeuge mit einem
höchsten zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 7,5 t (vgl. § 42 Abs. 1 und 2
Straßenverkehrsordnung - StVO).
Zusätzlich zu diesem Wochenendfahrverbot gilt für Lastkraftfahrzeuge mit einem höchsten
zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 7,5 t ein Nachtfahrverbot in der Zeit von 22 Uhr bis 5
Uhr (vgl. § 42 Abs. 6 StVO).
Ausgenommen vom Nachtfahrverbot sind unter anderem Fahrten mit lärmarmen
Kraftfahrzeugen (vgl. § 42 Abs. 6 lit. c StVO), allerdings dürfen Lastkraftfahrzeuge mit einem
höchsten zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 7,5 t in der Zeit von 22 Uhr bis 5 Uhr nicht
schneller als 60 km/h fahren. Die Behörde hat jedoch für bestimmte Gebiete, Straßen oder
Straßenstrecken durch Verordnung diese erlaubte Höchstgeschwindigkeit zu erhöhen, wenn
dadurch der Schutz der Bevölkerung vor Lärm nicht beeinträchtigt wird (vgl. § 42 Abs. 8
StVO).
Darüber hinaus hat die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie zur
Erleichterung des Ferienreiseverkehrs – so wie in den letzten Jahren – einen so genannten
„Fahrverbotskalender“ erlassen, dieser Fahrverbotskalender beinhaltet über das Wochenendund Feiertagsfahrverbot hinaus gehende Fahrverbote für Lastkraftfahrzeuge. Fahrten von
Hilfstransporten anerkannter Organisationen sind von den Bestimmungen des
Fahrverbotskalenders jedoch ausgenommen. Fahrten, die ausschließlich dem Einsatz in
Katastrophenfällen dienen sind gemäß § 42 (3) der Straßenverkehrsordnung vom
Wochenend- und Feiertagsfahrverbot ausgenommen.
46.
Enthält das Tierseuchengesetz besondere Bestimmungen für Suchhunde?
In den beiden Ländern ist dies nicht der Fall.
47.
Kommen irgendwelche der erwähnten Begünstigungen speziell der nationalen
Rotkreuzgesellschaft des Landes zu, aufgrund des Rotkreuzgesetzes oder eines
anderen Gesetzes?
Die bisher erwähnten Begünstigungen kommen dem Österreichischen Roten Kreuz jeweils im
Rahmen der allgemeinen Vorschrift zu. Von Bedeutung ist jedoch die bisher nicht behandelte
Begünstigung bei der Handhabung des Datenschutzes im Katastrophenfall. Hier gilt Art.2 §
48a des Datenschutzgesetzes 2000, BGBl.I Nr. 165/1999, zuletzt geändert durch BGBl.I Nr.
2/2000. Die für das Rote Kreuz bedeutsame Bestimmung lautet:
„§ 48a (1): Auftraggeber des öffentlichen Bereiches sind im Katastrophenfall ermächtigt,
Daten zu verwenden, soweit dies zur Hilfeleistung für die von der Katastrophe unmittelbar
betroffenen Personen, zur Auffindung in Identifizierung von Abgängigen und Verstorbenen
und zur Information von Angehörigen notwendig ist. Zu diesem Zweck sind auch
Hilfsorganisationen (Abs.6) nach Maßgabe der ihnen zukommenden Aufgaben und
rechtlichen Befugnis ermächtigt, Daten zu verwenden….
(6) Eine Hilfsorganisation im Sinne dieser Bestimmung ist eine allgemein anerkannte
gemeinnützige Organisation, die statuten- oder satzungsgemäß das Ziel hat, Menschen in
27
Notsituationen zu unterstützen, und von der angenommen werden kann, dass sie in
wesentlichem Ausmaß eine Hilfeleistung im Katastrophenfall erbringen kann.“
Innerstaatliche Rechtsstellung
Organisationen
ausländischer
humanitärer
Republik Österreich
Die Antworten auf alle in diesem Abschnitt gestellten Fragen ergeben sich aus §10 des IPRGesetzes (Bundesgesetz über das internationale Privatrecht, BGBl. Nr. 304/1978), welcher
lautet:
„Das Personalstatut einer juristischen Person oder einer sonstigen Personen- oder
Vermögensverbindung, die Träger von Rechten oder Pflichten sein kann, ist das Recht des
Staates, in dem der Rechtsträger den tatsächlichen Sitz seiner Hauptverwaltung hat.“ Eine
Registrierung in Österreich zur Geltendmachung dieser Rechte ist nicht nötig.
Daraus folgt, dass zum Beispiel ausländische Hilfsorganisationen, die in ihrem Herkunftsland
rechts- und handlungsfähig sind, auch in Österreich kraft Gesetzes in den Genuss dieser
Rechts- und Handlungsfähigkeit kommen. Dies bedeutet, dass sie in Österreich Verträge
abschließen und Eigentum haben oder erwerben können. Die Gründung einer eigenen
Rechtsperson nach österreichischem Recht ist daher aus juristischer Sicht nicht erforderlich.
Zu Problemen und Verzögerungen könnte es in diesem Zusammenhang allerdings dann
kommen, wenn sich der Nachweis der Rechts- und Handlungsfähigkeit im Herkunftsland der
jeweiligen Hilfsorganisation als schwierig herausstellt. Dies könnte in einer
Katastrophensituation durchaus Schwierigkeiten bereiten und zumindest Zeitverzögerungen
zur Folge haben. Ein System der Vorab-Registrierung (inklusive Prüfung des Bestehens der
Rechts- und Handlungsfähigkeit und allfälliger sonstiger Voraussetzungen, die im
Katastrophenfall möglicherweise schwierig zu bewerkstelligen sein könnte) erscheint daher
überlegenswert. Alternativ bestünde natürlich auch die Möglichkeit, ausländischen
Hilfsorganisationen im Ernstfall eine im österreichischen Recht verankerte einfache und
rasche Möglichkeit zur Erlangung der Rechts- und Handlungsfähigkeit in Österreich zur
Verfügung zu stellen.
Tschechische Republik
Das tschechische Gesetz Nr. 97/1963 Slg. über internationales Privat- und Verfahrensrecht
legt im § 3 Abs. 1 fest, dass die Rechts- und Handlungsfähigkeit einer Person sich nach der
Rechtsordnung des Staates richtet, dessen Angehöriger sie ist, solange in diesem Gesetz
nichts Anderes bestimmt wird.
Private und individuelle ausländische Hilfe
48.
Sehen die nationalen Gesetze, die Behördenübung oder Pläne spezielle
Erleichterungen und Regulierungen für ausländische Hilfe aus privaten Quellen
vor?
In den beiden Ländern ist dies derzeit nicht der Fall.
49.
Besteht ein Unterschied zwischen privaten Spenden und auf Gewinn gerichteten
Interventionen (z.B. Satellitendienste) in der Gewährung von rechtlichen
Begünstigungen (z.B. Erleichterung der Zulassung)?
In den beiden Ländern ist dies derzeit nicht der Fall.
28
Versicherung
50.
Bestehen besondere Vorschriften über Versicherung von Fahrzeugen für
Hilfeleistung?
Republik Österreich
Sowohl die Zulassung, als auch die Versicherung von Fahrzeugen für Hilfeleistungen
unterliegt keinen Sonderbestimmungen oder besonderen Abläufen. Im Bereich der
Versicherung gibt es jedoch bei einigen Rettungsdiensten aufgrund der Menge der Fahrzeuge
sogenannte „Flottenverträge“. Dies wäre bei der entsprechenden Versicherung zu
hinterfragen.
Tschechische Republik
Das Gesetz Nr. 151/2010 Slg. über ausländische Entwicklungskooperation und international
Humanitärhilfe und über Änderung zusammenhängender Gesetze erwähnt im § 11 Abs. 2 nur
allgemein, dass das Innenministerium berechtigt ist, das ins Ausland versendete Vermögen
bei der humanitären Hilfeleistung für den Fall einer Beschädigung oder eines
Transportverlustes zu versichern.
51.
Erschwert die ausländische Zulassung die inländische Versicherung?
Republik Österreich
Fahrzeuge, die im Ausland zugelassen und haftpflichtversichert sind, können in Österreich
unbeschränkt verwendet werden. Dies gilt für Fahrzeuge aus Vertragsstaaten des
Übereinkommens über den Straßenverkehr5.
Grundsätzlich bedarf es also keiner inländischen Zulassung bzw. Haftpflichtversicherung für
ausländische Fahrzeuge in Österreich bei kurzfristigen Katastropheneinsätzen. Eine
Ausnahme besteht jedoch in dem Fall, dass ein ausländisches Fahrzeug von einem
inländischen Lenker verwendet wird. Hier bedarf es, wenn die Nutzung länger als einen Monat
dauert, einer Zulassung bzw. einer inländischen Versicherung.
Weiters können ausländische Fahrzeuge von ausländischen Lenkern bis zu einem Jahr ohne
Zulassung bzw. inländische Versicherung verwendet werden.
Tschechische Republik
Auch die Tschechische Republik ist Vertragsstaat des Übereinkommens über den
Straßenverkehr (Wien 1968).
Fremdwährung
52.
Dürfen Hilfsorganisationen ungehindert ausländisches Geld für ihre Tätigkeit in das
Land einführen und aus ihm ausführen?
Republik Österreich
Betreffend die Einfuhr von Geld ist auf die §§ 17b und 17c des ZollrechtsDurchführungsgesetzes (ZollR-DG) zu verweisen. § 17b Abs. 3 zitiert die für die
Zollaußengrenze geltende EG VO 1889/2005, nach der Bargeld über € 10.000,00 und diesem
gleichgestellte Zahlungsmittel sowohl in der Einfuhr als auch in der Ausfuhr jedenfalls zu
5
BGBL. 289/1982 in der Fassung BGBl. I 2/2008
29
deklarieren ist, was ausnahmslos auch für Hilfsorganisationen gilt. Andernfalls kommt die
Strafbestimmung des § 48b Finanzstrafgesetz zur Anwendung.
53.
Können sie es zu Vorzugskursen einwechseln?
In den beiden Ländern ist dies derzeit nicht der Fall.
Transport
54.
Bestehen besondere Vorschriften für den Überflug, die Landung und den Abflug
von Flugzeugen mit Hilfsgütern?
Republik Österreich
Grundsätzlich sind die Regelungen, die beim Ein-, Aus- und Überflug ausländischer
Luftfahrzeuge einzuhalten sind, unterschiedslos auch bei Katastrophenhilfe- und
Rettungseinsätzen anzuwenden.
Demnach ist für ausländische Staatsluftfahrzeuge (bei Katastropheneinsätzen sind dies meist
ausländische Militärluftfahrzeuge) eine Genehmigung gemäß der Grenzüberflugsverordnung
einzuholen. Ausländische Zivilluftfahrzeuge dürfen ohne gesonderte Bewilligung in den
österreichischen Luftraum einfliegen, wenn die gemäß dem Abkommen über die
Internationale Zivilluftfahrt erforderlichen Mindeststandards erfüllt und die notwendige
Versicherungsdeckung vorhanden ist. Weiters ist sowohl für Zivil- als auch für
Staatsluftfahrzeuge vor jedem Grenzüberflug ein Flugplan gemäß den diesbezüglichen
Bestimmungen der Luftverkehrsregeln abzugeben.
Um vor allem die Genehmigungs- und Flugplanerfordernisse für ausländische Luftfahrzeuge
im Katastrophenhilfe- oder Rettungseinsatz zu erleichtern, wurden in den mit zahlreichen
Nachbarländern
abgeschlossenen
Katastrophenhilfebzw.
Suchund
Rettungsflugübereinkommen diesbezügliche Sonderbestimmungen vereinbart.
Diese Sonderbestimmungen ermöglichen grundsätzlich einen genehmigungsfreien Ein- und
Ausflug, es müssen den jeweiligen Flugsicherungsstellen nur die für die Sicherheit der
Luftfahrt unabdingbar notwendigen Angaben über den Flug übermittelt werden. Weiters ist
auch eine generelle Erlaubnis für die Landung bzw. den Abflug außerhalb von genehmigten
An- und Abflugflächen geregelt.
Eine Vorschreibung von Flugsicherungsgebühren erfolgt im Regelfall bei Katastrophenhilfeund
Rettungsflugeinsätzen
nicht,
da
diese
Flüge
einerseits
von
den
Flugsicherungsstreckengebühren befreit sind und andererseits bei diesen Einsätzen in den
meisten Fällen keine An- und Abflüge bei genehmigten Flugplätzen erfolgen und somit keine
Flugsicherungsan- und Abfluggebühren anfallen.
Für die Einfuhr der an Bord befindlichen Hilfsgüter, Medikamenten etc. gelten gesonderte
Bestimmungen.
Tschechische Republik
Auch in den Bedingungen der Tschechischen Republik werden insbesondere die
Bestimmungen des Abkommens über die internationale Zivilluftfahrt angewendet. Der Betrieb
von Militär-, Polizei- und Zollflugzeugen, mit Ausnahme der Verteidigungs- und Übungsflüge
sowie Flüge für die Sicherung der Staatssicherheit, richten sich nach dem Gesetz Nr. 49/1997
Slg. über Zivilluftfahrt, in der Fassung späterer Vorschriften.
30
55.
Bestehen rechtliche Begünstigungen für LKWs mit Hilfsgütern? Wird Mauterlass
für zur Hilfe verwendete Fahrzeuge gewährt?
Republik Österreich
Laut § 5 Abs. 1 Bundesstraßen-Mautgesetz 2002 (BStMG) sind Fahrzeuge, an denen gemäß
§ 20 Abs. 1 lit. d und Abs. 5 Kraftfahrgesetz 19676 Scheinwerfer oder Warnleuchten mit
blauem Licht sichtbar angebracht sind, von der Mautpflicht (Vignette, fahrleistungsabhängige
Maut) ausgenommen.
Kraftfahrzeuge mit Blaulicht gemäß § 2 Abs. 1 Ziffer 25 StVO 1960, BGBl. Nr. 159
(Einsatzfahrzeuge) sind außerdem von der Streckenmaut befreit, wobei die Berechtigung zur
Deklaration als Einsatzfahrzeug von der ASFINAG7 bei der jeweiligen Einsatzleitung im
Nachhinein stichprobenartig überprüft wird.
Laut BStMG sind darüber hinaus Fahrzeuge, die in Durchführung von Maßnahmen der
Friedenssicherung im Rahmen einer internationalen Organisationen, der Organisation für
Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa oder der Europäischen Union auf Grund eines
Beschlusses im Rahmen der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik eingesetzt werden,
permanent von der Mautpflicht ausgenommen.
Für humanitäre Hilfsgütertransporte in Notstandsfällen besteht keine permanente Befreiung
von der Mautpflicht. Die ASFINAG kann aber nach § 5 Abs. 2 BStMG für solche Fahrten
Fahrzeuge vorübergehend von der Mautpflicht ausnehmen. Die Regelung erfolgt
anlassbezogen in der Mautordnung.
Um eine derartige Fahrt mit einem Kraftfahrzeug, dessen höchstes zulässiges Gesamtgewicht
nicht mehr als 3,5 t beträgt, ohne Verpflichtung zur Entrichtung der zeitabhängigen Maut
durchführen zu können, muss zumindest 24 Stunden vor Benützung des mautpflichtigen
Straßennetzes per Mail ([email protected]) oder per Fax (+43/50108-39030) der
unter www.asfinag.at abrufbare Ausnahmeantrag gemäß Anhang 3a der Mautordnung
ausgefüllt und ordnungsgemäß unterfertigt übermittelt werden. Der Antragsteller erhält eine
Rückbestätigung, die während der mautbefreiten Fahrt mitzuführen und auf Verlangen als
Nachweis der Berechtigung vorzuweisen ist. Diese Regelung gilt ausnahmslos nur für den
Fall, dass ein Anlass im Sinne des § 5 Abs. 2 BStMG vorliegt und der konkrete Anlassfall in
der Mautordnung kundgemacht wird.
Um einen humanitären Hilfstransport im Notstandsfall mit einem Kraftfahrzeug, dessen
höchstes zulässiges Gesamtgewicht mehr als 3,5 t beträgt, ohne Verpflichtung zur
Entrichtung der Maut durchführen zu können, muss das in Teil B, Kapitel 3.3.2 der
Mautordnung festgelegte Verfahren eingehalten werden.
Tschechische Republik
Das Straßengesetz Nr. 13/1997 Slg. legt im § 20a fest, dass folgende Fahrzeuge keine Maut
auf gebührenpflichtigen Straßen zahlen:
a) Fahrzeuge mit besonderen Warnleuchten, wenn es sich um SanitätsRettungsdienstfahrzeuge und Fahrzeuge für Transport von Kranken, Verletzten und
Gebärenden oder Fahrzeuge der Einsatzkräfte des Integrierten Rettungssystems handelt.
b) Fahrzeuge der Polizei der Tschechischen Republik, versehen mit der Anschrift „POLICIE“,
c) Fahrzeuge der Streitkräfte der Tschechischen Republik, samt Fahrzeugen der Militärpolizei,
versehen mit der Anschrift „VOJENSKÁ POLICIE“, und Fahrzeugen der Streitkräfte eines
anderen Staates aufgrund Gegenbeziehungen,
e) Fahrzeuge der Feuerwehr-Rettungskörper und der Freiwilligen Feuerwehr, versehen mit
der Anschrift „HASIČI“,
6
7
BGBl. Nr. 267/1967 in der Fassung BGBl. I 94/2009
Autobahnen- und Schnellstraßenfinanzierungsgesellschaft mit beschränkter Haftung
31
h) bei Beseitigung der Folgen von Verkehrsunfällen auf gebührenpflichtigen Straßen, bei
Durchführung von Rettungs- und Räumungsarbeiten und bei dem Bevölkerungsschutz
oder bei Lebensrettung und Gesundheitsschutz von Personen,
i) Fahrzeuge der Verwaltung der staatlichen materiellen Reserven bei dem Transport von
Materialien der staatlichen materiellen Reserven oder der Humanitärhilfe des Staates bei
Krisensituationen nach einer besonderen Rechtsvorschrift.
56.
Ist die beschleunigte Abfertigung für Schiffe mit Hilfsgütern vorgesehen? Wird
Gebührenerlass für Schiffe mit Hilfsgütern gewährt?
Republik Österreich
Ein Gebührenerlass für Schiffe mit Hilfsgütern, die Verkehrsrechte auf der österreichischen
Donau ausüben, z.B. Transit, Drittlandverkehr oder Cabotage, ist insofern obsolet, als eine
derartige Gebührenfreiheit für Transportdienste schon durch den Grundsatz der
Schifffahrtsfreiheit nach der Belgrader Donaukonvention festgeschrieben ist.
Ein Gebührenerlass für Hafendienste, die Schiffe mit Hilfsgütern beanspruchen, ist zwar
verwaltungsrechtlich, z.B. im Schifffahrtsgesetz, nicht vorgesehen, zumal eine Be- oder
Entladung mit Hilfsgütern im großen Umfang bis dato nicht statt gefunden hat, aber zweifellos
im Einzelfall mit den Öffentlichen Häfen verhandelbar, an denen Gebietskörperschaften bzw.
deren Tochterunternehmen ja mehrheitlich beteiligt sind.
Tschechische Republik
Auf dem Gebiet des Kreises Südmähren befinden sich keine für diese Zwecke benutzbaren
Wasserläufe, so dass hier diese Frage sinnlos ist.
57.
Sieht das Gesetz die beschleunigte Visaerteilung für Transportpersonal vor?
Da für die Visaerteilung keine Mindestdauer vorgeschrieben ist, erübrigt sich eine solche
Bestimmung.
Steuern
58.
Bestehen
Ausnahmen
von
Mehrwertsteuer,
Einkommensteuer,
Körperschaftssteuer und anderen Steuern für humanitäre Organisationen und ihr
Hilfe leistendes Personal?
Republik Österreich
Mehrwertsteuer:
Die Verordnung des Bundesministers für Finanzen BGBl. Nr. 787/1992 in der Fassung
BGBl. Nr. 850/1993 sieht unter bestimmten Voraussetzungen eine Umsatzsteuerentlastung
bei Hilfsgüterlieferungen ins Ausland vor.
§ 1. Zur Erzielung einer den Grundsätzen der Gegenseitigkeit entsprechenden Behandlung
wird angeordnet, dass nach Maßgabe der in § 3 genannten Erklärung entgeltliche und
unentgeltliche Hilfsgüterlieferungen (Eigenverbrauch) im Rahmen von nationalen oder
internationalen Hilfsprogrammen in Notstandsfällen mit Bestimmungsort in Staaten, die in § 5
genannt sind, aus der Umsatzsteuerpflicht ausgeschieden werden (nicht steuerbare
Umsätze). Diese Sonderregelung gilt für Hilfsgüterlieferungen nur insoweit, als deren
widmungsgemäße Verbringung in den begünstigten Staat der Abgabenbehörde
nachgewiesen werden kann (Nachweisvorsorgepflicht). Die entgeltliche Lieferung muss an
eine Körperschaft des öffentlichen Rechts oder an eine Körperschaft, Personenvereinigung
32
oder Vermögensmasse, die gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke verfolgt (§§ 34
bis 47 der Bundesabgabenordnung, BAO8), erbracht werden.
§ 2. Die Ausscheidung aus der Umsatzsteuerpflicht kommt bei entgeltlichen Lieferungen nicht
zur Anwendung, wenn der Abnehmer zum Vorsteuerabzug berechtigt ist und eine
Umsatzsteuerentlastung des Vorganges im Wege des Vorsteuerabzuges herbeigeführt
werden kann.
§ 3. Die Ausscheidung aus der Umsatzsteuerpflicht kann nur in Anspruch genommen werden,
wenn dem für die Erhebung der Umsatzsteuer zuständigen Finanzamt vor der Erbringung der
Lieferung eine schriftliche Erklärung abgegeben wird, dass dem Abnehmer der Lieferung
keine Umsatzsteuer angelastet wird; in der Erklärung sind weiters Art und Menge der nach
dieser Verordnung steuerentlastet zu liefernden Hilfsgüter sowie die genaue Bezeichnung und
Anschrift des Abnehmers der entgeltlichen Lieferung (§ 1 letzter Satz) anzugeben.
§ 4. Die Umsätze sind auf Grund dieser Verordnung nicht aus der Umsatzsteuerpflicht
auszuscheiden, wenn der Steuervorteil nicht den Zwecken der Hilfsaktion zugute kommt.
§ 5. Gegenseitigkeit im Sinn des § 1 besteht im Verhältnis zu folgenden Staaten:
Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Bosnien-Herzegowina, Estland, Georgien, Kasachstan,
Kirgistan, Kroatien, Lettland, Moldawien, Rumänien, Russische Föderation, Slowakei,
Slowenien, Tadschikistan, Tschechien, Türkei, Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan und
Weißrussland.
Erläuternd wird bemerkt, dass davon vor allem Lieferungen und Sachspenden an inländische
karitative Organisationen betroffen sind, die ihrerseits die überlassenen Gegenstände für
humanitäre Zwecke in den genannten Staaten einsetzen.
Tschechische Republik
Das Mehrwertsteuergesetz Nr. 235/2004 Slg., in der Fassung späterer Vorschriften, legt im §
68 Abs. 12 fest, dass von der Steuer mit Steuerabsetzung die Warenlieferung an humanitäre
und wohltätige Organisationen befreit ist, die im Rahmen ihrer humanitären, wohltätigen oder
Ausbildungstätigkeit außerhalb der EG-Länder diese Waren in ein Drittland befördern oder
versenden. Die Bestimmung § 71 Abs. 2 lit. f) Mehrwertsteuergesetz legt weiters fest, dass
der Import von Waren steuerfrei ist, solange der importierten Ware eine Zollfreiheit gemäß der
Verordnung (EG) des Rates Nr. 1186/2009 zuerkannt wurde, wenn es sich um Ware für
karitative oder wohltätige Subjekte handelt. Konkret handelt es sich um importierte Waren für
die Umsetzung allgemeiner Vorhaben, kostenlos erlangte Grundlebensbedürfnisse, kostenlos
erlangte Waren zugunsten gesundheitlich Behinderter, für Ausbildungs- und
Beschäftigungszwecke sowie die Sozialentwicklung, und importierte Waren für
Katastrophenopfer.
Die Bestimmung § 20 Abs. 8 Einkommenssteuergesetz Nr. 586/1992 Slg., in der Fassung
späterer Vorschriften, sagt, dass von der reduzierten Besteuerungsgrundlage der Wert von
Spenden an Gemeinden, Kreise, staatliche Organisationseinheiten, juristische Personen mit
Sitz auf dem Gebiet der Tschechischen Republik sowie juristische Personen, die Veranstalter
von öffentlichen Sammlungen nach einer Sondervorschrift sind, und zwar u.a. für
Gesundheits-, humanitäre und karitative Zwecke abgesetzt werden kann.
Verantwortlichkeit des betroffenen Staates
59.
Besondere Vorschriften gegen Unterschlagung oder Entziehung ausländischer
Hilfsgüter oder Hilfsgelder?
Besondere Vorschriften bestehen in den beiden Ländern nicht, es gelten die allgemeinen
strafrechtlichen Bestimmungen.
8
BGBl: 194/1961 in der Fassung BGBl. I 52/2009
33
60.
Besondere Vorschriften bestehen nicht, es gelten die allgemeinen strafrechtlichen
Bestimmungen?
Republik Österreich
Derartige gesetzliche Vorschriften bestehen derzeit nicht. In extremen Fällen des
Spendenmissbrauchs könnte es zur Anwendung von §§ 133 oder 146ff des
Strafgesetzbuches (StGB)14 wegen Veruntreuung oder Betrug kommen.
Es existieren jedoch unter den österreichischen Hilfsorganisationen verschiedene Systeme
der freiwilligen Selbstverpflichtung, wie etwa das Spendengütesiegel oder die freiwillige
Spenden-Selbstverpflichtung des Österreichischen Roten Kreuzes, die auf einem Beschluss
der Präsidentenkonferenz beruht.
Alle erwähnten freiwilligen Systeme der Selbstverpflichtung beinhalten unter anderem auch
die Verpflichtung, sich so weit dies möglich ist an den Spenderwillen zu halten.
Tschechische Republik
Dies kann im Vertrag geregelt werden, mit dem die Spenden gewährt werden.
61.
Bestehen besondere Vorschriften über Kontrolle und Abrechnung ausländischer
Hilfsgelder?
In den beiden Ländern gelten die allgemeinen Vorschriften.
62.
Ist ein bestimmtes Ministerium ermächtigt, internationale Hilfe zu empfangen und
einzusetzen?
Jedes Bundesministerium sowie jedes Bundesland ist für den Empfang und die Ausgabe von
Mitteln im Rahmen seiner verfassungsgemäßen Zuständigkeit ermächtigt.
63.
Gibt es Bestimmungen über die Anlage von Hilfsgeldern auf zinsenbringenden
Konten
Über die Anlage von Hilfsgeldern gibt es keine besonderen Bestimmungen, doch wären diese,
soweit sie nicht unverzüglich verwendet werden können, bei sinngemäßer Auslegung der
gesetzlichen
Bestimmungen
dem
Katastrophenfonds
zuzuführen.
§
2
des
Katastrophenfondsgesetzes sieht vor, dass die Mittel des Katastrophenfonds nutzbringend
anzulegen sind.
Verantwortlichkeit der Hilfeleister
64.
Sieht das nationale Recht Mindeststandards bei der Hilfeleistung vor?
In den beiden Ländern bestehen keine spezifischen Vorschriften für ausländische Hilfeleister.
Natürlich sind grundsätzlich all jene Vorschriften einzuhalten, die innerstaatlich für die
Hilfeleistung zur Anwendung kommen, etwa lebensmittelrechtliche, arzneimittelrechtliche,
gesundheitspolizeiliche usw.
34
Sicherheit
65.
Gibt es besondere inländische Behörden für den Schutz von Hilfspersonal samt
seinen Räumlichkeiten, Transportmitteln, Ausrüstung und Sachwerten?
In den beiden Ländern ist dies nicht der Fall. Zuständig sind die Sicherheitsbehörden.
Verlängerte Dienstzeit
66.
Sehen die nationalen Gesetze, die Behördenübung oder Pläne verlängerte
Dienstzeiten für Schlüsselstellen der Verwaltung vor (Zollbehörden,
Grenzkontrollen, Hafen- und Flughafenverwaltung), die für internationale Hilfe
notwendig sind?
Republik Österreich
Dies ergibt sich aus § 48a (5) des Beamtendienstrechtsgesetzes (BDG)9 und §20 (1) des
Vertragsbedienstetengesetzes (VBG)10.
BDG, Höchstgrenzen der Dienstzeit:
§ 48a. Die Tagesdienstzeit darf 13 Stunden nicht überschreiten. …
(5) Bei Eintritt außergewöhnlicher Ereignisse oder nicht vorhersehbarer Umstände sind von
Abs. 1 abweichende Anordnungen soweit zulässig, als dies im Interesse des Schutzes der
Gesundheit und des Lebens von Menschen, der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung
und Sicherheit oder zur Abwehr eines unverhältnismäßigen wirtschaftlichen Schadens
geboten erscheint, um die Gefährdung abzuwenden oder zu beseitigen.
VBG, Dienstzeit:
§ 20. (1) Auf die Dienstzeit des Vertragsbediensteten sind die §§ 47a bis 50d BDG 1979 …..
anzuwenden…
Daraus folgt, dass auch Vertragsbedienstete im Katastrophenfall über die normalen
Dienstzeiten hinaus eingesetzt werden können.
Tschechische Republik
Diese Möglichkeit ist im Allgemeinen im Arbeitsgesetzbuch Nr. 262/2006 Slg., in der Fassung
späterer Vorschriften, gegeben, und zwar in §§ 93 bis 95, wo die Überstundenarbeit,
Nachtarbeit und der Bereitschaftsdienst geregelt ist.
Außerdem können einige Sondergesetze genannt werden, z.B. das Gesetz Nr. 361/2003 Slg.,
über Dienstverhältnis in Sicherheitskräften, dessen § 54 festlegt, dass einem Angehörigen der
Sicherheitskräfte im wichtigen Interesse eine Überstundenarbeit von höchstens 150 Stunden
im Kalenderjahr angeordnet werden darf. Bei einem erklärten Krisenzustand oder in
Ausnahmefällen des öffentlichen Interesses kann einem Angehörigen der Sicherheitskräfte
während der Dauer des Krisenzustands oder während einer notwendigen Zeit des öffentlichen
Interesses eine Überstundenarbeit auch über die genannte Dauer angeordnet werden.
9
BGBl. 333/1979 in der Fassung BGBl. I 77/2009
BGBl. 86/1948 in der Fassung BGBl. I 77/2009
10
35
Andere Begünstigungen für internationale Hilfeleister
67.
Sehen die nationalen Gesetze, Behördenübungen oder Pläne Preisermäßigungen
oder Preisnachlässe für Hilfeleister vor, etwa für den Binnenverkehr (einschließlich
durch die nationale Fluggesellschaft), für die Benützung von Gebäuden und
Liegenschaften, für die Benützung von Transportmitteln und für Unterstützung
beim Ein- und Ausladen?
Republik Österreich
Soweit die erwähnten Vorrichtungen dem Staat gehören, kann dieser ad hoc Preisnachlässe
oder Preisermäßigungen gewähren. Soweit sie in Privateigentum stehen, müssen solche
Begünstigungen ausgehandelt werden.
Tschechische Republik
In Tschechien ist die Situation analog.
Beendigung
68.
Sieht das Recht oder die Behördenübung eine Frist zur Verständigung
internationaler Hilfeleister vor Beendigung ihrer rechtlichen Begünstigungen im
Hinblick auf die Katastrophe vor?
In den beiden Ländern ist dies nicht der Fall.
69.
Bestehen Bestimmungen über die Auswirkung der Beendigung auf die
Begünstigten?
In den beiden Ländern ist dies nicht der Fall.
Hilfe an das Ausland
70.
Sieht das Recht die Befreiung von Ausreisebeschränkungen für das Hilfspersonal
vor?
Republik Österreich
Das österreichische Recht kennt keine allgemeinen Ausreisebeschränkungen.
Beschränkungen gibt es nur in besonderen Fällen, etwa bei laufendem Strafverfahren.
Tschechische Republik
Auch das tschechische Recht kennt keine allgemeinen Ausfahrtsbeschränkungen.
71.
Befreiung von Ausfuhrbeschränkungen oder -zöllen für Hilfsgüter oder Ausrüstung
(z.B. Funkgeräte, Lebensmittel, Heilmittel)?
In der EU gibt es keine Ausfuhrabgaben für Hilfsgüter.
72.
Befreiung von der Inspizierung auszuführender Güter oder Ausrüstung?
Hilfsgüter und Güter für den Eigenbedarf der Hilfseinheiten:
36
Für Hilfsgüter und Güter für den Eigenbedarf der Hilfseinheiten ist die Abgabe einer
mündlichen Zollanmeldung (Warenliste) vorgesehen.
Erfahrungsgemäß wird in Krisenfällen eine rasche Abfertigung ermöglicht.
73.
Befreiung von Beschränkungen der Ausfahrt oder des Ausfluges von Hilfsflügen,
Lastkraftwagen, Schiffen?
Republik Österreich
Das österreichische Recht kennt keine allgemeinen Beschränkungen dieser Art, außer
solchen, die aus technischen Gründen oder aus Gründen der Sicherheit notwendig sind, z.B.
bei der Verkehrsuntauglichkeit von Fahrzeugen. Befreiungen von solchen Beschränkungen
sind schwer denkbar.
Allerdings könnte im Katastrophenfall in unbedenklich erscheinenden Einzelfällen Nachsicht
geübt werden.
Tschechische Republik
In Tschechien ist die Situation analog.
Grenzübertritt
74.
Bestehen Befreiungen von Ein- oder Ausfuhrbeschränkungen oder -zöllen oder
sonstigen Gebühren für Hilfsgüter oder Ausrüstung Funkgeräte, Lebensmittel,
Heilmittel?
Ausreisevisa sind im österreichischen Recht nicht vorgesehen. Generelle Ausnahmen von der
Sichtvermerkspflicht bestehen ebenfalls nicht. Im Dringlichkeitsfall ist jedoch die sofortige
Ausstellung von Sichtvermerken ohne Wartefrist möglich.
75.
Bestehen Befreiungen von Ein- oder Ausfuhrbeschränkungen oder -zöllen oder
sonstigen Gebühren für Hilfsgüter oder Ausrüstung Funkgeräte, Lebensmittel,
Heilmittel?
Hilfsgüter und Güter für den Eigenbedarf der Hilfseinheiten:
In der EU gibt es keine Ausfuhrabgaben für Hilfsgüter.
Für die Ein- und Ausfuhr von Arzneimitteln, die unter das Suchtmittelgesetz fallen, gelten
prinzipiell die Bestimmungen des Suchtmittelgesetzes und der dazu erlassenen
Verordnungen.
Auf die Ausführungen über Zollbefreiungen im Allgemeinen wird hingewiesen.
Bei der Einfuhr von Waren besteht weitgehende Liberalisierung, außer für Stahlwaren und
einige Textilwaren aus einigen wenigen Ländern (z.B. Belarus, Nordkorea). Diese Waren
kommen als Hilfsgüter praktisch nicht in Frage. Daher bestehen auch keine
Befreiungsbestimmungen, die für das Rote Kreuz oder andere Hilfsorganisationen von
Interesse wären. Ausgenommen von der Liberalisierung sind bestehende Einschränkungen
oder Verbote gegenüber Embargoländern, wobei allerdings Einfuhren von Hilfsgütern aus
Birma/Myanmar oder Iran derzeit kaum denkbar erscheinen.
Bei der Ausfuhr könnten, abgesehen von den auch hier bestehenden Embargos, Militärgüter
und Dual-Use-Güter in Frage kommen. Für solche Güter wird das Bundesministerium für
Wirtschaft, Familie und Jugend die Ausfuhrgenehmigung im Katastrophenfall sicherlich
unbürokratisch erteilen, sofern sie tatsächlich als Hilfsgüter benötigt werden.
37
76.
Entsprechende Erleichterungen für Genehmigungen des Überfluges oder der
Durchfahrt? Erlass von Inspektionserfordernissen für Durchfuhrgüter und
-ausrüstung?
Für die Durchfuhr durch Österreich können Vereinfachungen (z.B. bei der Zollanmeldung und
bei der Sicherheitsleistung) im EU-Rahmen und mit der Schweiz kurzfristig vereinbart werden.
Erfahrungsgemäß wird in Krisenfällen eine rasche Abfertigung ermöglicht.
Ausnahmen von Begünstigungen
77.
Wenn das nationale Recht die in den IDRL-Guidelines vorgesehenen
Begünstigungen aus Gründen der nationalen Sicherheit, der Gesundheit oder der
öffentlichen Sittlichkeit beschränkt, sind diese Beschränkungen eng gefasst?
Dies kann aus derzeitiger Sicht schon deshalb nicht gesagt werden, weil das österreichische
Recht derzeit nur wenige spezielle Begünstigungen für die Katastrophenhilfe aus dem
Ausland kennt.
Allgemein wäre anzumerken, dass Maßnahmen zur Hilfeleistung in Katastrophenfällen als
solche jedenfalls nicht als sicherheitsgefährdend oder sonst bedenklich angesehen werden
können. Es wäre jedoch denkbar, dass vorgebliche Hilfeleistungen als Tarnung für
rechtswidrige Handlungen benützt werden, wenn etwa unter dem Deckmantel von
Hilfslieferungen Rauschgift geschmuggelt wird. Hier hätten die Kontrollorgane natürlich
einzuschreiten. Auch würde kriminellen „Hilfeleistern“ die Einreise verweigert werden.
38
Die Rolle von Freiwilligen bei der
Katastrophenhilfe in Österreich
Begriffsbestimmung11
Freiwilligkeit ist…
-
Eine Tätigkeit, die aus freiem Willen und aus eigener Entscheidung heraus erfolgt.
-
Unentgeltlich und nicht auf finanziellen Beweggründen basiert.
-
Zugunsten Dritter, d. h. Menschen außerhalb der eigenen Familie, bzw. zugunsten der
Gesamtgesellschaft eingesetzt wird.
Für Freiwilligenarbeit spricht, wenn folgende Kriterien überwiegen:
-
keine vertragliche Verpflichtung zur Arbeitsleistung
-
kein Entgelt (aber Aufwandersatz zulässig)
-
Wille auf freiwillige Tätigkeit gerichtet
Das Vorliegen dieser Kriterien muss jeweils im Einzelfall beurteilt werden. Kritisch bleibt die
Frage, wie die Parteien diese Kriterien jeweils nachweisen. Insofern kann auch damit keine
Möglichkeit für eine klare Abgrenzung und damit Rechtssicherheit für alle Beteiligten
geschaffen werden.
Zentrale Elemente eines Dienstvertrags – z. B. Leistungspflicht – fehlen der Freiwilligenarbeit.
Entsprechend fehlt es auch an Sanktionsmöglichkeiten, die das Arbeitsrecht den
Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern in die Hand gibt, um auf disziplinäre Vergehen von
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu reagieren. Einzig der im Vereinsrecht mögliche
Ausschluss eines Mitglieds bietet für diesen Bereich den Organisationen eine gesetzlich
verankerte Möglichkeit, auf schwere Vergehen zu reagieren, die den Verein schädigen.
Dies bedeutet nicht, dass Freiwillige und Organisationen nicht Pflichten, wie Treuepflichten,
zueinander haben: Freiwillige unterliegen wohl einer Verschwiegenheitspflicht und haben
umgekehrt ein Recht auf Gleichbehandlung. Am häufigsten ergeben sich derzeit Rechte und
Pflichten Freiwilliger aus den Berufsrechten (z. B. Sanitätergesetz) der Tätigkeiten, die sie
freiwillig ausüben (z. B. Anordnungsbefugnis der Notärztin/des Notarztes gegenüber einem
Rettungssanitäter/einer Rettungssanitäterin). Für den Bereich der Freiwilligenarbeit, der in
Vereinen organisiert ist, bietet das Vereinsgesetz einen Katalog von Rechten und Pflichten
seiner Mitglieder. Eine allgemeine Darstellung der Rechte und Pflichten im Bereich der
Freiwilligenarbeit scheitert aber daran, dass allgemeine und damit tätigkeitsübergreifende, für
alle Bereiche der Freiwilligenarbeit gültige Regelungen fehlen. Bisher beschränkt sich dies auf
Berufs-/Tätigkeitsrechte oder auf interne Organisationsnormen. Es gibt eine Reihe von
Bestimmungen, die ex lege auf ArbeitnehmerInnen und arbeitnehmerähnliche Personen
anwendbar sind, nicht aber auf Freiwillige, obwohl ihre Anwendung auch in diesem Bereich
durchaus zielführend wäre. Dies gilt beispielsweise für das Dienstnehmerhaftpflichtrecht. Hier
ist durchaus Handlungsbedarf erkennbar.
11
BMASK (2009): Erster Freiwilligenbericht S.12-15
39
Freiwillige im Katastrophenhilfsdienst
Katastrophenhilfe ist in Österreich in den österreichischen Landesgesetzen geregelt. Das
niederösterreichische
Katastrophenhilfsgesetz
regelt
als
eines
der
wenigen
Landeskatastrophenhilfsgesetze auch die Mitwirkung Freiwilliger bei der Katastrophenhilfe.
(§9 NÖ KHG).
Darin wird der Landesregierung (oder in dringenden Fällen der Bezirksverwaltungsbehörde)
die Möglichkeit eingeräumt, geeignete physische und juristische Personen als Bestandteil des
Katastrophenhilfsdienstes durch Bescheid anzuerkennen, die dann die gleichen Rechte und
Pflichten erhalten, wie alle anderen im Katastrophenhilfsdienst tätigen Organisationen.
Versicherung
Ein wichtiger Aspekt für Menschen, die Freiwilligenarbeit leisten, ist die Rechtssicherheit, bei
der Ausübung ihrer Tätigkeit über ausreichenden Unfallversicherungsschutz zu verfügen
(Unfallversicherung, Invaliditätspension).
Versicherungsschutz
Hilfsorganisationen:
besteht
für
Mitglieder
und
Helfer
folgender
freiwilliger
Bisher ist lediglich ein auf die wichtigen Bereiche der Blaulichtorganisationen12 (Rettung,
Feuerwehren) eingeschränkter Unfallversicherungsschutz vorgesehen: Unfälle, die Personen
bei der Ausübung ihrer freiwilligen Tätigkeit bei Blaulichtorganisationen erleiden, sind gemäß
§ 176 Abs. 1 lit. 7a ASVG Arbeitsunfällen gleichgestellt. Damit haben Freiwillige, die bei
Ausbildung, Übung und Einsatzfall in Blaulichtorganisationen verunfallen, Anspruch auf
Behandlung, Rehabilitation und Versehrtenrente, sofern der Unfall im Inland passiert.
Für andere Bereiche der Freiwilligenarbeit besteht keine gesetzliche Vorsorge für eine
Unfallversicherung. Hier sind die Freiwilligen darauf beschränkt, von ihren Organisationen
privat unfallversichert zu werden.
Im NÖ KHG ist überdies betreffend der Versicherung von Freiwilligen nach §16 Abs. 3
geregelt, dass das Land für jenen Schaden an Leben oder Gesundheit von im
Katastophenhilfsdienst tätigen Personen aufkommen muss, sofern er nicht durch andere
gesetzliche Bestimmungen oder privatrechtliche Vereinbarungen abgegolten ist.
Auslandseinsätze
Freiwillige sind im Rahmen von Katastrophenhilfseinsätzen zumeist in eine entsendende
Organisation eingebunden. Dieser obliegt es, für entsprechenden Versicherungsschutz ihrer
Mitglieder zu sorgen.
Freiwilligenorganisationen die in der grenzüberschreitenden Katastrophenhilfe tätig sind,
sollten darauf achten, einem der gesetzlichen Unfallversicherung gleichwertigen
Versicherungsschutz abzuschließen, der darüberhinausgehend auch Hilfseinsätze im
Ausland umfasst.
Für alle Personen, die etwa im Auftrag des Österreichischen Roten Kreuzes eine
Auslandsreise
durchführen,
besteht
eine
Kollektivunfallund
eine
Auslandsreisekrankenversicherung. Personen- und Reisedaten müssen dafür rechtzeitig vor
Antritt der Reise gesondert gemeldet werden. Voraussetzung für die Versicherung ist eine
12
Freiwillige Feuerwehren, Freiwillige Wasserwehren, Freiwillige Rettungsgesellschaften,
Österreichisches Rotes Kreuz, Österreichischer Bergrettungsdienst, Österreichische Wasserrettung,
Österreichische
Rettungshunde-Brigade,
Lawinenwarnkommissionen,
Rettungsflugwacht,
Strahlenspür- und Messtrupps
40
österreichische Sozialversicherungsnummer, damit vorab mit der Gebietskrankenkasse
abgerechnet werden kann.
41
Die Position der Freiwilligen in der
tschechischen Rechtsordnung
In der Tschechischen Republik wird die Problematik der Freiwilligentätigkeit mit dem Gesetz
Nr. 198/2002 Sb., über Ehrenamt und über Änderung einiger Gesetze (Ehrenamtsgesetz)
geregelt.
Laut dem Gesetz kann eine Person ab dem 15. Lebensjahr Volontär werden, bei der
Ausübung eines ehrenamtlichen Dienstes im Ausland ist allerdings ein Mindestalter von 18
Jahren rechtliche Voraussetzung. Das Gesetz definiert auch das Ehrenamt als eine Tätigkeit,
u.a. auch die ehrenamtliche Hilfeleistung bei Natur-, Umwelt- oder humanitäre Katastrophen.
Die Freiwilligen werden ausgewählt, erfasst, für die Ausübung des ehrenamtlichen Dienstes
vorbereitet, und die sog. entsendende Organisation schließt mit ihnen Verträge über
Ausübung des ehrenamtlichen Dienstes ab. Unter der entsendenden Organisation versteht
sich gemäß dem Gesetz eine juristische Person mit einem Sitz in der Tschechischen
Republik, akkreditiert vom Innenministerium.
Das Gesetz sieht vor, dass Freiwillige ihre Tätigkeit immer aufgrund eines Vertrags ausüben,
die sie mit der entsendenden Organisation abschließen. Falls es sich um einen längeren
ehrenamtlichen Dienst handelt oder wenn der Volontär ins Ausland entsendet wird, bedarf der
Vertrag der Schriftform.
Eine (natürliche oder juristische) Person, für deren Bedarf der ehrenamtliche Dienst geleistet
wird und die befugt ist, einen Vertrag mit der entsendenden Organisation abzuschließen und
daraus folgende Verpflichtungen zu erfüllen, wird im Gesetz als die empfangende
Organisation bezeichnet.
Die entsendende Organisation kann neben den Verträgen mit empfangenden Organisationen
auch Verträge über Ausübung des ehrenamtlichen Dienstes zu ihrem Gunsten mit Volontären
abschließen, und zwar unter der Voraussetzung, dass der Gegenstand der Verträge mit
empfangenden Organisationen und mit Volontären dieselbe Art des ehrenamtlichen Dienstes
ist und dass der Volontär weder Mitglied der entsendenden Organisation ist noch ein anderes
Rechtsverhältnis zu ihr hat. In diesen Fällen gelten für die Beziehung zwischen dem Volontär
und der Organisation, zu deren Gunst der Volontär ehrenamtlich arbeitet, sinngemäß die
Bestimmungen über Rechte und Pflichten der entsendenden Organisation und der
empfangenden Organisation sowie Bestimmungen über Rechte und Pflichten des Volontärs.
Empfangenden Organisationen gemäß dem Gesetz können auch staatliche Behörden,
organisatorische Einheiten des Staates, Organe und organisatorische Einheiten von
Gebietskörperschaften sein. Diese Stellen können ebenfalls den Vertragsabschluss zwischen
der entsendenden Organisation mit Sitz in Tschechien und der empfangenden Organisation
kostenlos vermitteln, insbesondere für den ehrenamtlichen Dienst im Ausland.
Vertrag zwischen dem Volontär und der entsendenden
Organisation
Der Vertrag zwischen dem Volontär und der entsendenden Organisation über eine langfristige
oder kurzfristige Ausübung des ehrenamtlichen Dienstes, zu dessen Ausübung der Volontär
ins Ausland entsendet wird, hat Angaben über Vertragsparteien zu enthalten. Im Einzelnen
sind es: Vor- und Familienname, Personenkennzahl (falls es keine gibt, dann
Geburtsnummer), ständiger Aufenthaltsort des Volontärs sowie Name und Sitz der
entsendenden Organisation. Weiters eine Abmachung über Teilnahme an der
Einsatzvorbereitung, die von der entsendenden Organisation veranstaltet wird. Ein Teil der
42
Einsatzvorbereitung muss je nach der Art des Ehrenamtlichen Dienstes auch die Information
über mögliche Risiken bei der Ausübung des Ehrenamtlichen Dienstes sein, die Leben oder
Gesundheit des Volontärs gefährden könnten.
Je nach der Art des Ehrenamtlichen Dienstes verpflichtet das Gesetz den Volontär in einigen
Fällen, einen Auszug aus dem Strafregister, eine Gesundheitsbescheinigung oder eine
Bescheinigung
über
Kenntnisnahme
des
Volontärs
über
Vorbeugung
von
Infektionskrankheiten vorzulegen, wenn es Bedingungen auf dem Einsatzgebiet erfordern.
Außerdem sollen Einsatzort, -gegenstand und –zeit im Rahmen eines Volontärprogramms
oder -projektes sowie die Verpflegung und Unterkunft des Volontärs geregelt werden.
Außerdem schreibt das Gesetz vor, die Verpflichtung des Volontärs im Vertrag festzuhalten,
einen entsprechenden Teilbetrag der Kosten der entsendenden Organisation zu vergüten,
falls der Volontär die Ausübung des Ehrenamtlichen Dienstes aus anderen als
rücksichtswürdigen Gründen vorzeitlich einstellt.
Zahlreiche andere Bedingungen, Bescheinigungen und Auszüge, die im Vertrag festzulegen
sind, werden vom Gesetz je nach der Art des jeweiligen Ehrenamtlichen Dienstes
vorgeschrieben.
Versicherung für Volontäre
entsendenden Organisation
und
Verantwortung
der
Die entsendende Organisation hat vor der Entsendung des Volontärs zur Ausübung des
Ehrenamtlichen Dienstes eine Haftpflichtversicherung für Sach- und Personenschäden
abzuschließen, die der Volontär bei der Ausübung des Ehrenamtlichen Dienstes selbst
verursacht oder erleidet. Der Volontär verantwortet nur für vorsätzlich verursachte Schäden.
Vor der Entsendung des Volontärs zur Ausübung des Ehrenamtlichen Dienstes ins Ausland
hat die entsendende Organisation eine dortige Krankenversicherung für den Volontär zu
vereinbaren, je nach der Art des Ehrenamts und der Bedingungen im Einsatzland.
Wenn die Unterkunft den Volontären gewährt wird, garantiert die entsendende Organisation
dem Volontär, dass die Unterkunft ordentlich und gesundheitlich einwandfrei ist und das
Ehrenamt unter Bedingungen auszuüben ist, die sein Leben oder Gesundheit nicht gefährden.
Die vorgenannten Bedingungen können in der Praxis unterschiedlich sein, ihre Erfüllung ist
immer nach der Art des Ehrenamtlichen Dienst im Einzelfall zu beurteilen.
43
Zusammenfassende Bemerkungen
Wir haben es mit unterschiedlichen Systemen zu tun. Im Falle Österreichs und Tschechiens
steht ein eher föderalistisches Staatsmodell einem stärker zentralistischen Modell entgegen.
Dies gilt auch für die Strukturierung der Katastrophenhilfe. Allerdings sind beide Modelle in
einen rechtlichen Rahmen eingebettet, der die Koordination bei Katastrophen oder schweren
Unfällen sichert und die Einbindung hilfeleistender Hilfsmannschaften aus anderen Staaten
ermöglicht. Die grenzüberschreitende Katastrophenhilfe zwischen den beiden Staaten ist aus
rechtlicher Sicht somit gut reguliert. Bilaterale Abkommen für den Katastrophenfall, sorgen für
eine klare Kompetenzverteilung und einen geregelten Ablauf. Auch in der Praxis funktioniert
die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gut.
Punktuell gibt es allerdings offene Fragen, etwa im Bereich der Integration und Gleichstellung
der NGOs in Tschechien.
Und nicht zuletzt gibt es in der Zusammenarbeit der Einsatzorganisationen beider Länder
noch größeren Aufklärungs- und Bewusstseinsbildungsbedarf, was die grenzüberschreitende
Hilfeleistung betrifft. Durch einen rechtlichen Rahmen der Sicherheit bei alltäglichen
grenzüberschreitenden Einsätzen bietet, sowie durch regelmäßige gemeinsame Übungen
könnten diese Barrieren in Zukunft kontinuierlich abgebaut werden. Dies sichert einerseits den
effizienten Beistand im Falle von Katastrophen und ermöglicht eine fruchtbare und
aufeinander abgestimmte Zusammenarbeit im Alltag.
Möglicher Regelungsbedarf und Handlungsempfehlungen an
politische Entscheidungsträger
Informationsaustausch
Vorschriften über das Ausmaß der Information die internationale Hilfeleister zur Verfügung
stehen gibt es weder in Österreich noch in Tschechien.
Kriterien für ein Ersuchen um internationale Hilfe
Die Entscheidung für ein Ersuchen liegt in aller Regel im Ermessen der jeweils zuständigen
nationalen Behörden. Zwar ist es so weit ersichtlich in den letzten Jahrzehnten nie zu einem
solchen Ersuchen gekommen, da durchwegs mit nationalen Mitteln das Auslangen gefunden
wurde, allerdings besteht die Möglichkeit, dass Häufigkeit und Schwere von Katastrophen
zunehmen könnte. In diesem Punkt scheint sowohl in Österreich als auch Tschechien
Regelungsbedarf zu bestehen.
Gleichstellung von NGOs im tschechischen Recht
Tschechische NGOs sind im grenzüberschreitenden Katastrophenhilfseinsatz gegenüber
staatlichen Organen vielfach benachteiligt. Zu mindestens für den Fall einer Beauftragung von
NGOs durch tschechische Behörden, sollten die NGOs für die Dauer des Einsatzes mit den
staatlichen Organen gleichgestellt werden bzw. in die staatlichen Strukturen eingebunden
werden.
Abkommen für grenzüberschreitende Regeleinsätze
Bei grenzüberschreitenden Einsätzen im alltäglichen Regelbetrieb besteht seitens der
Einsatzorganisationen ein großer Bedarf nach Rechtssicherheit. Es wird empfohlen analog zu
den Katastrophenhilfsabkommen, auch bilaterale Abkommen zu schließen, die alltägliche
grenzüberschreitende Einsätze regeln. Dazu wird empfohlen zu den einzelnen Unterthemen
eigene Arbeitsgruppen einzurichten.
44
Anhang I: Bi- und multilaterale
Abkommen
im
Bereich
des
Zivilschutzes13
ALLGEMEINE KATASTROPHENHILFEABKOMMEN
Vertrag zwischen der Republik Österreich und der Tschechischen Republik über die
gegenseitige Hilfeleistung bei Katastrophen oder schweren Unglücksfällen.
BGBl III Nr. 215/2000 vom 19. Dezember 2000
Das Abkommen wurde am 14. Dezember 1998 unterzeichnet und ist mit 1. November 2000 in
Kraft getreten.
http://ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/2000_215_3/2000_215_3.pdf
Entscheidung des Rates über ein Gemeinschaftsverfahren zur Förderung einer
verstärkten Zusammenarbeit bei Katastrophenschutzeinsätzen (Mechanismus)
ABL L 297 vom 15. November 2001
Entscheidung des Rates vom 23. Oktober 2001 (2001/792/EG, Euratom)
http://ec.europa.eu/echo/civil_protection/civil/pdfdocs/mecanisme_de.pdf dt
http://ec.europa.eu/echo/civil_protection/civil/pdfdocs/mecanisme_en.pdf eng
Entscheidung der Kommission mit Bestimmungen zur Durchführung der Entscheidung
des Rates über ein Gemeinschaftsverfahren zur Förderung einer verstärkten
Zusammenarbeit bei Katastrophenschutzeinsätzen
ABL L 87 vom 25. März 2004
Entscheidung der Kommission vom 29. Dezember 2003 (2004/277/EG, Euratom)
http://eur-lex.europa.eu/pri/de/oj/dat/2004/l_087/l_08720040325de00200030.pdf dt
http://eur-lex.europa.eu/pri/en/oj/dat/2004/l_087/l_08720040325en00200030.pdf eng
Entscheidung des Rates zur Schaffung eines Finanzierungsinstruments für den
Katastrophenschutz
ABL L 71 vom 10. März 2007
Entscheidung des Rates vom 23. Oktober 2007 (2007/162/EG, Euratom)
http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2007:071:0009:0017:DE:PDF dt
13
http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_Zivilschutz/mehr_zum_thema/files/Bi_und_multilaterale_Abkommen_2010_05.pdf (Mai 2010)
45
http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2007:071:0009:0017:EN:PDF eng
Entscheidung
der
Kommission
mit
Durchführungsvorschriften
zu
den
Transportbestimmungen der Entscheidung des Rates zur Schaffung eines
Finanzierungsinstruments für den Katastrophenschutz
ABL L 241 vom 14. September 2007
Entscheidung der Kommission vom 8. August 2007 (2007/606/EG, Euratom)
http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2007:241:0017:0023:DE:PDF dt
http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2007:241:0017:0023:EN:PDF eng
Entscheidung des Rates über ein Gemeinschaftsverfahren für den Katastrophenschutz
(Neufassung)
ABL L 314 vom 1. Dezember 2007
Entscheidung des Rates vom 8. November 2007 (2007/779/EG, Euratom)
http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2007:314:0009:0019:DE:PDF dt
http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2007:314:0009:0019:EN:PDF eng
Entscheidung der Kommission zur Änderung der Entscheidung 2004/277/EG der
Kommission in Bezug auf die Durchführungsvorschriften zu den Entscheidungen des
Rates über ein Gemeinschaftsverfahren für den Katastrophenschutz
ABL L 20 vom 24. Jänner 2008
Entscheidung der Kommission vom 20. Dezember 2007 (2008/73/EG, Euratom)
http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2008:020:0023:0034:DE:PDF dt
http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2008:020:0023:0034:EN:PDF eng
ESA Charta über Zusammenarbeit für den koordinierten Einsatz weltraumtechnischer
Einrichtungen bei Natur- und technischen Katastrophen
http://www.disasterscharter.org/home eng
http://www.disasterscharter.org/charter eng Text
http://www.disasterscharter.org/web/charter/charter eng Text
MoU zur Erleichterung des Grenzübertrittes bzw. der Durchreise im Zuge von CBRN
Zwischenfällen,
Großschadensereignissen,
technischen
oder
sonstige
Naturkatastrophen / Memorandum of Understanding on the facilitation of vital civil
crossborder transport im Rahmen von NATO PfP
Das Memorandum wurde durch Vertretung Österreichs bei der NATO am 4. Dezember 2008
unterzeichnet, ist in rechtlicher Hinsicht für die unterzeichnenden Staaten aber nicht bindend.
46
SPEZIALABKOMMEN FÜR DEN BEREICH "NUKLEARE
SICHERHEIT"
Bei den nachfolgend angeführten Abkommen ist die Bundeswarnzentrale im EKC des
Bundesministeriums für Inneres Kontaktstelle für Frühwarnungen bzw. Hilfeleistungsersuchen
im Anlassfall oder für Informationsaustausch.
Übereinkommen über die frühzeitige Benachrichtigung bei nuklearen Unfällen (IAEOAbkommen)
BGBl Nr. 186/1988 vom 8. April 1988
Das Abkommen wurde am 26. September 1986 von der IAEO angenommen und ist für
Österreich mit 20. März 1988 in Kraft getreten.
http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/1988_186_0/1988_18_0.pdf BGBL
http://www.admin.ch/ch/d/sr/i7/0.732.321.1.de.pdf dt
Übereinkommen über Hilfeleistung bei nuklearen Unfällen oder strahlungsbedingten
Notfällen (IAEO-Abkommen)
BGBl Nr. 87/1990 vom 9. Februar 1990
Das Abkommen wurde am 26. September 1986 von der IAEO angenommen und ist für
Österreich mit 22. Dezember 1989 in Kraft getreten.
http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/1990_87_0/1990_87_0.pdf BGBL
http://www.admin.ch/ch/d/sr/0_732_321_2/ dt
Übereinkommen über nukleare Sicherheit (IAEO-Abkommen)
BGBl III Nr. 39/1998 vom 13. März 1998
Das Abkommen wurde am 17. Juni 1994 von der IAEO angenommen und ist für Österreich
mit 24. November 1997 in Kraft getreten.
http://www.iaea.org/Publications/Documents/Infcircs/Others/inf449.shtml eng
http://www.admin.ch/ch/d/sr/0_732_020/ dt
Abkommen zwischen der Regierung der Republik Österreich und der Regierung der
Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik zur Regelung von Fragen
gemeinsamen Interesses im Zusammenhang mit der nuklearen Sicherheit und dem
Strahlenschutz.
BGBl Nr. 565/1990 vom 5. September 1990
Das Abkommen wurde am 25. Oktober 1989 unterzeichnet und ist mit 23. Juli 1990 in Kraft
getreten.
http://ris.bka.gv.at/tawebcgi/taweb?x=d&o=l&v=bgbl&db=BGBL&q=%7b$QUERY%7d&sl=100
&t=doc4.tmpl&s=(565/1990):PORG%20und%20(0):TEIL BGBl
http://ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/1990_565_0/1990_565_0.pdf BGBl
47
(BGBl Nr. 123/1997 vom 31. Juli 1997, Kundmachung betreffend geltende bilaterale Verträge
mit der Tschechischen Republik
http://ris.bka.gv.at/tawebcgi/taweb?x=d&o=l&v=bgbl&db=BGBL&q=%7b$QUERY%7d&sl=100
&t=doc4.tmpl&s=(III%20123/1997):PORG%20und%20(3):TEIL)
Abkommen zwischen Österreich und der Tschechischen
Schlussfolgerungen des Melker Prozesses und Follow up
Republik
betreffend
BGBl Nr. 266/2001 vom 28. Dezember 2001
Das Abkommen wurde am 29. November 2001 unterzeichnet und ist in Kraft getreten.
http://ris.bka.gv.at/tawebcgi/taweb?x=d&o=l&v=bgbl&db=BGBL&q={$QUERY}&sl=100&t=doc
4.tmpl&s=(III%20266/2001):PORG%20und%20(3):TEIL BGBl
http://ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/2001_266_3/2001_266_3.pdf BGBl
SPEZIALABKOMMEN
"UMWELTSCHUTZ"
FÜR
DEN
BEREICH
Vertrag zwischen der Republik Österreich und der Tschechoslowakischen
Sozialistischen Republik über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des
Umweltschutzes.
BGBl Nr. 112/1989 vom 3. März 1989
Der Vertrag wurde am 17. Juli 1987 unterzeichnet und ist mit 1. Mai 1989 in Kraft getreten.
http://ris.bka.gv.at/tawebcgi/taweb?x=d&o=l&v=bgbl&db=BGBL&q=%7b$QUERY%7d&sl=100
&t=doc4.tmpl&s=(112/1989):PORG%20und%20(0):TEIL BGBl
http://ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/1989_112_0/1989_112_0.pdf BGBl
(BGBl Nr. 123/1997 vom 31. Juli 1997, Kundmachung betreffend geltende bilaterale Verträge
mit der Tschechischen Republik).
Übereinkommen über die Umweltverträglichkeitsprüfung im grenzüberschreitenden
Rahmen (UN/ECE - Espoo-Übereinkommen).
BGBl. III Nr. 201/1997 vom 28. November 1997
Das Übereinkommen wurde am 25. Februar 1991 von der Wirtschaftskommission für Europa
angenommen und von Österreich und Tschechien am 26. Februar 1991 unterzeichnet und ist
für die beiden Länder mit 10. September 1997 in Kraft getreten.
http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/uvpsupemas/espooverfahren/
http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/umweltthemen/umweltpolitische/UVP/bgl_espo
o.pdf BGBl
http://www.admin.ch/ch/d/sr/0_814_06/ dt
http://www.unece.org/fileadmin/DAM/env/eia/documents/legaltexts/conventiontextenglish.pdf
eng
48
Richtlinie des Rates zur Beherrschung der Gefahren bei schweren Unfällen mit
gefährlichen Stoffen (Seveso II – Richtlinie)
ABl Nr. L 10/13 vom 14. Jänner 1997
Richtlinie 96/82/EG des Rates vom 9. Dezember 1996
http://europa.eu/legislation_summaries/environment/civil_protection/l21215_de.htm dt
http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:31996L0082:DE:HTML ABl
(Umsetzung Anhang IV Pkt. 2 g) durch ECE-Übereinkommen, siehe Pkt. 5.)
Übereinkommen über die grenzüberschreitenden Auswirkungen von Industrieunfällen
(UN/ECE – Helsinki-Übereinkommen).
BGBl. III Nr. 119/2000
Das Übereinkommen wurde am 17. März 1992 von der Wirtschaftskommission für Europa
angenommen und von Österreich am 18. März 1992 unterzeichnet und ist mit 19. April 2000
in Kraft getreten.
(Bundeswarnzentrale fungiert als Kontaktstelle für Benachrichtigung und gegenseitige
Hilfeleistung).
http://www.sbg.ac.at/ver/links/bgbl/2000c119.pdf BGBl
http://eurlex.europa.eu/pri/de/oj/dat/1998/l_326/l_32619981203de00050033.pdf ABl
http://www.unece.org/env/teia/text.htm eng
http://infonet.lebensministerium.at/article/articleview/27748/1/7221 Erläuterung
http://www.unece.org/env/teia/IAN%20System/reports.htm Formulare
REGIONALE ABKOMMEN
Europäisches Rahmenübereinkommen über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit
zwischen Gebietskörperschaften (Europarat-Übereinkommen)
BGBl Nr. 52/1983
Das Übereinkommen wurde am 21. Mai 1980 vom Europarat angenommen und ist für
Österreich mit 19. Jänner 1983 in Kraft getreten.
http://conventions.coe.int/Treaty/ger/Treaties/Html/106.htm dt
http://conventions.coe.int/Treaty/en/Treaties/Word/106.doc eng
Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen dem Land Niederösterreich und den
Kreisen Südböhmen, Südmähren und Vysočina
Übereinkommen über den gegenseitigen Informationsaustausch bei außerordentlichen
Ereignissen und Havarien im Grenzgebiet zwischen Niederösterreich und der Region
Südböhmen und der Region Südmähren im Rahmen der regionalen Zusammenarbeit
zwischen dem südböhmischen Kreis dem südmährischen Kreis und dem Land
Niederösterreich
49
Krajský úřad Jihomoravského kraje
Rakouský červený kříž
Srovnávací právní analýza
přeshraniční pomoci při zvládání
katastrof
v Rakousku a Česku
30.09.2011
Obsah
Úvod .............................................................................................................................................................. 4
Okolnosti projektu ...................................................................................................................................... 4
Důležitost tématu ....................................................................................................................................... 4
Metodologie ............................................................................................................................................... 5
Rakousko a Česká republika: Profil zemí a pravděpodobné scénáře katastrof ................................... 6
Rakouská legislativa v oblasti reakce na katastrofy ............................................................................... 7
Kompetence ............................................................................................................................................... 7
Česká legislativa v oblasti reakce na katastrofy ...................................................................................... 8
Konkrétní legislativa pro pomoc při zvládání katastrof .......................................................................... 9
Ústřední kontaktní místo vlády .................................................................................................................. 9
Koordinace pomoci a výměna informací .................................................................................................. 11
Role Rakouského červeného kříže při pomoci při katastrofách .............................................................. 13
Role Jihomoravského kraje a jeho orgánů při zvládání katastrof ............................................................ 14
Mezinárodní včasné varování .................................................................................................................. 15
Žádost o pomoc ....................................................................................................................................... 19
Privilegia a imunity ................................................................................................................................... 24
Registrace ................................................................................................................................................ 25
Uznávání profesní kvalifikace .................................................................................................................. 25
Další nakládání s nespotřebovaným humanitárním materiálem.............................................................. 26
Vnitrostátní právní postavení zahraničních humanitárních organizací .................................................... 27
Soukromá a individuální zahraniční pomoc ............................................................................................. 28
Pojištění ................................................................................................................................................... 28
Cizí měna ................................................................................................................................................. 29
Daně......................................................................................................................................................... 32
Odpovědnost postiženého státu .............................................................................................................. 33
Odpovědnost poskytovatelů pomoci ........................................................................................................ 34
Bezpečnost .............................................................................................................................................. 34
Prodloužená pracovní doba ..................................................................................................................... 34
Jiná zvýhodnění pro poskytovatele mezinárodní pomoci ........................................................................ 35
Ukončení .................................................................................................................................................. 35
Pomoc do zahraničí ................................................................................................................................. 36
Překročení hranic ..................................................................................................................................... 37
Výjimky ze zvýhodnění ............................................................................................................................ 37
Role dobrovolníků v pomoci při katastrofách v Rakousku ................................................................... 39
Obsah pojmů ............................................................................................................................................ 39
Dobrovolníci v oblasti pomoci při katastrofách ........................................................................................ 40
Pojištění ............................................................................................................................................... 40
Zahraniční akce ................................................................................................................................... 40
Postavení dobrovolníků v českém právním řádu .................................................................................. 41
Smlouva mezi dobrovolníkem a vysílající organizací .............................................................................. 41
Pojištění dobrovolníků a odpovědnost vysílající organizace ................................................................... 42
Souhrnné poznámky ................................................................................................................................. 43
Návrhy potřebných úprav a doporučení pro politické rozhodující činitele ............................................... 43
Výměna informací ................................................................................................................................ 43
Kriteria pro žádost o mezinárodní pomoc ............................................................................................ 43
Rovné postavení nevládních organizací v českém právu ................................................................... 43
Dohoda o přeshraničních zásazích v běžném provozu ...................................................................... 43
Příloha I: Bilaterální a multilaterální dohody v oblasti civilní ochrany ................................................ 45
VŠEOBECNÉ DOHODY O POMOCI PŘI KATASTROFÁCH ................................................................. 45
SPECIÁLNÍ DOHODY V OBLASTI NUKLEÁRNÍ BEZPEČNOSTI ......................................................... 47
SPECIÁLNÍ DOHODY V OBLASTI OCHRANY ŽIVOTNÍHO PROSTŘEDÍ ............................................ 48
REGIONÁLNÍ DOHODY .......................................................................................................................... 48
Úvod
Okolnosti projektu
„Přeshraniční zásahy jednotek Jihomoravského kraje a Dolního Rakouska v případě katastrof“
(zkráceně „save.regions“) je projekt zaměřený na podporu přeshraniční spolupráce záchranných
složek a orgánů České republiky a Rakouska v oblasti zvládání katastrof. Zásadní částí projektu
je posílení a přeshraniční propojení dobrovolnické činnosti, která může v mimořádných situacích
hrát velmi významnou roli. Zkušenosti získané v Rakousku při náboru a koordinaci dobrovolníků
pomáhajících v případě katastrof záchranným složkám posloužily jako inspirace pro vytvoření
„Teamu Morava“. Toto dobrovolnické uskupení, vytvořené za pomoci mediální kampaně
a doprovodných akcí podle vzoru „Teamu Österreich“ v Jihomoravském kraji, přilákalo několik
stovek zájemců, kteří dostali základní školení pro pomocné práce při katastrofách velkého
rozsahu a stali se jeho členy.
Kromě samotného vytvoření dobrovolnické platformy se v rámci projektu zároveň zjišťovala
aktuální právní situace v obou zemích v oblasti přeshraniční pomoci při zvládání katastrof, aby
se v případě existence právních překážek nebo nutnosti konkretizace legislativy mohla
formulovat konkrétní opatření pro politickou reprezentaci.
Důležitost tématu
Zkušenosti z posledních desetiletí čím dál více naznačují, že se pomoc při katastrofách stále
více stává nadregionální či dokonce mezinárodní záležitostí.
Tento trend je způsobován několika faktory, mezi nimiž hraje zásadní roli jednak rostoucí počet
a možnosti mezinárodně působících humanitárních organizací, a dále pak také rostoucí počet a
intenzita katastrof. Zejména v souvislosti se změnami klimatu, ozbrojenými konflikty či
hospodářskou globalizací se i katastrofy, k nimž dochází v rozvojových zemích stále více přímo
nebo nepřímo dotýkají osobních, humanitárních nebo hospodářských zájmů jiných zemí. Mimo
to je na místě zmínit také skutečnost, že pro většinu postižených obcí, provincí nebo států je
v dnešní době z politického pohledu snadnější požádat o mezinárodní pomoc.
Výše uvedené platí jak pro katastrofy vzniklé bez lidského přičinění, jako tsunami nebo výbuchy
sopek, tak i pro katastrofy, jejichž vznik podpořila nebo přímo vyvolala lidská činnost, k nimž lze
například počítat všechny katastrofy vyvolané lidmi způsobenými klimatickými změnami. Takové
katastrofy budou v nedaleké budoucnosti pravděpodobně nejen častější, ale zasáhnou možná i
oblasti a země, které – jako například Rakousko – jich byly dosud v podstatě ušetřeny. I z těchto
důvodů je bezproblémová a dobře koordinovaná mezinárodní součinnost při zvládání katastrof
tak důležitá.
Zkušenosti z posledních let také jasně ukazují, že efektivitu a účinnost mezinárodní pomoci při
katastrofách naneštěstí snižuje skutečnost, že pro ni dodnes neexistují jednotné rámcové právní
podmínky. Právě v těchto situacích, v nichž čas hraje zásadní roli, neboť pomoc má často smysl
jen v případě, že je nasazena během hodin (jako například při záchraně zasypaných obětí
zemětřesení) či několika málo dnů, mohou mít administrativní překážky a omezení, jako třeba
celní a vízové formality, pro osoby postižené katastrofou fatální následky.
Taktéž pokud jde o kvalitu poskytované pomoci, není situace dobrá. Bohužel se opakovaně
ukazuje, že ne všechny organizace a další aktéři mezinárodní pomoci svou činnost zaměřují na
maximální užitek pro oběti katastrofy. Často stojí v popředí jiná kriteria, jako je například
působení na média, marketing darů nebo dokonce výrazné hospodářské, politické či jiné zájmy.
Toto všechno může v případě katastrofy způsobit velké problémy, včetně ztrát na životech.
Jasně se proto ukazuje, že vedle mnohde již etablované organizační přípravy civilní ochrany je
nutná i příprava právní, aby v případě katastrofy již existovaly vhodné rámcové podmínky pro co
nejrychlejší a nejefektivnější nasazení vnější pomoci při katastrofách, a aby se u lidí postižených
katastrofou co nejvíce minimalizovaly škody na zdraví a ztráty životů. To vše samozřejmě se
zachováním svrchovanosti přijímajícího státu.
Metodologie
Tato analýza je založena na národní zprávě za Rakousko, kterou vypracoval Dr. Georg Potyka
v rámci projektu podporované EU, DG Environment. Studii sestavil Rakouský červený kříž a
Krajský úřad Jihomoravského kraje na základě seznamu otázek Mezinárodní federace
společností Červeného kříže a Červeného půlměsíce podle směrnic IDRL. Pro lepší přehlednost
a srovnatelnost má i česká část strukturu podle otázek IDRL.
Cílem této studie je zjistit aktuální stav právních úprav, ať už zákonů, dohod nebo smluv
souvisících s přeshraniční pomocí při katastrofách v Rakousku a Česku. Analyzuje, nakolik jsou
doporučení a ustanovení směrnic IDRL již implementována do rakouského a českého práva. Na
základě těchto zjištění o současném stavu se odvozuje závěrečné posouzení nedořešených a
potřebných úprav, formalizované jako doporučení pro rozhodující politické činitele.
Rakousko a Česká republika: Profil
zemí a pravděpodobné scénáře
katastrof
Rakousko je vnitrozemský stát ve střední Evropě. Sousedí na západě se Švýcarskem,
Německem a Lichtenštejnskem, na severu s Německem a ČR, na východě se Slovenskem
a Maďarskem a na jihu s Itálií a Slovinskem.
Rakousko má plochu asi 84.000 km² a 8,2 milionu obyvatel.
Největší přírodní katastrofy podle záznamů z posledních let:
-
vlny horka (červenec 2003, červenec 2007)
-
sesuvy půdy a laviny (únor 1999, březen 2000)
-
záplavy (srpen 1991, červenec 1997, květen 1999, srpen 2002, červenec 2005, březen
2006)
-
vichřice (listopad 2002, únor 2008)
Největší technické katastrofy v posledních letech:
-
dopravní havárie (např. lanovka v Kaprunu, listopad 2000)
-
průmyslové havárie (červenec 1998)
Asi 60 % elektrické energie se v Rakousku vyrábí ve vodních elektrárnách, zbytek především
v tepelných elektrárnách. V důsledku zákona z roku 1978 nemá Rakousko žádné jaderné
elektrárny.
Česká republika je vnitrozemský stát ve střední Evropě. Sousedí na západě s Německem, na
severu s Polskem, na východě se Slovenskem a na jihu s Rakouskem.
Česká republika má asi 78 867 km² a 10,5 milionů obyvatel.
Největší přírodní katastrofy podle záznamů z posledních let:
-
přirozené povodně – červen 1997, srpen 2002, březen – duben 2006, květen – červen
2010
-
orkán Kyrill – leden 2007, větrná smršť – červenec 2010, Jedovnicko
-
narušení stability svahu, sesuv půdy – v rámci povodně červen 2010
Největší technické katastrofy v posledních letech:
-
požár výrobny molitanu Brumovice – říjen 2009
Asi 66 % elektrické energie v Česku vyrábějí tepelné elektrárny, 30 % jaderné a 3,7 % vodní.
Rakouská legislativa v oblasti reakce
na katastrofy
Kompetence
Pomoc při katastrofách je záležitostí zemí
Rakousko je federální stát skládající se z devíti autonomních zemí: Burgenland, Korutany, Dolní
Rakousko, Horní Rakousko, Solnohradsko, Štýrsko, Tyrolsko, Vorarlbersko a Vídeň.
Záležitosti, které rakouská ústava výslovně nevyhrazuje federální úrovni, spadají podle článku
15 spolkové ústavy (B-VG)1 pod zákonodárnou a výkonnou moc zemí.
Pomoc při katastrofách není ve spolkové ústavě výslovně zmíněná, proto je v zákonodárné i
výkonné kompetenci zemí. Proto každá rakouská spolková země vydala svůj vlastní zákon o
pomoci při katastrofách.
Pro projekt save.regions má zvláštní význam dolnorakouský zákon o pomoci při katastrofách
(Katastrophenhilfegesetz; NÖ KHG) z roku 1973.
Koordinační kompetence spolkového státu
Protože však katastrofy mohou přesáhnout hranice spolkové země nebo i státu nebo jsou nutná
mezinárodní opatření, má spolkový stát ve věcech pomoci při katastrofách koordinační
kompetenci. Vykonává jí pod obecným titulem „udržení veřejného klidu, pořádku a bezpečnosti“
a „zahraničních věcí“, které jsou podle článku 10 ústavy v jeho působnosti. Výkonem
koordinační funkce je podle Zákona o spolkových ministerstvech pověřeno spolkové
ministerstvo vnitra, které zřizuje jako kontaktní místo spolkový krizový dispečink
(Bundeswarnzentrale).
Spolkový stát tedy v Rakousku nemá v oblasti pomoci při katastrofách v zásadě žádné
obsahové regulační a výkonné kompetence a nemůže zemským orgánům udělovat žádné
příkazy. Jeho koordinační činnost má spíše charakter servisu pro spolkové země.
1
Věstník BGBl. 1/1930 ve znění BGBl. I 47/2009
Česká legislativa v oblasti reakce na
katastrofy
Česká republika je unitární stát, v jehož rámci je vytvořeno 14 vyšších územních samosprávných
celků – krajů. Zákonodárná moc je soustředěna na celostátní úrovni, krajské orgány mohou
vydávat pouze právní předpisy podzákonného charakteru, které musí být se zákony v souladu.
Problematika krizových situací a jejich řešení, stejně jako další související problémy jsou
relativně komplexně upraveny na celostátní úrovni, a to včetně případů přeshraničními dopady.
Zákonné právní předpisy také stanoví pravomoci státu a jeho orgánů, stejně jako orgánů
územního samosprávného celku v těchto situacích.
Konkrétní legislativa pro pomoc při
zvládání katastrof
Ústřední kontaktní místo vlády
1. Existuje zákonem stanovené ústřední vládní pracoviště pro vyžádání mezinárodní
pomoci, resp. pro navázání kontaktu s mezinárodními humanitárními organizacemi
(včetně nestátních)?
Rakouská republika
Rakousko je spolkový stát skládající se z devíti autonomních zemí: Burgenland, Korutany, Dolní
Rakousko, Horní Rakousko, Solnohradsko, Štýrsko, Tyrolsko, Vorarlbersko a Vídeň. Záležitosti,
které rakouská ústava výslovně nevyhrazuje federální úrovni, spadají pod zákonodárnou a
výkonnou moc zemí. Pomoc při katastrofách není ve spolkové ústavě výslovně zmíněná, proto
je v zákonodárné i výkonné kompetenci zemí. V praxi se však projevila nutnost koordinačních
zásahů spolkových orgánů, když katastrofa přesahuje hranice jednotlivých zemí nebo i hranice
Rakouské republiky. Tyto zákroky umožňuje to, že udržení veřejného klidu, pořádku a
bezpečnosti a „zahraniční věcí jsou ve federální působnosti (čl. 10 (1) ř. 2 a 7 B-VG).
Koordinací pomoci při katastrofách je pověřeno spolkové ministerstvo vnitra podle Zákona o
spolkových ministerstvech z r. 1986, BGBl. č. 76/86, ve znění BGBl. I č. 4/2008, příloha k §2
písm. E, řádek 1. Může navazovat veškeré potřebné národní i mezinárodní kontakty. Pomáhá
mu při tom jím vedený Státní management pro ochranu při krizích a katastrofách (Staatliches
Krisen- und Katastrophenschutzmanagement, SKKM).
Česká republika
Tuto problematiku v českém právu upravuje zákon č. 239/2000 Sb., o integrovaném
záchranném systému a o změně některých zákonů, ve znění pozdějších předpisů (dále také
„zákon o IZS“). Pokud jde o ústřední orgány státní správy, § 7 odst. 4 tohoto zákona stanoví, že
Ministerstvo vnitra
a) organizuje záchranářskou a materiální pomoc do zahraničí ve spolupráci s Ministerstvem
zahraničních věcí, složkami integrovaného záchranného systému nebo ústředními správními
úřady,
b) průběžně zajišťuje v souladu s mezinárodními smlouvami, kterými je Česká republika
vázána, funkci kontaktního místa pro vyžádání humanitární pomoci do zahraničí
postiženým státem nebo mezinárodní organizací; tím není dotčena možnost vyžádání
humanitární pomoci do zahraničí diplomatickou cestou, nebo oznámení vzniku závažné
mimořádné události v zahraničí, která může ohrozit i území České republiky,
c) informuje příslušné mezinárodní organizace o silách a prostředcích České republiky
předurčených pro poskytování humanitární pomoci do zahraničí.
Výše uvedené úkoly Ministerstva vnitra ze zákona plní Generální ředitelství hasičského
záchranného sboru.
2. Které zákonné kompetence má ústřední pracoviště?
Rakouská republika
Ústředí má jen koordinační úkoly, ale žádné rozhodovací pravomoci.
Česká republika
Podle § 7 zákona č. 239/2000 Sb., o integrovaném záchranném systému a o změně některých
zákonů, ve znění pozdějších předpisů Ministerstvo vnitra (respektive Generální ředitelství HZS)
mimo jiné i v rámci mezinárodních záchranných operací sjednocuje postupy ministerstev,
krajských úřadů, obecních úřadů, právnických osob a fyzických osob vykonávajících
podnikatelskou činnost.
Dále zabezpečuje ústřední koordinaci záchranných a likvidačních prací, jestliže mimořádná
událost přesahuje státní hranice České republiky a je nutná koordinace záchranných a
likvidačních prací nad rámec příhraničních styků,
Ve spolupráci s Ministerstvem zahraničních věcí, složkami integrovaného záchranného systému
nebo ústředními správními úřady pak organizuje záchranářskou a materiální pomoc do
zahraničí.
V neposlední řadě je také oprávněno vyžádat si účast zástupců ostatních ministerstev a
zástupců tzv. ostatních složek IZS a popřípadě jiných odborníků při přípravě na mimořádné
události a při provádění záchranných a likvidačních prací.
Mezi zmíněné ostatní složky zákon řadí vyčleněné síly a prostředky ozbrojených sil, ostatní
ozbrojené bezpečnostní sbory, ostatní záchranné sbory, orgány ochrany veřejného zdraví,
havarijní, pohotovostní, odborné a jiné služby, zařízení civilní ochrany, neziskové organizace a
sdružení občanů, která lze využít k záchranným a likvidačním pracím.
3. Může vydávat předpisy o postupech pro mezinárodní pomoc?
Rakouská republika
Pokud se pojem „postup“ chápe v přísně právnickém slova smyslu, spolkový krizový dispečink si
sám určuje způsoby práce v rámci obecných správních předpisů. To také znamená, že podle
potřeby může navazovat kontakt se všemi orgány a úřady. Pokud se však „postupem“ rozumí
postupování při skutečném poskytování pomoci v místě katastrofy, platí primárně ustanovení
zemských zákonů o pomoci při katastrofách a následně bezpečnostních, dopravních, celních a
zdravotních předpisů a jejich výjimek pro případ katastrofy.
Česká republika
Může navazovat kontakty se všemi orgány a úřady.
4. Může v záležitostech mezinárodní pomoci ovlivňovat i jiné ministerstva, zemské nebo
místní orgány?
Rakouská republika
To je v zásadě možné, ale jak jsme již uvedli, pouze v rámci koordinační kompetence udělené
spolkovému ministerstvu vnitra podle Zákona o spolkových ministerstvech.
Česká republika
Jak již bylo zmíněno, Generální ředitelství HZS podle zákona o IZS sjednocuje postupy
ministerstev, krajských úřadů, obecních úřadů, právnických osob a fyzických osob
vykonávajících podnikatelskou činnost. Také je oprávněno vyžádat si účast zástupců ostatních
ministerstev a zástupců tzv. ostatních složek IZS a popřípadě jiných odborníků při přípravě na
mimořádné události a při provádění záchranných a likvidačních prací.
5. Může ovlivňovat soukromé organizace, významné pro regulaci mezinárodní pomoci
(např. zdravotnická sdružení oprávněná udělovat registraci)?
V České republice je to možné v rámci koordinačního oprávnění. V Rakousku je situace
obdobná.
Koordinace pomoci a výměna informací
6. Je výše uvedené ústřední pracoviště kompetentní koordinovat mezinárodní a vnitrostátní
pomoc?
Rakouská republika
Platí princip subsidiarity: nejprve si postižený pomáhá sám, až když to nezvládne, zasáhne stát
nebo příslušný subjekt.
V Dolním Rakousku zasahuje přímo místně příslušný okresní správní úřad. Ve všech případech
vykonává koordinaci v rámci země zemská vláda. Na celostátní úrovni pracuje SKKM.
Česká republika
Podle § 7 odst. 3 zákona č. 239/2000 Sb., o integrovaném záchranném systému a o změně
některých zákonů, ve znění pozdějších předpisů, Ministerstvo vnitra zabezpečuje ústřední
koordinaci záchranných a likvidačních prací, jestliže mimořádná událost přesahuje státní hranice
České republiky a je nutná koordinace záchranných a likvidačních prací nad rámec příhraničních
styků.
7. Existují vhodné postupy pro koordinaci a zajištění mezinárodní pomoci na národní,
zemské nebo obecní úrovni?
Rakouská republika
Platí to, co bylo výše uvedeno o vydávání předpisů o postupech při mezinárodní pomoci.
Neexistují žádné předpisy, které by v případě katastrofy bránily vzájemným kontaktům úřadů a
orgánů. Naopak § 4 (3) Všeobecného zákona o správních postupech (AVG)2 stanoví pro případ
současné místní příslušnosti několika úřadů:
„Při nebezpečí prodlení musí každý z (místně příslušných) orgánů v okruhu své působnosti
vykonávat nutné úřední úkony a současně o nich informovat ostatní orgány.“
Tím je zřejmě odvráceno nebezpečí neposkytnutí pomocných opatření kvůli kompetenčním
konfliktům.
2
Věstník BGBl. 51/1991 ve znění BGBl. I 20/2009
Konkrétní postup při koordinaci mezinárodní pomoci s národní rakouskou pomocí však není
výslovně upraven zákonem. To by se možná mělo upravit.
Smlouva mezi Českou republikou a Rakouskou republikou o vzájemné pomoci při katastrofách
nebo velkých haváriích, BGBl III č. 215/2000 z 19. prosince 2000, upravuje podmínky pro
dobrovolnickou pomoc při katastrofách a velkých haváriích.
Ustanovení této smlouvy o komunikaci kompetentních orgánů a o koordinaci odpovídají
obecným kompetenčním předpisům rakouského práva.
Za vydávání a příjem žádostí o pomoc zodpovídá dolnorakouská zemská vláda a spolkové
ministerstvo vnitra.
Česká republika
Mezi Českou republikou a Rakouskem byla uzavřena bilaterální dohoda o pomoci při
katastrofách (Smlouva mezi Českou republikou a Rakouskou republikou o vzájemné pomoci při
katastrofách nebo velkých haváriích, vyhlášená pod č. 139/2000 Sb.m.s.) s účinností od 1. 11.
2000.
Ustanovení této dohody o koordinaci a komunikaci kompetentních orgánů odpovídají obecným
kompetenčním předpisům českého práva.
Krajský úřad je podle § 10 odst. 2 písm. g) zákona o IZS oprávněn za účelem přípravy na
mimořádné události, provádění záchranných a likvidačních prací a ochranu obyvatelstva
uzavírat dohody s příslušným územním celkem sousedního státu, pokud mezinárodní smlouva
schválená Parlamentem České republiky a vyhlášená ve Sbírce zákonů nebo ve Sbírce
mezinárodních smluv nestanoví jinak.
8. Existují vhodné postupy k zajištění informovanosti a komplexního zpracování
(consolidated approaches) situačních zpráv a odhadů potřeb na všech úrovních státní
zprávy?
Rakouská republika
Protože navázání kontaktů a výměna informací mezi rakouskými orgány nepodléhá žádným
zákonným omezením, neexistují ani žádná omezení toku a zpracování informací.
Česká republika
Navázání kontaktů a výměna informací mezi českými orgány nepodléhá žádným zákonným
omezením a neexistují ani žádná omezení toku a zpracování informací.
9. Existují předpisy o rozsahu informací, které musí poskytovatelé mezinárodní pomoci
dávat k dispozici? Jsou přiměřené? Jak se dají prosazovat?
V ČR ani v Rakousku takové předpisy neexistují. Zde by možná byla vhodná nějaká úprava.
Role Rakouského červeného kříže při pomoci při
katastrofách
10. Je role národní společnosti Červeného kříže ve zvládání katastrof a v záchranné službě
zakotvená v zákoně o jejím založení?
Ano, v zákoně o Červeném kříži – „Bundesgesetz über die Anerkennung des Österreichischen
Roten Kreuzes und den Schutz des Zeichens des Roten Kreuzes“, BGBl. I č. 33/2008, § 2 (1) a
(2). U úkolů Rakouského Červeného kříže se odkazuje mj. na usnesení mezinárodních
konferencí Červeného kříže a Červeného půlměsíce. O úkolech národních společností v oblasti
pomoci při katastrofách se diskutovalo na řadě těchto konferencí a jsou zakotveny v četných
usneseních a rezolucích.
11. Je národní společnost Červeného kříže výslovně uvedená v zákoně o zvládání katastrof
a záchranné službě?
Pomoc při katastrofách a záchranné služby upravují v Rakousku zemské zákony.
Dolnorakouský zákon o pomoci při katastrofách upravuje součinnost dobrovolníků při pomoci při
katastrofách, což nepřímo zahrnuje i Červený kříž.
12. Je národní společnost Červeného kříže zastoupená ve vysokém plánovacím nebo
operativním grémiu?
Rakouský červený kříž je zastoupen v SKKM.
13. Působí národní společnost Červeného kříže v takových grémiích na zemské nebo místní
úrovni?
Zemské zákony (kromě Korutan) předepisují tvorbu krizových plánů pro případ katastrof.
14. Jsou národní společnosti Červeného kříže přiděleny určité činnosti v politice nebo plánu
řešení katastrof?
V nedávno přijaté „Strategii SKKM 2020“ je Rakouský červený kříž jako člen SKKM přizván ke
všem jeho činnostem.
Spolkovému velitelství záchranářů RČK tento strategický dokument svěřuje při koordinačních
činnostech SKKM celostátní management zdravotníků a ošetřovatelů.
15. Podílí se národní společnost Červeného kříže na koordinačních mechanismech
poskytování mezinárodní pomoci?
Ano, jako člen SKKM.
Role Jihomoravského kraje a jeho orgánů při zvládání
katastrof
Zákon o IZS v § 10 stanoví, že orgány kraje zajišťují přípravu na mimořádné události, provádění
záchranných a likvidačních prací a ochranu obyvatelstva.
Krajský úřad je za účelem zajištění výše uvedeného oprávněn uzavírat dohody s příslušným
územním celkem sousedního státu, pokud mezinárodní smlouva schválená Parlamentem České
republiky a vyhlášená ve Sbírce zákonů nebo ve Sbírce mezinárodních smluv nestanoví jinak.
Pokud jde o postavení hejtmana kraje, upravuje § 20 odst. 2 zákona o IZS jeho oprávnění
vyžadovat pomoc pro provádění záchranných a likvidačních prací: Hejtman a starosta obce
s rozšířenou působností vyžadují pomoc podle příslušného poplachového plánu integrovaného
záchranného systému. Tuto i další pomoc vyžadují prostřednictvím operačního a informačního
střediska integrovaného záchranného systému kraje.
Mimo to speciální ustanovení zákona o IZS (§ 20 odst. 5) říká, že hejtman je oprávněn
vyžadovat pomoc z příslušného územního celku sousedního státu a připravovat její využití pro
provádění záchranných a likvidačních prací, pokud mezinárodní smlouva schválená
Parlamentem České republiky a vyhlášená ve Sbírce zákonů nebo ve Sbírce mezinárodních
smluv nestanoví jinak.
Pravomoci hejtmana v krizových situacích
Hejtman zajišťuje připravenost kraje na řešení krizových situací. V této souvislosti hejtman
zejména řídí a kontroluje přípravná opatření, činnosti k řešení krizových situací a činnosti ke
zmírnění jejich následků prováděné územními správními úřady s působností na území kraje,
orgány obcí s rozšířenou působností, orgány obcí nebo právnickými osobami a fyzickými
osobami.
Konkrétními pravomocemi hejtman disponuje ovšem především v době, kdy je vyhlášen krizový
stav. Za trvání krizového stavu vykonává hejtman zejména následující činnosti:
-
koordinuje záchranné a likvidační práce, poskytování zdravotnické pomoci, provádění
opatření k ochraně veřejného zdraví a k zajištění bezodkladných pohřebních služeb,
-
koordinuje nouzové ubytování, nouzové zásobování pitnou vodou, potravinami a dalšími
nezbytnými prostředky k přežití obyvatelstva,
-
koordinuje zajištění ochrany majetku na území, kde byla provedena evakuace.
Hejtman má přímé oprávnění vyhlásit za zákonem stanovaných podmínek stav nebezpečí pro
celé území kraje nebo jeho část. Ostatní krizové stavy vyhlašují orgány s celostátní působností,
ale i v těchto případech disponuje hejtmanu obdobnými pravomocemi, jako v případě kdy sám
vyhlašuje stav nebezpečí.
Relativně nejsilnější kompetencí hejtmana je možnost ukládat pracovní povinnost, pracovní
výpomoc nebo poskytnutí věcného prostředku pro řešení krizové situace za doby trvání
krizového stavu. Hejtman je také oprávněn nařídit bezodkladné provádění staveb, stavebních
prací, terénních úprav nebo jiných obdobných opatření ke zmírnění nebo odvrácení ohrožení.
Další pravomoci má hejtman v oblasti zásobování, kde může nařídit přednostní zásobování
dětských, zdravotnických a sociálních zařízení a ozbrojených sil, bezpečnostních sborů nebo
složek integrovaného záchranného systému. Jedním z nejdůležitějších oprávnění je také
možnost nařídit evakuaci obyvatelstva v případě ohrožení. Je-li takové opatření za krizového
stavu nezbytné, rozhoduje hejtman také o zákazu vstupu, pobytu a pohybu osob na vymezeném
místě nebo území.
V oblasti krizového řízení a pomoci při katastrofách je činný krom hejtmana také krajský úřad a
jeho pracovníci dle svých odborností. Přímo pro oblast krizového řízení zákon stanoví, že
hejtman zřizuje a řídí bezpečnostní radu kraje. Bezpečnostní rada kraje je koordinačním
orgánem pro přípravu na krizové situace a zasedá pravidelně průběhu roku. Hejtman dále dle
zákona zřizuje a řídí krizový štáb kraje, který je pracovním orgánem hejtmana kraje k řešení
krizových situací a ke koordinaci a provádění záchranných a likvidačních prací při řešení
mimořádných událostí. Jedná se tedy o orgán, který jedná dle aktuální potřeby a v návaznosti
na řešení konkrétní situace.
Mezinárodní včasné varování
16. Stanoví nějaký zákon nebo vnitřní úřední předpis proceduru informování jiných vlád nebo
OSN o katastrofách a jejich riziku?
Rakouská republika
Příslušný je pro to spolkový krizový dispečink při spolkovém ministerstvu vnitra. V zásadě platí
všeobecné procedurální předpisy.
V Rakousku platí tři předpisy o informování jiných vlád v případě katastrofy:
1. Uvnitř EU a EHP platí 2007/779/ES, EURATOM: Rozhodnutí Rady z 8. listopadu 2007
o vytvoření mechanismu civilní ochrany Společenství (přepracovaná verze).
Toto Rozhodnutí předepisuje „vytvoření a udržování nepřetržitě dosažitelného a ihned
reagujícího monitorovacího a informačního systému (Monitoring and Information Centre, MIC),
který bude k dispozici členským státům a Komisi“ (čl. 2 řádek 5) a „zřízení a udržování
Společného komunikačního a informačního systému pro krizové situace (CECIS), umožňujícího
účinnou komunikaci a výměnu informací mezi MIC a kontaktními místy členských států“ (čl. 2 ř.
6).
Dále se stanoví „příspěvky na vývoj systémů detekce a včasného varování před katastrofami,
které by mohly zasáhnout výsostné území členských států“, a propojení těchto systémů mezi
sebou a s MIC a CECIS (čl. 2 ř. 7). MIC a CECIS zřizuje Komise (čl. 5). Tato zařízení a systémy
jsou k dispozici pro každou „vážnou krizovou situaci“, tj. „každou situaci, která má nebo může
mít škodlivé dopady na lidi, životní prostředí nebo majetkové hodnoty a může být důvodem
k žádosti o pomoc v rámci tohoto postupu“ (čl. 3 odst. 1).
Rozhodnutí definuje dva postupy:
„V nastalých nebo bezprostředně hrozících vážných krizových situacích, které mají nebo mohou
mít přeshraniční důsledky, musí členský stát, ve kterém krizová situace vznikla, neprodleně
informovat Komisi a členské státy, které může krizová situace ovlivnit.“ (čl. 6 odst. 1)
„Ve vážné krizové situaci ve Společenství může členský stát požádat o pomoc MIC nebo přímo
jiné členské státy.“ (čl. 7 odst. 1). Tím odpadá povinnost informovat Komisi a případně postižené
členské státy, jestliže není obava z přeshraničních dopadů.
Posouzení, zda jde o vážnou krizovou situaci, provede vláda té rakouské spolkové země, ve
které situace vznikla, pokud k tomu není příslušný jiný orgán (viz dále, § 84e Živnostenského
řádu). Ten může informaci předat sám, účelné však je, když se obrátí i na spolkový krizový
dispečink, který zde má konkurující kompetence.
2. Rakousko je smluvní stranou Úmluvy o přeshraničních dopadech průmyslových havárií
(BGBl. II, č. 19/2000), která v čl. 10 odst. 1 smluvní strany zavazuje zajistit „na vhodných
úrovních zřízení a provoz kompatibilních a účinných informačních systémů při
průmyslových haváriích“, „s cílem přijímat a předávat informace o průmyslových
haváriích, potřebné ke zvládání přeshraničních dopadů.“
3. Protože citované ustanovení nelze aplikovat přímo (viz k tomu i čl. 3 odst. 4 Úmluvy),
postupuje se podle § 84e Živnostenského řádu z r. 1994 v platném znění (poslední
novela spolkovým zákonem BGBl. I č. 68/2008):
„Spolkový krizový dispečink při spolkovém ministerstvu vnitra informuje jiné členské státy EU
nebo Helsinské smlouvy o vážných haváriích, vzniklých na spolkovém území, s možnými
přeshraničními důsledky a může přijímat nebo dále předávat žádosti o mezinárodní pomoc.
Úřad musí spolkový krizový dispečink neprodleně informovat o vzniklých vážných haváriích a
odhadnout možnost a rozsah přeshraničních dopadů. Spolkový krizový dispečink zajistí bez
ohledu na bilaterální dohody jednotlivých spolkových zemí informování záchranných služeb a
organizací civilní ochrany států, které by mohly být postiženy.“
„Úřadem“ se rozumí příslušný úřad/orgán první instance. Kompetence vyplývají z § 381
Živnostenského řádu. Pro různé oblasti hospodářství jsou podle druhu činnosti a produktů
určena různá spolková ministerstva.
Česká republika
Také pro Českou republiku jakožto členský stát Evropské unie platí 2007/779/ES, EURATOM:
Rozhodnutí Rady z 8. listopadu 2007 o vytvoření mechanismu civilní ochrany Společenství
(novela).
Stejně tak je Česká republika smluvní stranou Úmluvy o účincích průmyslových havárií
přesahujících hranice států (vyhlášené pod č. 58/2002 Sb. m. s.).
Mimo to v české republice platí zákon č. 59/2006 Sb., o prevenci závažných havárií, ve znění
pozdějších předpisů, který v § 26 odst. 5 a 6 stanoví, že ministerstvo vnitra za účelem prevence
a zmírnění následků závažných havárií informuje Komisi, jakmile je to možné, o závažných
haváriích v rozsahu a způsobem stanoveným rozhodnutím Komise, kterým se stanoví formulář
pro podávání zpráv o závažných haváriích podle směrnice 96/82/ES. Ministerstvo stanoví
prováděcím právním předpisem rozsah a způsob zpracování hlášení o závažné havárii a
konečné písemné zprávy o vzniku a dopadech závažné havárie.
17. Jestliže zákon definuje katastrofu, je tato definice dost široká, aby zajistila včasné
varování v širokém spektru případů?
Rakouská republika
Platí definice „vážné krizové situace“ podle Rozhodnutí Rady 2007/779 ES, EURATOM,
„průmyslové havárie“ podle článku 1 písm. a výše citované Úmluvy a pojem „vážná havárie“ ve
výše citovaném § 84e der Živnostenského řádu 1994.
Mimoto dolnorakouský zemský zákon o pomoci při katastrofách obsahuje svou vlastní definici:
„Ke katastrofě dochází, když vlivem rozsahu přírodní nebo jiné události vzniklo nebo
bezprostředně hrozí mimořádné poškození lidí nebo věcí.“
Česká republika
Zákon o IZS vymezuje v § 2 písm. b) pojem mimořádná událost tak, že se jí rozumí škodlivé
působení sil a jevů vyvolaných činností člověka, přírodními vlivy, a také havárie, které ohrožují
život, zdraví, majetek nebo životní prostředí a vyžadují provedení záchranných a likvidačních
prací,
Zákon č. 240/2000 Sb. o krizovém řízení a změně některých zákonů (krizový zákon), ve znění
pozdějších předpisů pak v § 2 písm. b) používá také pojem krizová situace, jíž se rozumí
mimořádná událost podle zákona o IZS, narušení kritické infrastruktury nebo jiné nebezpečí, při
nichž je vyhlášen stav nebezpečí, nouzový stav nebo stav ohrožení státu (krizový stav).
Podle Smlouvy mezi Českou republikou a Rakouskou republikou o vzájemné pomoci při
katastrofách nebo velkých haváriích (vyhlášené pod č. 139/2000 Sb.m.s.) se za katastrofu nebo
velkou havárii označuje již nastalá nebo bezprostředně hrozící, mimořádná, částečně nebo
zcela neovladatelná, časově a prostorově ohraničená událost, která vzniká v souvislosti s
provozem technických zařízení, ničivým působením přírodních sil, zacházením s nebezpečnými
látkami a jejich přepravou a která může vést k ohrožení života nebo zdraví lidí a zvířat, ohrožení
životního prostředí a majetku, ke značným ekonomickým ztrátám nebo ekologické újmě a na
jejíž řešení nepostačují vlastní síly postižené smluvní strany;
18. Existují zvláštní ustanovení o informování WHO do 24 hodin od vypuknutí epidemie?
Rakouská republika
Ano. Platí ustanovení International Health Regulations (IHR). Byla k němu vydána vyhláška
spolkového kancléře o přijetí mezinárodních zdravotních předpisů (2005), BGBl. III č. 98/2008.
V Rakousku je kontaktním místem pro ohlášení zdravotních rizik podle předpisů IHR WHO
spolkové ministerstvo zdravotnictví. Mimoto je i ohlašovnou zdravotních rizik v rámci systémů
včasného varování EU (např. EWRS).
Česká republika
I na území České republiky platí ustanovení Mezinárodního zdravotnického řádu (IHR). V České
republice je kontaktním místem pro ohlášení zdravotních rizik podle předpisů IHR WHO
Ministerstvo vnitra.
19. Existují zvláštní ustanovení o informování MAAE při jaderných haváriích?
Rakouská republika
Rakousko podepsalo Úmluvu o včasném oznamování jaderné nehody3 (pro Rakousko účinnost
od 20.3.1988).
Česká republika
Československá socialistická republika podepsala Úmluvu o včasném oznamování jaderné
3
Věstník BGBl. 186/1988
nehody. Úmluva na základě svého článku 12 odst. 3 vstoupila v platnost dnem 27. října 1986
a tímto dnem nabyla účinnosti i pro Československou socialistickou republiku.
Dne 24. března 1993 Česká republika oznámila generálnímu řediteli mezinárodní agentury pro
atomovou energii, depozitáři Úmluvy, že se jako nástupnický stát České a Slovenské
Federativní republiky považuje s účinností od 1. ledna 1993 za vázanou Úmluvou o včasném
oznamování jaderné nehody ze dne 26. září 1986.
Pro oba státy tedy platí informační povinnost podle čl. 1 a 2 Úmluvy:
čl. 1
l/ Tato úmluva je uplatňována v případě jakékoli nehody, která souvisí se zařízením nebo
činností smluvního státu, nebo osob nebo právních subjektů pod jeho jurisdikcí nebo kontrolou,
o nichž se mluví v níže uvedeném odstavci 2, v důsledku, které dochází nebo může dojít k úniku
radioaktivních látek, a která vedla nebo může vést k úniku za mezinárodní hranice, který může
byt z hlediska radiační bezpečnosti pro jiný stát významný.
2/ Zařízení a činnosti, o kterých se hovoří v odstavci l, jsou:
a/ jaderný reaktor bez ohledu na to, kde se nachází,
b/ zařízení jaderného palivového cyklu,
c/ zařízení, určené k manipulaci s radioaktivními odpady,
d/ přeprava a skladování jaderného paliva nebo radioaktivních odpadů,
e/ výroba, využití, skladování, ukládání a přeprava radioizotopů pro zemědělství, průmysl
a zdravotnictví a pro vědecké a výzkumné účely v těchto oblastech a
f/ využívání radioizotopů k výrobě energie na kosmických objektech.
čl. 2
V případě nehody uvedené v článku l /dále jen jaderná nehoda / smluvní stát, o němž se hovoří
v tomto článku:
a/ neprodleně oznámí přímo nebo prostřednictvím Mezinárodní agentury pro atomovou energii
/dále jen Agentura/ těm státům, které jsou nebo mohou být fyzicky zasaženy, jak je uvedeno v
článku l, a též Agentuře, jadernou nehodu, její charakter, dobu, kdy k ní došlo, a její přesné
místo, je-li to účelné,
b/ neprodleně poskytne státům, o kterých se hovoří v bodě a/, přímo nebo prostřednictvím
Agentury, a též Agentuře, takové informace, které má k dispozici a které se týkají omezení
radiačních důsledků v těchto státech na nejnižší míru, jak je uvedeno v článku 5.
20. Je jasně popsaný případ, který aktivuje takové oznámení? Jak má oznámení probíhat?
Je pro ně stanovena nějaká lhůta?
Oznamovaný případ je popsaný v čl. 1 Úmluvy.
Oznamovací lhůtu stanoví čl. 2 (viz výše).
21. Jsou určitá ministerstva kompetentní nařídit informování a jeho formulaci? Je tolik
zodpovědných pracovišť, že jsou pravděpodobné průtahy?
Rakouská republika
Není-li podle zvláštního zákona (lex specialis) kompetentní některé spolkové ministerstvo (viz
výše podle Živnostenského řádu), oznámení provede spolkový krizový dispečink na žádost
příslušné zemské vlády. Je-li více příslušných orgánů, jedná každý samostatně. Proto se
v tomto případě nepředpokládají průtahy.
Žádost o pomoc
22. Jaká jsou kriteria pro žádost o mezinárodní pomoc?
Rakouská republika
Zákony žádná zvláštní kriteria nestanoví. Rozhodnutí je proto zpravidla na příslušných
národních orgánech.
V posledních desetiletích pokud víme nikdy taková situace nenastala, protože se vždy našel
způsob, jak vystačit s národními prostředky.
Jestliže v budoucnu bude kvůli zásahům lidí do přírody četnost a závažnost katastrof narůstat,
mělo by asi i Rakousko přijmout nějakou úpravu.
Česká republika
Zákony žádná zvláštní kriteria nestanoví. Rozhodnutí je proto zpravidla na příslušných státních
orgánech.
23. Stanoví nějaký zákon nebo vnitřní úřední předpis pro takové žádosti nějakou lhůtu?
Rakouská republika
Ne.
Česká republika
Ne.
24. Existují předpisy o přijímání zahraničních nabídek?
Rakouská republika
Ne. I to je v kompetenci příslušných rakouských orgánů.
Česká republika
Ne.
25. Stanoví nějaký zákon, vnitřní úřední předpis nebo plán stupeň podrobnosti vylíčení
okolností v takové žádosti?
Rakouská republika
Žádné zvláštní předpisy. I zde by možná byla vhodná nějaká úprava.
Česká republika
Ne.
26. Musí být před oficiální žádostí o pomoc vyhlášený stav nouze?
Rakouská republika
Z právního hlediska to není nutné, v praxi by tomu tak asi zpravidla bylo.
Česká republika
Z právního hlediska to není nutné.
27. Existují výslovná stanovení o informování Úřadu OSN pro koordinaci humanitární pomoci
(UNOCHA/ERC) nebo nestátních humanitárních organizací (Červený kříž, nevládní
organizace)?
Rakouská republika
Kontakty s OSNOCHA/ERC řeší interní předpisy spolkového ministerstva vnitra. Pro styk se
nestátními humanitárními organizacemi nejsou žádná zvláštní ustanovení. Rakouský červený
kříž a další důležité nestátní humanitární organizace jsou zastoupeny v SKKM, takže jejich
informovanost je zajištěna touto cestou.
Česká republika
Ne.
28. Existují zvláštní ustanovení o informování vhodné regionální organizace (např. CDERA,
DU, CivPro, ASEAN)?
Rakouská republika
Nejsou žádná zákonná ustanovení, ale interní úpravy pro postup v případě potřeby.
Rakousko je prostřednictvím spolkového ministerstva vnitra zapojeno do informačních
a humanitárních systémů
-
na bilaterální úrovni se sousedními státy
-
Evropské unie
-
NATO / PfP4
-
OSN.
Spolkové ministerstvo vnitra (konkrétně odbor II/4) koordinuje rakouské příspěvky k mezinárodní
pomoci při katastrofách:
4
Partnership for Peace
-
na žádost státu nebo jedné z uvedených mezinárodních organizací
-
ve spolupráci se všemi ministerstvy, spolkovými zeměmi, humanitárními organizacemi a
-
s využitím národních zdrojů civilní ochrany,
takže se lze například vyhnout drahému rezervování nebo zdvojování prostředků a zdrojů
výhradně pro mezinárodní zásahy.
Žádosti o pomoc často přicházejí téměř současně po několika liniích, proto odbor II/4
v rozhodování o aktivní pomoci postupuje zásadně podle principu „first come first serve“.
Tzn. naváže obratem kontakt s organizací (EU, NATO, OSN), která požádala jako první,
a vyjasní další postup a opatření.
Nezávisle na tom spolkové ministerstvo vnitra – pokud to je možné a účelné – udržuje i v dalším
průběhu kontakt s ostatními „spoluhráči“ na mezinárodní úrovni pro zajištění transparentnosti
a harmonizace.
K průběhu humanitárních akcí poznamenáváme, že po přijetí žádosti spolkovým krizovým
dispečinkem v krizovém koordinačním centru (EKC) spolkového ministerstva vnitra a po prvním
vyhodnocení situace příslušným oddělením daného resortu informuje odbor II/4 všechna
v úvahu přicházející ministerstva, spolkové země a humanitární a záchranářské organizace.
Musíme poznamenat, že druh nebo rozsah katastrofy nemá vliv na předepsané postupy
svolávání a přípravy rakouské pomoci (např. při „tsunami“ v Indonésii se postup neliší od
zemětřesení v Itálii), schémata rozesílání prvotní informace, zjišťování možné pomoci a nakonec
přípravy a odeslání nabídky pomoci jsou v podstatných rysech vždy stejná.
Zúčastněná místa sdělují odboru II/4 možnosti pomoci a po interním resortním ověření a
rozhodnutí a po odsouhlasení s dotčenými organizacemi vyšle odbor II/4 žadateli nebo
zprostředkovateli žádosti koordinovanou rakouskou nabídku pomoci.
Odbor II/4 při tom:
-
organizuje operativní řešení pomoci a připravuje její realizaci,
-
řeší otázky přepravy, překročení hranic, mýtného a cel,
-
udržuje průběžně kontakt s výše uvedenými kontaktními místy složek záchranného
systému, NATO, OSN a postiženo zemí,
-
informuje média,
-
vypracuje zprávu pro spolkovou vládu a
-
nakonec vyřizuje i financování akce.
Česká republika
Ne.
29. Existují zvláštní ustanovení o informování Mezinárodní agentury pro atomovou energii
(MAAE) o potřebě pomoci při radiologickém nebezpečí?
Rakouská republika
Úmluvu o včasném oznamování jaderné nebo radiační nehody (IAEO-Abkommen, BGBl č.
87/1990 z 9. února 1990) přijala MAAE 26. září 1986 a pro Rakouska nabyla účinnosti 22.
prosince 1989.
V článku 2 úmluvy se mj. stanoví, že smluvní stát může při jaderné nebo radiační nehodě
požádat o pomoc kterýkoliv jiný smluvní stát přímo nebo prostřednictvím MAAE.
Smluvní státy mají dále podle svých možností určit odborníky, vybavení a materiál, které mohou
poskytnout na pomoc jiným smluvním státům při jaderné nebo radiační nehodě.
K vyžádání této pomoci smluvní státy zřizují stálá kontaktní místa. V Rakousku funguje jako
nepřetržitě dosažitelné kontaktní podle této úmluvy místo spolkový krizový dispečink v krizovém
koordinačním centru spolkového ministerstva vnitra.
K určení a nahlášení uvedených odborníků, vybavení a materiálu vypracovala MAAE akční plán
v rámci „Response Assistance Networks“ (RANET), který implementují národní orgány
smluvních států (v Rakousku spolkové ministerstvo zemědělství, lesnictví, životního prostředí a
vodního hospodářství, BMLFUW).
Dále MAAE vytvořila formulář pro určení a nahlášení „NATIONAL
CAPABILITIES“ (NAC) – národních zdrojů v následujících kategoriích:
ASSISTANCE
a. Aerial survey
b. Assessment and advice
c. Internal dose assessment
d. Radiation monitoring
e. Medical support
f. Bioassay
g. Environmental measurements
h. Public health protection
i. Histopathology
j. Source search/recovery
k. Biodosimetry
l. Dose reconstruction
Poznamenáváme, že toto ohlašování neobsahuje další informace o původu zdroje (organizace,
úřad apod.) ani o přesném rozsahu nebo síle teamu.
Navíc s ohlášením není spojena ani konkrétní povinnost permanentního udržování těchto
zdrojů, Response Assistance Network MAAE pracuje na principu dobrovolnosti a rozhodování
„case by case“.
Česká republika
V ČR funguje jako kontaktní (styčné) místo podle této úmluvy Státní úřad pro jadernou
bezpečnost.
30. Existují zvláštní ustanovení o informování Organizace pro zákaz chemických zbraní
(OPCW) o potřebě pomoci při napadení chemickými zbraněmi?
Rakouská republika
Podle informací spolkového ministerstva vnitra ne.
Česká republika
Zřejmě ne.
31. Vznikly při dřívějších operacích problémy s aktivací mezinárodní pomoci?
V ČR ani v Rakousku dosud ne.
32. Mají mezinárodní zásahové subjekty snadný přístup k vnitrostátním zákonům
směrodatným pro pomoc při zvládání katastrof?
Rakouská republika
Tyto informace si lze vyžádat od spolkového ministerstva vnitra nebo od příslušné zemské
vlády. Navíc jsou všechny rakouské zákony přístupné online na http://www.ris.bka.gv.at. Texty
zákonů jsou ovšem zřejmě k dispozici pouze v němčině.
Česká republika
Tyto informace si lze vyžádat od ministerstva vnitra. Navíc jsou všechny české zákony přístupné
online na http://portal.gov.cz/wps/portal/_s.155/699/_s.155/699/place. Texty zákonů jsou ovšem
zřejmě k dispozici pouze v češtině.
33. Mají vnitrostátní zásahové subjekty (jako národní společnost Červeného kříže) zakázáno
žádat o zahraniční pomoc pro svoji humanitární činnost mimo oficiálně vyhlášený stav
nouze?
Rakouská republika
V zásadě ne. V případě pomoci zahraničními silami však mohou nastat problémy s uznáváním
osobní kvalifikace (např. zdravotníků nebo lékařů) nebo s používáním zařízení získaných a
atestovaných nebo typizovaných zařízení (např. úpravny pitné vody apod.).
Tam, kde je pomoc výsostným úkolem státu – např. činnost hasičů, i když ji složky záchranného
systému vykonávají relativně samostatně, poskytují tyto organizace pomoc příslušnému orgánu.
Žádost o zahraniční pomoc proto podávají tyto státní orgány.
Česká republika
V České republice je situace obdobná.
Privilegia a imunity
34. Jsou stanoveny zvláštní postupy pro uznávání mezinárodních privilegií a imunit
diplomatických a konzulárních funkcionářů? Jak jsou tyto kategorie definovány a
popsány? Odpovídají privilegia a imunity Vídeňským úmluvám?
Rakouská republika
Vídeňské úmluvy o diplomatických a konzulárních stycích platí v Rakousku přímo jako
vnitrostátní právo.
Česká republika
Také Česká republika je signatářem Vídeňských úmluv o diplomatických a konzulárních stycích.
Tyto úmluvy byly vyhlášeny ve Sbírce mezinárodních smluv vyhláškou ministra zahraničních
věcí č. 157/1964 Sb., o Vídeňské úmluvě o diplomatických stycích a vyhláškou ministra
zahraničních věcí č. 32/1969 Sb., o Vídeňské úmluvě o konzulárních stycích.
35. Stanoví legislativa nějaký zvláštní postup pro uznávání privilegií a imunit mezinárodních
a regionálních organizací? Odpovídají tato privilegia a imunity úmluvám OSN? Jak je
tento pojem definován? Které organizace byly uznány?
Rakouská republika
Privilegia a imunity mezinárodní organizace jsou sjednány v jejich zakládacích smlouvách.
Mezinárodní federace společností Červeného kříže a Červeného půlměsíce dosud není
v Rakousku uznána jako mezinárodní organizace.
Česká republika
V České republice je situace obdobná.
36. Stanoví legislativa zvládání katastrof omezení odpovědnosti pro humanitární personál se
zahraniční státní příslušností v případě pomoci při zvládání katastrof?
Rakouská republika
Podle mezinárodního práva požívá cizí stát se svými funkcionáři imunitu, je-li činný iure imperii,
tzn. v záležitosti, kdy z moci práva vykonává svou exekutivní moc, avšak ne, když jedná iure
gestionis, tzn. ve svých ostatních záležitostech. Zákroky v rámci pomoci při katastrofách probíhá
iure gestionis, proto nepřipadá v úvahu imunita podle všeobecného mezinárodního práva.
Pokud je nám známo, Rakousko nemá v současnosti uzavřenou žádnou dohodu o výjimkách
z tohoto pravidla.
Rakouskem vyžádaný zahraniční pomocný personál by zřejmě pracoval pro příslušný rakouský
orgán. Za jednání tohoto personálu by proto s největší pravděpodobností zodpovídal a ručil
tento orgán nebo za ním stojící právní subjekt (stát, země, obec).
Česká republika
V České republice je situace obdobná.
Registrace
37. Stanoví zákon nebo vnitřní úřední předpis nějaký zvláštní systém registrace organizací
mezinárodní humanitární pomoci?
V žádné z obou zemí v současnosti ne. Zde by možná byla vhodná nějaká úprava.
38. Stanoví zákon nebo vnitřní úřední předpis, jaká zákonná zvýhodnění náleží takovým
organizacím při výkonu jejich pomoci?
V současnosti ne. Zde by možná byla vhodná nějaká úprava.
Uznávání profesní kvalifikace
39. Na jaké úrovni (stát, země nebo obec) je upravena profesní registrace lékařů,
ošetřovatelského personálu a zdravotníků?
Rakouská republika
Profesní atestace ve zdravotnických povoláních spadají do kompetence státu a jsou upraveny
spolkovými zákony. Speciální informace jsou na webových stránkách spolkového ministerstva
zdravotnictví (http:// www.bmg.gv.at, klíčová slova „Fachbereiche“ a „Gesundheitsberufe,
a http://bmg.gv.at/cms/site/standard. html?channel=CH0941&doc=CMS1203514667340).
Česká republika
Problematiku upravují předpisy zpracovávající směrnici Evropského parlamentu a Rady
2005/36/ES ze dne 7. září 2005 o uznávání odborných kvalifikací.
V případě lékařů jde o zákon č. 95/2004 Sb. o podmínkách získávání a uznávání odborné
způsobilosti a specializované způsobilosti k výkonu zdravotnického povolání lékaře, zubního
lékaře a farmaceuta, konkrétně především §§ 26a – 27b.
U ostatního zdravotnického personálu se pak jedná zejména o ustanovení §§ 76 – 78a 96/2004
Sb. o podmínkách získávání a uznávání způsobilosti k výkonu nelékařských zdravotnických
povolání a k výkonu činností souvisejících s poskytováním zdravotní péče a o změně některých
souvisejících zákonů (zákon o nelékařských zdravotnických povoláních).
Podrobnější informace lze nalézt na internetových stránkách Ministerstva zdravotnictví České
republiky http://www.mzcr.cz/Odbornik/obsah/uznavani-kvalifikaci_950_3.html.
40. Stanoví platné zákony uznávání profesní kvalifikace v naléhavých případech (např. u
architektů a inženýrů)?
Rakouská republika a Česká republika
Ne.
41. Byly při předchozích humanitárních operacích v tomto směru nějaké výjimky, a pokud
ano, jaké?
Rakouská republika
Takový případ se zatím nevyskytl.
Výjimky by vyžadovaly zákonný podklad. Naposledy byl vytvořen pro zdravotníky z některých
sousedních zemí na podporu zdravotnických služeb při EURO 2008 (srv. § 26a Zákona o
zdravotnících).
Tyto úpravy však bohužel nelze aplikovat na případy katastrof.
Česká republika
Takový případ se zatím nevyskytl.
Další nakládání
materiálem
s nespotřebovaným
humanitárním
42. Obsahuje legislativa pro zvládání katastrof nebo spoje výjimky z dovozních nebo
vývozních omezení? Připouští v případě katastrofy zrychlené povolení nebo upuštění od
náležitostí povolování?
Zvýhodněné dovozní a vývozní povolení na telekomunikační zařízení:
§ 82 odst. 2 Zákona o telekomunikacích (TKG 2003) stanoví, že pro služby orgánů a
organizací pověřených záchranářstvím nebo udržováním veřejného klidu, pořádku a
bezpečnosti se nevybírají poplatky za povolení ke zřizování a provozu vysílacích stanic,
určených pro plnění těchto úkolů.
43. Stanoví zákon o potravinách nějaký zvláštní postup pro dovoz potravin v případě
katastrofy?
V obou zemích tomu tak není.
44. Obsahuje zákon o léčivech nějaké ustanovení o dovozu nebo vývozu medikamentů pro
pomoc při zvládání katastrof?
Rakouská republika
Zákon o dovozu medicínského zboží v § 7 (1a) stanoví, že krevní produkty k přímé transfuzi
(pod něž spadají i erytrocytové koncentráty, důležité pro zvládání katastrof) pocházející od
placených dárců se smí do Rakouska jen pro bezprostřední spotřebu v akutní nouzové situaci.
Česká republika
Zákon č. 378/2007 Sb., o léčivech, ve znění pozdějších předpisů upravuje obecně distribuci
léčiv v § 75. Vyhláška č. 229/2008 Sb., o výrobě a distribuci léčiv pak v § 35 a § 39 stanoví
zásady distribuce humanitárních přípravků. Jsou zde stanoveny podmínky skladování, přepravy,
bezpečnosti i požadovaná dokumentace. Přeprava léčivých přípravků musí být zajištěna tak,
aby byly dodrženy podmínky skladování uvedené na jejich obalu, nebyly vystaveny nepříznivým
vlivům, a aby nedošlo k jejich kontaminaci, poškození, odcizení, znehodnocení a záměnám.
45. Obsahuje vyhláška o silniční dopravě nějaké zvláštní ustanovení o dovozu a registraci
zahraničních vozidel pro pomocné a záchranné práce?
Rakouská republika
O sobotách od 15 do 24 hodin a o nedělích a zákonem stanovených svátcích od 00 do 22 hodin
platí zákaz jízdy nákladních vozidel s přívěsem, jestliže nejvyšší povolená celková hmotnost
nákladního vozidla nebo přívěsu překračuje 3,5 t. Tento zákaz jízdy platí i pro všechna nákladní
vozidla a návěsové tahače s nejvyšší povolenou celkovou hmotností nad 7,5 t (srv. § 42 odst. 1
a 2 Vyhlášky o silniční dopravě – StVO).
Kromě tohoto víkendového zákazu jízdy platí pro nákladní vozy s nejvyšší povolenou celkovou
hmotností nad 7,5 t zákaz noční jízdy v době od 22 do 5 hodin (srv. § 42 odst. 6 StVO).
Ze zákazu noční jízdy jsou vyňaty mj. jízdy s nehlučnými vozidly (srv. § 42 odst. 6 písm. c
StVO), nákladní vozidla s nejvyšší povolenou celkovou hmotností nad 7,5 t však nesmí od 22 do
5 hodin jezdit rychleji než 60 km/h. Pro určité oblasti, silnice nebo úseky však může úřad
vyhláškou zvýšit tuto povolenou rychlost, pokud tím nebude ohrožena ochrana obyvatelstva
před hlukem (srv. § 42 odst. 8 StVO).
Kromě toho spolková ministryně dopravy, inovací a technologie vydává – tak jako v posledních
letech – tzv. „kalendář jízdních omezení“ na usnadnění prázdninové dopravy, který obsahuje
dny se zákazem jízdy nákladních vozidel nad rámec víkendů a svátků. Přeprava uznaných
humanitárních organizací má ovšem z tohoto kalendáře výjimku. Jízdy soužící výlučně zvládání
katastrof mají podle § 42 (3) Vyhlášky o silniční dopravě výjimku ze zákazu jízdy o víkendech a
svátcích.
46. Obsahuje zákon o veterinárních nákazách nějaké zvláštní ustanovení pro záchranářské
psy?
V obou zemích tomu tak není.
Vnitrostátní
právní
humanitárních organizací
postavení
zahraničních
Rakouská republika
Odpovědi na všechny otázky v této kapitole vyplývají z §10 zákona IPR (Spolkový zákon
o mezinárodním právu soukromém, BGBl. č. 304/1978), který zní:
„Osobní status právnické osoby nebo jiného osobního či majetkového sdružení, které může být
nositelem práv nebo povinností, je dán právem státu, ve kterém má nositel práva faktické sídlo
svého hlavního orgánu.“ Registrace v Rakousku není k uplatnění těchto práv nutná.
Z toho vyplývá, že například zahraniční humanitární organizace, které mají v zemi svého původu
právní subjektivitu a způsobilost k právním úkonům, požívají tuto právní subjektivitu
a způsobilost k právním úkonům ze zákona i v Rakousku. To znamená, že v Rakousku mohou
uzavírat smlouvy a mít nebo získávat majetek. Proto není z právního hlediska nutné zakládat
právnickou osobu podle rakouského práva.
K problémům a průtahům by však mohlo dojít, kdyby se jako obtížné jevilo prokázat právní
subjektivitu a způsobilost k právním úkonům v zemi původu dané organizace. V krizové situaci
by to mohlo způsobit potíže a zdržení. Proto se jako vhodný jeví systém předběžné registrace
(včetně ověření právní subjektivity a způsobilosti k právním úkonům a dalších podmínek, jež by
mohlo být v případě katastrofy obtížné). Alternativou je, zakotvit v rakouském právu možnost,
aby zahraniční humanitární organizace v krizové situaci snadno a rychle získaly právní
subjektivitu a způsobilost k právním úkonům v Rakousku.
Česká republika
Český zákon č. 97/1963 Sb., o mezinárodním právu soukromém a procesním v § 3 odst. 1
stanoví, že způsobilost osoby k právům a k právním úkonům se řídí, nestanoví-li se v tomto
zákoně něco jiného, právním řádem státu, jehož je příslušníkem.
Soukromá a individuální zahraniční pomoc
47. Stanoví národní zákony, vnitřní úřední předpisy nebo plány nějaká speciální ulehčení a
regulace pro zahraniční pomoc ze soukromých zdrojů?
V obou zemích tomu tak v současnosti není.
48. Existuje při poskytování právních zvýhodnění (např. snadnější registrace) rozdíl mezi
soukromými dary a ziskově zaměřenými intervencemi (např. satelitní služby)?
V obou zemích tomu tak v současnosti není.
Pojištění
49. Existují zvláštní předpisy o pojištění vozidel pro humanitární pomoc?
Rakouská republika
Registrace ani pojištění vozidel pro humanitární služby nepodléhá žádným zvláštním
ustanovením ani postupům. Některé záchranné služby však mají vzhledem k množství vozidel
takzvané „hromadné pojištění“. Další informace podají pojišťovny.
Česká republika
Zákon č. 151/2010 Sb., o zahraniční rozvojové spolupráci a humanitární pomoci poskytované do
zahraničí a o změně souvisejících zákonů v § 11 odst. 2 pouze obecně zmiňuje, že Ministerstvo
vnitra je oprávněno pojistit majetek zasílaný do zahraničí při poskytování humanitární pomoci
pro případ poškození nebo ztráty při přepravě.
50. Ztěžuje zahraniční registrace tuzemské pojištění?
Rakouská republika
Vozidla se zahraniční registrací a pojištěním odpovědnosti se mohou v Rakousku používat bez
omezení. To platí pro vozidla ze smluvních států Úmluvy o silniční dopravě5.
V zásadě tedy zahraniční vozidla nepotřebují v Rakousku při krátkodobých krizových akcích
žádnou tuzemskou registraci ani pojištění odpovědnosti. Výjimka však nastává v případě, že
zahraniční vozidlo používá tuzemský řidič. Pokud takové užívání trvá déle než měsíc, je nutná
registrace a tuzemské pojištění.
Zahraniční řidiči mohou používat zahraniční vozidla bez registrace a tuzemského pojištění
nejdéle jeden rok.
Česká republika
Také Česká republika je smluvní stranou Úmluvy o silničním provozu (Vídeň 1968).
Cizí měna
51. Smějí nestátní humanitární organizace pro svou činnost neomezeně dovážet a vyvážet
zahraniční peníze?
Rakouská republika
K dovozu peněz odkazujeme na §§ 17b a 17c Prováděcího celního zákona (ZollR-DG). § 17b
odst. 3 cituje pro vnější celní hranici nařízení ES 1889/2005, podle kterého se musí deklarovat
dovoz i vývoz hotovosti nad € 10.000,00 a ekvivalentu, což platí bez výjimky i pro humanitární
organizace. Jinak se použije trestní ustanovení § 48b Finančního trestního zákona.
52. Mohou je vyměňovat za zvýhodněné kurzy?
V obou zemích tomu tak v současnosti není.
Doprava
53. Existují zvláštní předpisy pro přelet, přistání a odlet letadel s humanitárním materiálem?
Rakouská republika
V zásadě se i pro pomoc při katastrofách a záchranné akce používají předpisy pro přílet, odlet a
přelet zahraničních letadel bez rozdílu.
Zahraniční státní letadla (při krizových akcích většinou vojenská) tak musí získat povolení podle
Vyhlášky o přeletu hranic. Zahraniční civilní letadla smí vletět do rakouského vzdušného
prostoru bez zvláštního povolení, pokud splňují minimální standardy podle Úmluvy o
5
Věstník BGBl. 289/1982 ve znění BGBl. I 2/2008
mezinárodním civilním letectví a mají potřebné pojistné krytí. Dále musí civilní i státní letadla
před každým přeletem odevzdat letový plán podle příslušných ustanovení pro leteckou dopravu.
Pro usnadnění procedury pro povolení a letové plány letadel při zvládání katastrof a
záchranných akcích byla s řadou sousedních zemí dohodnuta zvláštní ustanovení pro pomoc při
katastrofách a vyhledávacích a záchranných letech.
Tato zvláštní ustanovení v zásadě umožňují přílet a odlet bez povolování, musí pouze letové
kontrole sdělit údaje o letu, nezbytně nutné pro bezpečnost letového provozu. Dále je upraveno i
obecné povolení přistání a vzletu mimo povolené přistávací a odletové plochy.
Poplatky za letovou kontrolu se u pomoci při katastrofách a záchranných letech zpravidla
nevyměřují, protože tyto lety jsou osvobozeny od poplatků za zajišťování letové trasy a při těchto
akcích se většinou neprovádějí přistání a vzlety na povolených letištích, takže nevznikají letištní
poplatky.
Pro dovoz pomocného materiálu, medikamentů apod. na palubě platí zvláštní předpisy.
Česká republika
I v podmínkách České republiky se uplatní především ustanovení Úmluvy o mezinárodním
civilním letectví. Létání vojenských, policejních a celních letadel, s výjimkou létání pro účely
obrany, výcviku a zajištění bezpečnosti státu se řídí zákonem č. 49/1997 Sb., o civilním letectví,
ve znění pozdějších předpisů.
54. Existují právní zvýhodnění pro nákladní vozy s humanitárním materiálem? Promíjí se
mýtné vozidlům používaným pro pomoc?
Rakouská republika
Podle § 5 odst. 1 Spolkového zákona o silničním mýtném z r. 2002 (BStMG) jsou vozidla
s viditelně umístěnými modrými reflektory nebo varovnými světly podle § 20 odst. 1 písm. d a
odst. 5 Zákona o motorových vozidlech z r. 19676 osvobozena od mýtné povinnosti (dálniční
nálepky, mýto podle jízdního výkonu).
Motorová vozidla s modrým světlem podle § 2 odst. 1 č. 25 StVO 1960, BGBl. č. 159 (zásahová
vozidla) jsou mimoto osvobozena od úsekového mýtného, přičemž ASFINAG7 zpětně
namátkově kontroluje u velení zásahu oprávnění k deklaraci zásahového vozidla.
Podle Spolkového zákona o silničním mýtném jsou mimoto z mýtné povinnosti trvale vyňata
vozidla, nasazovaná při provádění opatření k zajištění míru v rámci mezinárodní organizace,
Organizace pro bezpečnost a spolupráci v Evropě nebo Evropské unie na základě usnesení o
společné zahraniční a bezpečnostní politiky.
Pro humanitární transporty pomocného materiálu v krizových situacích žádné trvalé osvobození
z mýtné povinnosti není. ASFINAG však může podle § 5 odst. 2 Spolkového zákona o silničním
mýtném pro takové jízdy vozidla vyjmout z mýtné povinnosti na přechodnou dobu. Úpravu pro
konkrétní příležitosti obsahuje Mýtný řád.
6
Věstník BGBl. č. 267/1967 ve znění BGBl. I 94/2009
7
Akciová společnost pro financování dálnic a rychlostních silnic
Pro jízdu motorového vozidla s nejvyšší povolenou celkovou hmotností do 3,5 t bez povinnosti
platit časové mýto je nutné nejméně 24 hodin před použitím zpoplatněné silniční sítě zaslat emailem([email protected]) nebo faxem (+43/50108-39030) vyplněnou a řádně
podepsanou žádost o výjimku podle Přílohy 3a Mýtného řádu, kterou si lze stáhnout na
www.asfinag.at. Žadatel obdrží potvrzení, které musí mít při jízdě ve vozidle a na požádání
předložit. Tato úprava platí bez výjimky jen pro případ, že jde o situaci podle § 5 odst. 2
Spolkového zákona o silničním mýtném a daný případ je konkrétně vyjmenován v Mýtném řádu.
Pro humanitární přepravu pomoci v krizové situaci motorovým vozidlem s nejvyšší povolenou
celkovou hmotností do 3,5 t bez povinnosti platit mýto se musí dodržet postup uvedený v části
B, kapitola 3.3.2 Mýtného řádu.
Česká republika
Zákon č. 13/1997 Sb., o pozemních komunikacích v § 20a stanoví, že zpoplatnění nepodléhá
užití zpoplatněné pozemní komunikace silničním motorovým vozidlem
a) vybaveným zvláštním výstražným světlem pokud se jedná o vozidlo zdravotnické záchranné
služby a dopravy nemocných, raněných a rodiček či vozidlo složky integrovaného záchranného
systému.
b) Ministerstva vnitra používaným Policií České republiky a opatřeným nápisem "POLICIE",
c) ozbrojených sil České republiky, včetně vozidel používaných Vojenskou policií a opatřených
nápisem "VOJENSKÁ POLICIE" a vozidel ozbrojených sil jiného státu na základě
vzájemnosti,
e) hasičských záchranných sborů a jednotek dobrovolných hasičů opatřených nápisem
"HASIČI",
h) při odstraňování následků dopravních nehod na zpoplatněné pozemní komunikaci, při
provádění záchranných a likvidačních prací a při ochraně obyvatelstva nebo při záchraně
života a ochraně zdraví osob,
i) Správy státních hmotných rezerv při přepravě materiálů státních hmotných rezerv, nebo
humanitární pomoci státu za krizových situací podle zvláštního právního předpisu.
55. Je stanoveno zrychlené odbavení lodí s humanitárním materiálem? Promíjejí se poplatky
lodím s humanitárním materiálem?
Rakouská republika
Prominutí poplatků za lodi s humanitárním materiálem, vykonávající právo plavby na rakouské
části Dunaje, např. tranzit, dopravu do třetích zemí nebo kabotáž, je obsoletní, protože
nezpoplatnění takových dopravních služeb je předepsáno již v principu volné plavby podle
Bělehradské konvence o Dunaji.
Prominutí poplatků za přístavní služby, které využijí lodi s humanitárním materiálem, sice
správní právo, např. Zákon o plavbě, neupravuje, protože se nakládka nebo vykládka
humanitárního materiálu ve velkém rozsahu zatím neuskutečnila, ale v konkrétním případě by se
jist dalo vyjednat s Veřejnými přístavy, v nichž mají většinové podíly územní samosprávné celky,
resp. jejich dceřiné podniky.
Česká republika
Na území Jihomoravského kraje nejsou pro tento účel využitelné splavné vodní toky, proto nemá
smysl tuto otázku řešit.
56. Stanoví zákon zrychlené udělování víz pro dopravní personál?
Protože pro udělování víz není předepsána žádná minimální lhůta, je takové ustanovení
zbytečné.
Daně
57. Mají humanitární organizace a jejich pomoc poskytující personál výjimky z daně z obratu,
z příjmu, z příjmu právnických osob nebo z jiných daní?
Rakouská republika
DPH:
Vyhláška spolkového ministra financování BGBl. č. 787/1992 ve znění BGBl. č. 850/1993
stanoví za určitých podmínek prominutí DPH pro dodávky humanitárního materiálu do zahraničí.
§ 1. Pro splnění zásady vzájemnosti se nařizuje, aby byly z povinnosti k DPH vyloučeny podle
prohlášení dle § 3 placené i neplacené dodávky humanitárního materiálu (vlastní spotřeba)
v rámci národních nebo mezinárodních humanitárních programů v krizových situacích s místem
určení ve státech uvedených v § 5 (nezdanitelné obraty). Tato zvláštní úprava platí pro dodávky
humanitárního materiálu, jen když lze finančnímu úřadu prokázat jejich řádné dopravení do
zvýhodněného státu. Placená dodávka musí být předána veřejnoprávnímu subjektu nebo
korporaci, osobní nebo majetkové společnosti, které sledují veřejně prospěšné, dobročinné
nebo církevní cíle (§§ 34 až 47 Spolkového poplatkového řádu, BAO8).
§ 2. Vyloučení z povinnosti k dani z přidané hodnoty se u placených dodávek neuplatňuje,
pokud je odběratel oprávněn ke srážce daně na vstupu a odpuštění DPH lze dosáhnout cestou
srážky daně na vstupu.
§ 3. Vyloučení z povinnosti k dani z přidané hodnoty lze uplatnit, jen když se před dodávkou
příslušnému finančnímu úřadu předloží písemné prohlášení, že odběratel dodávky nebude
zatížen žádnou daní z obratu; v prohlášení se dále uvede druh a množství humanitárního
materiálu dodávaného podle této vyhlášky bez DPH a přesný název a adresa odběratele
placené dodávky (§ 1 poslední věta).
§ 4. Obraty nejsou touto vyhláškou zbaveny povinnosti k DPH, jestliže daňové zvýhodnění
nebude ve prospěch humanitární akce.
§ 5. Vzájemnost ve smyslu § 1 existuje ve vztahu k těmto státům:
Albánie, Arménie, Ázerbájdžán, Bělorusko, Bosna-Hercegovina, Česko, Estonsko, Gruzie,
Chorvatsko, Kazachstán, Kyrgyzstán, Lotyšsko, Moldavsko, Rumunsko, Ruská federace,
Slovensko, Slovinsko, Tádžikistán, Turecko, Turkmenistán, Ukrajina a Uzbekistán.
Poznámka na vysvětlenou: Týká se to především dodávek a věcných darů tuzemským
charitativním organizacím, které bezplatně získané předměty použijí k humanitárním účelům
8
Věstník BGBl. 194/1961 ve znění BGBl. I 52/2009
v uvedených státech. Pro dovoz a vývoz léčiv spadajících pod Zákon o omamných látkách platí
v zásadě ustanovení tohoto zákona a souvisejících vyhlášek.
Česká republika
Zákon č. 235/2004 Sb., o dani z přidané hodnoty, ve znění pozdějších předpisů, v § 68 odst. 12
stanoví, že od daně s nárokem na odpočet daně je osvobozeno dodání zboží humanitárním a
dobročinným organizacím, které je v rámci své humanitární, dobročinné nebo vzdělávací
činnosti mimo území Evropského společenství odešlou nebo přepraví do třetí země. Ustanovení
§ 71 odst. 2 písm. f) zákona o dani z přidané hodnoty dále stanoví, že od daně je osvobozen
dovoz zboží, jestliže je dováženému zboží přiznáno osvobození od cla podle nařízení Rady ES
č. 1186/2009, pokud se jedná o zboží určené charitativním nebo dobročinným subjektům.
Konkrétně se jedná o zboží dovážené pro uskutečnění obecných záměrů, základní životní
potřeby pouze bezúplatně nabyté, bezúplatně nabyté zboží dovážené ve prospěch zdravotně
postižených osob pro účely vzdělávání, zaměstnávání a sociální rozvoj a zboží dovážené ve
prospěch obětí katastrof.
Ustanovení § 20 odst. 8 zákona č. 586/1992 Sb., o daních z příjmů, ve znění pozdějších
předpisů pak říká, že od sníženého základu daně lze odečíst hodnotu darů poskytnutých obcím,
krajům, organizačním složkám státu, právnickým osobám se sídlem na území České republiky,
jakož i právnickým osobám, které jsou pořadateli veřejných sbírek podle zvláštního zákona, a to
mj. na účely zdravotnické, humanitární, charitativní.
Odpovědnost postiženého státu
58. Zvláštní předpisy proti zpronevěření nebo odebrání zahraniční humanitární materiál nebo
peněžních darů?
V obou zemích nejsou zvláštní předpisy, platí všeobecná trestněprávní ustanovení.
59. Stanoví tyto předpisy, že se materiál nebo zboží musí použít podle výslovného záměru
dárců?
Rakouská republika
Takové zákonné předpisy nyní nejsou. V extrémních případech zneužití darů by se mohly
aplikovat §§ 133 nebo 146nn Trestního zákoníku (StGB)9 o zpronevěře nebo podvodu.
Rakouské humanitární organizace však mají různé systémy dobrovolných závazků, jako Pečeť
dárcovské kvality nebo dobrovolný závazek Rakouského Červeného kříže o darech, vyplývající
z usnesení konference předsedů.
Všechny tyto dobrovolné systémy zahrnují mj. i povinnost plnit co nejvíce přání dárce.
Česká republika
Toto může stanovit smlouva, na jejímž základě jsou dary poskytovány.
9
Věstník BGBl. 60/1974 ve znění BGBl. I 98/2009
60. Existují zvláštní předpisy pro kontrolu a vyúčtování zahraničních peněžních darů?
V obou zemích platí všeobecné předpisy.
61. Je některé ministerstvo zmocněno přijímat a nasazovat mezinárodní pomoc?
Každé spolkové ministerstvo a každá spolková země má oprávnění přijímat i vydávat prostředky
v rámci svých ústavou daných kompetencí.
62. Existuje předpis pro ukládání peněžních darů na úročené účty?
Pro ukládání peněžních darů neexistuje žádné zvláštní ustanovení, ale pokud je nelze
neprodleně použít, měly by se podle ducha zákonné úpravy převést do fondu pro katastrofy. § 2
Zákona o fondu pro katastrofy stanoví, že se prostředky tohoto fondu mají ukládat výnosným
způsobem.
Odpovědnost poskytovatelů pomoci
63. Stanoví národní právo minimální standardy pomoci?
V obou zemích neexistují specifické předpisy pro zahraniční pomoc. V zásadě se přirozeně musí
dodržovat všechny tuzemské předpisy pro pomoc, např. pro potraviny, léčiva, hygienu apod.
Bezpečnost
64. Existují zvláštní tuzemské orgány pro ochranu humanitárního personálu včetně jeho
prostorů, dopravních prostředků, výstroje a materiálních hodnot?
V obou zemích tomu tak není. Je v kompetenci bezpečnostních orgánů.
Prodloužená pracovní doba
65. Stanoví nějaké národní zákony, vnitřní úřední předpisy nebo plány prodlouženou
pracovní dobu na klíčových pracovištích správních orgánů, nezbytných pro mezinárodní
pomoc (celní úřady, pohraniční kontrola, správy přístavů a letišť)?
Rakouská republika
Vyplývá to ze zákonů o státní službě a smluvní službě: § 48a (5) Beamtendienstrechtsgesetz,
BDG10 a §20 (1) Vertragsbedienstetengeset, VBG11.
10
Věstník BGBl. 333/1979 ve znění BGBl. I 77/2009
BDG: Maximální délka pracovní doby:
§ 48a. Denní pracovní doba nesmí překročit 13 hodin. …
(5) Při vzniku mimořádných událostí nebo nepředvídatelných okolností jsou přípustná nařízení
odchylná od odst. 1, pokud je to v zájmu ochrany lidského zdraví a života, udržení veřejného
pořádku a bezpečnosti nebo k odvrácení velké hmotné škody.
VBG: Pracovní doba:
§ 20. (1) Na pracovní dobu smluvních zaměstnanců se aplikují §§ 47a až 50d BDG 1979 ….
Z toho vyplývá, že i smluvní zaměstnanci mohou být v případě katastrofy nasazeni nad rámec
své normální pracovní doby.
Česká republika
Taková možnost je dána jednak obecně v zákoně č. 262/2006 Sb., zákoník práce, ve znění
pozdějších předpisů, a to v §§93-95, kde je upravena práce přesčas, noční práce a pracovní
pohotovost.
Dále pak lze uvést některé ze zvláštních zákonů, např. zákon č. 361/2003 Sb., o služebním
poměru příslušníků bezpečnostních sborů, jehož § 54 stanoví, že příslušníkovi lze v důležitém
zájmu služby nařídit výkon služby přesčas nejvýše v rozsahu 150 hodin v kalendářním roce.
Jestliže bude vyhlášen krizový stav nebo ve výjimečných případech ve veřejném zájmu, lze
příslušníkovi nařídit po dobu krizového stavu a nebo po nezbytnou dobu ve veřejném zájmu
službu přesčas i nad rozsah výše stanovený.
Jiná zvýhodnění pro poskytovatele mezinárodní pomoci
66. Stanoví národní zákony, vnitřní úřední předpisy nebo plány nějaké slevy nebo snížení
ceny pro poskytovatele pomoci, např. za vnitrostátní dopravu (včetně národní letecké
společnosti), za používání budov a nemovitostí, za používání dopravních prostředků a
pomoc při nakládání a vykládání?
Jestliže uvedená zařízení patří státu, může stát ad hoc poskytnout slevy. Jestliže jsou
soukromým majetkem, musí se taková zvýhodnění vyjednat.
Česká republika
V České republice je situace stejná.
Ukončení
67. Stanoví legislativa nebo vnitřní úřední předpisy nějakou lhůtu pro informování
poskytovatelů mezinárodní pomoci před ukončením jejich právních zvýhodnění v případě
katastrofy?
11
Věstník BGBl. 86/1948 ve znění BGBl. I 77/2009
V obou zemích tomu tak není.
68. Existují ustanovení o dopadu ukončení na zvýhodnění?
V obou zemích tomu tak není.
Pomoc do zahraničí
69. Stanoví legislativa osvobození humanitárního personálu od výjezdních omezení?
Rakouská republika
Rakouské právo nezná žádná všeobecná výjezdní omezení. Jsou jen ve zvláštních případech,
např. po zahájení trestního řízení.
Česká republika
Ani české právo nezná žádná všeobecná výjezdní omezení.
70. Osvobození humanitárního materiálu nebo výstroje (např. vysílačky, potraviny, léčiva) od
vývozních omezení nebo cel?
V EU nejsou žádné vývozní poplatky na humanitární materiál.
71. Osvobození vyvážených materiálů nebo výstroje od inspekce?
Pomocný materiál a materiál pro vlastní spotřebu pomocných jednotek:
Pro pomocný materiál a materiál pro vlastní spotřebu pomocných jednotek je stanoveno
předložení ústní celní deklarace (seznamu zboží).
Podle zkušeností je v krizových situacích možné urychlené odbavení.
72. Osvobození humanitárních materiálů, nákladních aut, lodí od vývozních omezení?
Rakouská republika
Rakouské právo nezná žádné všeobecné omezení tohoto druhu kromě omezení nutných
z technických nebo bezpečnostních důvodů, např. nepojízdnost vozidel. Osvobození od
takových omezení je nepravděpodobné.
V případě katastrofy by se však v konkrétních nepochybných případech mohla uplatňovat
shovívavost.
Česká republika
V České republice je situace obdobná.
Překročení hranic
73. Existují usnadnění pro tranzit humanitárního personálu (výjezdní víza, sankce)?
Výjezdní víza nejsou v rakouském právu ustanovena. Neexistují ani obecné výjimky
z vízové povinnosti. V naléhavém případě je však možné okamžitě vystavit víza bez
čekací lhůty.
74. Existují osvobození pro humanitární materiál nebo výstroj (vysílačky, potraviny, léčiva)
od dovozních či vývozních omezení nebo cel nebo od jiných poplatků?
Pomocný materiál a materiál pro vlastní spotřebu pomocných jednotek:
V EU nejsou žádné vývozní poplatky za humanitární materiál.
Pro dovoz a vývoz léčiv spadajících pod Zákon o omamných látkách platí v zásadě ustanovení
tohoto zákona a souvisejících vyhlášek.
Odkazujeme na obecný výklad o osvobození od cel.
U dovozu zboží panuje značná liberalizace, s výjimkou ocelového a některého textilního zboží
z několika málo zemí (např. Bělorusko, Severní Korea). Toto zboží prakticky nepřipadá v úvahu
jako humanitární materiál. Proto také nejsou žádná osvobozující ustanovení, která by byla
zajímavá pro Červený kříž nebo jiné humanitární organizace. Výjimkou z liberalizace jsou
omezení nebo zákazy vůči embargovaným zemím – ovšem dovoz humanitárního materiálu
z Barmy/Myanmaru nebo z Íránu je v současnosti dost nepředstavitelný.
Pokud odhlédneme od platných embarg, mohl by připadat v úvahu vývoz vojenského materiálu
a zboží dvojího užití. Pokud by takové zboží skutečně bylo potřebné jako humanitární materiál,
spolkové ministerstvo hospodářství, rodiny a mládeže by v případě katastrofy jistě
nebyrokraticky udělilo vývozní povolení.
75. Odpovídající usnadnění pro povolení přeletu nebo průjezdu? Upuštění od inspekčních
náležitostí pro provážený materiál a výstroj?
Na průjezd Rakouskem lze v rámci EU a se Švýcarskem urychleně dohodnout zjednodušení
(např. u celních deklarací a zabezpečení).
Podle zkušeností se v krizových situacích umožňuje zrychlené odbavení.
Výjimky ze zvýhodnění
76. Jestliže národní legislativa omezuje zvýhodnění uváděná ve směrnicích IDRL z důvodů
národní bezpečnosti, zdraví nebo veřejné mravnosti, jsou tato omezení přesně
vymezená?
Rakouská republika
Ze současného pohledu to nelze říci už proto, že rakouská legislativa nyní zná jen několik málo
zvláštních zvýhodnění pro pomoc při katastrofách ze zahraničí.
Obecně poznamenáváme, že samotná pomocná opatření při katastrofách nelze rozhodně
považovat za ohrožující bezpečnost ani za jinak pochybná. Bylo by ovšem možné, že by se
údajná pomoc používala jako krytí protiprávního jednání, kdyby se například po pláštíkem
humanitárních dodávek pašovaly drogy. Zde by měly samozřejmě zakročit kontrolní orgány a
odmítnout kriminálním „pomocníkům“ vstup.
Role dobrovolníků v pomoci
katastrofách v Rakousku
při
Obsah pojmů12
Dobrovolnictví je…
-
činnost prováděná ze svobodné vůle a vlastního rozhodnutí.
-
bezplatné a není založené na finančních pohnutkách.
-
vykonávané ve prospěch třetích osob, tzn. lidí mimo vlastní rodinu, nebo ve prospěch
celé společnosti.
O dobrovolnictví hovoříme, když převažují následující kriteria:
-
neexistuje smluvní povinnost k výkonu práce
-
za práci se nevyplácí odměna (přípustná je však náhrada vynaložených nákladů)
-
záměrem je dobrovolná činnost
Přítomnost těchto kriterií se musí posuzovat vždy podle konkrétního případu. Kritická zůstává
otázka, jak strany tato kriteria prokážou. Proto není možné vytvořit pravidla pro jasné vymezení
a tím i právní jistotu všech zúčastněných.
U dobrovolnické práce chybí hlavní prvky pracovní smlouvy – např. povinnost poskytnout plnění.
Obdobně odpadají i možnosti sankcí, které pracovní právo dává zaměstnavatelům, aby mohli
reagovat na disciplinární přestupky zaměstnanců. Jedinou v zákoně zakotvenou možnost, jak
mohou organizace v této oblasti reagovat na vážné přestupky, které je poškozují, je vyloučení
člena podle spolčovacího práva.
To neznamená, že dobrovolníci a organizace nemají vůči sobě povinnosti, zejména povinnost
dodržovat stanovené podmínky: dobrovolníci podléhají povinné mlčenlivosti a naopak mají
právo na rovné zacházení. Nejčastěji se dnes práva a povinnosti dobrovolníků odvozují
z profesních práv (např. Zákon o zdravotnících) těch činností, které dobrovolně vykonávají
(např. oprávnění lékaře záchranné služby nařizovat zdravotnickému záchranáři). Pro oblast
dobrovolnické práce organizované ve spolcích poskytuje Spolčovací zákon seznam práv a
povinností jejich členů. Obecné vymezení práv a povinností v oblasti dobrovolnické práce však
ztroskotává na tom, že chybí všeobecná pravidla překračující hranice jednotlivých druhů
činnosti, platná pro všechny oblasti dobrovolnické práce. Zatím se omezují na předpisy pro
určité profese nebo činnosti nebo na interní normy organizací. Existuje řada ustanovení
aplikovatelných ex lege na zaměstnance a podobné osoby, avšak ne na dobrovolníky, přestože
by jejich aplikace i v této oblasti byla velmi užitečná. Platí to například pro předpisy o zákonné
12
BMASK (2009): Erster Freiwilligenbericht [První zpráva o dobrovolnictví], str.12-15
odpovědnosti pracovníka. Zde vidíme potřebu najít vhodné řešení.
Dobrovolníci v oblasti pomoci při katastrofách
Pomoc při katastrofách je v Rakousku upravena v zemských zákonech. Dolnorakouský zákon
o pomoci při katastrofách jako jeden z mála těchto zemských zákonů upravuje i účast
dobrovolníků na pomoci při katastrofách. (§9 NÖ KHG).
V něm je zemské vládě (nebo v naléhavých případech okresnímu správnímu orgánu) přiznána
možnost rozhodnutím zařadit do systému pomoci při katastrofách vhodné fyzické i právnické
osoby, které pak získají stejná práva a povinnosti jako všechny ostatní organizace činné
v systému pomoci při katastrofách.
Pojištění
Důležitým aspektem pro osoby vykonávající dobrovolnickou práci je právní jistota dostatečné
ochrany úrazovým pojištěním při výkonu jejich činnosti (úrazové pojištění, invalidní důchod).
Pojistná ochrana je poskytována členům a pomocníkům těchto dobrovolnických pomocných
organizací:
Zatím je úrazová pojistná ochrana omezená pouze na důležité oblasti záchranného systému13
(ZZS, hasiči): úrazy, které utrpí osoby při výkonu své dobrovolné činnosti u organizací
záchranného systému, jsou podle § 176 odst. 1 písm. 7a Všeobecného zákona o sociálním
pojištění ASVG postaveny na roveň pracovním úrazům. Dobrovolníci, kteří utrpí úraz při
školení, cvičení nebo nasazení v organizacích záchranného systému, tak mají nárok na
ošetření, rehabilitaci a invalidní důchod.
Dolnorakouský zákon o pomoci při katastrofách navíc upravuje pojištění dobrovolníků v §16
odst. 3 tak, že země musí hradit škody na životě nebo zdraví osob činných v systému pomoci při
katastrofách, pokud nejsou odškodněny podle jiných zákonných ustanovení nebo
soukromoprávních ujednání.
Zahraniční akce
Dobrovolníci v rámci pomoci při katastrofách jsou většinou členy vysílající organizace. Ta má
povinnost zajistit odpovídající pojistnou ochranu svých členů.
Pro všechny osoby, realizující zahraniční cestu např. pro Rakouský červený kříž, se uzavírá
kolektivní úrazové pojištěné a zdravotní pojištění pro zahraniční cesty. Je proto nutné zvlášť
nahlásit osobní a cestovní údaje dostatečně včas před nastoupením cesty. Podmínkou je
rakouské číslo sociálního pojištění, aby daly úkony předem účtovat oblastní zdravotní
pojišťovně.
13
Sbory dobrovolných hasičů a dobrovolné vodní služby, dobrovolné záchranářské organizace, Rakouský
Červený kříž, Rakouská horská služba, Rakouská vodní záchranná služba, Rakouská kynologická
záchranářská brigáda, komise pro lavinové varování, letecká záchranná služba, jednotky radiačního
průzkumu a měření
Postavení
dobrovolníků
právním řádu
v českém
V České republice je problematika dobrovolnictví upravena zákonem č. 198/2002 Sb.,
o dobrovolnické službě a o změně některých zákonů (zákon o dobrovolnické službě).
Podle zákona může být dobrovolníkem osoba starší 15 let, v případě, že však má vykonávat
dobrovolnickou službu v zahraničí, požaduje české právo věk 18 let. Zákon také definuje
dobrovolnictví jakožto činnost, kdy se jím rozumí mimo jiné i činnost, při níž je dobrovolníkem
poskytována pomoc při přírodních, ekologických nebo humanitárních katastrofách.
Dobrovolníky vybírá, eviduje, připravuje pro výkon dobrovolnické služby a uzavírá s nimi
smlouvy o výkonu dobrovolnické služby takzvaná vysílající organizace. Vysílající organizací se
podle zákona rozumí právnická osoba se sídlem v České republice, která má udělenu akreditaci
Ministerstva vnitra.
Zákon předpokládá, že dobrovolník bude svou činnost vykonávat vždy na základě smlouvy,
kterou uzavře s vysílající organizací. V případě, že jde o dobrovolnickou službu dlouhodobějšího
charakteru nebo v případě, kdy je dobrovolník vysílán do zahraničí, musí být tato smlouva
uzavřena v písemné formě.
Osoba (fyzická nebo právnická), pro jejíž potřebu je dobrovolnická služba poskytována, která je
způsobilá uzavřít s vysílající organizací smlouvu a dostát závazkům z ní plynoucím, je zákonem
označována jako přijímající organizace.
Vysílající organizace může vedle smluv uzavíraných s přijímajícími organizacemi uzavřít
smlouvy i s dobrovolníky o výkonu dobrovolnické služby v její prospěch. Podmínkou je, že
předmětem těchto smluv uzavíraných s přijímajícími organizacemi a s dobrovolníky je týž druh
dobrovolnické služby a že dobrovolník není členem vysílající organizace ani k ní nemá jiný
právní vztah. V těchto případech pro vztah mezi dobrovolníkem a organizací, v jejíž prospěch
dobrovolník dobrovolnickou službu vykonává, platí přiměřeně ustanovení o právech a
povinnostech vysílající i přijímající organizace a ustanovení o právech a povinnostech
dobrovolníka.
Přijímajícími organizacemi podle zákona mohou být i státní orgány, organizační složky státu,
orgány a organizační složky územních samosprávných celků. Tyto orgány mohou rovněž,
zejména při organizování dobrovolnické služby do zahraničí, bezúplatně zprostředkovat
uzavření smlouvy mezi vysílající organizací se sídlem v České republice a přijímající organizací.
Smlouva mezi dobrovolníkem a vysílající organizací
Smlouva mezi dobrovolníkem a vysílající organizací o výkonu dlouhodobé dobrovolnické služby
nebo krátkodobé dobrovolnické služby, k jejímuž výkonu je dobrovolník vysílán do zahraničí,
musí vždy obsahovat údaje o smluvních stranách Konkrétně půjde o jméno, příjmení, rodné
číslo (nemá-li ho přiděleno, pak datum narození), místo trvalého pobytu dobrovolníka a název a
sídlo vysílající organizace,
Dále musí obsahovat ujednání o účasti na předvstupní přípravě organizované vysílající
organizací. Součástí předvstupní přípravy musí být podle povahy dobrovolnické služby
i informování dobrovolníka o možných rizicích spojených s výkonem dobrovolnické služby, která
by mohla ohrozit život nebo zdraví dobrovolníka.
Podle povahy dobrovolnické služby pak zákon v některých případech požaduje ustanovení o
předložení výpisu z evidence Rejstříku trestů, potvrzení o zdravotním stavu dobrovolníka nebo
potvrzení o seznámení dobrovolníka s prevencí infekčních nemocí, vyžadují-li to podmínky
území, ve kterém má dobrovolník působit.
Konečně by měly být upraveny také místo, předmět a dobu výkonu dobrovolnické služby v rámci
určitého programu nebo projektu dobrovolnické služby a způsob stravování ubytování
dobrovolníka. Dále zákon požaduje zakomponovat do smlouvy závazek dobrovolníka vrátit
poměrnou část výdajů vynaložených vysílající organizací, pokud dobrovolník předčasně ukončí
výkon dobrovolnické služby z jiných než zřetele hodných důvodů.
Celou řadu dalších podmínek, potvrzení a výpisů, které by se měly promítnout do smlouvy, pak
zákon stanoví s ohledem na povahu konkrétní dobrovolnické služby.
Pojištění dobrovolníků
organizace
a
odpovědnost
vysílající
Vysílající organizace je povinna uzavřít před vysláním dobrovolníka k výkonu dobrovolnické
služby pojistnou smlouvu kryjící odpovědnost za škodu na majetku nebo na zdraví, kterou
dobrovolník při výkonu dobrovolnické služby způsobí sám nebo mu bude při výkonu
dobrovolnické služby způsobena. Dobrovolník odpovídá pouze za škodu způsobenou úmyslně.
Před vysláním dobrovolníka k výkonu dobrovolnické služby do zahraničí je pak vysílající
organizace povinna sjednat podle povahy dobrovolnické služby a podmínek státu, v němž má
být dobrovolnická služba vykonávána, v tomto státě zdravotní pojištění dobrovolníka.
V případě kdy je dobrovolníkům poskytováno ubytování, odpovídá vysílající organizace
dobrovolníkovi za to, že bude ubytován řádně a ve zdravotně nezávadném prostředí a že
dobrovolnickou službu bude vykonávat v podmínkách neohrožujících jeho život nebo zdraví.
Uvedené podmínky mohou být v praxi různé, vždy je třeba jejich splnění posuzovat v závislosti
na povaze dobrovolnické služby v konkrétním případě.
Souhrnné poznámky
V této studii se zabýváme dvěma značně odlišnými systémy, kdy zde stojí na straně jedné spíše
federalistický státní model Rakouska proti typicky unitárnímu systému České republiky na straně
druhé. Tyto odlišnosti se pak logicky odrážejí i v oblasti pomoci při katastrofách. Na druhou
stranu však lze říci, že oba modely jsou v právním rámci, který umožňuje koordinaci pomoci při
katastrofách nebo těžkých haváriích a zapojení záchranných jednotek z jiných států.
Přeshraniční pomoc při katastrofách mezi oběma státy je tak z právního hlediska poměrně dobře
regulovaná. Uzavřené bilaterální dohody zajišťují jasné rozdělení kompetencí a bezproblémový
průběh příhraničních zásahů, což potvrzují i dosavadní praktické zkušenosti v oblasti
přeshraniční spolupráce.
Na druhou stranu však stále zůstávají nedořešené některé dílčí otázky, například v oblasti
integrace a rovného postavení nevládních organizací v ČR ve vztahu ke složkám integrovaného
záchranného systému.
V neposlední řadě pak na místě podotknout, že pro spolupráci organizací záchranného systému
obou zemí v oblasti přeshraniční pomoci bude potřeba ještě dosti značné osvětové a
propagační činnosti. Tyto bariéry by se mohly v budoucnu postupně odstraňovat v mezích
právního rámce poskytujícího jistotu při běžných přeshraničních zásazích i při pravidelných
společných cvičeních, což jednak zajistí efektivní podporu v případě katastrof, a také umožní
bezproblémovou a hladkou spolupráci v běžných záležitostech.
Návrhy potřebných úprav a doporučení pro politické
rozhodující činitele
Výměna informací
V Rakousku ani v ČR neexistují předpisy o rozsahu informací, které mají být k dispozici
účastníkům mezinárodní pomoci.
Kriteria pro žádost o mezinárodní pomoc
Rozhodnutí o žádosti záleží obvykle na uvážení příslušného národního orgánu. V posledních
desetiletích sice nikdy k takové žádosti nedošlo, protože vždy postačovaly národní prostředky,
existuje však možnost, že četnost a závažnost katastrof by mohla růst. Zde lze spatřovat jak
v Rakousku, tak i v České republice prostor pro přijetí odpovídající úpravy.
Rovné postavení nevládních organizací v českém právu
České nevládní organizace jsou při přeshraniční pomoci při katastrofách znevýhodněny oproti
státním orgánům. Alespoň pro případ nasazení nevládních organizací českými úřady by měly
tyto organizace mít po dobu trvání akce stejné postavení jako státní orgány nebo být do státních
struktur zapojené.
Dohoda o přeshraničních zásazích v běžném provozu
Další prostor pro zlepšení spolupráce je v oblasti právní jistoty zasahujících organizací či složek
při běžném zásahu. Doporučujeme, aby se obdobně jako dohoda o pomoci při katastrofách
uzavřela i bilaterální dohoda upravující také tuto oblast. Pro jednotlivá dílčí témata by při tom
bylo vhodné zřídit zvláštní pracovní skupiny.
Příloha I: Bilaterální a multilaterální
dohody v oblasti civilní ochrany14
VŠEOBECNÉ DOHODY O POMOCI PŘI KATASTROFÁCH
Smlouva mezi Českou republikou a Rakouskou republikou o vzájemné pomoci při
katastrofách nebo velkých haváriích, 139/2000 Sb.m.s.
Smlouva byla podepsána 14. prosince 1998 a vstoupila v platnost 1. listopadu 2000.
http://www.sagit.cz/pages/sbirkatxt.asp?zdroj=ss00139&cd=77&typ=r cz
Rozhodnutí Rady o vytvoření mechanismu Společenství na podporu zesílené spolupráce
při asistenčních zásazích v oblasti civilní ochrany
Úřední věstník L 297 z 15. listopadu 2001
Rozhodnutí Rady z 23. října 2001 (2001/792/ES, Euratom)
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:32001D0792:CS:HTML cz
http://ec.europa.eu/echo/civil_protection/civil/pdfdocs/mecanisme_en.pdf eng
Rozhodnutí Komise, kterým se stanoví prováděcí pravidla k rozhodnutí Rady o vytvoření
mechanismu Společenství na podporu zesílené spolupráce při asistenčních zásazích
v oblasti civilní ochrany
Úřední věstník L 87 z 25. března 2004
Rozhodnutí Komise z 29. prosince 2003 (2004/277/ES, Euratom)
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:32004D0277:CS:HTML cz
http://eur-lex.europa.eu/pri/en/oj/dat/2004/l_087/l_08720040325en00200030.pdf eng
Rozhodnutí Rady o zřízení finančního nástroje pro civilní ochranu
Úřední věstník L 71 z 10. března 2007
Rozhodnutí Rady z 23. října 2007 (2007/162/ ES, Euratom)
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2007:071:0009:0017:CS:PDF cz
http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2007:071:0009:0017:EN:PDF eng
14
http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_Zivilschutz/mehr_zum_thema/files/Bi_und_multilaterale_Abkommen_2010_05.pdf (květen 2010)
Rozhodnutí Komise kterým se stanoví prováděcí pravidla k ustanovením o dopravě
obsaženým v rozhodnutí Rady 2007/162/ES, Euratom o zřízení finančního nástroje pro
civilní ochranu
Úřední věstník L 241 z 14. září 2007
Rozhodnutí Komise z 8. srpna 2007 (2007/606/ES, Euratom)
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2007:241:0017:01:CS:HTML cz
http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2007:241:0017:0023:EN:PDF eng
Rozhodnutí Rady o vytvoření mechanizmu civilní ochrany Společenství (přepracovaná
verze)
Úřední věstník L 314 z 1. prosince 2007
Rozhodnutí Rady z 8. listopadu 2007 (2007/779/ES, Euratom)
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2007:314:0009:0019:CS:PDF cz
http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2007:314:0009:0019:EN:PDF eng
Rozhodnutí Komise kterým se mění rozhodnutí Komise 2004/277/ES, Euratom, pokud jde
o prováděcí pravidla k rozhodnutí Rady 2007/779/ES, Euratom o vytvoření mechanismu
civilní ochrany Společenství
Úřední věstník L 20 z 24. ledna 2008
Rozhodnutí Komise z 20. prosince 2007 (2008/73/ES, Euratom)
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2008:020:0023:0034:CS:PDF cz
http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2008:020:0023:0034:EN:PDF eng
ESA Charta o spolupráci při koordinovaném nasazení kosmických technických zařízení
při přírodních a technických katastrofách
http://www.disasterscharter.org/home eng
http://www.disasterscharter.org/charter eng
http://www.disasterscharter.org/web/charter/charter eng
Memorandum o dorozumění k usnadnění překračování hranic a průjezdu během událostí
CBRN, velkých havárií a technických nebo jiných přírodních katastrof / Memorandum of
Understanding on the facilitation of vital civil crossborder transport v rámci NATO PfP
Zastoupení Rakouska u NATO podepsalo toto memorandum NATO 4. prosince 2008,
z právního hlediska však není pro signatářské státy závazné.
SPECIÁLNÍ
DOHODY
BEZPEČNOSTI
V OBLASTI
NUKLEÁRNÍ
Pro níže uvedené dohody je kontaktním místem pro včasné varování a žádosti o pomoc i pro
výměnu informací spolkový krizový dispečink v krizovém koordinačním centru spolkového
ministerstva vnitra.
Úmluva o včasném oznamování jaderné nehody (úmluva MAAE)
Sdělení MZV č. 116/1996 Sb.
Úmluvu přijala MAAE 26. září 1986 a pro ČSSR vstoupila v platnost 27. října 1988. ČR jako
nástupnický stát je jí vázána od 1. ledna 1993.
http://www.sujb.cz/docs/III_2_CJ.pdf cz
http://www.sujb.cz/docs/III_2_AJ.pdf eng
Úmluva o pomoci v případě jaderné nebo radiační nehody (úmluva MAAE)
Sdělení MZV č. 115/1996 Sb
Úmluvu přijala MAAE 26. září 1986 IAEO a ČR jako nástupnický stát je jí vázána od 1. 1. 1993.
http://www.sujb.cz/docs/III_3_CJ.pdf cz
http://www.sujb.cz/docs/III_3_AJ.pdf eng
Úmluva o jaderné bezpečnosti (úmluva MAAE)
Sdělení MZV č. 67/1998 Sb.
Úmluvu přijala MAAE 17. června 1994 a pro ČR vstoupila v platnost od 24.října 1996.
http://www.sujb.cz/docs/III_4_CJ.pdf cz
http://www.iaea.org/Publications/Documents/Infcircs/Others/inf449.shtml eng
Dohoda mezi vládou Československé socialistické republiky a vládou Rakouské
republiky o úpravě otázek společného zájmu týkajících se jaderné bezpečnosti a ochrany
před zářením.
Sdělení FMZV č. 431/1990 Sb.
Dohoda byla podepsána 25. října 1989 a vstoupila v platnost 23. července 1990.
http://www.sujb.cz/?c_id=155 cz
Dohoda mezi Rakouskem a Českou republikou týkající se závěrů a kontroly melkského
procesu
Dohoda byla podepsána 29. listopadu 2001 a vstoupila v platnost.
http://www.sujb.cz/docs/Protokol_cj.pdf cz
SPECIÁLNÍ DOHODY V OBLASTI OCHRANY ŽIVOTNÍHO
PROSTŘEDÍ
Smlouva mezi Československou socialistickou republikou a Rakouskou republikou
o spolupráci v oblasti ochrany životního prostředí.
Smlouva byla podepsána 17. července 1987 a vstoupila v platnost 1. května 1989.
http://aplikace.mvcr.cz/sbirka-zakonu/ViewFile.aspx?type=c&id=2212 cz
Úmluva o posuzování vlivů na životní prostředí přesahujících hranice států (úmluva EHK
OSN z Espoo).
Úmluvu přijala 25. února 1991 Evropská hospodářská komise OSN, ČR ji podepsala 26. února
1991 a úmluva pro ni vstoupila v platnost 10. září 1997.
http://www.sagit.cz/pages/sbirkatxt.asp?zdroj=ss01091&cd=77&typ=r cz
http://www.unece.org/fileadmin/DAM/env/eia/documents/legaltexts/conventiontextenglish.pdf
eng
Směrnice Rady o kontrole nebezpečí závažných havárií s přítomností nebezpečných látek
(směrnice Seveso II)
Směrnice Rady 96/82/ES z 9. prosince 1996
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:31996L0082:CS:HTML cz
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:31996L0082:EN:HTML eng
(Realizace Přílohy IV bod. 2 g) úmluvy EHK, viz bod 5.)
Úmluva o účincích průmyslových havárií přesahujících hranice států (úmluva EHK OSN 1268
z Helsink).
BGBl. III č. 119/2000
Úmluvu přijala 17. března 1992 Evropská hospodářská komise OSN, ČR se stala smluvní
stranou 10. 9. 2000 a úmluva pro ni vstoupila v platnost 19. dubna 2000.
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=DD:11:30:21998A1203(01):CS:PDF cz
http://www.unece.org/env/teia/about.html eng
REGIONÁLNÍ DOHODY
Evropská rámcová úmluva o přeshraniční spolupráci mezi územními společenstvími nebo
úřady (úmluva Rady Evropy)
Úmluvu přijala 21. května 1980 Rada Evropy a pro ČR vstoupila v platnost 21. března 2000.
http://www.sagit.cz/pages/sbirkatxt.asp?zdroj=ss00094&cd=77&typ=r cz
http://conventions.coe.int/Treaty/en/Treaties/Word/106.doc eng
Dohoda o spolupráci mezi kraji České republiky Jihomoravským, Jihočeským a Vysočina
a spolkovou zemí Dolní Rakousy
Úmluvy o vzájemné výměně informací při mimořádných událostech a haváriích
v příhraniční oblasti mezi Dolním Rakouskem a jihočeským a jihomoravským regionem v rámci
regionální spolupráce mezi kraji Jihočeským a Jihomoravským a zemí Dolní Rakousko