Povodí Ohře

Transkript

Povodí Ohře
Talsperren
im Wirkungskreis
des Staatsbetriebs
Povodí Ohře
Die Wasserwirtschaftler unterscheiden konsequent das Becken als einen Raum, in dem das Wasser
für seine spätere Nutzung eingestaut oder eine Schallwelle in der Zeit des Hochwassers aufgenommen werden kann, damit sie dann weiter stromabwärts bereits keine Schäden zufügt, und die
Talsperre als ein Bauwerk, das den Aufbau eines künstlichen Beckens ermöglichte. In der Presse,
im Rundfunk und Fernsehen sowie in der Öffentlichkeit wird heutzutage insbesondere über Talsperren oft in Verbindung mit der Funktion des Beckens gesprochen, sodass paradoxe Verbindungen
entstehen, dass z. B. in der Talsperre x Millionen m3 Wasser geschützt wurden u. ä. Wie könnte
dies jedoch der Fall sein, wenn es sich um ein Betonobjekt oder um eine gewalzte Steinschüttung
mit einem sehr kleinen Hohlraumgehalt handelt. Dieser terminologische Chaos lässt sich leider
wahrscheinlich nicht so einfach ändern. Für die Leser dieser Publikation ist jedoch zu betonen, dass
- wenn von den Talsperren gesprochen wird - es sich um Bauwerke, die das Wasser stauen und
Becken bilden, bzw. um angeschlossene Überlauf-, Abfluss-, Entnahmebauwerke, d. h. wieder um
Bauwerke handelt. Wenn wir von einem Komplex sprechen wollen, der Becken, Talsperre, Überlauf,
Abfluss bzw. weitere Objekte beinhaltet, verwenden wir oft den Begriff die Stauanlage.
Einleitung
Die Menschen sind seit Jahrtausenden dem Wasser als ein Lebensbedürfnis, als ein Grundelement der Umgebung, in der sie lebten, aber auch als ein unbezwingbares Element begegnet. Allmählich schafften sie, das Wasser zu nutzen, sich vor seinen vernichtenden Wirkungen zu schützen und ebenfalls seinen
natürlichen Stand zu beeinflussen. Man begann, die Geschichte der Stauanlagen bereits vor einigen Jahrtausenden zu schreiben. Zu den bedeutendsten
gehören die Wasserbecken, die im Prinzip als die einzigen in der Lage sind, das Durchflussregime in den Wasserströmen teilweise zu ändern, insbesondere
niedrige Durchflüsse in langen Zeiträumen der mangelnden Niederschläge zu erhöhen.
„Ohne Wasser gibt es kein Leben. Das Wasser ist wertvoll und unersetzbar“, so lautet der erste Artikel der Europäischen Wasser-Charta, die am 6. 5. 1968 in
Straßburg angenommen wurde. Die Erfüllung des zweiten Artikels der Charta „Die Süßwasservorräte sind nicht unerschöpflich. Diese Vorräte sind zu pflegen,
zu schützen und nach Möglichkeit zu vermehren“, steht in einem entscheidenden Maße uns, den Wasserwirtschaftlern, zu.
Um die Entwicklung der Wasserwirtschaft auf dem Gebiet des Staatsbetriebs Povodí Ohře in Nordwestböhmen begreifen zu können, muss man zur Nachkriegszeit zurückkehren. Infolge einer intensiven Wirtschaftsentwicklung und Besiedlung wuchs der Wasserbedarf schnell. Die mit der Wasserwirtschaft
verbundenen Branchen verzeichneten diesen Trend jedoch nicht und so blieben sie einen Schritt zurück. Das Ergebnis waren zahlreichen Einschränkungen
und Kalamitäten. Z. B. 1962 wurden in Chomutov 15 l Wasser täglich pro Bewohner zugeteilt. Zu diesem Zeitpunkt wurden schon jedoch neue Wasserquellen gebaut. Man kann folgende Staubecken nennen: Fláje, Křímov, Jirkov, Jesenice, Skalka. Entscheidende Quellen für das Gebiet des Nordböhmischen
Beckens war ein Komplex der Bauwerke Přísečnice, für die Region Sokolov Horka und für die Region Karlovy Vary Stanovice. Die Vernetzung der einzelnen Quellen, der Gruppenwasserversorgungsanlagen und der Aufbau von Überleitungen des Wassers führten zur Entstehung von wasserwirtschaftlichen
Systemen. Ihre allmähliche Bildung erzwang sich die steigende Intensität der wirtschaftlichen Tätigkeit mit hohen an den Verbrauch des Qualitätswassers
gestellten Ansprüchen. Die Praxis bestätigte, dass diesen Anforderungen nur durch rationelle Nutzung der Quellen, ihre Vernetzung und Systemsteuerung
ihrer Zusammenarbeit entsprochen werden kann. Die Entstehung und Steuerung der Wasserquellen in den einzelnen Systemen sind ein modernes und neuzeitiges Herantreten. In einer absehbaren Zeit können wir wahrscheinlich weitere Entwicklungsstufe nicht vermeiden, was die Vernetzung von bestehenden
wasserwirtschaftlichen Systemen in noch größere und umfassendere Komplexe sein wird. Es muss an einige Umstände erinnert werden, die den Grundstein
für diesen Prozess um die Wende des 19. und 20. Jahrhunderts legten. Damals erfolgte die erste Welle der Wirtschaftsentwicklung und die Wasserquellen
reichten für die wachsenden Ansprüche der Städte und Industriebetriebe nicht aus. Daher wurde im Nordböhmen mit dem Aufbau der Talsperren begonnen,
die in ihrer Zeit Ingenieur-Spitzenwerke waren. An ihrer Vorbereitung und Realisierung nahmen tschechischen sowie ausländische Hochschulen und hochentwickelte Bauunternehmen teil. Aus dieser Zeit stammen die Talsperren Mariánské Lázně (1896), Kamenická (1904), Jezeří (1904), Stráž pod Ralskem
(1913), Janov (1914) und später auch Chřibská (1926). Wollen wir in dieser Zeit nach einer Belehrung suchen, so fesselt uns insbesondere die Komplexität
des Herantretens der damaligen Ingenieure und eine sehr gute Zusammenarbeit auf der ausländischen sowie regionalen Ebene. Der zweite Zeitraum des
Aufbaus von Wasserquellen in Form von Talsperren ist die dreißigjährige Spanne der extensiven Entwicklung von Beckenbereichen, die mit den Jahren
1950 bis 1980 eingerahmt ist. Es ist festzustellen, dass insbesondere im Bereich des Nutzwasserbedarfs sich der vorgesehene Wasserverbrauch nie erfüllte.
Zu dieser Zeit wurden insgesamt 14 Talsperren, inklusive unserer größten erbaut: Nechranice (1968) und Jesenice (1961). Der dritte bedeutende Zeitraum
im Aufbau der heutigen wasserwirtschaftlichen Systeme ist die Wende 70. und 80. Jahre. 1977 bis 1984 entstand ein System der Ersatzmaßnahmen für
das Becken Dřínov. Sein Aufbau wurde durch den Abbaufortschritt beim Tagebau im Nordböhmischen Braunkohlebecken erzwungen. Hier entstand auch
unsere jüngste Talsperre Újezd (1981). Die wasserwirtschaftlichen Systeme entstanden daher nicht aufgrund eines Direktaufbaus, sondern durch allmähliche
Vernetzung der einzelnen wasserwirtschaftlichen Elemente und Intensivierung ihrer Nutzung. Solche Entwicklung kann die Entstehung eines wasserwirtschaftlichen Systems illustrieren, das den Bereich des Nordböhmischen Braunkohlebeckens mit Trinkwasser versorgt. Der Grundstein dafür wurde bereits am
Anfang des Jahrhunderts durch Aufbau der Stauanlage Kamenička, Jezeří und Janov gelegt. Durch den Aufbau der Stauanlage Křímov und Jirkov entstand
der Uranfang des Systems, wo das Gebiet um Chomutov aus diesen Quellen zusammen mit derm Stauanlage Kamenička versorgt wurde. Zugleich wurde
das Becken Fláje zwecks Versorgung des Gebietes Most und Teplice erbaut. Beim Aufbau der Stauanlage Přísečnice wurden ebenfalls Verbindungs- und
Übertragungsversorgungsstränge erbaut, die die Verbindung der einzelnen Quellen ermöglichten. Die größte gegenwärtige Wirkung ist die Vertretbarkeit
der einzelnen Quellen und Erhöhung der insgesamt abgesicherten Wasserlieferung in das Versorgungsgebiet um 10 bis 15 %, was eine Einsparung von
mindestens einem Becken darstellt, das wie die Stauanlage Jirkov groß ist. Was die Qualität betrifft, garantiert das System ihre Stabilität und in Nordböhmen
wird noch lange Zeit die Möglichkeit der Wassernichtlieferung auf ein Minimum beschränkt. In einer ähnlichen Weise wie das Wassersystem des Nordböhmischen Braunkohlebeckens entstand, wurde die Entstehung des Wassersystems in der Region Cheb, Sokolov und Karlovy Vary geplant. Die Becken Horka,
Stanovice, Myslivny und Grundwasserquellen beim Becken Jesenice ergaben die Möglichkeit, dass ein neues umfangreiches Wassersystem entsteht, in
das ebenfalls die Einbeziehung von neu geplanten Stauanlagen Chaloupky und Mnichov vorgesehen wurde. Mit Rücksicht auf erhebliche Reduzierung des
Wasserbedarfs sowohl für die Bevölkerung als auch für die Industrie wurde diese geplante Vernetzung der Stauanlagen nicht realisiert, den Aufbau von neuen
Quellen gar nicht zu erwähnen.
Und wie sieht die Zukunft des Aufbaus von Stauanlagen aus? Die Generation der Wasserwirtschaftler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war von der
Notwendigkeit tief überzeugt, mit dem Wasser auf unserem Gebiet, d. h. auf dem „Dach Europas“ - Elbe-, Donau- und Oder-Wasserscheide, strengstens
sparsam umzugehen. Aus dieser Überzeugung ergaben sich zahlreiche Vorschläge bzgl. Aufbau der Wasserbecken, die in der Nachkriegszeit in eine
Inventarisation der Talsperrenquerschnitte und eine Auswahl der realistischen Möglichkeiten in sog. Staatlichen wasserwirtschaftlichen Plan mündeten,
der später bei diversen Aktualisierungen in Wasserwirtschaftlichen Richtplan umbenannt und heute in Sinne der Richtlinien der Europäischen Union in
Plan des Einzugsgebietes eingearbeitet ist. Trotz den diversen Stellungen aus dem ökologischen Gebiet, welche die Talsperren als überwundene Erbschaft
der Vergangenheit bezeichnen, ist daran zu erinnern, dass die Becken, um die es sich in der Wirklichkeit handelt, das einzige Mittel zur Verbesserung der
Abflussverhältnisse sind, dessen Wirkung glaubwürdig quantitativ ausgedrückt werden kann. Sogenannte Konkurrenzvarianten, denen diverse „ökologisch
kompatible“ Maßnahmen im Einzugsgebiet, bzw. in der Talaue zugrunde liegen, können den Stand in den Abflussverhältnissen der maximalen Durchflüsse
maximal um einige Prozent verbessern, im Falle der bedeutend trockenen Zeiträume gibt es solche in der Tat nicht. Heute, wo die Drohung der klimatischen
Änderungen immer aktueller wird, kann in diesem Sinne weitere Verschlechterung der hydrologischen Verhältnisse erwartet werden. Zusätzlich dazu sind die
Wasserressourcen unseres Staates erheblich beschränkt, handle es sich um Wassergehalt der Flüsse, Flüsschen, Bächer oder Bächlein oder um Möglichkeit
der Nutzung der Grundwässer. Für die Nutzung des Wassers in unseren Strömen sowie für weitere Zwecke wird der Aufbau von Wasserbecken unerlässlich
sein. Es genügt daran zu erinnern, dass die meisten Bewohner der Tschechischen Republik mit Trinkwasser aus den Oberflächenwasserquellen, überwiegend
aus den Wasserbecken, versorgt sind.
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Březová
7
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Zum Hochwasserschutz der Stadt Karlovy Vary wurde auf dem Fluss
Teplá eine Stauanlage Březová erbaut. Sie befindet sich ca. 4 km
südlich von der Stadt in einem geschlossenen Tal, durch das der
Fluss fließt. Das Einzugsgebiet des Flusses Teplá hat aus der geologischen Sicht eine verhältnismäßig gute Akkumulationswirkung.
Aber trotzdem kommen hier bedeutende Hochwasser vor, die durch
meteorologische Störungen verursacht sind. 1890 kam es zum größten Hochwasser auf dem Fluss Teplá mit katastrophalen Folgen für
die Stadt Karlovy Vary. Häufige Hochwasser, insbesondere dasjenige
im 1890, führten die Stadtrepräsentanten zur Vergabe der Studien,
die den Hochwasserschutz lösen sollten. Mit den Arbeiten am Projekt
wurde 1911 begonnen, während des Ersten Weltkrieges wurden sie
jedoch unterbrochen. Beendet wurden sie erst 1924. Als günstigste
Lösung wurde die Variante mit dem Aufbau eines Staudammes im
heutigen Profil und Erweiterung der Kapazität des Flusses Teplá über
die Stadt auf einen Durchfluss von 100 m3/s akzeptiert. Die Größe
des Hochwasserschutzraumes wurde aufgrund einer Bewertung des
katastrophalen Hochwassers vom 1890 auf 3,7 Mio. m3 gesetzt. Es
handelt sich um eine Gewichtsmauer aus Beton von 229 m gerader
Länge und 38,6 m Höhe. Beim Betonieren wurden insgesamt sieben
Betonarten mit Gesamtkubatur von 71 000 m3 verwendet. Die einzelnen Blöcke wurden in Zweimeterschichten betoniert. Die Dichtungsschürze unter dem Damm besteht aus zwei Reihen der Bohrungen
von 1 600 m Gesamtlänge. 1997-98 wurden die Betonkonstruktionen
des Dammes unter Verwendung der modernen Sanierungsmaterialien
komplett saniert. Zugleich wurde auch die Kommunikation auf dem
Damm rekonstruiert, damit die dynamische Belastung des Dammkörpers reduziert und zugleich das Eindringen des Wassers in die
Dammkonstruktion verhindert wird. Die Dammkrone ist 8,4 m breit
und hier führt die Straße Karlovy Vary-Bečov-Plzeň. Im Damm sind
zwei Revisionsschächte, wobei das vertikale Dränagesystem in den
unteren Schacht eingeleitet ist. Der Damm der Stauanlage Březová ist
die erste Betontalsperre auf dem Gebiet der Tschechischen Republik.
Das Stauvolumen beträgt 5,687 Mio. m3 bei überstauter Fläche von
77,4 ha. Bei einem üblichen Beckeneinstau sind hier 1,37 Mio. m3
Wasser. Zur Überführung des Hochwassers dient ein freier Kronenüberfall aus Beton mit fünf Feldern á 13,2 m, der einen Bestandteil
des Dammes darstellt. Die Überfallkapazität beträgt 180 m3/s. Die
Grundablässe sind auf beiden Dammseiten situiert. Auf der rechten
Seite gibt es zwei Ablässe von 1500 mm Durchmesser und auf der
linken Seite einen Ablass von 2100 mm Durchmesser. Alle sind
mit einem Segmentregulierverschluss
auf der Dammluftseite gesteuert. Das
Stoßbecken unter dem Damm ist 3,4
m tief, beendet mit vier Stufen, und es
sind hierher sowohl die Grundablässe
als auch der Überfall eingeleitet. 1984
wurde am linken Ufer eine Wasserkraftanlage mit einer installierten Leistung
von 400 kW aufgebaut, mit der bereits
im Werkprojekt gerechnet wurde.
Der Hauptzweck der Stauanlage war
und ist der Hochwasserschutz der
Stadt Karlovy Vary. In manchen Fällen
hat leider ein nicht ganz wohlüberlegter
Aufbau in der Stadt, insbesondere Verdeckung des durch Thermalkolonnade
fließenden Stromes, die Stromkapazität
in der Stadt, und dadurch auch den
Hochwasserschutz der Stadt vermindert. Der Schutz der Stadt Karlovy Vary
wurde nach dem Aufbau des Wasserbeckens Stanovíce am Bach „Lomnický
potok“ verbessert, was ein rechtsseitiger Zufluss in den Fluss Teplá unterhalb des Beckens
Březová ist. Hier wurde ein großer Hochwasserschutzraum abgegrenzt, der sämtliche Durchflüsse am Bach „Lomnický potok“ beim gleichzeitigen Hochwasser am Fluss Teplá aufnimmt.
Das Becken Březová wird ebenfalls zur Sicherung eines festgelegten Durchflusses über die
Stadt Karlovy Vary, zur Zucht der lachsartigen Fische, zur Erholung und hydroenergetisch
genutzt.
Der Standort der Stauanlage in einem schönen Tal
in der Nähe des weltberühmten Kurortes hat ihn zur
Erholungsnutzung vorausbestimmt. Leider ist heute die
städtische Badeanstalt am linken Ufer des Beckens nicht
mehr im Betrieb. Die Erholungsnutzung hat somit gegenwärtig nicht einen Hintergrund und konzentriert sich
insbesondere auf Angelsport. Beim Stau des Beckens
am Zufluss bei Cihelny finden wir einen vielgesuchten
Golfplatz und in der Umgebung zahlreiche Wanderwege, die an die Kurortzonen angebunden sind. Der Fluss
Teplá ist von der Einleitung des Baches Pramenský
potok oberhalb der Gemeinde Bečov an bei günstigen
Wasserständen für Wassersportler befahrbar und ein
acht km langer Abschnitt unterhalb des Beckens zählt
sogar zu den meistgesuchten reißenden Flüssen. Hier
werden zahlreiche internationale Wassersportwettkämpfe mit einer unkonventionellen Durchfahrt und dem Ziel
im Kurort veranstaltet.
430,15
422,70
413,40
411,00
408,20
433,95
430,15
411,40
411,00
409,50
407,20
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Fláje
Die Stauanlage Fláje liegt am Bach Flájský potok 3 km oberhalb des
Grenzdorfes Český Jiřetín und 9 km nördlich von der Stadt Litvínov
entfernt. Flájský potok entspringt im Torfmoor nordwestlich von der
Stadt Nové Město in Höhe von 850 m ü. M. und fließt nach Sachsen
vor der Gemeinde Český Jiřetín. In das Becken sind noch weitere
Zuflüsse eingeleitet, von denen die Bäche Mackovský potok, Radní
potok und Červený potok am größten sind. Die Anlage wurde zwecks
Trinkwasserversorgung der Region Most und Teplice in Zusammenarbeit mit einem bereits frührer aufgebauten Wasserwerk Janov
erbaut. Zugleich dient sie ebenfalls als Hochwasserschutz für das
Gebiet unterhalb des Beckens, zur Sicherung eines im internationalen
Abkommen garantierten Durchflusses im Grenzprofil und seit Hälfte
der 90. Jahre auch zur Verbesserung der Durchfluss- und somit auch
Hygienebedingungen in den Flüssen im nördlichen Teil der Region
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Most. Dies geschieht durch teilweisen Ablass des der Wasseraufbereitungsanlage in Meziboří zugeführten Wassers in den Bach
Poustevnický potok. Der Gedanke, Flájský potok zur Versorgung der
wasserarmen Kohlenbeckenterritorien im Einzugsgebiet des Flusses
Bílina zu nutzen, war nicht neu. Die ersten Hydrologie- und Geländeerkundungen sind bereits mit 1908 datiert. Der Wassermangel in der
Stadt Litvínov 1949, Probleme des Wasserwerkes in der Stadt Teplice
und neuer Wohnbau in Podkrušnohoří wurden zum neuen Impuls für
die Nutzung des Bachs Flájský potok. Lt. Verfügung des Ministeriums
für Technik wurde ein neuer Talsperrenstandort aufgesucht, denn das
ursprüngliche deutsche Projekt hatte eine kleine Fläche des Einzugsgebietes, ein ungenügendes Staubecken und schlechte Gründungsbedingungen für den Damm. Die Vorbereitungsarbeiten am neuen
Profil, 500 m unterhalb der Mündung des Baches Červený potok,
wurden im Sommer 1950 aufgenommen. Der
Damm wurde in zwei Alternativen entworfen,
u. zw. als Betonpfeilerdamm Typ Noetzli, oder
Gewichtsmauer. Auch trotz einer komplizierteren Schalung wurde aus wirtschaftlichen
Gründen, aber auch wegen des damaligen
Zementmangels die Variante der Pfeilermauer
gewählt, die ca. 30 % des Betonvolumens
sparen konnte. Der Aufbau war nicht einfach
und dauerte bis 1963. Eröffnet wurde er im
November 1951 durch Druckstollenvortrieb.
Wegen des ständigen Mangels an Arbeitskräften und Mechanisierung in komplizierten
geologischen Bedingungen verzog sich der
Vortrieb auf sieben Jahre. Mit dem Aufbau des Damms wurde im Frühling 1954 und mit dem
Betonieren erst im Mai 1958 begonnen. Ständiger Mangel an Arbeitskräften und Probleme mit
der Zementversorgung schoben die Beendigung des Betonierens bis zum Oktober 1961 hinaus, wo das Becken bereits in einem provisorischen Betrieb war. Der Damm, der die einzige
Pfeilermauer in Böhmen ist, ist nach dem Vorbild der 73 m hohen Pfeilermauer der schweizerischen Talsperre Lucendro vom 1947 gelöst. Sie besteht aus 19 Pfeilern, Typ Noetzli und 15
Gewichtsblöcken, von denen 10 auf der rechten Seite des Damms und 5 auf der linken Seite
sind. Zwischen den Pfeilern entstehen riesige Hohlräume, die den Kirchenschiffen gleichen. Die
Dichtung des Dammbaugrunds erfolgte durch einreihige Dichtungsschürze für durchschnittliche Tiefe von 20 m. Verzahnte Gründungssohle der Pfeiler ist direkt auf dem Granituntergrund
befindlich. Der Damm ist geradlinig, nur im rechten Teil mit einem Bogen vom 200 m Radius
gekrümmt. Er hat eine Höhe von 55,5 m
über dem Fundament und eine Länge in
der Krone von 459 m. Die Krone war 8
m breit und hier führte eine Straße der
III. Klasse. Bei deren Rekonstruktion
1998-99 wurde der Verkehr auf dem
Damm ausgeschlossen und die Krone
auf 6 m verengt. Der Damm ist am Fuß
bis 53 m breit, bei einem Gesamtvolumen der Betonbauten von 194 000 m3.
Wegen der einzigartigen technischen
Lösung ist die Talsperre in Tschechien
zum Kulturdenkmal erklärt worden. Das
entstandene Becken hat ein Gesamtvolumen von 23,1 Mio. m3 bei überstauter
Fläche von 153 ha. Die Grundablässe
von 1 200 mm Durchmesser sind auf
Konsolträgern auf Seiten der mittleren
Dammpfeiler untergebracht. Hier befindet sich ebenfalls ein überbrückter
Entlastungskronenüberfall mit drei
Feldern von Überfalllänge 3 x 11,5 m.
Unterhalb des Dammes ist ein massives
Stahlbetonstoßbecken von 2,4 m Tiefe.
Entnahme für die Wasseraufbereitungsanlage in Meziboří erfolgt durch einen
Druckstollen von 5 285 m Länge und
durch einen Stahldruckkanal von 1 200
mm Durchmesser und 1904 m Länge.
Der Stolleneinlauf ist am linken Ufer des
Beckens situiert. An Ende des Druckkanals steht vor der Aufbereitungsanlage
ein Spitzenwasserwerk mit 2 x 4 MW
Leistung.
Schöne, jedoch raue Natur und Landschaft des nordöstlichen Gebirges Krušné hory ist vom Tourismus nicht
so exponiert wie beispielsweise sehr ähnliches Gebirge
Jizerské hory. Nicht einmal die Infrastruktur ist hier
vorläufig so entwickelt, wie sich die Touristen vielleicht
wünschen würden, auch wenn sich hier in der letzten
Zeit sehr viel verbessert. Die Ski-Magistrale von Krušné
hory führt um das Becken in einer Entfernung von 2-3
km über Český Jiřetín. Die Fahrradwege führen jedoch
direkt auf dem Damm. Es ist aber darauf hinzuweisen,
dass wir uns bei einem Wasserbecken mit Schutzzonen
befinden. Skilaufen kann man sowohl in Český Jiřetín,
als auch in Klíny oder Meziboří. Der Fußgängergrenzübergang befindet sich in Český Jiřetín. Bis hierher
reicht die Aufstauung in einem weiteren Becken hin, das
am Bach Flájský potok erbaut wurde, u. zw. die 1968
beendete sächsische Talsperre Rauschenbach.
739,31
737,31
693,41
689,85
741,21
737,06
708,09
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Horka
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Die Stauanlage Horka wurde am Bach „Libocký potok“ ca. 2 km oberhalb der Gemeinde Hluboká am südlichen Rand des westlichen Teils
von Krušné hory zwischen den Städten Sokolov und Cheb erbaut. Der
Bach „Libocký potok“ entspringt westlich von der Ortschaft Sněžná in
Krušné hory an der Grenze zu Sachsen und mündet links in den Fluss
Ohře in der Stadt Kynšperk. Der Damm liegt ca. 1 km nordöstlich vom
Rande eines mächtigen geologischen Bruchs des Beckens von Cheb,
der eine tektonischen Fortsetzung des sog. Bruchs von Mariánské
Lázně darstellt. Tektonisch handelt es sich um einen der aktivsten
Räume in unserer Republik, womit bereits beim Entwurf und Aufbau
des Werkes gerechnet werden musste. Mit dem Aufbau des Dammes
wurde im September 1966 begonnen, im nächsten Jahr erfolgte das Betonieren der Objekte
und die Vorbereitung für die Dammschüttung.
Dieser wurde 1968 geschüttet und im nächsten
Jahr fertiggestellt. In diesem Jahr, am 24. April,
wurde auch das Becken in Betrieb gesetzt.
Der Wellenbrecher und die Fahrbahn auf der
Dammkrone mit Befestigung der wasserseitigen
Oberfläche wurden erst 1970 nach Beendigung
der größten Dammsetzungen ausgebaut. Die
Stauanlage Horka hat einen Erddamm mit mittlerer Lehmabdichtung. Der Stützkörper ist aus
lehmhaltigen Schottersanden geschüttet. Die
wasserseitige Böschung ist mit Bruchsteinwurf
von 0,8 m Dicke befestigt. Die luftseitige Böschung ist mit Mutterbodenauftrag versehen und
begrast. Der Damm ist 48 m hoch über die Gründungssohle, wo die
Breite 235 m beträgt. Die Breite in der Dammkrone beträgt 5,5 m und
die Dammlänge 236 m. Das Volumen des Dammkörpers beträgt 640
000 m3, das entstandene Becken hat ein Gesamtvolumen von 21,35
Mio. m3 und überstaute Fläche von 130 ha. In der Nähe der Dammachse ist an der Stelle der Gründungssohle ein Injektionsstollen, der
in seiner Richtung zweimal gebrochen ist. Die Dichtungsschürze
unter dem Damm besteht aus zwei Reihen der Bohrungen bis zu 67
m Tiefe. Das Turmkomplexbauwerk, das die geforderten Funktionen
der Anlage sichert, steht im linken Teil der Anlage am Dammfuß.
Mit dem Gelände unterhalb des Dammes ist es mit einem Stockwerk-
Das Becken sowie seine Ufer sind ähnlich wie bei den
anderen Wasserbecken für die Öffentlichkeit unzugänglich (Schutzzone). Trotzdem führen in der Umgebung
des Dammes, aber insbesondere im oberen Einzugsgebiet, Wander- sowie Fahrradwege, welche die Entdekkung der Schönheiten im westlichen Teil von Krušné
hory ermöglichen. Von den bekannten Bergdörfern können Kraslice, Luby, Oloví und auf der sächsischen Seite
ebenfalls das bedeutende deutsche Wintersportzentrum
Klingenthal genannt werden.
kommunikationsstollen verbunden, der im unteren Teil das Wasser vom Schachtüberfall und
zwei Grundablässen von 800 mm Durchmesser abführt. Der Schachtüberfall von 134 m3/s
Kapazität ist kreisförmig mit einem Durchmesser der Überfallkante von 11 m und mit einem
Innendurchmesser der Schaft (des eigentlichen Stollens) von 3,8 m und Höhe von 30 m. In
dieser Schaft sind ebenfalls in vier Stockwerken die Entnahmeleitungen von 600 mm Durchmesser für die Wasseraufbereitungsanlage installiert. Die Rohrleitung ist weiter im Kommunikationsgang in den Raum unterhalb des Dammes geführt. Im unteren Maschinenraum des
Komplexbauwerkes ist eine Wasserkraftanlage
stationiert.
Durch den Aufbau der Stauanlage Horka wurden Probleme mit der Trinkwasserversorgung
der Bewohner in der Industrieregion von Sokolov gelöst, die von der Braunkohlenförderung
in den Tagebaugruben erheblich betroffen ist.
Eine unweit unterhalb des Dammes befindliche Wasseraufbereitungsanlage hat sich an
das ursprüngliche Wasserleitungssystem der
Gruppenwasserversorgung von Nebanice angeschlossen und seine Aufgabe übernommen.
Neben der Wasserversorgung dient das Becken
ebenfalls dem teilweisen Hochwasserschutz
des Territoriums unterhalb des Dammes und
der hydroenergetischen Nutzung in einer
Wasserkraftanlage. Es wird ebenfalls der
Mindestdurchfluss im Strom unterhalb des
Beckens gesichert. Insgesamt ist das Werk
in der Lage, mehr als 400 l/s Rohwasser für
Trinkzwecke zu liefern, was insbesondere im
letzten Zeitraum, nach einem
allgemeinen Rückgang des
Verbrauchs, etwa von einem
Drittel ausgenutzt wird. In
den 80. Jahren des letzten
Jahrhunderts lagen jedoch
die Wasserentnahmen an
der Grenze der Kapazität des
Beckens sowie der Wasseraufbereitungsanlage.
504,70
1:3
467,60
507,30
504,70
1:2,9
470,90
1:3
1:2
,13
1:2
,2
1:2
,5
7
Chřibská
8
Die Stauanlage Chřibská ist auf dem Flüsschen Chřibská Kamenice
ca. 0,5 km oberhalb der Gemeinde Horní Chřibská im westlichen
Teil von Lužické hory erbaut. Chřibská Kamenice entspringt am
nordwestlichen Abhang von Jelení skála in Höhe von 535 m ü. M. Die
ganze Strecke des Flusses verläuft in den Landschaftsschutzgebieten.
Das Tal ist in westlicher und nordwestlicher Richtung für die Gewitterwolken offen, die häufige Hochwasserdurchflüsse verursachen,
die die Gemeinden dem Fluss entlang und die lokale Industrie,
insbesondere Textil- und Glasindustrie gefährden. Dies war auch
der Hauptgrund zum Aufbau der Talsperre. Weiter bestand der Zweck
in der Nutzwasserversorgung der Industrieobjekte und ebenfalls in
der Verdünnung der abgelassenen
Verschmutzung in der Dürreperiode.
Nachdem die Handwerke während der
kommunistischen Totalität geschlossen wurden, blieb das Becken einige
Zeit unausgenutzt. Erst um die Wende
der 60. und 70. Jahre wurde über
seine wasserwirtschaftliche Nutzung
entschieden. Es folgten ein Umbau
des Turmobjektes und Aufbau einer
Wasseraufbereitungsanlage, die 1978
beendet wurde. Das Becken wurde somit zur Trinkwasserquelle für den nördlichen Teil des Kreises Děčín
im Ausläufer von Šluknov. Diesem Zwecke sowie zugleich dem Hochwasserschutz dient es bislang. Der Aufbau der Stauanlage Chřibská
dauerte lange 12 Jahre. Im Sommer 1912 nahm der Unternehmer und
Kaiserrat August Ignác Herman von Chřibská die baulichen Arbeiten
an der Verlegung eines Waldweges und die Ausschachtungsarbeiten
für den Ablaufgang auf. Anfang Juni 1913 wurde mit dem Betonieren
des Ablaufsgangs begonnen. Die Arbeiten setzten fort, aber der geplante Termin der Inbetriebsetzung der Anlage Ende 1916 wurde nicht
eingehalten. Dies verursachte der Erste Weltkrieg und insbesondere
eine Havarie der Talsperre am Fluss Bílá Desná im September 1916.
Der Aufbau wurde sofort unterbrochen, sein Projekt sowie Realisierung wurden übergeprüft. So geschah, dass die Talsperre erst 1924
fertiggestellt wurde, nachdem der Damm auf der Wasserseite verstärkt
wurde und die Arbeiten am Stollen beendet wurden. Im August 1925
widerstand der Damm zum erstenmal dem Hochwasser und bestand
ausgezeichnet. Der geradlinige Erddamm mit einer Lehmaußendichtung
ist 26,1 m über dem Fundament
hoch, in der Krone ist er 190 m lang
und 5,7 m breit. Die wasserseitige
Böschung ist mit Klingsteinpflastern
von 30 cm Dicke befestigt. Die luftseitige Böschung ist begrast. Der Damm
wurde auf dem Sandsteinuntergrund
mit gehauten Rippen gegründet,
die mit Lehm ausgefüllt wurden.
Zwei Grundablässe von 700 mm
Durchmesser sind im Betonstollen von 2,4 m Breite und 2 m Höhe
geführt, die unter dem Damm vom Turmobjekt auf der Wasserseite
aus zum Haus der Grundablässe unter dem Damm verlaufen. Im ursprünglichen Turmobjekt, das über einen Steg von dem rechten Ufer
zugänglich ist, gab es ebenfalls eine Entnahmeleitung von 250 mm
Durchmesser mit drei Entnahmeebenen. Beim Umbau in den 70.
Jahren wurde das alte Turmobjekt
abgerissen und an der Stelle des
Einlaufs in die Grundablässe
wurde ein neues Turmobjekt aus
Beton von 26 m Höhe mit einem
kreisförmigen Grundriss und einem Außendurchmesser von 4,7
m erbaut. Das obere Maschinenraum der Entnahmeleitungen und
Grundablässe hat die Form eines
regelmäßigen Achteckes und ist
über einen 40 m langen Steg von dem rechten Ufer zugänglich. Die Wasserentnahmen sind
auf drei Ebenen situiert. Der Randkanalüberfall rechts wurde nach dem Umbau 1987 zum
freien Überfall mit einer Länge der Überfallkante von 42,1 m. Bei diesem Umbau wurde auch
die ursprüngliche Kaskade vom Überfall gegen neue Betonschussrinne von 4 m Breite ersetzt,
die im Stoßbecken eingeleitet ist. 1992-93 verlief eine Rekonstruktion der Grundablässe, und
es wurde insbesondere der Dammkörper in der luftseitigen Böschung nachgeschüttet. Der
Damm ist heute am Fuß ca. 130 m breit, statt der ursprünglichen 111 m.
Die Umgebung der Talsperre hat einen Überfluss an
Naturschönheiten, touristisch ist sie sehr attraktiv. In
der Gemeinde Horní Chřibská stand bereits seit 1414
eine Glashütte, die älteste in Böhmen. Auch heute hat
die Glashütte, mit ausschließlich manueller Produktion,
ein Weltniveau. In der Gemeinde Dolní Chřibská lohnt
es sich, einen außerordentlich kompakten und großen
Komplex von Fachwerkhäusern mit reichlich dekorierten Giebeln zu sehen, die mit eingelegtem Schiefer und
Eternit verziert sind. 2,5 km östlich von dem Becken
entfernt befindet sich der drittgrößte Berg von Lužické
hory, Jedlová, mit einem neu rekonstruierten Steinaussichtsturm vom 1891 und einem kleinen Skiareal.
436,85
434,625
430,125
423,625
415,70
1:1
,5
1 :1
436,85
1:2
,5
440,59
1:2
1:2
,7
424,00
419,00
1:3
413,40
9
Janov
10
Die Stauanlage Janov (ursprünglich Talsperre der königlichen Stadt
Most in Böhmen) ist ca. 2 km oberhalb der Gemeinde Hamr situiert,
die heute bereits einen Bestandteil der Stadt Litvínov darstellt. Sie
liegt am Flüsschen Loupnice, das südöstlich von dem Hügel Kamenec im zentralen Teil von Krušné hory entspringt. Direkt vor dem
Becken ist in den Fluss Loupnice ein Bach aus Klíny eingeleitet, in
dessen Einzugsgebiet am Ende des 19. Jahrhunderts ursprünglich
das Grundwasser für die Stadt Most gesammelt wurde. Die Stauanlage, erbaut 1911-14 zur Trinkwasserversorgung der Stadt und
zum Hochwasserschutz des Tales von Loupnice, war mit ihren 53
m Höhe die höchste Talsperre im damaligen Österreich-Ungarn und
die drittgrößte in Mitteleuropa. Bis heute ist sie die größte gemauerte
Talsperre in Böhmen. Die Gewichtsmauer, gemauert mit Bruchstein
auf Zementkalkmörtel, hat einen bogenförmigen Grundriss mit
Krümmungshalbmesser von 250 m und Länge der Krone von 225
m. Die Krone ist 4,5 m breit, der Dammfuß 51 m. Das Volumen des
Dammkörpers beträgt 113 000 m3. Die baulichen Arbeiten wurden am
9. Juni 1911 mit Abraum an Stelle des Steinbruchs aufgenommen, am
31. August 1911 wurde mit dem Graben der Fundamente begonnen
und am 4. Mai 1912 wurde der Grundstein der Talsperre gelegt. Beim
Aufbau wurden die für die damalige Zeit modernsten meistens mit
Strom angetriebenen Maschinen und Anlagen eingesetzt, wie 252 m
langer Kabelkran, Steinbrecher, 850 m lange Seilbahn, Betonmischanlage, Kompressionsraum, Seilaufzug u. ä. Im Inneren des Dammes
gibt es ein System der senkrechten Dränung aus Steinzeugrohren von
100 mm Durchmesser und im Fundament des Dammes gibt es ein
ähnliches System der horizontalen Dränung. Im unteren Dammteil ist
ein Kommunikationsgang situiert, durch den auch zwei Rohrleitungen
der Grundablässe von 400 mm Durchmesser verlaufen. Die rechte Rohrleitung diente zugleich
auch als eine Entnahmerohrleitung für die Wasseraufbereitungsanlage. Von dem Hauptgang
aus führen dann beiderseits Revisionsgänge, in die auch die vertikale Dränung des Dammes
eingeleitet ist. Die Etagenwasserentnahme aus dem Becken ist in einem halbkreisförmigen
trockenen der Wasserseite des Dammes angemauerten Turmobjekt situiert. Seitlicher Sicherheitsüberfall auf der linken Dammseite hat eine Länge der Überfallkante von 20,5 m und eine
Kapazität von 21,4 m3/s. Darin sind zwei Rückstauklappen zur besseren Handhabung bei
Hochwasserdurchflüssen eingebaut. Von dem Sammelgerinne wird das Wasser über eine
mächtige aus Bruchstein gemauerte Kaskade in das Stoßbecken unterhalb des Dammes
abgeführt. Am Zufluss ins Becken befindet sich ein kleines Vorstaubecken, das die von den
Zuflüssen wassertransportierten Feststoffe abfängt. Der ganze Beckenboden wurde von den
Wurzeln und Pflanzen bereinigt und die Oberfläche dermaßen planiert, damit man später mit
einem Schleppnetz beim Fischfang arbeiten könnte. Der Aufbau des Dammes wurde, bis auf
geringfügige Arbeitsrückstände, am 5. Dezember 1913 beendet. Das entstandene Becken hat
ein Gesamtvolumen von 1,670 Mio. m3 bei überstauter Fläche von 10,1 ha.
Anfang März 1914 haben sich beim ersten Beckeneinstau und der Wassertiefe von ca. 20
m die Durchsickerungen auf der linken Dammböschung erheblich erhöht. Im April 1914
erreichten sie einen Wert bis zu 133 l/s bei einer Wassertiefe im Becken von 37 m. Nach der
Bewertung der durchgeführten Überwachungen wurden durch einen Rutengänger unterirdische Risse aufgesucht und anschließend ausgepresst. Die Arbeiten dauerten bis August 1915
und die Bohrungen wurden bis zu einer Tiefe von 33 m durchgeführt. Nach Beendigung der
Abdichtungsarbeiten gingen die Durchsickerungen auf 39 l/s zurück. Es handelte sich offensichtlich um die erste Anwendung eines Druckinjektionsverfahrens in Böhmen. Die Probleme
mit den Durchsickerungen unter dem Damm begleiten jedoch den Betrieb der Anlage bislang,
obwohl die Injektierungen des Dammbaugrunds noch mehrmals wiederholt wurden. 2003
wurden eine Generalreparatur und Rekonstruktion des Dammes nach 90 Jahren des Betriebs
eröffnet, die gleichzeitig ebenfalls dieses Problem lösen sollten.
Die Talsperre, die ein Kulturdenkmal ist, stellt eine Dominante der breiten Umgebung dar. Sie ist ebenfalls ein
der weniger erhaltenen historischen mit der Stadt Most
verbundenen Bauwerke nach ihrer Zwangsumsiedlung
und Zerstörung von Bauobjekten in den 70. Jahren des
letzten Jahrhunderts. Um das Becken herum führen
zwei Wanderwege, u. zw. von Křižatky nach Klíny und
von Lounice zum ehemaligen Aussichtsturm Jeřabina.
Es ist erfreulich, dass die Stadt Litvínov beabsichtigt,
diese touristisch interessanten Standorte noch besser
zugänglich zu machen. Im benachbarten Tal des Baches
Bílý potok, 2 km nördlich vom Becken, liegt ein sehr
schönes Wintersportzentrum Klíny.
492,57
481,82
475,50
468,65
463,80
458,80
448,91
11
Jesenice
12
Die Stauanlage Jesenice befindet sich 5 km östlich von der Stadt
Cheb am Fluss Odrava, dem rechtsseitigen Zufluss des Flusses
Ohře. Der Fluss Odrava entspringt auf den südwestlichen Abhängen von Hraniční vrch an der tschechisch-bayerischen Grenze. Die
meiste Fläche des Einzugsgebietes oberhalb der Talsperre liegt auf
dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Ähnlich wie der Fluss
Ohře fließt auch der Fluss Odrava auf unser Gebiet vom Westen zu
und setzt durch das flache Tal zum Becken genannt Odravská pánev
fort. Tiefer Kiesuntergrund mit zahlreichen tektonischen Spalten und
zwei Grundwasserhorizonten bildete komplizierte Gründungsbedingungen. Geeignete morphologische Bedingungen ermöglichten hier
jedoch schließlich den Aufbau eines zweitgrößten Beckens auf dem
Gebiet von Povodí Ohře. Der Bau des Dammes wurde in der zweiten
Hälfte 1957 mit Aufbau einer Baustelleneinrichtung und Erdarbeiten am Objekt
der Grundablässe eröffnet. Der eigentliche
Damm wurde 1959 fünf Monate geschüttet.
Der Sicherheitsüberfall mit Schussrinne
wurde im September 1960 aufgebaut und
insgesamt wurde das Werk im November
1961 fertiggestellt. Der Aufbau dauerte 52
Monate. Der Damm ist als Erddamm ausgeführt, mit einer breiten Dichtungsschicht
aus undurchlässigen Lehmen auf der Wasserseite. Der Stützkörper besteht aus einem
Sand-Kies-Gemisch. Weil die Injektierungen des Untergrundes wenig wirksam und
durch aggressives artesisches Wasser vom
Untergrund angegriffen waren, wurde zur höheren Dammstabilität im
Laufe des Testbetriebs dem luftseitigen Fuß ein Gegendamm zugeschüttet. Der Damm ist 23,8 m hoch, 11 m breit und 753 m lang. Der
Damm ist am Fuß 100 m breit bei Dammkubatur von 488 000 m3. Das
durch diesen Damm gebildete Gesamtvolumen beträgt 60,15 Mio.
m3 beim Wasserspiegel von 760 ha. Auf der Dammkrone führt eine
Straße Cheb-Mariánské Lázně-Plzeň. Das Turmeinlaufbauwerk, das
im Becken vor dem Damm situiert ist, ist 27 m hoch, hat einen Außendurchmesser von 8 m und ist mit der Dammkrone mit einem Stahlbetonsteg verbunden. Aus dem Objekt führt zur Luftseite ein Betongang,
in dem zwei Grundablässe von 1 400 mm Durchmesser verlegt sind.
Das Stoßbecken unter dem Damm ist 29 m lang. An die Rohrleitung
der Grundablässe ist eine Entnahmeleitung für insgesamt fünf Tur-
binen einer Wasserkraftanlage angeschlossen, die sich oberhalb des Stollenauslasses im
Raum unterhalb des Dammes befindet. Der rechtseitliche Sicherheitsüberfall ist aus Beton
mit einer 90,7 m langen, dreimal gekröpften Überfallkante. Es knüpft daran zuerst eine 15
m breite und 300 m lange Betonrinne an, die stufenweise in eine 100 m lange Schussrinne
übergeht, die in ein 50 m langes Stoßbecken eingeleitet ist. Während des Talsperrenbetriebs
wurde in der Schussrinne 1975 eine Störung in den Schottersandunterbauschichten festgestellt, die unmittelbar mit einer Havarie drohte. Daher wurde sie noch in dem gleichen Jahr
unverzüglich saniert. Der Hauptzweck der Stauanlage Jesenice, ähnlich wie bei Skalka, ist
die Verbesserung der Durchflussverhältnisse am Mittellauf des
Flusses Ohře bis Nechranice. Hinzukommt auch wieder ein teilweiser
Hochwasserschutz des Flusses
Odrava unterhalb des Dammes
und insbesondere am Fluss Ohře.
Der Fluss Odrava ist im Vergleich
mit Ohře in seinen Erscheinungen
wesentlich „ruhiger“, aber auch
hier entstehen gefährliche Hochwassersituationen. Bedeutend beim
Becken Jesenice ist die Nutzung
zum Sport und Erholung sowie
Fischfang. Die Durchflüsse von
Odrava sind ebenfalls hydroenergetisch in einer Wasserkraftanlage
genutzt, die unterhalb des Dammes
mit einer Leistung von fast 300 kW
situiert ist.
Das Becken selbst sowie seine Umgebung ist ein idealer
Raum zur Familienerholung und sportlichen Betätigung.
Berühmt ist das hiesige Fischereirevier, die umliegenden Wälder sind wieder ein Paradies für Pilzsammler.
In der letzten Zeit verschlechtern sich leider die Erholungsbedingungen durch unbedachte Ausbreitung
der Erholungseinrichtungen. Nahes Bayern, Cheb und
berühmte Kurorte (Mariánské Lázně, Lázně Kynžvart,
Františkovy Lázně, Karlovy Vary) bieten Ausflugsmöglichkeiten. Aktive Bewegung in einer malerischen
Landschaft von Český les ermöglichen zahlreiche Wander- sowie Fahrradwege. Unter dem Damm befinden
sich zahlreiche Brunnen zur Grundwassergewinnung für
die Wasseraufbereitungsanlage in der nahen Ortschaft
Nebanice. Unter günstigen Durchflussbedingungen ist
Odrava unterhalb des Dammes bis zur Einmündung in
Ohře für die Wassersportler befahrbar.
439,20
,5
1:2
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443,07
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1,
1:
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1 :1
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13
Jezeří
Die Stauanlage Jezeří (ursprünglich Moritz-Talsperre genannt) wurde
1902-04 oberhalb einer heute bereits abgerissenen Ortschaft Kundratice durch den Fürsten Moritz Lobkovitz zwecks Trink- und Brauchwasserversorgung seiner Höfe, der Bierbrauerei und der vier angrenzenden Gemeinden - Hutě, Kundratice, Nové Sedlo nad Bílinou und
der Stadt Ervěnice erbaut. Das Becken liegt am Bach Vesnický potok
ca. 5 km nordöstlich von der Stadt Jirkov entfernt. Der Bach Vesnický
potok entspringt in Krušné hory unter dem Felsen Medvědí skála beim
Einzelhof Červená Jáma und das ganze Einzugsgebiet ist mit hochge-
14
wachsenem Buchenwald (Naturschutzgebiet Jezerka) bewaldet. Aber
bereits knapp 1 km unterhalb des Dammprofils klafft bis zum Fuß von
Krušné hory eine riesige Grube von Velkolom Československé armády, des größten Kohlentagebaus in Böhmen. Es ist ein unglaublicher
Kontrast von zwei Welten - einer jungfräulichen unberührten Natur
und einer verwüsteten Mondlandschaft. Die Talsperre ist eine Gewichtstalsperre, gemauert aus dem Bruchstein auf Zementmörtel, vom
bogenförmigen Grundriss mit einem Krümmungshalbmesser von 120
m. Die Gründungssohle ist in gewachsenen Fels in einer Tiefe bis zu
5,5 m eingelassen. Die
Dammhöhe über dem
Fundament beträgt 23,1
m und über dem Gelände
17,5 m. Der Damm ist 86
m lang, in der Krone 4 m
und am Fuß 15,5 m breit.
Die Dammkubatur beträgt
8 500 m3. Das Gesamtvolumen des entstandenen
Beckens beträgt 53 000
m3 bei überstauter Fläche
von 0,6 ha. Kreisförmiger
Entnahmeturm aus Beton
von 2 m Innendurchmesser steht getrennt im
Becken 6 m von der Stau-
mauer entfernt. Darin sind zwei Entnahmerohrleitungen von 200 mm Durchmesser und eine
Rohrleitung des Grundablasses von 350 mm Durchmesser installiert. Von dem Turmobjekt
aus führen weiter zwei Rohrleitungen in die zwei auf der Wasserseite vermauerte Stollen der
Grundablässe, die auf der Luftseite mit einem achteckigen Türmchen aus dem Naturwerkstein
gekrönt sind. Hier befinden sich manuell betätigte Verschlüsse. Das Turmobjekt, das im
oberen Teil ebenfalls ein achteckiges Türmchen hat, ist mit der Dammkrone mit einem Stahlbetonsteg verbunden. Höhere Durchflüsse werden beim vollgefüllten Becken über seitlichen
Überfall auf der rechten Seite des Dammes mit einer 11,8 m langen Überfallkante überführt.
Die Kapazität des Überfalls beträgt
12,6 m3/s. An den Überfall knüpft
eine aus Bruchstein gemauerte
Kaskade an, die 34,5 m lang ist und
16 Stufen hat. Rechts um das ganze
Becken herum führt ein geschlossener eiförmiger Umlaufkanal zwecks
Abführung der Zuflüsse außerhalb
des Beckens bei eventuellen Dammreparaturen.
Am Beckenzufluss
befindet sich eine Kaskade von drei
Sedimentationskammern mit einem
Messüberfall. Wasserwirtschaftliche
Nutzung des Beckens dauerte bis
2002, wo der Betrieb der Wasseraufbereitungsanlage eingestellt wurde.
Die Anlage, die heute keine direkte
Nutzung hat, hat ebenfalls ungeklärte
vermögensrechtliche Verhältnisse
zwischen Povodí Ohře, s. p., bzw.
dem tschechischen Staat und den
Lobkowitz.
Die Talsperre, die ein Kulturdenkmal ist, kann allein
zum Ziel eines Ausflugs werden. Der Beckenraum sowie
das Becken selbst sind jedoch zum Schutz der Wasserressourcen eingezäunt und geschlossen. Ein herrliches
Tal des Bachs Vesnický potok, Buchenwälder von Jezerka, Ruhe, Behaglichkeit - so unglaublich nah von einer
ganz „umgestalteten“ Landschaft des Braunkohlenbekkens entfernt. Tiefer unterhalb der Talsperre führt um
das Wasserwerk und das Sperrenhaus ein Wanderweg
von Vysoká Pec und Jirkov zum Schloss Jezeří. Dieser
Weg mit einige schwierigen Abschnitten, wo sich der
Tagebau bis in das Massiv von Krušné hory einschneidet, ist auch für die Radfahrer zugänglich. Der Besuch
des Schlosses Jezeří lohnt sich auf jeden Fall. In den
70. und 80. Jahren des letzten Jahrhunderts drohte
zwar, dass das Schloss abgerissen wird, aber dank
den bürgerlichen Initiativen wurde das Schloss gerettet
und 1993 im Rahmen der Restitution an die Lobkowitz
zurückgegeben. Somit erlebt heute das Schloss wieder
und wird erneut zur Kulturstätte.
472,29
471,69
470,57
463,00
458,89
458,70
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454,15
451,00
448,59
15
Jirkov
16
Die Stauanlage Jirkov zählt zum System der Wasserbecken, die
Nordwestböhmen mit Trinkwasser versorgen. Die Talsperre liegt
im tiefen Tal des Flusses Bílina in Krušné hory ca 2 km oberhalb
der Stadt Jirkov. Der Fluss Bílina entspringt auf dem Kamm von
Krušné hory westlich von der Ortschaft Zákoutí. Der Zufluss von
Bílina ins Becken wird mit einer Gravitationsrohrleitung von dem
benachbarten Einzugsgebiet des Bachs Lužec (Nivský potok) mittels
einer Zuleitung, sog. „Nivský přivaděč“ gestärkt. Ins Becken mündet
ebenfalls von der rechten Seite ein Bach Malá voda, der von der
Ortschaft Květnov zufließt. Die Hauptaufgabe der Anlage besteht in
der Sicherung der Trinkwasserversorgung für die Region Chomutov,
zuerst in Kooperation mit den Becken Kamenička und Křímov, heute
im System der Becken, die das Nordböhmische
Braunkohlebecken zusammen mit den weiteren
Stauanlagen Fláje und Přísečnice versorgen. Ein
weiterer bedeutender Zweck ist der Hochwasserschutz des Gebietes unterhalb des Beckens und
in Zusammenarbeit mit dem Becken Újezd und
weiteren Anlagen auf dem Einzugsgebiet von
Bílina. Zu den weiteren Zwecken des Beckens
gehören, insbesondere nachdem die Wasserentnahmen für die wasserwirtschaftlichen Zwecke
gesunken sind, die Notwasserversorgung der
Industrie, insbesondere in der Region Most,
Absicherung der minimalen vorgeschriebenen
Durchflüsse im Fluss über die Stadt Jirkov
und neu auch hydroenergetische Nutzung. Der
Damm wurde als geschütteter Steindamm aus
lokalen Materialien, mit schräger Kerndichtung
aus Tonböden entworfen. Die gesamte Dammhöhe über dem Fundament betrug 54,6 m, bei
einer Höhe in der Krone von 5,5 m und am Dammfuß von 167 m.
Der Aufbau des Damms wurde 1960-1965 realisiert, aber bereits
unmittelbar nach der Eröffnung des Betriebs wurden erhebliche
Deformationen des Dammkörpers mit erheblich unterschiedlicher
Setzung des wasserseitigen Stützkörpers und des Hauptstützkörpers
verzeichnet. Ebenfalls die Bewegung des Wasserspiegels im Becken
rief weitere irreversible Deformationen der wasserseitigen Böschung
hervor. Alles wurde durch freie Schüttung des wasserseitigen Schützkörpers ohne Verdichtung verursacht. Der gesamte Dammumbau war
nötig und erfolgte 1982-85. Das Becken wurde entleert und zwecks
einer teilweisen Versorgung der Wasseraufbereitungsanlage wurde
ein Entnahmekanal direkt am Zufluss von Bílina mit einer Rohrleitung
bis zum Turmobjekt aufgebaut. Der Damm wurde im oberen Teil abgetragen, auf der Wasserseite bis um 16,5 m und im Hauptstützkörper um 11 m. Der ganze Dammkörper wurde
auf der Luftseite durch Nachschüttung um ca. 30 m erweitert, sodass auch der Abflussgang
verlängert, ein neues Eingangsportal geschaffen und die Führung der Wasserentnahme angepasst werden mussten. Der Damm wurde bis zur ursprünglichen Höhe mit Erhöhung um
1 m nachgeschüttet. Sein Querprofil wurde neu gestaltet und die Dammkronenachse wurde
flussabwärts um 15,3 m vorgeschoben. Der Dichtungskern des Dammes wurde natürlich
ebenfalls angeschlossen und verlängert. Die beiden nachgeschütteten Stützkörper wurden
in 1,5 m Schichten verdichtet. Die wasserseitige Böschung des Dammes wurde mit Steinsatz
befestigt. Im Zusammenhang mit der Anpassung der Krone mussten auch die Zufahrtsstraßen
angepasst werden, an den beiden Ufern wurden dann ebenfalls Häuschen für die Ausmündung des Injektionsstollens aufgebaut. Der ganze Dammumbau war sehr erfolgreich und
beseitigte alle Probleme mit den Deformationen. Auch dank dessen konnte dann 2000 eine
endgültige Anpassung der Dammkrone in die heutige Form durchgeführt werden, d. h. mit
einer 3 m breiten Fahrbahn mit Bitumenbetonoberfläche. Heute ist der Damm über dem Fundament 55,6 m hoch, in der Krone 5,5 m breit. Der Damm ist 190 m lang und am Fuß 200 m
breit. Das entstandene Stauvolumen änderte sich im Vergleich zum ursprünglichen nicht und
beträgt insgesamt 2,769 Mio. m3 bei überstauter Fläche von 16,4 ha. Am wasserseitigen Fuß
des Dammes steht ein Objekt des Schachtsicherheitsüberfalls, in dessen unteren Teil zwei
Grundablässe von 800 mm befindlich sind.
Im Steg des Überfalls sind auf drei Ebenen
die Entnahmen für die Wasseraufbereitungsanlage situiert. Der Überfall und die Ablässe
sind in den unteren Teil des Abfluss- und
Kommunikationsstollen ausgemündet, der
unter dem Damm verläuft. Im oberen Teil
des Kommunikationsstollens ist auch eine
Wasserleitung für die Wasseraufbereitungsanlage geführt. Im Maschinenraum der unteren Ablässe am Fuß des Schachtüberfalls
befindet sich eine Wasserkraftanlage von
einer maximalen Leistung 140 kW.
Die Räume der Talsperre sowie des Wasserbeckens waren bis vor kurzem wegen des Schutzes der Wasserquelle unzugänglich. Das Tal Telšské údolí, wie das Tal des
Flusses Bílina von Jirkov aus nach einem ehemaligen
Hegerhaus Telš genannt wird, ist ein Ausflugsgebiet.
Aus der Sicht der touristischen Nutzung des ganzen
zentralen Teiles von Krušné hory war das ursprünglich
unzugängliche Tal von Bílina 2010 für die Öffentlichkeit
geöffnet. Ein schönes Tal, das zu Spaziergängen und
Radfahrten einlädt, ist mit Sicherheit wieder ein großes
Lockmittel und anziehendes Ziel für die Besucher. Das
herrliche Gebiet der Kämme von Krušné hory hat den
bequemsten und ebenfalls den direktesten Zugang
erworben. Im oberen Teil des Einzugsgebietes des Bekkens bei der Gemeinde Mezihoří befindet sich am linken
Talhang des Flusses Bílina ein kleines, jedoch schönes
Ski-Zentrum mit künstlicher Verschneiung der Pisten.
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410,50
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404,00
403,50
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1 :1
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401,00
17
Kadaň
18
Die Stauanlage Kadaň finden wir am Fluss Ohře am westlichen Rand
der Stadt Kadaň, direkt unterhalb des Franziskanerklosters. Der Mittellauf von Ohře unterhalb von Karlovy Vary bis nach Nechranice
zählt unbestritten zu den schönsten tschechischen Flussabschnitten
mit tiefen Tälern, häufigen Stromschnellen, Felsformationen und mit
herrlicher Natur in der Umgebung. Dem ist es auch im Dammprofil
so. Zum Grund des Aufbaus wurde Reduzierung des Beckenvolumens
von Nechranice um 2 Mio. m3 wegen der Sperre des Zipfels von
Čakovice für die Grubenhalde. Das Vorratswasser im Becken Kadaň
sollte dies ersetzen. Der Aufbau der Stauanlage Kadaň knüpfte an den
Aufbau der anderen großen Talsperren am Fluss Ohře an und verlief
vom Juli 1966 bis Dezember 1971. Der Damm ist eine Gewichtsmauer aus Beton, von 104 m Länge und 4,9 m Breite. Der gesamte Damm
besteht aus einem linksufrigen Block,
drei Überfallblöcken mit vier Pfeilern,
einem Kraftwerkblock und einem
rechtsufrigen Block. Dafür wurden 20
000 m3 Beton verbraucht. Die Überfälle
mit Kapazität von 750 m3/s sind mit
4,3 m hohen Segmentverschlüssen
mit einer Aufsatzklappe bei Breite des
Überfallfeldes von 15 m gesteuert.
In zwei mittleren Pfeilern sind die
Grundablässe von 1 000 mm Durchmesser installiert, die jedoch in bezug
auf wassertransportierte Feststoffe im
Beckenraum nicht verwendet werden.
Unterhalb des Dammes befindet sich
ein 20 m langes und 2,3 m tiefes Stoß-
becken, das direkt auf dem Felsuntergrund gegründet ist. Der Damm
mit Injektionsgang über alle Blöcke bis zum Kraftwerksblock ist direkt
auf dem Felsuntergrund gegründet. Das Wasserkraftwerk ist in einem
getrennten Block auf der rechten Dammseite situiert und mit einer
Kaplanrohrturbine als Prototyp mit Durchmesser des Laufrades von 2
360 mm ausgestattet. Das Schluckvermögen beträgt 30 m3/s und die
installierte Leistung 2,35 MW; Diese ist jedoch mit Rücksicht auf die
Konstruktion des Generators auf maximal 2 MW beschränkt. Von dem
Stau im Becken kann das Wasser über Pumpstation Rašovice in den
Industriewasserkanal umgepumpt und in einem künstlichen offenen
Gerinne im Vorland von Krušné hory bis zum Einzugsgebiet von Bílina überführt werden, wo es die meiste Zeit des Jahres an Wasser zur
Versorgung der hiesigen Industrie und Energietechnik mangelt. Von
der Stauanlage Kadaň entnehmen auch die Wärmekraftwerke Prunéřov I a II das Wasser über
die Pumpstation Mikulovice. Das andere Kraftwerk, diesmal Tušimice, entnimmt das Wasser
vom Fluss Ohře 3 km unterhalb des Beckens am Wehr in Želina. Das Becken ermöglicht
ebenfalls eine Erholung, insbesondere Angelsport. In der zweiten Hälfte der 90. Jahre des
letzten Jahrhunderts wurde die Anlage einer Generalreparatur unterworfen. Die Betonkonstruktionen wurden saniert und eine neue Maschine zur mechanischen Reinigung der Rechen
im Wasserkraftwerk wurde installiert, das die Generalreparatur auch erfuhr. Zuletzt wurden
2002 die oberen Maschinenräume bzgl. Betätigung der Segmentverschlüsse des Überfalls
rekonstruiert. Heute ist die Stauanlage Kadaň, inkl. Kraftwerk, mit dem modernsten Steuerungssystem ausgestattet und verträgt in dieser Richtung den Vergleich mit der europäischen
Spitze in der Branche.
Zu Besuch der Umgebung lockt vielleicht die königliche
Stadt Kadaň selbst am meisten. Diese Stadt wurde 1261
von Přemysl Otakar II. gegründet, wobei sie den größten
Aufschwung unter der Regierung von Karel IV. erreichte,
der der Stadt königliche Privilegien erteilte. Zu den
bedeutendsten Denkmälern zählen Franziskanerkloster
vom 15. Jahrhundert mit einer Kirche der 14 Nothelfer,
die seit 1995 in die Liste der Nationalen Kulturdenkmäler der Tschechischen Republik einbezogen ist. Heute
hat hier das Stadtmuseum seinen Sitz, wo Sie die Schätze der regionalen Bodenschätze, aber auch Belehrung
aus der Geschichte finden können, u. zw. in drei Expositionen. In der Stadt gibt es zahlreiche sehr schöne
renovierte Sehenswürdigkeiten inkl. der Burg, die über
dem Fluss Ohře emporragt. Die Stadt Kadaň erhielt für
ihre Pflege des Aussehens zahlreiche Anerkennungen
inkl. des Titels „Stadt des Jahres“. Der Fluss Ohře ist
ein von den Wassersportlern vielgesuchter Fluss, im
Tal finden wir viele Reservationen und Naturdenkmäler.
Am rechten Ufer dehnen sich das Gebirge Doupovské
hory und links das Gebirge Krušné hory aus, wobei der
Fluss dieses Gebirge gerade am Ende des Staubeckens
Kadaň verlässt. Vier Kilometer unterhalb des Dammes
befindet sich ein Mäander von Želina mit einer tiefen
Schlucht des Flusses Ohře, der in das größte Becken
in Nordwestböhmen mündet - Stauanlage Nechranice.
Das ganze romantische Tal des Flusses Ohře oberhalb
der Stadt Kadaň lädt die Besucher zu Fußwanderungen,
Radsport oder Autofahrten ein.
289,55
286,00
275,80
289,55
286,00
282,00
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19
Kamenička
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Die Stauanlage Kamenička (ursprünglich „Kaiser Franz Josef Talsperre“ genannt) befindet sich 8 km nordwestlich von Chomutov entfernt
in einem seitlichen Tal des Flusses Chomutovka am Bach Kamenička,
der im Torfmoor unter dem Hügel Jelení vrch im zentralen Teil von
Krušné hory entspringt.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand in Chomutov im
Zusammenhang mit der Entwicklung und Konzentration der Industrie
eine kritische Situation bei der Versorgung mit Wasser, u. zw. sowohl
aus der Sicht seiner Menge als auch seiner Qualität. Bis zu dieser Zeit
wurde das Wasser nur aus den Brunnen gefasst, sodass es an Wasser
mangelte und seine Qualität unzureichend war. Zur Lösung dieses Problems wurde Professor A. R. Harlacher von der Prager Technik zugezogen, der 1871 - 72 eine Rekonstruktion der Teiche Novodomské rybníky
im oberen Teil von Krušné hory und einen Aufbau einer gemauerten
Talsperre in Höhe von 38 m am Fluss Chomutovka ca. 1 km oberhalb
des Zusammenflusses mit Kamenička vorschlug. 1891 erarbeitete die
Firma Rumpel a Niklas ein Projekt, das mit einem Bedarf von 60 l
Wasser pro Person und Tag rechnete, und davon ergab sich das nötige
Stauvolumen von 660 000 m3. Währenddessen verliefen die Arbeiten
an weiteren Studien, in deren Rahmen das Profil am Fluss Chomutovka
wegen eines ungenügenden Wasserzuflusses für ungeeignet bezeichnet
wurde. 1898 erstellte Professor Dr. Otto Lueger von der Universität
Stuttgart ein Gutachten aller Projekte und aufgrund seiner Schlussfolgerungen wurde über den Aufbau der Talsperre Kamenička praktisch in
der heutigen Form entschieden. Der Stadtrat in Chomutov bewilligte
das Projekt 1899 und ergänzte es im Rahmen eines wasserrechtlichen
Verfahrens um rationelle Änderungen und Anregungen. Das ganze
Projekt wurde in folgende drei Etappen aufgegliedert:
1. Talsperre Kamenička zusammen mit dem Umleitungskanal und Stollen zur Überführung
der saueren Wässer von den Torfmooren außerhalb des Flussgebietes.
2. Filtrieranlage mit Wasserturm.
3. Zuführungsleitung zur Filtrierung, Zuführung vom Wasserturm in die Stadt und städtisches
Wasserleitungsnetz.
Im Voraus vor dem Aufbau des Wasserversorgungssystems der Stadt Chomutov wurde
städtische Kanalisation realisiert. Die Talsperre
Kamenička wurde in den Jahren 1900-04 erbaut
und in der Zeit der baulichen Saison arbeiteten hier
700-1000 Menschen, größtenteils Kroaten und Italiener. Der Aufbau wurde an die Firma G. A. Wayss
& Cie. aus Wien vergeben, die eine Ausschreibung
von fünf vorgeladenen Firmen gewann, mit Gesamtkosten von 1,440 Mio. Kronen. Die gleiche Firma
wurde später auch mit dem Aufbau der Filter und
des Wasserturmes beauftragt. Das Bauwerk auf
Kosten der Stadt Chomutov beaufsichtigte der städtische Bauleiter Ernst Landisch und die Realisierung des Bauwerkes inspizierte ein fünfgliedriger Ausschuss unter Führung des Bürgermeisters
Anton Schiefer. Es handelt sich um eine Gewichtsmauer, aus Bruchstein, mit einem Bogengrundriss. Gegründet wurde sie auf einem ungestörten Granituntergrund. Als eigenes Dammmauerwerk
wurde ungestörter gesunder Gneis verwendet. Am wasserseitigen sowie am luftseitigen Fuß wurde
eine den Wasserauftrieb verhindernde Dränage gebettet. Weitere Dränage ist direkt im Damm auf
der Wasserseite gebettet und verhindert das Durchdringen des gesickerten Wassers in den Dammkörper. Der Damm erhebt sich 31 m über den Talgrund, die Dammkrone ist 153 m lang und 4 m
breit. Der Damm ist am Fuß 30 m breit mit einem Volumen des Mauerwerks von ca. 45 000 m3.
Das gesamte Stauvolumen des durch Abdämmung des Tals entstandenen Staubeckens beträgt
0,714 Mio. m3 mit einem Wasserspiegel von 6 ha. Einen Bestandteil des Damms stellt ebenfalls
ein in das Becken vorgeschobener Wasserentnahmeturm dar. Hier gibt es zwei Grundablässe von
400 mm Durchmesser und eine Wasserentnahmeanlage in drei Etagen. Ein seitlicher Überfall von
23,8 m Länge auf der linken Dammseite dient der Abführung der Hochwasserdurchflüsse. In die
Sammelrinne des Überfallobjektes ist eine Umlaufrinne um das Becken herum angeschlossen und
es gibt hier ebenfalls eine provisorische Wasserentnahme für den Fall der Außerbetriebsetzung des
Beckens. Das Wasser von dem Überfallobjekt wird unter der Überbrückung der Dammkrone mittels
einer Kaskade in die Ablaufrinne unterhalb des Dammes abgeführt. Die Kapazität des Überfalls und
der Kaskaden beträgt 29 m3 /s. Auf der linken Seite des Beckens ist ein Umlaufkanal gebaut, der
zur Abführung des Wassers von schlechter Qualität außer des Beckens oder zur Überführung des
Wassers beim abgelassenen Becken dient. Das ganze System ist derart gelöst, damit nur sauberes
Qualitätswasser in das Becken gelangt. Im oberen Teil des Einzugsgebietes gibt es ausdehnte
Torfmoore, sodass die Qualität des zufließenden Wassers bei der Frühlingsschneeschmelze und
den höheren Durchflussmengen nach Regen sich erheblich verschlechtert. Aus diesem Grunde
wurde im oberen Einzugsgebiet ein weiteres Verteilungsobjekt erbaut, das die Abführung des Wassers von schlechter Qualität von den Torfmooren mittels eines Stollens in das Einzugsgebiet von
Chomutovka ermöglicht. Dieser Stollen, Dieters Stollen genannt, wurde zugleich mit der Talsperre
gebaut; er wurde mit bergmännischen Verfahren drei Jahre vorgetrieben. Der Stollen ist 1 200 m
lang und sein Profil beträgt 1,2 x 1,8 m.
Alle Objekte der Talsperre sind bis heute voll funktionsfähig und bieten nach wie vor die über
den Standard hinaus gehenden Funktionen bei der Wasserbewirtschaftung an. Das Werk ist an
ein wasserwirtschaftliches System angeschlossen, welches das Gebiet von Podkrušnohoří mit
Trinkwasser versorgt. Zusammen mit der Stauanlage Křímov, die sich im gegenüberliegenden
Tal befindet, versorgt das Werk die Wasseraufbereitungsanlage Třetí mlýn, die sich am rechten
Ufer von Chomutovka oberhalb des Zusammenflusses mit dem Bach Křímovský potok und
Kamenička befindet. Im Einzugsgebiet oberhalb der Talsperre breitet sich ein Naturschutzgebiet „Buky nad Kameničkou“ aus, das 1994 verkündet wurde. Hier wird ein 200 Jahre alter
natürlicher Buchen-Bergahorn-Wald geschützt. Im Quellengebiet des Einzugsgebietes befindet
sich ein Naturschutzgebiet „Novodomské rašeliniště“, das bereits 1967 verkündet wurde, seine
heutige Fläche beträgt 377 ha. Das Gebiet besteht aus zwei Torfmooren von Hochmoortyp. In
diesen Torfmooren wächst Sumpfkiefer und in deren Unterwuchs kommen alle typischen Arten
der Torfmoorflora vor. Dem Fluss Kamenička entlang führt ein vielgesuchter Wanderweg, der
auch von den Radfahrern häufig genutzt wird. Dieser Weg verbindet das Tal des Flusses Chomutovka (heute Bezručovo údolí) mit dem oberen Teil von Krušné hory.
Bei einer Sitzung des Gemeindeausschusses der Stadt
Chomutov am 15. September 1898 trug Herr Stadtrat Dr.
Richard Goldmann ein Referat über Beendigung der Voruntersuchungen vor und schlug gründliche Erläuterung
der Sachlage im Namen des Stadtrates, der Finanzsektion
und der Kommission für wasserwirtschaftliche Verwaltung vor, damit die Firma C. Kořte & Cie. mit der Erstellung des Projektes bzgl. einer einheitlichen Trink- und
Nutzwasserversorgung der Stadt Chomutov aufgrund des
Aufbaus einer Talsperre im Tal des Bachs „Gróllbach“
(heute Kamenička) beauftragt wird. Ende November 1898
wurde das Projekt erstellt und am 1. Dezember 1898, am
Vorabend des in der ganzen Monarchie in einer großartigen Weise gefeierten 50. Jubiläums der Regierung seiner
Majestät Kaiser Franz Josef fand eine außerordentliche
Sitzung der Gemeindevertretung statt. Bei dieser Sitzung
wurden in einer begeisterten Weise die Empfindungen
der unverbrüchlichen Liebe und unwandelbaren Treue
für den Monarchen zum Ausdruck gebracht. Bei dieser
Sitzung legte Herr Bürgermeister Anton Schiefer die
Pläne der Firma C. Kořte & Cie. vor und dabei bemerkte
er folgendes: „Angesichts der epochalen Bedeutung des
ganzen Bauwerkes - seinesgleichen gibt es in der gegenwärtigen Zeit in Österreich nicht - und angesichts der
eminenten Bedeutung der Wasserversorgung der Stadt,
kann das Jubiläum der Regierung nicht schöner gefeiert
werden, als so, dass wir dies zum Ausgangspunkt der
tatsächlichen Lösung der Frage der Wasserversorgung
machen und das Objekt mit Namen des Kaisers bezeichnen, der stets inniger Förderer der kulturellen und
humanitären Bemühungen auf allen Gebieten war. „Auf
diese Weise beschlossene Widmung wurde von Seiner
Hoheit zur Kenntnis genommen und der Stadtgemeinde
Chomutov wurde die Bewilligung durch Seine Hoheit zur
Benennung des Stauwerkes „Kaiser Franz Josef Talsperre“ erteilt. Soviel Zitazion von der Festschrift, die durch
die Stadtgemeinde Chomutov bei der Gelegenheit der
Legung des letzten Steins auf der Talsperre Kamenička
herausgegeben wurde.
595,20
572,45
571,45
568,45
565,90
564,20
21
Křímov
22
Die Stauanlage Křímov liegt nordwestlich von Chomutov, im Tal
des Baches Křímovský potok. Dieser entspringt nordöstlich von
der Gemeinde Hora Svatého Šebestiána und mündet in den Fluss
Chomutovka 1 km unterhalb des Dammes. In der Zeit eines höheren
Wasserbedarfs, insbesondere in den 80. Jahren des letzten Jahrhunderts, waren durch Durchflüsse im Bach Křímovský potok durch
Umpumpen des Wassers vom Bach Prunéřovský potok mittels der
Pumpstation Celná verbessert. Diese ist jedoch bereits konserviert
und außer Betrieb. Die Bauarbeiten
wurden bereits 1953 aufgenommen.
1955, aufgrund einer Entscheidung
der damaligen Regierung der ČSR,
wurde der Damm aus wirtschaftlichen
Gründen in die heutige Form neu
projektiert, d. h. er wurde um 12 m im
Vergleich zum ursprünglichen Projekt
gesenkt. Der Damm der Stauanlage
ist somit heute nur 48 m über dem
Fundament hoch, die Dammlänge in
der Krone beträgt 201 m, bei einer
Dammbreite von 4 m. Die Dammkubatur beträgt 101 000 m3 Beton und das gebildete Becken hat ein Gesamtvolumen von 1,48 Mio. m3, bei überstauter Fläche 10,4 ha. Bei
dem Damm handelt es sich um eine Gewichtsmauer aus Beton, mit
einem Bogen auf der linken Seite. Gerade diese „Wölbung“, die durch
ungünstige Geologie am linken Abhang des Tales bedingt ist, gehört
zu den Merkwürdigkeiten der Talsperre. In der Längsrichtung läuft im
oberen Teil ein Revisions- und im unteren Teil ein Injektionsstollen.
Die beiden sind mit einer Wendeltreppe verbunden. Die Grundablässe
von 800 mm Durchmesser sind direkt im Dammkörper einbetoniert.
Der Sicherheitskronenüberfall ist als freier Überfall mit zwei Feldern
von 2 x 12,9 m Breite ausgeführt. Maximale Überfallkapazität beträgt
45 m3/s. An die Überfälle und das Objekt der Grundablässe knüpft
im Bereich unterhalb des Dammes ein mächtiges Stoßbecken aus
Beton von trichterförmiger Form, das in die Ablaufrinne übergeht. Die
Entnahmeanlage für die Wasseraufbereitungsanlage bildet ein Paar
der gegenseitig verbundenen Rohrleitungen von 400 mm Durchmesser, die
im oberen Teil in Durchmesser von
200 mm mit drei Entnahmeebenen
des Wassers vom Becken übergehen.
Die Einlässe werden von dem Entnahmehaus auf der Dammkrone manuell
betätigt, das links von der Verschlusskammer steht.
Der Zweck der Stauanlage ist es, in
Zusammenarbeit mit dem historischen
Becken Kamenička, das Rohwasser
für die Wasseraufbereitungsanlage
Třetí mlýn zu liefern, die die Bewohner der Stadt Chomutov mit Trinkwasser versorgt. Auch nach dem Aufbau des Beckens Přísečnice ist
diese Wasseraufbereitungsanlage in Chomutov aus den drucktechnischen Gründen im Wassernetz unvertretbar. Das ganze Einzugsgebiet
des Beckens ist bewaldet und reicht bis zum Kamm von Krušné hory
hin. Im rechten oberen Teil des Einzugsgebietes führt im Bereich der
Gemeinde Křímov internationale Straße I/7, die gegenwärtig außer-
566,88
1:0,03
halb des eigentlichen Einzugsgebietes von Křímovský potok verlegt ist, damit der Straßenverkehr keine Qualitätsprobleme des Wassers im Becken verursachen kann. Beinahe entlang des
ganzen Beckens führt ein frequentierter Wanderweg aus dem Tal des Flusses Chomutovka zur
Station Křimov und weiter bis zum Kamm von Krušné hory hin. Das Becken selbst, ähnlich wie
die anderen wasserwirtschaftlichen Becken, ist für die Öffentlichkeit unzugänglich. Der Bach
Křímovský potok bildet oberhalb des Beckens stellenweise eine wilde Felsschlucht. Am rechten Abhang oberhalb des Beckens führt die Einsenbahnstrecke Chomutov-Vejprty. Von der
Einsenbahnstrecke aus wurde mittels
eines neu erbauten Anschlussgleises
in der Zeit des Aufbaus der Talsperre
das meiste Material zu einem das
ganze Tal überbrückenden Kabelkran
gebracht.
Die Stauanlage erbaute die Firma n. p. Ingstav Brno,
die sich jedoch im Laufe des Aufbaus in die Firma o.
p. Vodní stavby integrierte. Die Bauarbeiten wurden
bereits 1953 aufgenommen. 1955 wurde, aufgrund
einer Entscheidung der damaligen Regierung der
ČSR, der Damm aus wirtschaftlichen Gründen in
die heutige Form neu projektiert, d. h. um 12 m im
Vergleich zum ursprünglichen Projekt gesenkt. Die
Projektvorbereitung, die von Hydroprojekt Brno (heute
Poyry Enviroment) gesichert wurde, war interessant.
Die Studienarbeiten enthielten ebenfalls eine sehr
merkwürdige Variante einer Pfeilergewölbestaumauer
aus Beton mit drei Gewölben, die sich auf den Talflanken auf Gewichtsblöcken und im Tal auf zwei mächtigen
Pfeilern von 10 m Breite und bis 63 m Länge stützten.
Die mittlere Wölbung hatte eine Stützweite von 60 m,
die beiden seitlichen Wölbungen 37 m. Es hätte sich um
unsere einzige Pfeilergewölbestaumauer mit einem außerordentlich interessanten architektonischen Ausgang
gehandelt. Mit Rücksicht auf eine ermittelte geologische
Störung an der Stelle des Stützpfeilers, aber vielleicht
auch mit Rücksicht auf einfachere Realisierung, wurde
schließlich die ursprüngliche Variante der Gewichtsmauer aus Beton, gesenkt um 12 m, angenommen,
wodurch lt. Kostenvoranschlag 31 % Kosten und 90
000 m3 Beton gespart werden konnten.
522,71
23
Mariánské lázně
24
Die Stauanlage befindet sich 2 km nördlich von dem weltberühmten
Kurort Mariánské Lázně, nach dem die Stauanlage auch benannt ist.
Die Talsperre wurde am Bach Úšovický potok (ehemals als Kamenný
potok erwähnt) bereits am Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und es
handelt sich um unsere älteste Staumauer. Das Becken hat ein sehr
kleines Einzugsgebiet, weniger als 3 km2, und so ist der Zufluss mit
einer in Rohren verlegten Überführung aus dem Bach Třebízský potok
gestärkt, insbesondere jedoch durch Umpumpen des Wassers vom
Becken Podhora und bis 1995 auch mit Umpumpen aus dem Bach
Pramenský potok mittels einer Pumpstation Mnichov. In diesem
Profil wurde sogar in den 80. Jahren ernsthaft über den Aufbau
einer weiteren Talsperre nachgedacht. Auf diese Weise entstand ein
kleines wasserwirtschaftliches System für die Trinkwasserversorgung
der Region Mariánské Lázně, wobei die Stauanlage Mariánské Lázně
hier als ein Ausgleichsbecken mit eigenem Zufluss diente. Der Bach
Úšovický potok gehört nicht ins Einzugsgebiet des Flusses Ohře, aber
schon ins Einzugsgebiet des Flusses Berounka. Aber mit Rücksicht
auf die Einbindung im System mit dem Becken Podhora stellt er einen
untrennbaren Bestandteil des Gebietes von Povodí Ohře dar. Den
ersten Vorschlag bzgl. Aufbau der Talsperre stellte 1883 Herr Wenzel
Lerchel, Gemeinderat von Mariánské Lázně, u. zw. infolge der hohen
an das Wasser insbesondere in der Kursaison gestellten Ansprüche,
wo die Bevölkerungszahl bis um das Fünffache stieg und die Grundwasserquellen die Belastung nicht ertragen konnten. Bereits 1884
schlug Professor A. R. Harlacher von der Prager Technik den Aufbau
einer Gewichtsstaumauer von 16,5 m Höhe und 150 m Länge vor. Bei
der Lösung des Beckens ging er von dem Bedarf von 150 l/s á Person
und Tag aus, aber bereits 1887 reichte dieser Wasserbedarf nicht
einmal aus. Daher erarbeitete Herr Fridrich Zickler ein neues Projekt
der Staumauer von 20 m Höhe. Ein katastrophales Hochwasser am
Fluss Teplá in Karlovy Vary 1890 verzögerte jedoch den Aufbau der
Talsperre. Zugleich wurden ebenfalls Befürchtungen erweckt, dass ein
Dammbruch erfolgen könnte. Daher wurde für die weitere Vorbereitung schließlich das ursprüngliche Projekt von Professor Harlacher
verwendet. Für die damaligen Verhältnisse handelte es sich um ein
ziemlich kühnes Bauwerk. Es handelte sich um eine Staumauer mit
Krümmungshalbmesser von 300 m, 150 m Länge und 16,9
m Gesamthöhe, 3,3 m Kronenbreite und 7,9 m Fußbreite.
Der Damm hatte ein Betonfundament bis zur ursprünglichen
Geländehöhe. Die Entnahmeanlage wurde im Turmobjekt
inmitten des Dammes untergebracht, der hufeisenförmige
Sicherheitsschachtüberfall befindet sich im rechten Teil der
Talsperre. Das gesamte gebildete Stauvolumen betrug 93
000 m3. Bereits bald nach der Inbetriebnahme der Anlage
zeigte sich, dass das Stauvolumen in bezug auf den Anstieg der Bevölkerungszahl im Kurort während der Saison
ungenügend ist. Sofort wurde nach einer
Lösung gesucht uns als die optimalste
Variante wurde der Gedanke Herren Ing.
E. L. Peters, Staatsingenieur Václav Panocha und Direktor des Kurortes Architekt
Josef Schaffer akzeptiert, den Staudamm
zu erhöhen. Obwohl sich die historischen
Quellen voneinander unterscheiden, wurde
das Bauwerk wahrscheinlich 1912 fertiggestellt. Der Damm wurde um 3 m erhöht und
zugleich die Krone auf 3,5 m erweitert. Das
ursprüngliche Stauvolumen erhöhte sich
dreifach, u. zw. auf die heutigen 278 000
m3 bei überstauter Fläche von 4,3 ha. Es ist
interessant, dass das Projekt eine weitere
Dammerhöhung etwa um 1920 voraussetzte, dies ist jedoch bereits nie geschehen.
Der Damm ist heute 116 m lang, über dem
Fundament 19,9 m hoch, die Kronenbreite
mit einem zugeschütteten Erdteil beträgt
19,5 m und die Dammfußbreite beträgt 117
m. Der Grundablass ist im ehemaligen Entnahmeturmobjekt installiert. Die Rohrleitung des
Grundablasses ist in einem Stollen verlegt. Das Entnahmeobjekt wurde in dem ehemaligen
Sicherheitsüberfall mit möglicher Entnahme in zwei Etagen situiert. Der freie seitliche Sicherheitsüberfall, mit dreimal krumm gebogenen Überfallkante von 18 m Länge ist am rechten
Beckenufer situiert.
Die Stauanlage Mariánské Lázně löste in ihrer Zeit
die mit der Trinkwasserversorgung der Stadt und des
Kurortes verbundenen Probleme und nach mehr als
100 Jahren dient sie ihrem Zwecke auch zuverlässig
weiter. Der ganze Raum der Schutzzone des Beckens ist
eingezäunt und unzugänglich; dies fordert der Schutz
der Wasserressourcen. In der Umgebung gibt es jedoch
unerschöpfliche Menge von Natur-, Kultur- sowie historischen Sehenswürdigkeiten, von Mariánské Lázně
angefangen. Berühmte spielende Fontäne, Kolonnaden,
Heilwasserquellen, Spaziergänge in den Kurparkanlagen und Möglichkeiten einer attraktiven Erholung sind
überall erreichbar.
732,53
731,79
725,00
731,79
732,53
725,00
716,95
25
Myslivny
26
Die Stauanlage befindet sich 3 km westlich von der Gemeinde Boží
Dar in Krušné hory am Bach Černá, der an der tschechisch-sächsischen Grenze entspringt und in der Gemeinde Potůčky zurück nach
Sachsen fließt. Die Anlage von lokaler Bedeutung wurde 1956-58 als
Hauptquelle des Trinkwassers für eine Gruppenwasserversorgung
Jáchymov erbaut. Der Damm ist 5,6 m hoch, 130 m lang und in der
Krone 4,5 m breit. Der Damm mit der Krone auf Kote 959,11 m ü.
M. ist die höchst gelegene Stauanlage in der Verwaltung von Povodí
Ohře. Es handelt sich um einen geschütteten Erdstaudamm mit Innenlehmdichtung. Das gebildete Becken hat ein
Gesamtvolumen von 60 000 m3 und überstaute Fläche von 4,1 ha. Es handelt sich um
ein höchst gelegenes Wasserbecken in der
Tschechischen Republik. Die Funktionsobjekte der Talsperre sind einfach gelöst und
bestehen aus einer Auslaufanlage mit einem
Einlauf, der aus zwei Stahlrohren von 600
mm Durchmesser zusammengesetzt ist. Der
Entnahmestollen ist direkt in die rechtsufrige
Wasseraufbereitungsanlage eingeleitet und
der seitliche Sicherheitsüberfall ist 28,8 m
lang mit einer Kapazität von 27 m3. Dieser
ist auf der linken Dammseite situiert. Das
Objekt wurde 2005 rekonstruiert inkl. Erhö-
hung der Kapazität der Ablaufrinne. Aus der Sicht der Wasserqualität
handelt es sich um ein problematisches Wasserbecken. Dies ist durch
seine Lage in der Nähe des Torfmoors und durch ein verhältnismäßig
kleines Volumen gegeben, sodass auch eine geringere Verschmutzung des Zuflusses sich auf die Wasserqualität auswirkt. Der Beckenzufluss kann durch Trennung des Wassers in den Graben Blatenský
příkop beeinflusst werden, was ein historischer künstlicher Wasserkanal aus dem Gebiet von Boží Dar in die Gemeinde Horní Blatná ist,
der sämtliche linksseitige Zuflüsse des Bachs Černá aufnimmt.
Es gibt zahlreiche Beispiele der perfekten Koexistenz
des Menschen mit der Natur in Krušné hory und ein
der bekanntesten und bestens erhaltenen ist eben der
Graben Blatenský příkop. Mit seinem Aufbau wurde
1540 begonnen und vier Jahre später wurde er fertiggestellt. Der sich entwickelnde Bergbau in der Region
Blatno forderte damals eine riesige Wassermenge,
insbesondere als Energiequelle für die Schächte
selbst sowie die Erzaufbereitungsanlagen. Die einzigen
Wasserquellen waren hier jedoch das Flüsschen Černá
und der Bach Blatenský potok, was dem wachsenden
Bedarf auf keinen Fall genügte. Der Graben Blatenský
příkop leitete das Wasser aus dem Flüsschen Černá
und aus dem Bereich des Torfmoors in der Umgebung
von Boží Dar zu, mündete dann in den Bach Blatenský
potok unweit der Gemeinde Horní Blatná. 1980 wurde
der Graben Blatenský příkop zum technischen Kulturdenkmal erklärt und heute führt entlang seines ganzen
Laufs ein Lehrpfad. Dieser beginnt ca. 1,5 km westlich
von dem bekannten Zentrum Boží Dar und oberhalb von
Horní Blatná verbindet er sich mit einem nicht weniger
interessanten Lahrpfad Vlčí jámy. Der Graben Blatenský
příkop ist knapp 12 km lang, hat insgesamt 23 Haltepunkte und in einem angenehm ruhigen Tempo legen
Sie die Strecke in etwa 4 Stunden zurück. Die beiden
Städtchen an seinen Enden haben eine gute Busverbindung, nach Horní Blatná können Sie zusätzlich dazu
bequem auch mit Zug fahren.
„Myslivny“ ist ein Wasserbecken, das ganze Einzugsgebiet ist jedoch ein Bestandteil des bedeutenden
Wintersportzentrums Boží Dar. Hier gibt es sehr gute
Bedingungen zum Lang- sowie Abfahrtslauf insbesondere für Familien mit Kleinkindern. Der nahe gelegene
Berg Klínovec oder das Areal Neklid zählen wieder zu
den tschechischen Top-Zentren für Abfahrtslauf. Im
Sommer bietet der Kamm von Krušné hory außerordentlich günstige Bedingungen für Radfahren. Über
den nahen Grenzübergang kann auch der nahe gelegene
bedeutende sächsische Kurort Oberwiesenthal besucht
werden.
959,11
957,77
27
28
Naděje
Die kleine Stauanlage Naděje liegt in einem tiefen und unzugänglichen Tal des Baches
Hamerský potok bei der Ortschaft Naděje, 5 km nördlich von der Stadt Cvikov. Der Bach
Hamerský potok entspringt unterhalb des Hügels Ptačinec, 1 km westlich von dem höchsten
Punkt des Gebirges Lužické hory - Luž. Das ganze Einzugsgebiet ist dicht bewaldet. Die
Anlage wurde 1937-38 zwecks Schaffung einer Wasserreserve für den Antrieb der Mühle
Hamerský mlýn und des Sägewerkes in der Ortschaft Naděje als Ersatz für die Unterfangung
des Bachs Hamerský potok zur Trinkwasserversorgung der Stadt Varnsdorf aufgebaut. Der
Investor war Vodovodní svaz Niederland mit Sitz in Varnsdorf. Die wasserrechtliche Bewilligung wurde am 10. Dezember 1931 erteilt. Das Projekt wurde 1931 vom Planungsbüro A.
Niklas, Teplice erarbeitet und am 4. Oktober 1932 wurde das Projekt vom Landesamt Prag
genehmigt. Zur Geschichte des Aufbaus blieb die Dokumentation bzgl. Baudurchführung
vom 1938 erhalten. Das Bauwerk wurde erst am 6. Oktober 1942 abgenommen. Die Mühle
Hamerský mlýn liegt ca. 300 m unterhalb der Stauanlage und hatte ein Wasserrad von 6 m
Durchmesser, zu dem eine Zuleitung direkt unterhalb des Dammes abbog. Etwa um 500 m
tiefer war dann ein Sägewerk mit einem im Sandfelsen ausgehöhlten Antrieb und einem 80
m langen Stollen. Am Ende des Stollens stand ein Betonbrunnen mit einer Francisturbine
von 30 PS Leistung (ca. 20 kW). Diese beiden hydroenergetischen Werke gingen dann in
der Zeit der sozialistischen Großproduktion gewaltsam zugrunde. Und somit dient heute das
Becken mit einem Gesamtvolumen von 33 000 m3 und überstauter Fläche von 1,2 ha nur als
eine Geschiebesperre. Bogenförmige Gewichtsmauer, gemauert mit Bruchstein (Phonolith),
ist 92 m lang, in der Krone 1,7 m und am Fuß 6,7 m breit und über dem Fundament 9,5 m
hoch. Der Damm wurde auf einem Felsuntergrund, durchschnittlich 3 m tief gegründet. Der
Kronenüberfall mit einer gerundeten Überfallkante aus Beton ist 32,8 m lang und hat eine
Kapazität von 37,5 m3/s. Unterhalb des Dammes ist ein mächtiges gepflastertes 1,15 m tiefes
Stoßbecken, geschlossen mit einer Schwelle. Auf der rechten Dammseite sind im Schacht ein
Grundablass von 200 mm Durchmesser und eine Entnahmeleitung von 500 mm Durchmesser
situiert. Oberhalb des Beckens, 200 m entfernt, ist am Zufluss 1,3 m hohe Geschiebesperre,
die wieder mit Bruchstein gemauert ist.
Herrliche Landschaft des Gebirges Lužické hory mit der
gut erhaltenen Volksarchitektur der Fachwerkhäuser,
Sandsteinfelsen, zahlreiche Wander- sowie Fahrradwege, das alles ist ein idealer Tip für einen Ausflug, aber
auch einen gemütlichen Winterurlaub, der beispielsweise durch das Skilaufen unterhalb des 2 km entfernten
Berges Luž abwechslungsvoll gestaltet werden kann.
468,05
467,35
462,50
461,20
468,55
468,05
460,72
461,00
460,00
29
Nechranice
30
Die Stauanlage Nechranice liegt etwa in der Hälfte des Laufes von
Ohře auf dem tschechischen Gebiet, 9 km südlich von Chomutov, 5
km östlich von Kadaň und 10 km westlich von Žatec. Sie hat einige
Seltenheiten. Insbesondere kann sie sich mit dem längsten Damm in
Mitteleuropa prahlen, der 3280 m lang ist. Mit seinem Volumen von
9,5 Mio. m3 zählt sie zu den größten europäischen geschütteten Dämmen. Sie bildet das größte Becken im Gebiet von Povodí Ohře und
zählt wegen seiner für Windsurfing genutzten Wasserfläche auch zu
den beliebtesten in Böhmen. Sie wurde an dem aus der geologischen
Sicht ungeeignetesten, aber an dem aus der Sicht der Schaffung
eines möglichst großen Stauvolumens besten Standort in Böhmen
erbaut. Der Hauptzweck bestand in der Absicherung des genügenden
Wassers für die Industrie und Landwirtschaft. Der Aufbau verlief vom
Januar 1961 bis Dezember 1968, wobei die Unterwassersetzung am
5. Oktober 1967 begann. Der Damm ist 47,5 m hoch, 9 m breit und
in der Krone 3280 m lang. Auf der
Dammkrone ist ein mächtiger Wellenbrecher. Am Fuß ist der Damm bis zu
800 m breit, wobei er sich an der Stelle
des ursprünglichen Tales des Flusses
Ohře auf mächtige Druckbänke stützt.
Auf der Krone führt eine Ortsstraße.
Die wasserseitige Böschung ist mit
einem Betonschutzmantel mit den
Dilatationsfugen befestigt, die mit Porenbeton ausgefüllt sind. Dies war die
Ursache der späteren Störungen auf
der Wasserseite. Eine mit einer speziellen Technologie realisierte Reparatur verlief in den Jahren 19982004. Das gesamte durch Abdämmung des Flusses Ohře entstandene
Stauvolumen beträgt 287,6 Mio. m3 bei überstauter Fläche von 13,38
km2. Im linken Dammteil ist ein Kronenüberfallobjekt aus Stahlbeton
und eine anschließende 600 m lange trapezförmige Betonrinne situiert. Das Objekt besteht aus drei Feldern, die Randfelder von 15 m
Breite sind mit hydrostatischen Verschlüssen für die Höhe von 4 m
gesperrt. Das mittlere Feld von 13 m Breite ist mit einem Hubsegment
für die Höhe von fast 8 m gesperrt. Vor dem ganzen Überlauf wurde
ein mächtiger Wellenbrecher gebaut - eine Tauchwand auf den Stahlbetonsäulen. Ein Turmkomplexbauwerk steht an dem wasserseitigen
Dammfuß im rechten Beckenteil, an der tiefsten Stelle. Der untere
Teil hat eine Quaderform und ist auf 134 Sandpfählen gegründet. Im
unteren Teil sind zwei Kaplanturbinen mit einem Umlaufrad von 1460
mm Durchmesser und mit installierter Leistung 2x5 MW installiert.
Seit 1997 verlief eine allmähliche Sanierung des Betriebs und des
Hintergrunds des Kraftwerkes, wobei unter anderem die Schaltanlagen, Generatoren rekonstruiert wurden, es wurde ein leistungsfähiges
Steuerungssystem der österreichischen Firma SAT installiert und die
Turbinenlaufräder wurden gegen neue
mit höherem Wirkungsgrad ersetzt.
Heute zählt das Wasserkraftwerk zu
den modernsten Betrieben seiner
Art bei uns. Die Grundablässe von
1800 mm Durchmesser sind an die
Spiralkammern direkt angeschlossen
und über dem Saugschlauch in den
Abflussstollen ausgemündet. Ein 475
m langer Gang diente bei Aufbau zur
Überführung der Durchflüsse von
Ohře. Sein Profil ist parabolisch, in
zwei Etagen aufgeteilt. In der unteren
Etage, geteilt in zwei selbständige Kanäle, wird das Wasser von den
Turbinen und den Grundablässen abgeführt. Im oberen Teil führt eine
Kommunikation in ein Turmobjekt. Der obere Teil des Turmobjektes
besteht aus zwei gleichachsigen Stahlbetonwalzen von 50 m Höhe.
Der Durchmesser der Außenwalze beträgt 20,4 m bei einer Wanddicke von 1,2 m, die kleinere
Walze hat einen Durchmesser von 3,2 m. In den entstandenen Räumen ist der technische Hintergrund des Kraftwerkes und im oberen Teil die Steuerwarte situiert. Heute besteht der Zweck
der Stauanlage Nechranice in Verbesserung der Durchflussverhältnisse unter dem Damm für
die Absicherung der Wasserentnahmen, insbesondere für Industrie, Energietechnik und teilweise auch für Landwirtschaft. Durch die Aufbesserung der Durchflüsse, Beeinflussung der
Eisverhältnisse sowie durch wesentliche Verbesserung der Wasserqualität unter dem Becken
verbessern sich natürlich ebenfalls die Lebensbedingungen im Fluss. Der Fluss Ohře erreicht
hier wieder das Niveau des Forellenwassers. Von Wichtigkeit sind ebenfalls die hydroenergetische Nutzung in der örtlichen Hydrozentrale, Fischzucht im Becken, sportliche Betätigung,
Angelsport und die Bedeutung der Erholung steigt immer mehr. Die Umgebung des Beckens
ist für die Erholung sehr interessant, und so verbessern sich auch der Hintergrund und die
Ausstattung für Erholungszwecke von Jahr zu Jahr. Die Bedeutung der Stauanlage Nechranice übersteigt die Grenzen der Region und in der letzten Zeit auch die Grenzen unserer
Republik. Es ist ein vielgesuchtes Paradies für Wassersport mit zahlreichen internationalen
Wettkämpfen, insbesondere im Windsurfing. Das
Becken ist ein anerkanntes Fischereirevier mit
Trophäenbeuten. Der Betrieb von Motorbooten und
Wasserskootern ist hier verboten, mit Ausnahme
der Schiffe, die zum Wasserskilaufen eingesetzt
werden, der Schiffe der Polizei der Tschechischen
Republik, des Wasserrettungsdienstes und des
Betriebs Povodí Ohře. Der Betonstrand am Damm
und weitere zahlreiche Sand- sowie Rasenstrände
insbesondere am Südufer laden zum Baden ein.
Das Wasser ist sauber und ermöglicht auch das
Tauchen. In den letzten Jahren kommt es doch
bei Absenkung des Wasserspiegels und kleinen
Durchflüssen zur Eutrophierung des Wassers und
der Wasserspiegel wird grün. Wie stets in diesen
Fällen ist dies durch Verunreinigung des Wassers
im Zufluss ins Becken von dem ganzen 3 590 km2
großen Einzugsgebiet verursacht. Das Umland
ohne erhebliche Höhenunterschiede ist ideales
Gelände fürs Radfahren.
Die Stauanlage Nechranice hat eine große Bedeutung
für die Rekultivierung der Braunkohletagebau in der
Region Most, das Wasser vom Fluss Ohře wird zur
Überflutung der restlichen Gruben nach der bergbaulichen Tätigkeit ausgenutzt. Gegenwärtig wird der
See Most eingelassen. Das Wasser wird mittels einer
Pumpstation Stranná, die am Fluss unmittelbar unterhalb des Dammes befindlich ist, mit einer 20 km langen
Überführungsindustriewasserleitung Nechranice eben
in die Region Most überführt.
274,80
271,90
268,00
263,00
271,90
227,12
31
Podhora
32
Die Stauanlage Podhora liegt am Fluss Teplá, auf der Verbindungslinie zwischen den Städten Mariánské Lázně und Teplá. Die
Eisenbahnstrecke zwischen den beiden Städten fährt bei der Fahrt aus
Mariánské Lázně direkt links am Becken vorbei. Das ganze obere Einzugsgebiet oberhalb des Beckens ist sehr wenig besiedelt, erheblich
bewaldet, insbesondere handelt es sich um Fichtenwälder, und es gibt
hier einige einsame Teiche und ebenfalls Torfmoore.
Die Stauanlage entstand durch die Rekonstruktion des ursprünglichen
Teiches namens Podhora, der wahrscheinlich vom 16.-17. Jahrhundert stammt. Dieser Teich hatte, wie es üblich war, einen homogenen
Erddamm. Bei einer Rekonstruktion 1952-56 wurde der Damm um
80 cm erhöht, der Sicherheitsüberfall wurde umgebaut und ein Komplexbauwerk mit Grundablässen und einem Entnahmeobjekt wurden
aufgebaut. Zugleich wurde auch ein seitlicher Schutzdeich von 470 m
Länge zum Schutz der Eisenbahnlinie erbaut.
Unterhalb des Dammes entstand sog. „alte“
Pumpstation mit einem Pumpendruck- und
Gefällestrang der Stauanlage Mariánské Lázně
in einer Gesamtlänge von 8,4 km. 1962 erfolgte eine Injektierung des Dammbaugrundes
zur Vermeidung der Durchsickerungen und
gleich 1965 wurde der Damm einer weiteren
Rekonstruktion unterworfen. Zur Erhöhung
der Standfestigkeit der luftseitigen Dammböschung, die durch austretende Durchsickerungen angegriffen wurde, wurde eine Druckbank
mit Dränage zugeschüttet. 1982 wurde der
Aufbau einer neuen Pumpstation beendet und
die „alte“ wurde weiter nur für Versorgung der
landwirtschaftlichen Objekte in der nahe gelegenen Gemeinde Ovesné Kladruby genutzt.
1988 wurde an die „alte“ Pumpstation eine Wasseraufbereitungsanlage in Teplá mittels einer Gefälleleitung angeschlossen.
Der Damm der Stauanlage Podhora ist ein homogener Erddamm
von 280 m Länge, 4,4 m Breite in der Krone. Die Dammhöhe über
dem Gelände beträgt 12 m. Das entstandene Becken hat eine Gesamtkubatur von 3,032 mil. m3 bei überstauter Fläche von 86,5
ha. Das Betonkomplexbauwerk vom kreisförmigen Grundriss mit
Außendurchmesser von 4,4 m ist am wasserseitigen Dammfuß auf
einer Stahlbetonplatte gegründet und darin sind zwei Grundablässe
von 500 mm Durchmesser und zwei Saugkörbe zur Wasserentnahme
für die Pumpstation untergebracht. Eine Gussleitung der Grundablässe von 2 x 500 mm Durchmesser ist in einem Durchgangsstollen bis
zum Schacht für Regulierverschlüsse auf der Luftseite geführt, wo
ein Abzweig für die „alte“ Pumpstation von 350 mm Durchmesser
befindlich ist. Hinter dem Schacht für die Verschlüsse befindet sich ein Entnahmeschacht
für die neue Pumpstation mit einer Leitungsabzweigung von 400 mm Durchmesser von den
beiden Grundablässen. Die Kapazität der Pumpstation beträgt gegenwärtig 75 l/s. Der Sicherheitskronenüberfall mit einer Länge der Überfallkante von 20 m befindet sich auf der rechten
Dammseite und ist mit Steinpflasterung im Beton befestigt. Der Hauptzweck des Beckens
besteht in der Wasseransammlung für das Umpumpen des Wassers in das Becken Mariánské
Lázně zu wasserwirtschaftlichen Zwecken. Von Bedeutung ist ebenfalls die Beeinflussung der
Hochwasserdurchflüsse, obwohl beim Becken kein Schutzraum abgegrenzt ist. Mit Rücksicht
auf eine relativ große überstaute Fläche und die Überfallkonstruktion werden die Hochwasserdurchflüsse im oberen Teil des Flusses Teplá in Kooperation mit weiteren Teichen in der
Region Teplá, insbesondere mit dem Bach Betlémský potok, erheblich beeinflusst.
Die Stauanlage Podhora liegt in einer malerischen
bewaldeten Landschaft des Berglandes Tepelská
vrchovina mit einem verhältnismäßig dichten Flussnetz,
das an größere oder kleinere Wasserflächen reich ist.
Es ist ein ideales Gelände für Radfahren, Wanderungen
und Pilzsammeln. In der nahen Ortschaft Teplá befindet
sich ein berühmtes Kloster mit vielfältiger Geschichte
und bedeutenden Denkmälern. In der Nähe liegt die
Stadt Mariánské Lázně und Lázně Kynžvart mit einem
schönen Schloss. Von Kladská strömt wieder Dlouhá
stoka aus, ein künstlicher Wasserkanal vom 16. Jahrhundert, der zum Holzflößen und zur Wasserversorgung
der Schächte in Horní Slavkov in der Region Karlovy
Vary bestimmt ist. Das Becken ist mit Rücksicht auf
wasserwirtschaftliche Nutzung mit einer Schutzzone der
Wasserquelle gesperrt.
693,49
691,18
688,50
683,30
691,18
686,70
682,08
33
Přísečnice
34
Die Stauanlage Přísečnice liegt hinter dem Kamm von Krušné hory
8 km westlich von der Grenzgemeinde Vejprty am Bach Přísečnice.
Dieser entspringt auf dem Kamm von Krušné hory nördlich von der
Ortschaft Horní Halže und verlässt unser Gebiet knapp 4 km unterhalb
der Talsperre bei der Ortschaft Kryštofovy Hamry. Der Oberlauf wurde
durch die Erzförderung in Měděnec gekennzeichnet, wo die Verunreinigung von den hiesigen Schächten zu sanieren war. Der Zufluss in
das Becken wurde durch die Überführung des Wassers durch einen
Stollen vom Bach Černá voda erheblich gestärkt, der am Fuß des
Gipfels Meluzína östlich von Klínovec entspringt. Die Stauanlage
Přísečnice liegt im sächsischen Teil des Einzugsgebietes von Krušné
hory. In das Einzugsgebiet des Flusses Ohře überführt sie ihr Wasser
mittels eines im Massiv von Krušné hory ausgehauten Stollens. Die
Anlage wurde zwecks Absicherung der Trinkwasserversorgung des
Vorlandes von Krušné hory gebaut. Der Staudamm ist ca. 1 km oberhalb der Ortschaft Kryštofovy Hamry situiert. Mit ihrem Aufbau wurde
im Oktober 1969 begonnen, 1971 wurde das Betonieren des Stollens
der Grundablässe und der Talabschnitt des Injektionsgangs beendet.
Nach der Überführung des Bachs in den Stollen der Grundablässe
wurde 1972 mit Dammschüttung begonnen. Die Hauptetappen der
Dammschüttung setzten dann 1973-74 fort, wo auch die Dichtungsschürze im Untergrund schrittweise durchgeführt wurde. Mit
der Unterwassersetzung des Beckens wurde am 1. Dezember 1975
begonnen und nach Fertigstellung der Wasseraufbereitungsanlage
1976 war das Becken bereits im vollen Betrieb. Der Damm der Stauanlage Přísečnice ist aus lokalen Materialien geschüttet und hat einen
Erdstoffkern. Über dem Gelände ist er 48 m hoch, seine Länge beträgt
470 m, die Dammbreite in der Krone ist 10 m und am Fuß bis zu 212
m. Auf ihrer Krone führt eine nichtöffentliche Kommunikation, auf
Seite zum Becken gibt es einen mächtigen Wellenbrecher. Das ganze
Dammvolumen beträgt 1,15 Mio. m3, das Gesamtvolumen des entstandenen Beckens beträgt dann 54,69 Mio. m3 bei überstauter Fläche
von 362 ha. Die Anlage hat zwei Turmobjekte. Ein am wasserseitigen
Dammfuß situiertes Komplexbauwerk ermöglicht den Wasserablass
in den Strom unter den Damm. Es enthält zwei Grundablässe von
1000 mm Durchmesser und einen Schachtsicherheitsüberfall mit
Durchmesser der Überfallkante von 5 m und Schachtdurchmesser
von 1,7 m. Der Überfall hat eine Kapazität von 38 m3/s. Das Komplexbauwerk ist mit dem Bereich unter dem Damm
mit einem 4 m hohen Stollen verbunden, der in
zwei Teile aufgeteilt ist: in den unteren, zwecks
Wasserableitung von den Grundablässen und dem
Überfall, und in den oberen, der den Zugang zum
Komplexbauwerk ermöglicht. Das zweite 215 m
vom Damm entfernt situierte Turmobjekt ist mit
dem rechten Ufer mit einem Stahlsteg verbunden
und dient zur Wasserentnahme von dem Becken
von vier Höhenebenen. An den nassen Schacht des
Turmobjektes knüpft ein Druckstollen von 6,3 km
Länge und 2,2-2,7 m Durchmesser an. Dieser verläuft unter dem Gebirge Krušné hory auf die
tschechische Seite und hier setzt er nach der Ausmündung durch eine Druckleitung von 800
mm Durchmesser bis zur Wasseraufbereitungsanlage Hradiště fort.
Die Stauanlage Přísečnice zählt zu den bedeutendsten Wasserbecken in der Tschechischen
Republik. Mit Rücksicht auf die Größe des Beckens und den abgegrenzten Schutzraum ist
auch der Hochwasserschutz des Gebietes unterhalb des Dammes, insbesondere im benachbarten Sachsen, von Bedeutung. Das Becken sichert ebenfalls aufgrund einer internationalen
Vereinbarung einen Restdurchfluss im Strom an der Staatsgrenze. Dieser ist unter anderem zu
Fischzuchtszwecken genutzt. Unterhalb des Dammes ist nämlich ein Brutapparat für Aufzucht
von lachsartigen Fischarten aufgebaut, das Qualitätsfischsetzlinge für die Wasserbecken im
ganzen Bereich von Povodí Ohře sichert. Es sichert ebenfalls die Reproduktion der ursprünglichen erzgebirgischen Seeforelle. Nach der Reduzierung der Entnahmen für wasserwirtschaftlichen Zwecke und der Preisfreigabe in den 90. Jahren des letzten Jahrhunderts wird ein
Teil des entnommenen Wassers zur Aufbesserung der Durchflüsse in der Industriezuleitung
genutzt, die durch offenes Gerinne unter dem Gebirge Krušné hory auf der tschechischen
Seite des Gebiets fließt, hierher münden die einzelnen Zuflüsse aus dem Gebirge Krušné hory
ein und stärken damit den bilanziell passiven Fluss Bílina.
Die Stauanlage Přísečnice hat das Gepräge des ganzen
Tals und der umgebenden Berglandschaft verändert.
Zwecks des Bauwerks mussten vier Gemeinden mit
reicher Geschichte geräumt werden, zu denen auch
ehemalige königliche Bergstadt und in der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts auch eine Kreisstadt zählte, u. zw.
Přísečnice. Diese Stadt lag zwischen den bewaldeten
Hügeln Jelení hora und Velký Špičák an den Ufern des
Baches Přísečnický potok auf der alten Handelsstraße
von Sachsen nach Böhmen. Dank dessen nahm sie an
Bedeutung. Leider war aber die Stadt auch Opfer von
einigen Kriegen, wobei die bekannteste Schlacht hier
1641 im Zeitraum des Dreißigjährigen Krieges stattfand.
An diese Schlacht erinnert bis heute erhaltene Linde
Švédská lípa, bei der angeblich die gefallenen schwedischen Soldaten begraben sind. Durch den Aufbau der
Stauanlage wurde jedoch das Problem mit Trinkwasser
in der Region Chomutov und im ganzen Kohlenbecken
endgültig gelöst. Heute, 35 Jahre nach dem Aufbau, ist
das Becken zum untrennbaren Bestandteil der hiesigen
Landschaft und Natur geworden. Schönes und rauhes
Hochplateau des Gebirges Krušné hory ist für aktive
Erholung und Entspannung wie geschaffen. Um das
Becken herum führt eine Magistrale Krušnohorská magistrála, die sich des ganzen Gebirges entlang von Cheb
bis Děčín hinzieht. Im Winter ist sie für die Langläufer,
im Sommer die Radfahrer bestimmt. Von den nächsten
größeren Städten ist Přísečnice per Luftlinie nicht weit
entfernt: Karlovy Vary 30 km, Kadaň 13 km, Chomutov
18 km und Annaberg in Sachsen 15 km. An der Grenze
des Einzugsgebietes befindet sich Klínovec, der höchste Berg von Krušné hory, mit einem hervorragenden
Skizentrum.
735,90
732,80
1:1
1:1
1
697,50
,7
1:1
,6
7
1:1
,8
,7
1:1
,7
:2,5
693,50
1:2
678,30
736,10
732,80
722,00
714,00
707,00
700,20
699,00
695,50
35
Skalka
36
Die Stauanlage Skalka liegt am Fluss Ohře am westlichen
Stadtrand von Cheb. Weil der Fluss Ohře (Eger) in Bayern,
im Fichtelgebirge am Fuß des Gipfels Schneeberg entspringt, befindet sich fast 90 % des Einzugsgebietes des
Beckens auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland.
Mit dem Aufbau der Anlage wurde am 1. Juli 1962 und mit
den Erdarbeiten am Damm im September 1963 begonnen.
Der Steindamm von 30 000 m3 Kubatur wurde in 30 Tagen
in einem Dauerbetrieb aufgeschüttet. Das Material wurde
in den Damm in 1 m dicken Schichten gelegt und mit einer
Platte von 11 tun Gewicht verdichtet. Die wasserseitige Böschung wurde dann mit einer Betondichtungshaut von 25
cm Dicke versehen, die in einer 1 m dicken Dränageschicht
installiert wurde. Zur Abdichtung des Dammbaugrundes
wurde auf der Wasserseite ein Betondichtungssporn ca.
1,5 m in den Felsuntergrund gegründet und an die wasserseitige Dichtungshaut angeschlossen. Der Dammbaugrund wurde
bis zur 16 m Tiefe injiziert, u. zw. insgesamt mit 1 061 m Bohrungen.
Das Bauwerk wurde im Dezember 1964 fertiggestellt. Das gesamte
entstandene Stauvolumen beträgt 19,56 Mio. m3 mit einem Wasserspiegel von 378 ha. Am rechten Ufer steht im Damm ein Funktionsobjekt, das sehr wirtschaftlich und schroff gelöst wurde. In seinem
unteren Teil sind zwei Grundablässe von 1 200 mm Durchmesser
untergebracht und oberhalb von solchen befindet sich ein gesteuerter Stahlbetonüberfall, der mit einem 7 m hohen und 9,5 m breiten
Stahlsegment gesperrt ist, das eine Kapazität von 320 m3/s hat. Die
Ablässe und der Überfall haben ein gemeinsames Stoßbecken und
beides wurde vor der 1998-99 durchgeführten Rekonstruktion von
der Steuerwarte auf dem rechtsufrigen Pfeiler aus betätigt. Bei einer
Neubewertung des Standes der Sicherstellung von unseren Talsperren gegen Überflutung beim extremen Hochwasser wurde in den 90.
Jahren eine ungenügende Überfallkapazität festgestellt. Daher wurde
dieses ernste Problem in dem kommenden Zeitraum durch Gesamtrekonstruktion gelöst. Rechts von dem ursprünglichen Überfall wurde
ein weiteres Ergänzungsüberfallobjekt erbaut, gesperrt mit einer 7 m
breiten und 4,8 m hohen Klappe von 170 m3/s Kapazität. Zugleich
wurde ebenfalls eine Wasserkraftanlage mit zwei Kaplanrohrturbinen
von 2 x 375 kW Leistung gebaut.
Durch den Aufbau der Stauanlage wurde eine langfristige Verbesserung der Durchflussverhältnisse am Fluss Ohře, insbesondere in Zu-
Die Umgebung des Beckens und insbesondere das
Einzugsgebiet oberhalb des Beckens in Bayern fordert
direkt zu Spaziergängen und Radfahren heraus. Ein großes Erlebnis bieten ein Besuch der frei zugänglichen
und schön gestalteten Quelle des Flusses Ohře und ein
Pfand dem ganzen Oberlauf des Flusses entlang. Ebenfalls der Fluss Röslau, der etwas „wilderen“ Charakter
hat, fließt durch anziehende Partien Bayerns, unter anderem durch ein malerisches Städtchen Marktredwitz.
Ebenfalls schön ist die Flussschifffahrt auf dem Fluss
Ohře von der Stauanlage Skalka aus bis nach Nechranice, bzw. bis in die Mündung in den Fluss Labe. Der
Fluss Ohře ist ein von Wassersportlern vielgesuchter
Fluss. In der Stadt Cheb, deren Bestandteil die erbaute
Talsperre wurde, gibt es sowohl zahlreiche historische
als auch neuzeitliche touristische Sehenswürdigkeiten
und den nahe belegenen Kurort Františkovy Lázně muss
man gar nicht vorstellen.
sammenarbeit mit der nahe gelegenen
Stauanlage Jesenice am Fluss Odrava
gelöst. Diese Funktion des Systems
von Stauanlagen Skalka und Jesenice
wird im Zeitraum der Mindestdurchflüsse ausgenutzt, die insbesondere in
der zweiten Sommerhälfte vorkommen,
wo die Wasservorräte vom Winter im
Einzugsgebiet bereits erschöpft sind.
In dieser Zeit erreichen die Durchflüsse
häufig nicht die nötigen Wasserentnahmen von dem Fluss unterhalb des
Dammes und manchmal nicht einmal
die hygienischen Mindestdurchflüsse
zur Erhaltung der biologischen Lebensbedingungen im Fluss. Eine weitere
bedeutende Funktion der Anlage, wieder
in Zusammenarbeit mit dem Becken
Jesenice, ist ein teilweiser Schutz des
Gebietes unterhalb den Stauanlagen
gegen die ungünstigen Auswirkungen von Hochwasserdurchflüssen, insbesondere im Winter
und Vorfrühling. Die Flächen um das Becken herum dienen ebenfalls der Erholung, dem
Sport und Fischfang, wobei insbesondere die Nutzung zur Erholung in der letzten Zeit durch
schlechte Wasserqualität erheblich beeinträchtigt wird, die durch hohen Inhalt der Blaualgen
im Sommer und durch Verunreinigung der Zuflüsse aus Bayern, insbesondere des Flusses
Röslau, verursacht wird. Dort stand in der Vergangenheit sogar ein Quecksilberverarbeitungsbetrieb. Nach der Rekonstruktion des Überfalls und dem Aufbau einer Wasserkraftanlage
werden die Durchflüsse von Ohře auch hydroenergetisch genutzt.
442,60
432,86
430,40
428,10
444,60
442,60
1:1
,4
,4
1:1
430,60
37
Stanovice
38
Die Stauanlage Stanovice liegt 6 km südöstlich von der Stadt Karlovy
Vary entfernt am Bach Lomnický potok, der an den südlichen Abhängen des Hügels Větrovec entspringt und von der rechten Seite in den
Fluss Teplá in der Ortschaft Březová unterhalb der gleichnamigen
Stauanlage mündet. Zusammen können somit die beiden Anlagen die
Durchflüsse in Karlovy Vary sowohl bei den Mindestdurchflüssen,
als auch beim Hochwasser beeinflussen. Die Stauanlage Stanovice
hat zusätzlich dazu einen Teil des Hochwasserschutzes der Stadt
Karlovy Vary nach einer unbedachten Bebauung direkt in der Stadt
und Reduzierung des ursprünglichen Volluferdurchflusses übernommen, für den die Funktion des Hochwasserschutzes der Stauanlage
Březová entworfen wurde. Mit dem Bau wurde 1972 anhand der
vorbereitenden Arbeiten begonnen und 1978 wurde er fertiggestellt.
Bei dem Damm handelt es sich um einen geschütteten Steindamm
mit einer Asphaltaußendichtung. Der Stein für die Dammschüttung
wurde in Überschwemmung am linken Ufer ca. 400 m oberhalb des
Talsperrenquerschnitts gefördert. Die Dichtungsschürze im Dammbaugrund wurde von einem Injektionsgang aus durchgeführt, der im
Felsuntergrund gegründet wurde und an die Außendichtung anknüpft.
2003 wurde, nachdem eine Zunahme der Auftriebe festgestellt wurde,
eine nachträgliche Injektierung des Untergrundes durchgeführt. Der
Damm ist 62,5 m über der Gründungssohle hoch, in der Krone ist er
8,25 m breit und 258 m lang. Auf der Dammkrone führt ein lokaler
Verkehrsweg zwischen den Gemeinden Kolová und Stanovice. Am
Fuß ist der Damm 230 m breit. Der entstandene Stauraum hat ein
Gesamtvolumen von 27,8 Mio. m3, bei überstauter Fläche von 142
ha und ist das viertgrößte Becken im Bereich von Povodí Ohře. Ein
Turmkomplexbauwerk befindet sich am rechten Ufer des Beckens
am Damm. Die Kammer der beiden Grundablässe von 800 mm
Durchmesser ist im unteren Objektteil situiert und mittels eines
Kommunikationsstollens aus dem Raum
unterhalb des Dammes zugänglich. In
seinem unteren Teil wird das Wasser von
den Grundablässen abgeführt, im Kommunikationsteil ist eine Entnahmeleitung
von 1000 mm Durchmesser verlegt, die
an den Turm des Entnahmeobjektes angeschlossen ist. Diesen bildet ein nasser
Schacht mit sechs Entnahmeetagen, die
mit Tafelverschlüssen gesperrt sind, die
aus dem oberen Maschinenraum betätigt
werden. Dieser Maschinenraum ist über
einen Steg vom rechten Ufer des Beckens
zugänglich. Das ganze Turmobjekt ist
55,5 m hoch. Am rechten Ufer am Damm
befindet sich ein seitlicher freier Sicherheitsüberfall mit einer Überfallkante von 22
m Länge und Kapazität von 221 m3/s. An
die Überfallrinne knüpft eine 239 m lange
Schussrinne mit 8 m Breite im Boden an,
die in das gemeinsame Stoßbecken mit
dem Abflussstollen der Grundablässe
eingemündet ist. Der Hauptzweck der Stauanlage Stanovice und der Grund zu ihrem
Aufbau war die Versorgung der Region
Karlovy Vary mit Qualitätstrinkwasser. Der
festgelegte bewirtschaftete Stauraum war
jedoch größer als die aktuelle Situation
forderte, und daher wurde ein Schutzraum
abgegrenzt, in dem das ganze hundertjährige Hochwasser am Bach Lomnický potok
gespeichert und der Beckenabfluss vollständig gesperrt werden konnten. Somit konnte der
Fluss Teplá in Karlovy Vary beim Hochwasser entlastet werden. Aus dem Becken ist ein
Mindestabfluss gesichert, der auch hydroenergietechnisch genutzt wird. Für den Fall einer
eventuellen Erhöhung der möglichen Trinkwasserlieferungen wurde zugleich mit der Talsperre eine Pumpstation am Fluss Teplá in Teplička (oberhalb des Beckens Březová) erbaut, die
den Zufluss ins Becken bis zur maximalen Kapazität der Pumpen von 420 l/s aufbessern
kann. Nach einem erheblichen Rückgang der Wasserentnahmen aus dem Becken nach der
Deregulierung der Trinkwasserpreise nach 1989 ist die Pumpstation Teplička außer Betrieb
und konserviert.
Obwohl es sich um ein Wasserbecken handelt, liegen
in seinem Einzugsgebiet einige Ortschaften und Bungalowsiedlungen. Der obere Teil des Einzugsgebietes
kreuzt sogar die Hauptstraße Karlovy Vary-Praha. Die
Landschaft an der Grenze von Slavkovský les und Doupovské hory ist für touristische Aktivitäten aller Art oder
nur für sehr schöne Spaziergänge in der Natur wie geschaffen. Direkt hinter der Wasserscheidelinie befinden
sich ein Flugplatz von Karlovy Vary und ebenfalls ein
Golfplatz von internationalen Parametern.
515,30
509,00
502,50
496,00
489,50
483,00
476,50
520,10
515,30
1:1
,65
1:1
1:2
,65
1:1
,65
1:1
,9
458,05
39
Stráž pod Ralskem
40
Die Stauanlage Stráž pod Ralskem (ursprünglich Horecký rybník,
Horka genannt) liegt am Fluss Ploučnice am östlichen Rand der Stadt
Stráž pod Ralskem. Die ursprüngliche Benennung Horka wurde häufig auch nach dem Zweiten Weltkrieg angegeben. Der Fluss Ploučnice
entspringt an den südwestlichen Hängen des Gipfels Ještěd, ähnlich
wie der Bach Ještědský potok, der in den Fluss Ploučnice von der
rechten Seite 400 m unterhalb des
Dammes mündet. Im Einzugsgebiet
oberhalb des Beckens befinden sich
zahlreiche Teiche, der größte und bekannteste davon ist der Teich Hamerský rybník, der ca. 1,5 km östlicher
liegt und dessen Umgebung infolge
der heute bereits eingestellten
Urangewinnung teilweise verwüstet
ist. Die ganze Umgebung von Stráž
pod Ralskem ist seit den 60. Jahren
des letzten Jahrhunderts von der entwickelten Urangewinnung und nach
1968 auch von dem Aufenthalt der sowjetischen Okkupationsarmee
betroffen. Der ursprüngliche Teich, 1913 fertiggestellt, diente auch
zur Beeinflussung der Hochwasserdurchflüsse. Zur Verbesserung
dieser Funktion wurde er 1926 aufgrund einer Entscheidung der
Landeskommission für die Flussregelung rekonstruiert. Der Damm
wurde verstärkt und insbesondere wurde der Sicherheitsüberfall
geändert. Den ursprünglichen Überfall bildete eine Batterie von acht
Saugüberfälle mit 32 Kammern. Es handelte sich um eine einzigartige
Konstruktion, die weltweit nur ausnahmsweise verwendet wurde. Bei
der Rekonstruktion wurden zwei Felder der Saugheber abgerissen
und die entstandenen freien Überfälle wurden mit Schützen gesperrt.
Prof. Ladislav Votruba, Nestor des tschechischen Talsperrenbaus,
gibt in einem Gutachten von 1990 folgendes an: Die Rekonstruktion
des Funktionsobjektes 1926 war sehr gelungen, denn die beiden
gesperrten Überfallfelder bieten auch bei einem kleinen Grundablass
unerschöpfliche Möglichkeiten der
Manipulationen für verschiedene
Fälle der Hochwassersituationen.
Der Damm von 7,3 m Höhe über
dem Fundament und von 950 m
Länge ist ein homogener Damm aus
lehmigsandigen Materialien. Auf der
Dammkrone von 7,5 m Breite führte
ein Verkehrsweg II. Klasse, und dies
wurde für sie beinahe fatal. Nach der
Entwicklung der Urangewinnung
und der Okkupation 1968 verstärkte
sich hier der Verkehr von schweren
Fahrzeugen außerordentlich, wodurch sich die Betriebsbedingungen
der Talsperre erheblich verschlechterten. Bereits 1974 wurden offene
Risse und Formänderung der luftseitigen Böschung festgestellt. Der
Stand des Dammes verschlechterte sich ständig, bis bei einer Sicherheitsbesichtigung am 17. Mai 1990 folgendes festgestellt wurde:
Die Anlage ist nicht stabil und sicher ohne gewichtige Vorbehalte,
denn der Schüttdamm ist insbesondere auf der Luftseite instabil.
Der Überfall- und Abflussbauwerk ist ebenfalls statisch sehr gestört.
Der Dammfuß ist versumpft, der Grundwasserspiegel ist auf der
Geländehöhe. Eine weitere bedeutende Verschlechterung des technischen Zustands bis zur
Entstehung eines Havariezustandes kann in der nächsten Zeit nicht ausgeschlossen werden.
Aus diesen Gründen ist es dringend nötig, die vorbereitete Rekonstruktion unverzüglich zu
realisieren und bis zu diesem Zeitpunkt ist der schwere Lastkraftwagenverkehr auf dem Verkehrsweg auf der Dammkrone auszuschließen. Trotz der Nichtübereinstimmung der Stadt mit
der Sperre des Verkehrsweges und den mehrmals überarbeiteten Projektunterlagen wurde die
Rekonstruktion 1997 beendet. Der Damm wurde auf der Luftseite nachgeschüttet, es wurde
eine neue Fußdränage geschaffen, die Dammkrone wurde unter Ausschluss des Verkehrs
gestaltet und ein neues Überfall- und Grundablassbauwerk wurde aufgebaut. Von dem Bekken wurden ebenfalls die Anschwemmungen abgebaggert. Heute ist der Damm in der Krone
7 m breit mit einem Verkehrsweg von 3 m Breite und am Fuß ist er bis zu 25 m breit. Die
wasserseitige Böschung ist mit der ursprünglichen Steinpflasterung befestigt, die luftseitige
Böschung ist begrast. Der Sicherheitskronenüberfall mit zwei Feldern á 10,3 m hat eine
Gesamtkapazität von 13,2 m3/s. Die beiden Grundablässe von 1 000 mm Durchmesser sind
im Grundablassbauwerk inmitten des Überfalls situiert. In diesem Bauwerk ist ebenfalls eine
Ständerablassvorrichtung mit Ablass vom 400 mm Durchmesser untergebracht. Unterhalb
des Dammes ist ein Bottichplatz für Abfischung der gezüchteten Fische. Die Überfälle sind mit
einem Stahlbetonsteg auf der Dammkrone überbrückt. 1999 wurden die Überfälle wegen der
schlechten Qualität der Betonsichtfläche mit Granitpflastern in Beton verkleidet.
Das Becken von 1,778 Mio. m3 Gesamtinhalt bei überstauter Fläche von 75 ha dient auch
heute zum Hochwasserschutz. Es wird darin auch das Hochwasser am Fluss Ploučnice erfasst, das dann erst nach dem Ablauf des Hochwassers am Bach Ještědský potok abgelassen
wird. Zugleich wird das Becken zur Fischzucht und Erholung und sportlichen Zwecken genutzt. Wichtig ist auch die Einhaltung des vorgeschriebenen Mindestabflusses.
Die Gemeinde Stráž pod Ralskem zählt mit einigen anderen
Gemeinden (Hamr na Jezeře, Osečná - Kotel, Hvězdov,
Holičky, Mimoň usw.) zu den Regionen mit den größten
Uranlagerstätten in Böhmen. Im Zusammenhang mit
der Förderung in der Umgebung von Stráž pod Ralskem begannen, sich die verschiedensten technischen
und ökologischen mit der Exploitation (Ausförderung)
verbundenen Schwierigkeiten anzuhäufen. Durch die Grubenwasserhebung wurde das hydrodynamische Regime
des Grundwassers der benachbarten hydrochemischen
Förderung gefährdet, indem in die Strecken der Schächte
in Hamr na Jezeře begannen, sauere Lösungen von der
hydrochemischen Förderung einzudringen. Es gelang
nicht, das geschöpfte Grubenwasser vor seinem Ablass in
den Fluss Ploučnice besser zu reinigen. Die Technologie
einer wirksamen Uranerzaufbereitung und viele andere
Probleme wurden nicht restlos gelöst. Die Uranförderung
wurde in der Region ständig teuerer. Mit Rücksicht auf die
angeführten Schwierigkeiten wurde 1971 ein Forschungsauftrag ausgeschrieben. Die meisten Probleme wurden
im Rahmen des Auftrags gelöst oder geklärt, jedoch die
größten Schäden konnten nicht mehr verhindert werden.
In der Mitte der 80. Jahre konnte festgestellt werden, dass
die schwierigsten Probleme bei der Uranerzförderung und
-aufbereitung technisch bewältigt wurden, jedoch mit Ausnahme der hydrochemischen Förderung. In der zweiten
Hälfte der 80. Jahre traten jedoch mehrere Ereignisse auf,
welche die optimistischen Aussichten der Entwicklung
des Bergbaus in der Region von Hamr na Jezeře gänzlich
umstürzten. Das erste Ereignis bestand in der geänderten
internationalen Situation - im August 1985 stellt Michail
Gorbačov die Atomtests in Russland ein. Das Interesse der
Sowjetunion für die Uranspeicherung lässt nach. In Anbetracht der zunehmenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten
musste die Wirtschaftlichkeit der Uranförderung und -verarbeitung in der Region von Hamr na Jezeře berücksichtigt
werden. Alle angeführten Tatsachen inkl. der politischen
Wende im November 1989 sowie der Übergang zur Marktwirtschaft haben zur intensiven Dämpfung und zuletzt zur
Beendigung der Erkundungs- und Gewinnungsarbeiten in
der Region von Hamr na Jezeře geführt.
310,30
308.53
1:2
305,75
305,70
304,90
41
Újezd
Die Stauanlage Újezd, manchmal auch unrichtig als Kyjice bezeichnet, liegt auf dem Fluss Bílina am östlichen Rande der Stadt Jirkov.
Sie wurde als Ersatz für ein liquidiertes Becken Dřínov aufgebaut,
das sich ca. 5 km nördlicher befand und der sich ausdehnenden
Braunkohleförderung, ähnlich wie andere Ortschaften in diesem
Gebiet, samt der Stadt Ervěnice weichen musste. Der Abbaufortschritt im Schacht Velkolom Československé armády war nämlich
1980 an die Freigabe des Raumes des bisherigen Beckens Dřínov
und an die Überführung aller Wasserläufe außerhalb des von dem
Abbau betroffenen Gebietes gebunden. So waren alle Funktionen des
ganzen ursprünglichen wasserwirtschaftlichen Systems zu ersetzen,
das sowohl den Hochwasserschutz der Schächte, als auch die Wasserlieferungen für die Industrie und Energietechnik in der Region
Most sicherte. Vor den Wasserwirtschaftlern stand eine nicht leichte
Aufgabe, und so wurden alle Ströme, vom Fluss Bílina angefangen
bis zum Bach Vesnický potok, in das Becken Újezd abgeleitet. Die
Ströme weiter nördlich, vom Bach Šramnický potok angefangen,
wurden mit Stollen und Verlegung bis in den Bach Jiřetínský potok
in der Stadt Horní Jiřetín abgeleitet. Der Fluss Bílina wurde unterhalb
der Stauanlage Újezd auf dem Korridor, sog. Ervěnický koridor in die
42
Region Most in vier Stahlrohren von 1200 mm Profil, 3,5 km Länge
und Gesamtkapazität von 10 m3/s überführt. „Ervěnický koridor“ ist
eine bis zu 140 m hohe Böschung, die in bergmännischer Weise in
den ausgekohlten Schacht zwischen dem Schacht Velkolom Československé armády und Důl Jana Švermy erbaut wurde. Hier wurden
neben dem Fluss Bílina ebenfalls die Eisenbahn und die Straßen
konzentriert. Probleme gab es, lt. Prognosen, mit den zu erwartenden
Senkungen des ganzen Planums bis um einige Meter. Mit der Rohrüberführung des Flusses Bílina auf dem Korridor „Ervěnický koridor“
kann man sich sicher nicht prahlen, aber es handelt sich um eine
weltweit einzigartige technische Lösung, die ihrem Zweck mehr als 20
Jahre mit Erfolg dient. Die Stauanlage Újezd wurde am 8. Dezember
1981 in Probebetrieb genommen, und ist somit bislang die jüngste
Talsperre im Bereich von Povodí Ohře. Der ursprüngliche Zweck der
Anlage war insbesondere die Hochwasserrückhaltung am Fluss Bílina
mit Einleitung der verlegten Flüsse, die den maximalen Abfluss 10
m3/s aus dem Becken übersteigen. Für die Bergwerke wurde damals
fast ein absoluter Schutz gefordert, und somit wurden auch sämtliche
Entwurfsparameter mit großer Reserve genommen. Dies ermöglichte
in der Folgeperiode, die Nutzung des Beckens um weitere Zwecke
zu erweitern. Ursprünglich wurde nämlich nur
mit einem niedrigen Wasservorrat zur Lösung
von Havariefällen bei der Industrieversorgung
in der Region Most kalkuliert. Aber schrittweise
vergrößerte sich der Nutzinhalt des Beckens und
daher auch der Beckeneinstau. Heute handelt es
sich um eine Mehrzweckanlage und die Schutzund Versorgungsfunktion ist gleichwertig. Dazu
kommen auch hydroenergetische Nutzung,
Lösung des Winterregimes der Rohrleitung des
Flusses Bílina auf „Ervěnický koridor“, Erhaltung
des festgelegten Mindestdurchflusses
im Strom unterhalb des Dammes, biologische Nachreinigung des Abflusses
aus der Wasseraufbereitungsanlage
Jirkov und nicht zuletzt auch hier
immer mehr gesuchter Angelsport.
Von Bedeutung ist ebenfalls das
Landschaftselement, wo aus einem
ursprünglichen „schmutzigen und
stinkenden Pfuhl“ beim Turmobjekt eine große und interessante Wasserfläche entstanden ist,
in deren Spiegel sich beim Blick von Süden das Massiv von Krušné hory widerspiegelt und
die zur Einnistung sowie Überwinterung der Wasservögel lockt. Der Damm von 1,45 Mio. m3
Gesamtvolumen ist aus lokalen Materialien mit Foliendichtungsdecke geschüttet. Sowohl auf
der Wasser- als auch der Luftseite des Dammes sind große Druckbänke zur Sicherung der
Stabilität bei ungünstigen Gründungsverhältnissen. Der Damm ist 17,5 m über dem Fundament hoch, 1768 m lang, in der Krone ist er 9 m breit und am Fuß bis zu 170 m. Die wasserseitige Böschung ist mit Makadamwurf befestigt, die luftseitige Böschung ist begrast. Auf
der Krone führt ein lokaler Verkehrsweg Jirkov - Vrskmaň. Das gesamte Stauvolumen beträgt
8,4 Mio. m3 bei überstauter Fläche von 152,1 ha. Ein vierstöckiges funktionelles Komplexbauwerk von 22,5 m Höhe ist auf einer Stahlbetonplatte am wasserseitigen Fuß, ca. in einem
Viertel der Dammlänge von dem linken Ufer gegründet. Im unteren Teil des Objektes sind zwei
Grundablässe und heute ebenfalls auch eine Wasserkraftanlage mit einer Maximalleistung
von 100 kW situiert. Der Zugang zum oberen Maschinenraum erfolgt von der Dammkrone
aus über eine Betonüberbrückung. An das Komplexbauwerk knüpft ein Ablaufgang von 160 m
Länge an, der unterhalb des Dammes läuft und im Stoßbecken endet. Der Sicherheitsüberfall
mit einer 100 m langen Überfallkante und Kapazität von 228 m3/s ist auf dem rechten südlichen Dammende situiert und einem Nichtwissenden könnte es so vorkommen, als ob er mit
der Talsperre nichts zu tun hätte. Er ist nämlich von dem eigentlichen Spiegel im Becken unter
den üblichen Zuständen mehrere hundert Meter entfernt. Erst beim Hochwasser, nach dem
Beckeneinstau könnte das Wasser bis dahin reichen.
Für die Öffentlichkeit ist die Stauanlage beim Blick von
der Straße 1/13 Chomutov - Most am bekanntesten,
die den Stauraum am Zufluss von Bílina kreuzt. Hier
öffnet sich ein Blick über einen Eisenbahnviadukt auf
die große Wasserfläche des Beckens. Die Umgebung
des Beckens, insbesondere unterhalb des Dammes, ist
ein „bergbauliches Gebiet“, das auch danach aus sieht.
Es lässt sich jedoch hier auch eine herrliche Aussicht
finden. Wenn wir den Damm Richtung Vrskmaň passieren und wenn wir uns hinter dem Überfall rechts
begeben, gelangen wir zur Stauanlage Zaječice, die
direkt am rechten Ufer des Beckens Újezd liegt. Die
Aussicht über den Spiegel der Stauanlage Újezd mit
dem Panorama von Krušné hory lässt uns wenigstens
eine Weile vergessen, was mit der hiesigen Landschaft
geschehen ist. Die kleine Stauanlage Zaječice vom 1976
dient als Wasservorrat für den Fall einer Notfallwasserversorgung des Betriebs Chemopetrol RPA Litvínov, als
biologische Nachreinigung des eingemündeten Bachs
Hutní potok und ebenfalls zum Angelsport.
285,90
284,60
1:3
1:4
276,60
272,30
286,10
272,00
285,90
285,85
284,60
1:3
284,95
282,60
3:2
1:2
10 %
280,10
274,60
43
Všechlapy
44
Die Stauanlage Všechlapy wurde unterhalb des Zusammenflusses
des Bachs Bouřlivec mit der Verlegung des Baches Klášterský potok
direkt am nördlichen Rand der Ortschaft Zabrušany, 2 km östlich von
Duchcov aufgebaut. Bouřlivec entspringt im Erzgebirge nordwestlich
von der Ortschaft Mikulov. Infolge der bergmännischen Tätigkeit im
Einzugsgebiet wurde der Bach, wie hier üblich, mehrmals verlegt. Ähnlich ist auch die Verlegung des Bachs
Klášterský potok ein künstlicher Strom, der infolge der
Verlegung der Bäche entstanden ist, u. zw. schrittweise
vom Westen Radčický, Lomský, Loučenský, Osecký und
zuletzt Hájský potok. Die Aufgabe der Anlage besteht in
der Beeinflussung des Hochwasserverlaufs unterhalb des
Zusammenflusses aller verlegten Flüsse und in der Sicherung des Hochwasserschutzes im Gebiet unterhalb des
Beckens. Neben diesem Hauptzweck wird aus dem Becken
teilweise auch die Wasserentnahme für das nahe gelegene Wärmekraftwerk Ledvice gesichert. Kurzfristig kann
auch seine volle Versorgung während eines eventuellen
Stillstandes der Hauptquelle gesichert werden, d. h. der
Wasserleitung „Labský vodovod“, die von Dolní Zálezly an
der Elbe führt. Das Becken ermöglicht teilweise Nutzung
zur Erholung, insbesondere jedoch zum Angelsport. Die
Anlage wurde 1958-61 für damaliges Bergbauunternehmen gebaut,
das die Anlage aufgrund einer Entscheidung des Finanzministeriums
1967 in die Verwaltung von Povodí Ohře übergeben hat. Bei dem
Damm handelt es sich um einen geradlinigen Erdstaudamm, geschüttet aus dem lokalen im Raum des Beckens erworbenen Material
und den Dichtungslehmen. Die Höhe des Dammes über dem Grund
beträgt 12,1 m und die Länge beträgt 170 m. Der Damm ist in der
Krone 5 m und am Dammfuß 70 m breit. Die wasserseitige Böschung
ist mit Betonplatten von 25 cm Dicke befestigt, die luftseitige Oberfläche ist begrast. Die Dammkrone war ursprünglich nicht befestigt,
aber heute ist sie aus Bitumenbeton mit Betonrandsteinen und
wasserseitigem Wellenbrecher gestaltet. Auf der linken Seite von der
Dammbindung setzt eine Betonbefestigung der Ufer fort, die die Abhänge der altslawischen Burgstätte des Stammes namens Lemuz vom
8. Jahrhundert gegen abrasive Wirkung der Wasserwellen schützt.
Das Turmkomplexbauwerk, situiert im Becken am linken Ufer, ist
mittels eines Stahlstegs mit der Dammkrone verbunden. Darin sind
zwei Grundablässe, ein großer Ablass vom 1 800 mm Durchmesser und ein kleiner Ablass
von 500 mm Durchmesser, die durch einen kurzen Stollen unter dem Damm verlaufen. Von
dem großen Ablass ist eine Zweigleitung der Wasserentnahme für das Kraftwerk Ledvice und
auch für eine unterhalb des Dammes situierte Wasserkraftanlage von 46 kW Leistung ausgeführt. Der Sicherheitsüberfall ist seitlich, situiert auf der rechten Dammseite unterhalb des
Sperrenhauses. Er war ursprünglich aus Beton mit möglichem Verschluss, aber 2002 wurde
er rekonstruiert. Heute ist der Sicherheitsüberfall dem Bruchstein gemauert, frei, mit einer
Überfallkante von 29,7 m Länge und Kapazität von 84,4 m3/s. An die Überfallrinne knüpft
eine mächtige Schussrinne ins Stoßbecken an, hinter der sich der Bach Bouřlivec von den
Grundablässen mit der befestigten Rinne verbindet. Nach allen Rekonstruktionen und Anpassungen, die durch den heutigen Verwalter gesichert wurden, ist die Anlage Všechlapy auch
trotz ihrem „bergmännischen Ursprung“ eine vollwertige Mehrzweckstauanlage.
Die Umgebung der Talsperre ist auch trotz ihrer
Lage im Beckengebiet, das durch den Bergbau zur
Unkenntlichkeit entstellt wurde, interessant. Die nahe
gelegene denkmalgeschützte Stadt Duchcov mit einem
Renaissanceschloss ist als letzte Wirkungsstätte von
Giacomo Casanova bekannt. Er ist hier auch beerdigt
und alljährlich finden hier zu seiner Ehre zahlreiche
Veranstaltungen statt. Auf der anderen Seite, 4 km
nördlicher gelegene Stadt Teplice v Čechách, zählt
zu unseren berühmtesten Kurorten, wo Bewegungsapparat und Blutgefäßsystem geheilt werden. In der
Stadt befinden sich die ältesten Heilquellen Europas.
Wegen ihrer schönen Baulichkeit wurde die Stadt früher
„Kleines Paris“ genannt. Heute ist die Stadt ebenfalls
ein Industriezentrum, insbesondere handelt es sich um
Glas- und Keramikproduktion. In der Umgebung finden
wir weitere bedeutende und merkwürdige Orte, wie die
Stadt Osek mit ihrem ursprünglich romanischen Zisterzienser Kloster vom 1196.
215,52
1:2
,75
5
1:2,7
211,60
1:3,
5
1:3,5
204,69
215,52
1:2,7
5
1:2
,75
211,60
203,50
45
Zaječice
46
Die Stauanlage Zaječice stellt einen Bestandteil der Bauwerke „Ersatzmaßnahme für das Wasserbecken Dřínov“ dar. Der Stauraum dient als
Störreserve des Rohwassers. Der Ergänzungszweck dieses Beckens
besteht in der biologischen Nachreinigung des Abwassers, die in
Hutní potok eingemündet sind. Der Damm ist homogen aus Lehmen
und tonigen Lehmböden bis Sandlehmen mit Beimischung der lehmigen Sande. An der Dammoberfläche ist eine Lehmsandschicht, die
den eigentlichen Körper vor dem Austrocknen schützt. Mit Rücksicht
auf die Geländemorphologie ist die Dammachse zweimal krumm
gebogen. Der untere Teil der wasserseitigen Böschung ist mit Pflasterung verstärkt, die sich auf Steinwurffuß stützt. Der restliche Teil
der wasserseitigen Böschung und die luftseitige Böschung sind mit
Mutterbodenauftrag versehen und besät. Vom Dammanfang an bis zu
einer Entfernung von 15 m hinter die Achse des Funktionsblocks führt
auf der Dammkrone ein Zufahrtsweg von 3 m Fahrbahnbreite. Die
Grundablässe sind im Schacht auf der Wasserseite des Funktionsblocks untergebracht. Die beiden Grundablässe sind in Längsrichtung durch eine Wand getrennt, welche die Montage, Revision oder
Reparatur eines Ablasses beim gleichzeitigen Betrieb des anderen Ablasses ermöglicht. Der feste Rinnenüberfall befindet sich hinter dem
Schacht der Grundablässe auf beiden Seiten des Funktionsblocks.
Die Länge der Überfallkante beträgt 14,60 m. Die Außenwände des
Überfalls sind schräg, damit die Dammerdmasse auf Beton geschoben wird. Der untere Teil des Funktionsblocks dient dem Wasserabfluss von den Grundablässen und der obere Teil führt das Wasser
vom Überfall ab. Der Zugang zum Obergeschoss ist mittels einer
Leiter von einer Bühne am Ende der Stollendecke ermöglicht. Ähnlich
erfolgt der Abstieg von der oberen in die untere Stollenetage.
Der Funktionsblock ist mit Stoßbecken aus unbewehrtem Beton beendet. Die Ablaufrinne ist von einem trapezförmigen Profil. Ein Teil der
Rinne ist vom Charakter einer Schussrinne, und daher befindet sich
an ihrem Eine ein Stoßbecken, ebenfalls vom trapezförmigen Profil.
Die Befestigung der Rinne sowie des Stoßbeckens und Befestigung
der Abhänge ist aus vorgefertigten Betonteilen ausgeführt. Der Aufbau
wurde 1973 und 1976 beendet.
Die Stauanlage stellt einen Bestandteil des wasserwirtschaftlichen Systems der Ersatzmaßnahmen für
das Becken Dřínov dar. Die Stauanlage Dřínov wurde
1955 in Betrieb genommen. Ihr Zweck war die Wasserspeicherung für Versorgung der Industriegroßabnehmer
(Kraftwerke Komořany und Ervěnice, CHEZA Záluží) und
teils auch der Hochwasserschutz der Region, Erholung
und Fischfang. Der Erdamm war 8 km lang, 8 m hoch,
der Sicherheitsüberfall war 6 m lang. Das gesamte
Stauvolumen betrug 9,387 Mio. m3. Dieses Volumen
konnte durch Nutzung der ehemaligen Grube Eliška und
der Senkung „Dřínovská prohlubeň“ um weitere 1 Mio.
m3 erhöht werden. Das Becken Dřínov musste dem
Braunkohlentagebau ähnlich wie die Becken Kyjice und
Nové Sedlo weichen. Beim Becken Jiřetín erfolgte eine
wesentliche Reduzierung des Volumens (von 5,353 auf
0,586 Mio. m3). Weil das Becken Dřínov und weitere
liquidierte Stauanlagen nicht durch ein einziges neues
Becken ersetzt werden konnten, wurde ein System der
Ersatzmaßnahmen in insgesamt sechs Bauwerken
aufgebaut. 1981 wurden sämtliche Funktionen der
Stauanlage Dřínov beendet und zugleich wurde die
1. Etappe der Ersatzbauwerke in Betrieb gesetzt. Das
Wasser wurde aus dem Becken schrittweise abgeschöpft, der Torf wurde abgefördert und der Damm
wurde auseinander genommen. Es handelt sich um
die größte liquidierte Stauanlage auf dem Gebiet der
Tschechischen Republik.
291,40
290,16
1:2,
5
284,30
291,40
290,16
1:3
,5
1:1
286,30
285,70
285,00
1:2,
5
1:1
,5
47
48
1896
1904
1904
1913
1914
1926
1934
1956
1959
1959
1960
1961
1961
1964
1965
1968
1970
1972
1976
1978
1981
1938
1976
ZD/ZS
ZD
ZD
ZH
ZD
ZS-J
BT
ZH
ZS-J
BT
BP
ZS-J
ZS-J
KS - B
KS-J
ZS-J
ZS-J
BT
KS-J
KS-A
ZS-J
ZD
ZS
Dammtyp: ZD - Gewichtsmauer
ZH - Erddamm, homogen
ZS - Erddamm, geschüttet
KS - Steindamm, geschüttet
BT - Betongewichtsmauer
BP - Betonpfeilerdamm
MAR. LÁZNĚ
KAMENIČKA
JEZEŘÍ
STRÁŽ p. R.
JANOV
CHŘIBSKÁ
BŘEZOVÁ
PODHORA
MYSLIVNY
KŘÍMOV
FLÁJE
VŠECHLAPY
JESENICE
SKALKA
JIRKOV
NECHRANICE
HORKA
KADAŇ
PŘÍSEČNICE
STANOVICE
ÚJEZD
NADĚJE
ZAJEČICE
Name
der Talsperre
m
Damm
Breite
der
Krone
m
1
2
2
2+1
2
2
1+2
2
2
2
2+2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
Š
Š
Š
SG+Š
Š
RU
SG
Š
H
RU
K+Š
SG+K
S
RU
K
RU
RU
RU
RU
RU
SG
Š
Š
typ
717,03
564,35
454,30
304,70 + 304,35
448,91
416,40
412,45+412,15
683,31
953,76
528,21
695,41
204,60 + 203,85
423,75
431,90
404,80
222,85
465,25
278,90
689,75
465,50
272,10
449,67
285,70
m ü. M.
0,242
1
0,34
7,766 + 0,657
3,08
6,0
47,06 + 47
2,94
4,03
16,12
43,6+ 1,14
24,015 + 1,4
32,0
22,0
21,8
101,4
17,2
13
22,8
21,2
12
1,6+0,37
2x2,17
1
1
1
2
1
1
5
1
1
2
3
1
1
1
1
3
1
3
1
1
1
1
2
18,0
23,8
11,8
20,6
20,5
42,1
66
20,0
28,8
25,83
34,5
29,7
90,7
9,5
o/ 9,4
43,0
o/ 11,0
45,0
o/ 5,0
22,0
100
32,97
2x7,3
731,79
595,20
470,57
308,53
492,92
438,60
430,15
691,18
957,85
566,88
737,31
213,24
439,70
435,60
451,60
263/268
504,70
282,00
733,07
515,30
284,60
455,83
290,16
9,9
29,0
12,6
13,2
21,4
30,3
179,8
30,5
27,4
45,0
64,5
80,7
167,0
325,0
117,7
1193,0
140,0
750,0
37,9
221,0
228,0
37,5
14,3
Dammdichtung: A - Bitumenbeton
B - Beton
J - sandiger Ton (Lehme)
B
B
B
K
B
B
K
K
B
K
K
B
B
K
Š
K
Š
K
Š
B
B
K
O
Verschlusstyp
frei
frei
frei
frei
2 Schützen eingebaut
frei
frei
frei
frei
frei
frei
frei
frei
Segment+Klappe
frei
Hubsegment + hydrostatisch
frei
Segment+Klappe
frei
frei
frei
frei
frei
Sicherheitsüberfall
Ges.mtZahl
Kapazität des
Kote des Kapazität bei
länge des
Vorratswassers Typ ÜberÜberfalls max. Niveau
fall- Überfalls
3
m
m ü. M.
m3/s
m /s
felder
Sicherheitsüberfall: B - Randüberfall
K - Kronenüberfall
Š - Schachtüberfall
O - sonstiges
DN
mn
250
250
200
1000 + 400
400
600
2100+1500
500
1200
800
1200 + 250
1800 + 500
1400
1200
800
1800
700
1000
800
800
2160x1080
500+250
600
Kote der
Einlaufachse
Grundablässe
Betriebsverschl.
Betriebsverschluss: S - Schieber
RU - Zylinderringschieber
SG - Segmentschütze
H - Dammbalken
K - Kugelschieber
S - Zellenschleuse
15,6
32,9
17,5
5,3
45,5
24,7
25,0
10,2
5,4
41,3
49,5
11,8
20,5
14,6
50,8
47,5
40,7
14,2
47,2
57,5
13,9
9,5
6,8
m
Länge Höhe
der
ü. d.
Krone Gelände Zahl
732,53 3,5/19,5 116,0
597,05
4,0
153,0
471,69
4,02
86,4
310,05
7,0
950,0
493,52
4,5
225,0
440,59
6,4
190,0
433,95
8,4
228,8
693,49
4,4
280,0
959,03
4,5
130,0
569,00
4,0
201,2
739,31
8,0
459,0
215,40
5,0
170,0
443,07
11,0
753,1
444,60
4,0
115,0
454,80
5,5
190,0
274,50
9,0
3280,0
507,30
5,45
236,0
289,55
4,9
104,3
735,90
6,0
469,7
519,50
8,25
258,0
285,90
9,0
1768,0
457,03
1,7
91,6
291,40
4-5
830,0
Jahr
Kote der
Inbetrieb- Damm- Krone
nahme
typ
m ü. M.
Behälter in Verwaltung von Povodí Ohře - Grund angaben
Technische Parametern
4,3
5,15
7,0
Höhe
m
Verschluss
49
Ohře
Odrava
Ohře
Ohře
Teplá
Lomnický p.
Teplá
Úšovický p
Přísečnice
Křímovský p.
Kamenička
Bílina
Vesnický p
Loupnice
Flájský p
Bílina
Libocký p
Černá
Bouřlivec
Chřib. Kamenice
Ploučnice
Hamerský p.
Hutní p.
JESENICE
KADAŇ
NECHRANICE
BŘEZOVÁ
STANOVICE
PODHORA
MAR. LÁZNĚ
PŘÍSEČNICE
KŘÍMOV
KAMENIČKA
JIRKOV
JEZEŘÍ
JANOV
FLÁJE
ÚJEZD
HORKA
MYSLIVNY
VŠECHLAPY
CHŘIBSKÁ
STRÁŽ p. R.
NADĚJE
ZAJEČICE
Fluss
SKALKA
Name
1,25
4,20
85,65
18,40
4,26
11,90
10,40
66,80
20,46
9,70
3,00
72,70
1,55
1,21
3,70
8,20
55,20
3,20
8,21
103,44
125,87
4,17
242,41
1-14-01-0121
1-14-03-042
1-14-03-004
1-14-05-014
1-14-01-067
1-15-04-005
1-13-01-080
1-14-01-011
1-15-03-029
1-14-01-016
1-14-01-009
1-14-01-003
1-13-03-109
1-13-03-111
1-15-03-017
1-10-01-060
1-13-02-001
1-13-02-030
1-13-02-021
1-13-02-121
1-13-02-114
1-13-01-066
1-13-01-012
Nummer
Fluss km
Flusseinordnung
–
–
–
0,676
0, 640
0,127
0,803
0,609
0,727
0,814
0,171
0,599
0,451
1,208
1,256
4,195
0,560
0,725
0,070
0,523
0,137
0,609
0,322
Speicherausgleichsgrad
–
–
–
0,360
0,024
0,004
0,831
0,176
0,768
0,432
0,044
0,222
0,123
0,320
1,838
0,163
0,230
1,091
0,007
0,241
0,002
0,423
0,070
Relat.
Nutzinhalt
406,50
–
8,32
42,80
6,28
86,50
11,85
69,93
93,03
43,13
7,90
2,80
27,60
12,46
10,50
46,20
3,33
19,65
92,10
294,20
3590,00
3490,90
–
0,09
0,46
0,07
0,68
0,29
0,65
0,74
0,81
0,11
0,04
0,29
0,16
0,12
0,85
0,04
0,28
0,56
2,49
30,70
30,00
3,53
6,21
m3/s
km2
671,70
Durchschn.
Durchfluss
Einzugsfläche
–
850
767
920
718
1114
760
663
940
890
853
805
880
800
890
817
762
700
685
722
734
693
760
mm
Durschn.
Niderschläge
Behälter in Verwaltung von Povodí Ohře - Grundlegende wasserwirtschaftliche Angaben
nicht eingeh.
nicht eingeh.
0,100
nicht eingeh.
0,065
0,007
0,100
0,150
0,075
0,012
nicht eingeh.
0,010
nicht eingeh.
nicht eingeh.
0,08
nicht eingeh.
0,027
0,058
0,220
8,000
3,000
0,560
1,000
m3/s
kleinster
Abfluss
3
–
12
2,5
8,5
nicht festgel.
5,0
10,0
8,0
1,5
nicht festgel.
5,0
nicht festgel.
nicht festgel.
4,0
1,0
4,5
13,0
90
170,0
180,0
18
45,0
m3/s
harmloser
Abfluss
–
1,3
6,2
1,6
4,2
3,5
13,2
5,5
7,6
1,1
0,7
3,0
1,5
2,1
9,7
1,5
5,4
18,6
35,2
199,0
195,0
23,0
70,0
1
–
3,9
13,0
5,0
13,0
9,2
27,4
14,5
15,0
3,3
2,0
5,3
4,5
7,8
24,0
3,9
10,0
33,6
56,8
372,0
364,0
53,0
133,0
5
–
5,4
16,0
6,9
21,0
11,9
34,6
22,0
20,0
5,3
3,3
7,3
7,3
10,4
32,0
5,2
12,9
43,2
70,7
453,0
445,0
69,0
163,0
m3/s
10
–
10,1
25,0
13,4
54,0
21,1
53,6
52,0
38,0
13,7
8,4
23,8
18,8
18,0
56,0
9,3
22,4
73,2
115,0
657,0
649,0
115,0
241,0
50
N - jährige Durchflüsse
–
12,6
30,0
17,7
80,0
27,2
62,7
75,0
51,0
20,4
12,5
33,1
28,0
22,0
69,0
11,4
27,7
90,0
140,0
753,0
740,0
138,0
277,0
100
50
430,00
422,60
275,40
227,00
409,40
462,00
683,31
716,95
688,70
527,71
564,20
404,00
454,15
448,07
689,85
272,00
466,60
953,60
203,60
415,70
304,80
449,00
286,90
JESENICE
KADAŇ
NECHRANICE
BŘEZOVÁ
STANOVICE
PODHORA
MAR. LÁZNĚ
PŘÍSEČNICE
KŘÍMOV
KAMENIČKA
JIRKOV
JEZEŘÍ
JANOV
FLÁJE
ÚJEZD
HORKA
MYSLIVNY
VŠECHLAPY
CHŘIBSKÁ
STRÁŽ p. R.
NADĚJE
ZAJEČICE
m ü. M.
SKALKA
Name
des Beckens
Höhenlage
des
Flussbettes
287,70
453,00
306,83
426,06
208,10
955,10
481,60
275,60
710,81
459,57
–
420,90
577,45
544,71
705,00
725,00
686,70
483,00
422,70
235,40
281,00
427,30
0,05
0,047
0,460
0,087
0,131
0,001
2,450
0,081
1,755
0,028
–
0,094
0,067
0,140
2,840
0,049
0,119
1,650
1,046
2,650
0,498
2,145
0,911
mil.m3
m ü. M.
435,60
Inhalt
Kote
Mindeststau
290,16
455,83
–
436,85
211,60
957,77
504,70
282,00
737,06
488,57
470,57
448,00
595,20
566,88
732,80
731,79
691,18
511,80
424,50
269,00
286,00
437,60
0,277
0,029
–
0,839
0,484
0,036
16,780
3,418
19,500
1,179
0,049
1,917
0,594
1,260
46,670
0,211
2,041
18,376
0,518
233,215
2,123
37,455
2,454
mil.m3
m ü. M.
437,60
Inhalt
Kote
Winter
290,16
455,83
–
436,85
211,60
957,77
504,70
283,00
737,06
492,57
470,57
448,00
595,20
566,88
732,80
731,79
691,18
513,35
424,50
269,00
286,00
439,20
442,20
0,277
0,029
–
0,839
0,484
0,036
16,780
4,562
19,500
1,539
0,049
1,917
0,594
1,260
46,670
0,211
2,041
20,164
0,518
233,215
2,123
47,119
13,659
mil.m3
Inhalt
Sommer
m ü. M.
Kote
Nutzwasserraum
Behälter in Verwaltung von Povodí Ohře - limitierte Stauräume
290,16
456,53
308,53
438,60
213,24
957,77
504,70
284,60
737,31
492,92
470,57
451,60
595,20
566,88
733,07
731,79
691,18
515,30
430,15
271,90
286,00
439,70
442,60
m ü. M.
Kote
Inhalt
0,327
0,026
1,407
1,146
0,975
0,037
19,230
6,730
21,600
1,599
0,049
2,506
0,661
1,400
50,430
0,259
2,160
24,220
4,698
272,427
2,534
52,750
15,919
mil.m3
Summe
0,000
0,000
0,947
0,220
0,360
0,000
0,000
3,230
0,345
0,392
0,000
0,495
0,000
0,000
0,920
0,000
0,000
4,194
3,134
36,562
0,000
13,150
12,554
mil.m3
Winter
0,000
0,000
0,947
0,220
0,360
0,000
0,000
2,087
0,345
0,032
0,000
0,495
0,000
0,000
0,920
0,000
0,000
2,406
3,134
36,562
0,000
3,486
1,349
mil.m3
Sommer
davon Retention
beherrschbarer Raum
290,80
456,53
308,98
439,10
214,57
958,45
506,32
285,90
738,31
493,72
471,26
453,30
596,30
567,71
734,28
732,20
692,17
518,00
431,40
273,05
286,20
440,70
443,60
m ü. M.
Kote
0,445
0,033
1,778
1,212
1,371
0,060
21,350
8,400
23,100
1,670
0,053
2,769
0,714
1,480
54,690
0,278
3,032
27,800
5,687
287,632
2,750
60,150
19,555
mil.m3
Gesamtinhalt
19,90
1,16
75,50
13,78
35,00
4,06
130,24
152,10
153,00
10,08
0,64
16,44
6,01
10,40
361,96
4,30
95,02
142,00
76,80
1338,00
67,20
760,00
387,00
ha
überstaute
Fläche
Gesamtraum
0,118
0,008
0,371
0,066
0,396
0,022
2,120
1,670
1,484
0,071
0,004
0,263
0,053
0,080
4,260
0,018
0,872
3,580
0,989
15,205
0,130
7,400
3,636
unbeherrscharer.
Raum
mil.m3
2009
2005
2004
2004
2003
2006
2008
2003
2003
1996
1996
1996
1996
1996
2009
2003
2003
2003
2003
2009
2006
2009
2009
Jahr
Genehmig.
Speicherbetriebsplan
51
Einleitung...................................................................................................................................................... 1
Březová ........................................................................................................................................................ 2
Fláje ............................................................................................................................................................. 4
Horka ........................................................................................................................................................... 6
Chřibská ....................................................................................................................................................... 8
Janov ......................................................................................................................................................... 10
Jesenice ..................................................................................................................................................... 12
Jezeří .......................................................................................................................................................... 14
Jirkov ......................................................................................................................................................... 16
Kadaň ......................................................................................................................................................... 18
Kamenička .................................................................................................................................................. 20
Křímov ....................................................................................................................................................... 22
Mariánské Lázně ........................................................................................................................................ 24
Myslivny .................................................................................................................................................... 26
Naděje ........................................................................................................................................................ 28
Nechranice ................................................................................................................................................. 30
Inhalt verzeichnis
Podhora ..................................................................................................................................................... 32
52
Přísečnice .................................................................................................................................................. 34
Skalka ........................................................................................................................................................ 36
Stanovice ................................................................................................................................................... 38
Stráž pod Ralskem ...................................................................................................................................... 40
Újezd .......................................................................................................................................................... 42
Všechlapy ................................................................................................................................................... 44
Zaječice ...................................................................................................................................................... 46
Technische Parametern ............................................................................................................................... 48
Verleger
Povodí Ohře Chomutov
Druck
Tiskárna AKORD Chomutov, s.r.o., Na Příkopech 901/3, Chomutov
Erscheinungsjahr 2010
Seitenzahl
52
Umschlaggedicht Jan Skácel, Modlitba za vodu
http://www.psanci.cz/literatura_dilo.php?id=252
Photos
Archiv Povodí Ohře
Auflage
3000 St.

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