Povodí Ohře
Transkript
Povodí Ohře
Talsperren im Wirkungskreis des Staatsbetriebs Povodí Ohře Die Wasserwirtschaftler unterscheiden konsequent das Becken als einen Raum, in dem das Wasser für seine spätere Nutzung eingestaut oder eine Schallwelle in der Zeit des Hochwassers aufgenommen werden kann, damit sie dann weiter stromabwärts bereits keine Schäden zufügt, und die Talsperre als ein Bauwerk, das den Aufbau eines künstlichen Beckens ermöglichte. In der Presse, im Rundfunk und Fernsehen sowie in der Öffentlichkeit wird heutzutage insbesondere über Talsperren oft in Verbindung mit der Funktion des Beckens gesprochen, sodass paradoxe Verbindungen entstehen, dass z. B. in der Talsperre x Millionen m3 Wasser geschützt wurden u. ä. Wie könnte dies jedoch der Fall sein, wenn es sich um ein Betonobjekt oder um eine gewalzte Steinschüttung mit einem sehr kleinen Hohlraumgehalt handelt. Dieser terminologische Chaos lässt sich leider wahrscheinlich nicht so einfach ändern. Für die Leser dieser Publikation ist jedoch zu betonen, dass - wenn von den Talsperren gesprochen wird - es sich um Bauwerke, die das Wasser stauen und Becken bilden, bzw. um angeschlossene Überlauf-, Abfluss-, Entnahmebauwerke, d. h. wieder um Bauwerke handelt. Wenn wir von einem Komplex sprechen wollen, der Becken, Talsperre, Überlauf, Abfluss bzw. weitere Objekte beinhaltet, verwenden wir oft den Begriff die Stauanlage. Einleitung Die Menschen sind seit Jahrtausenden dem Wasser als ein Lebensbedürfnis, als ein Grundelement der Umgebung, in der sie lebten, aber auch als ein unbezwingbares Element begegnet. Allmählich schafften sie, das Wasser zu nutzen, sich vor seinen vernichtenden Wirkungen zu schützen und ebenfalls seinen natürlichen Stand zu beeinflussen. Man begann, die Geschichte der Stauanlagen bereits vor einigen Jahrtausenden zu schreiben. Zu den bedeutendsten gehören die Wasserbecken, die im Prinzip als die einzigen in der Lage sind, das Durchflussregime in den Wasserströmen teilweise zu ändern, insbesondere niedrige Durchflüsse in langen Zeiträumen der mangelnden Niederschläge zu erhöhen. „Ohne Wasser gibt es kein Leben. Das Wasser ist wertvoll und unersetzbar“, so lautet der erste Artikel der Europäischen Wasser-Charta, die am 6. 5. 1968 in Straßburg angenommen wurde. Die Erfüllung des zweiten Artikels der Charta „Die Süßwasservorräte sind nicht unerschöpflich. Diese Vorräte sind zu pflegen, zu schützen und nach Möglichkeit zu vermehren“, steht in einem entscheidenden Maße uns, den Wasserwirtschaftlern, zu. Um die Entwicklung der Wasserwirtschaft auf dem Gebiet des Staatsbetriebs Povodí Ohře in Nordwestböhmen begreifen zu können, muss man zur Nachkriegszeit zurückkehren. Infolge einer intensiven Wirtschaftsentwicklung und Besiedlung wuchs der Wasserbedarf schnell. Die mit der Wasserwirtschaft verbundenen Branchen verzeichneten diesen Trend jedoch nicht und so blieben sie einen Schritt zurück. Das Ergebnis waren zahlreichen Einschränkungen und Kalamitäten. Z. B. 1962 wurden in Chomutov 15 l Wasser täglich pro Bewohner zugeteilt. Zu diesem Zeitpunkt wurden schon jedoch neue Wasserquellen gebaut. Man kann folgende Staubecken nennen: Fláje, Křímov, Jirkov, Jesenice, Skalka. Entscheidende Quellen für das Gebiet des Nordböhmischen Beckens war ein Komplex der Bauwerke Přísečnice, für die Region Sokolov Horka und für die Region Karlovy Vary Stanovice. Die Vernetzung der einzelnen Quellen, der Gruppenwasserversorgungsanlagen und der Aufbau von Überleitungen des Wassers führten zur Entstehung von wasserwirtschaftlichen Systemen. Ihre allmähliche Bildung erzwang sich die steigende Intensität der wirtschaftlichen Tätigkeit mit hohen an den Verbrauch des Qualitätswassers gestellten Ansprüchen. Die Praxis bestätigte, dass diesen Anforderungen nur durch rationelle Nutzung der Quellen, ihre Vernetzung und Systemsteuerung ihrer Zusammenarbeit entsprochen werden kann. Die Entstehung und Steuerung der Wasserquellen in den einzelnen Systemen sind ein modernes und neuzeitiges Herantreten. In einer absehbaren Zeit können wir wahrscheinlich weitere Entwicklungsstufe nicht vermeiden, was die Vernetzung von bestehenden wasserwirtschaftlichen Systemen in noch größere und umfassendere Komplexe sein wird. Es muss an einige Umstände erinnert werden, die den Grundstein für diesen Prozess um die Wende des 19. und 20. Jahrhunderts legten. Damals erfolgte die erste Welle der Wirtschaftsentwicklung und die Wasserquellen reichten für die wachsenden Ansprüche der Städte und Industriebetriebe nicht aus. Daher wurde im Nordböhmen mit dem Aufbau der Talsperren begonnen, die in ihrer Zeit Ingenieur-Spitzenwerke waren. An ihrer Vorbereitung und Realisierung nahmen tschechischen sowie ausländische Hochschulen und hochentwickelte Bauunternehmen teil. Aus dieser Zeit stammen die Talsperren Mariánské Lázně (1896), Kamenická (1904), Jezeří (1904), Stráž pod Ralskem (1913), Janov (1914) und später auch Chřibská (1926). Wollen wir in dieser Zeit nach einer Belehrung suchen, so fesselt uns insbesondere die Komplexität des Herantretens der damaligen Ingenieure und eine sehr gute Zusammenarbeit auf der ausländischen sowie regionalen Ebene. Der zweite Zeitraum des Aufbaus von Wasserquellen in Form von Talsperren ist die dreißigjährige Spanne der extensiven Entwicklung von Beckenbereichen, die mit den Jahren 1950 bis 1980 eingerahmt ist. Es ist festzustellen, dass insbesondere im Bereich des Nutzwasserbedarfs sich der vorgesehene Wasserverbrauch nie erfüllte. Zu dieser Zeit wurden insgesamt 14 Talsperren, inklusive unserer größten erbaut: Nechranice (1968) und Jesenice (1961). Der dritte bedeutende Zeitraum im Aufbau der heutigen wasserwirtschaftlichen Systeme ist die Wende 70. und 80. Jahre. 1977 bis 1984 entstand ein System der Ersatzmaßnahmen für das Becken Dřínov. Sein Aufbau wurde durch den Abbaufortschritt beim Tagebau im Nordböhmischen Braunkohlebecken erzwungen. Hier entstand auch unsere jüngste Talsperre Újezd (1981). Die wasserwirtschaftlichen Systeme entstanden daher nicht aufgrund eines Direktaufbaus, sondern durch allmähliche Vernetzung der einzelnen wasserwirtschaftlichen Elemente und Intensivierung ihrer Nutzung. Solche Entwicklung kann die Entstehung eines wasserwirtschaftlichen Systems illustrieren, das den Bereich des Nordböhmischen Braunkohlebeckens mit Trinkwasser versorgt. Der Grundstein dafür wurde bereits am Anfang des Jahrhunderts durch Aufbau der Stauanlage Kamenička, Jezeří und Janov gelegt. Durch den Aufbau der Stauanlage Křímov und Jirkov entstand der Uranfang des Systems, wo das Gebiet um Chomutov aus diesen Quellen zusammen mit derm Stauanlage Kamenička versorgt wurde. Zugleich wurde das Becken Fláje zwecks Versorgung des Gebietes Most und Teplice erbaut. Beim Aufbau der Stauanlage Přísečnice wurden ebenfalls Verbindungs- und Übertragungsversorgungsstränge erbaut, die die Verbindung der einzelnen Quellen ermöglichten. Die größte gegenwärtige Wirkung ist die Vertretbarkeit der einzelnen Quellen und Erhöhung der insgesamt abgesicherten Wasserlieferung in das Versorgungsgebiet um 10 bis 15 %, was eine Einsparung von mindestens einem Becken darstellt, das wie die Stauanlage Jirkov groß ist. Was die Qualität betrifft, garantiert das System ihre Stabilität und in Nordböhmen wird noch lange Zeit die Möglichkeit der Wassernichtlieferung auf ein Minimum beschränkt. In einer ähnlichen Weise wie das Wassersystem des Nordböhmischen Braunkohlebeckens entstand, wurde die Entstehung des Wassersystems in der Region Cheb, Sokolov und Karlovy Vary geplant. Die Becken Horka, Stanovice, Myslivny und Grundwasserquellen beim Becken Jesenice ergaben die Möglichkeit, dass ein neues umfangreiches Wassersystem entsteht, in das ebenfalls die Einbeziehung von neu geplanten Stauanlagen Chaloupky und Mnichov vorgesehen wurde. Mit Rücksicht auf erhebliche Reduzierung des Wasserbedarfs sowohl für die Bevölkerung als auch für die Industrie wurde diese geplante Vernetzung der Stauanlagen nicht realisiert, den Aufbau von neuen Quellen gar nicht zu erwähnen. Und wie sieht die Zukunft des Aufbaus von Stauanlagen aus? Die Generation der Wasserwirtschaftler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war von der Notwendigkeit tief überzeugt, mit dem Wasser auf unserem Gebiet, d. h. auf dem „Dach Europas“ - Elbe-, Donau- und Oder-Wasserscheide, strengstens sparsam umzugehen. Aus dieser Überzeugung ergaben sich zahlreiche Vorschläge bzgl. Aufbau der Wasserbecken, die in der Nachkriegszeit in eine Inventarisation der Talsperrenquerschnitte und eine Auswahl der realistischen Möglichkeiten in sog. Staatlichen wasserwirtschaftlichen Plan mündeten, der später bei diversen Aktualisierungen in Wasserwirtschaftlichen Richtplan umbenannt und heute in Sinne der Richtlinien der Europäischen Union in Plan des Einzugsgebietes eingearbeitet ist. Trotz den diversen Stellungen aus dem ökologischen Gebiet, welche die Talsperren als überwundene Erbschaft der Vergangenheit bezeichnen, ist daran zu erinnern, dass die Becken, um die es sich in der Wirklichkeit handelt, das einzige Mittel zur Verbesserung der Abflussverhältnisse sind, dessen Wirkung glaubwürdig quantitativ ausgedrückt werden kann. Sogenannte Konkurrenzvarianten, denen diverse „ökologisch kompatible“ Maßnahmen im Einzugsgebiet, bzw. in der Talaue zugrunde liegen, können den Stand in den Abflussverhältnissen der maximalen Durchflüsse maximal um einige Prozent verbessern, im Falle der bedeutend trockenen Zeiträume gibt es solche in der Tat nicht. Heute, wo die Drohung der klimatischen Änderungen immer aktueller wird, kann in diesem Sinne weitere Verschlechterung der hydrologischen Verhältnisse erwartet werden. Zusätzlich dazu sind die Wasserressourcen unseres Staates erheblich beschränkt, handle es sich um Wassergehalt der Flüsse, Flüsschen, Bächer oder Bächlein oder um Möglichkeit der Nutzung der Grundwässer. Für die Nutzung des Wassers in unseren Strömen sowie für weitere Zwecke wird der Aufbau von Wasserbecken unerlässlich sein. Es genügt daran zu erinnern, dass die meisten Bewohner der Tschechischen Republik mit Trinkwasser aus den Oberflächenwasserquellen, überwiegend aus den Wasserbecken, versorgt sind. 1 Březová 7 2 Zum Hochwasserschutz der Stadt Karlovy Vary wurde auf dem Fluss Teplá eine Stauanlage Březová erbaut. Sie befindet sich ca. 4 km südlich von der Stadt in einem geschlossenen Tal, durch das der Fluss fließt. Das Einzugsgebiet des Flusses Teplá hat aus der geologischen Sicht eine verhältnismäßig gute Akkumulationswirkung. Aber trotzdem kommen hier bedeutende Hochwasser vor, die durch meteorologische Störungen verursacht sind. 1890 kam es zum größten Hochwasser auf dem Fluss Teplá mit katastrophalen Folgen für die Stadt Karlovy Vary. Häufige Hochwasser, insbesondere dasjenige im 1890, führten die Stadtrepräsentanten zur Vergabe der Studien, die den Hochwasserschutz lösen sollten. Mit den Arbeiten am Projekt wurde 1911 begonnen, während des Ersten Weltkrieges wurden sie jedoch unterbrochen. Beendet wurden sie erst 1924. Als günstigste Lösung wurde die Variante mit dem Aufbau eines Staudammes im heutigen Profil und Erweiterung der Kapazität des Flusses Teplá über die Stadt auf einen Durchfluss von 100 m3/s akzeptiert. Die Größe des Hochwasserschutzraumes wurde aufgrund einer Bewertung des katastrophalen Hochwassers vom 1890 auf 3,7 Mio. m3 gesetzt. Es handelt sich um eine Gewichtsmauer aus Beton von 229 m gerader Länge und 38,6 m Höhe. Beim Betonieren wurden insgesamt sieben Betonarten mit Gesamtkubatur von 71 000 m3 verwendet. Die einzelnen Blöcke wurden in Zweimeterschichten betoniert. Die Dichtungsschürze unter dem Damm besteht aus zwei Reihen der Bohrungen von 1 600 m Gesamtlänge. 1997-98 wurden die Betonkonstruktionen des Dammes unter Verwendung der modernen Sanierungsmaterialien komplett saniert. Zugleich wurde auch die Kommunikation auf dem Damm rekonstruiert, damit die dynamische Belastung des Dammkörpers reduziert und zugleich das Eindringen des Wassers in die Dammkonstruktion verhindert wird. Die Dammkrone ist 8,4 m breit und hier führt die Straße Karlovy Vary-Bečov-Plzeň. Im Damm sind zwei Revisionsschächte, wobei das vertikale Dränagesystem in den unteren Schacht eingeleitet ist. Der Damm der Stauanlage Březová ist die erste Betontalsperre auf dem Gebiet der Tschechischen Republik. Das Stauvolumen beträgt 5,687 Mio. m3 bei überstauter Fläche von 77,4 ha. Bei einem üblichen Beckeneinstau sind hier 1,37 Mio. m3 Wasser. Zur Überführung des Hochwassers dient ein freier Kronenüberfall aus Beton mit fünf Feldern á 13,2 m, der einen Bestandteil des Dammes darstellt. Die Überfallkapazität beträgt 180 m3/s. Die Grundablässe sind auf beiden Dammseiten situiert. Auf der rechten Seite gibt es zwei Ablässe von 1500 mm Durchmesser und auf der linken Seite einen Ablass von 2100 mm Durchmesser. Alle sind mit einem Segmentregulierverschluss auf der Dammluftseite gesteuert. Das Stoßbecken unter dem Damm ist 3,4 m tief, beendet mit vier Stufen, und es sind hierher sowohl die Grundablässe als auch der Überfall eingeleitet. 1984 wurde am linken Ufer eine Wasserkraftanlage mit einer installierten Leistung von 400 kW aufgebaut, mit der bereits im Werkprojekt gerechnet wurde. Der Hauptzweck der Stauanlage war und ist der Hochwasserschutz der Stadt Karlovy Vary. In manchen Fällen hat leider ein nicht ganz wohlüberlegter Aufbau in der Stadt, insbesondere Verdeckung des durch Thermalkolonnade fließenden Stromes, die Stromkapazität in der Stadt, und dadurch auch den Hochwasserschutz der Stadt vermindert. Der Schutz der Stadt Karlovy Vary wurde nach dem Aufbau des Wasserbeckens Stanovíce am Bach „Lomnický potok“ verbessert, was ein rechtsseitiger Zufluss in den Fluss Teplá unterhalb des Beckens Březová ist. Hier wurde ein großer Hochwasserschutzraum abgegrenzt, der sämtliche Durchflüsse am Bach „Lomnický potok“ beim gleichzeitigen Hochwasser am Fluss Teplá aufnimmt. Das Becken Březová wird ebenfalls zur Sicherung eines festgelegten Durchflusses über die Stadt Karlovy Vary, zur Zucht der lachsartigen Fische, zur Erholung und hydroenergetisch genutzt. Der Standort der Stauanlage in einem schönen Tal in der Nähe des weltberühmten Kurortes hat ihn zur Erholungsnutzung vorausbestimmt. Leider ist heute die städtische Badeanstalt am linken Ufer des Beckens nicht mehr im Betrieb. Die Erholungsnutzung hat somit gegenwärtig nicht einen Hintergrund und konzentriert sich insbesondere auf Angelsport. Beim Stau des Beckens am Zufluss bei Cihelny finden wir einen vielgesuchten Golfplatz und in der Umgebung zahlreiche Wanderwege, die an die Kurortzonen angebunden sind. Der Fluss Teplá ist von der Einleitung des Baches Pramenský potok oberhalb der Gemeinde Bečov an bei günstigen Wasserständen für Wassersportler befahrbar und ein acht km langer Abschnitt unterhalb des Beckens zählt sogar zu den meistgesuchten reißenden Flüssen. Hier werden zahlreiche internationale Wassersportwettkämpfe mit einer unkonventionellen Durchfahrt und dem Ziel im Kurort veranstaltet. 430,15 422,70 413,40 411,00 408,20 433,95 430,15 411,40 411,00 409,50 407,20 3 Fláje Die Stauanlage Fláje liegt am Bach Flájský potok 3 km oberhalb des Grenzdorfes Český Jiřetín und 9 km nördlich von der Stadt Litvínov entfernt. Flájský potok entspringt im Torfmoor nordwestlich von der Stadt Nové Město in Höhe von 850 m ü. M. und fließt nach Sachsen vor der Gemeinde Český Jiřetín. In das Becken sind noch weitere Zuflüsse eingeleitet, von denen die Bäche Mackovský potok, Radní potok und Červený potok am größten sind. Die Anlage wurde zwecks Trinkwasserversorgung der Region Most und Teplice in Zusammenarbeit mit einem bereits frührer aufgebauten Wasserwerk Janov erbaut. Zugleich dient sie ebenfalls als Hochwasserschutz für das Gebiet unterhalb des Beckens, zur Sicherung eines im internationalen Abkommen garantierten Durchflusses im Grenzprofil und seit Hälfte der 90. Jahre auch zur Verbesserung der Durchfluss- und somit auch Hygienebedingungen in den Flüssen im nördlichen Teil der Region 4 Most. Dies geschieht durch teilweisen Ablass des der Wasseraufbereitungsanlage in Meziboří zugeführten Wassers in den Bach Poustevnický potok. Der Gedanke, Flájský potok zur Versorgung der wasserarmen Kohlenbeckenterritorien im Einzugsgebiet des Flusses Bílina zu nutzen, war nicht neu. Die ersten Hydrologie- und Geländeerkundungen sind bereits mit 1908 datiert. Der Wassermangel in der Stadt Litvínov 1949, Probleme des Wasserwerkes in der Stadt Teplice und neuer Wohnbau in Podkrušnohoří wurden zum neuen Impuls für die Nutzung des Bachs Flájský potok. Lt. Verfügung des Ministeriums für Technik wurde ein neuer Talsperrenstandort aufgesucht, denn das ursprüngliche deutsche Projekt hatte eine kleine Fläche des Einzugsgebietes, ein ungenügendes Staubecken und schlechte Gründungsbedingungen für den Damm. Die Vorbereitungsarbeiten am neuen Profil, 500 m unterhalb der Mündung des Baches Červený potok, wurden im Sommer 1950 aufgenommen. Der Damm wurde in zwei Alternativen entworfen, u. zw. als Betonpfeilerdamm Typ Noetzli, oder Gewichtsmauer. Auch trotz einer komplizierteren Schalung wurde aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch wegen des damaligen Zementmangels die Variante der Pfeilermauer gewählt, die ca. 30 % des Betonvolumens sparen konnte. Der Aufbau war nicht einfach und dauerte bis 1963. Eröffnet wurde er im November 1951 durch Druckstollenvortrieb. Wegen des ständigen Mangels an Arbeitskräften und Mechanisierung in komplizierten geologischen Bedingungen verzog sich der Vortrieb auf sieben Jahre. Mit dem Aufbau des Damms wurde im Frühling 1954 und mit dem Betonieren erst im Mai 1958 begonnen. Ständiger Mangel an Arbeitskräften und Probleme mit der Zementversorgung schoben die Beendigung des Betonierens bis zum Oktober 1961 hinaus, wo das Becken bereits in einem provisorischen Betrieb war. Der Damm, der die einzige Pfeilermauer in Böhmen ist, ist nach dem Vorbild der 73 m hohen Pfeilermauer der schweizerischen Talsperre Lucendro vom 1947 gelöst. Sie besteht aus 19 Pfeilern, Typ Noetzli und 15 Gewichtsblöcken, von denen 10 auf der rechten Seite des Damms und 5 auf der linken Seite sind. Zwischen den Pfeilern entstehen riesige Hohlräume, die den Kirchenschiffen gleichen. Die Dichtung des Dammbaugrunds erfolgte durch einreihige Dichtungsschürze für durchschnittliche Tiefe von 20 m. Verzahnte Gründungssohle der Pfeiler ist direkt auf dem Granituntergrund befindlich. Der Damm ist geradlinig, nur im rechten Teil mit einem Bogen vom 200 m Radius gekrümmt. Er hat eine Höhe von 55,5 m über dem Fundament und eine Länge in der Krone von 459 m. Die Krone war 8 m breit und hier führte eine Straße der III. Klasse. Bei deren Rekonstruktion 1998-99 wurde der Verkehr auf dem Damm ausgeschlossen und die Krone auf 6 m verengt. Der Damm ist am Fuß bis 53 m breit, bei einem Gesamtvolumen der Betonbauten von 194 000 m3. Wegen der einzigartigen technischen Lösung ist die Talsperre in Tschechien zum Kulturdenkmal erklärt worden. Das entstandene Becken hat ein Gesamtvolumen von 23,1 Mio. m3 bei überstauter Fläche von 153 ha. Die Grundablässe von 1 200 mm Durchmesser sind auf Konsolträgern auf Seiten der mittleren Dammpfeiler untergebracht. Hier befindet sich ebenfalls ein überbrückter Entlastungskronenüberfall mit drei Feldern von Überfalllänge 3 x 11,5 m. Unterhalb des Dammes ist ein massives Stahlbetonstoßbecken von 2,4 m Tiefe. Entnahme für die Wasseraufbereitungsanlage in Meziboří erfolgt durch einen Druckstollen von 5 285 m Länge und durch einen Stahldruckkanal von 1 200 mm Durchmesser und 1904 m Länge. Der Stolleneinlauf ist am linken Ufer des Beckens situiert. An Ende des Druckkanals steht vor der Aufbereitungsanlage ein Spitzenwasserwerk mit 2 x 4 MW Leistung. Schöne, jedoch raue Natur und Landschaft des nordöstlichen Gebirges Krušné hory ist vom Tourismus nicht so exponiert wie beispielsweise sehr ähnliches Gebirge Jizerské hory. Nicht einmal die Infrastruktur ist hier vorläufig so entwickelt, wie sich die Touristen vielleicht wünschen würden, auch wenn sich hier in der letzten Zeit sehr viel verbessert. Die Ski-Magistrale von Krušné hory führt um das Becken in einer Entfernung von 2-3 km über Český Jiřetín. Die Fahrradwege führen jedoch direkt auf dem Damm. Es ist aber darauf hinzuweisen, dass wir uns bei einem Wasserbecken mit Schutzzonen befinden. Skilaufen kann man sowohl in Český Jiřetín, als auch in Klíny oder Meziboří. Der Fußgängergrenzübergang befindet sich in Český Jiřetín. Bis hierher reicht die Aufstauung in einem weiteren Becken hin, das am Bach Flájský potok erbaut wurde, u. zw. die 1968 beendete sächsische Talsperre Rauschenbach. 739,31 737,31 693,41 689,85 741,21 737,06 708,09 5 Horka 6 Die Stauanlage Horka wurde am Bach „Libocký potok“ ca. 2 km oberhalb der Gemeinde Hluboká am südlichen Rand des westlichen Teils von Krušné hory zwischen den Städten Sokolov und Cheb erbaut. Der Bach „Libocký potok“ entspringt westlich von der Ortschaft Sněžná in Krušné hory an der Grenze zu Sachsen und mündet links in den Fluss Ohře in der Stadt Kynšperk. Der Damm liegt ca. 1 km nordöstlich vom Rande eines mächtigen geologischen Bruchs des Beckens von Cheb, der eine tektonischen Fortsetzung des sog. Bruchs von Mariánské Lázně darstellt. Tektonisch handelt es sich um einen der aktivsten Räume in unserer Republik, womit bereits beim Entwurf und Aufbau des Werkes gerechnet werden musste. Mit dem Aufbau des Dammes wurde im September 1966 begonnen, im nächsten Jahr erfolgte das Betonieren der Objekte und die Vorbereitung für die Dammschüttung. Dieser wurde 1968 geschüttet und im nächsten Jahr fertiggestellt. In diesem Jahr, am 24. April, wurde auch das Becken in Betrieb gesetzt. Der Wellenbrecher und die Fahrbahn auf der Dammkrone mit Befestigung der wasserseitigen Oberfläche wurden erst 1970 nach Beendigung der größten Dammsetzungen ausgebaut. Die Stauanlage Horka hat einen Erddamm mit mittlerer Lehmabdichtung. Der Stützkörper ist aus lehmhaltigen Schottersanden geschüttet. Die wasserseitige Böschung ist mit Bruchsteinwurf von 0,8 m Dicke befestigt. Die luftseitige Böschung ist mit Mutterbodenauftrag versehen und begrast. Der Damm ist 48 m hoch über die Gründungssohle, wo die Breite 235 m beträgt. Die Breite in der Dammkrone beträgt 5,5 m und die Dammlänge 236 m. Das Volumen des Dammkörpers beträgt 640 000 m3, das entstandene Becken hat ein Gesamtvolumen von 21,35 Mio. m3 und überstaute Fläche von 130 ha. In der Nähe der Dammachse ist an der Stelle der Gründungssohle ein Injektionsstollen, der in seiner Richtung zweimal gebrochen ist. Die Dichtungsschürze unter dem Damm besteht aus zwei Reihen der Bohrungen bis zu 67 m Tiefe. Das Turmkomplexbauwerk, das die geforderten Funktionen der Anlage sichert, steht im linken Teil der Anlage am Dammfuß. Mit dem Gelände unterhalb des Dammes ist es mit einem Stockwerk- Das Becken sowie seine Ufer sind ähnlich wie bei den anderen Wasserbecken für die Öffentlichkeit unzugänglich (Schutzzone). Trotzdem führen in der Umgebung des Dammes, aber insbesondere im oberen Einzugsgebiet, Wander- sowie Fahrradwege, welche die Entdekkung der Schönheiten im westlichen Teil von Krušné hory ermöglichen. Von den bekannten Bergdörfern können Kraslice, Luby, Oloví und auf der sächsischen Seite ebenfalls das bedeutende deutsche Wintersportzentrum Klingenthal genannt werden. kommunikationsstollen verbunden, der im unteren Teil das Wasser vom Schachtüberfall und zwei Grundablässen von 800 mm Durchmesser abführt. Der Schachtüberfall von 134 m3/s Kapazität ist kreisförmig mit einem Durchmesser der Überfallkante von 11 m und mit einem Innendurchmesser der Schaft (des eigentlichen Stollens) von 3,8 m und Höhe von 30 m. In dieser Schaft sind ebenfalls in vier Stockwerken die Entnahmeleitungen von 600 mm Durchmesser für die Wasseraufbereitungsanlage installiert. Die Rohrleitung ist weiter im Kommunikationsgang in den Raum unterhalb des Dammes geführt. Im unteren Maschinenraum des Komplexbauwerkes ist eine Wasserkraftanlage stationiert. Durch den Aufbau der Stauanlage Horka wurden Probleme mit der Trinkwasserversorgung der Bewohner in der Industrieregion von Sokolov gelöst, die von der Braunkohlenförderung in den Tagebaugruben erheblich betroffen ist. Eine unweit unterhalb des Dammes befindliche Wasseraufbereitungsanlage hat sich an das ursprüngliche Wasserleitungssystem der Gruppenwasserversorgung von Nebanice angeschlossen und seine Aufgabe übernommen. Neben der Wasserversorgung dient das Becken ebenfalls dem teilweisen Hochwasserschutz des Territoriums unterhalb des Dammes und der hydroenergetischen Nutzung in einer Wasserkraftanlage. Es wird ebenfalls der Mindestdurchfluss im Strom unterhalb des Beckens gesichert. Insgesamt ist das Werk in der Lage, mehr als 400 l/s Rohwasser für Trinkzwecke zu liefern, was insbesondere im letzten Zeitraum, nach einem allgemeinen Rückgang des Verbrauchs, etwa von einem Drittel ausgenutzt wird. In den 80. Jahren des letzten Jahrhunderts lagen jedoch die Wasserentnahmen an der Grenze der Kapazität des Beckens sowie der Wasseraufbereitungsanlage. 504,70 1:3 467,60 507,30 504,70 1:2,9 470,90 1:3 1:2 ,13 1:2 ,2 1:2 ,5 7 Chřibská 8 Die Stauanlage Chřibská ist auf dem Flüsschen Chřibská Kamenice ca. 0,5 km oberhalb der Gemeinde Horní Chřibská im westlichen Teil von Lužické hory erbaut. Chřibská Kamenice entspringt am nordwestlichen Abhang von Jelení skála in Höhe von 535 m ü. M. Die ganze Strecke des Flusses verläuft in den Landschaftsschutzgebieten. Das Tal ist in westlicher und nordwestlicher Richtung für die Gewitterwolken offen, die häufige Hochwasserdurchflüsse verursachen, die die Gemeinden dem Fluss entlang und die lokale Industrie, insbesondere Textil- und Glasindustrie gefährden. Dies war auch der Hauptgrund zum Aufbau der Talsperre. Weiter bestand der Zweck in der Nutzwasserversorgung der Industrieobjekte und ebenfalls in der Verdünnung der abgelassenen Verschmutzung in der Dürreperiode. Nachdem die Handwerke während der kommunistischen Totalität geschlossen wurden, blieb das Becken einige Zeit unausgenutzt. Erst um die Wende der 60. und 70. Jahre wurde über seine wasserwirtschaftliche Nutzung entschieden. Es folgten ein Umbau des Turmobjektes und Aufbau einer Wasseraufbereitungsanlage, die 1978 beendet wurde. Das Becken wurde somit zur Trinkwasserquelle für den nördlichen Teil des Kreises Děčín im Ausläufer von Šluknov. Diesem Zwecke sowie zugleich dem Hochwasserschutz dient es bislang. Der Aufbau der Stauanlage Chřibská dauerte lange 12 Jahre. Im Sommer 1912 nahm der Unternehmer und Kaiserrat August Ignác Herman von Chřibská die baulichen Arbeiten an der Verlegung eines Waldweges und die Ausschachtungsarbeiten für den Ablaufgang auf. Anfang Juni 1913 wurde mit dem Betonieren des Ablaufsgangs begonnen. Die Arbeiten setzten fort, aber der geplante Termin der Inbetriebsetzung der Anlage Ende 1916 wurde nicht eingehalten. Dies verursachte der Erste Weltkrieg und insbesondere eine Havarie der Talsperre am Fluss Bílá Desná im September 1916. Der Aufbau wurde sofort unterbrochen, sein Projekt sowie Realisierung wurden übergeprüft. So geschah, dass die Talsperre erst 1924 fertiggestellt wurde, nachdem der Damm auf der Wasserseite verstärkt wurde und die Arbeiten am Stollen beendet wurden. Im August 1925 widerstand der Damm zum erstenmal dem Hochwasser und bestand ausgezeichnet. Der geradlinige Erddamm mit einer Lehmaußendichtung ist 26,1 m über dem Fundament hoch, in der Krone ist er 190 m lang und 5,7 m breit. Die wasserseitige Böschung ist mit Klingsteinpflastern von 30 cm Dicke befestigt. Die luftseitige Böschung ist begrast. Der Damm wurde auf dem Sandsteinuntergrund mit gehauten Rippen gegründet, die mit Lehm ausgefüllt wurden. Zwei Grundablässe von 700 mm Durchmesser sind im Betonstollen von 2,4 m Breite und 2 m Höhe geführt, die unter dem Damm vom Turmobjekt auf der Wasserseite aus zum Haus der Grundablässe unter dem Damm verlaufen. Im ursprünglichen Turmobjekt, das über einen Steg von dem rechten Ufer zugänglich ist, gab es ebenfalls eine Entnahmeleitung von 250 mm Durchmesser mit drei Entnahmeebenen. Beim Umbau in den 70. Jahren wurde das alte Turmobjekt abgerissen und an der Stelle des Einlaufs in die Grundablässe wurde ein neues Turmobjekt aus Beton von 26 m Höhe mit einem kreisförmigen Grundriss und einem Außendurchmesser von 4,7 m erbaut. Das obere Maschinenraum der Entnahmeleitungen und Grundablässe hat die Form eines regelmäßigen Achteckes und ist über einen 40 m langen Steg von dem rechten Ufer zugänglich. Die Wasserentnahmen sind auf drei Ebenen situiert. Der Randkanalüberfall rechts wurde nach dem Umbau 1987 zum freien Überfall mit einer Länge der Überfallkante von 42,1 m. Bei diesem Umbau wurde auch die ursprüngliche Kaskade vom Überfall gegen neue Betonschussrinne von 4 m Breite ersetzt, die im Stoßbecken eingeleitet ist. 1992-93 verlief eine Rekonstruktion der Grundablässe, und es wurde insbesondere der Dammkörper in der luftseitigen Böschung nachgeschüttet. Der Damm ist heute am Fuß ca. 130 m breit, statt der ursprünglichen 111 m. Die Umgebung der Talsperre hat einen Überfluss an Naturschönheiten, touristisch ist sie sehr attraktiv. In der Gemeinde Horní Chřibská stand bereits seit 1414 eine Glashütte, die älteste in Böhmen. Auch heute hat die Glashütte, mit ausschließlich manueller Produktion, ein Weltniveau. In der Gemeinde Dolní Chřibská lohnt es sich, einen außerordentlich kompakten und großen Komplex von Fachwerkhäusern mit reichlich dekorierten Giebeln zu sehen, die mit eingelegtem Schiefer und Eternit verziert sind. 2,5 km östlich von dem Becken entfernt befindet sich der drittgrößte Berg von Lužické hory, Jedlová, mit einem neu rekonstruierten Steinaussichtsturm vom 1891 und einem kleinen Skiareal. 436,85 434,625 430,125 423,625 415,70 1:1 ,5 1 :1 436,85 1:2 ,5 440,59 1:2 1:2 ,7 424,00 419,00 1:3 413,40 9 Janov 10 Die Stauanlage Janov (ursprünglich Talsperre der königlichen Stadt Most in Böhmen) ist ca. 2 km oberhalb der Gemeinde Hamr situiert, die heute bereits einen Bestandteil der Stadt Litvínov darstellt. Sie liegt am Flüsschen Loupnice, das südöstlich von dem Hügel Kamenec im zentralen Teil von Krušné hory entspringt. Direkt vor dem Becken ist in den Fluss Loupnice ein Bach aus Klíny eingeleitet, in dessen Einzugsgebiet am Ende des 19. Jahrhunderts ursprünglich das Grundwasser für die Stadt Most gesammelt wurde. Die Stauanlage, erbaut 1911-14 zur Trinkwasserversorgung der Stadt und zum Hochwasserschutz des Tales von Loupnice, war mit ihren 53 m Höhe die höchste Talsperre im damaligen Österreich-Ungarn und die drittgrößte in Mitteleuropa. Bis heute ist sie die größte gemauerte Talsperre in Böhmen. Die Gewichtsmauer, gemauert mit Bruchstein auf Zementkalkmörtel, hat einen bogenförmigen Grundriss mit Krümmungshalbmesser von 250 m und Länge der Krone von 225 m. Die Krone ist 4,5 m breit, der Dammfuß 51 m. Das Volumen des Dammkörpers beträgt 113 000 m3. Die baulichen Arbeiten wurden am 9. Juni 1911 mit Abraum an Stelle des Steinbruchs aufgenommen, am 31. August 1911 wurde mit dem Graben der Fundamente begonnen und am 4. Mai 1912 wurde der Grundstein der Talsperre gelegt. Beim Aufbau wurden die für die damalige Zeit modernsten meistens mit Strom angetriebenen Maschinen und Anlagen eingesetzt, wie 252 m langer Kabelkran, Steinbrecher, 850 m lange Seilbahn, Betonmischanlage, Kompressionsraum, Seilaufzug u. ä. Im Inneren des Dammes gibt es ein System der senkrechten Dränung aus Steinzeugrohren von 100 mm Durchmesser und im Fundament des Dammes gibt es ein ähnliches System der horizontalen Dränung. Im unteren Dammteil ist ein Kommunikationsgang situiert, durch den auch zwei Rohrleitungen der Grundablässe von 400 mm Durchmesser verlaufen. Die rechte Rohrleitung diente zugleich auch als eine Entnahmerohrleitung für die Wasseraufbereitungsanlage. Von dem Hauptgang aus führen dann beiderseits Revisionsgänge, in die auch die vertikale Dränung des Dammes eingeleitet ist. Die Etagenwasserentnahme aus dem Becken ist in einem halbkreisförmigen trockenen der Wasserseite des Dammes angemauerten Turmobjekt situiert. Seitlicher Sicherheitsüberfall auf der linken Dammseite hat eine Länge der Überfallkante von 20,5 m und eine Kapazität von 21,4 m3/s. Darin sind zwei Rückstauklappen zur besseren Handhabung bei Hochwasserdurchflüssen eingebaut. Von dem Sammelgerinne wird das Wasser über eine mächtige aus Bruchstein gemauerte Kaskade in das Stoßbecken unterhalb des Dammes abgeführt. Am Zufluss ins Becken befindet sich ein kleines Vorstaubecken, das die von den Zuflüssen wassertransportierten Feststoffe abfängt. Der ganze Beckenboden wurde von den Wurzeln und Pflanzen bereinigt und die Oberfläche dermaßen planiert, damit man später mit einem Schleppnetz beim Fischfang arbeiten könnte. Der Aufbau des Dammes wurde, bis auf geringfügige Arbeitsrückstände, am 5. Dezember 1913 beendet. Das entstandene Becken hat ein Gesamtvolumen von 1,670 Mio. m3 bei überstauter Fläche von 10,1 ha. Anfang März 1914 haben sich beim ersten Beckeneinstau und der Wassertiefe von ca. 20 m die Durchsickerungen auf der linken Dammböschung erheblich erhöht. Im April 1914 erreichten sie einen Wert bis zu 133 l/s bei einer Wassertiefe im Becken von 37 m. Nach der Bewertung der durchgeführten Überwachungen wurden durch einen Rutengänger unterirdische Risse aufgesucht und anschließend ausgepresst. Die Arbeiten dauerten bis August 1915 und die Bohrungen wurden bis zu einer Tiefe von 33 m durchgeführt. Nach Beendigung der Abdichtungsarbeiten gingen die Durchsickerungen auf 39 l/s zurück. Es handelte sich offensichtlich um die erste Anwendung eines Druckinjektionsverfahrens in Böhmen. Die Probleme mit den Durchsickerungen unter dem Damm begleiten jedoch den Betrieb der Anlage bislang, obwohl die Injektierungen des Dammbaugrunds noch mehrmals wiederholt wurden. 2003 wurden eine Generalreparatur und Rekonstruktion des Dammes nach 90 Jahren des Betriebs eröffnet, die gleichzeitig ebenfalls dieses Problem lösen sollten. Die Talsperre, die ein Kulturdenkmal ist, stellt eine Dominante der breiten Umgebung dar. Sie ist ebenfalls ein der weniger erhaltenen historischen mit der Stadt Most verbundenen Bauwerke nach ihrer Zwangsumsiedlung und Zerstörung von Bauobjekten in den 70. Jahren des letzten Jahrhunderts. Um das Becken herum führen zwei Wanderwege, u. zw. von Křižatky nach Klíny und von Lounice zum ehemaligen Aussichtsturm Jeřabina. Es ist erfreulich, dass die Stadt Litvínov beabsichtigt, diese touristisch interessanten Standorte noch besser zugänglich zu machen. Im benachbarten Tal des Baches Bílý potok, 2 km nördlich vom Becken, liegt ein sehr schönes Wintersportzentrum Klíny. 492,57 481,82 475,50 468,65 463,80 458,80 448,91 11 Jesenice 12 Die Stauanlage Jesenice befindet sich 5 km östlich von der Stadt Cheb am Fluss Odrava, dem rechtsseitigen Zufluss des Flusses Ohře. Der Fluss Odrava entspringt auf den südwestlichen Abhängen von Hraniční vrch an der tschechisch-bayerischen Grenze. Die meiste Fläche des Einzugsgebietes oberhalb der Talsperre liegt auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Ähnlich wie der Fluss Ohře fließt auch der Fluss Odrava auf unser Gebiet vom Westen zu und setzt durch das flache Tal zum Becken genannt Odravská pánev fort. Tiefer Kiesuntergrund mit zahlreichen tektonischen Spalten und zwei Grundwasserhorizonten bildete komplizierte Gründungsbedingungen. Geeignete morphologische Bedingungen ermöglichten hier jedoch schließlich den Aufbau eines zweitgrößten Beckens auf dem Gebiet von Povodí Ohře. Der Bau des Dammes wurde in der zweiten Hälfte 1957 mit Aufbau einer Baustelleneinrichtung und Erdarbeiten am Objekt der Grundablässe eröffnet. Der eigentliche Damm wurde 1959 fünf Monate geschüttet. Der Sicherheitsüberfall mit Schussrinne wurde im September 1960 aufgebaut und insgesamt wurde das Werk im November 1961 fertiggestellt. Der Aufbau dauerte 52 Monate. Der Damm ist als Erddamm ausgeführt, mit einer breiten Dichtungsschicht aus undurchlässigen Lehmen auf der Wasserseite. Der Stützkörper besteht aus einem Sand-Kies-Gemisch. Weil die Injektierungen des Untergrundes wenig wirksam und durch aggressives artesisches Wasser vom Untergrund angegriffen waren, wurde zur höheren Dammstabilität im Laufe des Testbetriebs dem luftseitigen Fuß ein Gegendamm zugeschüttet. Der Damm ist 23,8 m hoch, 11 m breit und 753 m lang. Der Damm ist am Fuß 100 m breit bei Dammkubatur von 488 000 m3. Das durch diesen Damm gebildete Gesamtvolumen beträgt 60,15 Mio. m3 beim Wasserspiegel von 760 ha. Auf der Dammkrone führt eine Straße Cheb-Mariánské Lázně-Plzeň. Das Turmeinlaufbauwerk, das im Becken vor dem Damm situiert ist, ist 27 m hoch, hat einen Außendurchmesser von 8 m und ist mit der Dammkrone mit einem Stahlbetonsteg verbunden. Aus dem Objekt führt zur Luftseite ein Betongang, in dem zwei Grundablässe von 1 400 mm Durchmesser verlegt sind. Das Stoßbecken unter dem Damm ist 29 m lang. An die Rohrleitung der Grundablässe ist eine Entnahmeleitung für insgesamt fünf Tur- binen einer Wasserkraftanlage angeschlossen, die sich oberhalb des Stollenauslasses im Raum unterhalb des Dammes befindet. Der rechtseitliche Sicherheitsüberfall ist aus Beton mit einer 90,7 m langen, dreimal gekröpften Überfallkante. Es knüpft daran zuerst eine 15 m breite und 300 m lange Betonrinne an, die stufenweise in eine 100 m lange Schussrinne übergeht, die in ein 50 m langes Stoßbecken eingeleitet ist. Während des Talsperrenbetriebs wurde in der Schussrinne 1975 eine Störung in den Schottersandunterbauschichten festgestellt, die unmittelbar mit einer Havarie drohte. Daher wurde sie noch in dem gleichen Jahr unverzüglich saniert. Der Hauptzweck der Stauanlage Jesenice, ähnlich wie bei Skalka, ist die Verbesserung der Durchflussverhältnisse am Mittellauf des Flusses Ohře bis Nechranice. Hinzukommt auch wieder ein teilweiser Hochwasserschutz des Flusses Odrava unterhalb des Dammes und insbesondere am Fluss Ohře. Der Fluss Odrava ist im Vergleich mit Ohře in seinen Erscheinungen wesentlich „ruhiger“, aber auch hier entstehen gefährliche Hochwassersituationen. Bedeutend beim Becken Jesenice ist die Nutzung zum Sport und Erholung sowie Fischfang. Die Durchflüsse von Odrava sind ebenfalls hydroenergetisch in einer Wasserkraftanlage genutzt, die unterhalb des Dammes mit einer Leistung von fast 300 kW situiert ist. Das Becken selbst sowie seine Umgebung ist ein idealer Raum zur Familienerholung und sportlichen Betätigung. Berühmt ist das hiesige Fischereirevier, die umliegenden Wälder sind wieder ein Paradies für Pilzsammler. In der letzten Zeit verschlechtern sich leider die Erholungsbedingungen durch unbedachte Ausbreitung der Erholungseinrichtungen. Nahes Bayern, Cheb und berühmte Kurorte (Mariánské Lázně, Lázně Kynžvart, Františkovy Lázně, Karlovy Vary) bieten Ausflugsmöglichkeiten. Aktive Bewegung in einer malerischen Landschaft von Český les ermöglichen zahlreiche Wander- sowie Fahrradwege. Unter dem Damm befinden sich zahlreiche Brunnen zur Grundwassergewinnung für die Wasseraufbereitungsanlage in der nahen Ortschaft Nebanice. Unter günstigen Durchflussbedingungen ist Odrava unterhalb des Dammes bis zur Einmündung in Ohře für die Wassersportler befahrbar. 439,20 ,5 1:2 1:3 422,60 443,07 75 1, 1: 439,20 ,25 1:1 426,40 1 :1 ,5 1:1 ,75 1:3 13 Jezeří Die Stauanlage Jezeří (ursprünglich Moritz-Talsperre genannt) wurde 1902-04 oberhalb einer heute bereits abgerissenen Ortschaft Kundratice durch den Fürsten Moritz Lobkovitz zwecks Trink- und Brauchwasserversorgung seiner Höfe, der Bierbrauerei und der vier angrenzenden Gemeinden - Hutě, Kundratice, Nové Sedlo nad Bílinou und der Stadt Ervěnice erbaut. Das Becken liegt am Bach Vesnický potok ca. 5 km nordöstlich von der Stadt Jirkov entfernt. Der Bach Vesnický potok entspringt in Krušné hory unter dem Felsen Medvědí skála beim Einzelhof Červená Jáma und das ganze Einzugsgebiet ist mit hochge- 14 wachsenem Buchenwald (Naturschutzgebiet Jezerka) bewaldet. Aber bereits knapp 1 km unterhalb des Dammprofils klafft bis zum Fuß von Krušné hory eine riesige Grube von Velkolom Československé armády, des größten Kohlentagebaus in Böhmen. Es ist ein unglaublicher Kontrast von zwei Welten - einer jungfräulichen unberührten Natur und einer verwüsteten Mondlandschaft. Die Talsperre ist eine Gewichtstalsperre, gemauert aus dem Bruchstein auf Zementmörtel, vom bogenförmigen Grundriss mit einem Krümmungshalbmesser von 120 m. Die Gründungssohle ist in gewachsenen Fels in einer Tiefe bis zu 5,5 m eingelassen. Die Dammhöhe über dem Fundament beträgt 23,1 m und über dem Gelände 17,5 m. Der Damm ist 86 m lang, in der Krone 4 m und am Fuß 15,5 m breit. Die Dammkubatur beträgt 8 500 m3. Das Gesamtvolumen des entstandenen Beckens beträgt 53 000 m3 bei überstauter Fläche von 0,6 ha. Kreisförmiger Entnahmeturm aus Beton von 2 m Innendurchmesser steht getrennt im Becken 6 m von der Stau- mauer entfernt. Darin sind zwei Entnahmerohrleitungen von 200 mm Durchmesser und eine Rohrleitung des Grundablasses von 350 mm Durchmesser installiert. Von dem Turmobjekt aus führen weiter zwei Rohrleitungen in die zwei auf der Wasserseite vermauerte Stollen der Grundablässe, die auf der Luftseite mit einem achteckigen Türmchen aus dem Naturwerkstein gekrönt sind. Hier befinden sich manuell betätigte Verschlüsse. Das Turmobjekt, das im oberen Teil ebenfalls ein achteckiges Türmchen hat, ist mit der Dammkrone mit einem Stahlbetonsteg verbunden. Höhere Durchflüsse werden beim vollgefüllten Becken über seitlichen Überfall auf der rechten Seite des Dammes mit einer 11,8 m langen Überfallkante überführt. Die Kapazität des Überfalls beträgt 12,6 m3/s. An den Überfall knüpft eine aus Bruchstein gemauerte Kaskade an, die 34,5 m lang ist und 16 Stufen hat. Rechts um das ganze Becken herum führt ein geschlossener eiförmiger Umlaufkanal zwecks Abführung der Zuflüsse außerhalb des Beckens bei eventuellen Dammreparaturen. Am Beckenzufluss befindet sich eine Kaskade von drei Sedimentationskammern mit einem Messüberfall. Wasserwirtschaftliche Nutzung des Beckens dauerte bis 2002, wo der Betrieb der Wasseraufbereitungsanlage eingestellt wurde. Die Anlage, die heute keine direkte Nutzung hat, hat ebenfalls ungeklärte vermögensrechtliche Verhältnisse zwischen Povodí Ohře, s. p., bzw. dem tschechischen Staat und den Lobkowitz. Die Talsperre, die ein Kulturdenkmal ist, kann allein zum Ziel eines Ausflugs werden. Der Beckenraum sowie das Becken selbst sind jedoch zum Schutz der Wasserressourcen eingezäunt und geschlossen. Ein herrliches Tal des Bachs Vesnický potok, Buchenwälder von Jezerka, Ruhe, Behaglichkeit - so unglaublich nah von einer ganz „umgestalteten“ Landschaft des Braunkohlenbekkens entfernt. Tiefer unterhalb der Talsperre führt um das Wasserwerk und das Sperrenhaus ein Wanderweg von Vysoká Pec und Jirkov zum Schloss Jezeří. Dieser Weg mit einige schwierigen Abschnitten, wo sich der Tagebau bis in das Massiv von Krušné hory einschneidet, ist auch für die Radfahrer zugänglich. Der Besuch des Schlosses Jezeří lohnt sich auf jeden Fall. In den 70. und 80. Jahren des letzten Jahrhunderts drohte zwar, dass das Schloss abgerissen wird, aber dank den bürgerlichen Initiativen wurde das Schloss gerettet und 1993 im Rahmen der Restitution an die Lobkowitz zurückgegeben. Somit erlebt heute das Schloss wieder und wird erneut zur Kulturstätte. 472,29 471,69 470,57 463,00 458,89 458,70 455,75 454,30 454,15 451,00 448,59 15 Jirkov 16 Die Stauanlage Jirkov zählt zum System der Wasserbecken, die Nordwestböhmen mit Trinkwasser versorgen. Die Talsperre liegt im tiefen Tal des Flusses Bílina in Krušné hory ca 2 km oberhalb der Stadt Jirkov. Der Fluss Bílina entspringt auf dem Kamm von Krušné hory westlich von der Ortschaft Zákoutí. Der Zufluss von Bílina ins Becken wird mit einer Gravitationsrohrleitung von dem benachbarten Einzugsgebiet des Bachs Lužec (Nivský potok) mittels einer Zuleitung, sog. „Nivský přivaděč“ gestärkt. Ins Becken mündet ebenfalls von der rechten Seite ein Bach Malá voda, der von der Ortschaft Květnov zufließt. Die Hauptaufgabe der Anlage besteht in der Sicherung der Trinkwasserversorgung für die Region Chomutov, zuerst in Kooperation mit den Becken Kamenička und Křímov, heute im System der Becken, die das Nordböhmische Braunkohlebecken zusammen mit den weiteren Stauanlagen Fláje und Přísečnice versorgen. Ein weiterer bedeutender Zweck ist der Hochwasserschutz des Gebietes unterhalb des Beckens und in Zusammenarbeit mit dem Becken Újezd und weiteren Anlagen auf dem Einzugsgebiet von Bílina. Zu den weiteren Zwecken des Beckens gehören, insbesondere nachdem die Wasserentnahmen für die wasserwirtschaftlichen Zwecke gesunken sind, die Notwasserversorgung der Industrie, insbesondere in der Region Most, Absicherung der minimalen vorgeschriebenen Durchflüsse im Fluss über die Stadt Jirkov und neu auch hydroenergetische Nutzung. Der Damm wurde als geschütteter Steindamm aus lokalen Materialien, mit schräger Kerndichtung aus Tonböden entworfen. Die gesamte Dammhöhe über dem Fundament betrug 54,6 m, bei einer Höhe in der Krone von 5,5 m und am Dammfuß von 167 m. Der Aufbau des Damms wurde 1960-1965 realisiert, aber bereits unmittelbar nach der Eröffnung des Betriebs wurden erhebliche Deformationen des Dammkörpers mit erheblich unterschiedlicher Setzung des wasserseitigen Stützkörpers und des Hauptstützkörpers verzeichnet. Ebenfalls die Bewegung des Wasserspiegels im Becken rief weitere irreversible Deformationen der wasserseitigen Böschung hervor. Alles wurde durch freie Schüttung des wasserseitigen Schützkörpers ohne Verdichtung verursacht. Der gesamte Dammumbau war nötig und erfolgte 1982-85. Das Becken wurde entleert und zwecks einer teilweisen Versorgung der Wasseraufbereitungsanlage wurde ein Entnahmekanal direkt am Zufluss von Bílina mit einer Rohrleitung bis zum Turmobjekt aufgebaut. Der Damm wurde im oberen Teil abgetragen, auf der Wasserseite bis um 16,5 m und im Hauptstützkörper um 11 m. Der ganze Dammkörper wurde auf der Luftseite durch Nachschüttung um ca. 30 m erweitert, sodass auch der Abflussgang verlängert, ein neues Eingangsportal geschaffen und die Führung der Wasserentnahme angepasst werden mussten. Der Damm wurde bis zur ursprünglichen Höhe mit Erhöhung um 1 m nachgeschüttet. Sein Querprofil wurde neu gestaltet und die Dammkronenachse wurde flussabwärts um 15,3 m vorgeschoben. Der Dichtungskern des Dammes wurde natürlich ebenfalls angeschlossen und verlängert. Die beiden nachgeschütteten Stützkörper wurden in 1,5 m Schichten verdichtet. Die wasserseitige Böschung des Dammes wurde mit Steinsatz befestigt. Im Zusammenhang mit der Anpassung der Krone mussten auch die Zufahrtsstraßen angepasst werden, an den beiden Ufern wurden dann ebenfalls Häuschen für die Ausmündung des Injektionsstollens aufgebaut. Der ganze Dammumbau war sehr erfolgreich und beseitigte alle Probleme mit den Deformationen. Auch dank dessen konnte dann 2000 eine endgültige Anpassung der Dammkrone in die heutige Form durchgeführt werden, d. h. mit einer 3 m breiten Fahrbahn mit Bitumenbetonoberfläche. Heute ist der Damm über dem Fundament 55,6 m hoch, in der Krone 5,5 m breit. Der Damm ist 190 m lang und am Fuß 200 m breit. Das entstandene Stauvolumen änderte sich im Vergleich zum ursprünglichen nicht und beträgt insgesamt 2,769 Mio. m3 bei überstauter Fläche von 16,4 ha. Am wasserseitigen Fuß des Dammes steht ein Objekt des Schachtsicherheitsüberfalls, in dessen unteren Teil zwei Grundablässe von 800 mm befindlich sind. Im Steg des Überfalls sind auf drei Ebenen die Entnahmen für die Wasseraufbereitungsanlage situiert. Der Überfall und die Ablässe sind in den unteren Teil des Abfluss- und Kommunikationsstollen ausgemündet, der unter dem Damm verläuft. Im oberen Teil des Kommunikationsstollens ist auch eine Wasserleitung für die Wasseraufbereitungsanlage geführt. Im Maschinenraum der unteren Ablässe am Fuß des Schachtüberfalls befindet sich eine Wasserkraftanlage von einer maximalen Leistung 140 kW. Die Räume der Talsperre sowie des Wasserbeckens waren bis vor kurzem wegen des Schutzes der Wasserquelle unzugänglich. Das Tal Telšské údolí, wie das Tal des Flusses Bílina von Jirkov aus nach einem ehemaligen Hegerhaus Telš genannt wird, ist ein Ausflugsgebiet. Aus der Sicht der touristischen Nutzung des ganzen zentralen Teiles von Krušné hory war das ursprünglich unzugängliche Tal von Bílina 2010 für die Öffentlichkeit geöffnet. Ein schönes Tal, das zu Spaziergängen und Radfahrten einlädt, ist mit Sicherheit wieder ein großes Lockmittel und anziehendes Ziel für die Besucher. Das herrliche Gebiet der Kämme von Krušné hory hat den bequemsten und ebenfalls den direktesten Zugang erworben. Im oberen Teil des Einzugsgebietes des Bekkens bei der Gemeinde Mezihoří befindet sich am linken Talhang des Flusses Bílina ein kleines, jedoch schönes Ski-Zentrum mit künstlicher Verschneiung der Pisten. 411,70 410,50 408,00 404,00 403,50 401,00 451,60 440,00 452,70 448,00 454,80 1: 1 ,4 1:2,2 426,26 418,00 406,08 ,5 1:1 35 ,5 , 1 :1 1:1 ,35 1:1 401,00 17 Kadaň 18 Die Stauanlage Kadaň finden wir am Fluss Ohře am westlichen Rand der Stadt Kadaň, direkt unterhalb des Franziskanerklosters. Der Mittellauf von Ohře unterhalb von Karlovy Vary bis nach Nechranice zählt unbestritten zu den schönsten tschechischen Flussabschnitten mit tiefen Tälern, häufigen Stromschnellen, Felsformationen und mit herrlicher Natur in der Umgebung. Dem ist es auch im Dammprofil so. Zum Grund des Aufbaus wurde Reduzierung des Beckenvolumens von Nechranice um 2 Mio. m3 wegen der Sperre des Zipfels von Čakovice für die Grubenhalde. Das Vorratswasser im Becken Kadaň sollte dies ersetzen. Der Aufbau der Stauanlage Kadaň knüpfte an den Aufbau der anderen großen Talsperren am Fluss Ohře an und verlief vom Juli 1966 bis Dezember 1971. Der Damm ist eine Gewichtsmauer aus Beton, von 104 m Länge und 4,9 m Breite. Der gesamte Damm besteht aus einem linksufrigen Block, drei Überfallblöcken mit vier Pfeilern, einem Kraftwerkblock und einem rechtsufrigen Block. Dafür wurden 20 000 m3 Beton verbraucht. Die Überfälle mit Kapazität von 750 m3/s sind mit 4,3 m hohen Segmentverschlüssen mit einer Aufsatzklappe bei Breite des Überfallfeldes von 15 m gesteuert. In zwei mittleren Pfeilern sind die Grundablässe von 1 000 mm Durchmesser installiert, die jedoch in bezug auf wassertransportierte Feststoffe im Beckenraum nicht verwendet werden. Unterhalb des Dammes befindet sich ein 20 m langes und 2,3 m tiefes Stoß- becken, das direkt auf dem Felsuntergrund gegründet ist. Der Damm mit Injektionsgang über alle Blöcke bis zum Kraftwerksblock ist direkt auf dem Felsuntergrund gegründet. Das Wasserkraftwerk ist in einem getrennten Block auf der rechten Dammseite situiert und mit einer Kaplanrohrturbine als Prototyp mit Durchmesser des Laufrades von 2 360 mm ausgestattet. Das Schluckvermögen beträgt 30 m3/s und die installierte Leistung 2,35 MW; Diese ist jedoch mit Rücksicht auf die Konstruktion des Generators auf maximal 2 MW beschränkt. Von dem Stau im Becken kann das Wasser über Pumpstation Rašovice in den Industriewasserkanal umgepumpt und in einem künstlichen offenen Gerinne im Vorland von Krušné hory bis zum Einzugsgebiet von Bílina überführt werden, wo es die meiste Zeit des Jahres an Wasser zur Versorgung der hiesigen Industrie und Energietechnik mangelt. Von der Stauanlage Kadaň entnehmen auch die Wärmekraftwerke Prunéřov I a II das Wasser über die Pumpstation Mikulovice. Das andere Kraftwerk, diesmal Tušimice, entnimmt das Wasser vom Fluss Ohře 3 km unterhalb des Beckens am Wehr in Želina. Das Becken ermöglicht ebenfalls eine Erholung, insbesondere Angelsport. In der zweiten Hälfte der 90. Jahre des letzten Jahrhunderts wurde die Anlage einer Generalreparatur unterworfen. Die Betonkonstruktionen wurden saniert und eine neue Maschine zur mechanischen Reinigung der Rechen im Wasserkraftwerk wurde installiert, das die Generalreparatur auch erfuhr. Zuletzt wurden 2002 die oberen Maschinenräume bzgl. Betätigung der Segmentverschlüsse des Überfalls rekonstruiert. Heute ist die Stauanlage Kadaň, inkl. Kraftwerk, mit dem modernsten Steuerungssystem ausgestattet und verträgt in dieser Richtung den Vergleich mit der europäischen Spitze in der Branche. Zu Besuch der Umgebung lockt vielleicht die königliche Stadt Kadaň selbst am meisten. Diese Stadt wurde 1261 von Přemysl Otakar II. gegründet, wobei sie den größten Aufschwung unter der Regierung von Karel IV. erreichte, der der Stadt königliche Privilegien erteilte. Zu den bedeutendsten Denkmälern zählen Franziskanerkloster vom 15. Jahrhundert mit einer Kirche der 14 Nothelfer, die seit 1995 in die Liste der Nationalen Kulturdenkmäler der Tschechischen Republik einbezogen ist. Heute hat hier das Stadtmuseum seinen Sitz, wo Sie die Schätze der regionalen Bodenschätze, aber auch Belehrung aus der Geschichte finden können, u. zw. in drei Expositionen. In der Stadt gibt es zahlreiche sehr schöne renovierte Sehenswürdigkeiten inkl. der Burg, die über dem Fluss Ohře emporragt. Die Stadt Kadaň erhielt für ihre Pflege des Aussehens zahlreiche Anerkennungen inkl. des Titels „Stadt des Jahres“. Der Fluss Ohře ist ein von den Wassersportlern vielgesuchter Fluss, im Tal finden wir viele Reservationen und Naturdenkmäler. Am rechten Ufer dehnen sich das Gebirge Doupovské hory und links das Gebirge Krušné hory aus, wobei der Fluss dieses Gebirge gerade am Ende des Staubeckens Kadaň verlässt. Vier Kilometer unterhalb des Dammes befindet sich ein Mäander von Želina mit einer tiefen Schlucht des Flusses Ohře, der in das größte Becken in Nordwestböhmen mündet - Stauanlage Nechranice. Das ganze romantische Tal des Flusses Ohře oberhalb der Stadt Kadaň lädt die Besucher zu Fußwanderungen, Radsport oder Autofahrten ein. 289,55 286,00 275,80 289,55 286,00 282,00 275,80 275,80 272,50 19 Kamenička 20 Die Stauanlage Kamenička (ursprünglich „Kaiser Franz Josef Talsperre“ genannt) befindet sich 8 km nordwestlich von Chomutov entfernt in einem seitlichen Tal des Flusses Chomutovka am Bach Kamenička, der im Torfmoor unter dem Hügel Jelení vrch im zentralen Teil von Krušné hory entspringt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand in Chomutov im Zusammenhang mit der Entwicklung und Konzentration der Industrie eine kritische Situation bei der Versorgung mit Wasser, u. zw. sowohl aus der Sicht seiner Menge als auch seiner Qualität. Bis zu dieser Zeit wurde das Wasser nur aus den Brunnen gefasst, sodass es an Wasser mangelte und seine Qualität unzureichend war. Zur Lösung dieses Problems wurde Professor A. R. Harlacher von der Prager Technik zugezogen, der 1871 - 72 eine Rekonstruktion der Teiche Novodomské rybníky im oberen Teil von Krušné hory und einen Aufbau einer gemauerten Talsperre in Höhe von 38 m am Fluss Chomutovka ca. 1 km oberhalb des Zusammenflusses mit Kamenička vorschlug. 1891 erarbeitete die Firma Rumpel a Niklas ein Projekt, das mit einem Bedarf von 60 l Wasser pro Person und Tag rechnete, und davon ergab sich das nötige Stauvolumen von 660 000 m3. Währenddessen verliefen die Arbeiten an weiteren Studien, in deren Rahmen das Profil am Fluss Chomutovka wegen eines ungenügenden Wasserzuflusses für ungeeignet bezeichnet wurde. 1898 erstellte Professor Dr. Otto Lueger von der Universität Stuttgart ein Gutachten aller Projekte und aufgrund seiner Schlussfolgerungen wurde über den Aufbau der Talsperre Kamenička praktisch in der heutigen Form entschieden. Der Stadtrat in Chomutov bewilligte das Projekt 1899 und ergänzte es im Rahmen eines wasserrechtlichen Verfahrens um rationelle Änderungen und Anregungen. Das ganze Projekt wurde in folgende drei Etappen aufgegliedert: 1. Talsperre Kamenička zusammen mit dem Umleitungskanal und Stollen zur Überführung der saueren Wässer von den Torfmooren außerhalb des Flussgebietes. 2. Filtrieranlage mit Wasserturm. 3. Zuführungsleitung zur Filtrierung, Zuführung vom Wasserturm in die Stadt und städtisches Wasserleitungsnetz. Im Voraus vor dem Aufbau des Wasserversorgungssystems der Stadt Chomutov wurde städtische Kanalisation realisiert. Die Talsperre Kamenička wurde in den Jahren 1900-04 erbaut und in der Zeit der baulichen Saison arbeiteten hier 700-1000 Menschen, größtenteils Kroaten und Italiener. Der Aufbau wurde an die Firma G. A. Wayss & Cie. aus Wien vergeben, die eine Ausschreibung von fünf vorgeladenen Firmen gewann, mit Gesamtkosten von 1,440 Mio. Kronen. Die gleiche Firma wurde später auch mit dem Aufbau der Filter und des Wasserturmes beauftragt. Das Bauwerk auf Kosten der Stadt Chomutov beaufsichtigte der städtische Bauleiter Ernst Landisch und die Realisierung des Bauwerkes inspizierte ein fünfgliedriger Ausschuss unter Führung des Bürgermeisters Anton Schiefer. Es handelt sich um eine Gewichtsmauer, aus Bruchstein, mit einem Bogengrundriss. Gegründet wurde sie auf einem ungestörten Granituntergrund. Als eigenes Dammmauerwerk wurde ungestörter gesunder Gneis verwendet. Am wasserseitigen sowie am luftseitigen Fuß wurde eine den Wasserauftrieb verhindernde Dränage gebettet. Weitere Dränage ist direkt im Damm auf der Wasserseite gebettet und verhindert das Durchdringen des gesickerten Wassers in den Dammkörper. Der Damm erhebt sich 31 m über den Talgrund, die Dammkrone ist 153 m lang und 4 m breit. Der Damm ist am Fuß 30 m breit mit einem Volumen des Mauerwerks von ca. 45 000 m3. Das gesamte Stauvolumen des durch Abdämmung des Tals entstandenen Staubeckens beträgt 0,714 Mio. m3 mit einem Wasserspiegel von 6 ha. Einen Bestandteil des Damms stellt ebenfalls ein in das Becken vorgeschobener Wasserentnahmeturm dar. Hier gibt es zwei Grundablässe von 400 mm Durchmesser und eine Wasserentnahmeanlage in drei Etagen. Ein seitlicher Überfall von 23,8 m Länge auf der linken Dammseite dient der Abführung der Hochwasserdurchflüsse. In die Sammelrinne des Überfallobjektes ist eine Umlaufrinne um das Becken herum angeschlossen und es gibt hier ebenfalls eine provisorische Wasserentnahme für den Fall der Außerbetriebsetzung des Beckens. Das Wasser von dem Überfallobjekt wird unter der Überbrückung der Dammkrone mittels einer Kaskade in die Ablaufrinne unterhalb des Dammes abgeführt. Die Kapazität des Überfalls und der Kaskaden beträgt 29 m3 /s. Auf der linken Seite des Beckens ist ein Umlaufkanal gebaut, der zur Abführung des Wassers von schlechter Qualität außer des Beckens oder zur Überführung des Wassers beim abgelassenen Becken dient. Das ganze System ist derart gelöst, damit nur sauberes Qualitätswasser in das Becken gelangt. Im oberen Teil des Einzugsgebietes gibt es ausdehnte Torfmoore, sodass die Qualität des zufließenden Wassers bei der Frühlingsschneeschmelze und den höheren Durchflussmengen nach Regen sich erheblich verschlechtert. Aus diesem Grunde wurde im oberen Einzugsgebiet ein weiteres Verteilungsobjekt erbaut, das die Abführung des Wassers von schlechter Qualität von den Torfmooren mittels eines Stollens in das Einzugsgebiet von Chomutovka ermöglicht. Dieser Stollen, Dieters Stollen genannt, wurde zugleich mit der Talsperre gebaut; er wurde mit bergmännischen Verfahren drei Jahre vorgetrieben. Der Stollen ist 1 200 m lang und sein Profil beträgt 1,2 x 1,8 m. Alle Objekte der Talsperre sind bis heute voll funktionsfähig und bieten nach wie vor die über den Standard hinaus gehenden Funktionen bei der Wasserbewirtschaftung an. Das Werk ist an ein wasserwirtschaftliches System angeschlossen, welches das Gebiet von Podkrušnohoří mit Trinkwasser versorgt. Zusammen mit der Stauanlage Křímov, die sich im gegenüberliegenden Tal befindet, versorgt das Werk die Wasseraufbereitungsanlage Třetí mlýn, die sich am rechten Ufer von Chomutovka oberhalb des Zusammenflusses mit dem Bach Křímovský potok und Kamenička befindet. Im Einzugsgebiet oberhalb der Talsperre breitet sich ein Naturschutzgebiet „Buky nad Kameničkou“ aus, das 1994 verkündet wurde. Hier wird ein 200 Jahre alter natürlicher Buchen-Bergahorn-Wald geschützt. Im Quellengebiet des Einzugsgebietes befindet sich ein Naturschutzgebiet „Novodomské rašeliniště“, das bereits 1967 verkündet wurde, seine heutige Fläche beträgt 377 ha. Das Gebiet besteht aus zwei Torfmooren von Hochmoortyp. In diesen Torfmooren wächst Sumpfkiefer und in deren Unterwuchs kommen alle typischen Arten der Torfmoorflora vor. Dem Fluss Kamenička entlang führt ein vielgesuchter Wanderweg, der auch von den Radfahrern häufig genutzt wird. Dieser Weg verbindet das Tal des Flusses Chomutovka (heute Bezručovo údolí) mit dem oberen Teil von Krušné hory. Bei einer Sitzung des Gemeindeausschusses der Stadt Chomutov am 15. September 1898 trug Herr Stadtrat Dr. Richard Goldmann ein Referat über Beendigung der Voruntersuchungen vor und schlug gründliche Erläuterung der Sachlage im Namen des Stadtrates, der Finanzsektion und der Kommission für wasserwirtschaftliche Verwaltung vor, damit die Firma C. Kořte & Cie. mit der Erstellung des Projektes bzgl. einer einheitlichen Trink- und Nutzwasserversorgung der Stadt Chomutov aufgrund des Aufbaus einer Talsperre im Tal des Bachs „Gróllbach“ (heute Kamenička) beauftragt wird. Ende November 1898 wurde das Projekt erstellt und am 1. Dezember 1898, am Vorabend des in der ganzen Monarchie in einer großartigen Weise gefeierten 50. Jubiläums der Regierung seiner Majestät Kaiser Franz Josef fand eine außerordentliche Sitzung der Gemeindevertretung statt. Bei dieser Sitzung wurden in einer begeisterten Weise die Empfindungen der unverbrüchlichen Liebe und unwandelbaren Treue für den Monarchen zum Ausdruck gebracht. Bei dieser Sitzung legte Herr Bürgermeister Anton Schiefer die Pläne der Firma C. Kořte & Cie. vor und dabei bemerkte er folgendes: „Angesichts der epochalen Bedeutung des ganzen Bauwerkes - seinesgleichen gibt es in der gegenwärtigen Zeit in Österreich nicht - und angesichts der eminenten Bedeutung der Wasserversorgung der Stadt, kann das Jubiläum der Regierung nicht schöner gefeiert werden, als so, dass wir dies zum Ausgangspunkt der tatsächlichen Lösung der Frage der Wasserversorgung machen und das Objekt mit Namen des Kaisers bezeichnen, der stets inniger Förderer der kulturellen und humanitären Bemühungen auf allen Gebieten war. „Auf diese Weise beschlossene Widmung wurde von Seiner Hoheit zur Kenntnis genommen und der Stadtgemeinde Chomutov wurde die Bewilligung durch Seine Hoheit zur Benennung des Stauwerkes „Kaiser Franz Josef Talsperre“ erteilt. Soviel Zitazion von der Festschrift, die durch die Stadtgemeinde Chomutov bei der Gelegenheit der Legung des letzten Steins auf der Talsperre Kamenička herausgegeben wurde. 595,20 572,45 571,45 568,45 565,90 564,20 21 Křímov 22 Die Stauanlage Křímov liegt nordwestlich von Chomutov, im Tal des Baches Křímovský potok. Dieser entspringt nordöstlich von der Gemeinde Hora Svatého Šebestiána und mündet in den Fluss Chomutovka 1 km unterhalb des Dammes. In der Zeit eines höheren Wasserbedarfs, insbesondere in den 80. Jahren des letzten Jahrhunderts, waren durch Durchflüsse im Bach Křímovský potok durch Umpumpen des Wassers vom Bach Prunéřovský potok mittels der Pumpstation Celná verbessert. Diese ist jedoch bereits konserviert und außer Betrieb. Die Bauarbeiten wurden bereits 1953 aufgenommen. 1955, aufgrund einer Entscheidung der damaligen Regierung der ČSR, wurde der Damm aus wirtschaftlichen Gründen in die heutige Form neu projektiert, d. h. er wurde um 12 m im Vergleich zum ursprünglichen Projekt gesenkt. Der Damm der Stauanlage ist somit heute nur 48 m über dem Fundament hoch, die Dammlänge in der Krone beträgt 201 m, bei einer Dammbreite von 4 m. Die Dammkubatur beträgt 101 000 m3 Beton und das gebildete Becken hat ein Gesamtvolumen von 1,48 Mio. m3, bei überstauter Fläche 10,4 ha. Bei dem Damm handelt es sich um eine Gewichtsmauer aus Beton, mit einem Bogen auf der linken Seite. Gerade diese „Wölbung“, die durch ungünstige Geologie am linken Abhang des Tales bedingt ist, gehört zu den Merkwürdigkeiten der Talsperre. In der Längsrichtung läuft im oberen Teil ein Revisions- und im unteren Teil ein Injektionsstollen. Die beiden sind mit einer Wendeltreppe verbunden. Die Grundablässe von 800 mm Durchmesser sind direkt im Dammkörper einbetoniert. Der Sicherheitskronenüberfall ist als freier Überfall mit zwei Feldern von 2 x 12,9 m Breite ausgeführt. Maximale Überfallkapazität beträgt 45 m3/s. An die Überfälle und das Objekt der Grundablässe knüpft im Bereich unterhalb des Dammes ein mächtiges Stoßbecken aus Beton von trichterförmiger Form, das in die Ablaufrinne übergeht. Die Entnahmeanlage für die Wasseraufbereitungsanlage bildet ein Paar der gegenseitig verbundenen Rohrleitungen von 400 mm Durchmesser, die im oberen Teil in Durchmesser von 200 mm mit drei Entnahmeebenen des Wassers vom Becken übergehen. Die Einlässe werden von dem Entnahmehaus auf der Dammkrone manuell betätigt, das links von der Verschlusskammer steht. Der Zweck der Stauanlage ist es, in Zusammenarbeit mit dem historischen Becken Kamenička, das Rohwasser für die Wasseraufbereitungsanlage Třetí mlýn zu liefern, die die Bewohner der Stadt Chomutov mit Trinkwasser versorgt. Auch nach dem Aufbau des Beckens Přísečnice ist diese Wasseraufbereitungsanlage in Chomutov aus den drucktechnischen Gründen im Wassernetz unvertretbar. Das ganze Einzugsgebiet des Beckens ist bewaldet und reicht bis zum Kamm von Krušné hory hin. Im rechten oberen Teil des Einzugsgebietes führt im Bereich der Gemeinde Křímov internationale Straße I/7, die gegenwärtig außer- 566,88 1:0,03 halb des eigentlichen Einzugsgebietes von Křímovský potok verlegt ist, damit der Straßenverkehr keine Qualitätsprobleme des Wassers im Becken verursachen kann. Beinahe entlang des ganzen Beckens führt ein frequentierter Wanderweg aus dem Tal des Flusses Chomutovka zur Station Křimov und weiter bis zum Kamm von Krušné hory hin. Das Becken selbst, ähnlich wie die anderen wasserwirtschaftlichen Becken, ist für die Öffentlichkeit unzugänglich. Der Bach Křímovský potok bildet oberhalb des Beckens stellenweise eine wilde Felsschlucht. Am rechten Abhang oberhalb des Beckens führt die Einsenbahnstrecke Chomutov-Vejprty. Von der Einsenbahnstrecke aus wurde mittels eines neu erbauten Anschlussgleises in der Zeit des Aufbaus der Talsperre das meiste Material zu einem das ganze Tal überbrückenden Kabelkran gebracht. Die Stauanlage erbaute die Firma n. p. Ingstav Brno, die sich jedoch im Laufe des Aufbaus in die Firma o. p. Vodní stavby integrierte. Die Bauarbeiten wurden bereits 1953 aufgenommen. 1955 wurde, aufgrund einer Entscheidung der damaligen Regierung der ČSR, der Damm aus wirtschaftlichen Gründen in die heutige Form neu projektiert, d. h. um 12 m im Vergleich zum ursprünglichen Projekt gesenkt. Die Projektvorbereitung, die von Hydroprojekt Brno (heute Poyry Enviroment) gesichert wurde, war interessant. Die Studienarbeiten enthielten ebenfalls eine sehr merkwürdige Variante einer Pfeilergewölbestaumauer aus Beton mit drei Gewölben, die sich auf den Talflanken auf Gewichtsblöcken und im Tal auf zwei mächtigen Pfeilern von 10 m Breite und bis 63 m Länge stützten. Die mittlere Wölbung hatte eine Stützweite von 60 m, die beiden seitlichen Wölbungen 37 m. Es hätte sich um unsere einzige Pfeilergewölbestaumauer mit einem außerordentlich interessanten architektonischen Ausgang gehandelt. Mit Rücksicht auf eine ermittelte geologische Störung an der Stelle des Stützpfeilers, aber vielleicht auch mit Rücksicht auf einfachere Realisierung, wurde schließlich die ursprüngliche Variante der Gewichtsmauer aus Beton, gesenkt um 12 m, angenommen, wodurch lt. Kostenvoranschlag 31 % Kosten und 90 000 m3 Beton gespart werden konnten. 522,71 23 Mariánské lázně 24 Die Stauanlage befindet sich 2 km nördlich von dem weltberühmten Kurort Mariánské Lázně, nach dem die Stauanlage auch benannt ist. Die Talsperre wurde am Bach Úšovický potok (ehemals als Kamenný potok erwähnt) bereits am Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und es handelt sich um unsere älteste Staumauer. Das Becken hat ein sehr kleines Einzugsgebiet, weniger als 3 km2, und so ist der Zufluss mit einer in Rohren verlegten Überführung aus dem Bach Třebízský potok gestärkt, insbesondere jedoch durch Umpumpen des Wassers vom Becken Podhora und bis 1995 auch mit Umpumpen aus dem Bach Pramenský potok mittels einer Pumpstation Mnichov. In diesem Profil wurde sogar in den 80. Jahren ernsthaft über den Aufbau einer weiteren Talsperre nachgedacht. Auf diese Weise entstand ein kleines wasserwirtschaftliches System für die Trinkwasserversorgung der Region Mariánské Lázně, wobei die Stauanlage Mariánské Lázně hier als ein Ausgleichsbecken mit eigenem Zufluss diente. Der Bach Úšovický potok gehört nicht ins Einzugsgebiet des Flusses Ohře, aber schon ins Einzugsgebiet des Flusses Berounka. Aber mit Rücksicht auf die Einbindung im System mit dem Becken Podhora stellt er einen untrennbaren Bestandteil des Gebietes von Povodí Ohře dar. Den ersten Vorschlag bzgl. Aufbau der Talsperre stellte 1883 Herr Wenzel Lerchel, Gemeinderat von Mariánské Lázně, u. zw. infolge der hohen an das Wasser insbesondere in der Kursaison gestellten Ansprüche, wo die Bevölkerungszahl bis um das Fünffache stieg und die Grundwasserquellen die Belastung nicht ertragen konnten. Bereits 1884 schlug Professor A. R. Harlacher von der Prager Technik den Aufbau einer Gewichtsstaumauer von 16,5 m Höhe und 150 m Länge vor. Bei der Lösung des Beckens ging er von dem Bedarf von 150 l/s á Person und Tag aus, aber bereits 1887 reichte dieser Wasserbedarf nicht einmal aus. Daher erarbeitete Herr Fridrich Zickler ein neues Projekt der Staumauer von 20 m Höhe. Ein katastrophales Hochwasser am Fluss Teplá in Karlovy Vary 1890 verzögerte jedoch den Aufbau der Talsperre. Zugleich wurden ebenfalls Befürchtungen erweckt, dass ein Dammbruch erfolgen könnte. Daher wurde für die weitere Vorbereitung schließlich das ursprüngliche Projekt von Professor Harlacher verwendet. Für die damaligen Verhältnisse handelte es sich um ein ziemlich kühnes Bauwerk. Es handelte sich um eine Staumauer mit Krümmungshalbmesser von 300 m, 150 m Länge und 16,9 m Gesamthöhe, 3,3 m Kronenbreite und 7,9 m Fußbreite. Der Damm hatte ein Betonfundament bis zur ursprünglichen Geländehöhe. Die Entnahmeanlage wurde im Turmobjekt inmitten des Dammes untergebracht, der hufeisenförmige Sicherheitsschachtüberfall befindet sich im rechten Teil der Talsperre. Das gesamte gebildete Stauvolumen betrug 93 000 m3. Bereits bald nach der Inbetriebnahme der Anlage zeigte sich, dass das Stauvolumen in bezug auf den Anstieg der Bevölkerungszahl im Kurort während der Saison ungenügend ist. Sofort wurde nach einer Lösung gesucht uns als die optimalste Variante wurde der Gedanke Herren Ing. E. L. Peters, Staatsingenieur Václav Panocha und Direktor des Kurortes Architekt Josef Schaffer akzeptiert, den Staudamm zu erhöhen. Obwohl sich die historischen Quellen voneinander unterscheiden, wurde das Bauwerk wahrscheinlich 1912 fertiggestellt. Der Damm wurde um 3 m erhöht und zugleich die Krone auf 3,5 m erweitert. Das ursprüngliche Stauvolumen erhöhte sich dreifach, u. zw. auf die heutigen 278 000 m3 bei überstauter Fläche von 4,3 ha. Es ist interessant, dass das Projekt eine weitere Dammerhöhung etwa um 1920 voraussetzte, dies ist jedoch bereits nie geschehen. Der Damm ist heute 116 m lang, über dem Fundament 19,9 m hoch, die Kronenbreite mit einem zugeschütteten Erdteil beträgt 19,5 m und die Dammfußbreite beträgt 117 m. Der Grundablass ist im ehemaligen Entnahmeturmobjekt installiert. Die Rohrleitung des Grundablasses ist in einem Stollen verlegt. Das Entnahmeobjekt wurde in dem ehemaligen Sicherheitsüberfall mit möglicher Entnahme in zwei Etagen situiert. Der freie seitliche Sicherheitsüberfall, mit dreimal krumm gebogenen Überfallkante von 18 m Länge ist am rechten Beckenufer situiert. Die Stauanlage Mariánské Lázně löste in ihrer Zeit die mit der Trinkwasserversorgung der Stadt und des Kurortes verbundenen Probleme und nach mehr als 100 Jahren dient sie ihrem Zwecke auch zuverlässig weiter. Der ganze Raum der Schutzzone des Beckens ist eingezäunt und unzugänglich; dies fordert der Schutz der Wasserressourcen. In der Umgebung gibt es jedoch unerschöpfliche Menge von Natur-, Kultur- sowie historischen Sehenswürdigkeiten, von Mariánské Lázně angefangen. Berühmte spielende Fontäne, Kolonnaden, Heilwasserquellen, Spaziergänge in den Kurparkanlagen und Möglichkeiten einer attraktiven Erholung sind überall erreichbar. 732,53 731,79 725,00 731,79 732,53 725,00 716,95 25 Myslivny 26 Die Stauanlage befindet sich 3 km westlich von der Gemeinde Boží Dar in Krušné hory am Bach Černá, der an der tschechisch-sächsischen Grenze entspringt und in der Gemeinde Potůčky zurück nach Sachsen fließt. Die Anlage von lokaler Bedeutung wurde 1956-58 als Hauptquelle des Trinkwassers für eine Gruppenwasserversorgung Jáchymov erbaut. Der Damm ist 5,6 m hoch, 130 m lang und in der Krone 4,5 m breit. Der Damm mit der Krone auf Kote 959,11 m ü. M. ist die höchst gelegene Stauanlage in der Verwaltung von Povodí Ohře. Es handelt sich um einen geschütteten Erdstaudamm mit Innenlehmdichtung. Das gebildete Becken hat ein Gesamtvolumen von 60 000 m3 und überstaute Fläche von 4,1 ha. Es handelt sich um ein höchst gelegenes Wasserbecken in der Tschechischen Republik. Die Funktionsobjekte der Talsperre sind einfach gelöst und bestehen aus einer Auslaufanlage mit einem Einlauf, der aus zwei Stahlrohren von 600 mm Durchmesser zusammengesetzt ist. Der Entnahmestollen ist direkt in die rechtsufrige Wasseraufbereitungsanlage eingeleitet und der seitliche Sicherheitsüberfall ist 28,8 m lang mit einer Kapazität von 27 m3. Dieser ist auf der linken Dammseite situiert. Das Objekt wurde 2005 rekonstruiert inkl. Erhö- hung der Kapazität der Ablaufrinne. Aus der Sicht der Wasserqualität handelt es sich um ein problematisches Wasserbecken. Dies ist durch seine Lage in der Nähe des Torfmoors und durch ein verhältnismäßig kleines Volumen gegeben, sodass auch eine geringere Verschmutzung des Zuflusses sich auf die Wasserqualität auswirkt. Der Beckenzufluss kann durch Trennung des Wassers in den Graben Blatenský příkop beeinflusst werden, was ein historischer künstlicher Wasserkanal aus dem Gebiet von Boží Dar in die Gemeinde Horní Blatná ist, der sämtliche linksseitige Zuflüsse des Bachs Černá aufnimmt. Es gibt zahlreiche Beispiele der perfekten Koexistenz des Menschen mit der Natur in Krušné hory und ein der bekanntesten und bestens erhaltenen ist eben der Graben Blatenský příkop. Mit seinem Aufbau wurde 1540 begonnen und vier Jahre später wurde er fertiggestellt. Der sich entwickelnde Bergbau in der Region Blatno forderte damals eine riesige Wassermenge, insbesondere als Energiequelle für die Schächte selbst sowie die Erzaufbereitungsanlagen. Die einzigen Wasserquellen waren hier jedoch das Flüsschen Černá und der Bach Blatenský potok, was dem wachsenden Bedarf auf keinen Fall genügte. Der Graben Blatenský příkop leitete das Wasser aus dem Flüsschen Černá und aus dem Bereich des Torfmoors in der Umgebung von Boží Dar zu, mündete dann in den Bach Blatenský potok unweit der Gemeinde Horní Blatná. 1980 wurde der Graben Blatenský příkop zum technischen Kulturdenkmal erklärt und heute führt entlang seines ganzen Laufs ein Lehrpfad. Dieser beginnt ca. 1,5 km westlich von dem bekannten Zentrum Boží Dar und oberhalb von Horní Blatná verbindet er sich mit einem nicht weniger interessanten Lahrpfad Vlčí jámy. Der Graben Blatenský příkop ist knapp 12 km lang, hat insgesamt 23 Haltepunkte und in einem angenehm ruhigen Tempo legen Sie die Strecke in etwa 4 Stunden zurück. Die beiden Städtchen an seinen Enden haben eine gute Busverbindung, nach Horní Blatná können Sie zusätzlich dazu bequem auch mit Zug fahren. „Myslivny“ ist ein Wasserbecken, das ganze Einzugsgebiet ist jedoch ein Bestandteil des bedeutenden Wintersportzentrums Boží Dar. Hier gibt es sehr gute Bedingungen zum Lang- sowie Abfahrtslauf insbesondere für Familien mit Kleinkindern. Der nahe gelegene Berg Klínovec oder das Areal Neklid zählen wieder zu den tschechischen Top-Zentren für Abfahrtslauf. Im Sommer bietet der Kamm von Krušné hory außerordentlich günstige Bedingungen für Radfahren. Über den nahen Grenzübergang kann auch der nahe gelegene bedeutende sächsische Kurort Oberwiesenthal besucht werden. 959,11 957,77 27 28 Naděje Die kleine Stauanlage Naděje liegt in einem tiefen und unzugänglichen Tal des Baches Hamerský potok bei der Ortschaft Naděje, 5 km nördlich von der Stadt Cvikov. Der Bach Hamerský potok entspringt unterhalb des Hügels Ptačinec, 1 km westlich von dem höchsten Punkt des Gebirges Lužické hory - Luž. Das ganze Einzugsgebiet ist dicht bewaldet. Die Anlage wurde 1937-38 zwecks Schaffung einer Wasserreserve für den Antrieb der Mühle Hamerský mlýn und des Sägewerkes in der Ortschaft Naděje als Ersatz für die Unterfangung des Bachs Hamerský potok zur Trinkwasserversorgung der Stadt Varnsdorf aufgebaut. Der Investor war Vodovodní svaz Niederland mit Sitz in Varnsdorf. Die wasserrechtliche Bewilligung wurde am 10. Dezember 1931 erteilt. Das Projekt wurde 1931 vom Planungsbüro A. Niklas, Teplice erarbeitet und am 4. Oktober 1932 wurde das Projekt vom Landesamt Prag genehmigt. Zur Geschichte des Aufbaus blieb die Dokumentation bzgl. Baudurchführung vom 1938 erhalten. Das Bauwerk wurde erst am 6. Oktober 1942 abgenommen. Die Mühle Hamerský mlýn liegt ca. 300 m unterhalb der Stauanlage und hatte ein Wasserrad von 6 m Durchmesser, zu dem eine Zuleitung direkt unterhalb des Dammes abbog. Etwa um 500 m tiefer war dann ein Sägewerk mit einem im Sandfelsen ausgehöhlten Antrieb und einem 80 m langen Stollen. Am Ende des Stollens stand ein Betonbrunnen mit einer Francisturbine von 30 PS Leistung (ca. 20 kW). Diese beiden hydroenergetischen Werke gingen dann in der Zeit der sozialistischen Großproduktion gewaltsam zugrunde. Und somit dient heute das Becken mit einem Gesamtvolumen von 33 000 m3 und überstauter Fläche von 1,2 ha nur als eine Geschiebesperre. Bogenförmige Gewichtsmauer, gemauert mit Bruchstein (Phonolith), ist 92 m lang, in der Krone 1,7 m und am Fuß 6,7 m breit und über dem Fundament 9,5 m hoch. Der Damm wurde auf einem Felsuntergrund, durchschnittlich 3 m tief gegründet. Der Kronenüberfall mit einer gerundeten Überfallkante aus Beton ist 32,8 m lang und hat eine Kapazität von 37,5 m3/s. Unterhalb des Dammes ist ein mächtiges gepflastertes 1,15 m tiefes Stoßbecken, geschlossen mit einer Schwelle. Auf der rechten Dammseite sind im Schacht ein Grundablass von 200 mm Durchmesser und eine Entnahmeleitung von 500 mm Durchmesser situiert. Oberhalb des Beckens, 200 m entfernt, ist am Zufluss 1,3 m hohe Geschiebesperre, die wieder mit Bruchstein gemauert ist. Herrliche Landschaft des Gebirges Lužické hory mit der gut erhaltenen Volksarchitektur der Fachwerkhäuser, Sandsteinfelsen, zahlreiche Wander- sowie Fahrradwege, das alles ist ein idealer Tip für einen Ausflug, aber auch einen gemütlichen Winterurlaub, der beispielsweise durch das Skilaufen unterhalb des 2 km entfernten Berges Luž abwechslungsvoll gestaltet werden kann. 468,05 467,35 462,50 461,20 468,55 468,05 460,72 461,00 460,00 29 Nechranice 30 Die Stauanlage Nechranice liegt etwa in der Hälfte des Laufes von Ohře auf dem tschechischen Gebiet, 9 km südlich von Chomutov, 5 km östlich von Kadaň und 10 km westlich von Žatec. Sie hat einige Seltenheiten. Insbesondere kann sie sich mit dem längsten Damm in Mitteleuropa prahlen, der 3280 m lang ist. Mit seinem Volumen von 9,5 Mio. m3 zählt sie zu den größten europäischen geschütteten Dämmen. Sie bildet das größte Becken im Gebiet von Povodí Ohře und zählt wegen seiner für Windsurfing genutzten Wasserfläche auch zu den beliebtesten in Böhmen. Sie wurde an dem aus der geologischen Sicht ungeeignetesten, aber an dem aus der Sicht der Schaffung eines möglichst großen Stauvolumens besten Standort in Böhmen erbaut. Der Hauptzweck bestand in der Absicherung des genügenden Wassers für die Industrie und Landwirtschaft. Der Aufbau verlief vom Januar 1961 bis Dezember 1968, wobei die Unterwassersetzung am 5. Oktober 1967 begann. Der Damm ist 47,5 m hoch, 9 m breit und in der Krone 3280 m lang. Auf der Dammkrone ist ein mächtiger Wellenbrecher. Am Fuß ist der Damm bis zu 800 m breit, wobei er sich an der Stelle des ursprünglichen Tales des Flusses Ohře auf mächtige Druckbänke stützt. Auf der Krone führt eine Ortsstraße. Die wasserseitige Böschung ist mit einem Betonschutzmantel mit den Dilatationsfugen befestigt, die mit Porenbeton ausgefüllt sind. Dies war die Ursache der späteren Störungen auf der Wasserseite. Eine mit einer speziellen Technologie realisierte Reparatur verlief in den Jahren 19982004. Das gesamte durch Abdämmung des Flusses Ohře entstandene Stauvolumen beträgt 287,6 Mio. m3 bei überstauter Fläche von 13,38 km2. Im linken Dammteil ist ein Kronenüberfallobjekt aus Stahlbeton und eine anschließende 600 m lange trapezförmige Betonrinne situiert. Das Objekt besteht aus drei Feldern, die Randfelder von 15 m Breite sind mit hydrostatischen Verschlüssen für die Höhe von 4 m gesperrt. Das mittlere Feld von 13 m Breite ist mit einem Hubsegment für die Höhe von fast 8 m gesperrt. Vor dem ganzen Überlauf wurde ein mächtiger Wellenbrecher gebaut - eine Tauchwand auf den Stahlbetonsäulen. Ein Turmkomplexbauwerk steht an dem wasserseitigen Dammfuß im rechten Beckenteil, an der tiefsten Stelle. Der untere Teil hat eine Quaderform und ist auf 134 Sandpfählen gegründet. Im unteren Teil sind zwei Kaplanturbinen mit einem Umlaufrad von 1460 mm Durchmesser und mit installierter Leistung 2x5 MW installiert. Seit 1997 verlief eine allmähliche Sanierung des Betriebs und des Hintergrunds des Kraftwerkes, wobei unter anderem die Schaltanlagen, Generatoren rekonstruiert wurden, es wurde ein leistungsfähiges Steuerungssystem der österreichischen Firma SAT installiert und die Turbinenlaufräder wurden gegen neue mit höherem Wirkungsgrad ersetzt. Heute zählt das Wasserkraftwerk zu den modernsten Betrieben seiner Art bei uns. Die Grundablässe von 1800 mm Durchmesser sind an die Spiralkammern direkt angeschlossen und über dem Saugschlauch in den Abflussstollen ausgemündet. Ein 475 m langer Gang diente bei Aufbau zur Überführung der Durchflüsse von Ohře. Sein Profil ist parabolisch, in zwei Etagen aufgeteilt. In der unteren Etage, geteilt in zwei selbständige Kanäle, wird das Wasser von den Turbinen und den Grundablässen abgeführt. Im oberen Teil führt eine Kommunikation in ein Turmobjekt. Der obere Teil des Turmobjektes besteht aus zwei gleichachsigen Stahlbetonwalzen von 50 m Höhe. Der Durchmesser der Außenwalze beträgt 20,4 m bei einer Wanddicke von 1,2 m, die kleinere Walze hat einen Durchmesser von 3,2 m. In den entstandenen Räumen ist der technische Hintergrund des Kraftwerkes und im oberen Teil die Steuerwarte situiert. Heute besteht der Zweck der Stauanlage Nechranice in Verbesserung der Durchflussverhältnisse unter dem Damm für die Absicherung der Wasserentnahmen, insbesondere für Industrie, Energietechnik und teilweise auch für Landwirtschaft. Durch die Aufbesserung der Durchflüsse, Beeinflussung der Eisverhältnisse sowie durch wesentliche Verbesserung der Wasserqualität unter dem Becken verbessern sich natürlich ebenfalls die Lebensbedingungen im Fluss. Der Fluss Ohře erreicht hier wieder das Niveau des Forellenwassers. Von Wichtigkeit sind ebenfalls die hydroenergetische Nutzung in der örtlichen Hydrozentrale, Fischzucht im Becken, sportliche Betätigung, Angelsport und die Bedeutung der Erholung steigt immer mehr. Die Umgebung des Beckens ist für die Erholung sehr interessant, und so verbessern sich auch der Hintergrund und die Ausstattung für Erholungszwecke von Jahr zu Jahr. Die Bedeutung der Stauanlage Nechranice übersteigt die Grenzen der Region und in der letzten Zeit auch die Grenzen unserer Republik. Es ist ein vielgesuchtes Paradies für Wassersport mit zahlreichen internationalen Wettkämpfen, insbesondere im Windsurfing. Das Becken ist ein anerkanntes Fischereirevier mit Trophäenbeuten. Der Betrieb von Motorbooten und Wasserskootern ist hier verboten, mit Ausnahme der Schiffe, die zum Wasserskilaufen eingesetzt werden, der Schiffe der Polizei der Tschechischen Republik, des Wasserrettungsdienstes und des Betriebs Povodí Ohře. Der Betonstrand am Damm und weitere zahlreiche Sand- sowie Rasenstrände insbesondere am Südufer laden zum Baden ein. Das Wasser ist sauber und ermöglicht auch das Tauchen. In den letzten Jahren kommt es doch bei Absenkung des Wasserspiegels und kleinen Durchflüssen zur Eutrophierung des Wassers und der Wasserspiegel wird grün. Wie stets in diesen Fällen ist dies durch Verunreinigung des Wassers im Zufluss ins Becken von dem ganzen 3 590 km2 großen Einzugsgebiet verursacht. Das Umland ohne erhebliche Höhenunterschiede ist ideales Gelände fürs Radfahren. Die Stauanlage Nechranice hat eine große Bedeutung für die Rekultivierung der Braunkohletagebau in der Region Most, das Wasser vom Fluss Ohře wird zur Überflutung der restlichen Gruben nach der bergbaulichen Tätigkeit ausgenutzt. Gegenwärtig wird der See Most eingelassen. Das Wasser wird mittels einer Pumpstation Stranná, die am Fluss unmittelbar unterhalb des Dammes befindlich ist, mit einer 20 km langen Überführungsindustriewasserleitung Nechranice eben in die Region Most überführt. 274,80 271,90 268,00 263,00 271,90 227,12 31 Podhora 32 Die Stauanlage Podhora liegt am Fluss Teplá, auf der Verbindungslinie zwischen den Städten Mariánské Lázně und Teplá. Die Eisenbahnstrecke zwischen den beiden Städten fährt bei der Fahrt aus Mariánské Lázně direkt links am Becken vorbei. Das ganze obere Einzugsgebiet oberhalb des Beckens ist sehr wenig besiedelt, erheblich bewaldet, insbesondere handelt es sich um Fichtenwälder, und es gibt hier einige einsame Teiche und ebenfalls Torfmoore. Die Stauanlage entstand durch die Rekonstruktion des ursprünglichen Teiches namens Podhora, der wahrscheinlich vom 16.-17. Jahrhundert stammt. Dieser Teich hatte, wie es üblich war, einen homogenen Erddamm. Bei einer Rekonstruktion 1952-56 wurde der Damm um 80 cm erhöht, der Sicherheitsüberfall wurde umgebaut und ein Komplexbauwerk mit Grundablässen und einem Entnahmeobjekt wurden aufgebaut. Zugleich wurde auch ein seitlicher Schutzdeich von 470 m Länge zum Schutz der Eisenbahnlinie erbaut. Unterhalb des Dammes entstand sog. „alte“ Pumpstation mit einem Pumpendruck- und Gefällestrang der Stauanlage Mariánské Lázně in einer Gesamtlänge von 8,4 km. 1962 erfolgte eine Injektierung des Dammbaugrundes zur Vermeidung der Durchsickerungen und gleich 1965 wurde der Damm einer weiteren Rekonstruktion unterworfen. Zur Erhöhung der Standfestigkeit der luftseitigen Dammböschung, die durch austretende Durchsickerungen angegriffen wurde, wurde eine Druckbank mit Dränage zugeschüttet. 1982 wurde der Aufbau einer neuen Pumpstation beendet und die „alte“ wurde weiter nur für Versorgung der landwirtschaftlichen Objekte in der nahe gelegenen Gemeinde Ovesné Kladruby genutzt. 1988 wurde an die „alte“ Pumpstation eine Wasseraufbereitungsanlage in Teplá mittels einer Gefälleleitung angeschlossen. Der Damm der Stauanlage Podhora ist ein homogener Erddamm von 280 m Länge, 4,4 m Breite in der Krone. Die Dammhöhe über dem Gelände beträgt 12 m. Das entstandene Becken hat eine Gesamtkubatur von 3,032 mil. m3 bei überstauter Fläche von 86,5 ha. Das Betonkomplexbauwerk vom kreisförmigen Grundriss mit Außendurchmesser von 4,4 m ist am wasserseitigen Dammfuß auf einer Stahlbetonplatte gegründet und darin sind zwei Grundablässe von 500 mm Durchmesser und zwei Saugkörbe zur Wasserentnahme für die Pumpstation untergebracht. Eine Gussleitung der Grundablässe von 2 x 500 mm Durchmesser ist in einem Durchgangsstollen bis zum Schacht für Regulierverschlüsse auf der Luftseite geführt, wo ein Abzweig für die „alte“ Pumpstation von 350 mm Durchmesser befindlich ist. Hinter dem Schacht für die Verschlüsse befindet sich ein Entnahmeschacht für die neue Pumpstation mit einer Leitungsabzweigung von 400 mm Durchmesser von den beiden Grundablässen. Die Kapazität der Pumpstation beträgt gegenwärtig 75 l/s. Der Sicherheitskronenüberfall mit einer Länge der Überfallkante von 20 m befindet sich auf der rechten Dammseite und ist mit Steinpflasterung im Beton befestigt. Der Hauptzweck des Beckens besteht in der Wasseransammlung für das Umpumpen des Wassers in das Becken Mariánské Lázně zu wasserwirtschaftlichen Zwecken. Von Bedeutung ist ebenfalls die Beeinflussung der Hochwasserdurchflüsse, obwohl beim Becken kein Schutzraum abgegrenzt ist. Mit Rücksicht auf eine relativ große überstaute Fläche und die Überfallkonstruktion werden die Hochwasserdurchflüsse im oberen Teil des Flusses Teplá in Kooperation mit weiteren Teichen in der Region Teplá, insbesondere mit dem Bach Betlémský potok, erheblich beeinflusst. Die Stauanlage Podhora liegt in einer malerischen bewaldeten Landschaft des Berglandes Tepelská vrchovina mit einem verhältnismäßig dichten Flussnetz, das an größere oder kleinere Wasserflächen reich ist. Es ist ein ideales Gelände für Radfahren, Wanderungen und Pilzsammeln. In der nahen Ortschaft Teplá befindet sich ein berühmtes Kloster mit vielfältiger Geschichte und bedeutenden Denkmälern. In der Nähe liegt die Stadt Mariánské Lázně und Lázně Kynžvart mit einem schönen Schloss. Von Kladská strömt wieder Dlouhá stoka aus, ein künstlicher Wasserkanal vom 16. Jahrhundert, der zum Holzflößen und zur Wasserversorgung der Schächte in Horní Slavkov in der Region Karlovy Vary bestimmt ist. Das Becken ist mit Rücksicht auf wasserwirtschaftliche Nutzung mit einer Schutzzone der Wasserquelle gesperrt. 693,49 691,18 688,50 683,30 691,18 686,70 682,08 33 Přísečnice 34 Die Stauanlage Přísečnice liegt hinter dem Kamm von Krušné hory 8 km westlich von der Grenzgemeinde Vejprty am Bach Přísečnice. Dieser entspringt auf dem Kamm von Krušné hory nördlich von der Ortschaft Horní Halže und verlässt unser Gebiet knapp 4 km unterhalb der Talsperre bei der Ortschaft Kryštofovy Hamry. Der Oberlauf wurde durch die Erzförderung in Měděnec gekennzeichnet, wo die Verunreinigung von den hiesigen Schächten zu sanieren war. Der Zufluss in das Becken wurde durch die Überführung des Wassers durch einen Stollen vom Bach Černá voda erheblich gestärkt, der am Fuß des Gipfels Meluzína östlich von Klínovec entspringt. Die Stauanlage Přísečnice liegt im sächsischen Teil des Einzugsgebietes von Krušné hory. In das Einzugsgebiet des Flusses Ohře überführt sie ihr Wasser mittels eines im Massiv von Krušné hory ausgehauten Stollens. Die Anlage wurde zwecks Absicherung der Trinkwasserversorgung des Vorlandes von Krušné hory gebaut. Der Staudamm ist ca. 1 km oberhalb der Ortschaft Kryštofovy Hamry situiert. Mit ihrem Aufbau wurde im Oktober 1969 begonnen, 1971 wurde das Betonieren des Stollens der Grundablässe und der Talabschnitt des Injektionsgangs beendet. Nach der Überführung des Bachs in den Stollen der Grundablässe wurde 1972 mit Dammschüttung begonnen. Die Hauptetappen der Dammschüttung setzten dann 1973-74 fort, wo auch die Dichtungsschürze im Untergrund schrittweise durchgeführt wurde. Mit der Unterwassersetzung des Beckens wurde am 1. Dezember 1975 begonnen und nach Fertigstellung der Wasseraufbereitungsanlage 1976 war das Becken bereits im vollen Betrieb. Der Damm der Stauanlage Přísečnice ist aus lokalen Materialien geschüttet und hat einen Erdstoffkern. Über dem Gelände ist er 48 m hoch, seine Länge beträgt 470 m, die Dammbreite in der Krone ist 10 m und am Fuß bis zu 212 m. Auf ihrer Krone führt eine nichtöffentliche Kommunikation, auf Seite zum Becken gibt es einen mächtigen Wellenbrecher. Das ganze Dammvolumen beträgt 1,15 Mio. m3, das Gesamtvolumen des entstandenen Beckens beträgt dann 54,69 Mio. m3 bei überstauter Fläche von 362 ha. Die Anlage hat zwei Turmobjekte. Ein am wasserseitigen Dammfuß situiertes Komplexbauwerk ermöglicht den Wasserablass in den Strom unter den Damm. Es enthält zwei Grundablässe von 1000 mm Durchmesser und einen Schachtsicherheitsüberfall mit Durchmesser der Überfallkante von 5 m und Schachtdurchmesser von 1,7 m. Der Überfall hat eine Kapazität von 38 m3/s. Das Komplexbauwerk ist mit dem Bereich unter dem Damm mit einem 4 m hohen Stollen verbunden, der in zwei Teile aufgeteilt ist: in den unteren, zwecks Wasserableitung von den Grundablässen und dem Überfall, und in den oberen, der den Zugang zum Komplexbauwerk ermöglicht. Das zweite 215 m vom Damm entfernt situierte Turmobjekt ist mit dem rechten Ufer mit einem Stahlsteg verbunden und dient zur Wasserentnahme von dem Becken von vier Höhenebenen. An den nassen Schacht des Turmobjektes knüpft ein Druckstollen von 6,3 km Länge und 2,2-2,7 m Durchmesser an. Dieser verläuft unter dem Gebirge Krušné hory auf die tschechische Seite und hier setzt er nach der Ausmündung durch eine Druckleitung von 800 mm Durchmesser bis zur Wasseraufbereitungsanlage Hradiště fort. Die Stauanlage Přísečnice zählt zu den bedeutendsten Wasserbecken in der Tschechischen Republik. Mit Rücksicht auf die Größe des Beckens und den abgegrenzten Schutzraum ist auch der Hochwasserschutz des Gebietes unterhalb des Dammes, insbesondere im benachbarten Sachsen, von Bedeutung. Das Becken sichert ebenfalls aufgrund einer internationalen Vereinbarung einen Restdurchfluss im Strom an der Staatsgrenze. Dieser ist unter anderem zu Fischzuchtszwecken genutzt. Unterhalb des Dammes ist nämlich ein Brutapparat für Aufzucht von lachsartigen Fischarten aufgebaut, das Qualitätsfischsetzlinge für die Wasserbecken im ganzen Bereich von Povodí Ohře sichert. Es sichert ebenfalls die Reproduktion der ursprünglichen erzgebirgischen Seeforelle. Nach der Reduzierung der Entnahmen für wasserwirtschaftlichen Zwecke und der Preisfreigabe in den 90. Jahren des letzten Jahrhunderts wird ein Teil des entnommenen Wassers zur Aufbesserung der Durchflüsse in der Industriezuleitung genutzt, die durch offenes Gerinne unter dem Gebirge Krušné hory auf der tschechischen Seite des Gebiets fließt, hierher münden die einzelnen Zuflüsse aus dem Gebirge Krušné hory ein und stärken damit den bilanziell passiven Fluss Bílina. Die Stauanlage Přísečnice hat das Gepräge des ganzen Tals und der umgebenden Berglandschaft verändert. Zwecks des Bauwerks mussten vier Gemeinden mit reicher Geschichte geräumt werden, zu denen auch ehemalige königliche Bergstadt und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch eine Kreisstadt zählte, u. zw. Přísečnice. Diese Stadt lag zwischen den bewaldeten Hügeln Jelení hora und Velký Špičák an den Ufern des Baches Přísečnický potok auf der alten Handelsstraße von Sachsen nach Böhmen. Dank dessen nahm sie an Bedeutung. Leider war aber die Stadt auch Opfer von einigen Kriegen, wobei die bekannteste Schlacht hier 1641 im Zeitraum des Dreißigjährigen Krieges stattfand. An diese Schlacht erinnert bis heute erhaltene Linde Švédská lípa, bei der angeblich die gefallenen schwedischen Soldaten begraben sind. Durch den Aufbau der Stauanlage wurde jedoch das Problem mit Trinkwasser in der Region Chomutov und im ganzen Kohlenbecken endgültig gelöst. Heute, 35 Jahre nach dem Aufbau, ist das Becken zum untrennbaren Bestandteil der hiesigen Landschaft und Natur geworden. Schönes und rauhes Hochplateau des Gebirges Krušné hory ist für aktive Erholung und Entspannung wie geschaffen. Um das Becken herum führt eine Magistrale Krušnohorská magistrála, die sich des ganzen Gebirges entlang von Cheb bis Děčín hinzieht. Im Winter ist sie für die Langläufer, im Sommer die Radfahrer bestimmt. Von den nächsten größeren Städten ist Přísečnice per Luftlinie nicht weit entfernt: Karlovy Vary 30 km, Kadaň 13 km, Chomutov 18 km und Annaberg in Sachsen 15 km. An der Grenze des Einzugsgebietes befindet sich Klínovec, der höchste Berg von Krušné hory, mit einem hervorragenden Skizentrum. 735,90 732,80 1:1 1:1 1 697,50 ,7 1:1 ,6 7 1:1 ,8 ,7 1:1 ,7 :2,5 693,50 1:2 678,30 736,10 732,80 722,00 714,00 707,00 700,20 699,00 695,50 35 Skalka 36 Die Stauanlage Skalka liegt am Fluss Ohře am westlichen Stadtrand von Cheb. Weil der Fluss Ohře (Eger) in Bayern, im Fichtelgebirge am Fuß des Gipfels Schneeberg entspringt, befindet sich fast 90 % des Einzugsgebietes des Beckens auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Mit dem Aufbau der Anlage wurde am 1. Juli 1962 und mit den Erdarbeiten am Damm im September 1963 begonnen. Der Steindamm von 30 000 m3 Kubatur wurde in 30 Tagen in einem Dauerbetrieb aufgeschüttet. Das Material wurde in den Damm in 1 m dicken Schichten gelegt und mit einer Platte von 11 tun Gewicht verdichtet. Die wasserseitige Böschung wurde dann mit einer Betondichtungshaut von 25 cm Dicke versehen, die in einer 1 m dicken Dränageschicht installiert wurde. Zur Abdichtung des Dammbaugrundes wurde auf der Wasserseite ein Betondichtungssporn ca. 1,5 m in den Felsuntergrund gegründet und an die wasserseitige Dichtungshaut angeschlossen. Der Dammbaugrund wurde bis zur 16 m Tiefe injiziert, u. zw. insgesamt mit 1 061 m Bohrungen. Das Bauwerk wurde im Dezember 1964 fertiggestellt. Das gesamte entstandene Stauvolumen beträgt 19,56 Mio. m3 mit einem Wasserspiegel von 378 ha. Am rechten Ufer steht im Damm ein Funktionsobjekt, das sehr wirtschaftlich und schroff gelöst wurde. In seinem unteren Teil sind zwei Grundablässe von 1 200 mm Durchmesser untergebracht und oberhalb von solchen befindet sich ein gesteuerter Stahlbetonüberfall, der mit einem 7 m hohen und 9,5 m breiten Stahlsegment gesperrt ist, das eine Kapazität von 320 m3/s hat. Die Ablässe und der Überfall haben ein gemeinsames Stoßbecken und beides wurde vor der 1998-99 durchgeführten Rekonstruktion von der Steuerwarte auf dem rechtsufrigen Pfeiler aus betätigt. Bei einer Neubewertung des Standes der Sicherstellung von unseren Talsperren gegen Überflutung beim extremen Hochwasser wurde in den 90. Jahren eine ungenügende Überfallkapazität festgestellt. Daher wurde dieses ernste Problem in dem kommenden Zeitraum durch Gesamtrekonstruktion gelöst. Rechts von dem ursprünglichen Überfall wurde ein weiteres Ergänzungsüberfallobjekt erbaut, gesperrt mit einer 7 m breiten und 4,8 m hohen Klappe von 170 m3/s Kapazität. Zugleich wurde ebenfalls eine Wasserkraftanlage mit zwei Kaplanrohrturbinen von 2 x 375 kW Leistung gebaut. Durch den Aufbau der Stauanlage wurde eine langfristige Verbesserung der Durchflussverhältnisse am Fluss Ohře, insbesondere in Zu- Die Umgebung des Beckens und insbesondere das Einzugsgebiet oberhalb des Beckens in Bayern fordert direkt zu Spaziergängen und Radfahren heraus. Ein großes Erlebnis bieten ein Besuch der frei zugänglichen und schön gestalteten Quelle des Flusses Ohře und ein Pfand dem ganzen Oberlauf des Flusses entlang. Ebenfalls der Fluss Röslau, der etwas „wilderen“ Charakter hat, fließt durch anziehende Partien Bayerns, unter anderem durch ein malerisches Städtchen Marktredwitz. Ebenfalls schön ist die Flussschifffahrt auf dem Fluss Ohře von der Stauanlage Skalka aus bis nach Nechranice, bzw. bis in die Mündung in den Fluss Labe. Der Fluss Ohře ist ein von Wassersportlern vielgesuchter Fluss. In der Stadt Cheb, deren Bestandteil die erbaute Talsperre wurde, gibt es sowohl zahlreiche historische als auch neuzeitliche touristische Sehenswürdigkeiten und den nahe belegenen Kurort Františkovy Lázně muss man gar nicht vorstellen. sammenarbeit mit der nahe gelegenen Stauanlage Jesenice am Fluss Odrava gelöst. Diese Funktion des Systems von Stauanlagen Skalka und Jesenice wird im Zeitraum der Mindestdurchflüsse ausgenutzt, die insbesondere in der zweiten Sommerhälfte vorkommen, wo die Wasservorräte vom Winter im Einzugsgebiet bereits erschöpft sind. In dieser Zeit erreichen die Durchflüsse häufig nicht die nötigen Wasserentnahmen von dem Fluss unterhalb des Dammes und manchmal nicht einmal die hygienischen Mindestdurchflüsse zur Erhaltung der biologischen Lebensbedingungen im Fluss. Eine weitere bedeutende Funktion der Anlage, wieder in Zusammenarbeit mit dem Becken Jesenice, ist ein teilweiser Schutz des Gebietes unterhalb den Stauanlagen gegen die ungünstigen Auswirkungen von Hochwasserdurchflüssen, insbesondere im Winter und Vorfrühling. Die Flächen um das Becken herum dienen ebenfalls der Erholung, dem Sport und Fischfang, wobei insbesondere die Nutzung zur Erholung in der letzten Zeit durch schlechte Wasserqualität erheblich beeinträchtigt wird, die durch hohen Inhalt der Blaualgen im Sommer und durch Verunreinigung der Zuflüsse aus Bayern, insbesondere des Flusses Röslau, verursacht wird. Dort stand in der Vergangenheit sogar ein Quecksilberverarbeitungsbetrieb. Nach der Rekonstruktion des Überfalls und dem Aufbau einer Wasserkraftanlage werden die Durchflüsse von Ohře auch hydroenergetisch genutzt. 442,60 432,86 430,40 428,10 444,60 442,60 1:1 ,4 ,4 1:1 430,60 37 Stanovice 38 Die Stauanlage Stanovice liegt 6 km südöstlich von der Stadt Karlovy Vary entfernt am Bach Lomnický potok, der an den südlichen Abhängen des Hügels Větrovec entspringt und von der rechten Seite in den Fluss Teplá in der Ortschaft Březová unterhalb der gleichnamigen Stauanlage mündet. Zusammen können somit die beiden Anlagen die Durchflüsse in Karlovy Vary sowohl bei den Mindestdurchflüssen, als auch beim Hochwasser beeinflussen. Die Stauanlage Stanovice hat zusätzlich dazu einen Teil des Hochwasserschutzes der Stadt Karlovy Vary nach einer unbedachten Bebauung direkt in der Stadt und Reduzierung des ursprünglichen Volluferdurchflusses übernommen, für den die Funktion des Hochwasserschutzes der Stauanlage Březová entworfen wurde. Mit dem Bau wurde 1972 anhand der vorbereitenden Arbeiten begonnen und 1978 wurde er fertiggestellt. Bei dem Damm handelt es sich um einen geschütteten Steindamm mit einer Asphaltaußendichtung. Der Stein für die Dammschüttung wurde in Überschwemmung am linken Ufer ca. 400 m oberhalb des Talsperrenquerschnitts gefördert. Die Dichtungsschürze im Dammbaugrund wurde von einem Injektionsgang aus durchgeführt, der im Felsuntergrund gegründet wurde und an die Außendichtung anknüpft. 2003 wurde, nachdem eine Zunahme der Auftriebe festgestellt wurde, eine nachträgliche Injektierung des Untergrundes durchgeführt. Der Damm ist 62,5 m über der Gründungssohle hoch, in der Krone ist er 8,25 m breit und 258 m lang. Auf der Dammkrone führt ein lokaler Verkehrsweg zwischen den Gemeinden Kolová und Stanovice. Am Fuß ist der Damm 230 m breit. Der entstandene Stauraum hat ein Gesamtvolumen von 27,8 Mio. m3, bei überstauter Fläche von 142 ha und ist das viertgrößte Becken im Bereich von Povodí Ohře. Ein Turmkomplexbauwerk befindet sich am rechten Ufer des Beckens am Damm. Die Kammer der beiden Grundablässe von 800 mm Durchmesser ist im unteren Objektteil situiert und mittels eines Kommunikationsstollens aus dem Raum unterhalb des Dammes zugänglich. In seinem unteren Teil wird das Wasser von den Grundablässen abgeführt, im Kommunikationsteil ist eine Entnahmeleitung von 1000 mm Durchmesser verlegt, die an den Turm des Entnahmeobjektes angeschlossen ist. Diesen bildet ein nasser Schacht mit sechs Entnahmeetagen, die mit Tafelverschlüssen gesperrt sind, die aus dem oberen Maschinenraum betätigt werden. Dieser Maschinenraum ist über einen Steg vom rechten Ufer des Beckens zugänglich. Das ganze Turmobjekt ist 55,5 m hoch. Am rechten Ufer am Damm befindet sich ein seitlicher freier Sicherheitsüberfall mit einer Überfallkante von 22 m Länge und Kapazität von 221 m3/s. An die Überfallrinne knüpft eine 239 m lange Schussrinne mit 8 m Breite im Boden an, die in das gemeinsame Stoßbecken mit dem Abflussstollen der Grundablässe eingemündet ist. Der Hauptzweck der Stauanlage Stanovice und der Grund zu ihrem Aufbau war die Versorgung der Region Karlovy Vary mit Qualitätstrinkwasser. Der festgelegte bewirtschaftete Stauraum war jedoch größer als die aktuelle Situation forderte, und daher wurde ein Schutzraum abgegrenzt, in dem das ganze hundertjährige Hochwasser am Bach Lomnický potok gespeichert und der Beckenabfluss vollständig gesperrt werden konnten. Somit konnte der Fluss Teplá in Karlovy Vary beim Hochwasser entlastet werden. Aus dem Becken ist ein Mindestabfluss gesichert, der auch hydroenergietechnisch genutzt wird. Für den Fall einer eventuellen Erhöhung der möglichen Trinkwasserlieferungen wurde zugleich mit der Talsperre eine Pumpstation am Fluss Teplá in Teplička (oberhalb des Beckens Březová) erbaut, die den Zufluss ins Becken bis zur maximalen Kapazität der Pumpen von 420 l/s aufbessern kann. Nach einem erheblichen Rückgang der Wasserentnahmen aus dem Becken nach der Deregulierung der Trinkwasserpreise nach 1989 ist die Pumpstation Teplička außer Betrieb und konserviert. Obwohl es sich um ein Wasserbecken handelt, liegen in seinem Einzugsgebiet einige Ortschaften und Bungalowsiedlungen. Der obere Teil des Einzugsgebietes kreuzt sogar die Hauptstraße Karlovy Vary-Praha. Die Landschaft an der Grenze von Slavkovský les und Doupovské hory ist für touristische Aktivitäten aller Art oder nur für sehr schöne Spaziergänge in der Natur wie geschaffen. Direkt hinter der Wasserscheidelinie befinden sich ein Flugplatz von Karlovy Vary und ebenfalls ein Golfplatz von internationalen Parametern. 515,30 509,00 502,50 496,00 489,50 483,00 476,50 520,10 515,30 1:1 ,65 1:1 1:2 ,65 1:1 ,65 1:1 ,9 458,05 39 Stráž pod Ralskem 40 Die Stauanlage Stráž pod Ralskem (ursprünglich Horecký rybník, Horka genannt) liegt am Fluss Ploučnice am östlichen Rand der Stadt Stráž pod Ralskem. Die ursprüngliche Benennung Horka wurde häufig auch nach dem Zweiten Weltkrieg angegeben. Der Fluss Ploučnice entspringt an den südwestlichen Hängen des Gipfels Ještěd, ähnlich wie der Bach Ještědský potok, der in den Fluss Ploučnice von der rechten Seite 400 m unterhalb des Dammes mündet. Im Einzugsgebiet oberhalb des Beckens befinden sich zahlreiche Teiche, der größte und bekannteste davon ist der Teich Hamerský rybník, der ca. 1,5 km östlicher liegt und dessen Umgebung infolge der heute bereits eingestellten Urangewinnung teilweise verwüstet ist. Die ganze Umgebung von Stráž pod Ralskem ist seit den 60. Jahren des letzten Jahrhunderts von der entwickelten Urangewinnung und nach 1968 auch von dem Aufenthalt der sowjetischen Okkupationsarmee betroffen. Der ursprüngliche Teich, 1913 fertiggestellt, diente auch zur Beeinflussung der Hochwasserdurchflüsse. Zur Verbesserung dieser Funktion wurde er 1926 aufgrund einer Entscheidung der Landeskommission für die Flussregelung rekonstruiert. Der Damm wurde verstärkt und insbesondere wurde der Sicherheitsüberfall geändert. Den ursprünglichen Überfall bildete eine Batterie von acht Saugüberfälle mit 32 Kammern. Es handelte sich um eine einzigartige Konstruktion, die weltweit nur ausnahmsweise verwendet wurde. Bei der Rekonstruktion wurden zwei Felder der Saugheber abgerissen und die entstandenen freien Überfälle wurden mit Schützen gesperrt. Prof. Ladislav Votruba, Nestor des tschechischen Talsperrenbaus, gibt in einem Gutachten von 1990 folgendes an: Die Rekonstruktion des Funktionsobjektes 1926 war sehr gelungen, denn die beiden gesperrten Überfallfelder bieten auch bei einem kleinen Grundablass unerschöpfliche Möglichkeiten der Manipulationen für verschiedene Fälle der Hochwassersituationen. Der Damm von 7,3 m Höhe über dem Fundament und von 950 m Länge ist ein homogener Damm aus lehmigsandigen Materialien. Auf der Dammkrone von 7,5 m Breite führte ein Verkehrsweg II. Klasse, und dies wurde für sie beinahe fatal. Nach der Entwicklung der Urangewinnung und der Okkupation 1968 verstärkte sich hier der Verkehr von schweren Fahrzeugen außerordentlich, wodurch sich die Betriebsbedingungen der Talsperre erheblich verschlechterten. Bereits 1974 wurden offene Risse und Formänderung der luftseitigen Böschung festgestellt. Der Stand des Dammes verschlechterte sich ständig, bis bei einer Sicherheitsbesichtigung am 17. Mai 1990 folgendes festgestellt wurde: Die Anlage ist nicht stabil und sicher ohne gewichtige Vorbehalte, denn der Schüttdamm ist insbesondere auf der Luftseite instabil. Der Überfall- und Abflussbauwerk ist ebenfalls statisch sehr gestört. Der Dammfuß ist versumpft, der Grundwasserspiegel ist auf der Geländehöhe. Eine weitere bedeutende Verschlechterung des technischen Zustands bis zur Entstehung eines Havariezustandes kann in der nächsten Zeit nicht ausgeschlossen werden. Aus diesen Gründen ist es dringend nötig, die vorbereitete Rekonstruktion unverzüglich zu realisieren und bis zu diesem Zeitpunkt ist der schwere Lastkraftwagenverkehr auf dem Verkehrsweg auf der Dammkrone auszuschließen. Trotz der Nichtübereinstimmung der Stadt mit der Sperre des Verkehrsweges und den mehrmals überarbeiteten Projektunterlagen wurde die Rekonstruktion 1997 beendet. Der Damm wurde auf der Luftseite nachgeschüttet, es wurde eine neue Fußdränage geschaffen, die Dammkrone wurde unter Ausschluss des Verkehrs gestaltet und ein neues Überfall- und Grundablassbauwerk wurde aufgebaut. Von dem Bekken wurden ebenfalls die Anschwemmungen abgebaggert. Heute ist der Damm in der Krone 7 m breit mit einem Verkehrsweg von 3 m Breite und am Fuß ist er bis zu 25 m breit. Die wasserseitige Böschung ist mit der ursprünglichen Steinpflasterung befestigt, die luftseitige Böschung ist begrast. Der Sicherheitskronenüberfall mit zwei Feldern á 10,3 m hat eine Gesamtkapazität von 13,2 m3/s. Die beiden Grundablässe von 1 000 mm Durchmesser sind im Grundablassbauwerk inmitten des Überfalls situiert. In diesem Bauwerk ist ebenfalls eine Ständerablassvorrichtung mit Ablass vom 400 mm Durchmesser untergebracht. Unterhalb des Dammes ist ein Bottichplatz für Abfischung der gezüchteten Fische. Die Überfälle sind mit einem Stahlbetonsteg auf der Dammkrone überbrückt. 1999 wurden die Überfälle wegen der schlechten Qualität der Betonsichtfläche mit Granitpflastern in Beton verkleidet. Das Becken von 1,778 Mio. m3 Gesamtinhalt bei überstauter Fläche von 75 ha dient auch heute zum Hochwasserschutz. Es wird darin auch das Hochwasser am Fluss Ploučnice erfasst, das dann erst nach dem Ablauf des Hochwassers am Bach Ještědský potok abgelassen wird. Zugleich wird das Becken zur Fischzucht und Erholung und sportlichen Zwecken genutzt. Wichtig ist auch die Einhaltung des vorgeschriebenen Mindestabflusses. Die Gemeinde Stráž pod Ralskem zählt mit einigen anderen Gemeinden (Hamr na Jezeře, Osečná - Kotel, Hvězdov, Holičky, Mimoň usw.) zu den Regionen mit den größten Uranlagerstätten in Böhmen. Im Zusammenhang mit der Förderung in der Umgebung von Stráž pod Ralskem begannen, sich die verschiedensten technischen und ökologischen mit der Exploitation (Ausförderung) verbundenen Schwierigkeiten anzuhäufen. Durch die Grubenwasserhebung wurde das hydrodynamische Regime des Grundwassers der benachbarten hydrochemischen Förderung gefährdet, indem in die Strecken der Schächte in Hamr na Jezeře begannen, sauere Lösungen von der hydrochemischen Förderung einzudringen. Es gelang nicht, das geschöpfte Grubenwasser vor seinem Ablass in den Fluss Ploučnice besser zu reinigen. Die Technologie einer wirksamen Uranerzaufbereitung und viele andere Probleme wurden nicht restlos gelöst. Die Uranförderung wurde in der Region ständig teuerer. Mit Rücksicht auf die angeführten Schwierigkeiten wurde 1971 ein Forschungsauftrag ausgeschrieben. Die meisten Probleme wurden im Rahmen des Auftrags gelöst oder geklärt, jedoch die größten Schäden konnten nicht mehr verhindert werden. In der Mitte der 80. Jahre konnte festgestellt werden, dass die schwierigsten Probleme bei der Uranerzförderung und -aufbereitung technisch bewältigt wurden, jedoch mit Ausnahme der hydrochemischen Förderung. In der zweiten Hälfte der 80. Jahre traten jedoch mehrere Ereignisse auf, welche die optimistischen Aussichten der Entwicklung des Bergbaus in der Region von Hamr na Jezeře gänzlich umstürzten. Das erste Ereignis bestand in der geänderten internationalen Situation - im August 1985 stellt Michail Gorbačov die Atomtests in Russland ein. Das Interesse der Sowjetunion für die Uranspeicherung lässt nach. In Anbetracht der zunehmenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten musste die Wirtschaftlichkeit der Uranförderung und -verarbeitung in der Region von Hamr na Jezeře berücksichtigt werden. Alle angeführten Tatsachen inkl. der politischen Wende im November 1989 sowie der Übergang zur Marktwirtschaft haben zur intensiven Dämpfung und zuletzt zur Beendigung der Erkundungs- und Gewinnungsarbeiten in der Region von Hamr na Jezeře geführt. 310,30 308.53 1:2 305,75 305,70 304,90 41 Újezd Die Stauanlage Újezd, manchmal auch unrichtig als Kyjice bezeichnet, liegt auf dem Fluss Bílina am östlichen Rande der Stadt Jirkov. Sie wurde als Ersatz für ein liquidiertes Becken Dřínov aufgebaut, das sich ca. 5 km nördlicher befand und der sich ausdehnenden Braunkohleförderung, ähnlich wie andere Ortschaften in diesem Gebiet, samt der Stadt Ervěnice weichen musste. Der Abbaufortschritt im Schacht Velkolom Československé armády war nämlich 1980 an die Freigabe des Raumes des bisherigen Beckens Dřínov und an die Überführung aller Wasserläufe außerhalb des von dem Abbau betroffenen Gebietes gebunden. So waren alle Funktionen des ganzen ursprünglichen wasserwirtschaftlichen Systems zu ersetzen, das sowohl den Hochwasserschutz der Schächte, als auch die Wasserlieferungen für die Industrie und Energietechnik in der Region Most sicherte. Vor den Wasserwirtschaftlern stand eine nicht leichte Aufgabe, und so wurden alle Ströme, vom Fluss Bílina angefangen bis zum Bach Vesnický potok, in das Becken Újezd abgeleitet. Die Ströme weiter nördlich, vom Bach Šramnický potok angefangen, wurden mit Stollen und Verlegung bis in den Bach Jiřetínský potok in der Stadt Horní Jiřetín abgeleitet. Der Fluss Bílina wurde unterhalb der Stauanlage Újezd auf dem Korridor, sog. Ervěnický koridor in die 42 Region Most in vier Stahlrohren von 1200 mm Profil, 3,5 km Länge und Gesamtkapazität von 10 m3/s überführt. „Ervěnický koridor“ ist eine bis zu 140 m hohe Böschung, die in bergmännischer Weise in den ausgekohlten Schacht zwischen dem Schacht Velkolom Československé armády und Důl Jana Švermy erbaut wurde. Hier wurden neben dem Fluss Bílina ebenfalls die Eisenbahn und die Straßen konzentriert. Probleme gab es, lt. Prognosen, mit den zu erwartenden Senkungen des ganzen Planums bis um einige Meter. Mit der Rohrüberführung des Flusses Bílina auf dem Korridor „Ervěnický koridor“ kann man sich sicher nicht prahlen, aber es handelt sich um eine weltweit einzigartige technische Lösung, die ihrem Zweck mehr als 20 Jahre mit Erfolg dient. Die Stauanlage Újezd wurde am 8. Dezember 1981 in Probebetrieb genommen, und ist somit bislang die jüngste Talsperre im Bereich von Povodí Ohře. Der ursprüngliche Zweck der Anlage war insbesondere die Hochwasserrückhaltung am Fluss Bílina mit Einleitung der verlegten Flüsse, die den maximalen Abfluss 10 m3/s aus dem Becken übersteigen. Für die Bergwerke wurde damals fast ein absoluter Schutz gefordert, und somit wurden auch sämtliche Entwurfsparameter mit großer Reserve genommen. Dies ermöglichte in der Folgeperiode, die Nutzung des Beckens um weitere Zwecke zu erweitern. Ursprünglich wurde nämlich nur mit einem niedrigen Wasservorrat zur Lösung von Havariefällen bei der Industrieversorgung in der Region Most kalkuliert. Aber schrittweise vergrößerte sich der Nutzinhalt des Beckens und daher auch der Beckeneinstau. Heute handelt es sich um eine Mehrzweckanlage und die Schutzund Versorgungsfunktion ist gleichwertig. Dazu kommen auch hydroenergetische Nutzung, Lösung des Winterregimes der Rohrleitung des Flusses Bílina auf „Ervěnický koridor“, Erhaltung des festgelegten Mindestdurchflusses im Strom unterhalb des Dammes, biologische Nachreinigung des Abflusses aus der Wasseraufbereitungsanlage Jirkov und nicht zuletzt auch hier immer mehr gesuchter Angelsport. Von Bedeutung ist ebenfalls das Landschaftselement, wo aus einem ursprünglichen „schmutzigen und stinkenden Pfuhl“ beim Turmobjekt eine große und interessante Wasserfläche entstanden ist, in deren Spiegel sich beim Blick von Süden das Massiv von Krušné hory widerspiegelt und die zur Einnistung sowie Überwinterung der Wasservögel lockt. Der Damm von 1,45 Mio. m3 Gesamtvolumen ist aus lokalen Materialien mit Foliendichtungsdecke geschüttet. Sowohl auf der Wasser- als auch der Luftseite des Dammes sind große Druckbänke zur Sicherung der Stabilität bei ungünstigen Gründungsverhältnissen. Der Damm ist 17,5 m über dem Fundament hoch, 1768 m lang, in der Krone ist er 9 m breit und am Fuß bis zu 170 m. Die wasserseitige Böschung ist mit Makadamwurf befestigt, die luftseitige Böschung ist begrast. Auf der Krone führt ein lokaler Verkehrsweg Jirkov - Vrskmaň. Das gesamte Stauvolumen beträgt 8,4 Mio. m3 bei überstauter Fläche von 152,1 ha. Ein vierstöckiges funktionelles Komplexbauwerk von 22,5 m Höhe ist auf einer Stahlbetonplatte am wasserseitigen Fuß, ca. in einem Viertel der Dammlänge von dem linken Ufer gegründet. Im unteren Teil des Objektes sind zwei Grundablässe und heute ebenfalls auch eine Wasserkraftanlage mit einer Maximalleistung von 100 kW situiert. Der Zugang zum oberen Maschinenraum erfolgt von der Dammkrone aus über eine Betonüberbrückung. An das Komplexbauwerk knüpft ein Ablaufgang von 160 m Länge an, der unterhalb des Dammes läuft und im Stoßbecken endet. Der Sicherheitsüberfall mit einer 100 m langen Überfallkante und Kapazität von 228 m3/s ist auf dem rechten südlichen Dammende situiert und einem Nichtwissenden könnte es so vorkommen, als ob er mit der Talsperre nichts zu tun hätte. Er ist nämlich von dem eigentlichen Spiegel im Becken unter den üblichen Zuständen mehrere hundert Meter entfernt. Erst beim Hochwasser, nach dem Beckeneinstau könnte das Wasser bis dahin reichen. Für die Öffentlichkeit ist die Stauanlage beim Blick von der Straße 1/13 Chomutov - Most am bekanntesten, die den Stauraum am Zufluss von Bílina kreuzt. Hier öffnet sich ein Blick über einen Eisenbahnviadukt auf die große Wasserfläche des Beckens. Die Umgebung des Beckens, insbesondere unterhalb des Dammes, ist ein „bergbauliches Gebiet“, das auch danach aus sieht. Es lässt sich jedoch hier auch eine herrliche Aussicht finden. Wenn wir den Damm Richtung Vrskmaň passieren und wenn wir uns hinter dem Überfall rechts begeben, gelangen wir zur Stauanlage Zaječice, die direkt am rechten Ufer des Beckens Újezd liegt. Die Aussicht über den Spiegel der Stauanlage Újezd mit dem Panorama von Krušné hory lässt uns wenigstens eine Weile vergessen, was mit der hiesigen Landschaft geschehen ist. Die kleine Stauanlage Zaječice vom 1976 dient als Wasservorrat für den Fall einer Notfallwasserversorgung des Betriebs Chemopetrol RPA Litvínov, als biologische Nachreinigung des eingemündeten Bachs Hutní potok und ebenfalls zum Angelsport. 285,90 284,60 1:3 1:4 276,60 272,30 286,10 272,00 285,90 285,85 284,60 1:3 284,95 282,60 3:2 1:2 10 % 280,10 274,60 43 Všechlapy 44 Die Stauanlage Všechlapy wurde unterhalb des Zusammenflusses des Bachs Bouřlivec mit der Verlegung des Baches Klášterský potok direkt am nördlichen Rand der Ortschaft Zabrušany, 2 km östlich von Duchcov aufgebaut. Bouřlivec entspringt im Erzgebirge nordwestlich von der Ortschaft Mikulov. Infolge der bergmännischen Tätigkeit im Einzugsgebiet wurde der Bach, wie hier üblich, mehrmals verlegt. Ähnlich ist auch die Verlegung des Bachs Klášterský potok ein künstlicher Strom, der infolge der Verlegung der Bäche entstanden ist, u. zw. schrittweise vom Westen Radčický, Lomský, Loučenský, Osecký und zuletzt Hájský potok. Die Aufgabe der Anlage besteht in der Beeinflussung des Hochwasserverlaufs unterhalb des Zusammenflusses aller verlegten Flüsse und in der Sicherung des Hochwasserschutzes im Gebiet unterhalb des Beckens. Neben diesem Hauptzweck wird aus dem Becken teilweise auch die Wasserentnahme für das nahe gelegene Wärmekraftwerk Ledvice gesichert. Kurzfristig kann auch seine volle Versorgung während eines eventuellen Stillstandes der Hauptquelle gesichert werden, d. h. der Wasserleitung „Labský vodovod“, die von Dolní Zálezly an der Elbe führt. Das Becken ermöglicht teilweise Nutzung zur Erholung, insbesondere jedoch zum Angelsport. Die Anlage wurde 1958-61 für damaliges Bergbauunternehmen gebaut, das die Anlage aufgrund einer Entscheidung des Finanzministeriums 1967 in die Verwaltung von Povodí Ohře übergeben hat. Bei dem Damm handelt es sich um einen geradlinigen Erdstaudamm, geschüttet aus dem lokalen im Raum des Beckens erworbenen Material und den Dichtungslehmen. Die Höhe des Dammes über dem Grund beträgt 12,1 m und die Länge beträgt 170 m. Der Damm ist in der Krone 5 m und am Dammfuß 70 m breit. Die wasserseitige Böschung ist mit Betonplatten von 25 cm Dicke befestigt, die luftseitige Oberfläche ist begrast. Die Dammkrone war ursprünglich nicht befestigt, aber heute ist sie aus Bitumenbeton mit Betonrandsteinen und wasserseitigem Wellenbrecher gestaltet. Auf der linken Seite von der Dammbindung setzt eine Betonbefestigung der Ufer fort, die die Abhänge der altslawischen Burgstätte des Stammes namens Lemuz vom 8. Jahrhundert gegen abrasive Wirkung der Wasserwellen schützt. Das Turmkomplexbauwerk, situiert im Becken am linken Ufer, ist mittels eines Stahlstegs mit der Dammkrone verbunden. Darin sind zwei Grundablässe, ein großer Ablass vom 1 800 mm Durchmesser und ein kleiner Ablass von 500 mm Durchmesser, die durch einen kurzen Stollen unter dem Damm verlaufen. Von dem großen Ablass ist eine Zweigleitung der Wasserentnahme für das Kraftwerk Ledvice und auch für eine unterhalb des Dammes situierte Wasserkraftanlage von 46 kW Leistung ausgeführt. Der Sicherheitsüberfall ist seitlich, situiert auf der rechten Dammseite unterhalb des Sperrenhauses. Er war ursprünglich aus Beton mit möglichem Verschluss, aber 2002 wurde er rekonstruiert. Heute ist der Sicherheitsüberfall dem Bruchstein gemauert, frei, mit einer Überfallkante von 29,7 m Länge und Kapazität von 84,4 m3/s. An die Überfallrinne knüpft eine mächtige Schussrinne ins Stoßbecken an, hinter der sich der Bach Bouřlivec von den Grundablässen mit der befestigten Rinne verbindet. Nach allen Rekonstruktionen und Anpassungen, die durch den heutigen Verwalter gesichert wurden, ist die Anlage Všechlapy auch trotz ihrem „bergmännischen Ursprung“ eine vollwertige Mehrzweckstauanlage. Die Umgebung der Talsperre ist auch trotz ihrer Lage im Beckengebiet, das durch den Bergbau zur Unkenntlichkeit entstellt wurde, interessant. Die nahe gelegene denkmalgeschützte Stadt Duchcov mit einem Renaissanceschloss ist als letzte Wirkungsstätte von Giacomo Casanova bekannt. Er ist hier auch beerdigt und alljährlich finden hier zu seiner Ehre zahlreiche Veranstaltungen statt. Auf der anderen Seite, 4 km nördlicher gelegene Stadt Teplice v Čechách, zählt zu unseren berühmtesten Kurorten, wo Bewegungsapparat und Blutgefäßsystem geheilt werden. In der Stadt befinden sich die ältesten Heilquellen Europas. Wegen ihrer schönen Baulichkeit wurde die Stadt früher „Kleines Paris“ genannt. Heute ist die Stadt ebenfalls ein Industriezentrum, insbesondere handelt es sich um Glas- und Keramikproduktion. In der Umgebung finden wir weitere bedeutende und merkwürdige Orte, wie die Stadt Osek mit ihrem ursprünglich romanischen Zisterzienser Kloster vom 1196. 215,52 1:2 ,75 5 1:2,7 211,60 1:3, 5 1:3,5 204,69 215,52 1:2,7 5 1:2 ,75 211,60 203,50 45 Zaječice 46 Die Stauanlage Zaječice stellt einen Bestandteil der Bauwerke „Ersatzmaßnahme für das Wasserbecken Dřínov“ dar. Der Stauraum dient als Störreserve des Rohwassers. Der Ergänzungszweck dieses Beckens besteht in der biologischen Nachreinigung des Abwassers, die in Hutní potok eingemündet sind. Der Damm ist homogen aus Lehmen und tonigen Lehmböden bis Sandlehmen mit Beimischung der lehmigen Sande. An der Dammoberfläche ist eine Lehmsandschicht, die den eigentlichen Körper vor dem Austrocknen schützt. Mit Rücksicht auf die Geländemorphologie ist die Dammachse zweimal krumm gebogen. Der untere Teil der wasserseitigen Böschung ist mit Pflasterung verstärkt, die sich auf Steinwurffuß stützt. Der restliche Teil der wasserseitigen Böschung und die luftseitige Böschung sind mit Mutterbodenauftrag versehen und besät. Vom Dammanfang an bis zu einer Entfernung von 15 m hinter die Achse des Funktionsblocks führt auf der Dammkrone ein Zufahrtsweg von 3 m Fahrbahnbreite. Die Grundablässe sind im Schacht auf der Wasserseite des Funktionsblocks untergebracht. Die beiden Grundablässe sind in Längsrichtung durch eine Wand getrennt, welche die Montage, Revision oder Reparatur eines Ablasses beim gleichzeitigen Betrieb des anderen Ablasses ermöglicht. Der feste Rinnenüberfall befindet sich hinter dem Schacht der Grundablässe auf beiden Seiten des Funktionsblocks. Die Länge der Überfallkante beträgt 14,60 m. Die Außenwände des Überfalls sind schräg, damit die Dammerdmasse auf Beton geschoben wird. Der untere Teil des Funktionsblocks dient dem Wasserabfluss von den Grundablässen und der obere Teil führt das Wasser vom Überfall ab. Der Zugang zum Obergeschoss ist mittels einer Leiter von einer Bühne am Ende der Stollendecke ermöglicht. Ähnlich erfolgt der Abstieg von der oberen in die untere Stollenetage. Der Funktionsblock ist mit Stoßbecken aus unbewehrtem Beton beendet. Die Ablaufrinne ist von einem trapezförmigen Profil. Ein Teil der Rinne ist vom Charakter einer Schussrinne, und daher befindet sich an ihrem Eine ein Stoßbecken, ebenfalls vom trapezförmigen Profil. Die Befestigung der Rinne sowie des Stoßbeckens und Befestigung der Abhänge ist aus vorgefertigten Betonteilen ausgeführt. Der Aufbau wurde 1973 und 1976 beendet. Die Stauanlage stellt einen Bestandteil des wasserwirtschaftlichen Systems der Ersatzmaßnahmen für das Becken Dřínov dar. Die Stauanlage Dřínov wurde 1955 in Betrieb genommen. Ihr Zweck war die Wasserspeicherung für Versorgung der Industriegroßabnehmer (Kraftwerke Komořany und Ervěnice, CHEZA Záluží) und teils auch der Hochwasserschutz der Region, Erholung und Fischfang. Der Erdamm war 8 km lang, 8 m hoch, der Sicherheitsüberfall war 6 m lang. Das gesamte Stauvolumen betrug 9,387 Mio. m3. Dieses Volumen konnte durch Nutzung der ehemaligen Grube Eliška und der Senkung „Dřínovská prohlubeň“ um weitere 1 Mio. m3 erhöht werden. Das Becken Dřínov musste dem Braunkohlentagebau ähnlich wie die Becken Kyjice und Nové Sedlo weichen. Beim Becken Jiřetín erfolgte eine wesentliche Reduzierung des Volumens (von 5,353 auf 0,586 Mio. m3). Weil das Becken Dřínov und weitere liquidierte Stauanlagen nicht durch ein einziges neues Becken ersetzt werden konnten, wurde ein System der Ersatzmaßnahmen in insgesamt sechs Bauwerken aufgebaut. 1981 wurden sämtliche Funktionen der Stauanlage Dřínov beendet und zugleich wurde die 1. Etappe der Ersatzbauwerke in Betrieb gesetzt. Das Wasser wurde aus dem Becken schrittweise abgeschöpft, der Torf wurde abgefördert und der Damm wurde auseinander genommen. Es handelt sich um die größte liquidierte Stauanlage auf dem Gebiet der Tschechischen Republik. 291,40 290,16 1:2, 5 284,30 291,40 290,16 1:3 ,5 1:1 286,30 285,70 285,00 1:2, 5 1:1 ,5 47 48 1896 1904 1904 1913 1914 1926 1934 1956 1959 1959 1960 1961 1961 1964 1965 1968 1970 1972 1976 1978 1981 1938 1976 ZD/ZS ZD ZD ZH ZD ZS-J BT ZH ZS-J BT BP ZS-J ZS-J KS - B KS-J ZS-J ZS-J BT KS-J KS-A ZS-J ZD ZS Dammtyp: ZD - Gewichtsmauer ZH - Erddamm, homogen ZS - Erddamm, geschüttet KS - Steindamm, geschüttet BT - Betongewichtsmauer BP - Betonpfeilerdamm MAR. LÁZNĚ KAMENIČKA JEZEŘÍ STRÁŽ p. R. JANOV CHŘIBSKÁ BŘEZOVÁ PODHORA MYSLIVNY KŘÍMOV FLÁJE VŠECHLAPY JESENICE SKALKA JIRKOV NECHRANICE HORKA KADAŇ PŘÍSEČNICE STANOVICE ÚJEZD NADĚJE ZAJEČICE Name der Talsperre m Damm Breite der Krone m 1 2 2 2+1 2 2 1+2 2 2 2 2+2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 Š Š Š SG+Š Š RU SG Š H RU K+Š SG+K S RU K RU RU RU RU RU SG Š Š typ 717,03 564,35 454,30 304,70 + 304,35 448,91 416,40 412,45+412,15 683,31 953,76 528,21 695,41 204,60 + 203,85 423,75 431,90 404,80 222,85 465,25 278,90 689,75 465,50 272,10 449,67 285,70 m ü. M. 0,242 1 0,34 7,766 + 0,657 3,08 6,0 47,06 + 47 2,94 4,03 16,12 43,6+ 1,14 24,015 + 1,4 32,0 22,0 21,8 101,4 17,2 13 22,8 21,2 12 1,6+0,37 2x2,17 1 1 1 2 1 1 5 1 1 2 3 1 1 1 1 3 1 3 1 1 1 1 2 18,0 23,8 11,8 20,6 20,5 42,1 66 20,0 28,8 25,83 34,5 29,7 90,7 9,5 o/ 9,4 43,0 o/ 11,0 45,0 o/ 5,0 22,0 100 32,97 2x7,3 731,79 595,20 470,57 308,53 492,92 438,60 430,15 691,18 957,85 566,88 737,31 213,24 439,70 435,60 451,60 263/268 504,70 282,00 733,07 515,30 284,60 455,83 290,16 9,9 29,0 12,6 13,2 21,4 30,3 179,8 30,5 27,4 45,0 64,5 80,7 167,0 325,0 117,7 1193,0 140,0 750,0 37,9 221,0 228,0 37,5 14,3 Dammdichtung: A - Bitumenbeton B - Beton J - sandiger Ton (Lehme) B B B K B B K K B K K B B K Š K Š K Š B B K O Verschlusstyp frei frei frei frei 2 Schützen eingebaut frei frei frei frei frei frei frei frei Segment+Klappe frei Hubsegment + hydrostatisch frei Segment+Klappe frei frei frei frei frei Sicherheitsüberfall Ges.mtZahl Kapazität des Kote des Kapazität bei länge des Vorratswassers Typ ÜberÜberfalls max. Niveau fall- Überfalls 3 m m ü. M. m3/s m /s felder Sicherheitsüberfall: B - Randüberfall K - Kronenüberfall Š - Schachtüberfall O - sonstiges DN mn 250 250 200 1000 + 400 400 600 2100+1500 500 1200 800 1200 + 250 1800 + 500 1400 1200 800 1800 700 1000 800 800 2160x1080 500+250 600 Kote der Einlaufachse Grundablässe Betriebsverschl. Betriebsverschluss: S - Schieber RU - Zylinderringschieber SG - Segmentschütze H - Dammbalken K - Kugelschieber S - Zellenschleuse 15,6 32,9 17,5 5,3 45,5 24,7 25,0 10,2 5,4 41,3 49,5 11,8 20,5 14,6 50,8 47,5 40,7 14,2 47,2 57,5 13,9 9,5 6,8 m Länge Höhe der ü. d. Krone Gelände Zahl 732,53 3,5/19,5 116,0 597,05 4,0 153,0 471,69 4,02 86,4 310,05 7,0 950,0 493,52 4,5 225,0 440,59 6,4 190,0 433,95 8,4 228,8 693,49 4,4 280,0 959,03 4,5 130,0 569,00 4,0 201,2 739,31 8,0 459,0 215,40 5,0 170,0 443,07 11,0 753,1 444,60 4,0 115,0 454,80 5,5 190,0 274,50 9,0 3280,0 507,30 5,45 236,0 289,55 4,9 104,3 735,90 6,0 469,7 519,50 8,25 258,0 285,90 9,0 1768,0 457,03 1,7 91,6 291,40 4-5 830,0 Jahr Kote der Inbetrieb- Damm- Krone nahme typ m ü. M. Behälter in Verwaltung von Povodí Ohře - Grund angaben Technische Parametern 4,3 5,15 7,0 Höhe m Verschluss 49 Ohře Odrava Ohře Ohře Teplá Lomnický p. Teplá Úšovický p Přísečnice Křímovský p. Kamenička Bílina Vesnický p Loupnice Flájský p Bílina Libocký p Černá Bouřlivec Chřib. Kamenice Ploučnice Hamerský p. Hutní p. JESENICE KADAŇ NECHRANICE BŘEZOVÁ STANOVICE PODHORA MAR. LÁZNĚ PŘÍSEČNICE KŘÍMOV KAMENIČKA JIRKOV JEZEŘÍ JANOV FLÁJE ÚJEZD HORKA MYSLIVNY VŠECHLAPY CHŘIBSKÁ STRÁŽ p. R. NADĚJE ZAJEČICE Fluss SKALKA Name 1,25 4,20 85,65 18,40 4,26 11,90 10,40 66,80 20,46 9,70 3,00 72,70 1,55 1,21 3,70 8,20 55,20 3,20 8,21 103,44 125,87 4,17 242,41 1-14-01-0121 1-14-03-042 1-14-03-004 1-14-05-014 1-14-01-067 1-15-04-005 1-13-01-080 1-14-01-011 1-15-03-029 1-14-01-016 1-14-01-009 1-14-01-003 1-13-03-109 1-13-03-111 1-15-03-017 1-10-01-060 1-13-02-001 1-13-02-030 1-13-02-021 1-13-02-121 1-13-02-114 1-13-01-066 1-13-01-012 Nummer Fluss km Flusseinordnung – – – 0,676 0, 640 0,127 0,803 0,609 0,727 0,814 0,171 0,599 0,451 1,208 1,256 4,195 0,560 0,725 0,070 0,523 0,137 0,609 0,322 Speicherausgleichsgrad – – – 0,360 0,024 0,004 0,831 0,176 0,768 0,432 0,044 0,222 0,123 0,320 1,838 0,163 0,230 1,091 0,007 0,241 0,002 0,423 0,070 Relat. Nutzinhalt 406,50 – 8,32 42,80 6,28 86,50 11,85 69,93 93,03 43,13 7,90 2,80 27,60 12,46 10,50 46,20 3,33 19,65 92,10 294,20 3590,00 3490,90 – 0,09 0,46 0,07 0,68 0,29 0,65 0,74 0,81 0,11 0,04 0,29 0,16 0,12 0,85 0,04 0,28 0,56 2,49 30,70 30,00 3,53 6,21 m3/s km2 671,70 Durchschn. Durchfluss Einzugsfläche – 850 767 920 718 1114 760 663 940 890 853 805 880 800 890 817 762 700 685 722 734 693 760 mm Durschn. Niderschläge Behälter in Verwaltung von Povodí Ohře - Grundlegende wasserwirtschaftliche Angaben nicht eingeh. nicht eingeh. 0,100 nicht eingeh. 0,065 0,007 0,100 0,150 0,075 0,012 nicht eingeh. 0,010 nicht eingeh. nicht eingeh. 0,08 nicht eingeh. 0,027 0,058 0,220 8,000 3,000 0,560 1,000 m3/s kleinster Abfluss 3 – 12 2,5 8,5 nicht festgel. 5,0 10,0 8,0 1,5 nicht festgel. 5,0 nicht festgel. nicht festgel. 4,0 1,0 4,5 13,0 90 170,0 180,0 18 45,0 m3/s harmloser Abfluss – 1,3 6,2 1,6 4,2 3,5 13,2 5,5 7,6 1,1 0,7 3,0 1,5 2,1 9,7 1,5 5,4 18,6 35,2 199,0 195,0 23,0 70,0 1 – 3,9 13,0 5,0 13,0 9,2 27,4 14,5 15,0 3,3 2,0 5,3 4,5 7,8 24,0 3,9 10,0 33,6 56,8 372,0 364,0 53,0 133,0 5 – 5,4 16,0 6,9 21,0 11,9 34,6 22,0 20,0 5,3 3,3 7,3 7,3 10,4 32,0 5,2 12,9 43,2 70,7 453,0 445,0 69,0 163,0 m3/s 10 – 10,1 25,0 13,4 54,0 21,1 53,6 52,0 38,0 13,7 8,4 23,8 18,8 18,0 56,0 9,3 22,4 73,2 115,0 657,0 649,0 115,0 241,0 50 N - jährige Durchflüsse – 12,6 30,0 17,7 80,0 27,2 62,7 75,0 51,0 20,4 12,5 33,1 28,0 22,0 69,0 11,4 27,7 90,0 140,0 753,0 740,0 138,0 277,0 100 50 430,00 422,60 275,40 227,00 409,40 462,00 683,31 716,95 688,70 527,71 564,20 404,00 454,15 448,07 689,85 272,00 466,60 953,60 203,60 415,70 304,80 449,00 286,90 JESENICE KADAŇ NECHRANICE BŘEZOVÁ STANOVICE PODHORA MAR. LÁZNĚ PŘÍSEČNICE KŘÍMOV KAMENIČKA JIRKOV JEZEŘÍ JANOV FLÁJE ÚJEZD HORKA MYSLIVNY VŠECHLAPY CHŘIBSKÁ STRÁŽ p. R. NADĚJE ZAJEČICE m ü. M. SKALKA Name des Beckens Höhenlage des Flussbettes 287,70 453,00 306,83 426,06 208,10 955,10 481,60 275,60 710,81 459,57 – 420,90 577,45 544,71 705,00 725,00 686,70 483,00 422,70 235,40 281,00 427,30 0,05 0,047 0,460 0,087 0,131 0,001 2,450 0,081 1,755 0,028 – 0,094 0,067 0,140 2,840 0,049 0,119 1,650 1,046 2,650 0,498 2,145 0,911 mil.m3 m ü. M. 435,60 Inhalt Kote Mindeststau 290,16 455,83 – 436,85 211,60 957,77 504,70 282,00 737,06 488,57 470,57 448,00 595,20 566,88 732,80 731,79 691,18 511,80 424,50 269,00 286,00 437,60 0,277 0,029 – 0,839 0,484 0,036 16,780 3,418 19,500 1,179 0,049 1,917 0,594 1,260 46,670 0,211 2,041 18,376 0,518 233,215 2,123 37,455 2,454 mil.m3 m ü. M. 437,60 Inhalt Kote Winter 290,16 455,83 – 436,85 211,60 957,77 504,70 283,00 737,06 492,57 470,57 448,00 595,20 566,88 732,80 731,79 691,18 513,35 424,50 269,00 286,00 439,20 442,20 0,277 0,029 – 0,839 0,484 0,036 16,780 4,562 19,500 1,539 0,049 1,917 0,594 1,260 46,670 0,211 2,041 20,164 0,518 233,215 2,123 47,119 13,659 mil.m3 Inhalt Sommer m ü. M. Kote Nutzwasserraum Behälter in Verwaltung von Povodí Ohře - limitierte Stauräume 290,16 456,53 308,53 438,60 213,24 957,77 504,70 284,60 737,31 492,92 470,57 451,60 595,20 566,88 733,07 731,79 691,18 515,30 430,15 271,90 286,00 439,70 442,60 m ü. M. Kote Inhalt 0,327 0,026 1,407 1,146 0,975 0,037 19,230 6,730 21,600 1,599 0,049 2,506 0,661 1,400 50,430 0,259 2,160 24,220 4,698 272,427 2,534 52,750 15,919 mil.m3 Summe 0,000 0,000 0,947 0,220 0,360 0,000 0,000 3,230 0,345 0,392 0,000 0,495 0,000 0,000 0,920 0,000 0,000 4,194 3,134 36,562 0,000 13,150 12,554 mil.m3 Winter 0,000 0,000 0,947 0,220 0,360 0,000 0,000 2,087 0,345 0,032 0,000 0,495 0,000 0,000 0,920 0,000 0,000 2,406 3,134 36,562 0,000 3,486 1,349 mil.m3 Sommer davon Retention beherrschbarer Raum 290,80 456,53 308,98 439,10 214,57 958,45 506,32 285,90 738,31 493,72 471,26 453,30 596,30 567,71 734,28 732,20 692,17 518,00 431,40 273,05 286,20 440,70 443,60 m ü. M. Kote 0,445 0,033 1,778 1,212 1,371 0,060 21,350 8,400 23,100 1,670 0,053 2,769 0,714 1,480 54,690 0,278 3,032 27,800 5,687 287,632 2,750 60,150 19,555 mil.m3 Gesamtinhalt 19,90 1,16 75,50 13,78 35,00 4,06 130,24 152,10 153,00 10,08 0,64 16,44 6,01 10,40 361,96 4,30 95,02 142,00 76,80 1338,00 67,20 760,00 387,00 ha überstaute Fläche Gesamtraum 0,118 0,008 0,371 0,066 0,396 0,022 2,120 1,670 1,484 0,071 0,004 0,263 0,053 0,080 4,260 0,018 0,872 3,580 0,989 15,205 0,130 7,400 3,636 unbeherrscharer. Raum mil.m3 2009 2005 2004 2004 2003 2006 2008 2003 2003 1996 1996 1996 1996 1996 2009 2003 2003 2003 2003 2009 2006 2009 2009 Jahr Genehmig. Speicherbetriebsplan 51 Einleitung...................................................................................................................................................... 1 Březová ........................................................................................................................................................ 2 Fláje ............................................................................................................................................................. 4 Horka ........................................................................................................................................................... 6 Chřibská ....................................................................................................................................................... 8 Janov ......................................................................................................................................................... 10 Jesenice ..................................................................................................................................................... 12 Jezeří .......................................................................................................................................................... 14 Jirkov ......................................................................................................................................................... 16 Kadaň ......................................................................................................................................................... 18 Kamenička .................................................................................................................................................. 20 Křímov ....................................................................................................................................................... 22 Mariánské Lázně ........................................................................................................................................ 24 Myslivny .................................................................................................................................................... 26 Naděje ........................................................................................................................................................ 28 Nechranice ................................................................................................................................................. 30 Inhalt verzeichnis Podhora ..................................................................................................................................................... 32 52 Přísečnice .................................................................................................................................................. 34 Skalka ........................................................................................................................................................ 36 Stanovice ................................................................................................................................................... 38 Stráž pod Ralskem ...................................................................................................................................... 40 Újezd .......................................................................................................................................................... 42 Všechlapy ................................................................................................................................................... 44 Zaječice ...................................................................................................................................................... 46 Technische Parametern ............................................................................................................................... 48 Verleger Povodí Ohře Chomutov Druck Tiskárna AKORD Chomutov, s.r.o., Na Příkopech 901/3, Chomutov Erscheinungsjahr 2010 Seitenzahl 52 Umschlaggedicht Jan Skácel, Modlitba za vodu http://www.psanci.cz/literatura_dilo.php?id=252 Photos Archiv Povodí Ohře Auflage 3000 St.